Beiträge von Disasadi

    1. Kapitel: Start ins neue Aufregende Leben



    Nun war es also soweit. Vor diesem Tag hatte ich mich gefürchtet - und doch ... ich konnte ihm nicht ausweichen. Jetzt stand ich hier vor meinem neuen Klassenzimmer und wagte es nicht einmal, die Tür aufzumachen. Sobald ich auch nur den Kopf durchsteckte, würden sie mich sicher gleich von oben bis unten begutachten, als Neue ist man schließlich das Ereignis.
    Was würden sie wohl von mir denken? Würde mich jemand ansprechen, oder würden sie mich einfach links liegen lassen? Ach, wenn ich doch nur den ersten Tag hinter mir hätte. Mein Herz schlug sehr schnell und ich war so aufgeregt, dass ich mich tatsächlich ein wenig wacklig auf den Beinen fühlte – hoffentlich würde das keiner merken. Übrigens, ich bin Kathie, und diese Kathie musste jetzt wohl oder übel durch diese Tür gehen.




    Mit leicht gesenkten Kopf betrat ich das Klassenzimmer und wie erwartet starrten mich alle an, als hätte ich drei Köpfe. Ich wagte es noch nicht, Blickkontakt zu irgendwelchen Schülern aufzunehmen, also richtete ich meinen Blick auf die Lehrerin. Mir fielen gleich ihre dunkelgrünen Augen auf, die ihrem Blick eine gewisse Strenge gaben. Mit einem einfachen Kleid und rötlichem Haar saß sie auf dem Lehrerstuhl. Ich war erleichtert, als ich ihre ruhige Stimme hörte. "Du musst Kathie sein. Wir haben dich schon erwartet. Komm, setz dich bitte in die erste Reihe zu Adriana."
    Ich schaute flüchtig durch den Raum und dachte: 'Und wer bitte ist Adriana?' Aber da nur ein einziges Mädchen in der ersten Reihe saß, wusste ich gleich, wer sie war und wo ich mich hinsetzen musste.






    Kaum hatte ich mich hingesetzt, fing Adriana gleich an zu erzählen. "Da hinten, das ist Elyse, vor der muss du dich in Acht nehmen. Sie ist eine ausgeprägte Zicke und hat nur Blödsinn im Kopf. Sie nutzt gerne andere Schüler für ihre Zwecke aus. Also hüte dich vor ihr." Obwohl ich nicht wollte, dass wir in der Stunde reden (denn ich wollte am ersten Tag nicht gleich negativ auffallen), riskierte ich einen schnellen Blick nach hinten und sah ein blondes, für ihr Alter stark geschminktes Mädchen.





    Adriana erzählt weiter. "Der blonde Junge mit den langen Haaren heißt Fred, den finde ich toll. Dean, der Typ daneben, ist der Coolste unserer Klasse, und dann ist da noch Lenny, das ist der da mit dem schwarzen Haaren. Die Jungs sind wirklich schwer in Ordnung." Ich konnte mich ja nicht immerzu umdrehen, also musste ich bis zur Pause warten, bis ich die Jungs näher betrachten konnte. Besonders in Anbetracht dessen, dass die Lehrerin Adriana bereits ermahnte. "Ihr habt in der Pause Zeit, euch kennen zu lernen", sagte sie zu Adriana mit ihrem gewohnt strengen Blick.




    Endlich war es Pause und ich konnte mir die Mitschüler genauer angucken. Adriana hatte Recht, die drei Jungs waren wirklich in Ordnung - soweit ich es denn von weiten beobachten konnte. Ich war so froh, dass Adriana mich gleich angesprochen hatte, denn so brauchte ich nicht den ersten Schritt zu machen - in solchen Angelegenheiten bin ich wirklich eine schüchterne Maus.
    "Hallo Kathie, ich bin Elyse!", sagte plötzlich das blonde Mädchen zu mir. Ich versuchte, freundlich zu sein und redete mit ihr, obwohl ich die Worte von Adriana im Hinterkopf behielt: 'Hüte dich vor ihr!' Doch, so dachte ich mir, Reden schadet schließlich nicht, und Elyse machte außerdem einen sehr netten Eindruck. So redeten wir ein wenig über dies und das, bis sie mich völlig unvermittelt fragte: "Hast du Lust, heute zu mir nach Hause zu kommen?" Ich war sehr überrascht und auch etwas überrumpelt, und wusste erst gar nicht, was ich darauf antworten sollte. Irgendwie interessierte es mich aber, wie sie wohnte und Adriana hatte mich ja gewarnt - falls sie etwas im Schilde führte, wäre ich also auch vorbereitet und könnte entsprechend reagieren. Ich stimmte also zu, worauf sie mir ihre Adresse gab.




    Nachdem ich meine Aufgaben im Haushalt erledigt und meiner Mutter einen Zettel mit einer Notiz, Elyses Adresse und ihrer Telefonnummer hingelegt hatte, ging ich zu Elyse. Der Weg zu ihr war nicht sehr weit, was mir entgegenkam, da mein Fahrrad nach dem Umzug noch nicht wieder auf Vordermann gebracht worden war.
    An ihrem Haus angekommen, öffnete sie mir auch, ohne auf mein Klingeln zu warten, gleich die Tür, als hätte sie schon sehnlichst auf mich gewartet. Wir gingen hoch in ihr Zimmer und ich schaute mich um. Es war nicht schlecht, recht luxuriös, doch hatte ich mir dennoch etwas mehr erwartet.
    Nachdem sie mir ihr Zimmer gezeigt hatte, wusste Elyse wohl nicht recht, was sie nun tun sollte; jedenfalls erkannte ich auf ihrem Gesicht einen Ausdruck des Überlegens. "Hey, wollen wir etwas Lustiges machen?", fragte sie so plötzlich, wie ich es von ihr kannte. "Kommt drauf an, was du machen willst", wich ich ihr aus. Elyse erklärte: "Meine Mutter ist nicht da, also können wir ein paar Juxanrufe machen!"
    "Na, ich weiß nicht, ob das so eine tolle Idee ist", gab ich ihr zögernd zur Antwort, da ich schließlich genau wusste, dass man so etwas nicht machen sollte.
    "Komm, Kathie, sei nicht so feige! Weiß doch keiner, dass wir es sind", drängte sie mich mit einem flehenden Ausdruck in ihren Augen.
    Ach, was soll's, ganz uncool wollte ich dann doch nicht rüberkommen - und entschied mich, den Blödsinn mitzumachen.




    -----------------------

    Hoffentlich gefallen euch die Bilder und den Text besser.