So es geht mal wieder ein Stück weiter:
Eine Woche später, es ist so weit: Pats erster Empfang den sie besuchen sollte, steht auf dem Terminplan. Pat steht in Bernices Zimmer vor dem Spiegel und betrachtet sich kritisch.
Pat: Mhh... ich weiss nicht, solche Kleider sind für mich so ungewohnt...
Bernice: Wieso denn Pat? Du hast doch so viele, wenn du schon auf so einem tollen Fest eingeladen bist, solltest du das auch nutzen, Mama sagt immer du hast es dir wirklich verdient.
Pat: Bernice du bist ein schlaues Mädchen, ich werde noch ein paar andere Kleider ausprobieren.
.
Fünf Minuten später steht Pat in einem anderen Kleid neben Bernice.
Bernice: Es ist genauso blau wie der Himmel heute...
Pat: Ich glaube das ist das richtige... meinst du nicht auch meine kleine?
Bernice: Natürlich Pat!
Pat kitzelt Bernice und lacht.
Gerade als sie auf dem Weg nach unten ist, begegnet Pat Erna.
Pat: Oh Erna, bitte komm mit auf den Empfang, ich wünsche mir das so sehr!
Erna: Ich weiss nicht...
Pat: Bitte!
Erna: Ein Kleid hätte ich ja noch... ok ich kanns ja mal anziehen und dann sehen wir weiter.
Gesagt, getan.
Bernice: Ihr seht aus wie zwei Prinzessinen.
Erna: Wart nur ab bis wir dich auf das nächste Fest mitnehmen, Bernice,dann wird dich jeder für eine kleine Prinzessin halten!
Voller Freude auf den bevorstehenden Abend, schnappt sich Erna Pats Arm und tanzt mit ihr durchs Zimmer, genau wie damals bei den Ebsteins.
Als es dunkel wird verabschiedet sich Pat von Bernice und bringt sie runter zu Nanny, der Köchin, damit sie nicht alleine ist. Dann gehen die beiden Freundinnen zum Auto und warten bis der Chauffeur soweit ist und sie zur Emfangshalle in der Stadt bringen kann.
Dort angekommen ist schon ziemlich viel los, zunächst wird gegessen und geredet, Pat fällt sofort das Gesprächsthema Nr.1 auf: Geld, Geld, Geld! Das selbe, was ihr auch damals, bei den Festen der Ebsteins immer wieder zu Ohren kam. An solche Gespärche konnten weder Pat, noch Erna Anschluss finden, deshalb redeten sie die meiste Zeit gar nicht. Pat hätte nie gedacht das sie jemal in solch eine Gesellschaft reinrutschen könnte, es war ihr fast ein wenig unangenehm.
Anschliessend wurden ein paar Reden gehalten, zunächst sprach der Stadtrat, Pat verstand wenig von dem was er dem Publikum zu vermitteln versuchte.
Auch Pat hielt eine kleine Rede, es machte ihr fast Spass, den Leuten von ihrer Lebensgeschichte zu erzählen, und etwas über den Wendepunkt der Unterdrückung der Columsimser zu sagen.
Sie redete einfach das was dachte, und den Leuten gefiel es.
Und dann sah sie ihn! Er stand in der ersten Reihe und schaute mit einem verschmitzden Lächeln zu ihr herüber. Auf einmal war Pat völlig perplex und geriet ins Stottern. Er hielt ihren Blick fest und sie konnte nicht wegsehen, ein seltsames Kribbeln durchfurh Pats Magengrube, das hatte sie erst einmal in ihrem Leben gespürt: Als Peter sie geküsst hatte.
Beinahe wären Pat die Worte im Hals stecken geblieben, dann besann sie sich und brachte ihre Rede zu Ende.
Als Pat den Rednerpult verlassen hatte, kam er ohne zögern auf sie zugelaufen und begrüßte sie mit festem Händedruck.
Mr. Wennings: Hi ich bin Thomas Wennings, sie können mich aber Tom nennen.
Pat war überrascht von der Lockerheit des jungen Mannes, hier in diesen Kreisen, war das nicht gerade Normalität.
Sie redeten eine ganze Weile miteinander und verstanden sich einmalig. Pat merkte wie er ihr immer wieder Komplimente machte, sie merkte aber auch, dass sie ernst gemeint waren, keine voreiligen Urteile.
Schliesslich forderte Tom Pat zum tanzen auf. Auf der Tanzfläche war nicht sonderlich viel los, es machte beiden aber riesigen Spass. Pat war überglücklich.
Nach einer Weile kam Erna zu Pat.
Erna: Pat ich gehe heim, ich will noch nach Bernice sehen und bin auch schon sehr müde... aber du kannst ruhig noch bleiben, ich sehe das du ziemlich viel Spass hast.
Erna grinst Pat an, umarmt sie und geht.
Eine Weile später, begeben sich Pat und Tom auf einen Sprung nach draussen. Die Kühle Abendluft rauscht durch Pats Kleid und das Plätschern des Brunnen ist das einzige Geäusch was den stillen Zauber dieser Nacht durchbricht.
Sie setzen sich auf eine Bank und erst einmal fällt kein einziges Wort mehr. Tom schaut zu Pat hinüber, er hat längst bemerkt wie schön sie ist und doch versteht er nicht, warum ihre Augen mit so viel Trauer und so viel Schmerz gefüllt sind. Seid die Columsimser frei sind, führt sie doch ein Leben wie viele es sich wünschen. Er muss Pat näher kennen lernen. Sie ist so weit weg und so unberechenbar.
Pat steht auf und setzt sich auf den Rand des Brunnens. Das Wasser ist klar und sie fährt mit den Fingern hindurch.
Tom kommt zu Pat. Er möchte etwas sagen, etwas was diese Frau glücklich machen kann, was ein ehrliches Lächeln auf dieses bezaubernde Gesicht zaubern kann. Doch Pat seufzt nur und sagt dann: Es ist schon spät, ich werde nun auch gehen.
Tom versteht das. Er beugt sich vor und gibt ihr einen sanften Kuss auf die Wange.
Pat spürt förmlich wie wohl es sich in ihrer Nähe fühlt.
Dann dreht sie sich um und geht: Ein Schritt... zwei Schritte... drei Schritte... In Pats Kopf wirbelt alles durcheinander. Sie wird langsamer... bleibt stehn...
Dann dreht sie sich um, sieht Tom da stehen, er schaut sie an, Pat will etwas sagen, aber dazu kommt sie nicht mehr, mit einem Satz ist Tom bei ihr und küsst Pat wie sie noch nie zuvor geküsst wurde.
[GLOWGREEN]So, das war eine etwas längere Fortsetzung, nächstes Mal erfahrt ihr wie es mit Pat und Tom weitergeht, und was die Krankheit der kleinen Bernice für Folgen mit sich bringt. Bis dahin, bin ich dankbar für jeden kommentar, wie immer :)[/GLOWGREEN]