Beiträge von Nikita

    Hallihallo,
    vielen, vielen Dank für eure Kommentare!! *euch lieb drück*
    Simplayer_w - Leider ist es nicht mein Schreibstil ;-)
    @Ballack_Girl - Daaaankeschön :-)
    @Sunnysim - *gg* Bin halt immer sehr selbstkritisch
    fussigjulchen - Die Tränen hab ich mir gedownloadet. Ich glaub bei helaene oder so ähnlich?
    @Smeagol - Tjaja, Männer... ;-)
    @Federwolke - *lach* Ob unsre Joy wohl männerfeindlich ist? Hmmm..
    GinnieW - Oh, ich seh schon ... Du hast dir einen Lieblingscharakter ausgesucht, was? ;-)
    DawnAngel - Ron bringt eben nicht den Mut auf, es ihr im trauten Heim zu sagen. Hast schon ganz recht. Und die Höhe ist ja, dass er noch am Morgen mit ihr geschlafen hat.
    Lionimaus - Stimmt, das hast du ganz richtig erkannt *grins*
    Thiara - Barbara kann einem auch Leid tun. Da legt sie sich wegen ihm unters Messer und dann sowas...
    ina - Oh yeah, genau dasselbe würd ich auch tun. Aber ihn anflehen wie Barbara, das käme ja überhaupt nicht in die Tüte ;-)


    Und jetzt gehts weiter mit Susan



    Susan erwachte langsam aus einem Traum, in dem sie vor dem präsidialen Rat für Leibeserziehung eine wichtige Rede hielt. In dem Moment, als sie bemerkte, dass sie splitternackt vor einer großen Menschenmenge stand, darunter der Präsident selbst und praktisch sein komplettes Kabinett, schlug sie die Augen auf. „Warum muss ich immer nackt sein?“, stöhnte sie und blickte auf die Uhr neben ihrem Bett.



    Sieben Uhr neunundzwanzig. Sieben Uhr neunundzwanzig! Hatte sie den Wecker nicht auf sieben gestellt? Susan griff über ihren schlafenden Mann hinweg und packte vorwurfsvoll den Wecker, wobei sie vergaß, dass er in die Wand gestöpselt war, sodass das Kabel unsanft über Owens Mund und Nase glitt.



    Der saß augenblicklich aufrecht im Bett, fuchtelte mit den Armen, schlug in Richtung seines Gesichtes und versuchte mit hektischen Fingerbewegungen, das anstößige Objekt von seinen Lippen zu zerren. „Tut mir Leid“, sagte Susan in dem Bemühen, ihn zu beruhigen. „Ich wollte bloß nachsehen, auf welche Uhrzeit ich den Wecker gestellt hatte.“



    Owen atmete tief aus und kratzte seinen kahler werdenden Kopf. „Ich habe geträumt, ich wäre auf einer Safari, und plötzlich habe ich dieses Ding gespürt, das über mein Gesicht krabbelt. Ich dachte, es wäre eine Schlange.“



    „Tut mir wirklich Leid.“ Susan unterdrückte ein Lachen. Gleich nach dem Aufwachen sah ihr Mann immer besonders verwundbar aus, vor allem, wenn er die ganze Nacht durch den Dschungel gewandert war.



    Als Owen sich vorbeugte, um sie zu küssen, ging der Wecker in Susans Hand los. Sie fuhren beide zusammen, Susan ließ den Wecker fallen und wühlte dann hektisch durch die dicke Decke, bis sie das verdammte Ding wieder gefunden und abgeschaltet hatte. „Mein Gott, ist das laut“, sagte sie.
    Owen stellte den Wecker wieder auf seinen Platz auf dem Nachttisch. „Punkt halb acht. Wie immer.“



    „Verdammt. Ich wollte ihn umstellen.“
    „Wo liegt denn das Problem?“
    „Ich halte heute vor Ariels Klasse einen kleinen Vortrag über meinen Job. Sie haben eine ‚Was will ich werden’-Woche oder so was, und ich habe versprochen mitzumachen. Ich hatte eigentlich gehofft, noch ein bisschen Arbeit zu erledigen, bevor ich ins Büro gehe.“



    „Wann bist du denn letzte Nacht ins Bett gekommen?“
    Susan rieb sich den Schlaf aus den Augen, während sie im Kopf Barbaras Ermahnung hörte, es sein zu lassen. Die Haut um die Augen ist besonders empfindlich, würde sie sagen. Vor allem bei älteren Frauen. Liest du denn die Artikel, die du für die Zeitschrift bearbeitest, nicht durch?


    Sofort geht's weiter...

    Nachdem ich die letzten zwei Fortsetzungen unkommentiert gelassen hab, muss ich mich jetzt auch mal wieder zu Wort melden.
    1. Die Bilder sind wunder-,wunder-,wunderschön geworden. Einfach klasse!!
    2. Zoe hat sich ja total verändert *staun* Hoffentlich bleibt sie aber so, wie sie ist: nämlich ganz natürlich und normal ;) So hab ich sie am liebsten.
    3. Oh mein Gott, zum Glück hab ich keine so besessene Großmutter, die mich am liebsten gleich unter die Haube stecken möchte. Arme Nana!
    4. Ich hoffe, es folgen noch viele, viele, viele Küsse zwischen Nana und Ryan *schmacht* :wolki Sie soll sich nur nicht so doof anstellen :augdrück
    Ein ganz dickes Lob von mir! :rosen
    LG
    Nikita


    PS: Du hast ne Dachwohnung?? *dich wahnsinnig beneid*

    Oi, das war ja ein wuuunderschönes Ende!! Das hättest du eigentlich besser gar nicht hinbekommen können. Nur schade, dass Healy sterben musste, sie hätte es verdient, länger zu leben ;)
    Deine ganze Geschichte war einfach nur toll, toll und nochmal toll!! :rosen
    Ich freu mich riesig auf deine neue Story :knuddel
    Liebe Grüße
    Nikita

    Wieder eine total suuuuuuupiii Fortsetzung!!
    *lach* Lola kommt mir ja schon fast so vor als wenn sie schizophren wäre. Bin ja schon mal riesig gespannt wer wohl das mysteriöse S und L sind. Stefan und Lola? Neeeeee, glaub ich nicht.
    Hoffentlich, hoffentlich löst du das bald auf!!
    Liebe Grüße
    Nikita


    Oder wollte sie ihn zurückhaben, damit sie es dieses Mal richtig machen konnte, damit sie diejenige sein konnte, die ihn verließ, wie sie es vor Jahren hätte tun sollen, als sie noch atemberaubend schön gewesen war und noch einen Funken Selbstvertrauen besessen hatte? Wann war sie zum letzten Mal stolz auf irgendetwas gewesen? Außer auf Tracey natürlich. Sie war das Einzige, was sie in ihrem Leben richtig gemacht hatte. Wenn sie vielleicht weitere Kinder hätte bekommen, ihm einen Sohn hätte schenken können…



    „Was sollen wir Tracey sagen?“, fragte sie mit tonloser Stimme.
    „Dass wir sie lieben“, sagte Ron und klang viel zu reif für einen Mann, der sie wegen eines Mädchens verließ, das halb so alt war wie er. „Und dass mein Auszug daran nichts ändert. Nur weil ihre Eltern es nicht geschafft haben –„
    „Weil ihr Vater seinen Schwanz nicht in der Hose behalten kann!“
    Rons Gesicht lief vor Wut rot an, während er sich hektisch nach den umliegenden Tischen umsah. Irgendwo in der Nähe kicherte eine Frau nervös. Ron nahm die Serviette von seinem Schoß, warf sie über seinen Salat und stand auf. „Vielleicht war das doch keine so gute Idee.“



    „Nein. Bitte. Entschuldige mich.“ Barbara sprang auf und rannte zu den Toiletten. Sie stieß die Tür auf und spürte den Luftzug, als sie hinter ihr wieder zufiel. Sie lehnte sich gegen die Wand und schnappte gierig nach Luft, als würde sie ertrinken. Gar keine schlechte Beschreibung, dachte sie mit einem manischen Kichern. „Das kann er nicht machen“, schluchzte sie und hörte ein verlegenes Hüsteln aus einer der Kabinen.



    Aber er machte es trotzdem. Wie immer tat Ron Azinger genau das, was er wollte. Jawohl, Sir. Alles lief nach seinem Plan ab, und sie hatte keine andere Wahl, als ihr Leben weiterzuleben. Sie musste stark sein, wenn schon nicht für sich, dann wenigstens für Tracey. Außerdem war sie schließlich nicht unattraktiv. Es gab noch jede Menge anderer Fische im Meer. „Fische im Meer“, wiederholte sie laut und kicherte erneut hysterisch los. „Passend zum Motiv des Tages.“ Sie lachte wieder.



    Eine Spülung rauschte, doch niemand verließ eine Kabine. Wahrscheinlich mache ich ihr Angst, dachte Barbara, straffte die Schultern, zog den Bauch ein und drückte ihre eindrucksvoll vergrößerte Brust raus. Als sie wieder an ihren Tisch kam, stellte sie kaum überrascht fest, dass Ron bereits gegangen war.



    „Der Herr hat sich um die Rechnung gekümmert“, informierte der Kellner sie.
    Barbara lächelte und fragte sich, wann genau ihr eigenes Leben entglitten war. Sie hatte sich nur mal kurz umgedreht, und schon war es verschwunden.


    Ich hoffe, die FS hat euch wenigstens ein bisschen gefallen und das Lesen hat euch Spaß gemacht.
    Freu mich auf eure Commis.
    Eure Nikita


    PS: Achja, das nächste Mal geht's mit Susan weiter ;)


    Aber es war natürlich doch ihre Schuld, so viel verstand Barbara. Sie war eben einfach nicht mehr das Mädchen, das er geheiratet hatte; sie war erwachsen und alt geworden. Trotz des Make-ups und der Schönheitschirurgie lauerten permanent neue Fältchen unter ihrer Haut, um sie beim ersten Anzeichen von nachlässiger Selbstzufriedenheit zu überfallen. Die Schwerkraft attackierte sie weiter von allen Seiten, selbst im Schlaf, und vielleicht betonten die perfekten Plastikbrüste nur all ihre anderen Unvollkommenheiten.



    „Du kannst gar nichts tun“, sagte er noch einmal.
    „Es muss doch irgendwas geben, was ich tun kann, damit du deine Meinung änderst“, bettelte sie, ärgerte sich über die Bedürftigkeit in ihrer eigenen Stimme und hasste sich dafür noch mehr. „Ich tue alles, was du willst.“ Sie wäre auch auf die Knie gesunken, wenn sie nicht mitten im beliebtesten Restaurant der Stadt gesessen hätten. Sie warf die Hände in die Luft, als wollte sie ihn anflehen, besann sich eines Besseren und ließ sie wieder auf den Tisch sinken, wo sie unabsichtlich ihr Besteck auf den Boden stieß.



    „Musste das sein?“, fragte Ron, als hätte sie es mit Absicht getan.
    „Musste das hier sein? Vermutlich sollte ich dankbar sein, dass du mich nicht in der Phil-Donahue-Show damit überrasccht hast.“
    Ron hatte offensichtlich keine Ahnung, wer Phil Donahue war. „Ich dachte bloß, dass ein öffentlicher Ort dafür sorgen würde, dass die Dinge nicht aus dem Ruder laufen.“



    „Kontrolle durch Öffentlichkeit“, murmelte Barbara.
    „Etwas in der Richtung.“ Er lächelte.
    Barbara ließ sich auf ihren Stuhl zurücksinken. „Feigling.“
    „Ich hatte gehofft, dass wir gegenseitige Beschimpfungen vermeiden könnten.“
    „*********.“ Warum nicht? Sie hatte ihn sowieso verloren.
    „Okay, ich verstehe, dass du aufgewühlt bist.“



    „Du verstehst überhaupt nichts.“ Und sie? Was genau machte sie so wütend? Dass ihr Mann sie wegen einer anderen Frau verließ? Dass diese Frau halb so alt war wie sie? Halb so breit? Dass er die Frechheit besessen hatte, sie in ihr Haus zu bringen und sie seiner Frau und seiner Tochter vorzustellen? Dass er einen möglichst öffentlichen Ort gewählt hatte, um ihr die Neuigkeit zu überbringen?



    Dass er am Morgen in dem Wissen mit ihr geschlafen hatte, sie am Abend zu verlassen? Dass er seine Flucht seit mindestens einer Woche geplant hatte? „Deswegen hast du gestern Abend deine Mutter besucht“, sagte Barbara und begriff erst, als sie die Worte aussprach, dass sie Recht hatte. „Du hast ihr erzählt, dass du mich verlässt.“



    „Um der Wahrheit die Ehre zu geben, sie hat gesagt, dass ich einen Fehler mache.“
    „Nun, da hat sie auf jeden Fall Recht“, erwiderte Barbara, ihre Überraschung überspielend, während sie gleichzeitig beschloss, Vicki anzurufen, sobald sie zu Hause war, um das Schwein auf alles zu verklagen, was sie kriegen konnte – das Haus, seine Pension, seinen kostbaren Mercedes.



    Nur dass sie keins von all diesen Dingen wollte. Sie wollte nur ihren Mann zurück.
    Warum?
    Weil sie es gewöhnt war, ihm um sich zu haben? Weil ihr die Vorstellung, eine allein erziehende Mutter, eine namenlose Zahl in einer Statistik zu werden und Nacht für Nacht alleine zu schlafen, nicht gefiel? Weil sie Angst davor hatte, alleine alt zu werden? War es einer dieser Gründe oder alle zusammen?


    Gleich gibts noch einen Teil...

    Hey ihr,
    vielen lieben Dank für eure Kommentare. Ein dickes Bussi an Thiara, fussigjulchen, Simplayer_w, Smeagol, Federwolke und Ballack_Girl!!
    Und jetzt geht es weiter:



    „Wer ist es?“
    „Es ist niemand.“
    „Wer?“, fragte sie noch einmal, lauter und drängender.
    Er ließ seine Gabel auf den Tisch fallen. „Pam Muir“, sagte er leise, als ob sie den Namen kennen müsste.



    „Pam Muir?“ In Barbaras Kopf nahm langsam das Bild einer jungen Frau Anfang zwanzig Gestalt an. „Pam Muir“, wiederholte sie, als das Bild schärfer wurde. Lippen, bei denen Männer nur an eins denken, hatte Barbara still geurteilt, als Ron sie einander vorgestellt hatte.



    Ein dummes kleines Mädchen mit Pfannkuchengesicht, dachte Barbara jetzt. Sogar Pickel am Kinn hatte sie, einen großen und zwei kleinere direkt unter ihrer aschfahlen Haut, und eine Nase voller Sommersprossen wie Erdnussbutter auf Weißbrot. Wie konnte ihr Mann es wagen, sie wegen einer pickeligen, sommersprossigen, pfannkuchengesichtigen Studentin zu verlassen, die er zuvor in ihr Haus, in ihr Wohn- und Esszimmer gebracht hatte, die sie bekocht hatte, verdammt noch mal.



    „Es war wirklich nett von Ihnen, die Studiengruppe zum Essen einzuladen, Mrs. Azinger“, hatte die pickelige, sommersprossige, pfannkuchengesichtige, kleine Pammy gesagt und Barbara geholfen, das dreckige Geschirr in die Spülmaschine zu räumen.
    „War mir ein Vergnügen“, hatte Barbara spontan geantwortet.
    Gütiger Gott. „Pam Muir.“



    Wenn sie daran dachte, dass ihr das Mädchen beinahe Leid getan hatte. Sie mochte einen brillanten Verstand haben, wie ihr Mann mehrmals festgestellt hatte – die intelligenteste Studentin in fast zwanzig Jahren Lehrtätigkeit -, doch sie hatte keine Ahnung, wie man einen guten Eindruck und das Beste aus seinem Typ machte. Als ob lange Haare, kleine spitze Brüste und Lippen wie zum Blasen modelliert nicht genug wären, dachte Barbara bitter.



    Also gut, er hatte eine Affäre mit ihr gehabt. Das hatte sie bereits vermutet. Na und? Er hatte während ihrer gesamten Ehe Affären gehabt. Das bedeutete doch nicht, dass er sie verlassen musste, dass sie die Dinge nicht irgendwie regeln konnten.
    „Es ist eben einfach passiert“, sagte Ron, obwohl Barbara ihn nicht um eine Erklärung gebeten hatte.



    Der Kellner näherte sich besorgten Blickes mit dem Seebarsch.
    „Hast du Hunger?“, fragte Ron, und Barbara schüttelte den Kopf, obwohl sie sich seltsamerweise wie ausgehungert fühlte. Ron schickte den Kellner mit einer Handbewegung fort.



    „Was kann ich tun?“, fragte Barbara. Tränen standen in ihren Augen, und sie hob das Kinn, damit sie nicht auf den Tisch tropften. Sie werden zehn Jahre jünger aussehen, hatte der Arzt ihr versprochen, als sie sich die Augen hatte machen lassen. Und Ron hatte es nicht einmal bemerkt. Ich hätte zwanzig Jahre verlangen sollen, dachte Barbara.
    „Du kannst gar nichts tun“, erklärte er ihr. „Es ist nicht deine Schuld.“


    Sofort geht's weiter...

    *gg* Die Fortsetzung war ja wieder mal der Hammer. Ich musste tatsächlich laut lachen als ich gelesen hab, wie sie ihre Stimme verstellt :D
    Ich freu mich auch schon wahnsinnig auf die Mördersuche *grins* Lola, die Privatermittlerin - klingt doch gut ;)
    Ein ganz, ganz dickes Lob an dich!!
    Liebe Grüße
    Nikita

    Deine Geschichte gefällt mir wirklich von mal zu mal immer besser :)
    Hach, ich fand die Szene zwischen Nana und Ryan sowas von wunderschön. Und ausgerechnet da muss Teddie reinplatzen, tze. Es dauert bestimmt nicht mehr lang bis zum ersten Kuss, oder? (hoffentlich :D)
    Zoe und Lucas, die zwei passen auch fantastisch zueinander *gg* Ich glaub sogar, dass das ihm gefällt, wenn sie ihm Kontra gibt.
    Mach schnellstens weiter!
    Liebe Grüße
    Nikita

    Yippii, endlich wieder eine neue Story von dir *freu*
    Und der Anfang ist wieder megamäßig klasse. Konnte mich kaum losreißen von deiner Geschichte. Ist wirklich supi geschrieben!
    *lach* Lola ist ja ein verrücktes Huhn, aber irgendwie find ich sie sympathisch.
    Von Stefan Wurzel kann man ja noch nicht so viel sagen, aber auf den ersten Blick mag ich den auch :) Mal sehen, ob er wirklich ein böser, böser Verbrecher ist.
    Du siehst, du musst schnellstens weitermachen ;)
    Liebe Grüße
    Nikita


    „Ich gehe“, sagte er ohne weitere Umschweife und lächelte, als ein Paar auf dem Weg zu seinem Tisch an ihrem vorbeikam.
    „Du gehst? Jetzt sofort, meinst du? Ist dir übel?“
    „Mir ist nicht übel, und das meine ich auch nicht.“
    „Was meinst du denn? Wohin gehst du?“
    „Ich ziehe aus.“



    „Du ziehst aus?“
    „Ja.“
    „Das verstehe ich nicht.“
    „Unsere Ehe funktioniert nicht“, erklärte er schlicht.“
    „Was soll das heißen, unsere Ehe funktioniert nicht?“
    „Sie funktioniert eben nicht“, wiederholte er, als würde das alles erklären.“



    Der Kellner kam mit ihren Salaten. „Und hier ist Ihr Dressing“, sagte er zu Barbara.
    „Du hast mich zum Essen eingeladen, um mir zu erklären, dass unsere Ehe beendet ist?“, fragte Barbara ungläubig.
    Der Kellner stellte das kleine Gefäß mit dem Dressing auf den Tisch und zog sich eilig zurück.



    „Das kann doch für dich nicht völlig überraschend kommen“, sagte Ron. „Du musst doch eine Ahnung gehabt haben.“
    Barbara strengte sich an, den Sinn seiner Worte zu verstehen. Hatte sie irgendetwas verpasst? „Als du heute Morgen gegangen bist, schien noch alles bestens, vielen Dank. Woher hätte ich eine Ahnung haben sollen? Wovon redest du überhaupt?“
    „Könntest du ein bisschen leiser sprechen?“



    „Wir haben miteinander geschlafen, verdammt noch mal. Hätte ich daraus vielleicht schließen sollen, dass irgendetwas nicht stimmt?“
    „Das war ein Unfall. Das war so nicht geplant. Du hast mich überrascht.“
    „Habe ich dich etwa gezwungen?“
    „Natürlich nicht.“
    „Es war bloß nicht Teil deines Plans.“
    „Nein“, sagte er, nahm seine Gabel und schwenkte sie über dem Salat.



    Wenn er auch nur einen Bissen nimmt, dachte Barbara, stoße ich ihm mein Buttermesser direkt ins Herz. „Das kann nicht wahr sein.“ Nach all den Jahren, in denen sie die Augen vor seiner Untreue zugedrückt hatte… „Gibt es eine andere?“, hörte sie eine Stimme fragen, die sie kaum als ihre eigene erkannte.
    „Nein.“ Seine Augen sagten etwas anderes.


    Nächste Woche geht es weiter ;-)
    Liebe Grüße
    Eure Nikita


    „Prosit. Gesundheit und Wohlstand.“
    „Auf gute Zeiten“, fügte Barbara hinzu und stieß mit ihm an.
    „Auf gute Zeiten“, pflichtete er ihr bei, nahm einen großen Schluck und ließ den Wein in seinem Mund kreisen, bevor er ihn herunterschluckte. „Und auf guten Wein.“ Er stellte sein Glas ab. „Du siehst heute Abend besonders schön aus.“
    „Danke. Du aber auch.“



    Er lachte. Barbara nippte an ihrem Wein und spürte die Wärme in ihrer Brust. Sie liebte das Lachen ihres Mannes. Es gab ihr ein Gefühl von Sicherheit.
    „Ich hab mir überlegt, dass ich deine Mutter anrufen könnte“, bot sie an, von seinem Lachen zu ungewohnter Großzügigkeit hingerissen, „um sie irgendwann nächster Woche zum Essen einzuladen.“



    „Das brauchst du nicht.“
    „Aber ich würde es gerne. Wir haben sie lange nicht gesehen.“
    „Ich habe sie gestern gesehen.“
    „Ach ja?“
    „Ich bin auf dem Heimweg kurz bei ihr vorbeigefahren.“



    „Aus irgendeinem besonderen Grund? Ich meine, es geht ihr doch gut, oder?“
    „Es geht ihr bestens. Ich wollte bloß ein paar Sachen mit ihr besprechen.“
    „Was denn zum Beispiel?“



    „Ach, bloß ein paar Sachen“, wiederholte Ron, trank noch einen Schluck und sah sich in dem lauten Raum um, der sich rasch mit Gästen füllte.
    Barbara folgte seinem Blick. „Erstaunlich, dass du so kurzfristig einen Tisch bekommen hast.“
    „Ich habe ihn ehrlich gesagt schon vor einer Woche reserviert.“
    „Wirklich?“ Was wollte er damit sagen? Hatte seine ursprüngliche Verabredung kurzfristig abgesagt uns sie war nur der Notnagel? „Das verstehe ich nicht.“



    „Ich muss einiges mit dir besprechen und dachte, dass dies der geeignete Ort dafür wäre.“
    Barbara sah sich erneut in dem vollen Raum um. Warum sollte er ein derart geschäftiges Restaurant auswählen, um etwas mit ihr zu besprechen? Wenn es wichtig war, hätte er doch sicher die Privatsphäre ihres Hauses vorgezogen. Sie hielt den Atem an und hatte beinahe Angst zu fragen, worum es ging.


    Sofort geht es weiter..


    Ron winkte den Kellner heran und beriet sich mit ihm über die Weine auf der Karte, während Barbara ihre Augen abtupfte und versuchte, nicht an Chris zu denken. Laura Zackheim war eine absolut nette Frau, die Barbara immer wieder einlud, sich anzusehen, was sie aus dem Haus gemacht hatte, doch bis jetzt hatte Barbara sich noch nicht dazu durchringen können. Vielleicht war es Zeit, die Vergangenheit hinter sich zu lassen, alte Gespenster zu begraben und alte Ängste zu vertreiben.



    „Ich habe den Pouilly-Fuissé bestellt“, sagte Ron, und Barbara lächelte und dachte, dass er heute Abend besonders gut aussah, obwohl er direkt von der Arbeit kam und ein sorgenvoller Ausdruck in seinen Augen lag.
    „Perfekt. Und was ist dir heute passiert, dass du einen Drink gebrauchen kannst?“
    „Ich hatte einen kurzen Zusammenstoß mit diesem ********* von Simpson.“



    Barbara unterdrückte einen Seufzer der Erleichterung. Was immer Ron bekümmerte, hatte nichts mit ihr zu tun. Es war das ********* von Simpson, gesegnet sei sein kleines Herz. „Was für einen Zusammenstoß denn?“
    „Ich weiß offen gestanden nicht, auf welchem hohen Ross er diesmal wieder daherkam. Irgendwas stört ihn immer. Aber ich will jetzt gar nicht davon anfangen. Sonst rege ich mich nur wieder auf. Was ist mit dir? Wie war dein Tag?“



    Barbara zuckte die Achseln. „Ich habe Tracey zur Stadtranderholung gefahren, bin bei der Gymnastik gewesen, habe Vicki auf ein kurzes Mittagessen getroffen und mir die Nägel machen lassen.“ Sie wedelte mit ihren langen, roten Kunstnägeln. „Dann habe ich Tracey wieder abgeholt und mit ihr ein paar neue T-Shirts gekauft.“ Sie zögerte. Konnte sie sonst noch etwas berichten, was ihren Tagesablauf ein wenig interessanter erscheinen ließ? Er klang so langweilig, selbst in ihren eigenen Ohren. „Ich habe mir überlegt, dass ich vielleicht ein paar Seminare an der Uni belegen möchte“, hörte sie sich sagen. Hatte sie das?



    „Tatsächlich?“ Ron wirkte sofort interessiert. „Was für Seminare denn?“
    „Politik und Zeitgeschichte“, log sie, weil ihr das als Erstes einfiel. Woher war das jetzt gekommen? Sie hatte sich noch nie für Politik und Zeitgeschichte interessiert. Sie schaffte es ja kaum, den „Modernes Leben“-Teil der Zeitung zu lesen.



    „Ich finde, das ist eine großartige Idee“, meinte Ron lächelnd.
    „Tja also, ich habe ja schließlich nicht nur ein hübsches Gesicht, nicht wahr“, sagte Barbara lachend und fragte sich, ob das stimmte. Ihrem Gesicht hatte sie alles zu verdanken – Aufmerksamkeit, Komplimente, Bewunderung. Würde noch irgendwas übrig bleiben, wenn ihr Gesicht einmal nicht mehr schön war?



    Der Kellner brachte den Wein, schenkte ein und stellte die Flasche auf den Tisch. „Möchten Sie unsere speziellen Angebote hören?“, fragte der Kellner und leierte die Empfehlungen des Küchenchefs herunter, ohne ihre Zustimmung abzuwarten.
    „Ich nehme den Seebarsch“, sagte Ron. „Dazu den Salat des Hauses mit der Heidelbeervinaigrette.“



    „Klingt gut“, sagte Barbara. „Aber ich hätte mein Dressing gern extra. Danke. Ich versuche abzunehmen“, erklärte sie Ron, als der Kellner gegangen war. Sie hoffte, dass er sie mit diesem komischen Gesichtsausdruck ansehen würde, den er manchmal aufsetzte, wenn sie etwas besonders Dummes gesagt hatte, und sie fragen würde, warum um alles in der Welt sie abnehmen wolle, wo sie doch, wie sie war, perfekt sei, doch er lächelte nur und hob sein Glas.


    Fortsetzung kommt sofort...

    Vielen lieben Dank an alle die meine Story lesen!
    @Sunnysim - Ja, schon klar, dass es im Moment nicht so spannend ist. Aber ich versprech dir, wenn die Übergangsteile vorbei sind, dann wird es wieder spannend. Aber so richtig ;-)
    Thiara - Nein, ich glaube nicht, dass er sie jemals ohne Make-up gesehen hat. Dafür hat sie doch viel zu wenig Selbstbewusstsein. Ich kanns auch nicht verstehen...
    Simplayer_w - Dankeschön :-)
    @Smeagol - Na, schmeckt die Schocki? *gg* *noch ne Kanne Eistee hinstell*
    Lionimaus - Ich kann dir schon eine PN schicken, wenn du willst.
    @Ballack_Girl - Der ist mehr als heftig drauf ;-) Für das, was er ist, gibt es einfach keine Worte.
    @Santine - Hm, ich schau die Serie leider nicht. Vielleicht findest du ja noch mehr Parallelen?
    DawnAngel - Das hab ich mich allerdings auch gefragt ;-)
    ina - *gg* Stimmt, das ist mir auch erst hinterher aufgefallen, schlimm? Och, ich würd mich freuen wenn du nen Roman schreiben würdest *lach*


    Und jetzt geht es weiter:



    Fathom lag in der 6th Street im Herzen des Fountain Square District direkt im Zentrum von Cincinnati. In dieser Gegend reihten sich Gourmettempel an rustikale Restaurants, exklusive Boutiquen an große Kaufhäuser, und die imposanten neuen Wolkenkratzer bildeten einen interessanten Kontrast zu den historischen Sehenswürdigkeiten.



    Barbara ließ sich von dem Taxi vor dem anmutigen, 100 Jahre alten Tyler-Davidson-Brunnen absetzen, der in der Mitte eines der geschäftigsten Plätze Amerikas stand. Unzählige Menschen flanierten an diesem warmen Juliabend durch die City, lachten oder tanzten sogar zu den Klängen der herüberwehenden Livemusik. Eine Reihe von Pferdekutschen stand wartend am Straßenrand. Vielleicht konnte sie Ron nach dem Essen zu einer romantischen Kutschfahrt überreden.



    In dem Restaurant sah es aus wie auf dem Meeresgrund.
    „Ist Ron Azinger schon hier?“, fragte Barbara die hübsche junge Frau am Empfang. Sie sah aus wie alle Mädchen ihres Alters – groß, kurvenreich, blond und kaum geschminkt. Sie würdigte Barbara kaum eines Blickes, während sie sie in den großen Raum führte, wo Ron sie an einem Tisch erwartete.



    „Ihr Kellner wird sofort bei Ihnen sein.“ Das Mädchen lächelte Ron vielleicht einen Tick zu lange zu, als es ihnen die großen Speisekarten aus Fiberglas brachte. „Ich wünsche einen schönen Abend.“



    „Bist du schon lange hier?“, fragte Barbara.
    „Ich bin vor zwei Minuten gekommen.“
    „Gut. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht.“
    Er wirkte überrascht. „Worüber hast du dir denn Sorgen gemacht?“



    Er hat Recht, dachte Barbara. Warum mache ich mir ständig Sorgen? „Susan hat Tracey zum Abendessen eingeladen“, erklärte sie trotzdem, „und ich musste sie noch kurz vorbeibringen, und dabei habe ich Laura Zackheim getroffen, und wenn die erst mal ins Reden kommt, gibt es kein Halten mehr.“
    „Wer ist Laura Zackheim?“



    Sofort schossen Barbara Tränen in die Augen, und sie sprach beinahe flüsternd weiter. „Die Frau, die Chris’ Haus gekauft hat, du weißt schon.“
    Ron tätschelte ihre Hand, und seine Berührung war auch nach all den Jahren immer noch elektrisierend. „Das ist jetzt mehr als zwei Jahre her“, sagte er sanft.



    „Ich weiß.“ Würde sie Chris’ Namen je aussprechen können, ohne in Tränen auszubrechen?
    „Ich denke, wir könnten beide einen Drink vertragen. Was sollen wir nehmen?“
    „Weißwein vielleicht?“, fragte Barbara unsicher.


    Sofort geht's weiter...

    Hehe, das war ja mal wieder eine tolle Fortsetzung.
    Da wär ich ja gern dabei gewesen als Zoe Lucas abblitzen hat lassen. Das Gesicht wäre sicher Gold wert gewesen *lach*
    Bin ja schon mal gespannt, was alles auf der Burg passiert. Nana allein mit zwei liebeskranken Typen :lollen Wobei der eine das ja immer noch nicht wahrhaben will.
    Freu mich auf den nächsten Teil
    LG
    Nikita

    Deine Geschichte wird einfach von Mal zu Mal immer besser!
    Teddie soll ja die Finger von Nana lassen, denn sie soll doch mit Ryan zusammenkommen ;) Die beiden wären sooo ein süßes Paar. Also: Ich verlass mich auf dich *gg*
    Ich freu mich schon auf die Eifersüchteleien, Intrigen, Schlägereien, Zickenkriege ect. *lach*
    Sehr, sehr schöne Fortsetzung!!
    Liebe Grüße
    Nikita


    „Hast du einen anstrengenden Tag vor dir?“, fragte sie ihn, als er frisch rasiert wieder aus dem Bad kam.
    „Das Übliche.“ Er machte den Kleiderschrank auf und ging seine Hemden durch. „Ich dachte, vielleicht könnten wir heute Abend zusammen essen gehen. Nur wir beide.“



    Barbara musste sich beherrschen, um nicht spontan in die Hände zu klatschen. Wann hatte ihr Mann sie zum letzten Mal zu einem romantischen Abendessen eingeladen? „Klingt wundervoll.“
    „Ich reserviere einen Tisch bei Fathom. Ist sieben Uhr okay?“
    „Perfekt.“ Fathom war das angesagteste Restaurant von Cincinnati, ein Laden zum Sehen und Gesehenwerden. „Meinst du, wir kriegen noch einen Tisch?“



    „Ich werde sehen, was sich machen lässt.“ Er zog eilig ein Hemd und eine Hose an. „Wie ist das Wetter draußen?“, fragte er und wies mit dem Kopf aus dem Schlafzimmerfenster.



    Sofort stand Barbara auf, zog die Jalousien hoch und spähte in den sonnigen Garten. „Sieht aus, als würde es ein herrlicher Tag werden.“


    Das war's für heute
    Ich freu mich schon auf eure Commis.
    Liebe Grüße
    Eure Nikita


    Und seit Tonys furchtbarem Ausbruch an jenem Nachmittag bei Vicki vor drei Jahren war auch alles viel besser geworden. All die schrecklichen Dinge, die er angedeutet hatte – nein, nicht angedeutet, sondern offen ausgesprochen -, sie eine Lesbe zu nennen und sie zu beschuldigen, nicht Frau genug zu sein, um Ron bei der Stange zu halten, ihr die Affären ihres Mannes vor all ihren Freunden direkt ins Gesicht zu schleudern.



    Und ihre Freunde hatten ausgesehen, als wären sie am liebsten im Boden versunken, weil sie im Bild waren, weil alle von Rons Eskapaden wussten. Alle wussten es. Auf der Heimfahrt hatte sie sich sogar bei Ron für Tonys Ausbruch entschuldigt, als ob es irgendwie ihre Schuld gewesen wäre. „Dieser furchtbare kleine Mann“, erinnerte sie sich gesagt zu haben. „Wie konnte er solche Gemeinheiten sagen?“
    „Mach dir deswegen keine sorgen“, hatte Ron sie beruhigt. „Dem Schwachkopf hört sowieso niemand zu.“



    Eine Zeit lang hatte es so ausgesehen, als würde Ron sich nach Kräften bemühen, Tonys Anschuldigungen zu entkräften. Er war liebevoll, charmant und aufmerksam. Und Barbara war entschlossen, die bestmögliche Ehefrau zu sein, die beste Gefährtin, die beste Köchin, die beste Liebhaberin.



    Sie verschlang Sexratgeber und exotische Kochbücher – die einzigen Bücher, die sie überhaupt je zu Ende las – und verbrachte Stunden damit, Feinschmeckermenüs zu komponieren, damit ihr Mann gern zum Essen nach Hause kam. Und tatsächlich lud er ständig Gäste ein, Kollegen vom Institut und dann auch kleine Stundentengruppen, die aus einer stetig wachsenden Zahl junger Mädchen bestanden, die ihren attraktiven Professor anhimmelten.



    „Du bist paranoid“, flüsterte Barbara ungeduldig. Bloß weil Ron in den vergangenen Monaten eher distanziert gewesen war, musste er nicht gleich eine Affäre haben. Er war beschäftigt, das war alles. Mit den Sommerkursen, die er seit neuestem unterrichtete, hatte er sich einiges aufgebürdet. Ein paar Abende, an denen er spät nach Hause gekommen war, hatten nichts zu bedeuten. Sie musste sich keine Sorgen machen. Hatten sie etwa nicht gerade miteinander geschlafen?


    Noch ein kurzer Teil...


    Sie umrandete ihre Augen mit Eyeliner und ihren Mund mit einem Konturstift. Anschließend trug sie tiefschwarze Mascara und Lippenstift auf, bevor sie ihr Haar gründlich bürstete. Dabei fragte sie sich, ob ihr Haaransatz nachgefärbt werden musste. Mrs. Bush, die Präsidentengattin mochte den natürlichen Look bevorzugen, doch für Barbara war der Anblick eines einzigen grauen Haares genug, um sie zu Beruhigungsmitteln greifen zu lassen. Ein letzter prüfender Blick in den Spiegel und pünktlich zum Klingeln des Weckers um halb sieben lag sie wieder im Bett.



    „Ron, Schatz“, flüsterte sie, und ihre Stimme klang authentisch und verschlafen, als sie sich über ihn beugte, sodass ihre Brüste seinen Arm streiften. „Zeit zum Aufstehen.“
    Er gab ein undefinierbares Geräusch irgendwo zwischen Seufzen und Grunzen von sich, rührte sich jedoch nicht.
    „Ron, Schatz. Es ist halb sieben.“
    Er drehte sich auf den Rücken, schlug die Augen auf und starrte auf den Ventilator, der leise über ihren Köpfen surrte.



    Barbara beugte sich vor und küsste ihren Mann mehrmals sanft auf den Hals, doch er bewegte sich kaum. „Alles in Ordnung?“, fragte sie.
    Er sagte nichts, sondern starrte nur weiter an die Decke.



    „Ron, ist alles in Ordnung mit dir?“
    „Mir geht es gut“, sagte er, richtete sich auf und mied ihren Blick. „Ich bin bloß müde.“
    „Du bist in letzter Zeit aber oft müde. Vielleicht solltest du mal zum Arzt gehen?“
    „Ich brauche keinen Arzt.“



    „Was brauchst du denn?“, fragte Barbara provozierend, drängte sich in sein Blickfeld, streifte die Träger des Nachthemds von ihren Schultern und presste ihren frisch vergrößerten Busen an seine Brust. Die Lidstraffung hatte er vielleicht nicht bemerkt, doch als sie damit nach Hause gekommen war, war es ihm sofort aufgefallen, und wie. Was machte es schon, dass sie im Winter ein bisschen kalt wurden und dass ihre Brustwarzen nicht mehr so sensibel reagierten wie vorher? Wenigstens erregten sie seine Aufmerksamkeit.



    Im nächsten Moment war er auf und in ihr, pumpte einem einsamen Höhepunkt entgegen, während sie ihren Orgasmus vortäuschte und sich fragte, was sie falsch machte. Als Ron aus ihr herausglitt, küsste er sie flüchtig auf die Stirn und stieg dann, ohne sich umzusehen, aus dem Bett.
    War er mit seinen anderen Frauen auch so?



    Barbara lehnte sich gegen das Kopfteil und lauschte der plätschernden Dusche im Bad. Sie musste aufhören, sich in einem fort mit Rons anderen Frauen verrückt zu machen, mit der Gefahr einer drohenden Ansteckung oder der schrecklichen Aussicht auf Aids. Wie konnte sie erwarten, ihn zu befriedigen, wenn sie sich nicht entspannte?



    Ron benutzte bestimmt ein Kondom, wenn er fremdging, betete sie aus Angst, das Thema anzusprechen oder ihn zu bitten, eins zu benutzen, wenn sie miteinander schliefen. Wenn sie ihren Mann aufforderte, ein Kondom zu benützen, gab sie zu, dass sie all das Getuschel, die Andeutungen und offenen Lügen glaubte, die ihre Ehe von Beginn an überschattet hatten.


    Geht sofort weiter....

    Ein ganz großes Dankeschön geht an meine treuen Kommentierer DawnAngel, Smeagol, Simplayer_w und Thiara.
    @Ginnie - Hey, schön, dass du dich als stumme Leserin outest ;-) Freut mich riesig, dass dir die Story gefällt.
    @Smeagol - *gg* Jetzt geht es ja weiter, danach kannst du dir deine Beine austreten ;-)
    Thiara - Ja, das könnte gut möglich sein, dass Tony noch andere Frauen hat. Aber ich verrat nix ;-) Außerdem ist da Ron der Spezialist für, wie ihr heute erfahren werdet.
    Simplayer_w - Warum sie nicht auf ihre Freundinnen hört? Ich denke mal, dass sie viel zu viel Angst vor Tony hat, und dass sie immer noch felsenfest davon überzeugt ist, dass er sie wirklich liebt.
    DawnAngel - Tony begeht nun mal eine richtige Gehirnwäsche mit den Kindern, sodass sie völlig auf ihren Vater fixiert sind.


    Jetzt gehts weiter mit Barbara. Drei Jahre später:


    ZWEITER TEIL
    1988-1990
    ____________________


    Barbara



    Barbara schreckte aus einem Traum hoch, in dem sie von einem messerschwingenden Kleinkind in Windeln um ihr Bett gejagt wurde. „Gütiger Gott“, flüsterte sie und streckte die Hand aus, um den Wecker auszuschalten, bevor er losging. „Was hatte denn das zu bedeuten?“



    Ihr Mann Ron lag friedlich schnarchend neben ihr auf der Seite und hatte ihr den Rücken zugewandt. Sein Haar begann auf dem Kopf ein wenig dünner zu werden, aber er war immer noch attraktiv. Sie beobachtete, wie die Bettdecke sich mit jedem Atemzug hob und senkte, und widerstand den Impuls, ihn auf die nackte Schulter zu küssen. Barbara stellte den Wecker neu auf halb sieben und schlüpfte aus dem Bett.



    „Oh Gott“, sagte sie, als sie vor dem Spiegel im Bad stand. Das sagte sie jeden Morgen, obwohl sie in Wahrheit gar nicht schlecht aussah. Natürlich war ihre Haut ein bisschen blass, doch ihre Augen waren dank des Faceliftings von Dr. Steeves vor zwei Jahren – ein Geschenk, das sie sich selbst zu ihrem vierzigsten Geburtstag gemacht hatte – faltenlos und wach. Vielleicht ein bisschen zu wach für sechs Uhr morgens.



    „Du bist verrückt“, hatte Susan ihr damals erklärt. „Was ist denn so schrecklich an ein paar Fältchen?“
    „Warum an etwas Perfektem herumpfuschen?“, hatte Vicki gefragt. „Warte noch ein paar Jahre.“
    Und Chris…
    Mein Gott, die arme Chris.
    Barbara verdrängte die Gedanken an ihre Freundin. Sie konnte nichts tun. Das hatte sogar die Polizei gesagt.



    Barbara legte ihr Nachthemd ab und stieg unter die Dusche, sorgfältig darauf bedacht, dass das Wasser nur lauwarm war und nicht auf ihre Haare tropfte. Sie seifte ihre neu modellierten Brüste ein und massierte sie Dr. Steeves Anweisungen folgend, um Verhärtungen vorzubeugen.



    Danach machte sie mit der Problemzone ihres Bauches weiter. Wahrscheinlich sollte sie sich einen guten Chirurgen suchen und eine Bauchstraffung machen lassen, doch sie hatte gehört, dass die Prozedur schmerzhaft war und ein hohes Infektionsrisiko barg. Die ganzen Gymnastikübungen brachten jedenfalls gar nichts. 300 Sit-ups pro Tag, doch die hartnäckige kleine Wampe weigerte sich nach wie vor zu verschwinden.



    Barbara drehte das Wasser ab, trocknete sich ab, putzte sich die Zähne und setzte sich für ihr alltägliches Schminkritual vor den Spiegel. Zuerst die Augen-, dann die Feuchtigkeitscreme für fast 200 Dollar das Töpfchen. War sie verrückt? Wenn ihre Schwiegermutter davon wüsste, würde sie einen Herzinfarkt bekommen. „Vielleicht sollte ich es ihr erzählen“, flüsterte Barbara und tupfte ein wenig Abdeckcreme unter ihre Augen.



    Als Nächstes trug sie eine helle Foundation auf, die sie mit den Fingerspitzen sorgfältig bis zum Hals und den Schläfen verstrich, bevor sie Rouge auf ihre Wangen puderte. „Und einen Hauch auf Kinn und Stirn“, sagte sie – das wirkte wie natürliche Sonnenbräune. Dabei würde sie schädliche Sonnenstrahlen nicht mal in die Nähe ihrer Haut lassen. Selbst im tiefsten und grausten Winter von Cincinnati trug sie stets einen Sunblocker mit Lichtschutzfaktor 30 auf.


    Fs folgt sofort...