Beiträge von Gwenhwyfar

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Calvin gab mir einen Slip und Bh und ich sollte mich umziehen. Ich ging in die Umkleidekabine und zog die Sachen an, sie waren wirklich schön und ich hatte ja auch eine gute Figur, warum also hätte ich mich schämen sollen, mich darin zu zeigen?

Doch dann kam es zu dem, was nie hätte passieren sollen. Calvin kam mir näher und zwar auf eine Art, auf die er es vorher nie getan hatte. Ich wusste genau, was jetzt kommen würde und irgendwie war es mir auch unangenehm. Doch andererseits war es wunderschön, wenn er mich so berührte und ich konnte mich einfach nicht wehren. Ich wusste genau, dass es falsch war und doch ließ ich es geschehen.

Und so passierte es eben und nach einiger Zeit fand ich mich im Kerzenschein auf einem teuren Designertisch wieder, er über mir. Ich riss mich los und sprang auf. Seine Reaktion? Es bringt mich noch heute zum Heulen, wenn ich daran denke. Er wollte mich nicht etwa zurückholen, nein, er entschuldigte sich tausend mal, und meinte, er hätte es nie soweit kommen lassen dürfen, ich sei ja noch minderjährig und überhaupt, es sei alles seine Schuld. Er machte sich riesige Vorwürfe.

Dabei war es doch alles meine Schuld! Wie hatte ich mich auf so etwas einlassen können? Tränenüberströmt verließ ich die Agentur. Ohne ein Wort. Ich war unfähig, irgendetwas zu sagen. Ich wollte nur noch weg! Alleine sein!

In dieser Nacht schlief ich sehr tief und fest. Ich träumte nichts und am nächsten Morgen ging es mir auch schon wieder besser. Doch ich konnte nicht aufhören, mir den Kopf zu zerbrechen. Was hatte Calvin, was ihn so anziehend machte? Was? Ich konnte ihm einfach nicht wiederstehen. Ich würde alles tun, was er von mir verlangte. Und wenn es mehr wäre als an diesem einen Abend...

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Er stand auf. "Ok, herzlichen Glückwunsch zu deiner neuen Stelle. Du kannst mich übrigens Calvin nennen. Gib Laura-Ann am Empfang doch bitte noch deine Adresse und Telefonnummer, damit wir dir den Vertrag zuschicken und uns zum nächsten Shooting melden können."

Schon nach einer Woche erhielt ich eine Einladung zum Shooting. Ich freute mich riesig, als ich erfuhr, dass Sa auch einen Vertrag hatte. Und natürlich schleppten wir Danny mit, um sich "den Betrieb anzuschauen"...

Laura begrüßte uns herzlich. "Hey toll, das ihr da seid. Ach, da habt ihr ja noch so ein Supermodel mitgebracht. Ihr könnt euch schon mal fertig machen, die Fotos macht dieses Mal Calvin."

Calvin... als ich diesen Namen hörte, schwirrten mir plötzlich tausend Gedanken gleichzeitig durch den Kopf und es war schwer auch nur einige davon aufzufangen. Ja, irgendwie freute ich mich riesig, doch ich hatte auch ein schlechtes Gefühl... dauernd musste ich daran denken, wie ich ihn mit dieser Frau am See gesehen hatte... wahrscheinlich sturzbesoffen! Wer weiß, ob sie im nüchternen Zustand überhaupt dazu bereit gewesen wäre... ?

Wir wurden zusammen mit Mary, einer 11-Jährigen abgelichtet. Mit ihr zu arbeiten machte echt Spaß, obwohl sie noch so jung war.

Für Danny gab es leider keine Verwendung, doch am Ende...

...machte Calvin nochmal ein kleines Extra-Shooting nur für sie. Die Fotos wurden so gut, dass er uns bat sie beim nächsten Mal wieder mitzunehmen. Aus ihr könne noch was werden, meinte er.

Als wir gehen wollten, hielt Calvin mich zurück und bat mich, noch kurz dazubleiben. Ob ich nicht etwas dagegen hätte, wenn er noch einmal ein paar ganz besondere Fotos mache, nur von mir alleine. Nun gut ich dachte mir nichts weiter dabei und blieb da. Sa und Danny gingen schon mal nach Hause...

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Zum Glück war der nächste Tag ein Samstag, denn ich war totmüde und wäre im Unterricht wahrscheinlich eingeschlafen.
Da ich Klamotten brauchte, hatte ich mich mit Sa und Danny zum Shoppen verabredet. Sa war der Ansicht, mich unbedingt "stylen" zu müssen. Ich ließ es über mich ergehen und war mit dem Resultat dann doch ganz zufrieden.

Natürlich erzählten wir Danny von unserem ungewollten Erlebnis am Tag davor und so war es kein Wunder, dass sie einen unbezwingbaren Lachanfall bekam, als wir an der Modeagentur vorbeikamen...
Sa überlegte, ob wir nicht kurz reinschauen sollte, doch die Sache erledigte sich von selbst...

ER kam auf die Straße gerannt und meinte, er müsse mich unbedingt sprechen. An den letzten Abend schien er sich nicht mehr zu erinnern, sonst hätte er mich nicht einfach so offen angesprochen. Er bat mich, ihm nach drinnen zu folgen. Ich bekam fast einen Herzinfarkt und Dannies Lachkrämpfe besserten die Lage auch nicht gerade...

Naja, was hatte ich schon für eine andere Wahl als ihm zu folgen?
In der Eingangshalle begrüßte mich Laura ganz herzlich. Sie schien sich wirklich zu freuen, mich wiederzusehen. Doch irgendwie lenkten mich die Bilder ab. War das wirklich mein Gesicht, dass da neben SEINEM hing?

Ich folgte ihm in ein kleines Besprechungszimmer. "Ich möchte mit dir über deine Bilder reden. Ich habe sie mir angeschaut und sie sind wirklich gut. Du wärest ein großer Gewinn für unsere Agentur." Er schien also so etwas wie der Chef hier zu sein. "Du hast dich zwar nicht offiziell hier beworben, aber das sollte uns kein Hindernis sein. Meine Frage an dich ist nun folgende: Möchtest du hier modeln?"

"Ähm, ich, äh... keine Ahnung, meine Freundin hat mich hierhin mitgeschleppt. Außerdem ähm... sollte sie den Job vielleicht eher kriegen... Also, ich..."

Jeder wäre bei meinem Anblick in heilloses Lachen ausgebrochen. Doch er blieb ganz ernst. "Möchtest DU hier modeln?", fragte er mich noch einmal. Und dann mit einem Lächeln "Ein einfaches 'Ja' oder 'Nein' genügt mir schon."
Oh, er war so anders als der Mann, den ich am Tag zuvor gesehen hatte...

"Oh, äh... einen Moment bitte... Ja, eigentlich könnte ich mir schon vorstellen, hier zu modeln. Ich meine, mein Vater hat nichts dagegen, wenn ich jobbe und... Ja, doch ich will hier modeln."
Irgendwie strahlte er etwas aus, das mich ganz ruhig werden ließ. Von meiner Nervosität war nichts mehr übrig und wie ich ihm so gegenüber saß, fühlte ich mich besser als je zuvor. Ja, dieses Gefühl hatte ich noch nie zuvor gespürt.

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Am nächsten Tag gingen Sa und ich zusammen schwimmen. In einem See im Wald, es war unser geheimer Ort, nur wir kannten ihn. Ich weiß nicht, ob ihr es jemals gemacht habt, aber mitten in der Natur in einem Meer aus Blüten zu schwimmen, ist das Schönste, was es gibt!

Ich war so richtig im Einklang mit der Natur und mir selbst, als ich IHN sah. Geschockt starrte ich die Szene an. Ein normaler Mensch hätte wohl eher weggeguckt, doch ich war unfähig mich zu bewegen. Nun entdeckte auch Sa die beiden. Sie stieß einen lauten Schrei aus. Erschreckt sah er mich kurz an und -anstatt, dass es ihm peinlich gewesen wäre- machte einfach weiter. Sa murmelte etwas von wegen "Belästigung der Öffentlichkeit" und zerrte mich weg.

Wir verkrochen uns etwa 2 Stunden im Gebüsch (die beiden waren unermüdlich ; ) und warteten bis es dunkel wurde. Dann schlichen wir unbemerkt an ihnen vorbei und gingen nach Hause. Naja, nach ein paar Metern verfielen wir ins Rennen. Damals war es das Schlimmste für mich, was ich je erlebt hatte. Sicher, eigentlich konnte man ja darüber lachen. Aber so etwas von der Person, die ich so gut zu kennen geglaubt hatte... Dabei hatte ich ja noch nicht einmal mit ihr gesprochen, geschweige denn, sie von Nahem gesehen. Und doch...

Ich wurde in meinen Überlegungen unterbrochen. Ich kam natürlich viel zu spät zu Hause an und durfte mir erst mal einen 20-Minütigen Vortrag von meinem Vater anhören. Leider konnte ich mich nicht rausreden, denn hätte ich ihm die Wahrheit erzählt, hätte er mich nie wieder alleine weggehen lassen...

Am Abend lag ich noch lange wach und blickte aus dem Fenster. Doch irgendwie konnte mich nach einer Weile nichts mehr im Bett halten, also stand ich auf. Und was ich da sah, minderte meine Unruhe nicht im Geringsten: ER stand auf der Straße und redete mit Laura-Ann, der Frau aus der Modeagentur.
Ja, damals versetzte es mich schon in einen Schockzustand ihn nur zu sehen!

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Sofort stand die Dame auf. "Ah, du bist also Sarah-Janine. Wir haben deine Fotos erhalten, die sind nicht schlecht. Mit ein bisschen Übung, wird das schon was. Ich bin übrigens Laura-Ann. Und wer ist die junge Frau, die dich begleitet?"

"Das ist meine Freundin Michelle. Ich habe sie mal mitgeschleppt, sie interessiert sich sehr für die Agentur und möchte sich auch bewerben. Ich hoffe, es macht keine Umstände, wenn sie sich den Betrieb hier mal anschaut."
"Oh, nein, das ist gar kein Problem. Wir freuen uns über neue Models. Ihr könnt euch hier schon mal ein bisschen umsehen, in fünf Minuten beginnt dann das Shooting, ich muss nur noch ein wichtiges Telefonat führen."

Naja, eine halbe Stunde später durfte Sa dann endlich anfangen. Wir wurden in einen Raum voll mit Schminktischen und Kleiderständern geleitet und und Laura-Ann suchte erst mal die richtigen Klamotten raus.

"Sarah, du kannst so bleiben, wie du bist, aber Michelle, dich müssen wir noch einmal verändern. Trägst du keine Schminke?", meinte Laura.
Ich zuckte mit den Schultern. "Nein, ich schminke mich fast nie... Aber, moment mal, wieso ich? Ich dachte Sarah wird hier geshootet?"
"Na gut, dann mache ich das mal lieber.",entgegnete Laura ohne meine Einwände zu beachten, "Oh, und die Haare können auch nicht so bleiben. Aber lass mich nur machen."

Das Ergebnis ließ sich dann auch sehen! Erst wollte Laura unbedingt meine Sommersprossen mit Make-up beschmieren, aber irgendwie konnte ich sie dann doch davon abhalten. Was alle Leute an Sommersprossen nur so schlimm finden?

Sie schoss ein Foto nach dem anderen und meinte, die Bilder müssten sofort ausgehängt werden und wir seien ja so talentiert. Ich blickte der Sache ziemlich skeptisch entgegen. Ich hatte schon üble Geschichten, was das Modeln von Teenagern anging gehört. Auch wenn da meist männliche Personen im Spiel gewesen waren, so wirklich sicher fühlte ich mich bei der Sache nicht. Und noch mal würde ich mich auch nicht in dieses Fotostudio schleppen lassen!

Ok, die Bilder waren wirklich gut geworden, aber trotz allem war mir nicht wohl bei der Sache. Laura fragte uns, ob sie unsere Bilder in der Eingangshalle aufhängen durfte. Wer konnte da schon Nein sagen? Als ich mir die Fotos beim Herausgehen noch einmal anschaute, fiel mir besonders das Portrait eines jungen Mannes auf. Er kam mir irgendwie bekannt vor. Ja, ich hatte ihn schon einmal gesehen.Er hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit unserem Englischlehrer, doch daran lag es nicht.

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