Slànach - Heilung

  • So, diesmal mag ich gar nicht so viel drumherum reden. Es ist jetzt eigentlich ganz zufällig entstanden, dass mir noch die Idee zu einer weiteren FS gekommen ist. Eigentlich wollte ich warten, bis "Tiefer" fertig ist, aber das dauert mir jetzt noch zu lang und man soll die Stories schreiben, wie sie ihm einem einfallen, sozusagen.


    Diese Story ist im Gegensatz zu "Tiefer" nicht schon lange fertig und ich hab im Moment nur einen groben Verlauf im Kopf und nix vorgeschrieben, von daher können die Updates durchaus auch eine Weile dauern.


    Zum Thema sag ich vorab mal nicht viel, nur dass es keine Fantasy Story ist, auch wenn es evtl anfangs so wirken könnten. Des Weiteren ist die Thematik, um die es geht, eine, die wie ich finde, wirklich ernst zu nehmen ist und hoffentlich, so es mir gelingen mag, auch die ein oder andere Botschaft enthalten wird, darum liegt sie mir auch sehr am Herzen.



    So, genug geschwafelt, ich wünsche euch viel Spaß mit




    Slànach - Heilung





    Über eure Kommis freu ich mich wie immer!


    Das erste Kapitel kommt sofort im Anschluss.

  • [FONT=&quot]Ro-ràdh - Prolog[/FONT]



    Schwerfällig setzte Shylah einen Schritt vor den anderen. Es fiel ihr nicht leicht, diesen Weg entlang zu gehen. Zu viele Erinnerungen waren mit ihm verbunden. Erinnerungen, die nicht gut waren. Erinnerungen, die schmerzten. Erinnerungen, die ihr allmählich die Luft abzuschnüren begannen.



    Was war der Mensch doch für ein seltsames Wesen. Unter ihren Füßen befand sich Beton, schnöder Beton, so wie er überall anderswo auf der Welt eben auch verwendet wurde. Die Luft war keine andere als sie auch bei ihr zu hause war. Sie roch eigentlich sogar noch ein wenig frischer, vermischt mit dem typischen Geruch nach teils stillen Gewässern.
    Das Gequake von Enten und Wildgänsen wurde mit einem frischen Windhauch an ihr Ohr getragen, gedämpft und leise noch. Sie nahm es kaum wahr.



    Es war doch eigentlich ein friedliches Geräusch, das viele Menschen mit Idylle verbinden würden. Für sie hatte es in diesem Moment keine Bedeutung mehr.
    Allmählich und unweigerlich wurden Shylahs Schritte immer langsamer. Es fiel ihr regelrecht schwer, einen Fuß vor den anderen zu setzen.
    Es war fast wie in einem dieser verrückten Träume, den so viele Menschen hin und wieder haben. Wenn man rennen möchte, aber nicht von der Stelle zu kommen scheint. Die Beine und Arme wie aus Blei oder festgemeißelt am Boden. Sie fühlte sich gerade ähnlich. Das seltsame war, dass sie sich für ihre Begriffe in die völlig falsche Richtung bewegte.

    Am Straßenrand erhoben sich die ersten, majestätischen Bäume.



    Shylah bedachte sie mit einem kurzen Blick und blieb dann stehen. Es schien, als haben die Bäume einen Schalter in ihr umgelegt, der sie zu dieser Handlung veranlasste.
    Es war still um sie. Ihre Augen fuhren suchend durch die Gegend, doch alles war verlassen. Nur in einiger Entfernung hörte man Autos über die rege Verkehrsstraße fahren, die mehrere hundert Meter entfernt war.
    „Was ist los, Shylah?“ ertönte die melodiöse, weiche Stimme Alvas neben ihr. Shylah drehte sich langsam zu der Frau neben sich um.
    Ihre sanftmütigen Augen lagen voller Ruhe und Wärme auf ihr. Sie lächelte und wirkte völlig unbekümmert. Auf ihrer Haut zeichneten sich erste Fältchen ab, die ihr jedoch nur noch mehr Würde und Wärme verliehen.



    Shylah war dankbar, Alva in diesem Moment an ihrer Seite zu haben. Sie war nicht allein. Nicht mehr. Und alleine hätte sie diesen Weg auch gar nicht gehen können.
    „Ich – ich weiß nicht, ob ich es schaffe“, gab Shylah leise zur Antwort. „Wieso muss es heute sein? Wieso können wir nicht noch warten, bis…“
    Sie wusste nicht, womit sie ihren Satz beenden sollte. Über Alvas gutmütiges Gesicht flog ein sanftes Lächeln.
    „Mein liebes Kind … auf was willst du noch warten? Hinter dir liegen so viele Wochen und Jahre, in denen du auf diesen Punkt zugegangen bist. Du brauchst keine Angst zu haben. Die Schatten der Vergangenheit können dir nichts mehr anhaben, weißt du nicht mehr?“



    Shylah zögerte und sah Alva lange an. Es schien, als wolle sie der alten Frau ihre Worte nicht glauben.
    Ja, es fiel ihr auch schwer, und das aus gutem Grund. An diesem Ort waren Dinge geschehen, die ihr junges Leben zu stark beeinflusst hatten, als dass man ihn ohne Zögern erneut hätte betreten können.
    Alva griff nach Shylahs Hand. Ihre Haut fühlte sich derb und doch weich an. Alva lächelte erneut.
    „Ich weiß, dass du es kannst, Shylah. Du bist soweit.“
    Shylah blickte Alva einen Moment an und seufzte. „Vermutlich ist es mehr als nur kindisch, was ich betreibe. Ich meine – es ist nichts besonderes, oder? Es ist nur… ein blödes Gebäude.“



    Alvas Gesichtsausdruck wurde ernst. „Nein, Shylah, das ist es nicht. Und du weißt das sehr genau. Es ist mehr als nur ein Ort oder ein Gebäude. Für andere Menschen mag es das sein. Für mich ebenso wie für den Obstverkäufer dort hinten.“ Sie deutete mit dem Kopf in die Richtung der Straße, die sie entlang gegangen waren, und auf der sich etwa mittig ein Bauernstand befand, der Obst und Nüsse verkaufte.
    „Aber für dich, mein Kind, ist es viel mehr. Für dich sind es deine gebündelten Ängste und Erinnerungen. Doch zwischen dem, was damals war, und dem, was heute ist, liegen Jahre und viele wichtige Entwicklungsschritte deiner selbst. Lass dich nicht von ihnen verjagen, Shylah. du bist mutig und weise geworden in der Vergangenheit. Du kannst deinen Ängsten die Stirn bieten. Geh zurück an diesen Ort, an dem man dir Leid zufügte, und zeige allen, welche strahlende Person aus jenem Kind geworden ist, an dem sie sich vergangen haben.“
    Shylah sah Alva fest in die Augen. Sie schien in deren dunklem Grün zu versinken.




    Wie viel Weisheit in diesen Augen lag, vermochte kaum jemand zu sagen. Alva schien steinalt und doch noch jugendlich zu sein. Sie konnte ihr Gesicht so oft sie wollte wechseln.

    Shylah nickte. Sie fühlte plötzlich eine warme Woge von Kraft in sich aufsteigen. Man hätte fast meinen können, sie käme aus dem Erdinneren, um ihre Beine mit erneuter Muskelkraft zu füllen und ihr Herz leichter zu machen.
    Shylah wandte sich von Alva ab und setzte ihren Weg fort. Vorbei an den Bäumen, die sich leise im Wind hin und her wiegten. Die Straße macht eine leichte Kurve und verlief sich dann an einem Berghang, der sich nach unten neigte und in einem friedlich wirkenden See endete. Von dorther drang nun das lautere Gekreische und Gequake der Seevögel, die sich am Ufer des Sees niedergelassen hatten.



    [FONT=&quot]Shylah wandte ihren Blick von der idyllischen Schönheit, welches das Ende der betonierten Straße offenbarte, ab und drehte sich nach rechts. Vor ihr tauchte ein hohes Gebäude auf. Es war nicht so alt wie die meisten Gebäude in der Umgebung, sondern in modernem Stil gebaut.




    *geht noch weiter*
    [/FONT]

  • „Ein regelrechter Glaspalast“, murmelte Shylah vor sich hin, als sie die im Sonnenlicht funkelnden Fassaden des Gebäudes betrachtete.
    Um das ganze Gebäude waren hohe Mauern aus grauem Beton errichtet. Es wirkte fast, als handle es sich hier um ein Staatsgebäude und nicht um das, was dieses schnöde Gebilde tatsächlich darstellte.



    „Fehlen nur noch die Grenzsoldaten“, hörte sie Alva hinter sich. Sie drehte sich wieder der alten Frau zu und sah sie zwinkernd lächeln.
    „Es ist armselig“, sagte sie dann und spürte die alte Verbitterung in sich aufsteigen.
    „Es ist armselig für dich“, korrigierte Alva sie gütig. „So armselig, dass es keinerlei Bitterkeit mehr wert sein dürfte, nicht wahr?“



    Shylah nickte, und doch konnte sie das Gefühl in sich nicht völlig zum Schweigen bringen. Noch nicht. Ihre Hand ballte sich zur Faust.
    „Ich bin wütend“, sagte sie irgendwann schlicht und Alva nickte erneut. „Ich weiß“, gab sie zur Antwort. „Und das ist gut so.“
    Beide Frauen blieben eine Weile unbeweglich vor dem Gebäude stehen und starrten es an.
    Es hätte hübsch und hell wirken können, mit seinen vielen Glasfenstern, die das Sonnenlicht so großzügig reflektierten. Doch an keinem dieser Fenster fanden sich bunte Bilder, wie man es gewöhnt war. Und die Mauern, welche den spärlich bepflanzten großen Hof um das Gebäude herum einschlossen, ließen es kalt und unnahbar da stehen.




    Es hob sich wie etwas Unnatürliches aus der Umgebung ab. Shylah wandte noch einmal den Blick ab und sah sich um. Hinter ihr wogten die großen Bäume sich ruhig im Wind. Hinter ihnen erblickte man nichts als weite Felder, in denen sich die Sonnenblumen gen Himmel reckten. Wenn sie die Straße von dort, woher sie gekommen waren, hinaufblickte, erhoben sich viele teils kleine, teils größere Häuser, mir freundlich hell gestrichnen Fassaden oder alten Steinmauern. Auf der anderen Seite mündete die Straße in jenes Postkartenmotiv des Sees vor dem Berghang, auf dem sich Enten, Gänse und Schwäne tummelten.
    Wenn sie den Blick jetzt wieder nach vorne wandte, erhob sich das Glasgebäude mit seinen lächerlichen Mauern vor ihr fast wie ein Schandfleck in der idyllischen Landschaft.
    „Findest du nicht auch, dass es fast zu sagen scheint: ´Ich bin etwas Besseres als ihr alle anderen´?“ sagte sie zu Alva, die ihrem Blick gefolgt war.



    „Ich weiß nicht. Gebäude können nicht sprechen, Shylah“, gab diese ruhig zur Antwort. „Und doch gebe ich dir recht. Dieses Gebäude passt nicht hierher. Es wurde ohne Sinn und Vernunft errichtet, aber noch viel mehr ohne Herz. Ein Jammer, an einem solch schönen Ort. Wie gut man hier lernen und lehren könnte, hätte man beim Bau nur einmal die Augen für die Schönheit um uns herum zu öffnen gewagt.“
    „Nein, Alva“, erwiderte Shylah und diesmal war ihre Stimme ohne jede Spur von Bitterkeit. „Die Menschen, die hier das Sagen hatten und haben, brauchen sich nicht nach der Schönheit um sie herum zu richten. Sie halten sich selbst für das Maß aller Dinge und würden lieber die Umgebung sich selbst anpassen als sich ihrer Umgebung.“



    Sie richtete ihren Blick noch einmal auf das Gebäude vor sich.
    „Es ist ein Wunder, dass ich noch hier stehe. So wie ich heute bin.“
    „Du kannst stolz auf dich sein. Denn du siehst die Schönheit um dich herum. Du hast dich ihnen nicht gebeugt.“
    „Das wurde mir immer zum Vorwurf gemacht“, erwiderte Shylah mit einem müden Lächeln. „Es wäre vermutlich alles einfacher gewesen, hätte ich es getan.“
    Alva schüttelte den Kopf und sah Shylah gutmütig an. „Du weißt, dass es nur scheinbar einfacher gewesen wäre.“




    Auch Shylah lächelte jetzt. „Ja, ich weiß…“
    Nachdenklich drehte sie sich erneut zu dem Gebäude und ließ ihren Blick darüber schweifen.
    Und ohne dass sie sich dagegen wehrte, stiegen die Erinnerungen auf und bahnten sich ihren Weg in ihr Bewusstsein…






    Fortsetzung folgt.

  • Hallo Innad!


    Juhu, einen neue FS von dir!:applaus:zirkel


    Bis jetzt gefällt sie mir echt gut. Was es wohl mit diesem merkwürdigen Gebäude auf sich hat? Vielleicht ihre frühere Schule an der sie gemobbt wurde oder man versucht ihr eine bestimmte Ansicht derr Dinge aufzuzwingen.


    Obwohl du angekündigt hast, dass es ein bisschen dauern kann, freue ich mich auf die Fortsetzung.
    Ich hoffe, dass die anderen beiden Fotostorys von dir, die ich auch begeistert mitverfolge, nicht an Tempo einbüßen. Aber das schaffst du schon.


    Die Namen hören sich wirklich nach Fantasy an.

    Biss dann,
    Wölfin
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    P.S.: Wenn ihr Zeit und Lust habt könnt ihr euch hier künstlerisch betätigen. Kein Platz für rassistische, politische oder obszöne Bilder!
    P.P.S.: Wer keine Lust hat selber zu malen, kann sich auch mal in meinen Alben umsehen.
    P.P.P.S.: Rechtschreibfehler dienen lediglich der allgemeinen Belustigung und werden völlig bewußt eingebaut!


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  • Was für ein toller Anfang! Du hast mich richtig gepackt und ich freu mich schon auf die nächste Fortsetzung.
    Ich würde sagen, dass das Gebäude eine Klinik ist. Was man dort mit Shilah gemacht hat, kann ich mich irgendwo vorstellen, doch mir graust bei der Vorstellung. Ich würde, wenn ich so zu spekulieren anfange, sagen, dass man mit Shilah als Kind Versuche gemacht hat oder sie sogar ein Klon ist. Dein Titel ist ja "Heilung". Entweder könnte man sagen, dass sie als Kind von Alltagslastern "geheilt" werden sollte oder das sie von ihren schlimmen Erlebnissen geheilt wurde. Trifft ersters zu, hat man vielleicht versucht den perfekten Menschen "heranzuzüchten" oder ein Genie zu erschaffen...ich glaub ich hör lieber auf zu spekulieren.
    Lg Maiga

    [center]Oh my god what have I done ...?[/center]

  • Wölfin: Wie schön, dass Du auch hier mitliest! :)
    zu Deinen Vermutungen sag ich mal noch nichts, sonst verrate ich ja vorneweg schon alles :)


    @Maiga: Danke für Deinen Kommi! Auch hier verrate ich mal noch nichts weiter, sonst decke ich ja alles schon vorneherein auf.


    Rivendell: Wie schön, Dich hier zu lesen! :) Du hast ja die gleiche Vermutung wie Wölfin und ich hülle mich in Schweigen, aber mit dem Prolog konnte man ja auch noch nicht so viel anfangen.


    Darum kommt hier Kapitel 1.

  • Kapitel 1



    „Mama, Mama! Ist es heute wirklich soweit? Ist es soweit?“
    Die Stimme des kleinen Mädchens weckte Alexandra noch aus tiefstem Schlaf.
    Stöhnend griff sich die Frau an den Kopf.
    „Was ist los?“ fragte sie brummelnd in das Gequietsche des Mädchens hinein, das vor dem großen Ehebett von einem Bein aufs andere hüpfte.



    „Heute ist Schule!“ kreischte das Kind aufgeregt. „Mama, ist das nicht so? Heute ist der erste Schultag!“
    „Ach du lieber Himmel, das stimmt“, stieß Alexandra hervor und warf einen Blick auf den Wecker. Ein Seufzer der Erleichterung entfuhr ihr. Es war erst halb sieben, noch jede Menge Zeit bis zum Beginn der Einschulungszeremonie um neun Uhr.

    „Na mein Mädchen“, dröhnte die Stimme des Mannes, der soeben im Pyjama das Schlafzimmer betrat.



    Die Kleine drehte sich um und umarmte ihren Vater stürmisch.
    „Heute ist es soweit, Papa! Heute komm ich in die Schule!“

    Moritz sah sein kleines Töchterchen mit unverhohlenem Stolz an. „Ja, in der Tat“, sagte er dann langsam und warf seiner Frau, die immer noch in den Kissen lag, einen wehmütigen Blick zu.
    Diese seufzte nur und schien von dem Schauspiel vor ihrem Bett wenig angetan.
    „Nun komm, Shylah, lass Papa mal in Ruhe, damit er sich in anziehen kann. Sei ein braves Mädchen und geh in dein Zimmer spielen oder räum es ein bisschen auf, es ist bestimmt wieder ein Saustall“, murmelte Alexandra etwas mürrisch und richtete sich langsam auf.
    Shylah zog einen Schmollmund. „Ich mag jetzt nicht aufräumen, Mama. Ich mag jetzt zur Schule, sofort….“
    „Schatz, die Schule fängt erst in ein paar Stunden an, so lange müssen wir noch warten“, erklärte Moritz seiner übereifrigen Tochter geduldig und kitzelte sie dann. „Du wirst schon noch früh genug in die Schule kommen, kleine Dame!“



    Alexandra schälte sich derweil aus den Decken und brummte nur: „Nun geh schon in dein Zimmer, Shylah, und du, Moritz, solltest dich auch langsam mal anziehen.“

    Moritz warf Alexandra einen kurzen Blick zu und nickte. Dann nahm er seine Tochter an der Hand.
    „Komm, tun wir, was die Mama sagt. Ich gehe nun ins Badezimmer, und du machst schön Ordnung in deinem Zimmer.
    „Aber ich hab doch gestern Abend schon aufgeräumt“, schmollte Shylah weiter und warf ihrem Vater einen hilfesuchenden Blick zu.
    „Was du unter Aufräumen verstehst“, sagte Alexandra mit strenger Stimme. „Hat nichts mit dem zu tun, was wir darunter verstehen. Also, nun geh aufräumen. Du bist jetzt ein großes Mädchen und musst das können. In der Schule wird so was verlangt, da muss man ordentlich und brav sein, sonst lachen dich die Lehrer und die anderen Kinder noch aus.“



    Shylahs Augen weiteten sich einen Moment angsterfüllt.
    „Wirklich?“ flüsterte sie.
    Moritz fuhr ihr über den Haarschopf. Shylahs bis vor kurzem so lange Haare waren seit einigen Tagen bis zu den Schultern geschnitten und lockten sich jetzt von allein. Vor einigen Tagen hatte Alexandra in einer Hauruck-Aktion beschlossen, dass das Kind in der Schule besser kurze Haare tragen sollte und sie am Nachmittag zu einem Friseur geschleift, der ihr die fast polangen Haare auf einen kurzen Mecki-Schnitt kürzen sollte.
    Unglücklicherweise stellte sich der Friseur als unfähig heraus. Die Frisur ihrer Tochter gefiel Alexandra überhaupt nicht und in Gedanken daran verzog sie selbst heute noch säuerlich das Gesicht. Aber dieser Schnitt ersparte ihr morgens wenigstens die Arbeit des ständigen Bürstens und Frisierens, das meist noch mit jämmerlichem Geweine gekoppelt war.
    Und dafür fehlten Alexandra am frühen Morgen wirklich die Nerven!
    Moritz hatte die Kleine inzwischen an der Hand genommen und war mit ihr aus dem Schlafzimmer gegangen.
    Alexandra stand auf und zog den Rollladen nach oben, so dass Licht ins Zimmer fiel.
    Gewissenhaft begann sie, das Bett aufzuschütteln und immer wieder darüber zu streichen, bis keine Falte mehr in den Kissen und Decken zu sehen war.





    Aus dem Badezimmer hörte sie das Geräusch des Föhns, Moritz war also fast fertig mit seiner Morgentoilette.
    Im Schlafanzug ging Alexandra raschen Schrittes durch den Flur in die Küche, wo sie Kaffee aufsetzte.
    Ihr Blick fiel auf einen Flecken auf der Arbeitsplatte und missbilligend zog sie die Brauen zusammen. Sie hatte hier am Abend noch alles ordentlich durchgeputzt, doch in einem vier Personen-Haushalt war es schwer, die hergestellte Ordnung lange zu halten.
    Ärgerlich griff sie nach einem Schwamm und befreite die Fläche von dem unliebsamen Schmuck.



    Dann schenkte sie sich den fertigen Kaffee in eine Tasse und trank langsam. Sie spürte, wie das bittere, schwarze Getränk ihr langsam wieder Lebensgeister einzuhauen vermochte.
    Eigentlich hatte ihr der Arzt bereits mehrmals gesagt, sie solle lieber auf Kaffee verzichten, da sie ohnehin zu nervös war. Doch ohne das Koffein kam sie morgens noch schlechter aus dem Bett als ohnehin schon.
    Die Tür zur Küche öffnete sich und Devid betrat den Raum. Der Vierzehnjährige schaffte es nur mühsam ein „Guten Morgen“ zu murmeln und griff missmutig nach einer Tasse Kaffee.
    „Guten Morgen!“ sagte Alexandra laut und schneidend, doch Devid warf ihr nur einen finsteren Blick zu und holte wortlos Milch und Cornflakes aus den Schränken, um sich ein Müsli zu machen.


    „Hör mal, junger Mann…“, setzte Alexandra an, als die Tür aufging und Moritz eintrat.
    „Morgen Schatz“, er küsste seine Frau auf die Wange. „Morgen, Sohnemann.“

    Wieder brummelte Devin nur etwas Unverständliches und machte sich mit seiner Schale Cornflakes auf den Weg Richtung Wohnzimmer.
    „Wehe, ich finde einen Fleck auf dem Teppich!“ rief Alexandra ihm drohend hinterher. „Du weißt genau, dass ich es hasse, wenn du im Wohnzimmer isst! Wofür haben wir einen Esstisch?“




    *geht noch weiter*

  • Moritz warf ihr einen besänftigenden Blick zu und schenkte sich Kaffee ein.
    „Lass gut sein, Alexandra – er ist in der Pubertät.“
    „Das ist dem tausend Mark teuren Perser draußen herzlich egal“, stöhnte Alexandra und stellte ihre Tasse beiseite.
    Drüben im Wohnzimmer hörte sie, wie Devin den Fernseher einschaltete und etwas unverständliches, dafür aber umso unfreundlicheres brummte.



    „Ich hab dir gleich gesagt, der Teppich ist für einen Haushalt mit Kindern nicht tauglich“, erwiderte Moritz.
    „Er hat mit aber gefallen“, gab Alexandra schlecht gelaunt zurück. „Und darum erwarte ich einfach von meinen Kindern, dass sie sich ein bisschen zusammen reißen, in diesem einen Raum. Ist das zuviel verlangt?“
    Moritz murmelte etwas Unverständliches und Alexandra schüttelte nur den Kopf und machte sich auf den Weg ins Badezimmer.
    Als sie frisch geduscht und in saubere Unterwäsche gehüllt zurück ins Schlafzimmer kam, um sich frische Kleidung zu holen, blieb sie wie vom Donner gerührt stehen, als sie die kleine Shylah ausgelassen in ihrem Pyjama auf den vorhin mit so viel Mühe gemachten Betten herumhüpfen sah.



    „Was zum…“, entfuhr es ihr. Shylah hörte sofort mit ihrem lustigen Springen auf und blickte ihre Mutter schuldbewusst an.
    „Mama… entschuldige…“
    „Shylah!“ Alexandras Stimme war schrill. „Ich hab dir tausendmal gesagt, auf den Betten wird nicht gehüpft! Was ist daran bitte so schwer zu verstehen? Schau dir nur an, was du gemacht hast – ich kann alles noch mal machen!“
    Erzürnt griff sie nach dem Arm ihrer Tochter, die inzwischen zu weinen begonnen hatte, und zerrte sie vom Bett, wo die Kleine weinend stehenblieb.



    Die Tür öffnete sich und Moritz trat ins Zimmer. Er wirkte müde. „Was ist denn hier schon wieder los? Es ist erst halb acht am Morgen, kann nicht einmal Ruhe und Frieden herrschen?“
    Erbost sah Alexandra ihn an. „Sag das deiner Tochter!“ zischte sie und wandte sich dann an Shylah.„Du bist jetzt ein Schulkind, Shylah! Du hast dich an gewisse Regeln zu halten! Nun hör auf zu heulen und geh mit Papa ins Bad, damit er dich anzieht. Ich komm gleich nach und mach dir die Haare!“



    Moritz seufzte ergeben und brachte sein weinendes Töchterchen ins Badezimmer, wo Alexandra bereits fein säuberlich die Kleider zu Recht gelegt hatte. Ein tadellos gebügeltes, frisch gewaschenes Kleid mit feinen Lacksandalen und Schleifchen.

    Doch Shylah war davon nicht zu begeistern. So gern ihre Mutter sich auch in Einkaufsrauschen der entzückendesten Kindermode verlor, umso weniger schien es Shylah zu interessieren, was sie trug. Das war Alexandra immer noch ein Rätsel. Sie wusste doch noch so gut, wie sie es als Kind geliebt hatte, neue Kleider zu bekommen. Nur dass man damals arm gewesen war, und ihre Eltern noch dazu sparsam. Besonders ihre Mutter hatte keinen Cent ausgegeben, der nicht hätte ausgegeben werden müssen.
    So war es schon etwas Besonderes gewesen, wenn Alexandra einmal neue Kleidung bekommen hatte. Sie hatte sich tagelang über einen neuen Rock gefreut. Shylah hingegen war das egal. Sie interessierte es viel mehr, stundenlang mit ihren Puppen zu spielen oder ihr mit ihren endlosen Erzählungen von dies und jenem, meist von irgendwelchen Fantasiegeschichten, den Nerv zu rauben.



    Alexandra seufzte und begutachtete das aufs Neue gerichtete Bett. Sie war mit ihrem Werk zufrieden und begann sich anzuziehen.
    Eine Stunde später war es soweit. Shylah war in ihr neues Kleid gesteckt worden und gemeinsam verließ die Familie das Haus. Alle sollten mitkommen, um den großen Tag mitzuerleben – Mama, Papa, Oma und Opa. Nur Devin war nicht da. Der hatte selbst Schule und war ganz früh ins zehn Kilometer entfernte Städtchen Seidenbach gefahren, wo er aufs Gymnasium ging.
    Die Sonne schien und die Vögel zwitscherten, als die Familie das Haus verließ und vor dem Haus stehenblieb, um für ein Erinnerungsfoto zu posieren. Moritz hatte extra zu diesem Zwecke das Stativ ausgepackt und die Kamera ein Stück auf dem Gehweg justiert, um sie mit Selbstauslöser die wertvollen Erinnerungsfotos schießen zu lassen.


    „Also, alle recht freundlich!“ rief Moritz den anderen Familienmitgliedern zu und im nächsten Moment war der Auslösemechanismus der Kamera zu hören.
    Dann stiegen alle ins Auto und machten sich auf den Weg Richtung Schule.
    Der Schulhof war bunt geschmückt und überall liefen Kinder herum, die genauso aufgeregt zu sein schienen wie Shylah.
    Ihre Augen konnte sich gar nicht genug umsehen. Shylahs Augen strahlten. Sie war so gespannt, in welche Klasse sie kommen würde und zu welchem Lehrer! Und hoffentlich, so betete sie, hoffentlich würde ihr bester Freund Anton, den sie schon seit sie auf der Welt war, kannte, mit ihr in eine Klasse kommen.
    Sonst wäre sie ja ganz alleine!
    Kurz darauf betrat sie zum ersten Mal das Klassenzimmer, wo sie die nächsten zwei Jahre jeden Tag mehrere Stunden verbringen würden.
    Wie wunderbar es hier roch! Der Geruch von Kreide und Buntstiften schien den ganzen Raum zu erfüllen.



    „Anton!“ quiekte Shylah fröhlich, als sie ihren Freund an einem der vorderen Tische entdeckte. Der Raum war noch recht leer, weil die Schüler eben erst zugeteilt worden waren und Shylah mit ihren flinken Beinchen natürlich als eine der Ersten oben hatte sein müssen.

    Und dabei war sie sonst doch gar nicht so schnell im Rennen. Aber heute schien ja alles anders zu sein! Besser!
    Anton sprang freudig auf und umarmte seine beste Freundin.
    „Hallo Shylah! Fein, dass wir in einer Klasse sind, nicht? Wir sitzen natürlich beisammen, oder?“
    Das war doch Ehrensache!



    Die erste Stunde verging wie im Fluge. Als Klassenlehrerin hatten die Kinder Frau Seidel bekommen.



    *geht noch weiter*

  • Shylah wusste nicht so recht, was sie von ihr halten sollte. Sie hatte gütige Augen, aber sie wirkte so streng mit dem spitzen Gesicht und der recht harten Stimme.Ob sie sich mit der gut anfreunden würde?



    Shylah lachte unbekümmert auf bei dem Gedanken. Wieso sollte Frau Seidel etwas gegen sie haben?
    Nachdem die Kinder ihren Stundenplan erhalten hatten, durften alle wieder zurück zu ihren Eltern und Verwandten, die auf dem Schulhof gespannt auf ihre Schützlinge warteten.
    Shylah flog ihrem Großvater jauchzend in die Arme.
    „Opa, Opa, jetzt bin ich ein Schulmädel!“ frohlockte sie.



    Der alte Mann rückte sich seine Brille zurecht und drückte dem großen Schulmädchen einen feuchten Kuss auf den Mund. „Ach mein Kleines, die Zeit vergeht viel zu schnell“, seufzte er und wischte sich Tränen der Rührung aus den Augen.
    „Na, Shylalein, warst du auch recht brav zur Frau Lehrerin?“ fragte ihre Oma mit ihrer rauen Stimme und sah Shylah lächelnd an.
    „Aber ja!“ gab das Kind zu beteuern. „Und jetzt mag ich meine Schultüte aufmachen. Darf ich?“
    Sie warf einen fragenden Blick zu ihren Eltern. Alexandra lächelte, auch sie war gerührt, ihr jüngstes Kind so adrett und groß dastehen zu sehen. „Ja natürlich, Kleines“, sagte sie liebevoll und strich dem Kind über den Kopf. „Aber nur eins, ja? Wir gehen ja gleich Mittagessen“



    „A propos…“, sie wandte sich zu Moritz. „Hast du bei *Emils* einen Tisch bestellt?“
    „Ja natürlich, Schatz, schon vor zwei Wochen“, erwiderte ihr Mann leicht genervt.
    „Du vergisst oft genug was vor lauter Arbeit“, sagte sie leichthin.
    „Kinder, ich verstehe nicht, wieso wir nicht zu Haus essen konnten“, gab ihr Vater einzuwenden. „Es ist viel besser da und ich geh nicht so gerne unter Leute. Das wisst ihr doch.“
    „Papa, heute ist ein besonderer Tag. Deine jüngste und einzige Enkelin ist eingeschult worden! Da können wir doch nicht mit Mamas verkochtem Gemüse feiern!“
    Ihre Mutter runzelte die Stirn. „Du weißt genau, ich mach das nur, weil dein Vater so schlechte Zähne hat im Alter…“

    „Nun lasst uns nicht streiten“, sagte Moritz und lächelte seine Tochter milde an, die gerade einen Schokoriegel verdrückt hatte und sich nun kichernd die Hand vor den Mund hielt, als sie an Opas schlechte Zähne dachte.



    „Wir sollten uns lieber für unser großes Schulkind freuen!“
    „Was hast du denn jetzt schon wieder gemacht?“ ertönte Alexandras schriller Schrei, so dass einige Köpfe im Schulhof sich zu ihnen umdrehten.

    Shylahs Mundwinkel zuckten verräterisch, als sie den Blick ihrer Mutter auf sich spürte. Sie kannte das so gut, diesen Blick! Schnell huschte sie hinter ihren Großvater, der sich erstaunt umblickte.
    „Was ist denn los, Alexandra?“
    „Sie hat sich mit Schokolade beschmiert“, rief diese ärgerlich. „Das neue, teure Kleid! Shylah, ich hab dir gesagt, du sollst aufpassen!“



    „Entschuldige, Mama“, erklang es weinerlich hinter dem Rücken des Großvaters. „Ich wollt das nicht, Mama, ehrlich…“
    „Ach, Alexandra, mach nicht so ein Drama daraus, das ist nur ein Stück Wäsche!“ vernahm man die ruppige Stimme der Großmutter. „Wir fahren einfach auf dem Weg zum Lokal zu Haus vorbei und dann zieht die Kleine sich um!“
    „Aber ich hab das Kleid extra für heute…“, wollte Alexandra einwenden, doch ein beschwichtigender Blick ihres Mannes brachte sie zum Schweigen und ergeben sagte sie: „Ja – ja gut, wir fahren zu Haus vorbei. Nun kommt alle – damit wir nicht zu spät kommen und unsere Reservierung verfällt…“

    Doch während die Erwachsenen sich in Richtung des Wagens bewegten, blieb Shylah traurig stehen, als sei sie angewurzelt. Die Tränen liefen ihr über ihr eben noch so freudiges Gesicht .Es hätte so ein schöner Morgen werden sollen, doch obwohl Shylah versucht hatte, alles richtig zu machen, war mal wieder etwas schief gelaufen.
    Wieso konnte sie nie so brav sein, dass ihre Eltern stolz auf sie waren?



    Irgendwann würde sie es erreichen, das nahm sich die Kleine in diesem Moment fest vor. Eines schönen Tages würde nichts mehr schiefgehen und alles nach Plan laufen! So dass ihre Eltern stolz auf sie sein würden, dass Mama nicht dieses säuerliche Gesicht machen, Opa den besorgten Blick ablegen und Papa endlich entspannt mit ihnen zusammen sein würde!

    Offenbar war es ihre alleinige Schuld, dass dem nicht so war. In diesem Moment nahm Shylah sich fest vor, alles dafür zu tun, dass dies irgendwann einmal anders werden würde.
    Egal wie.



    Fortsetzung folgt.

  • Hallö Innad,


    Wie schön, noch eine Story von dir und dabei hattest du doch gesagt, dass du zur Zeit so unkreativ warst. Aber ich freu mich, dass es wohl doch nicht so lange gedauert hat. :)


    Hm, also... Wenn ich das jetzt richtig sehe, geht es um etwas, was Shylah (schöner Name übrigens) passiert ist, als sie noch jünger war. Soviel ließ sich aus dem Prolog ja schon ablesen. Entweder mit diesem Gebäude selber oder mit den Menschen die jetzt in dem Gebäude leben, muss sie sich wohl auseinandersetzen, um wieder "normal" leben zu können und endlich abzuschließen. Ich spekulier jetzt nicht, was das sein könnte, obwohl ich da so einige Theorien im Hinterkopf hab. *g*


    Also gut, zu Kapitel 1: Um ehrlich zu sein, war ich doch ziemlich sprachlos. Shylah tut mir wirklich Leid mit dieser Mutter. Sie macht mir den Eindruck, dass sie ihrer Tochter rein gar nichts durchgehen lässt und sie Shylah nicht Kind sein lassen will. Ich frag mich, was das für Probleme sind, die die Frau Mutter da hat. Entweder hat sie einfach keinen Sinn für Kinder oder sie hat irgendetwas erlebt, was sie so hat werden lassen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass Shylahs Mutter vielleicht krank ist, denn sie macht mir nicht den Eindruck, dass sie sehr ausgeglichen ist und wie ich finde leicht depressiv rüberkommt. Aber das sind dann doch alles Spekulationen und ich wollte ja nicht spekulieren. :D ^^
    Zum Glück schein ihr Vater und ihre Großeltern ja wenigstens noch so ein bisschen zu merken, dass Shylah noch ein Kind ist und kein Roboter, der immer alles richtig macht und sich nie über etwas freut. :rolleyes


    Ich hab zwar gerade das Gefühl, was wichtiges vergessen/übersehen zu haben, aber ich komm da im Moment nicht drauf. Ich freu mich auf jeden Fall wenn es weitergeht und wir etwas mehr über Shylah und ihre Familie erfahren. :)
    Ganz liebe Grüße
    Llyn

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Zitat

    Du bist jetzt ein großes Mädchen und musst das können. In der Schule wird so was verlangt, da muss man ordentlich und brav sein, sonst lachen dich die Lehrer und die anderen Kinder noch aus.“



    Na super. Das macht dem Kind ja mal voll Mut und Freude auf die Schule. :angry

    Zitat

    Alexandra in einer Hauruck-Aktion beschlossen, dass das Kind in der Schule besser kurze Haare tragen sollte und sie am Nachmittag zu einem Friseur geschleift, der ihr die fast polangen Haare auf einen kurzen Mecki-Schnitt kürzen sollte.



    Hallo? Nur wegen der Schule soll das Mädchen eine Igel-Frisur tragen? Nur weil Mama zu faul ist dem Kind morgends die Haare zu machen? Wie ist Shyla denn im Kindergarten herumgelaufen?? :misstrau


    Zitat

    Und dafür fehlten Alexandra am frühen Morgen wirklich die Nerven!



    Die fehlen mir bei dieser Nörgeltante auch gleich. :haue


    Zitat

    Sie hatte hier am Abend noch alles ordentlich durchgeputzt, doch in einem vier Personen-Haushalt war es schwer, die hergestellte Ordnung lange zu halten.



    Da kann ich sie beruhigen. Da geht es mir nicht anders. :D


    Zitat

    „Guten Morgen!“ sagte Alexandra laut und schneidend, doch Devid warf ihr nur einen finsteren Blick zu und holte wortlos Milch und Cornflakes aus den Schränken, um sich ein Müsli zu machen.



    Würde ich meine Kinder morgends so begrüßen würden sie auch vor mir das Weite suchen. Ich kann Devid verstehen.


    Zitat

    „Wehe, ich finde einen Fleck auf dem Teppich!“ rief Alexandra ihm drohend hinterher. „Du weißt genau, dass ich es hasse, wenn du im Wohnzimmer isst! Wofür haben wir einen Esstisch?“



    Der Satz könnte von meinem Freund stammen. Hast Du bei uns spioniert? :lupe


    Zitat

    Du hast dich an gewisse Regeln zu halten!



    Eben gewisse Regeln sollten aber nicht erst ab der Schule gelten. Was ist das denn für eine Drohung von der Mutter?


    Zitat

    Alexandra lächelte, auch sie war gerührt, ihr jüngstes Kind so adrett und groß dastehen zu sehen.



    Es fällt mir fast schwer sich das vorzustellen. :misstrau


    Zitat

    Du weißt genau, ich mach das nur, weil dein Vater so schlechte Zähne hat im Alter…“



    Es gibt doch auch Suppe oder weichen Fisch. :lachen


    Zitat

    Wieso konnte sie nie so brav sein, dass ihre Eltern stolz auf sie waren?



    Andere Frage. Wieso kann ihre Mutter nie zufrieden sein und immer nur an allem rumnörgeln? Die Mutter lässt ihre unzufriedenheit an allen Familienmitgliedern aus. Super.


    Aber das ist wohl der alltägliche Wahnsinn in den haushalten. Gestresste Eltern, die ihre schlechte Laune an anderen auslassen. :(


    Ich muss jetzt mal schnell meine Kinder knuddeln gehen.

  • Liebe Innad


    Glaub nur nicht, ich hätte diese Story von dir nicht schon längst entdeckt!:)


    Habe sie mir jetzt bereits zum zweiten Mal durchgelesen, und weiss nun gar nicht, wo ich anfangen soll.


    Also, nach der ersten FS dachte ich bei diesem Gebäude mit der hohen Mauer rundherum spontan an eine psychiatrische Klinik. Später kam mir der Gedanke, es könnte auch die Schule sein. Habe versucht, herauszufinden, ob die ersten und die letzten Bilder das gleiche Gebäude zeigen, aber das hast du so geschickt gemacht, und die Schule nie ganz gezeigt, dass ich mir noch immer unsicher bin.
    Den Titel - Heilung - Slanach (ist das schottisch oder irisch?) hast du sehr gut gewählt, lässt das doch sehr viel Raum für Vermutungen. Wovon muss Shylah geheilt werden? Ist sie körperlich krank (was ich eigentlich nicht glaube) oder wurde sie krank gemacht? Traumatisiert?
    Die Aussagen am Anfang, als sie mit der älteren Frau vor diesem Gebäude steht, weisen ja eindeutig daraufhin, dass etwas Furchtbares geschehen sein muss.


    In dieser Familie gibt es nicht sehr viel zu Lachen. Auch fallen einen die sehr ernsten Gesichter auf dem Erinnerungsfoto auf. Allein Shylah hat ein kleines, angedeutetes Lächeln auf ihrem Gesicht. Sie hat es nicht leicht mit ihren Eltern obwohl der Vater ganz in Ordnung zu sein scheint, auch ein gewisses Verständnis für seine Tochter zeigt, aber wohl etwas unter der Knutte seiner Frau Alexandra steht......
    Alexandra selber ist wohl kein böser Mensch, aber mit ihren Kindern völlig überfordert. Ihre Unzufriedenheit zeigt sich auch in ihrem übertriebenen Putzfimmel und Reinlichkeitswahn.
    Die Grosseltern: zu ihnen kann ich nicht viel sagen, die scheinen relativ normal zu sein. Jedoch, auch da kann man sich täuschen.....


    Irgendwas ist mit dieser Familie los. Hat sie ein dunkles Geheimnis? Ich könnte mir da was vorstellen, hoffe aber dieses Mal nicht, dass ich recht hab.


    Shylah als kleines Mädchen ist total süss, ein fröhliches Mädchen aber voller Ängstlichkeit und Unsicherheit der Mutter gegenüber, die sie wohl gleichzeitig bewundert und fürchtet. Viel Wärme kommt nicht gerade rüber von dieser Frau, vermutlich weiss sie selber gar nicht, was das ist.
    Anton ist auch lieb mit seinem etwas rundlichen Gesicht. Gefällt mir gut.
    Auch die Figur der Alexandra hast du super getroffen. Ihre leicht kühle Eleganz kommt richtig zur Geltung. Ich denke, dass sie keine glückliche Frau ist.


    Wie ich deinen Schreibstil und deine Bilder mag, weisst du ja bereits von deiner anderen Geschichte hier, gell. Genau die gleiche hohe Qualität erreichst du auch mit "Slànach - Heilung". Wunderschön!


    Liebe Grüsse
    dein Fan Jane

  • Llynya: Ach, wie schön, dass Du auch hier mitliest! :) Danke für Dein Lob und Deinen lieben Kommi vorweg! Das Gebäude ist tatsächlich sehr eng mit Shylahs Vergangenheit verknüpft. Was es damit auf sich hat, wird man im Laufe der Geschichte erfahren, und irgendwann kommt auch sicherlich der Punkt, an dem ihr das Gebäude wieder erkennen werdet. ;)


    Wegen Syhlahs Mutter, da hast Du viel wahres geschrieben. Warum Alexandra so ist, wie sie ist, erfährt man im nächsten Kapitel.



    Rivendell: Hihi, ich glaube, aus deinem Kommi sprach ein wahres Mutterherz. Alexandra kommt in diesem Kapitel zwar sehr kalt rüber, aber das ist sie nicht wirklich. Sie kann nur nicht aus ihrer Haut und einen Teil davon erfährt man auch in diesem Kapitel. danke für deinen Kommi!




    @JaneEyre:
    Juchei, das ist ja toll, dass Du hier auch mitliest. Slànach ist übrigens gälisch.
    Die ersten und letzten Bilder zeigen übrigens nicht dasselbe Gebäude. Aber was das Gebäude ist, will ich noch nicht verraten, is ja klar.
    Dass Dir die ernsten Gesichter auf dem Foto aufgefallen sind, wundert mich nicht. Es ist wirklich so, es wird nicht viel gelacht.
    Aber man darf auch eines nie vergessen: Das alles sind Shylahs Erinnerungen. Zum teil spielt die geschichte zwar auch an Punkten, wo sie nicht "live" dabei war, aber es trotzdem sozusagen aus Erzählungen usw. mitbekommen hat.
    Dennoch könnten die Erinnerungen dadurch auch nur bruchstückhaft oder verzerrt sein, das darf man nicht vergessen.
    Alexandra ist wirklich nicht sehr zufrieden. Man erfährt von ihr jedoch mehr im kommenden Kapitel.
    Die Großeltern sind relativ aussagelos, das stimmt. Sie sind einfach typische Großeltern, zumindest auf den ersten Blick. Klar ist, dass die Großmutter den Reinlichkeitswahn ihrer Tochter wohl nicht vererbt hat, denn sie hat das mit dem Kleid viel lockerer nehmen können.


    Übrigens freut es mich sehr, dass Alexandras kühle Eleganz so rüberkommt. genauso wollte ich sie auch haben, war mir beim Erstellen aber sehr unsicher, ob es so richtig ist. Daher bin ich Dir für diesen Einwand unheimlich dankbar, weil ich jetzt weiß, dass ich sie gut erstellt hab (ich bin da nicht so gut drin).


    Danke für Deinen Kommi!!!! Einen riesigen Dank!



    @ALL: Ich hab mich so über eure Kommis gefreut :) und heute dann direkt mal weitergeschrieben, auch angeregt durch eure Kommis. Wie gesagt, diese Story ist nicht im geringsten vorgeschrieben und ihr kriegt die Updates sozusagen noch ofenwarm :roftl


    Heute lernen wir Alexandra ein bißchen näher kennen. Ich bin gespannt, was ihr danach sagen werdet und freue mich schon jetzt auf euer Feedback!

  • Kapitel 2


    Seufzend sah Alexandra sich in dem schnöden Arztzimmer um. An den Wänden hingen moderne Bilder, die aber für dieses Umfeld viel zu unruhig wirkten.
    Die Couch, auf der sie Platz genommen hatte, war zwar bequem, aber wirkte in irgendeiner Form seltsam ungemütlich. Eigentlich ein Paradoxum, dachte Alexandra bei sich, während sie sich bemühte, nicht zu nervös auf den Kissen hin und her zu rutschen. Aber auch nicht paradoxer als die Tatsache an sich, dass sie jetzt wahrlich hier saß.



    Die Tür öffnete sich und ein Mann mittleren Alters, der bereits leicht angegraute Haare hatte, betrat den Raum. Er war etwas seltsam angezogen, recht altbacken, um ehrlich zu sein. Die Farben harmonierten nicht miteinander und überhaupt stand ihm die Kleidung einfach nur schlecht. Alexandra konnte nicht verhindern, dass sie die Brauen nach oben zog, als sie den Mann musterte.




    Erleichtert stellte sie fest, dass dieser sich gerade in die andere Richtung gewendet hatte. Nun drehte er sich aber seiner Patientin zu und reichte ihr die Hand.
    „Hallo Frau Schumann. Mein Name ist Doktor Michel. Was kann ich für Sie tun? Sie wurden, wie ich sehe, von ihrem Hausarzt zu mir überwiesen.“
    Alexandra zögerte. „Ja – er meinte, ich solle wenigstens einmal bei Ihnen vorbeischauen.“
    Ihre Stimme klang ablehnend, was Doktor Michel stirnrunzelnd feststellte.
    „Ich nehme an, Sie selbst waren nicht wirklich für diesen Vorschlag zu begeistern?“



    Alexandra zuckte die Schultern. „Es hat nichts mit Ihnen oder Ihrem Berufstand zu tun. Nur die wenigsten Menschen gehen gerne zu einem Seelenklempner, wie man so schön sagt.“
    Sie sah ihn herausfordernd an. Doktor Michel räusperte sich geräuschvoll, doch Alexandra störte sich nicht daran. Wieso sollte sie etwas anderes sagen als sie dachte? Sie war ein ehrlicher und meist geradliniger Mensch, und eigentlich sagte man ja, das Vertrauensverhältnis zwischen einem Therapeuten und dem Patienten müsse solche Ehrlichkeiten auf jeden Fall zulassen. Der Psychologe setzte sich nun an seinen Schreibtisch und sah Alexandra wieder an.
    „Welche Probleme gibt es bei Ihnen, Frau Schumann?“



    Alexandra seufzte. Wo sollte sie da nur anfangen? Es gab so viele Probleme, dass sie morgens beim Aufwachen manchmal dachte, sie würde davon förmlich erdrückt.
    „Zu viele“, sagte sie darum wahrheitsgemäß.
    „Und wie äußerst sich das bei Ihnen?“ forschte der Psychologe weiter.
    Alexandra fühlte sich von seinen fragenden Augen in die Enge getrieben. Eigentlich war sie es nicht gewohnt, sich mit ihren Problemen anderen Menschen übermäßig anzuvertrauen.
    Es gab nur einen einzigen Menschen, mit dem sie über fast alles reden konnte – abgesehen von Moritz – und das war ihre beste Freundin Annabell.
    Doch auch Annabell hatte manchmal seltsame Ansichtsweisen, und überdies hinaus auch genug eigene Sorgen. Und gewisse Dinge, so fand Alexandra, sollten einfach da bleiben, wo sie hingehörten: In der eigenen Familie.




    Dennoch überwand sie sich, die Frage des Psychologen zu beantworten: „Mir geht es oft nicht gut – körperlich und seelisch, wissen Sie. Es ist mein Herz, ich habe sehr große Probleme damit.“
    „Meinen Sie das jetzt bildlich oder anatomisch?“
    „Beides vermutlich“, seufzte Alexandra. „Aber eigentlich meine ich damit wirklich das Organ, Doktor Michel.“
    „Wurde das schon untersucht?“
    Alexandra hätte am liebsten trocken aufgelacht und fragte sich für einen Moment, zu was für einem Quacksalber man sie hier eigentlich geschickt hatte. Sie hätte sich wohl kaum bereit erklärt, diese Sache hier zu versuchen, wären nicht bereits alle organischen Ursachen ausgeschaltet worden.
    „Ja natürlich“, erwiderte sie darum verbissen. „Sonst wäre ich wohl kaum hier. Es wurde nichts gefunden. Der Arzt nennt das psychoso… psychoso…“, sie suchte verzweifelt nach dem richtigen Fachwort.



    „Psychosomatisch“, half ihr der Psychologe weiter und nickte, schrieb sich eifrig etwas auf einen Notizzettel und sah sie dann wieder an. „Wie genau äußert sich das?“
    „Ich bin oft nervös und leicht reizbar“, gab Alexandra zu und blickte beschämt auf ihre Fußspitzen. Es gab Tage, an denen sie es nicht einsehen wollte, dass dem so war. Aber an anderen Tagen schämte sie sich dafür. Sie fühlte sich dann für ihre Familie wie eine Last. Den Kindern konnte sie nicht die Aufmerksamkeit schenken, die sie gebraucht hätten, die Geduld ohnehin nicht. Und auch Moritz konnte sie nicht die Frau sein, die sie ihm gerne gewesen wäre…




    „An solchen Tagen habe ich dann manchmal Probleme mit dem Herzen. Ich war schon mehrmals nachts im Krankenhaus, weil ich dachte, ich hätte einen regelrechten Anfall.“ Sie verzog das Gesicht und dachte mit Schaudern an jene Nächte zurück, an denen man sie im Rettungswagen unter Blaulicht ins Krankenhaus abtransportiert hatte.



    Wie gut, dass ihre Mutter immer rechtzeitig zur Stelle gewesen war, um die Kinder rasch mit zu sich nach Haus zu nehmen, so dass sie nichts davon mitbekommen hatten.

  • Wobei man Devin natürlich inzwischen nichts mehr vormachen konnte. Er war alt genug, um zu durchschauen, dass manches in der Familie nicht so lief, wie es hätte laufen sollen.
    Der Psychiater nickte. „Ist das inzwischen besser geworden?“
    Alexandra seufzte. „Ein wenig. Ich weiß jetzt ja, dass es nichts Organisches ist. Wobei man mir gesagt hat, dass es das noch werden kann, wenn ich es nicht schaffe, es einzudämmen. Aber wenn ich merke, dass es mir schlechter geht, versuche ich mir einfach einzureden, dass da nichts sein kann. So kann ich das Schlimmste verhindern.“
    „Wie ist Ihre allgemeine Lebenssituation momentan?“ Der Psychiater beugte sich nach vorne und sah sie aufmerksam an.



    „Was meinen Sie damit?“ erwiderte Alexandra leicht genervt.
    „Naja – sind Sie zufrieden mit Ihrem Leben – mal abgesehen von den eben angesprochenen Problematiken?“
    Alexandra schwieg. Sie konnte darauf keine Antwort geben. War sie zufrieden mit ihrem Leben?
    Eigentlich hätte sie es sein müssen. Moritz war in den letzten Jahren die Karriereleiter in seiner Marketingfirma stetig nach oben geklettert, hatte es inzwischen sogar auf einen führenden Posten geschafft und verdiente dementsprechend gutes Geld. Vielleicht würde er sich bald sogar selbstständig machen können. Alles sprach dafür.
    Sie hatte zwei gesunde und eigentlich auch liebe Kinder. Devin war etwas schluderig in der Schule, aber seine Noten waren nie unterdurchschnittlich schlecht. Man musste ihn nur immer wieder antreiben, damit er Leistungen brachte. Und Shylah… nun, sie war ein sehr lebendiges Kind, aber das war ja nichts Schlechtes. Und eigentlich war sie ein braves und liebes Mädchen. Ein warmes Gefühl durchströmte Alexandra, als sie an ihre beiden Kinder dachte. So sehr sie ihr manchmal auch auf die Nerven fielen, so waren sie doch das Licht in ihrem Leben – sie und Moritz.



    Moritz – ein Schatten überzog erneut Alexandras Gesicht. Seit er in der Firma aufgestiegen war, hatte sich vieles geändert. Er war jetzt immer sehr spät am Abend erst zu Haus, und dann war er meist müde und abgespannt. Oft brachte er sich auch Arbeit mit. Für die Kinder hatte er wenig Zeit. Und eigentlich mischte er sich kaum in deren Erziehung ein.
    Es war eigentlich fast immer das Gleiche. Sie musste tagsüber mit beiden klar kommen, und wenn einer von beiden sich falsch verhielt und dafür bestraft wurde – beispielsweise durch Fernsehverbot oder Hausarrest, weinten sich die Kinder abends bei Moritz aus. Dieser ließ dann oft Güte walten und stellte ihre Strafen in Frage. Für ihn war das alles meist nur „halb so schlimm“. Das machte Alexandra oft rasend. SIE war doch diejenige, die den ganzen Tag alleine mit den Kindern war, nicht er. Und sie musste mit ihnen klar kommen, sie erziehen, aufpassen, dass sie nichts Falsches taten.
    Oft war es ihr zuviel, das musste sie zugeben. Wären da nicht ihre Eltern gewesen, die glücklicherweise im selben Ort wohnten, wäre sie wohl vollends durchgedreht. So hatte sie wenigstens die Möglichkeit, die Kinder manchmal bei ihnen zu lassen und sich ein paar Stunden Shopping mit Annabell zu gönnen.
    Seit anderthalb Jahren arbeitete sie sogar wieder, zwar nur zehn Stunden pro Woche in einer kleinen Boutique – aber sie kam aus dem ewigen Chaos aus Kindergeschrei und Wohnungsputz heraus, und das war die Hauptsache.
    Alexandra sah auf und fühlte den Blick des Psychologen immer noch fragend auf sich ruhen.
    „Sind Sie zufrieden?“ wiederholte er seine Frage.



    Sie zuckte mit den Schultern. „Zum Großteil, ja“, erwiderte sie dann unsicher. „Es gibt einige Dinge, die ich mir anders wünschen würde…“
    „Was beispielsweise?“
    „Nun ja – ich wünschte, die Kinder wären nicht immer so anstrengend. Vielleicht sind sie das auch nicht, und ich empfinde es nur so. Ich kann es nicht sagen. Es wäre auch schön, wenn mein Mann etwas öfters zu Haus sein könnte.“

    „Und wieso ist er das nicht?“
    Alexandra sah den Psychologen überrascht an. „Er hat einen Beruf. Einen wichtigen und guten Beruf. Er ist sehr ehrgeizig und will es zu Etwas bringen.“
    „Und wie stehen Sie dazu?“
    Alexandra sah ihr Gegenüber fest an. „Es war schon immer Moritz´ großer Traum, einmal eine eigene Firma zu haben, erfolgreich zu sein. Ich wusste das von Anfang an, seit wir geheiratet haben. Und ich teile diesen Traum. Moritz hat viel dafür geschuftet, dass er an diesen Punkt gekommen ist. Er will sich noch dieses Jahr selbstständig machen und ich werde dann mit ihm in der neuen Firma arbeiten. Es ist der Traum von uns beiden. Und der fordert nun einmal Opfer. Abgesehen davon kriegen wir ja auch etwas zurück. Wir haben ein sorgloses Leben und meist genug Geld. Wenn ich bedenke, wie wir vor fünfzehn Jahren, als wir geheiratet haben, anfingen…“



    Sie lächelte und dachte an jene Zeiten zurück. Sie hatten in einer kleinen Zweizimmerwohnung in einem Mehrfamilienhaus gewohnt. Dort hinein waren sie direkt nach der Hochzeit gezogen. Alexandras Eltern waren streng katholisch und hätten es nie gestattet, dass sie die Wohnung schon vorher bezogen hätten. Nicht einmal übernachten durfte Moritz bei Alexandra, bis sie verheiratet waren.
    Moritz hatte damals schon bei der gleichen Firma wie heute gearbeitet. Nach seiner Lehre war er dort eingestellt worden. Er bildete sich ständig fort, besuchte unter anderem auch die Abendschule und holte sein Abitur nach.
    Nach einem Jahr kam Devin zur Welt. Die ersten Jahre der Ehe waren glücklich und harmonisch verlaufen. Noch war Moritz oft da, um seine kleine Familie zu genießen. Devin war zwar kein umkompliziertes Kind gewesen, da er gerade als Baby viel geschrien hatte. Aber zu zweit war die Belastung gut zu meistern. Und da waren ja auch noch ihre Mutter und ihr Vater. Beide nahmen Devin gerne zu sich.
    Moritz stieg langsam die Karriereleiter nach oben. Nach dem Abitur schloss er ein Fernstudium an, das ihn noch weiter nach vorne trieb. Doch allmählich wurde die Zeit für die Familie immer knapper. Trotzdem versuchte er sich, überall wo er konnte, Zeit für Devin und Alexandra zu nehmen.
    Da er nun auch besser verdiente, reiste die kleine Familie gerne in der Welt umher.

    Doch dann wurde Alexandra erneut schwanger, etwa sechs Jahre nach Devins Geburt.



    Eigentlich war die Familienplanung schon abgeschlossen gewesen. Die ersten Jahre nach Devin hatten Moritz und sie lange versucht, noch ein Baby zu bekommen. Doch Alexandra wollte und wollte nicht mehr schwanger werden. Sie erinnerte sich noch gut an die Verzweiflung, die sie in jenen Tagen ergriffen hatte. Beide hätten sich so sehr ein Geschwisterchen für Devin gewünscht. Am liebsten natürlich ein Mädchen.
    Doch Alexandra begriff, dass dieser Traum sich nicht mehr erfüllen würde. Sie arrangierte sich schweren Herzens mit dem Wissen darum und akzeptierte, dass ihre Familie eben immer nur aus drei Mitgliedern bestehen sollte.

    Dann war sie aus heiterem Himmel doch noch schwanger – mit einem Mädchen. Mit Shylah.
    Als Shylah auf die Welt kam, war Moritz außer sich vor Freude. Er konnte sich an diesem Kind nicht satt sehen. Auch Alexandra war überglücklich.

    Da die Wohnung nun zu klein wurde, beschlossen beide, ein Haus zu bauen. So baute Moritz zum Großteil mit eigenen Händen den kleinen Bungalow, in den die Familie bald darauf einzog. Alexandra war in jenen Zeiten zufrieden. Sie hatte alles, was sie sich gewünscht hatte – ein eigenes Haus mit schicken, neuen Möbeln und vor allem aber zwei wunderbare Kinder, sogar ein Mädchen und einen Jungen. Auch ihre Eltern waren überglücklich. Alles schien wunderbar zu sein.



    Doch irgendwann hatte sich alles geändert. Sie hatte bemerkt, dass sie die Belastung, ein schreiendes Baby und einen gerade eingeschulten Jungen zu haben, kaum noch alleine schaffen konnte. Moritz war noch immer an sein Studium begonnen und wenn er abends, meist erst nach achtzehn Uhr, nach Haus kam, schloss er sich oft in sein Büro im Keller ein und büffelte. Sie war alleine mit der fordernden Shylah, die zu einem lebendigen Kleinkind geworden war, und dem schulpflichtigen Devin, der gerade jetzt, wo Shylah sie so forderte, ebenfalls viel Aufmerksamkeit brauchte.



    Alexandra sah den Psychiater wieder an, der sie die ganze Zeit schweigend beobachtet hatte.
    „Sie stehen also wirklich hinter den Plänen Ihres Mannes?“
    Sie nickte. „Natürlich tu ich das.“
    „Und was ist mit Ihnen?“
    Erstaunt sah sie ihn an. „Wie meinen Sie das?“
    „Na, mit Ihnen. Was ist mit Ihren Wünschen? Haben Sie welche?“

    Alexandra dachte nach. Sie wusste nicht recht, was sie antworten sollte.
    „Ich weiß es nicht – eigentlich haben sich die meisten erfüllt.“
    „Aber dennoch sind Sie nervös, unzufrieden und unglücklich.“



    Alexandra verzog das Gesicht. „Ich dachte, Ihr Job sei es, mich aufzumuntern und nicht mich herunter zu ziehen?“



    *geht noch weiter*

  • Der Psychiater lächelte nur herablassend. „Frau Schumann – es ist ganz klar, dass Sie zu wenig an sich denken. Ich gebe Ihnen einen gut gemeinten Rat. Ich würde Ihnen vorschlagen, sich für eine Weile von Ihrem Mann und Ihrer Familie zu trennen, um sich selbst zu finden.“
    Alexandra starrte den dümmlich lächelnden Mann vor sich an und fragte sich einen Moment lang, ob sie sich verhört habe.
    „Wie bitte?“



    „Eine Trennung auf Zeit gäbe Ihnen die Möglichkeit, sich über Ihre tiefsten Gefühle und Bedürfnisse klar zu werden…“, setzte dieser an, doch Alexandra war aufgesprungen und fiel ihm schneidend ins Wort. „Sagen Sie mal, guter Mann, haben Sie eigentlich den Verstand verloren? Sind Sie verheiratet? Haben Sie Familie?“
    Irritiert sah der Psychiater sie an. „Das… tut nichts zur Sache“, erwiderte er dann peinlich berührt.



    Alexandra schnaubte aus. „Dachte ich mir. Sie sind vermutlich einer dieser ewigen Junggesellen. Nun ja… dann lassen Sie mich mal was erklären, Herr Neunmalklug. Eine Familie zu haben und verheiratet zu sein bedeutet eine gewisse Verpflichtung. Ich habe Kinder, die ihre Mutter brauchen. Ich kann nicht einfach die Tür zu machen und sagen, dass ich jetzt mal eine Auszeit brauche. Wenn mein Mädchen hinfällt und sich das Knie blutig schlägt, kann ich sie nicht wegschicken, weil ich gerade dabei bin, meine tiefen Gefühle zu suchen. Sie will dann getröstet und gehalten werden, und sie hat verdammt noch mal das Recht dazu. Mein Sohn möchte, dass ich ihn lobe, wenn er eine gute Note nach Haus bringt. Ihm ist es egal, ob ich gerade dabei bin, meinen Seelenfrieden zu erforschen. Ich kann nicht einfach meine Koffer packen und gehen, so als wäre mein Zuhause und meine Familie irgendein beliebiges Hobby, von dem ich mal eine Pause nehmen möchte.“



    Sie funkelte den Psychiater wütend an. „Und über dies hinaus habe ich einen Mann, den ich liebe und der mich liebt. Ich will abends an seiner Seite einschlafen und morgens neben ihm aufwachen! Er braucht mich, ich ihn – so einfach ist das! Ich weiß wirklich nicht, wofür man Menschen wie Sie jahrelang auf eine Universität schickt, wenn solche Ratschläge dabei herauskommen! Das soll also Ihre Hilfe für meine Probleme sein? Ich kann froh sein, dass Sie kein Chirurg geworden sind. Wenn jemand mit einem gebrochenen Bein käme, vermute ich, dass Sie es einfach abhacken würden, was?“

    Der Psychiater war blass geworden und starrte Alexandra schweigend an.



    Diese winkte verächtlich ab, nahm ihre Tasche in die Hand und drehte sich an der Tür noch einmal herum.

    „Ich würde dieses amüsante Gespräch wirklich gerne weiterführen, aber es ist bereits fünf Uhr und meine Kinder brauchen bald ein warmes Abendessen, ungeachtet der Tatsache, dass ich nach diesem Intermezzo eigentlich nicht in der Stimmung danach bin, mich an den Herd zu stellen – aber so ist es nun einmal als Mutter, einem Job, der nicht kündbar ist und den ich auch niemals und für nichts kündigen oder rücktauschen wollte! Ach ja – Sie brauchen sich Ihr Gekritzel über mich in keine Kartei heften. Mich sehen Sie niemals wieder!“
    Mit diesen Worten krachte die Tür in Schloss.







    Fortsetzung folgt.

  • Zitat

    Dachte ich mir. Sie sind vermutlich einer dieser ewigen Junggesellen. Nun ja… dann lassen Sie mich mal was erklären, Herr Neunmalklug. Eine Familie zu haben und verheiratet zu sein bedeutet eine gewisse Verpflichtung. Ich habe Kinder, die ihre Mutter brauchen. Ich kann nicht einfach die Tür zu machen und sagen, dass ich jetzt mal eine Auszeit brauche. Wenn mein Mädchen hinfällt und sich das Knie blutig schlägt, kann ich sie nicht wegschicken, weil ich gerade dabei bin, meine tiefen Gefühle zu suchen. Sie will dann getröstet und gehalten werden, und sie hat verdammt noch mal das Recht dazu. Mein Sohn möchte, dass ich ihn lobe, wenn er eine gute Note nach Haus bringt. Ihm ist es egal, ob ich gerade dabei bin, meinen Seelenfrieden zu erforschen. Ich kann nicht einfach meine Koffer packen und gehen, so als wäre mein Zuhause und meine Familie irgendein beliebiges Hobby, von dem ich mal eine Pause nehmen möchte.“



    Zitat

    Ich würde dieses amüsante Gespräch wirklich gerne weiterführen, aber es ist bereits fünf Uhr und meine Kinder brauchen bald ein warmes Abendessen, ungeachtet der Tatsache, dass ich nach diesem Intermezzo eigentlich nicht in der Stimmung danach bin, mich an den Herd zu stellen – aber so ist es nun einmal als Mutter, einem Job, der nicht kündbar ist und den ich auch niemals und für nichts kündigen oder rücktauschen wollte!



    Hier habe ich doch geschluckt, denn da hat Alexandra mich doch beeindruckt.

    Ja so ist das. Ich spreche da aus eigener Erfahrung.

    Der Alltag des Mannes:

    Für Männer ist das einfach. Sie stehen morgends auf, gehen in die Arbeit, kommen abends heim, bekommen ihr Essen und sitzen dann auf der Couch. Aufstehen um 6.30 Uhr. Feierabend um 16.00 Uhr.

    Der Alltag der Frau:

    Sie steht morgends auf, macht sich für die Arbeit zurecht, weckt die Kinder, macht die für Schule (Kindergarten zurecht), sie bringt die Kinder weg, geht in die Arbeit. Holt die Kinder wieder ab, versorgt sie mit essen, hilft bei den Hausaufgaben, räumt auf, putzt, kocht. Dazwischen immer wieder unterbrochen durch die Kinder. Abends, wenn mann meint, dass endlich alles erldigt ist, stellt sie fest, dass sich mittlerweile jedes Haushaltsmitglied wieder in der Küche zu schaffen gemacht hat. Sprich: Überall Krümel und dreckiges Geschirr in der Spüle und das, obwohl die Spülmaschine direkt vor ihrer Nase steht. Dazwischen kommen die Kinder und wollen Spiele spielen, wärend Papa auf der Couch TV schaut. So langam macht sich im Kopf der Frau nur noch ein Gedanke breit. Wie schön, wenn die Kinder endlich im Bett sind und ich auch auf der Couch sitzen kann.
    Aufstehen um 6.00 Uhr. Feierabend um 20.30 Uhr.

    Nun, jetzt kann mann natürlich sagen, dass es die Männer auch nicht einfach haben. Druck im Job und so. Immer dasselbe, wenig Abwechslung. Daheim arbeiten ist schöner.
    Das mag ja sein, aber die Anforderungen an eine Frau heutzutage, sind doch wesentlich höher, als noch vor zig Jahren.

    Die Frau. Ein Multitalent.

    Gute Mutter, Hausfrau, Lehrerin, Köchin, Seelsorgerin, Krankenschwester, Sekretärin, Organisatorin, Liebhaberin. Sicherlich würden mir noch mehr einfallen.
    Im Grunde genommen...... sind wir Frauen...UNTERBEZAHLT!!!!


    Hmmmm.... ich weis nicht. Bin ich jetzt irgendwie vom Thema abgekommen???

    Ja, ich kann Alexandra nun immer besser verstehen.

    LG Rivendell


    P.S. ERSTE! :lollen

  • Hallö Innad. :)


    Das Kapitel lässt ja viel schließen was Shylahs Mutter betrifft. Sie hat also wirklich Probleme, körperlich wie auch seelisch. Trotzdem will sie sich nicht unterkriegen lassen und lehnt die Hilfe ab, weil sie für ihre Familie da sein will. Verständlich, aber auch ihre Familie leidet darunter, wenn sie so weitermacht. Ein regelrechter Teufelskreis. :(
    Aber ich fang mal wieder beim Ende des Kapitels an... In die Situation zu einem Seelenklempner geschickt zu werden, weil die Ärzte keine Erklärung finden, möchte glaube ich niemand kommen. Ich kann Alexandra da voll und ganz verstehen, dass sie sich nicht voll und ganz darauf einlassen will und Zweifel hat. Einem völlig fremden Menschen meine Probleme zu erzählen und von ihm beurteilt zu werden, finde ich auch eine grauenhafte Vorstellung. Auch wenn es manchmal helfen kann, aber dazu muss es einfach auch stimmen zwischen Arzt und Patient und eine Bereitschaft zum Vertrauen da sein. Bei Alexandra und ihrem Arzt ist da nichts. Sie möchte einfach, dass ihre Probleme in der Familie bleiben und er geht die Sache völlig falsch an. :rolleyes
    Trotzdem hat es schonmal soweit etwas genützt, dass wir mehr über die Beziehung von Alexandra und Moritz erfahren haben. Das er arbeitet und sie den Haushalt und die Kinder führt, kommt mir auch arg bekannt vor, das war bei meinem Eltern genauso. Allerdings konnte meine Mutter besser damit umgehen als Alexandra. Alexandra ist einfach nicht der Typ Frau, der wirklich damit zufrieden ist, Haushalt und Kinder zu versorgen. Aber sie macht es weil es sonst keiner macht. Ihr Mann ist damit beschäftigt Karriere zu machen und sie steckt im Haushalt fest, trotz der paar Stunden Arbeit in der Woche. Keine einfache Situation, aber trotzdem bin ich nicht der Meinung, dass es ihr Verhalten ihren Kindern gegenüber rechtfertigt. Die können schließlich nichts dafür. Auch wenn es von außerhalb immer einfacher zu sagen ist. :rolleyes
    Aber ich gebe Rivendell recht, ich kann Alexandra jetzt auch besser verstehen. ;)


    Ich freu mich schon darauf, wie es weitergeht mit der Familie Schumann!
    Ganz liebe Grüße
    Llyn

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Rivendell: Ja, ich gebe Dir völlig recht, dass die Rolle von Mutter und Hausfrau ziemlich unterbezahlt und nicht genug gewürdigt ist, und zwar von allen Gesellschaftsschichten. Es ist heute irgendwie allgemein auch nicht so einfach, Frau zu sein, finde ich und Mutter noch viel, viel weniger. Irgendwie soll man alles sein und doch auch wieder nicht. Emanze, Heimchen am Herd, Karrieregeil, Familienliebend... naja, wir sind halt Frauen.


    Natürlich ist das, was Alexandra durchmacht, an sich nichts ungewöhnliches, aber jeder Mensch nimmt es halt anders auf und wie man im vorigen Kapitel sieht, scheint Alexandra zu gewissen Depressionen zu neigen, die - wie man ja weiß - Krankheiten sind. Da ist natürlich die Doppelbelastung noch schwerer zu ertragen.
    Danke für Deinen leidenschaftrlichen :) Kommi!




    Llynya:
    Ich glaube, Alexandras Problem ist es vorrangi gar nicht mal, dass sie mit Haushalt nd Kindern nicht ausgelastet oder genug beansprucht ist, sondern viel mehr, dass sie so alleine da steht und Moritz mehr nach seiner Karriere schaut, aber das wird im folgenden Kapitel noch einmal viel deutlicher. Was die Psychotherapie betrifft, so glaube ich, es ist eine riesige Überwindung, sich jemand Fremden mit solch intimen Dingen anzuvertrauen und Alexandra ist da gelinde gesagt einfach an einen mega Hornochsen geraten, der ihr nicht hilft, ihre Probleme damit zu lösen, dass SIE sich ändert und anders damit umgeht, sondern ihr praktisch genommen einfach vorschlägt, ihr Lebenssituation unproblematisch zu gestalten. Daher ist Alexandras Vergleich mit dem Bein wohl gar nicht so falsch.
    Es ist natürlich fatal, dass die ohnehin schon skeptische und widerwillige Alexandra direkt zu solch einem Hornochsen und Dilettanten graten ist ;) aber naja - ist nun wohl nicht mehr zu ändern.
    Danke für Deinen lieben Kommi!


    @ALL: Es geht heute endlich weiter, ich hab mich zusammengerauft und geschrieben und fotografiert. Irgendwie ist es viiiel anstrengender, wenn man nicht vorgearbeitet hat *lach* Ich bin von Tiefer und meinem Mega-Vorsprung und der recht klar vorgezeichneten Storyline sehr verwöhnt, scheint mir *gg*


    Ich hoffe, das nächste Kapitel gefällt euch und ich freu mich wie immer auf eure Kommis!