Nach dem Essen ging ich wieder zum Telefon und gab diesmal die Nummer von zu Hause an. Ich wartete, erst ging kein Ruf hin, aber dann kam doch das erleichterte Tuten: Tut, tut, tut, tut....
Ich wartete bis zum zehnten Tuten, als eine Frauenstimme sprach: "Kein Anschluss unter dieser Nummer. No connection under this num-" Ich legte auf, machte Wahlwiederholung und wieder kam bei zehnten Tuten diese Stimme. Ich hatte beschlossen, bevor ich ins Bett ginge nocheinmal anzurufen.
Ich war schon im Schlafanzug und dachte nach was ich machen sollte. Trotz Tante Maris vieler Gesellschafft, fühlte ich mich einsam. Ich wollte zu Rikaru- oder zu Tara, zu Tara und Lisa, in das schöne Haus, und nicht in das altmodische, französische Haus von Tante Mari.
Ich ging in`s Katzenhaus, wo mich Lissy schon erwartete. Ich streichelte sie und nahm sie dann mit hoch, in mein Bett, als mir einfiel, dass ich doch nocheinmal Rikaru anrufen wollte. Die ganze Zeit hatte ich nur an sie gedacht, aber ich hatte nicht mehr an den Anruf gedacht.
Ich ging nocheinmal zum Telefon, gab die Nummer ein und wartete. Auf einmal meldete sich eine Stimme. "Hallo?" "Rikaru???" "Oh, die Vorbesitzer, oh nein. Hier ist Familie Teppingham, bist du Raicha?" "Ähm, ja." "Du solltest aber wissen das wir nach 18.00 Uhr hier drin waren, denn Rikkru, oder wie deine Schwester heißt, ist punkt 18.00 Uhr, wie es geplant war auf ihre Studentenbude gegangen. Aber naja, war`s das? Wir müssen noch unseren Schrank ins Haus räumen- übrigens, Kompliment, echt gutes Haus!" Die Frau legte auf.
Ich wollte nur noch ins Bett. Also war, dass ich zu Tante Mari gehe, schon geplant! Meine Eltern brauchten nur noch einen Grund! Rikaru wusste es! So schnell bekommt keine Studentin eine Wohnung, alles war schon vorgeplant! Ich konnte- und wollte es einfach nicht fassen! - Wie man nur ein kleines kind SO hintergehen konnte...
Mir schien es so, als schlief ich schon eine ganze Zeit, als Tante Mari, im Schlafanzug, ins Zimmer kam. "Psst. Raicha?" Ich öffnete mit Müh` und Not` die Augen. "Rikaru ist unten am Telefon. Sie will dich sprechen!" Sofort war ich putzmuntr und sprang aus meinem Bett. Ich rannte die Treppe hinunter und bremste gerade noch so vor dem Apparat.
"Hallo?" "Hallo Raicha! Bestimmt weißt du schon alles, es war schon vorgepl-" "Der Neubewohner hat es mir gesagt", sprach ich kurz. "Und wie geht es dir?", fragte ich dann. "Ääähm. Jah, ähm, ganz gut. Und dir?" "Ich habe morgen meinen 1. Schultag und danach will mir James-" "Wer ist James?" "Tante Maris Butler, will mir dann den Teil Frankreichs zeigen." Ich quatschte die halbe Nacht mit Rikaru, aber dann waren wir müde, und imme wenn ich sie fragte wie es läuft, oder ob sie schon Freunde hätte stotterte sie gerade so noch einen Satz zusammen. Klar war, dass etwas mit Rikaru nicht stimmte.
Am nächsten Morgen ging ich in die Schule.
Wird sie in der Schule Freunde finden? Was ist mit Rikaru? Was trägt sie auf dem Herzen? Wird sie es Raicha sagen?