Dankeschön ihr zwei! Ich bin echt fies, sorry dass ich wieder so lange gebraucht hab. Bin aber trotzdem glücklich über so treue Leser.
Teil 14

„Nun sag mir schon, was das soll. Warum willst du auf einmal wieder zurück zu diesem Krankenhaus? Wir waren schon zwei Mal dort. Was soll das bringen?“ Am nächsten Tag (falls es Tag und Nacht hier überhaupt gab) standen Gaspard und ich vor dem Eingang der Kirche. Ich hatte ihm nichts von dem Gespräch mit Dahlia erzählt. Sondern nur, dass wir noch ein letztes Mal zurück zum Alchemilla Krankenhaus mussten. Dahlia hatte mir gesagt, dass mein Vater in der anderen Welt gefangen sei und ich ihn nur mithilfe eines besonderen Amuletts, das Alessa besaß, retten könne. Dieses Amulett sollte sich wohl im Keller des Krankenhaus befinden. Ich war wieder voller Hoffnung meinen Vater wiederzusehen. Ich glaubte, dass Dahlia wohl doch kein schlechter Mensch war und mir nur helfen wollte.
„Es gibt dort etwas, das ich dringend brauche.“ Mehr sagte ich ihm nicht.

Er sprach erst wieder, als wir schon fast vor dem Eingang des Krankenhauses standen. „Eine Spur zu deinem Vater etwa?“ Ich nickte nur leicht. „Ich werde ihn finden.“ Er betrachtete mich mit einem unergründlichen Blick. „Was ist denn?“ Er schüttelte den Kopf. „Nichts. Ich werde dir helfen...“, sagte er. Seine Stimme klang irgendwie traurig. Ich konnte nicht verstehen, was auf einmal mit ihm los war. Aber ich kannte ihn ohnehin kaum, also beschloss ich, ihn besser in Ruhe zu lassen.

„Schön, da sind wir wieder. Ich mag diesen Ort nicht besonders“, sagte er. „Wir sollten schnell nach dem suchen was du brauchst und dann schleunigst verschwinden. Ich fühle mich irgendwie... beobachtet.“ Ich wusste, was er meinte. Dieses Gefühl hatte ich nämlich auch. Es war ziemlich seltsam. So, als würde uns irgendjemand verfolgen. Aber da war niemand. Nur Gaspard und ich. „Wir müssen dafür in den Keller. Gehen wir zum Aufzug...“

Am Aufzug angekommen, standen wir vor einer Sackgasse. Der Knopf, der mit „Keller“ beschriftet war, funktionierte nicht. Mir kamen fast die Tränen. „Das darf doch nicht wahr sein!“
Gaspard seufzte. „Es gibt sicherlich noch eine Treppe. Zeig mal die Karte her.“ Ach ja, die Karte. Die hatte ich ganz vergessen. Es gab tatsächlich noch einen weiteren Weg nach unten.

Die Tür klemmte, doch Gaspard hatte genug Kraft, sie aufzubrechen. „Also, du willst wirklich nach unten? Bist du dir sicher?“ Warum fragte er mich das? Ich warf ihm einen verwirrten Blick zu und nickte dann. War das etwa die falsche Entscheidung? Sollte ich lieber nicht nach unten gehen? Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend begab ich mich langsam nach unten...

Im Keller roch es nach vermodertem Holz und Desinfektionsmittel. Ich hoffte, dass Dahlia wirklich die Wahrheit erzählt hatte. Wir befanden uns in einem langen Korridor. Links und rechts befanden sich Türen, die alle ziemlich gleich aussahen. In welchem dieser Räume lag dieses Amulett? War es überhaupt noch dort? Auf dem halbem Weg ertönte plötzlich eine laute Feuerwehrsirene, die mir Kopfschmerzen bereitete. „Gaspard!“, schrie ich, „WAS PASSIERT HIER?“ Um uns herum verdunkelte sich die Umgebung langsam. Die schmutzigen Fliesen der Wände schälten sich ab und tauchten alles in Schwarz.

Man konnte kaum die Hand vor Augen sehen. „Gaspard, bist du noch da?“ – „Still! Wir sind nicht allein.“ Ich hörte ein lautes Scharben, wie von einem riesigen Messer, das über Metall fährt. „Was ist das?“ Gaspard packte mich am Arm und zog mich näher zu sich. Ich drehte mich herum...

In der Dunkelheit sah ich ein seltsames, pyramidenförmiges Ding, das näher auf uns zu kam. „Was ... ist das?“ Gaspard schubste mich weg. „RENN!“ Ich starrte ihn an. „RENN, SOFORT!“ Er schubste mich noch einmal. „Aber ... du...“ Das Ding kam immer näher. Es hatte wirklich ein riesiges Messer bei sich.
„Es ist der Henker. Jetzt mach schon. Ich komme nach.“
Dann rannte ich los, so schnell ich konnte. Ich hörte, wie mir jemand folgte... Gaspard, gottseidank.
- geht noch weiter