Ab wann setzt das Erinnerungsvermögen ein?

  • Joah, eigentlich eine ganz klare Frage... Und kann man Erinnerungen irgendwie zurückholen? Meinetwegen, wenn man sich an nichts vor dem - keine Ahnung 10. Lebensjahr - erinnern kann... oder höchstens noch einzelne Fetzen weiss...

    [COLOR="White"][SIZE="1"]Gelegentlich zurück - vllt erinnert ihr euch ja ^^ Dürft euch dann gerne mal melden! X)[/SIZE][/COLOR]

  • Ich hatte bisher immer im Kopf, laut Freud könnten Kinder ab dem dritten Lebensjahr auf Erinnerungen zurückgreifen, alles was davor geschehe, bleibe nicht als Erinnerung erhalten. Oftmals meinen wir trotzdem, Situationen aus ganz früher Kindheit bildlich vor Augen zu haben, aber ich denke, das sind Ereignisse, die unserer Fantasie aufgrund von Erzählungen entspringen.
    (In Jostein Gaarders Buch "Der Geschichtenverkäufer" gibt es eine Stelle, die meiner Theorie des dritten Lebensjahres entspricht, fällt mir nur ein, weil ich es heute gelesen habe ^^)

    Außerdem heißt es, im dritten Lebensjahr entwickle der Mensch sein Zeitgefühl. Also erst im dritten Lebensjahr bekommt der Zeitfluss, der ja vom Menschen subjektiv empfunden wird, eine Bedeutung und somit auch z.b. die Begriffe gestern und morgen.
    Mag sein, dass Erinnerungsvermögen und Zeitempfinden Hand in Hand erworben werden, hängt ja auch sehr mit einander zusammen. Ich denke, wenn sich ein Kind vorher langfristig erinnern könnte, aber die Erinnerungen in keinen Zeitfluss einordnen könnte, würde das ganze ziemlich chaotisch enden.

    Wenn also vor dem 3. Lebensjahr keine Erinnerung möglich ist, dann wird man Erinnerungen an diese Zeit wohl auch nicht irgendwie "künstlich" wieder heraufbeschwören können, danach geht das sicherlich, beispielsweise durch Hypnose oder ähnliches, aber da bin ich auch kein Fachmann.
    Unser Gedächtnis ist jedenfalls fast unbegrenzt, es gibt Theorien, dass wir eigentlich alles speichern, aber mit einem untrainierten Hirn nur einen Bruchteil abrufen können. Ist ja klar, unser Hirn sortiert ja ständig, wichtig, unwichtig, aktuell, nicht aktuell, außerdem hat es auch noch die Fähigkeit, unangenehme Gefühle und Erinnerungen zu verdrängen und quasi auszuschalten, was oftmals dringend nötig ist. Wenn wir uns an sämtliche empfundenen Schmerzen dauernd erinnern würden, wäre das ja auch grausig.

    So, genug von der Frage abgeschweift, aber ist ein interessantes Thema ^^
    Zumal ich mich eh viel mit Zeit und CO beschäftigt habe

    edit: peinlichen Fehler, der mir beim Titel des Buches von Gaarder unterlaufen ist, verbessert

  • Ich hab mal gehört ( ka ob des stimmt ) das ALLES von der Geburt an, im Hirn gespeichert is,man es aber nicht abrufen kann,das kann man erst in der Sekunde des Todes,weil dann ja bekanntlich noch mal das ganze leben in bildern an einem vorbei ziehen..wie gesagt ka ob des stimmt

  • Also ich kann mich daran erinnern, wie der Nikolaus bei uns im Kindergarten war. Da hatte ich nämlich voll Angst vor dem, der hat mich echt angemotzt, weil ich meinen Namen noch nicht schreiben konnte... Ich kann mich auch erinnern, wie ich am Fenster stand, als wir umgezogen sind. Das war in der Wohnung einer Familie, die über uns gewohnt hat. Der Junge geht jetzt sogar in meine Klasse. Da war ich fünf Jahre alt. (Also auch bei der KiGa-Geschichte, weil ich ja wechseln musste) Ich kann mich aber auch noch an meinen ersten Kindergarten erinnern. Da hab ich mich mal unterm Tisch versteckt, weil ich nichts mit denen zutun haben wollte - bin halt voll schüchtern. Das muss dann an meinem ersten Kindergartentag gewesen sein... mit wie viel Jahren kommt man dahin? Aber aus der ersten KiGa-Zeit weiß ich sonst nichts mehr...
    Auf jeden Fall kann ich diese Erinnerungen nicht aus zweiter Hand haben, weil das mir keiner nachträglich erzählt haben kann. Ich seh ja auch die Bilder genau vor mir.
    Ich finds ziemlich intressant, in der vergangenen Zeit zu stöbern, alte Bilder hervor zu kramen, vor allem, wie man damals alles gesehen hat, viel größer, prachtvoller *g*

  • Also ab 10. lebensjahr ist etwas übertrieben....
    ich kann mich noch sehr gut erinnern, wie ich in den Kindergarten spatziert bin, dort erlebt hab und so weiter....manches vergisst man niee! :rosen

  • Ich denk, alle Erlebnisse sind irgendwo abgespeichert, die, an die man sich öfters erinnert hat oder die gewichtiger waren sind nur etwas präsenter oder noch nicht ganz so verblasst.
    Aber durch eine Reinkarnation kann man zum Beispiel so ziemlich alles zurückholen, auch Dinge, an die man sich nie erinnert hat oder nicht weiß, dass sie je geschehen sind.

  • ui, ein sehr interessantes thema. wirklich. so interessant dass wir in einem seminar ein halbes jahr lang nur über das gedächtnis gesprochen haben ^^ immer wieder spannend...


    wann genau kindheitserinnerungen eintreten kann ich leider trotzdem nicht sagen (schwach, ich weiss, aber offensichtlich habe ich nicht alle informationen aus dem seminar abrufbereit ^^). naja jedenfalls kann man sagen, dass das gedächtnisses eines säuglings schon von beginn an funktioniert, nur vielleicht nicht in diesem sinne wies hier im thread gefragt wurde. fakt ist allerdings, dass säuglinge auch in experimenten schon stimuli, die sie mehrfach gezeigt bekamen wiedererkannten. auch an die stimme der mutter konnten säuglinge sich erinnern, teilweise sogar an geschichten die ihnen noch im mutterleib vorgelesen wurden. und babies die gestillt wurden konnten sich auch an den geruch der mutter erinnern.


    in den ersten fünf lebensmonaten reift das wiedererkennen weiter, die genauigkeit des erinnerns wird präziser und das baby kann offenbar mehr einzelheiten speichern. in versuchen konnten sich babies noch nach 2 wochen an bestimmte schwarz-weiss-muster erinnern. ausserdem lernten sie dann auch schon einfache zusammenhänge zu begreifen. so können sie sich i.d.r. einige tage merken dass sich, wenn sie strampeln, das mobile über ihnen bewegt hat. mit acht monaten hielten diese erinnerungen schon eine woche an. doch dabei geht es bisher nur ums wiedererkennen. sich an ganze ereignisse zu erinnern hat aber mit dem reproduktionsgedächtnis zu tun, was aber (logischerweise) sehr komplex ist, da es eben nicht von einem stimulus abhängt sondern frei reproduziert werden muss (daher auch der name). soweit ich weiss setzt die entwicklung des reproduktionsgedächtnisses etwa ab dem 6. lebensmonat ein, schreitet aber dann ziemlich langsam fort.


    je älter man im leben wird, desto mehr erinnerungen müssen gespeichert werden, und jedes neue erlebnis beeinträchtigt angeblich die fähigkeit sich an frühere ereignisse zurückzuerinnern. fast so wie ein eimer, je mehr papierschnippsel mal draufwirft, desto schwieriger wird es an die unteren ranzukommen. vielleicht liesse sich damit auch erklären, dass sich viele im erwachsenenalter erst an die späteren jahre der kindheit erinnern, während manche kinder oder jugendliche sich an die frühe kindheit teilweise noch gut erinnern können.


    ab wann man sich nun genau erinnern kann, kann ich leider auch nicht sagen, aber es ist auf jeden fall sehr individuell, je nach dem entwicklungsstand des kindes. ich bin mir zumindest sicher, dass die erinnerungen in der regel um einiges vor dem 10. lebensjahr einsetzen sollten ;)


    es gibt übrigens auch eine spezielle amnesie, die "infantile amnesie" also wenn man sich nicht an erlebnisse aus der frühen kindheit erinnern kann. soweit ich weiss gab es als erklärungsansätze einmal , dass die speicherung gestört sein könnte, dann die möglichkeit, dass der abruf scheitert (laut freud z.b. isses einfach ne art der verdrängung) und die dritte möglichkeit ist die, dass einfach zu wenige einzelheiten abgespeichert wurden, was jüngere angeblich eh tun... naja.


    ich kann mir gut vorstellen, dass es für ein sehr kleines kind unheimlich schwer ist alles zu speichern, was in den jungen jahren an reizen auf das babie wirkt. gerade in der kindheit passieren so viele dinge, fast alles ist unheimlich neu und spannend und eine situation die erinnerungswürdig ist jagt die nächste.


    aber das abrufen von erinnerungen fällt auch vielen erwachsenen nicht leicht. die verknüpfungen im gehirn verblassen wenn sie nicht gebraucht werden, im gegensatz dazu verstärken sie sich wenn sie oft genutzt werden. dadurch werden die infos die über diese verknüpfungen erinnert werden sollen schneller abrufbar. möglicherweise ist das ein grund dafür, dass man sich an nicht so viel aus der kindheit erinnert, einfach die tatsache, dass die verknüpfungen der synapsen nicht wirklich oft gebraucht wurden und daher immer "blasser" wurden.


    eines ist allerdings bewiesen, das hab ich hier auch schon gelesen, nämlich erinnerungen die mit einem affekt (also einem gefühl) verbunden sind (egal ob positiv oder negativ) werden besser erinnert. das wurde auch in der lernforschung schon oft bestätigt.


    wenn jemanden interessiert wie viele dinge zum gedächtnis erklärt werden, was es für amnesien gibt, warum zeugenaussagen und manche erinnerungen so katastrophal neben der "wahrheit" liegen, wie verdrängen funktioniert, wie traumata entstehen können, was es für gedächtnis-arten gibt, warum man bei morbus alzheimer vergisst, wie déjà-vu-erlebnisse erklärt werden, warum es falsche erinnungern gibt, u.s.w. dann kann ich das buch "wir sind erinnerung - gedächtnis und persönlichkeit" von daniel l. schacter empfehlen. ein wirklich gutes buch. wir haben es in unserem seminar behandelt und fast alle sitzungen darauf aufgebaut. es ist unheimlich interessant zu lesen, auch wenns ab und zu für den leien etwas wissenschaftlicher wird, man kann gut über die anatomischen dinge hinweg lesen ;)



    so, ich hab aber jetzt noch ne art erweiterung zur ursprünglichen fragestellung. und zwar gibt es zwei erinnerungsperspektiven, einmal, dass man aus seiner position heraus erinnert (felderinnerung) und dass man sich selbst in der erinnerung sieht (beobachtererinnerung, weil man sozusagen von ausserhalb sich selbst beobachtet). ich will einfach mal so wissen wie ihr euch erinnert? also seht ihr euch von aussen oder seht ihr alles so wie damals?

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    [SIZE="1"][COLOR="White"]19.08.2006[/COLOR][/SIZE]


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  • Ich denke auch, dass man sich alles, was man im Leben erlebt, irgendwo im Gedächtnis hat. Allerdings ist das ganze eher unbewusst. Wenn beispielsweise ein Kind misshandelt oder missbraucht wird - auch vor dem dritten Lebensjahr, so denke ich, dass es diese Erinnerung trotzdem im Hinterkopf hat. Dies ist zwar bewusst wahrscheinlich nich so vordergründig existent, kann jedoch in Extremstsituationen wieder auftauchen.


    Und wenn ich so drüber nachdenk, so fallen mir auch Erlebnisse so ausm Kindergarten oder so, also so mit 5 oder 6 ein.


    Is aber wirklich ne interessante Frage,


    LG,


    Schnuffi

    Freundliche Grüße


    Chris

  • Zitat von twenny

    so, ich hab aber jetzt noch ne art erweiterung zur ursprünglichen fragestellung. und zwar gibt es zwei erinnerungsperspektiven, einmal, dass man aus seiner position heraus erinnert (felderinnerung) und dass man sich selbst in der erinnerung sieht (beobachtererinnerung, weil man sozusagen von ausserhalb sich selbst beobachtet). ich will einfach mal so wissen wie ihr euch erinnert? also seht ihr euch von aussen oder seht ihr alles so wie damals?


    Das ist jetzt schwierig zu erklären ^-^
    Das ist bei mir mal so, mal so. Hin und wieder hab ich sogar das Gefühl, dass ich das ein bisschen steuern kann. Das ist genauso, wenn ich träume. Manchmal sehe ich, wie ich die Dinge erlebe und manchmal erlebe ich sie (also ich sehe mich nicht, wie in einem Film, sondern ich erlebe es aus meiner Position heraus (ich weiss, ich kann schlecht erklären ^-^)).
    Meistens ist es so, dass ich, wenn ich mich sehr gut an etwas erinnere, es aus meiner Postition sehe und mich an auch an Feinheiten erinnere. Und wenn ich mich nicht an Feinheiten und Kleinigkeiten erinnere sehe ich mich wie in einem Film.
    So... Und nu hab ich mich selbst verwirrt ^-^
    Vielleicht habt ihr das ja verstanden ;)

  • Twenny


    Also, ich seh mich meist "von außen", wenn ich mich an meine Kindheit erinnere. Hab das Gefühl, ich kann mich in bestimmten Situationen beobachten und versuche manchmal verzweifelt irgendwie was zu ändern, also anders zu handeln, was natürlich quatsch is - steiger mich da vielleicht manchma bissl zu sehr rein *g*
    Is echt komisch, denn man weiß ja auch gar nich, wie man zu diesem Zeitpunkt aussah, oder wie das eigene Verhalten nach außen hin gewirkt hat...

    Freundliche Grüße


    Chris

  • ich kann mich noch an bestimmte dinge in meinen leben erinnern,ab den 2 lebensjahr,aber nur,weil ich als kind,teeny und weiter oft dias von mir gesehn habe,bei verwandte,ansonsten erinnere ich mich nicht ganz genau an alles,nur bestimmtes eben,zum bleistift wie ich im kiga mit meine cousin gelaufen bin,oder wie ich in der ersten klasse mal den lehrer ohne fuss gemalt habe(weil es im klassenjournal kam).
    also vieles hängt auch oft mit anderen erinnerungen zusammen.
    fotos...bei fotos kommt vieles wieder im kopf,was da los war usw.
    :wink

    Liebe Grüße an alle Oldies

  • Hach, schöönes Thema :seelove *händereib* XD Twenny hat mir schon einige gute Gedanken geklaut, aber ich schreib trotzdem noch was ^^


    Zitat von cappuchina

    Joah, eigentlich eine ganz klare Frage... Und kann man Erinnerungen irgendwie zurückholen? Meinetwegen, wenn man sich an nichts vor dem - keine Ahnung 10. Lebensjahr - erinnern kann... oder höchstens noch einzelne Fetzen weiss...


    Nya, also das is son bissl kompliziert :D Meiner Meinung nach handelt es sich bei Erinnerungen um eine konstruktive Vergegenwärtigung der Vergangenheit. Das heißt, dass wir die Vergangenheit rekonstruieren, sie aber noch aufbereiten und mit unserer eigenen Interpretation oder Deutung versehen. Demnach können Erinnerungen Veränderungen unterzogen sein, je nachdem, in welchem sozialen oder emotionalen Kontext wir sie hervorholen und neu verknüpfen. Damals haben wir uns geärgert und geheult, als uns die Erzieherin im Kindergarten einen Klaps gegeben hat, heute sind wir uns darüber einig, dass wir uns damals falsch verhalten haben u. es somit gerechtfertigt war. Nun empfinden wir's nich mehr als schlimm. Nur mal als Beispiel *g*. Joa, daraus folgt eben, dass es keine unveränderlichen Erinnerungen an das gibt, was man erlebt hat, keine endgültige Sichtweise einer Situation. Somit braucht man auch nich wirklich nach einem endgültigen Urteil nach einer bestimmten Lebensphase suchen. Solange das Leben weitergeht, verändern wir die Rekonstruktionen vergangener Lebensphasen unvermeidlich.



    Und zum Erinnerungszurückholen.. Das Wissen, dass bestimmte Umgebungen (so etwa die vom früheren Wohnort, Spielplatz etc.) latente Erinnerungen aktivieren können, führt zur Erkenntnis, dass vergessene Ereignisse wieder zugänglich werden, wenn man an den Ort des Geschehens zurückkehrt. Das Umfeld spielt also eine große Rolle. Ich muss sagen, dass wenn ich dort langlaufe, wo ich früher mal gewohnt habe, wo ich meine ersten 14 Lebensjahre verbracht habe, ich mich schon an diverse Dinge wieder stärker erinnere. Außerdem spielt es eine große Rolle, in was für einem Zusammenhang wir etwas aufnehmen (siehe oben ^^).


    Des Weiteren gibt es da auch noch den Einfluss der Jahreszeiten. So erinnern wir uns im Winter an vergangene Weihnachtsfeste, im Juli an alte Sommerferien. Untersuchungen haben auch gezeigt, dass es reicht, sich in Gedanken in die alte Umgebung zurückzuversetzen, aus der man Erinnerungen abrufen möchte. Wenn ich also n altes Rezept suche, dann denk ich an die Küche früher ^^


    Achja, und irgendwer hat gesagt, dass man sich an gefühlsbesetzte Erlebnisse besser erinnert, als an nicht emotional begleitete. Das stimmt ^^ XD Achja, ich hatte auch noch sowas, dass man sich an Erlebnisse, die man unter Alkoholeinfluss erlebt hat, am besten erinnert, wenn man erneut betrunken ist. Zustands-Assoziationen also ; ) Depressive rufen Erinnerungen an Momente hervor, in denen sie ebenfalls depressiv waren, die Trauer wird u.U. gesteigert..Ist man glücklich, erinnert man sich an andere schöne Momente, dann wird das Glücksgefühl gestärkt, was wiederum die Stimmung verstärkt...



    Zitat von gg2001

    Unser Gedächtnis ist jedenfalls fast unbegrenzt, es gibt Theorien, dass wir eigentlich alles speichern, aber mit einem untrainierten Hirn nur einen Bruchteil abrufen können. Ist ja klar, unser Hirn sortiert ja ständig, wichtig, unwichtig, aktuell, nicht aktuell, außerdem hat es auch noch die Fähigkeit, unangenehme Gefühle und Erinnerungen zu verdrängen und quasi auszuschalten, was oftmals dringend nötig ist. Wenn wir uns an sämtliche empfundenen Schmerzen dauernd erinnern würden, wäre das ja auch grausig


    Ach, über's Gedächtnis könnt ich stundenlang schreiben ^^ Hab vor einem Jahr mal ein 90-minütiges Referat gehalten ;) Ich hatte in vielen Büchern was gelesen und hab gefunden, dass man 90 Jahre lang jede Sekunge eine Null schreiben kann, um am Ende der 90 Jahre annähernd auf die Anzahl der gespeicherten Daten zu kommen. Außerdem können Gedächtnisinhalte ein zehnmilliarden-Seiten Lexikon füllen. Find ich schon ziemlich krass die Vorstellung, was in unserem Kopf alles Platz hat :D Aber letztendlich ist das Gedächtnis ein wunderbares Bindeglied zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Trotz des hohen Potentials erinnern sich die meisten menschen allerdings nur an ca. 1% der aufgenommenen Informationen, da das Gehirn hereinkommendes Material sichtet und nur Wesentliches speichert.


    Dann gibts ja auch das Langzeitgedächtnis u. das Kurzzeitgedächtnis, ein Großteil des im LZG gespeicherten Wissens können wir aber trotzdem nich abrufen..Oder wisst ihr, wie das Wetter am 27.4.2003 war? XD Wie twenny schon sagt, bestehen dauerhaft biochemische Verknüpfungen (Gedächtnisspuren = Einzahl Engramm, Gesamtheit = Mneme). Nya, und diese wieder zu aktivieren is halt ziemlich kompliziert.Und wenn man da etwas mehr über den Vorgang des Abspeichern weiß, ist die Chance größer, die Informationen später wieder zu bekommen ^^


    Zitat von kruemelinchen

    Ich glaube, dass man ab einem bestimmten Alter alles besonders Positive und Negative behält


    hihi, gibts noch was anderes außer positiv & negativ? ^^


    Zitat von twenny

    so, ich hab aber jetzt noch ne art erweiterung zur ursprünglichen fragestellung. und zwar gibt es zwei erinnerungsperspektiven, einmal, dass man aus seiner position heraus erinnert (felderinnerung) und dass man sich selbst in der erinnerung sieht (beobachtererinnerung, weil man sozusagen von ausserhalb sich selbst beobachtet). ich will einfach mal so wissen wie ihr euch erinnert? also seht ihr euch von aussen oder seht ihr alles so wie damals?


    Beides, eindeutig :D Joa, also manchmal seh ich mich handeln und gucke "von oben" oder ich bin ich ^^ Das is auch in meinen Träumen so (logisch XD), mal bin ich wirklich ich und bin aktiv, manchmal schaue ich mir aber auch nur einen Film an, in dem ich mitspiele... ^^


    Achja, ich glaub das reicht erstmal lol


    LG,
    Broili ^__^

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    ...mein Mazdi


    ^^
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  • Ich hab da mal noch was gefunden :D


    Und zwar beschäftige ich mich grad ein bischen mit Parapsychologie und bin auch auf die AKE (außerkörperlichen Erfahrungen) gestoßen... Da habe ich u.a. gelesen, dass im physischen Schlaf "neben sich stehen" und den eigenen Körper sehen eine Form der AKE ist...Sowas ist mir schon 1-2 Mal passiert.. :misstrau Jedenfalls erinner ich mich in der Form dran, dass ich auf mich schaue..Auf mich, im Bett liegend, sowie auch auf mich, neben dem Bett stehend ôO..Das is jetzt ein bissl verwirrend ^^ Aber is mir so wegen den Erinnerungsformen eingefallen.. :illepall


    ^^

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    ...mein Mazdi


    ^^
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  • ich kann mit euren wissenschaftlichen vorträgen hier leider nicht mithalten, aber ich gebe trotzdem meinen senf dazu :D :
    ich kann mich an eine ganz bestimmte situation erinnern, da war ich grade mal zwei jahre alt. es is was völlig unwichtiges aber sowas behält man eben im gedächtnis. auch an einzelne gedankenfetzen oder bilder. zb. da bin ich in so einer art kindergarten für kinder unter drei und ich sehe noch genau, wie ich mich gegen das tor drücke und meine mutter sehe, die da grad kommt um mich abzuholen. alles aus meinem blickwinkel.
    und dann hab ich noch eine erinnerung, das war an meinem ersten geburtstag, wieß ich noch: da hab ich so ein komisches ding bekommen, das hatte räder dran und einen langen stiel und wenn man das geschoben hat, hat es eben musik gespielt. da hab ich mich so drüber gefreut, dass ich das heute noch weiß...
    *erinnerungschwelg*

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