• Hallö zusammen. :-)


    Nach langen hin und her überlegen, hab ich beschlossen meine erste Fotostory dann doch zu veröffentlichen. Die Geschichte spukt mir schon sehr lange durch den Kopf und ist auch schon zu einem großen Teil fertig geschrieben, aber für kleine Anregungen diesbezüglich bin ich immer offen.
    Nur zur Info: Der Text steht immer unter dem jeweiligen Bild.


    So und nun wünsch ich viel Spaß beim Lesen des ersten Teils.
    ---



    Erwachen I


    Dies hier ist meine Geschichte, meine Vergangenheit, meine Gegenwart. Auch wenn sie nicht mit dem Zeitpunkt meiner Geburt begann, sondern erst begann als ich 24 Jahre alt war. Doch zuerst zu mir, mein Name ist Molly und heute ist alles anders. Mir wurde dazu geraten, dass es am Besten ist, wenn man sich Alles von der Seele schreibt. Auch wenn ich nicht daran glaube, dass es mir jetzt noch helfen kann. Aber habe ich beschlossen aufzuschreiben, was mir passiert ist, auch wenn ich damit alte Wunden wieder aufreiße und jeden Schmerz, jeden Schicksalsschlag noch mal erleiden muss. Doch damit kann ich leben, muss ich leben, schließlich habe ich das alles schon einmal durchgestanden. Dies ist meine Geschichte, meine Vergangenheit und wer weiß vielleicht sogar meine Zukunft.




    Langsam öffnete ich die Augen und alles war hell und verschwommen. Mein Kopf schmerzte und trotzdem fühlte ich mich merkwürdig leicht und schwerelos. Gerade so als hätte ich Drogen genommen, doch ich konnte mich nicht erinnern. Genaugenommen konnte ich mich an nichts erinnern. Weder an meinen Namen, noch an das was passiert war.
    Ich blinzelte und so langsam wurde das Bild klarer. Ich konnte den Himmel erkennen und die Sonne die auf mich hinab schien. Ich nahm den Duft der Blumen war und spürte das mein Rücken und meine Beine feucht waren, also schien ich im Gras zu liegen. Ich atmete tief ein und hörte ein paar Vögel singen. Es schien früh am Morgen zu sein, denn die Sonne hatte noch keine Kraft und wärmte kaum. Langsam schloss ich die Augen und genoss es einfach im Gras zu liegen. In dem Moment erschien es mir auch gar nicht wichtig, dass ich nicht wusste, wer ich bin, wo ich war und warum mein Kopf schmerzte.



    Ich weiß nicht mehr wie lange ich da so gelegen hatte, aber es schienen Stunden zu sein. Mit der Zeit hörte ich auch andere Geräusche, als nur die Vögel. Irgendwo in der Nähe schien es einen Bach zu geben, denn ich hörte Wasser plätschern. Mit ein bisschen Wehmut beschloss ich aufzustehen und mich umzusehen.



    Als ich mich mühsam erhob und um mich blickte, entdeckte ich, dass ich richtig gelegen hatte. Ich war auf einer Blumenwiese an einem kleinen Bach. Ein paar Bäume standen in der Nähe des Baches und von dort kam auch das Zwitschern der Vögel. Ich ging auf den Bach zu, kniete am Ufer nieder und wusch mir das Gesicht. Das Wasser war eiskalt, aber es erfrischte und mein Kopf hörte fast auf zu schmerzen. Ich fuhr mir mit nassen Fingern durchs Haar, aber ich fühlte keine Beule. Es musste wohl was anderes der Grund für den dumpfen Schmerz in meinem Kopf sein. Ich beschloss mich nicht mehr darüber zu wundern, denn ändern konnte ich das sowieso nicht.



    Ich erhob mich, drehte mich um und ging über die Wiese. Ein kleiner Hügel nahm mir die Sicht und dämpfte die Geräusche dessen was hinter ihm lag, aber ich meinte in der Ferne Motorenlärm gehört zu haben. Es musste also irgendwo eine Straße sein, die zur Zivilisation führte.



    Kurzerhand erklomm ich den Hügel und wirklich dort verlief eine Straße auf der ein paar Autos fuhren, nicht besonders viel Verkehr aber es sah auch wirklich nicht danach aus, als würden hier viele Leute wohnen. Nichts in der näheren Umgebung gab mir einen Hinweis darauf, wie ich hier herkommen war oder was ich hier wohl wollte. Ich konnte mich wirklich an nichts erinnern. Ich seufzte und wanderte auf die Straße zu. Nach ein paar Minuten beschloss ich in die Richtung zu gehen, aus der das letzte Auto kam. Ich vermutete, dass es da ein paar Häuser und Menschen gab. Wahrscheinlich hatte ich mich für die falsche Richtung entschieden und in der anderen Richtung würde ich schneller auf menschliches Leben treffen, aber man entscheidet sich ja meist falsch, wenn es um solche Dinge geht.



    Wie lange ich neben der Straße gegangen bin ohne das ein weiteres Auto vorbeikam, kann ich nicht sagen, aber es schien eine ganze Weile gewesen zu sein, denn so langsam merkte ich meine Füße. Wenigstens hatte die Bewegung und die frische Luft meine Kopfschmerzen vertrieben. Gerade als ich überlegte, mich für eine Weile hinzusetzen und auszuruhen, hörte ich ein Auto hinter mir näher kommen. Ich blickte hinter mich, drehte mich um, damit der Fahrer mich gut sehen konnte und fing an zu winken. Doch das Auto wurde nicht langsamer.




    Fast schon verzweifelt wedelte ich mehr mit den Armen, aber keine Reaktion. Ich fluchte vor mich hin und trat wütend gegen einen Stein, der bis zu dem Moment noch friedlich auf der Straße gelegen hatte. Der Stein flog ein gutes Stück weit und wie ich so dem Stein dabei zusah, wie er irgendwo im Gebüsch verschwand, durchfuhr mich eine Erinnerung wie ein Blitz...


    ----
    Tja, und an was sie sich erinnert, erfahrt ihr nächstes Mal. *g*

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Hallö zusammen. :)


    Ich hab mich gerade dazu entschlossen, die Fortsetzung doch schon heute zu posten, obwohl ich das eigentlich erst morgen vorhatte. ^^
    Aber die Fotos sind schon fertig und der Text sowieso. *g*


    Vorher aber noch zu den Kommis:


    @zaje
    Wow, du hast ja fast gleich nach der FS gepostet. oO
    Danke dir für das Kommi und ich kann dich gerne benachrichten, obwohls dafür ja eigentlich die Abbonieren Funktion gibt. ^^


    cassio
    Oh, du herzallerliebste cassio. Hab ich doch glatt vergessen zu erwähnen, dass du die beste Betaleserin überhaupt bist. Schande über mein Haupt.
    Mit den Bildern weißt du ja, bin ich nie wirklich zufrieden, aber ich geb mir Mühe. *g* Danke auch dafür, das du so schön Werbung machst. :rosen


    @ Reverie
    Danke dir für dein Lob. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Ich freu mich tierisch, das du dich in Molly reinversetzen kannst. Das ist, für mich, das größte Lob was man kriegen kann. Ich hoffe, dass du das auch weiterhin kannst.


    -------
    So und weiter gehts:



    II


    ...Ich musste wohl so um die 8 Jahre alt gewesen sein, als ich schon mal einen Stein vor Wut durch die Gegend gekickt hatte. Irgendwas oder irgendjemand schien für diese Wut verantwortlich gewesen zu sein, aber daran konnte ich mich nicht erinnern.



    Der besagte Stein damals, stammte aus einem kleinen Blumenbeet, dass meiner Mutter gehörte. An ihr Gesicht konnte ich mich nicht erinnern, aber ich wusste, dass es sie sehr wütend gemacht hätte, wenn ich in ihren Blumenbeet den Stein so behandelt hätte. Also legte ich ihn mir vorher so hin, dass keiner Blume ein Leid gekrümmt würde. Mit all meiner kindlichen Wut trat ich mit voller Wucht zu. Der Stein landete ein paar Meter weiter im Garten unserer Nachbarn. Das machte mich noch wütender, denn von dort konnte ich ihn mir nicht wieder zurückholen.
    „Verflucht,“ schimpfte ich vor mich hin.
    „Molly! Du sollst nicht fluchen,“ rief meine Mutter, die gerade in der Küche am Fenster stand.





    „Tut mir leid Mama. Es kommt nicht wieder vor,“ antwortete ich in einem Tonfall, der nicht sonderlich reumütig klang. Ich hörte meine Mutter noch irgendwas murmeln, aber konnte die genauen Worte nicht verstehen.
    Als ich gerade meine Wut am Rasen auslassen wollte, vernahm ich ein Kichern aus den Rosenbüschen. Kurz darauf erschien ein Schopf blonder Haare zwischen den Blättern und ein Jungengesicht grinste mich an.



    „Na Molly haste Mama wieder geschockt mit deinem Fluchen? Sei bloß froh, das Papa das nicht gehört hat, sonst dürftest du jetzt die Küche schrubben. Soll ich ihm das erzählen, wenn er wieder zu Hause ist?“
    „Ach, halt doch den Mund, du traust dich das doch eh nicht. Ich weiß Dinge über dich, die ich ihm über dich erzählen könnte und dann kriegst du den Ärger und nicht ich.“ konterte ich und grinste ihn an.



    Plötzlich grinste er nicht mehr und sah mich ängstlich an. Anscheinend dachte er wirklich, ich würde das ernst meinen und ihn an Papa verraten.
    „Ätsch, reingefallen,“ ich streckte ihm die Zunge raus, drehte mich um und rannte ins Haus...

    *geht gleich noch weiter*

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    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • ...Ich schien das alles noch einmal genauso durchzumachen, wie damals, so real kam es mir vor. Verwirrt schüttelte ich den Kopf und versuchte mich an noch mehr zu erinnern, aber nichts. Leere., bis auf diese eine Erinnerung, durch die ich wenigstens meinen Namen kannte.


    „Molly“, sprach ich meinen Namen laut aus, um ihn nicht wieder zu vergessen. „Molly.“
    Mir gefiel der Name. Er hatte einen schönen Klang. Ich hoffte das ich mich bald wieder an mehr erinnern konnte. Wie hieß der Junge, der wohl mein Bruder war? Wie hießen meine Mutter und mein Vater, vor dem wir solche Angst gehabt hatten? Hatte ich noch mehr Geschwister? War das Haus immer noch mein Zuhause?
    Fragen über Fragen, die ich nicht beantworten konnte, egal wie sehr ich mich bemühte. Es blieb alles ein graues Nebelfeld in meinem Kopf. Enttäuscht setzte ich mich erst mal hin und ruhte meine schmerzenden Füße aus. Anscheinend war ich das zu Fuß gehen nicht gewohnt. Trotz des Erinnerungsschubs wurde mir plötzlich mit aller Macht bewusst, dass ich völlig alleine und hilflos war. Solange ich mich nicht an noch mehr erinnern konnte, war ich auf die Hilfe anderer, fremder Menschen angewiesen. Irgendwie war mir das zuwider und wenn ich ehrlich war, machte es mir auch Angst.



    Was wäre, wenn ich mich nie wieder an alles andere erinnerte? Wenn mir nur diese eine Erinnerung blieb. Mir versagte der Atem und ich brach in Tränen aus. Hilflos schluchzend ließ ich mich am Straßenrand nieder und krallte die Finger ins Gras. Das war alles so ungerecht. Warum musste mir so was passieren? Diese Frage schoss mir immer wieder durch den Kopf. Warum ich?
    Nach einer Weile ließ mein Schluchzen nach und ging in ein leises Schniefen über, dass nicht mehr lange dauerte. Natürlich hat man in einer solchen Situation kein Taschentuch zur Hand, also musste mein Ärmel dran glauben. Nachdem ich mir übers Gesicht gewischt und tief durchgeamtet hatte, stand ich auf und setzte meinen Weg fort. Inzwischen stand die Sonne schon hoch am Himmel und es war deutlich wärmer geworden. Also musste es schon um die Mittagszeit rum sein. Stunden waren also vergangen seit dem ich auf der Wiese aufgewacht war.


    Die Straße schien kein Ende zu nehmen. Noch nicht mal ein Hinweisschild stand hier. Ich schien wirklich in Mitten von Nirgendwo gelandet zu sein. Es gab auch kaum Veränderungen an der Landschaft, nichts deutete auf Besiedlung hin. Keine Felder, kaum freies Land, nur wilde Sträucher, Bäume und die Straße. Es war schon lange her, seit das Auto an mir vorbei gefahren war und ein nächstes war nicht zu hören.
    Als es langsam dämmerte war ich am verzweifeln. Fast den ganzen Tag war ich der Straße gefolgt und bin doch der Zivilisation nicht näher gekommen. Mir blieb nichts anderes übrig als die Nacht hier draußen im Freien zu verbringen. Sehr wohl war mir bei dem Gedanken nicht. Zwar schien es hier in der Gegend nicht viele wilde Tiere zu geben, aber ich hatte trotzdem Angst. Ich wollte auch nicht allzu weit von der Straße weg, noch hatte ich die Hoffnung nicht aufgegeben gerettet zu werden.


    Mit Widerwillen setzte ich mich ins Gras, nicht das ich eine andere Wahl gehabt hätte. Ich versuchte mir mein Bett aus Gras so bequem wie möglich zu machen, aber es blieb harte Erde und die aufkommende nächtliche Feuchtigkeit trug auch nicht gerade zu meinem Wohlbefinden bei. Egal wie ich mich drehte und wendete: es blieb unbequem. Irgendwie war es heute morgen, als ich aufgewacht bin bequemer. Aber wahrscheinlich lag das am Sonnenlicht und der Tatsache, das ich gerade wach geworden war. Da sieht man die Dinge meist anders, als wenn man im Dunkeln liegt.



    Ich schloss die Augen und versuchte einzuschlafen, doch immer wieder schossen mir die gleichen Gedanken durch den Kopf: ‚Hoffentlich kommt jemand vorbei. Hoffentlich kommen keine wilden Tiere. Hoffentlich kann ich mich bald wieder erinnern. Hoffentlich finde ich bald hier aus der Wildnis heraus.’
    Nach einer Weile beruhigten sich meine Gedanken und kreisten nur noch um die Ereignisse des Tages und blieben an der Erinnerung an meine Kindheit haften. Je mehr ich über das damals erlebte nachdachte, desto klarer sah ich es. Und mit einem Mal stiegen noch mehr Erinnerungen an damals hoch...


    ----
    Das wars für heute. Ich hoffe euch hats gefallen. :)

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Hallö zusammen,

    gleich geht es weiter mit Molly, aber zuerst danke an alle Leser. Ich find es klasse wie viele Klicks meine FS schon hat (auch wenn nicht jeder Klick ein Leser war. *gg* ^^). :rosen

    Zu erst aber zu den Kommis:

    @Maiga
    Danke dir für dein Kommi. Find ich klasse, das du spekulierst. Du liegst zwar nicht ganz richtig mit der Sekte, aber religiös kommt schon hin. Was mit ihr passiert ist, ist die große Frage. Das wird sich aber erst ganz am Ende der FS klären. Den Link für die meisten Pflanzen hab ich dir ja schon per PN geschickt. ;-)

    Kiara
    Hui, ich fühl mich richtig geehrt, das du bei mir kommentierst. Ich liebe deine Story und auch deine Bilder, die sehen immer so lebensecht aus. Da find ich die nicht ganz so gute Grafik gar nicht schlimm. (Ich weiß, ich hab dir das noch nie gesagt. *schäm*). Danke für dein Lob was das Schreiben und die Bilder angeht. Mit den Bildern bin ich meist nie zufrieden, was nicht an der Grafik liegt, sonder eher daran, dass ich häufig ein anderes Bild beim Schreiben vor Augen hatte und das dann leider nicht so umsetzbar ist.
    Ich freu mich auch über deine Spekulationen. Wie schon bei Maiga erwähnt, gibt es die Auflösung, warum Molly da gelandet ist, erst ganz zum Ende der FS. Mit dem Boden schrubben liegt einfach nur daran, dass ihr Vater 1. sehr streng ist und 2. es nicht gerne sieht, wenn seine Kinder sich nicht „anständig“ verhalten. Er ist halt sehr konservativ und will das die Beiden möglichst schnell den Ernst des Lebens kennen lernen.

    Zicke
    Auch dir danke für dein Lob. Ich hab mich sehr darüber gefreut, aber warum findest du das traurig, dass es so viele gute FS gibt? Freu dich doch darüber und genieß das Lesen. ;-)

    Shiori
    Uff, was für ein Kommi. Danke für dein Bilderlob. Ich tu mich da wirklich schwer mit teilweise. Bei den anderen FS-Schreibern sieht das immer so klasse aus, da bin ich mir meist nicht sicher, ob die Bilder gut sind. Danke auch das du meinen Schreibstil lobst, ich versuch meist so zu schreiben, als wäre ich Molly und würde da in der Wildnis hocken. *g*
    Mit der Komma-Setzung hab ich mich schon in der Schule schwer getan und die neue Rechtschreibung hat das nicht wirklich besser für mich gemacht. Ich werde versuchen, da mehrmals zu korrigieren.
    Ich fand das mit dem Gedächtnisverlust eine spannende Sache, man kann soviel damit machen. *gg* Die Erinnerungen werden nicht immer an Ereignisse geknüpft sein, das ist häufig nicht wirklich möglich. Aber es wird immer wieder vorkommen. ;-)

    ----------
    Uff, geschafft. Ich hoffe ich hab nichts wichtiges vergessen. *gg* ^^
    So jetzt geht es aber auch weiter. *hust*





    ...Ich war wohl so ca. 13 Jahre alt, saß auf meinem Bett und versuchte mich auf mein Buch zu konzentrieren, als die Tür aufging und mein Bruder reinkam. Er sah nicht besonders froh aus, aber er sagte keinen Ton. Aus dem Wohnzimmer hörte ich die Stimmen meiner Eltern. Anhand der Lautstärke hörte ich, dass sie miteinander stritten. Allerdings verstand ich nicht worüber und zu lauschen traute ich mich nicht. Ich vermutete das es was mit meinem Bruder zu tun hatte, aber ich wusste das ich ihn nicht zu fragen brauchte. Entweder er erzählte es selber oder nicht.




    Nach einer Weile legte ich mein Buch weg. Ich wollte mich gerade auf den Weg ins Badezimmer machen, als mein Bruder mich ansprach:
    „Molly? Hast du nicht auch manchmal den Drang hier rauszukommen? Einfach abzuhauen und nicht mehr zurückzublicken. Sich einfach absetzen und einfach frei sein?“
    Ich drehte mich um und sah ihn an. Er schien das wirklich ernst zu meinen. „Manchmal schon, aber ich hätte nie den Mut dazu. Außerdem wo sollte ich hin, wo man mich nicht sofort wieder zurückschicken würde? Dann wäre das abhauen ziemlich sinnlos. Außerdem ist es doch gar nicht so schlimm hier. Anderen geht’s bestimmt viel schlechter als uns.“
    In dem Moment hörten wir ein Klirren und eine Tür zuschlagen. Ich zuckte zusammen und mein Bruders Gesicht schien zu sagen: ‚Siehst du, das hab ich gemeint.’
    Er seufzte, drehte das Gesicht zur Wand und schien sich nicht weiter äußern zu wollen.




    Also ging ich ins Bad und machte mich Bett fertig. Als ich wiederkam, war mein Bruder schon umgezogen und starrte die Decke an.
    Mit einem Seitenblick auf ihn legte ich mich hin und starrte ebenfalls die Decke an. Einschlafen konnte ich nicht. Zu sehr beunruhigte mich der Gedanke, dass mein Bruder mich verlassen könnte. Ich wollte nicht alleine sein in diesem Haus. Zwar ging es uns nicht schlecht, aber die Streitereien zwischen meinem Bruder und Papa wurden immer schlimmer. Immer öfter endete eine einfach Diskussion in Streit und mehr als einmal flogen Gläser. Nie in unsere Richtung, immer an die Wand. So weit war es noch nicht gekommen und würde es auch nicht, davon war ich überzeugt.





    „Und wenn du mit mir abhaust? Nur wir zwei. Irgendwo würden wir schon Unterschlupf finden und wenn wir es richtig machen, bringt man uns auch nicht zurück. So schlimm kann auf der Straße leben doch nicht sein, auf jeden Fall könnten wir dann machen was wir wollen und mit ein bisschen Glück finden wir auch eine Bleibe.“




    „Das ist doch nicht dein Ernst. Du spinnst doch. Wenn ich mir vorstelle auf der Straße zu schlafen und betteln zu müssen, um zu Essen zu kriegen. Da bleib ich lieber hier und ertrage die Launen von Papa. Wenigstens solange bis ich alt genug bin auf eigenen Beinen zu stehen. Mit 18 können wir machen was wir wollen. Da findet man auch Arbeit und eine Wohnung. Nur noch ein paar Jahre und dann ziehen wir aus. Bitte Tobi, lass uns noch warten damit.“
    Er seufzte. „Wahrscheinlich hast du recht. Du hast ja fast immer recht. Das ist ja das Schlimme mit dir. War wohl eine Schnapsidee. Gute Nacht.“
    „Nacht und denk nicht zuviel darüber nach.“ ...




    *geht gleich noch weiter*

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    FS: Sunrise Update: 04.06.19




  • ... Ich riss die Augen auf und setzte mich auf. Wie wirklich, wie real mir diese Erinnerung vorkam, war kaum zu glauben. Als wenn es gerade noch einmal passiert war. Die Worte die gesprochen wurden lies ich noch mal Revue passieren. Mein Bruder wollte damals also abhauen und ich hab ihn davon abgehalten, oder? Nein, mehr war nicht zu „sehen“. Aber wieder hatte ich einen Namen mehr: Tobi. Es musste die Kurzfassung für Tobias sein, ein anderer Name, den man so abkürzen konnte fiel mir nicht ein.
    Ich schüttelte den Kopf, machte wieder die Augen zu und hoffte das da noch mehr kommen würde. Aber ich wurde enttäuscht. Nichts. Langsam döste ich doch ein, Schlaf konnte man das nicht nennen. Dafür war es einfach zu unbequem und feucht wurde es mit der Zeit auch. Die Nacht verging nur schleppend. Immer wieder wachte ich auf, weil ich dachte, das da was wäre. Jedes kleinste Geräusch weckte mich auf. Ich war richtig erleichtert als der Morgen dämmerte und ich aufstehen konnte. Ich schätzte, das ich so ca. 3 Stunden höchstens geschlafen hatte. Trotzdem fühlte ich mich nicht müde. Mir war allerdings ziemlich klamm und ich hoffte, das die Sonne bald scheinen würde, damit mir wieder wärmer werden würde.




    ‚Bewegung, Bewegung würde helfen.’ dachte ich mir und schon setzte ich mich in Bewegung. Immer weiter die Straße entlang, in der Hoffnung doch noch von jemanden mitgenommen zu werden. Um nicht der Verzweiflung zu verfallen, malte ich mir aus wie es sein würde, fremden Menschen zu erklären, dass ich mein Gedächtnis verloren hatte und nicht wusste wo ich hingehörte. Diese Gedanken trugen zwar auch nicht gerade zur Besserung meiner Stimmung bei, aber sie lenkten mich wenigstens ein bisschen ab.



    Auch heute war die Aussicht nicht besser. Immer noch überall nur Bäume, Sträucher und Gras. Wenn sich wenigstens das verändert hätte, aber nein, selbst die sanften Hügel und eigentlich traumhafte Landschaft trug nicht zur Verbesserung meiner Stimmung bei. Je länger ich unterwegs war, desto zorniger wurde ich und desto mehr Fragen kamen auf: Warum war ich hier in der Wildnis ausgesetzt worden? War ich selbst dafür verantwortlich? Hat mich jemand anderer hier hergebracht? Warum hatte ich noch nicht mal einen Ausweis, geschweige denn eine Geldbörse bei mir? Warum hatte ich kein Handy dabei?
    Ich konnte mir keinen Reim darauf machen. Nachdem ich eine Zeitlang gewandert war, wurde mir auch langsam warm. Ein lange nicht gehörtes Geräusch lies mich das aber vergessen. Ich hörte Motorensummen und da ich vor mir nichts sehen konnte, drehte ich mich um. Und wirklich ganz hinten in der Ferne konnte ich ein Auto erkennen.



    Mein Herz schlug schneller und ich konnte es kaum erwarten, das es näher kam. Ich stellte mich so nah wie möglich an die Straße und begann schon mal zu winken. Es fuhr nicht besonders schnell wie mir auffiel, aber es kam trotzdem näher. Ich konnte bald schon ausmachen, dass eine Frau den Wagen fuhr. Ich winkte wie eine Verrückte, aber sie hielt nicht an, wurde noch nicht mal langsamer. Das war doch zum Verrücktwerden. Wieso hatte sie nicht angehalten. Gut, es ist gefährlich Anhalter mitzunehmen, aber es war doch offensichtlich, dass ich Hilfe brauchte.






    Ich fluchte und schimpfte laut vor mich hin. Ich war so was von wütend. Wie konnte sie einfach so vorbeifahren? War es so selbstverständlich, dass jemand am Straßenrand stand und wild winkte? Wie konnte man nur so in Gedanken verloren sein, dass man so was übersah? Ich hatte noch ihr Gesicht vor mir. Sie sah so konzentriert aus, als würde es ihre ganze Aufmerksamkeit verlangen, dass Auto zu fahren. Plötzlich schoss mir eine weitere Erinnerung durch den Kopf...

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    So, das war es auch schon wieder. Ich hoffe euch hat es gefallen. :)

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    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Hallö zusammen. :)

    Weiter geht es mit Molly und der Suche nach sich selbst. Diesmal bin selbst ich zufrieden mit meinen Bildern und ich hoffe euch werden sie auch gefallen. Aber zuerst zu den lieben Kommis. :rosen

    @ Kiara
    Ja, manchmal bin ich ein bisschen unkonventionell was Lob angeht, aber Hauptsache das wurde mal gesagt. *gg*
    Ja, Molly hatte nicht wirklich eine schöne Kindheit, aber mir war das wichtig, das sie nicht vom so unrealistischen „heile Welt – alles ist wunderbar und so schön“ Leben in die jetzige Situation kommt. Denn wer kann von sich schon behaupten, dass immer alles gut gelaufen ist.
    Zu deiner Spekulation kann ich nur sagen (da ich ja nicht zuviel verraten will *gg*): Würde Molly, wenn sie wirklich tot wäre, spüren, dass ihre Füße weh tun oder würde dann ihr Herz noch schneller schlagen? Wäre das möglich? ;-)
    Aber ich find es interessant, was du dir für Gedanken machst und auf was du dabei so kommst. Danke dir für dein Kommi und deine Spekulationen. ;-)

    @ Ines
    Was für ein Kommi. Danke dir für dein Lob und das Karma. Ich versuche halt immer so zu schreiben, als würde ich da in der Wildnis hocken und nicht wissen, wer ich bin. Für mich wäre es auch der reinste Albtraum, das alles nicht zu wissen. Molly hat bestimmt Hunger und Durst, aber ich bin sicher, dass es da auch ein paar Beerensträucher gibt und der Bach ist ja auch ganz in der Nähe. ;-)
    Bis Molly allerdings wieder in einem Bett schlafen kann dauert noch. Aber vielleicht findet sie ja bald ein Dach übern Kopf, damit sie nicht mehr so ungeschützt ist in der Nacht. ;-)
    Ja, man selber ist immer sein schärfster Kritiker, was die eigene Arbeit angeht, aber wenn man immer wieder hört, dass die Bilder gut sind, fängt man allmählich selbst dran zu glauben. *gg*

    @ Rivendell
    Danke auch dir für dein Kommi und fürs Karma. Ich freu mich, dass es dir gefällt. ;-)
    Hm, ja, ich weiß, Gedächtnisverlust wurde noch in zwei anderen Storys hier behandelt, aber ich glaube, meine ist die Einzige, bei der aus der Ich-Perspektive erzählt wird, darum hab ich das Thema nicht gleich wieder verworfen, als ich angefangen hab zu schreiben. Man kann ja auch soviel damit machen, was es wiederum spannend macht.
    Danke für dein Lob was meinen Stil und meine Bilder angeht. Ja, ich schreib den Text zuerst und mach dann die Bilder. Andersrum könnte ich das nicht. Aber wie du schon sagtest, jeder ist da ja anders. ;-)
    Wie ich schon mal erwähnte, wird der Grund für Mollys Gedächtnisverlust und ihren Aufenthaltsort, erst ganz zum Ende der Story vorkommen. Wenn du also den Grund wissen willst, musst du wohl oder übel weiterlesen. *gg*

    -------
    Huch, irgendwann sind die Kommi-Beantwortungen länger als die Fortsetzung selbst. *hüstel*
    So, jetzt geht es aber weiter. :-)







    ...Eine sehr rothaarige Frau, die ein kleines, schrottreifes Auto fuhr. Ich stand an der Straße und wollte gerade eine Umzugskiste aufheben, als das Vehikel an mir vorbeifuhr. Es machte einen Krach, als würde es jeden Moment auseinanderfallen, aber es fuhr unbeschadet weiter die Straße entlang und verschwand hinter einer Kurve. Ich hob die Kiste hoch und trug sie ins Haus.
    Tobias kam mir an der Treppe entgegen. Er war gerade auf dem Weg nach unten um den letzten Karton rein zu bringen. Endlich hatten wir unsere eigene Wohnung. Wir waren so stolz darauf. Gerade mal 18 Jahre und schon unsere eigenen vier Wände. Natürlich mit der Unterstützung unserer Eltern, aber wir hatten beide Arbeit neben der Schule gefunden und würden schon zurecht kommen.





    Es war ein hartes Stück Arbeit unsere Eltern dazu zu überreden uns gehen zu lassen, aber sie wussten, dass es für uns alle besser wäre, wenn wir ausziehen. Die Streitigkeiten zwischen Tobias und Papa waren kurz davor zu eskalieren. Irgendwann würden Dinge gesagt und getan werden, die Beide bereuen würden. Also ließen uns Mama und Papa gehen. Wir waren ja nicht aus der Welt, sagten sie sich immer wieder. Womit sie Recht hatten. Unsere Wohnung war ja nur ein paar Straßen weiter.




    Kaum war die letzte Kiste oben, schmissen wir uns auf unser neues Sofa und grinsten uns an. Ich glaube so glücklich hatte ich Tobias schon lange nicht mehr gesehen.
    „Jetzt haben wir es geschafft Molly. Endlich sind wir da raus. Keine Kontrollen mehr, kein ‚Wo bist du gewesen? Was hast du gemacht?’ mehr. Frei, wir sind frei.“
    „Wenn du willst, kann ich dir gerne die Fragen stellen, wenn du abends nicht nach Hause kommst. Damit du nichts vermisst.“
    „Hör bloß auf. Davon hab ich meinen Lebtag genug. Wenn du jetzt auch noch so anfängst, dann dreh ich durch.“
    „Dann halt nicht. Kann ich ja nicht verantworten, wenn du durchdrehst. Am Ende geben sie mir dann noch die Schuld dafür. So und jetzt genug ausgeruht, lass uns auspacken und einräumen.“




    Und das taten wir. Als wir fertig waren war es schon dunkel und ich machte mich daran uns ein paar Sandwichs zu machen. Umziehen machte hungrig. Wir aßen gemeinsam und Tobias räumte sogar ab nachdem wir fertig waren. Das hatte er bei Mama und Papa nie gemacht. Ich war aber davon überzeugt, dass das nicht so bleiben würde. Schließlich kannte ich ihn ja.
    Die erste Nacht in der neuen Wohnung war ungewohnt. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich ein Zimmer ganz für mich allein. Es war ein bisschen unheimlich, aber ich wusste ja das Tobi gleich nebenan ist und so schlief ich dann doch irgendwann ein. Ich träumte nur wirres Zeug in allen Farben und Formen. Zu schade eigentlich, denn es hieß nicht immer, dass das was man in der ersten Nacht in einer neuen Wohnung träumt wahr wird.







    Ich erwachte rechtzeitig, stand auf, ging ins Bad und zog mich an. Es war zwar Sonntag, aber es musste noch soviel getan werden. Also schmiss ich Tobias aus dem Bett und machte Frühstück. Natürlich hatte ich mir vorgenommen nicht immer die Köchin für Tobi zu sein, aber ob ich wirklich essen würde, was er zubereitet hätte? Ich bezweifelte das.
    Der Tag verging schnell. Wir bauten noch ein paar Möbel auf und probierten aus, wie sie am Besten standen. Zwar waren wir uns nie einig, aber am Ende des Tages waren wir einigermaßen zufrieden mit unserer Bude...


    *geht gleich noch ein bißchen weiter*

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    FS: Sunrise Update: 04.06.19




  • ...Ich sah nur noch die Rücklichter des Autos, aber das spielte keine Rolle mehr. Ich hatte zu sehr mit den Bildern zu tun, die da durch meinen Kopf strömten. Ich konnte kaum fassen, was ich da gesehen hatte. Alles schien so perfekt zu sein. Eine eigene Wohnung mit meinem Bruder zusammen und weg von unseren Eltern. Ich fragte mich, wie wir das wohl geschafft hatten. Meine missliche Lage wurde erst mal nebensächlich für mich und ich grübelte über die paar Erinnerungen nach, die ich bisher hatte. Eigentlich schien mein Leben ganz normal gewesen zu sein. Gut es gab wohl ein paar nicht so schöne Momente, aber auch das gehört zum Leben dazu. Nichts deutete auf einen Zusammenhang zwischen den Erinnerungen und meiner Situation hin. Da musste es also noch mehr geben, das mir noch verschlossen war. Ich hoffte, dass sich die Rätsel bald aufklären würden.




    Ich schloss die Augen und wollte mich dazu zwingen, mich an noch mehr zu erinnern, als ich einen Tropfen auf die Nase abbekam. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass sich der Himmel bezogen hatte, sosehr beschäftigten mich die Bilder von damals. Immer mehr Tropfen erreichten mich und ein Blick zum Himmel sagte mir, dass aus den paar Tropfen bald ein Wolkenbruch werden würde. Ich schaute mich nach einem Unterstand um und suchte mir eine große Trauerweide aus, die mir groß genug erschien mich vor dem Ärgsten zu schützen. Gerade noch rechtzeitig schaffte ich es den Baum zu erreichen, als auch schon das Unwetter ausbrach.




    Von meinen Gedanken abgelenkt, schaute ich zu wie das Wasser von den Blättern nur so runterlief. Erstaunlicherweise wurde ich kaum nass, doch ab und zu tropfte ein größerer Tropfen auf mich runter. Ich lehnte mich gegen den Baumstamm und sah einfach nur dem Regen zu. Das Rauschen des Regens wirkte beruhigend auf mich. Wie ich das Wasser so an den Blättern herunterlaufen sah, stürzten mit einem Mal neue Erinnerungen auf mich ein...

    -----
    Das war es auch schon wieder. Irgendwie kam mir das heute so kurz vor. :kopfkratz
    Wie es weitergeht erfahrt ihr voraussichtlich am Wochenende. Ich hoffe es hat euch gefallen. :)

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    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Hallö zusammen. :)

    Es ist Wochenende und ich hab die nächste Fortsetzung mit im Gepäck. Aber zuerst zu den Kommis, für die ich mich ganz herzlich bedanke. :rosen

    @ Rivendell
    Ich mag Mollys Rückblicke auch immer. Da sieht man wenigstens mal was anderes als immer nur grün. *hust* ^^
    Ja, die Autofahrer sind wirklich doof. Aber das hat man häufiger, dass keiner anhält. Egal, wo man ist. Heute ist fast jeder misstrauisch, was Anhalter betrifft, auch wenn sie so harmlos aussehen wie Molly.
    Juhu, ich freu mich, dass du gerne bis zum Ende lesen willst. :-))

    @Zaje
    Hui, danke dir. :-)

    cassio
    Ich wusste doch, dass dir das ganze Grün gefällt. *gg* Dachtest du allen Ernstes, ich würde den armen Tobias hässlich machen? ^^
    Alles andere haben wir ja, glaub ich, heute? gestern? geklärt. *knuddel*

    Ines
    Wow. Was für eine Analyse. *g*
    Ja, so langsam stellen sich immer mehr Erinnerungen bei Molly ein. Die Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugendzeit fand ich ganz wichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte, auch wenn sie nicht ganz so schön waren. Bestimmt gab es auch bessere Zeiten, sonst wäre Molly nicht so nett und freundlich geblieben. Die eigene Unabhängigkeit ist immer wichtig für einen jungen Menschen und da hast du recht, man fühlt sich wirklich erwachsen. Auch wenn die Eltern nicht so begeistert sind, aber das sind sie meist auch nicht, wenn die Kinder schon älter sind, als die Beiden. ;-)
    Molly schlägt sich da schon durch. Ihr bleibt ja nichts anderes übrig. *hust* ^^
    Trauerweiden stehen häufig bei mir, gerade weil ich sie so schön finde. Danke für dein Lob, was meine Einrichtung betrifft. Ich hab versucht, das so einzurichten, das es wirklich nach WG aussieht, was gar nicht so einfach war. An der Landschaft bastel ich gerne rum, mir liegt dieses Wildgewachsene mehr, als wenn ich einen geordneten Garten bauen muss. *g*

    --------
    Und weiter geht es mit Molly. Ganz zum Schluss hab ich auch noch mal ein Outtake mitgebracht. :-)
    Viel Spaß beim Lesen und Bilder gucken. :-)






    ...Ein paar Tage, vielleicht sogar Wochen später, wir schienen uns schon eingelebt zu haben, kamen ein paar von Tobis Freunden zu Besuch. Ich hatte mich in mein Zimmer zurückgezogen, denn meistens gingen mir die nur auf die Nerven. Alles was für die am Wichtigsten war, war trinken, blöde Sprüche klopfen und auf Schwächeren rumhacken. Alles in allem also eine ganz normale Gruppe Jungs und einem Mädel.
    Nachdem ich vergeblich versucht habe mich mit einem Buch abzulenken, beschloss ich einen Spaziergang zu machen. Es war ein schöner Abend und es war auch nicht zu kalt draußen, obwohl es Mitte September war. Ich hatte vor einmal um Block zu gehen und beim kleinen Park eine kurze Rast zu machen. Wer wusste schon, wie lange die Meute noch unser Wohnzimmer in Beschlag nehmen würde.




    Draußen war es wirklich herrlich und das Spazieren leerte meinen Kopf. Ich fühlte mich richtig frei, so wie Tobias das immer meinte. Ich wusste, das Leben ist noch nicht perfekt, aber ich war zufrieden, so wie es war. Ich hatte fast alles was ich mir wünschen konnte: eine Familie, eine eigene Wohnung. Selbst die Doppelbelastung mit Schule und Nebenjob machte mir Spaß.




    Zufrieden vor mich hin summend achtete ich kaum darauf, wo ich hinging. Laute Stimmen rissen mich aus meinen Gedanken. Sie kamen aus einem Haus zu meiner Linken. Als ich an der Auffahrt vorbeiging, stürzte ein Mann wütend aus dem Haus und rannte mich fast um. Eigentlich wollte ich ihm hinterher rufen, dass man sich entschuldigt, aber ich hab es dann doch gelassen. Schließlich wollte ich nicht, dass er seine Wut an mir auslässt.
    Ich schüttelte den Kopf, was ging mich das an. Es war ja nichts passiert. Ein paar Minuten später war ich im kleinen Park angekommen und beschloss mich für eine Weile ans Wasser zu setzen. Zum Glück waren die zwei Bänke nicht besetzt, so gerne saß ich nicht neben fremden Menschen. Es war so friedlich. In dem künstlich angelegten Teich schwammen ein paar Fische und man hörte die Frösche quaken.



    Ich genoss die frische Luft und hörte den Fröschen bei ihrem Abendkonzert zu, als sich jemand neben mir mit einem lauten Seufzer auf die Bank schmiss. Ich drehte den Kopf und sah die rothaarige Frau, die bei unserem Einzug an mir vorbeigefahren war. Sie sah müde und abgekämpft aus, aber sie lächelte mich an.
    „Ein schöner Abend, findest du nicht auch?“
    Ich lächelte zurück. „Ja, das gleiche dachte ich eben auch. Wirklich schön hier und so friedlich.“




    Wir saßen eine Weile schweigend nebeneinander, aber das Schweigen war angenehm und nicht, wie meistens mit Fremden, drückend. Ich sah sie nicht mehr an, aber ich merkte, dass sie häufiger zu mir sah. Ich empfand das aber nicht als unangenehm, irgendwie war mir diese Frau sympathisch. Sie hatte so ein Funkeln in den Augen, dass sie aussah, als würde sie gerade etwas aushecken...



    *geht gleich noch weiter*

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    FS: Sunrise Update: 04.06.19




  • ...Ich sank zu Boden. Diese Augen, grün wie die Blätter die um mich herum waren. Dieses Leuchten in ihnen. Das lies mich nicht los. Ich beobachte den Regen und immer wieder sah ich sie vor mir. Ihr Gesicht mit den Sommersprossen und den leichten Lachfältchen um den Mund. Sie erschien mir so perfekt, so wunderschön. Ich ärgerte mich, dass ich ihren Namen nicht kannte. Sie musste wohl sehr wichtig für mich sein, sonst würde ihr Bild nicht solche Gedanken und Gefühle in mir auslösen. Mein ganzer Körper zitterte, ich wusste nicht, ob es wegen des Regens und der plötzlichen Kälte war oder durch diese Erinnerung. Ich wollte unbedingt wissen, wie es weiterging in meinem Leben und wer diese Frau war.




    Doch nichts geschah. So sehr ich mich auch anstrengte, ich konnte keine weiteren Bilder heraufbeschwören. Ich sah dem Regen weiter zu, wie er runterprasselte. Ein Blick zum Himmel sagte mir, dass es nicht so schnell aufhören würde. Alles war grau in grau und passte zu meiner Stimmung. Ich überlegte, ob es Sinn machen würde weiter zu gehen und nass zu werden, oder ob ich hier bleiben würde, wo es relativ trocken war.
    Ich entschied mich für den Baum. Ich war viel zu aufgewühlt und wollte noch weiter versuchen Erinnerungen zu erzwingen. Außerdem taten mir die Füße wieder weh und nass werden war auch keine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Ich lehnte den Kopf gegen den Baumstamm und schloss die Augen. Das Rauschen des Regens wiegte mich in den Schlaf. Ich hatte gar nicht bemerkt, das ich müde war




    Als ich nach einem traumlosen Schlaf wieder aufwachte, war es dunkel und es regnete nicht mehr. Es war noch alles nass, also konnte es noch nicht lange her sein, das der Regen aufgehört hatte. Mir war kalt und klamm. Meine Kleidung war ziemlich feucht geworden und meine Haare konnte man auch fast nass nennen. Also stand ich auf und machte mich langsam wieder auf den Weg zur Straße. Es spielte keine Rolle das es Dunkel war. Auf dieser Straße fuhren die Autos sowieso so selten, dass ich genauso gut im Dunkeln weiterwandern konnte. Langsam gab ich die Hoffnung auf, dass mich doch noch jemand mitnahm.




    Den Blick nach unten gewandt ging ich weiter, immer geradeaus. Eine wie mir schien endlose Straße in Mitten von Nirgendwo. Irgendwie war es unheimlich hier. Es war so ruhig. In der Nacht sangen keine Vögel und selbst die Grillen hatten ihr Abendkonzert schon beendet. Es musste also schon nach Mitternacht sein. Mit einem leichten Lächeln dachte ich daran, dass der Sonnenaufgang bestimmt herrlich sein würde. Als ich mir die Farben des Sonnenaufgangs vorstellte, erinnerte ich mich an das nächste Puzzlestück meiner Vergangenheit...

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    Und wie oben schon angekündigt. Hier ein Outtake von Molly.



    Nicht das ihr denkt, ich wäre nur gemein zu Molly, würde sie nur sinnlos durch die Gegend schicken und sie würde nie was zu essen kriegen, oder nie aufs Klo/duschen gehen dürfen. *gg*

    Das war es jetzt aber für heute. Wie es weitergeht, erfahrt ihr beim nächsten Mal. *wink*

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    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Hallö zusammen. :-)

    Es ist Mittwoch und ich hab die nächste Fortsetzung mitgebracht. Und nicht nur das, ich hab mich sogar endlich daran gesetzt ein Cover zu basteln. Ich hoffe euch gefällt es. ;-)
    Bevor ich jetzt gleich weitermache, zuerst ein ganz liebes Danke für die lieben Kommis und Karmaspenden. :rosen

    Kiara
    Danke für dein Lob, was meine Bilder angeht. An der Dame in Rot hab ich lange gebastelt, bis sie mir richtig gefallen hat. Die Gute wird eine wichtige Rolle in Mollys Leben spielen. Aber was für eine, das wird sich noch zeigen. Molly weiß ja auch noch nicht, welche Neigung sie hat. *hust, nicht zuviel verraten will* ^^
    Tobias ist nicht einfach, das stimmt schon und du hast recht, daran lagen die Auseinandersetzungen mit den Eltern. Tja, auf die Auflösung wirst du leider noch ein bisschen warten müssen, sonst wäre die Story ja auch schon zu Ende. *gg*

    @zaje
    So, du wolltest ja eine lange Kommibeantwortung. *gg* Ich freu mich, dass dir meine Idee das in zwei verschiedene Handlungsstränge aufzuteilen gefällt. Für mich ist das nicht immer einfach zu schreiben, da ich versuche, immer ungefähr gleichviel in beiden Handlungen zu schreiben. Und da Molly auf ihrer Wanderung ja nicht wirklich viel passiert, fallen mir diese Teile immer recht schwer. Aber dank meiner Betaleserin, die mir ab und an Denkanstöße gibt, klappt das doch irgendwie. *gg*

    Ines
    Ja, die Bande um Tobias ist nicht wirklich ihrs, da sie doch eher die Ruhige ist. Aber es gibt ja Möglichkeiten denen zu entgehen. Die Vorstellung nicht zu wissen wer man ist und was man früher getan hat, ist auch für mich schrecklich. Ich mag mir das gar nicht vorstellen.
    Du bist also auch eine Frostbeule. Ich auch. Mich friert es schon bei Temperaturen, die andere noch als angenehm bezeichnen. *gg* Molly hat aber ja leider keine andere Wahl und muss da nun mal durch. Aber um nicht ganz so fiese zu ihr zu sein, ist es Sommer und nicht mitten im Winter. *bibber* ^^

    Jane Eyre
    Danke für dein Bilderlob. Wie ich schon mal irgendwo erwähnt habe, bin ich mir häufig unsicher mit den Bildern. Darum fühl ich mich gerade richtig geehrt, dass du meine Story nur wegen den Bildern liest. Noch mehr freut mich, dass sie dir auch noch gefällt. :-)

    Shiori
    Auch dir danke für dein Lob. Das freut mich wirklich, dass es dir gefällt und das du mir die Kommafehler verzeihst. *gg*
    Ihr Bruder ist genauso alt wie sie. Die beiden sind Zwillinge. ;-) Mit der Idylle hast du recht, bei wem läuft es denn schon immer perfekt und Macken und Eigenarten hat ja jeder, so dass das Familienleben schon dadurch gestört wird. Aber man hält ja trotzdem zusammen. Es ist halt die eigene Familie. Auch beim Umzug werden die Eltern schon viel geholfen haben. ;-)
    Ich mag auch lieber Parks, wo nicht alles so übermäßig dekoriert ist und alles so zusammengepfercht ist. Außerdem liegt es mir nicht so was zu bauen. *gg* Das auf der Parkbank würde mir genauso gehen. Ich bin auch lieber für mich alleine, darum hab ich das auch mit reingenommen. *gg*


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    Wie immer hoffe ich, das ich nichts wichtiges vergessen hab zu erwähnen und wünsche gleich viel Spaß beim Lesen und Bilder schauen. ;-)
    Ganz am Ende, seht ihr dann auch mein Cover, was auch im Anschluss, auf der ersten Seite zu sehen sein wird. *g*






    ...Ein Bürogebäude mitten in der Stadt. Ich kam gerade von der Arbeit und war auf dem Weg nach Hause, als mir einfiel das meine Mutter Geburtstag hatte. Irgendwie war mir das bei der ganzen Arbeit zur Zeit völlig entfallen. Einerseits war ich ja froh, dass so viel im Büro zu tun war, aber andererseits hatte ich kaum noch Freizeit. Selbst die Hausarbeit blieb in letzter Zeit an Tobias hängen, der davon nicht gerade sehr begeistert war. Schließlich musste er zur Zeit seine Semesterarbeit schreiben und stand deshalb ebenfalls unter Druck




    Ich beschloss meiner Mutter einen kleinen Blumentopf zu schenken, da sie Blumen schon immer geliebt hatte. Außerdem fiel mir auf die Schnelle nicht mehr wirklich was anderes ein und ich wusste auch, das hier gleich um die Ecke ein Blumenladen war. Ich schaute auf die Uhr und hoffte, dass der Laden noch offen war. Es war schon fast acht Uhr. Ich beeilte mich, aber als ich vor dem Laden ankam, war schon geschlossen. Ich wollte gerade wieder gehen, als ich die rothaarige Frau aus dem Park in dem Laden sah. Sie machte gerade die Kasse, so wie es aussah.




    Ich nahm all meinen Mut zusammen und klopfte an die Tür. Die Frau sah auf, machte die Kasse zu und kam zur Tür.
    „Hallo,“ sagte sie als sie den Laden noch mal für mich öffnete. „Normalerweise mach ich das ja nicht, aber du siehst aus, als würdest du heute noch dringend eine Blume brauchen.“
    „Danke schön. Das ist wirklich nett. Ich brauch wirklich heute noch einen Blumentopf. Meine Mutter hat ja nur einmal im Jahr Geburtstag.“




    Sie war wirklich nett und zeigte mir eine Auswahl an Blumen, die relativ pflegeleicht und trotzdem wirklich schön waren. Ich suchte mir eine hübsche Pflanze aus und zahlte. Als ich mich gerade für die wirklich nette Bedienung und Beratung bedanken wollte, lächelte sie mich an. „Ich bin übrigens Liz. Im Park neulich hatte ich mich ja nicht vorgestellt.“
    „Ich bin Molly,“ antwortete ich und schaute auf die Uhr. „Danke noch für die tolle Beratung und das du noch mal den Laden für mich aufgemacht hast. Ich muss mich jetzt wirklich beeilen, aber vielleicht sehen wir uns ja noch mal im Park.“
    „Ach, das mit dem Laden war ja kein Thema, hab ich gern gemacht und wir sehen uns bestimmt noch häufiger im Park. Viel Spaß bei deinen Eltern.“




    Ich lächelte sie an und verlies den Laden. Ganz knapp erwischte ich noch den Bus und fuhr zu meinen Eltern. Tobias war schon da und etwas verspätet konnten wir dann doch noch auf Mamas Geburtstag anstoßen. Es war ein schöner Abend, aber Liz ging mir den ganzen Abend nicht aus dem Kopf. Ich fand das so nett von ihr, dass sie extra noch mal für mich geöffnet hatte...



    *geht gleich noch weiter*

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    FS: Sunrise Update: 04.06.19




  • ...Liz, diese Frau hieß also Liz. Mein Herz schlug schneller und das Atmen fiel mir schwer. Ich stand stocksteif an der Straße und versuchte die Bilder in meinem Kopf festzuhalten. Leider lösten sie immer noch nicht das Rätsel meiner Misslage. Ich hatte das Gefühl, dass je mehr ich aus der Vergangenheit wusste, desto weniger konnte ich mit der momentanen Situation anfangen. Aber ich freute mich darüber immer mehr über mich zu erfahren. Ich war mir sicher, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis ich wieder alles wusste.




    Mit dem Entschluss mich nicht weiter unter Druck zu setzen, ging ich weiter. Nach ein paar Stunden wurde es langsam heller und die Sonne ging auf. Es war wie ich mir das vorgestellt hatte. Erst erhellte sich der Himmel nur ein bisschen, dann immer mehr und zum Schluss kam sehr schnell die Sonne zum Vorschein. Ich war völlig fasziniert von dem Naturschauspiel, so dass ich stehen blieb und einfach nur zusah. Ich war fast traurig darüber als es vorbei war. Ich atmete tief durch und nahm die Wanderung wieder auf.
    Aber ein Gutes hatte der Anblick des Sonnenaufgangs: Ich vergaß für eine Weile alle meine Sorgen und genoss nur den Augenblick. Mir schien, dass ich das, den Erinnerungen nach, viel zu wenig in meinem Leben gemacht hatte. Einfach mal alles zu vergessen und nur auszukosten, was das Leben gerade zu bieten hatte.




    In diese Gedanken versunken, verging ein Großteil des Morgens und Vormittags. Langsam veränderte sich die Landschaft. Es waren weniger Bäume zu sehen und ich meinte in der Ferne Anzeichen von Landwirtschaft erkennen zu können. Beschwingt durch diese Veränderungen wurde mein Schritt schneller und meine Laune besser. Es gab ja vielleicht doch noch Hoffnung aus dieser Misere rauszukommen. Ich konnte es kaum erwarten, trotz meiner Schüchternheit, endlich Menschen zu treffen und mit ihnen zu reden. Seit zwei Tagen, oder vielleicht sogar noch länger, hatte ich nicht mehr mit einem menschlichen Wesen gesprochen und es fehlte mir, auch wenn ich sonst nicht so versessen darauf war.




    Als ich das Haus auf der linken Seite sah, machte mein Herz einen freudigen Hüpfer. Endlich schien ich Hilfe zu bekommen. Dort mussten einfach Menschen leben und die könnten mich nicht so ignorieren, wie die beiden Autofahrer. Doch je näher ich dem Haus kam, umso deutlicher war, dass dort niemand mehr lebte. Die Farbe blätterte von den Wänden und der einst wohl wunderschöne Garten strotzte nur vor Unkraut. Es wirkte so unheimlich, trotz der hellen Mittagssonne. Als ich vor dem Haus stand, war deutlich zu sehen, dass dort niemand mehr lebt. Ich beschloss trotzdem mir das Haus genauer anzusehen, vielleicht fand ich ja ein Telefon oder was anderes was mir helfen konnte.




    Langsam näherte ich mich der Haustür. Irgendwie versuchte ich möglichst leise zu sein und keinen unnötigen Krach zu machen. Als in der Nähe ein Vogel anfing zu schimpfen, fuhr ich vor Schreck zusammen. Ich hatte im ersten Moment gedacht, da wäre jemand und wie ich so über meine Einfalt lächelte, kam die nächste Erinnerung über mich...

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    So, das war es auch schon fast wieder. Wann es weitergeht, weiß ich im Moment noch nicht genau, aber ich denke Anfang nächster Woche. J

    Und nun wie oben angekündigt: Mein Cover.




    Ich hoffe euch hat es wieder gefallen. *wink*

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    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Hallö zusammen. :)

    Da heute Sonntag ist und ich das gestern wieder erwarten geschafft hab, die Bilder für diese Fortsetzung zu knipsen geht’s heute schon weiter. :-)
    Achja, für alle die sich gewundert haben, wer denn der junge Mann auf dem Cover ist. Der hat heute seinen ersten Auftritt. *gg*
    Zuerst aber zu den Kommentaren. ;-)

    Rivendell
    Molly misshandeln? Ich doch nicht. *pfeiff* Okay, es gab da beim Wolken beobachten mal so einen kleinen Zwischenfall, aber der war unbeabsichtigt. *hust*
    Ja, Maxmotives ist sehr hilfreich, aber ab und an braucht man ja eine ganz bestimmte Reaktion, die nur vorkommt wenn eins der Bedürfnisse unten ist. Und zuviel mit dem Testingcheat will ich auch nicht rumspielen. *gg*
    Danke das dir das mit den Frisuren aufgefallen ist. Molly wechselt sie ja ab an mal. Ich finds einfach realistischer, denn man selbst hat ja auch nicht jeden Tag die gleiche Frisur. ;-)
    Was zwischen Molly und Liz ist, wird sich noch zeigen. Zuerst geht es aber mit einem anderen wichtigen Teil aus ihrer Vergangenheit weiter. Danke dir für gleich 2 Kommis. :-)

    Kiara
    Danke dir für dein Lob. Ich hab ja zum Glück cassio, die mich immer wieder auf Ideen bringt, was die Molly-wandert-Szenen auflockern kann. *g*
    Ja, Liz hat eine besondere Rolle in Mollys Leben, das ist sicher, nur welche wird sich wie gesagt noch zeigen. :-)
    Wer weiß, was da alles in dem verlassenen Haus auf sie wartet. Aber heute schafft sie es noch nicht ins Haus. *gg*

    @mein General zaje
    Danke dir. Ich freu mich, wenn es dir gefällt. :-)

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    Danke für die lieben Kommis und auch für die Karma-spenden. Ich freu mich jedes mal sehr darüber. :-)
    Jetzt geht’s aber endlich weiter. *pfeif*




    ...Ich saß auf der Bank, auf der ich Liz zum ersten Mal getroffen hatte und beobachtete die Fische im Teich. Es wurde langsam Herbst und es war schon ziemlich frostig. Lange wollte ich auch nicht mehr da sitzen, aber ich musste einfach mal abschalten. In der letzten Zeit war soviel passiert. Ich hatte endlich meine Zwischenprüfungsergebnisse bekommen und mein Chef bürdete mir dadurch nur noch mehr Arbeit auf. Ich hatte kaum noch Zeit für etwas anderes. Mein Bruder hatte neuerdings eine Freundin, die alle naslang bei uns in der Wohnung abhing, obwohl er manchmal gar nicht da war. Sie war ja ganz nett, aber für drei Leute war die Wohnung einfach zu klein.




    Ich saß noch eine Weile da und dachte nach, bis es mir dann doch zu kühl wurde. Auf dem Weg nach Hause klingelte mein Handy. Ich schaute aufs Display: Tobias.
    „Ja, was willst du? Ich bin gerade auf dem Weg nach Hause.“
    „Ich wollte dich eigentlich fragen, ob du nicht noch ein Weilchen weg bleiben kannst?“
    Ich seufzte. „Muss das denn wirklich sein? Ich friere und bin müde.“
    „Komm schon, Schwesterherz. Sei mal nicht so und tu mir den Gefallen. Ich putz auch die Küche morgen, oder so.“
    „Oh, Gott. Ist ja schon gut. Du brauchst nicht zu so drastischen Maßnahmen greifen. Dann geh ich halt noch ne Runde spazieren.“
    „Danke dir. Lass dir Zeit und bis später.“
    „Ja, bis später.“ Ich legte auf und schüttelte den Kopf. Muss Liebe schön sein.




    Also drehte ich um und beschloss in unser kleines Café zu gehen, um mich aufzuwärmen und vielleicht wieder ein bisschen wach zu werden. Schließlich hatte ich ja ein bisschen Zeit totzuschlagen. Ich war etwas genervt als ich im Café ankam, so dass ich kaum darauf achtete, ob ich ein bekanntes Gesicht traf. Ich setzte mich an einen freien Tisch und bestellte mir einen Kaffee. Natürlich war ich nicht darauf vorbereitet gewesen und hatte nichts zu lesen mit, so dass mir nichts anderes übrig bliebt als die anderen Gäste zu beobachten. Nicht das viel los gewesen wäre. Nicht hier, nicht in diesem Ort, nicht in diesem Café.




    Mein Kaffee neigte sich schon fast dem Ende zu, als ich vor dem Fenster einen jungen Mann sah, der mich beobachtete. Im ersten Moment bekam ich einen gehörigen Schreck. Warum starrt der mich an? Aber dann siegte die gute Erziehung. Ich lächelte ihn zaghaft an und bekam ein strahlendes Lächeln zurück. Er fing an wild mit den Händen zu gestikulieren und nach einem kurzen Moment verstand ich, was er wollte. Ich winkte ihn rein und er kam an meinen Tisch.




    „Hallo,“ sagte er zaghaft. „Ich bin Timo.“
    „Hi. Ich bin Molly. Setz dich doch, wenn du magst.“
    Er setzte sich zu mir und nach anfänglicher Schüchternheit gerieten wir dann doch ins Plaudern. Timo war ein witziger und angenehmer Gesprächspartner, der mich immer wieder zum Lachen brachte...




    *geht gleich noch weiter*

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    FS: Sunrise Update: 04.06.19




  • ...Timo. Ich spürte ein kleines Echo dessen, was ich bei der Erinnerung an Liz gespürt hatte. Mir blieb nicht die Luft weg, aber ich merkte, dass auch er mir was bedeutet hat. Ich war mir nur nicht sicher was. War er mein Ex? War er mein Freund oder nur ein Freund? War er etwas von beidem? Ich hatte keine Ahnung.




    Verwirrt und verwundert ging ich zum Haus und schaute erst mal durch das Fenster an der Vorderseite. Es gab nicht viel zu sehen, der Raum dahinter schien leer geräumt zu sein. Ich war etwas enttäuscht, aber ich wollte noch nicht ganz aufgeben. Also ging ich zum nächsten Fenster und schaute hindurch. Fast das gleiche Bild: Eine aufgegebene Küche, wo nur noch die Kücheneinrichtung stand. Ansonsten völlig leer. Ich machte mir ein wenig Mut und ging weiter um das Haus herum.




    Das Garagentor war völlig zugewuchert, da schien also auch schon lange kein Auto raus gefahren zu sein. Auch war die gesamte Seite völlig überwuchert. Im Garten hinten stand eine Schaukel, die noch funktionstüchtig aussah. Ausprobieren wollte ich das allerdings nicht. Ansonsten war da kein Leben zu entdecken.
    Ich ging um das ganze Haus rum, um zu versuchen ob die Haustür offen war. Neugierig wie ich war, wollte ich das ganze Haus untersuchen. Außerdem bezog sich der Himmel langsam und es sah schwer nach Regen aus. Auf noch mal nass werden, legte ich keinen Wert. Mir hatte das Tags zuvor gereicht.




    Als ich mich der Tür näherte, zögerte ich wieder. Ich war mir plötzlich nicht mehr sicher, ob ich das wirklich tun wollte. Auch wenn das Haus verlassen schien, was wäre wenn da doch noch jemand ist? Was wäre, wenn gerade jemand kommt während ich im Haus bin? Zählt das dann nicht als Einbruch? Innerhalb von Sekunden schossen mir diese Gedanken durch den Kopf. Doch beim zweiten drüber Nachdenken ich verwarf sie wieder. Sollte das passieren, konnte ich demjenigen ja erklären, warum ich in sein Haus eingedrungen war und hoffen, dass derjenige dann Verständnis zeigt.





    Als ich vor der Tür stand, schaute ich zuerst ob da ein Namenschild an der Klingel war. Nichts. Nur eine simple Klingel. Ich klingelte und wartete brav ab, aber nichts geschah. Keiner machte die Tür auf. Also versuchte ich mein Glück an der Tür und siehe da: Sie ging auf. Nun war ich vollends davon überzeugt, dass hier niemand mehr war. Wer würde schon weggehen und die Tür offen lassen. Als ich durch die Tür den Flur betreten wollte, überkam mich die nächste Erinnerung an meine Vergangenheit...

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    Das war’s auch schon wieder. Ich hoffe euch hat es wieder gefallen. :)
    Ich kann leider nicht sagen, wann es weitergeht, zur Zeit hab ich mit einer leichten Erkältung zu kämpfen. :snif

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    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Hallö zusammen. :)

    Ich hab mich wieder einigermaßen erholt und ich habe die nächste Fortsetzung im Gepäck. *g*
    Aber zuerst zu den Kommis, für die ich mich wieder ganz herzlich bedanke. :rosen

    Ines
    Wie Molly und Liz zueinander stehen, wird sich im Laufe der FS schon rausstellen. Aber ich find es toll, das du dir so viele Gedanken darum machst. ;-)
    Das Haus ist wirklich nicht gerade sehr einladend, Molly wird da nicht viel Hilfe finden, aber wie du schon richtig erkannt hast, hat sie wenigstens erst mal ein Dach übern Kopf. *g*
    Tja, Tobias brauchte halt mal ein bisschen Zeit für sich und für Molly war’s wohl auch nicht das Schlechteste noch ein bisschen Zeit zu vertrödeln. *gg*

    Rivendell
    Ja, ich versuch, die Fortsetzungen nicht zu lang zu machen und dafür häufiger eine Fortsetzung reinzustellen. Obwohl als Leser les ich lieber lange Fortsetzungen, aber ich hab meistens auch Zeit. *gg*
    Tobias ist ein Schlingel, aber verstehen kann man ihn doch auch. Wenn man frisch verliebt ist, will man doch mal alleine sein. ;-)

    Kiara
    Du hast recht, Timo ist wohl der letzte neue Charakter. Obwohl vielleicht überleg ich mir das noch anders. *grübel* ^^
    Was Tobias angeht, wer hat schon gerne die Schwester nebenan, wenn man gerade mit seiner Freundin beschäftigt ist. *g*
    Über Timo und sein Verhältnis zu Molly erfährst du jetzt gleich ein bisschen mehr. ;-)

    -----
    Noch mal danke für eure Kommis. Ich freu mich immer sehr darüber. :-)
    Und weiter geht’s.




    ...Ich stand in unserem Hausflur und wollte gerade unsere Wohnungstür aufschließen, als mein Handy klingelte. Ich hob ab und hatte Timo am anderen Ende.
    „Hey Molly, ich wollte fragen, ob du nicht Lust hast mit mir einen Kaffee zu trinken?“
    „Hi Timo. Ich komm zwar gerade erst nach Hause, aber ich würde gerne mitkommen.“
    „Klasse, dann treffen wir uns in einer halben Stunde im Café, okay?“ schlug er vor.




    Ich sagte zu und betrat dann endlich unsere Wohnung. Als ich das Chaos darin sah, wäre ich fast rückwärts wieder rausspaziert. Da Tobias wohl nicht da war, ging ich nur kurz ins Bad und schrieb ihm dann einen Zettel, dass ich noch mal los bin und das er gefälligst aufzuräumen hat. Blitzschnell schnappte ich mir meinen Schlüssel und ging pfeifend aus dem Haus.




    Ich war pünktlich da und da ich Timo noch nicht sah, suchte ich in aller Ruhe einen netten Tisch aus. Ich fand es schon ein bisschen schade, dass es keine wirklich ungestörten Plätze da gab, aber so viel war auch nicht los. Ich war schon ein bisschen nervös, als ich da saß und auf Timo wartete. Ich schaute alle paar Minuten auf die Uhr und starrte die Tür an.




    Eine Bewegung am Fenster ließ mich aufmerken: Liz, die gerade am Café vorbeiging. Einen Moment lang, wollte ich schon winken, aber dann fiel mir ein, dass ich ja eigentlich eine Verabredung hatte. Ich nahm mir vor, mal wieder bei Liz im Blumenladen vorbeizuschauen. Mein Zimmer vertrug sicher noch eine weitere Blume.
    „Hey, entschuldige, dass ich so spät bin, aber mir kam noch ein bisschen was dazwischen.“ begrüßte mich Timo. Ich hatte dann doch nicht mitbekommen, dass er das Café betreten hatte.




    Ich lächelte ihn an und versicherte ihm, dass es gar nicht schlimm wäre und das ich mich auch so nicht gelangweilt hätte. Natürlich sagte ich ihm nicht, dass ich fast pausenlos auf die Uhr geschaut hatte.
    Wir saßen noch Stunden da und unterhielten uns über dieses und jenes. Es war einfach schön mit ihm zu reden. Wahrscheinlich lag es daran, dass er meistens die gleiche Meinung hatte wie ich. Ich hatte nicht einmal auf die Uhr geschaut, so vertieft waren wir in unser Gespräch. Ich merkte allerdings, dass ich langsam müde wurde und wir bezahlten unsere Getränke. Timo wollte mich unbedingt noch nach Hause bringen und da es schon ziemlich dunkel und spät war, stimmte ich zu.




    Kaum das wir auf dem Gehweg waren, nahm Timo meine Hand. Zuerst war ich überrascht, aber mir gefiel die Wärme seiner Hand. Darum sagte ich nichts und sah ihn nur lächelnd von der Seite an. Schweigend machten wir uns auf den Weg zur Wohnung. Es war nicht so, dass uns die Worte fehlten, wir haben einfach nur die Nachtluft genossen. Es dauerte nicht lange, da standen wir auch schon vor der Tür bei mir. Ein bisschen komisch fand ich die Situation schon, wie wir da standen, aber ich traute mich nicht wirklich was zu sagen. Timo nahm mir das Ganze dann aus der Hand, indem er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. Irgendwie war sein Gesicht plötzlich so nah vor meinem...




    *geht gleich weiter*

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  • ...Ich stand da wie vom Blitz getroffen. Nichts. Ich konnte mich einfach nicht erinnern, ob wir uns nun geküsst hatten oder nicht. Egal was ich auch versuchte, es blieb dabei. Ich fluchte vor mich hin. Das konnte doch nicht wahr sein. Warum machte mein Gedächtnis mir an genau dem Punkt einen Strich durch die Rechnung. Es war zum Verrückt werden. Um ein Haar hätte ich vor Wut gegen die Wand getreten, aber mir fiel gerade noch rechtzeitig ein, dass das nicht mein Haus war.
    Ich konnte mir immer noch keinen Reim darauf machen, warum ich hier ohne Gedächtnis durch die Pampa spazieren musste. Ich war so wütend auf denjenigen, der dafür verantwortlich war, auch wenn ich seinen oder auch ihren Namen nicht kannte. In dem Moment war mir das egal.




    Mit richtiger Wut im Bauch betrat ich den Flur dieses Hauses. Er war kahl und an einigen Stellen fehlte die Tapete. Der Boden bestand aus einem alten, abgegriffenen Teppich. Nicht deutete darauf hin, wer hier gelebt hat. So wie es aussah, war das Haus schon lange verlassen und ich musste mir wohl keine Sorgen machen, dass mich hier jemand überraschte. Trotzdem hatte ich ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Es war so unheimlich. Eine kaputte Lampe hing im Flur und es sah durch die wenige Beleuchtung so unheimlich aus. Mit einem Mal erschien es mir gar nicht so abwegig, dass hier vielleicht sogar Geister wohnten.




    Mit einem Schaudern beschloss ich zuerst die Tür zu meiner Rechten aufzumachen. Fast ein bisschen ängstlich näherte ich mich der Tür und öffnete sie. Dahinter befand sich ein ebenfalls fast kahler Raum mit altem, zerkratzten Holzfußboden. Auch den Wänden war anzusehen, das man nicht sonderlich liebevoll damit umgegangen war. Ich fragte mich, ob das Haus schon so lange verlassen war oder ob die ehemaligen Besitzer einfach nur gleichgültig gegenüber ihrem Heim gewesen waren. Ich konnte mir das Zweite nicht vorstellen, also nahm ich an, dass das Haus schon sehr lange leer stand.




    Durch das Fenster kam kaum Tageslicht rein, so zugewuchert war es. Mich wunderte es, dass die Scheiben noch ganz waren und das noch keine Ranken in den Raum gewachsen waren. Ich stellte mich vors Fenster und rieb Staub von der Scheibe. Sofort erhellte sich der Raum ein wenig. Missmutig wischte ich noch mehr Staub ab. Da ich kein Tuch zur Stelle hatte, hoffte ich das es in diesem Haus noch ein funktionierendes Waschbecken gab. Vielleicht hätte ich das vorher überprüfen sollen, aber nun war es ja auch egal.




    Ich drehte mich vom Fenster weg und betrachtete den einzigen Gegenstand in Raum. Ein alter Stuhl stand in der Ecke und auch auf ihm lag eine dicke Staubschicht. Als ich ihnl so ansah und mich fragte, warum die Besitzer ihn hier gelassen hatten, überkam mich plötzlich Müdigkeit. Ich gähnte herzhaft und blickte zur Sicherheit noch mal aus dem Fenster. Die Sonne stand immer noch hoch am Himmel. Soviel Zeit schien also nicht vergangen zu sein. Ich überlegte gerade, ob ich es wagen könnte mich ein bisschen hinzusetzen, als ich mich wieder an etwas erinnerte...

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    Und wie es weitergeht, ob Molly und Timo nun zusammen sind und was Molly noch im Haus erwartet, erfahrt ihr beim nächsten Mal. :wink

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    FS: Sunrise Update: 04.06.19



  • ...Timo und ich saßen bei uns auf dem Sofa und sahen fern, als Tobias wutschnaubend zur Tür reinkam. Ohne auch nur ein Wort zu sagen, stürmte er in sein Zimmer und donnerte die Tür zu. Erstaunt blickte ich zur geschlossenen Tür. Solche Gefühlsausbrüche war ich gar nicht mehr gewohnt von Tobi. Seitdem wir hier alleine wohnten, war er ausgeglichen und gar nicht mehr der Hitzkopf von früher. Ich entschuldigte mich bei Timo, der sichtlich geschockt war. Ich versicherte ihm, dass mein Bruder normalerweise nicht so sei und ich besser mal nachsah, was denn los war.



    Also stand ich auf und klopfte an die Tür. Auch wenn ich meinen Bruder kannte, war mir doch etwas mulmig zumute. Ich hörte ein genervtes „Ja, komm rein, wenn es denn sein muss.“ und öffnete die Tür. Tobias stand mit verschränkten Armen und kampfbereit vor dem Fenster und starrte mich böse an. Kaum stand ich im Raum und hatte die Tür geschlossen, fuhr er mich auch schon an. „Was willst du?“
    „Ähm, ich wollte nur...“ weiter kam ich nicht.
    „Ja ja, schon gut. Du willst nur wissen, was los ist. Pech, Schwesterherz. Du brauchst deine neugierige Nase gar nicht in meine Angelegenheiten zu stecken und jetzt raus hier.“




    Ich stand da, wie die Kuh, wenn’s donnert. So hatte er noch nie mit mir gesprochen. Normalerweise redete er mit mir, wenn er wütend war. Ich verstand ihn nicht. Als er ungeduldig winkte, drehte ich mich um, verlies sein Zimmer und schloss die Tür.
    Timo schaute mich vom Sofa aus an und ich setzte mich wieder neben ihn, auf den Film konnte ich mich allerdings nicht mehr konzentrieren. Immer wieder schaute ich zu Tobis Tür, aber nichts: Sie blieb zu. Timo schaute mich gegen Ende des Films mit hochgezogenen Augenbrauen an, aber er sagte nichts. Fast erleichtert schaltete er nach dem Film den Fernseher aus und stand auf.



    „Du scheinst ja im Moment ein bisschen abgelenkt zu sein, Molly. Ich glaube ich geh dann auch mal besser. Dann hast du Zeit dich um deinen Bruder zu kümmern.“
    „Tut mir leid, du hast recht. Mir lässt das wirklich keine Ruhe. Du nimmst mir das aber doch nicht übel oder?“
    „Nein, überhaupt nicht,“ antwortete er und drückte mir einen Kuss auf die Wange. „Ich versteh das vollkommen. Ich ruf dich an. Tschüss.“



    Mit diesen Worten war er auch schon aus der Tür. Ich seufzte und räumte noch kurz unsere Gläser in die Küche und ging dann ins Bad. Ich traute mich nicht, noch mal an Tobis Tür zu klopfen. Auf noch einen Rausschmiss konnte ich getrost verzichten. Ich hatte zwar nichts mehr von ihm gehört, aber ich wusste, dass sich seine Wut nicht so schnell abkühlte...




    *geht gleich weiter*

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    FS: Sunrise Update: 04.06.19



  • ...Ich starrte immer noch auf den Stuhl und ging das eben erlebte noch mal durch. War ich nun mit Timo zusammen oder nicht? Worüber hat sich Tobias so aufgeregt und warum war er so komisch? Wieder hatte der Rückblick auf mein Leben nur noch mehr Fragen aufgeworfen, als Antworten gegeben. So langsam gingen mir diese nicht wirklich hilfreichen Erinnerungen gehörig auf die Nerven. Doch ich hoffte immer auf noch mehr. Ich wollte das Rätsel meiner Vergangenheit endlich lösen. Aber wie ich schon gelernt hatte: durch Zwang ließ sich nichts erreichen.



    Ich seufzte und wischte ein bisschen Staub vom Stuhl, um mich hinzusetzen. Der Stuhl gab ein Knirschen von sich und krachte unter mir zusammen. Verdattert saß ich auf dem Boden und brach einen Moment später in Tränen aus. Das war alles zuviel für mich. Jetzt hatte sich auch noch der Stuhl gegen mich verschworen.



    Ich weinte, bis keine Tränen mehr kamen. Ich wischte mir über die Augen und wollte aufstehen, aber ich kam kaum hoch. Ich hatte mir beim Zusammenkrachen des Stuhl wohl das Steißbein ziemlich arg gestoßen. Mit etwas Mühe schaffte ich es doch aufzustehen. Ich hielt mich an der Wand fest und starrte auf die Überreste. Falls in diesem Haus noch mehr Stühle waren, würde ich sie wohl vorher auf Stabilität prüfen müssen.
    Immer nah an der Wand bleibend schleppte ich mich raus aus dem Zimmer und stand wieder im Flur. Er war nicht wirklich einladender geworden in der kurzen Zeit, die ich in dem Raum war. Nach einigem hin und her überlegen, beschloss ich erst mal in die Küche zu gehen. Dort hoffte ich auf ein Waschbecken, damit ich mir den Staub von den Fingern waschen konnte.



    Die Küchentür war nur angelehnt und quietschte als ich sie ganz öffnete. Die Küche war in einem erbärmlichen Zustand und Rosa. Auf einer der Küchenschränke standen ein paar alte Schnapsflaschen, die ich von draußen vorher nicht gesehen hatte. Auf dem wackligen Tisch stand noch ein Teller, der auch schon bessere Zeiten gesehen hatte. Ansonsten war der Raum kahl, bis auf die Kücheneinrichtung.



    Ich schleppte mich zum Waschbecken und drehte den Hahn auf. Zuerst geschah nichts, dann kamen ein paar Tropfen, die sehr bräunlich aussahen und als dann endlich ein bisschen mehr Wasser kam, war es braun. Ich war begeistert. So nützte mir das Händewaschen auch nichts. Ich ließ das Wasser weiterlaufen und sah mir erst mal alles genauer an.



    Da mir mein Hinterteil noch ziemlich weh tat, ging ich ganz nah an den Schränken vorbei zum Fenster. Auch dieses Fenster war staubig und dreckig, aber es war ja auch nicht anders zu erwarten gewesen. Ich verzichtete diesmal auf das sauber wischen. Es hatte ja doch keinen Zweck. Ich pustete aber ein bisschen Staub weg und schon stob eine Wolke Staub auf. Ich musste kräftig niesen, dabei erinnerte ich mich wieder an ein Stück meiner Vergangenheit...

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    Das war es auch schon wieder. An was sich Molly noch so erinnert und was noch im Haus verborgen ist, erfahrt ihr beim nächsten Mal. :wink

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    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Hallö Zusammen. :)

    Diesmal hat es etwas länger gedauert mit der Fortsetzung, aber ich hatte etwas mehr Stress diese Woche. Aber jetzt hab ich’s endlich geschafft, die Bilder zu knipsen, denen man nicht ansieht, das ich gestresst bin, und es geht gleich weiter. Wie immer vielen Dank fürs Lesen und nu erst mal zu den Kommis. *g*

    Rivendell
    Ja, das sieht wirklich versifft aus, aber wer weiß, wie lange da schon keiner war. Du kannst dich heute schon aufs Bad freuen. *vormichhingrins*
    Tobias ist ja eh nicht von der fröhlichen Sorte und wer weiß, welche Laus im über die Leber gelaufen ist. Molly hat es zur Zeit wirklich nicht leicht mit ihm. :-(
    Danke dir für dein Kommi. :)

    @TearFromHeaven
    Mist, da hab ich mich wohl verraten. ^^ Aber das dauert noch, bis Molly das weiß. *g*
    Timo ist wirklich ein Lieber, aber ich denke, gerade am Anfang einer Beziehung ist man rücksichtsvoller, als wenn man schon Jahre zusammen ist. ;-)
    Danke das dir mein Häuschen gefällt. Mir hat es riesig Spaß gemacht, das so dreckig zu bauen. *gg*
    Was passiert, wenn Molly sich an alles erinnert, wirst du schon erfahren, wenn du die Story ganz bis zu Ende liest. :-)
    Danke auch dir für dein Kommi und das du meine Sätze lustig findest. *g*

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    So, dann will ich auch nicht weiter rumreden und anfangen. Obwohl eins noch, ich hab mal wieder ein Outtake zum Schluss. *g*





    ...Ich wischte gerade die Küchenschränke ab, als die Haustür aufging und Tobias mit seiner Freundin reinkam. Die beiden konnten kaum die Finger von einander lassen und knutschten wild rum. Ich verdrehte die Augen und widmete mich wieder den Schränken.
    „Hey Molly, was gibt’s denn heute zu essen?“ fragte Tobias zwischen zwei Küssen.
    „Gar nichts. Ich bin heute außerhalb essen. Du musst dir selbst was machen. Außerdem bin ich nicht deine Köchin.“ fauchte ich ihn an. Ich war eindeutig nicht der Stimmung mir sein Gefummel und Geknutsche anzusehen und dann auch noch für ihn samt Freundin zu kochen.
    „Oh, okay. Dann kümmern wir uns selbst darum.“ sagte er noch und verschwand dann mitsamt Freundin in seinem Zimmer.



    Ich packte den Wischlappen wieder an seinen Ort und ging dann ins Badezimmer um zu duschen und mich fertig zu machen. Eigentlich hatte ich kaum Lust essen zu gehen, aber da Timo mich eingeladen hatte und wir uns so selten sahen, wollte ich nicht absagen. Als ich vorm Spiegel stand, fiel mir auf, dass ich müde und kaputt aussah. Ich hatte dunkle Ringe unter den Augen und war blass. Ich schlief in letzter Zeit schlecht und hatte häufig Alpträume. Ich sagte mir, dass dieser Abend bestimmt ein bisschen Ablenkung sein würde und fing dann doch an, mich darauf zu freuen.



    Als ich fertig angezogen und zurecht gezupft war, setzte ich mich aufs Sofa und wartete auf Timo. Ich hatte mich inzwischen schon an seine Unpünktlichkeit gewöhnt und wusste, dass ich noch eine Weile warten musste. Zur Ablenkung schaltete ich den Fernseher ein und sah noch ein bisschen Fern. Es lief zwar nichts was mich interessierte, aber zappen bringt ja auch Spaß.



    Es klingelte und ich machte den Fernseher aus und ging zur Tür. Natürlich war es Timo. Wir begrüßten uns mit einem Kuss und gingen aus dem Haus zum Auto. Die Fahrt zum Restaurant war nicht sehr lang, so dass wir trotz Timos Verspätung noch relativ früh da waren. Nach einigen Schwierigkeiten einen freien Tisch zu ergattern, bestellten wir uns erst mal was zu trinken und studierten die Karte. Ich bestellte mir nur was leichtes, da ich nicht sonderlich hungrig war.



    Während des ganzen Essens sprachen wir nur wenig und irgendwie war die Stimmung zwischen uns angespannt. Ich wusste nicht, ob es an mir lag, oder ob ihm was auf der Seele lag. Wir lächelten uns ab und zu zwar an, aber es war nicht das Gleiche wie sonst. Wir verzichteten auf Nachtisch und Timo bezahlte die Rechnung.
    Draußen auf dem Parkplatz hielt er mich sanft am Arm fest und zog mich an sich. Er drückte mich an sich und strich mir übers Haar. „Weißt du eigentlich wie sehr ich dich mag?“ flüsterte er. Ich schmiegte mich ganz fest an ihn, mir fehlten einfach die Worte. Aber er verstand mich auch so...


    *geht gleich weiter*

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    FS: Sunrise Update: 04.06.19



  • ...Ich nieste noch mal und schüttelte den Kopf. Nun wusste ich das Timo und ich auf jeden Fall mal zusammen waren. In mir machte sich ein warmes Gefühl breit. Es schien also durchaus auch in meinem Leben wirklich glücklichen Momente gegeben zu haben. Das gab mir wieder etwas Mut und ich hoffte, dass ich bald mehr von dieser glücklichen Vergangenheit sehen würde. Ich war mir zwar nicht sicher, wie viel Zeit seit dem gerade wieder erlebten Abend vergangen war, aber ich war fest entschlossen, das herauszufinden.



    Aber zuerst machte ich mich auf die Suche nach etwas, dass ich als Taschentuch benutzen konnte. Mir lief durch das Niesen die Nase. Ich hoffte, dass das nur durch den Staub kam und ich mir nicht etwas eingefangen hatte gestern im Regen. Da meine Hose keine Taschen hatte, blieb mir nichts anderes übrig, als in den Schränken zu suchen. Im ersten fand ich nichts. Er war vollkommen leer bis auf ein paar Staubkügelchen in den Ecken. Im zweiten hatte ich dann Glück und fand eine alte Küchenrolle. Ich machte die ersten Tücher ab und benutzte eins von den Sauberen zum Nase putzen. Den Rest der Rolle verstaute ich wieder im Schrank.
    Das Wasser aus dem immer noch laufenden Hahn, war immer noch braun, darum drehte ich den Hahn ab. So hatte das keinen Zweck. Ich hoffte, dass es im Badezimmer noch ein Waschbecken gab und das Wasser da etwas sauberer war. Aber erst mal wollte ich die Küche zuende untersuchen.



    Ich hatte ein bisschen Angst den Kühlschrank aufzumachen, aber ich war nun mal schrecklich neugierig. Vorbeigehen ohne reinzugucken konnte ich einfach nicht. Ich wappnete mich für das Schlimmste und machte die Tür mit einem Ruck auf. Es war nichts drin, aber sauber war er auch nicht. Ich machte die Tür schnell wieder zu und nahm dann den Herd unter die Lupe. Nicht das ich dachte da was zu finden, aber einen Versuch war es ja wert. Am Herd und Backofen waren allerdings nur Gebrauchsspuren zu finden und sonst nichts.



    Die andere Tür führte in die Garage, aber den Raum verschob ich auf später. Da ich mich auch nicht an den alten pinken Tisch setzen wollte, verließ ich den Raum. Im Flur gruselte ich mich wieder. Ich konnte da den Gedanken an Geister einfach nicht abschütteln. Egal wie unlogisch das war, mir lief es kalt den Rücken runter und ich war heilfroh im etwas freundlicheren Wohnzimmer zu stehen. Da ich mir wirklich die Hände waschen wollte, ging ich nur so schnell das mein lädiertes Steißbein zuließ ins Bad.



    Nachdem ich die Tür geöffnet hatte, wünschte ich mir, das nicht getan zu haben. Das Bad war völlig verdreckt. Alles sah klebrig und dreckig aus. Die Toilette war völlig verschmutzt und es stank erbärmlich in dem kleinen Raum. Ich wagte nicht reinzugehen und schmiss die Tür wieder zu. Das Zuknallen der Tür erinnerte mich wieder an etwas...

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    Das war es auch schon wieder. Die nächste Fortsetzung kommt denk ich mal schneller, als diese. Ich hoffe wieder, dass es euch gefallen hat. :rosen

    Achja, mein Outtake:




    Ich dachte nur „Autsch, das muss doch weh tun.“ *g*
    So, jetzt ist aber wirklich Schluss. :wink

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    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Hallö zusammen. :)

    Weiter geht’s mit Molly und ihrer Reise in ihre Vergangenheit. Heute ist es eine, wie ich finde, sehr ruhige FS, aber wir nähern uns so langsam der Hälfte der Geschichte und da wird’s dann auch ein bisschen mehr „Action“ geben. Wenn ich das richtig überschlagen habe natürlich. *gg*
    Ich danke euch für fürs Lesen und natürlich ganz besonders den Kommischreibern und Karmaspendern. :rosen

    @ cassio
    Aha, solche Kommis schreibst du also während wir telefonieren. ^^
    Danke dir für dein Lob, du weißt ja wie sehr ich immer darüber freu und ich bin ganz fest davon überzeugt, dass du wenn du genug Zeit für deine FS findest, du das bestimmt wunderbar hinkriegst. :-)

    @ Shiori
    Ja, auf das Bad und die rosa! Küche bin ich auch arg stolz. Mein Ding wäre das aber auch nicht, aber wer weiß wer da vorher drin gewohnt hat. *gg* ^^
    Ja, wenn einmal angefangen mit den Erinnerungen, dann geht das Knall auf Fall. *g*
    Tobi hatte bestimmt nur Stress, oder eine seiner Klausuren war mies, oder vielleicht doch Streit mit seiner Freundin. Da kann man sich was von aussuchen. *g*
    Vielleicht ist das Türknallen ja auch was ganz harmloses. *nach unten zur Fortsetzung deut*
    Danke für dein so ausführliches Kommi. :-)

    @ Kiara
    Ich fand das so witzig von Molly durch die Tür zu laufen, da musste ich einfach das Bild machen. *g*
    Ja, Timo und Molly sind ein Paar gewesen, aber ob sie das noch immer sind? Da kommt noch so einiges auf sie zu. *unschuldig vor mich hin pfeiff*
    Danke das dir das Bad so „gefällt“, ich möchte nicht wissen, was die da vorher drin gemacht haben. *g*
    Danke dir für deinen Senf. *gg*

    @ Innad
    Wow, in einem Rutsch durch. O.O
    Danke für dein Lob, was den Aufbau der FS betrifft. Wie ich irgendwo schon mal erwähnt hab, ist es manchmal gar nicht so einfach die Balance dabei zu halten, aber ich hab ne gute Beraterin. *zu cassio schiel* ^^
    Japp, die Bilder sind alle bearbeitet. Meistens mach ich sie aber nur etwas schärfer, weil ich irgendwie das Gefühl hab, die Bilder sind nicht so scharf, wie es im Spiel aussieht. Ansonsten sind es fast nur Lichtspielereien und ein paar einfache Effekte. ;-)
    Freut mich, dass dir meine Bauten gefallen. Ich versuch es immer das so natürlich wie möglich zu bauen, aber das Spiel hat da doch seine Grenzen. Danke dir für deinen Kommi. :-)

    @ Ines
    Ja, falls Tobi und seine Freundin sich gestritten haben, ist die Versöhnung gelungen. *gg* ^^
    Timo ist ein anständiger junger Mann, das stimmt. Davon gibt es ja leider nicht allzu viele. Heute geht’s mit ihm und Molly weiter. ;-)
    Das Haus steht halt schon lange leer, da kann es ja auch nicht allzu sauber sein. Und leer ist es, keine Menschenseele wohnt da. Aber vielleicht wird Molly ja von was anderem überrascht. *zwinker*
    Danke auch dir für deinen Kommi. :-)

    @ Rivendell
    *lach* Das wird es gewesen sein. *g*
    Bei dem Bad bin ich auch froh, das es noch kein Geruchs-PC gibt, der die Gerüche simuliert. *würg* Aber Spaß hat es schon gemacht, das so dreckig hinzukriegen. *g*
    Molly ist halt neugierig und ganz ehrlich hätte ich’s mir auch nicht verkneifen können. ;-)
    Geister wird es wohl nicht geben, aber vielleicht lauern ja doch noch so eine oder zwei Überraschungen auf Molly. :-)
    Danke dir für dein Kommi.

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    Und weiter geht’s mit Molly. :-)




    ...Mit einem kräftigen Schwung schlug ich die Tür vom Taxi zu. Ich stand vor unserem Mietshaus und wollte eigentlich gar nicht rein gehen. In Tobis Zimmer brannte noch Licht und ich hoffte so sehr, ihm heute nicht mehr zu begegnen. Wir hatten uns am Morgen wegen irgendwas Unwichtigen gestritten. Ich glaube, das machte das zusammenleben und das wir beide in festen Beziehungen waren. Nichts war mehr wie früher, aber das war gut so. Bis auf die gelegentlichen Streitereien mit Tobias war ich glücklich.




    Als ich durch den hell erleuchteten Hausflur ging, hörte ich wie das Paar, was unter uns wohnte, lautstark miteinander stritt. Ich beschleunigte meine Schritte, um nicht zu viel davon mitzuhören. Das ging mich ja nichts an. Erst als ich in unserem Stock angekommen war, ging ich wieder langsamer. Vor unserer Haustür kramte ich erst mal nach meinem Schlüssel. Normalerweise tat ich das schon auf dem Weg durch den Flur, ich hasste es, wenn ich vor der Tür stand und erst mal noch meinen Schlüssel suchen musste.




    In der Wohnung angekommen erlebte ich eine Überraschung: Timo saß auf dem Sofa und wartete auf mich. Ich strahlte ihn an. „Hey, was machst du denn hier?“
    „Was denkst du denn? Auf dich warten natürlich,“ antwortete er, während er aufstand um mich zu begrüßen. „Tobias hat mich vorhin reingelassen.“ Er umarmte mich stürmisch und sein Mund fand Meinen.
    Nach einer kleinen Ewigkeit lösten wir uns wieder voneinander. Verliebt strahlten wir uns an, gerade in dem Moment fing mein Magen an zu knurren. Schnell wurde aus dem Strahlen ein Lachen und ich ging in die Küche, um uns noch schnell was zu Essen zu machen. Timo wollte helfen, aber ich lehnte dankbar ab. In der kleinen Küche würde er mir nur im Weg stehen.




    Ich machte mich sofort dran uns Spaghetti zu machen, das ging immer verhältnismäßig schnell und lecker war es allemal. Es war schön zusammen in meiner Wohnung zu essen. Es machte unsere ganze Beziehung realer und ich wünschte mir, dass wir das häufiger machen würden. Während des ganzen Essens konnten wir kaum die Blicke voneinander lassen und als Timo mich fragte, ob er hier übernachten könnte, sagte ich sofort ja.




    Etwas komisch war mir dabei zwar schon zumute, aber ich war davon überzeugt, das es das Richtige war. Nachdem wir das kleine Chaos in der Küche beseitigt hatten, kuschelten wir noch ein bisschen auf dem Sofa, während nebenbei leise Musik lief. Ich dachte nicht einmal daran, das Tobi im Nebenzimmer war. Normalerweise war mir das sonst immer unangenehm, aber es ließ sich ja nicht vermeiden. Wir wohnten nun mal zusammen.



    Nach einer Weile rumkuscheln beschlossen wir dann doch so langsam uns in mein Zimmer zurückzuziehen. Schließlich mussten wir beide morgen früh arbeiten und konnten nicht ausschlafen. Nach einigem hin und her ging Timo zuerst ins Bad. Ich nutzte die Zeit um schnell noch ein paar meiner rumliegenden Kleidungsstücke in den Schrank zu räumen. Ich wollte ja nicht, dass Timo gleich meine Unterwäsche und alten Klamotten zu Gesicht kriegt...


    *geht gleich weiter*

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    FS: Sunrise Update: 04.06.19