Allgemeine Informationen
Die Teestrauchgewächse (Teegewächse, Theaceae) gehören zu einer Pflanzenfamilie mit rund 600 Arten in 35 Gattungen. Sie wachsen überwiegend in Gebirgswäldern der Tropen und Subtropen, einige Arten auch in den gemäßigten Breiten Nordamerikas und Ostasiens. Die wichtigste Art ist der Teestrauch (Camellia sinensis), eine in Assam und Oberburma beheimatete Art der Kamelie. Es handelt sich um einen kleinen, immergrünen Strauch oder Baum mit wechselständigen, etwas ledrigen 4-10cm langen Blättern.
[GLOWORANGE]Teeanbau[/GLOWORANGE]
Tee benötigt eine starke Sonneneinstrahlung, viel Wärme und Feuchtigkeit, mag dabei aber keine sumpfigen Böden oder stehendes Wasser, deshalb sind Niederungen, trotz tropischen Klimas, eher ungeeignet. Während man früher eine Jungpflanze 5 Jahre lang ruhen ließ ehe geerntet und dann ca. 100 Jahre von ihr gepflückt wurde, regt man heute die Pflanze zum stärkeren Wachsen an, indem man schon nach zwei Jahren mit dem Ernten beginnt. Dadurch ist die Pflanze ertragreicher, aber schon nach 25 Jahren verbraucht. Die beste Pflückhöhe liegt bei 1-2 m, weshalb der Strauch alle zwei Jahre leicht zurückgeschnitten und alle fünf Jahre stärker gestutzt wird. In den subtropischen Gebieten wird das ganze Jahr über alle 7-10 Tage geerntet. In den anderen Anbaugebieten ist das Pflücken nur einige wenige Monate im Jahr möglich. (z.B. viermal in den Berglagen im Norden Chinas pro Jahr; 35mal in den warmen und feuchten subtropischen Lagen ohne Winterpause.)
Auf einem Hektar einer Plantage stehen 10 000-20 000 Pflanzen, wovon jede, je nach Lage und Klima 80-100 g fertigen Tee pro Jahr ergibt.
Je langsamer das Teeblatt wächst, desto besser ist seine Qualität.
[GLOWORANGE]Herkunft[/GLOWORANGE]
Die Herkunft des Tees ist nicht genau geklärt. Es streiten sich Indien und China darum, den Tee "entdeckt" zu haben. Es läßt sich heute nicht mehr nachvollziehen. Feststeht, dass sowohl in China, als auch in Indien Legenden zur Entdeckung des Tee existieren (siehe Anekdoten).
Wie im Kapitel "Die Pflanze" beschrieben, gibt es zwei Urtypen der Camellia sinensis, wobei die eine (Camellia sinensis var. bohea) usprünglich nur in China, die andere (Camellia sinensis var. assamica) in Indien zu finden war. Gehen wir davon aus, so liegt auch ein voneinander unabhängiges Entdecken im Bereich der Möglichkeit.
Von Shen Nung (Kaiser von China, 2737--2679 v.Chr.) stammt der Ausspruch:
Tee weckt den guten Geist und weise Gedanken.
Er erfrischt das Gemüt.
Bist du niedergeschlagen, so wird Tee dich ermuntern.
Aber erst ab dem 3.Jh. findet man verläßliche Quellen über Anbau, Handel und Trinksitten - und - nicht zu vergessen über die Besteuerung von Tee.
Das erste Teebuch erschien 780 in China. In "Cha Ching" beschreibt der Autor Lu Yu die Trinkgewohnheiten seiner Zeit, sowie Herkunft und Geschichte des Tees. Es war viele Jahrhunderte lang das Standartwerk über Tee in China und Japan.
Japan bekam den Tee um 730 durch buddistische Mönche, die dieses Getränk in chinesischen Klöster kennengelernt und dabei die schlafvertreibende Kraft des Tees zu schätzen gelernt hatten. Angebaut wurde Tee in Japan ab 805/806, nachdem zwei Mönche Teesamen einführten und in klosternähe anbauten.
Bei den Laien setzte sich Tee aufgrund seiner medizinischen Wirkungen und seines Wohlgeschmacks durch. Gefördert wurde seine Verbreitung auch durch den Zenbuddhismus.
Die japanische Teekultur wurde Ende des 12.Jh. durch den Priester Eisai begründet, der nach einem längeren Aufenthalt in China neue Teesorten einführte und ein Buch über die Heilkraft und lebensverlängernde Wirkung des Tees schrieb. Die Regeln der japanischen Teezeremonie wurden von Teemeister Rikyu (1521-1591) festgelegt und gehen zurück auf das Teeideal der chinesischen Sung-Zeit. Sie hat im Teetrinken eine Art Kult von Reinheit entwickelt.
In China gewann in der Sung-Zeit (960-1280) die Teekultur einen breiten Raum im geitigen Leben. Es festigte sich die Sitte, Besucher und Freunde mit Tee zu bewirten. Da Tee aber immer noch vornehmlich in intellektuellen Kreisen konsumiert wurde, war es für die Gebildeten wichtig Teekenner zu sein. In Teegesellschaften erfoltge ein reger Gedankenaustausch.
Hui Zong (chinesischer Kaiser im 12.Jh.) regte die Beliebtheit unter seinen Untertanen, durch ein Essay "Diskussionen über den Tee", weiter an und förderte den Teeanbau. Ab ca. 1200 finden wir Ansätze zum Übergang zur heutigen Grüntee-Produktion.
das habe ich aus: http://martin.ansel.bei.t-online.de/