Ich schau es immer noch. Auch wenn es mich von Staffel zu Staffel mehr nervt. Es wird so vorhersehbar und die Jury immer schrecklicher, von der Klum mal ganz zu schweigen. Der einzige Grund, warum ich es noch schaue, sind die Fotos. Die sind meistens echt schön.
Beiträge von Llynya
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Es gibt gleich Nudelauflauf mit Mangold, Tomate, Feta und dem restlichen Gemüse von gestern.
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Selbstgemachte Tacos mit Paprika-Fenchelgemüse, Feta und Chiligarnelen und zum Nachtisch gibts noch gebackene Tomate
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The Rolling Stones - Paint it Black
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27
How do you love in a house without feelings?
How do you turn what the savage tame?
I've been looking for someone to believe in
Love me, again and again
(Razorlight – Wire to Wire)Es war wie ein Weckruf. Wir hatten uns zu sicher gefühlt. Robert konnte immer und überall auftauchen und es war sein Recht. Annabelle war seine Ehefrau und sie gehörte ihm.
Wir konnten uns nur noch an wenigen Tagen sehen, denn Robert hatte seine Augen ständig auf sie gerichtet. Doch bei manchen Gelegenheiten war Annabelle alleine.
Nun nicht ganz: sie hatte mich. Ich nutzte es immer aus, wenn sie Roberts Klauen entkommen konnte. So kam es auch, dass wir uns an ungewöhnlichen Orten trafen.
An diesem Tag war es die Kirche. Ich wusste nicht, was Annabelle hier wollte, aber es war mir auch egal. Hauptsache ich konnte bei ihr sein.„Annabelle, was machen wir hier?“ Fragte ich sie, während sie den Weg zur Eingangstür der Kirche entlangging.
„Das wirst du schon sehen.“ Kam ihre nicht sehr informative Antwort. Ich zuckte mit den Achseln und folgte ihr ergeben. Sie öffnete die schwere Kirchentür und betrat den nur leicht erleuchteten Vorraum, wo niemand zu sehen war.
Ich war schon einmal hier gewesen, vor gar nicht allzu langer Zeit und erinnerte mich an den alten Priester, den ich auf die andere Seite begleitet hatte. Mir lief ein Schauer über den Rücken, vielleicht war es eine Vorahnung.Sie ging in die Kirche und setzte sich auf eine der vorderen Bänke. Wir waren die einzigen Besucher an dem Tag. Der große Raum war leer und strahlte Ruhe aus. Wir konnten diese Stille nicht durchbrechen, denn auch wenn keine Besucher da waren, konnten doch die Priester ganz in der Nähe sein.
Und trotzdem war ich zufrieden damit mit ihr da zu sitzen. Ich versuchte ihre Stimmung zu lesen, aber alles was ich spürte war die ehrwürdige Atmosphäre, die der Raum ausstrahlte. Von ihr kam nichts. Sie sah mich auch nicht an, sondern hielt den Blick starr auf den Altar gerichtet. Ich wunderte mich immer mehr, was wir hier taten. Aber ich traute mich nicht, noch einmal zu fragen. Geduldig wartete ich auf eine Aufklärung.Ein wenig Zeit verging, dann öffnete sich eine der hinteren Türen und wir hörten Schritte auf uns zukommen.
„Annabelle, wie schön Euch zu sehen. Ihr wart schon lange nicht mehr hier. Wir haben Euch vermisst.“ Der Geistliche schien sich wirklich über ihren Besuch zu freuen.
„Ich war sehr beschäftigt in der letzten Zeit.“ Annabelle klang wirklich, als würde sie die Nachlässigkeit bedauern. Ich war überrascht, ich wusste nicht, dass sie sonst regelmäßig her kam.
„Das haben wir uns schon gedacht. Aber Ihr wisst ja, der heilige Geist ist geduldig.“
„Ja, das ist er wirklich.“ Annabelle lächelte den Priester an. „Ich bin hier, weil ich fragen wollte, ob ich den hinteren Friedhof besuchen darf? Ich weiß, ich bin lange nicht mehr hier gewesen, aber ich würde so gerne ein wenig Zeit dort verbringen.“„Aber natürlich. Ihr wisst doch, dass Ihr nur zu fragen braucht. Ich schließe Euch gleich die Tür auf.“ Der Geistliche machte sich sogleich daran, die hintere Tür der Kirche aufzuschließen. Annabelle folgte ihm und ich ihr. Verwundert darüber, warum ein Friedhof abgeschlossen war. Normalerweise waren diese Plätze der Öffentlichkeit immer zugänglich.
„Vielen Dank.“
„Gerne doch, nehmt Euch so viel Zeit wie Ihr braucht.“ Der Priester nickte ihr kurz zu und ließ sie dann alleine.
Sie trat hinaus in das Sonnenlicht. Nach dem Halbdunkel der Kirche tat die Helligkeit schon fast in den Augen weh. Annabelle seufzte kaum das sie einen Schritt hinaus gemacht hatte.Sie ging durch den Rosenbogen direkt auf eines der Gräber zu. Der ganze Friedhof war gepflegt. Man sah, dass die Männer der Kirche sich liebevoll um dieses Stück kümmerten. Vor jeden Grab standen angezündete Kerzen und nicht ein Fitzelchen Unkraut wuchs auf den Gräbern.
Ich fragte mich, was wir hier wollten und das Gefühl, das etwas Unerwartetes passieren würde, ließ mich nicht los.
„Warum sind wir hier? Und was ist das hier für ein Platz, dass er abgeschlossen wird?“ Ich konnte meine Neugier nicht weiter unterdrücken.
„Hier liegen die Menschen, deren Familien es sich leisten können, die besondere Pflege der Geistlichen zu bezahlen. Die Priester haben schon lange erkannt, dass die Kollekte nicht reicht, um alle Missstände der Baronie zu richten. Um den wirklich armen Menschen hier zu helfen, nehmen sie Geld von den trauernden Hinterbliebenen. Den Reichen, die niemals einfach so für die Armen Geld spenden würden.“„Hm“, meinte ich nur und sah mich um. Es war wirklich gepflegt hier und so friedvoll. Ich konnte verstehen, dass man diesen Platz hier den normalen Friedhöfen vorzog. Vorausgesetzt man konnte sich das Leisten. Das sah den Priestern ähnlich, sich diesen Dienst bezahlen zu lassen. In dieser Welt machte niemand etwas umsonst.
„Ich weiß, moralisch gesehen ist es vielleicht auch nicht richtig. Aber sie machen es aus den richtigen Gründen. Sie helfen wirklich denen, die sich sonst nicht helfen können.“
„Hm“, konnte ich nur wiederholen.
„Ich komme gerne her. Hier ist so ruhig und man ist ungestört. Den meisten Menschen ist es nicht gestattet hier her zu kommen. Nur denjenigen, die hier Verwandte liegen haben, ist es jederzeit gestattet. Nur tun sie es nicht sonderlich oft, meistens an Feier- oder Todestagen.
Mir ist gestattet her zu kommen, weil ich als Kind freiwillig bei den Gottesdiensten geholfen habe.“„Hm“, machte ich zum dritten Mal. Annabelle grinste und schlug mir spielerisch auf den Arm.
„Warum setzen wir uns nicht auf die Bank und ich versuche zu erklären, warum ich mich heute mit dir hier treffen wollte.“
„In Ordnung. Ich bin schon gespannt.“
Die Bank war hart und kühl, aber der Ausblick machte das wieder wett.
„Ich habe nachgedacht“, fing sie nach ein paar Minuten Schweigen an. „Über uns und unsere Situation. Es kann so nicht weitergehen. Wir haben in letzter Zeit sehr viel Glück gehabt, aber das kann nicht ewig anhalten. Ich will nicht sagen, dass ich dich nicht mehr sehen will. Die Götter mögen mich davor bewahren, diesen Fehler noch einmal zu machen.“ Sie lächelte mich an. „Aber es wird immer schwerer vor Robert zu verstecken, wie glücklich ich bin.“
Ich sah sie an, sprachlos.„Hier ist ein Ort, an dem Robert mich nie vermuten würde. Daher dachte ich mir, hier ist der richtige Platz um wirklich ungestört zu sein.“
„Ich weiß, wie schwer es für dich ist...“
„Nein, das glaube ich nicht. Robert lässt mich kaum noch aus den Augen. Er bewacht mich, wie ein Hund seine Hütte. Ich weiß nicht warum er das tut. Was der Anlass dafür ist, aber ich vermute, dass es damit zu tun hat, dass ich in den letzten Wochen so ausgewechselt bin. Nicht, dass ich mich darüber beschweren will. Ich würde unsere gemeinsame Zeit um nichts in der Welt eintauschen. Aber leider macht es meine Situation zu Hause nicht einfacher.“
„Aber was können wir tun? Ich weiß nicht, wie ich dir helfen soll. Ich kann nichts gegen Robert unternehmen.“
„Das weiß ich doch und ich will auch gar nicht, dass du dich in meine Ehe einmischt. Das ist etwas womit ich alleine umgehen muss.“„Aber ich will mich einmischen. Ich kann es nicht ertragen, wie er dich behandelt. Auch wenn er angeblich jedes Recht dazu hat, weil er dich geheiratet hat.“
„Danke dir, aber...“
„Nein, ausnahmsweise akzeptiere ich diesmal kein Aber. Wir werden zusammen damit fertig werden.“
Sie sah mich an, als würde sie mich zum ersten Mal sehen. „Vielleicht hast du Recht.“
„Nicht nur vielleicht. Du hast es selbst gesagt: alleine kannst du nicht damit fertig werden.“
„Ja, das habe ich gesagt, aber ich wollte nie, dass du in meine Probleme mit Robert reingezogen wirst. Ich dachte immer, ich könnte dich von diesem Teil in meinem Leben fernhalten. Damit ich wenigstens eines habe, was gut und richtig ist. Aber da war ich wohl einfach naiv.“
„Vielleicht ein bisschen.“„Du bist dir sicher, dass du mir beistehen willst?“ Ihre Stimme war angespannt und ihr Blick glühte vor Intensität. Wie konnte ich da irgendetwas anderes als „Ja“ sagen. Sie nickte zufrieden.
„Ich weiß noch nicht, wie ich es anstellen soll, aber Robert muss verschwinden. Ich glaube nicht, dass ich es noch lange mit ihm in einem Haus aushalte.“ Da war er wieder, der Stahl in ihrer Stimme. Ich konnte mir denken, an was für eine Lösung sie dachte und ich schauerte.
„Was hast du vor?“
„Noch bin ich mir nicht sicher, was die beste Lösung wäre. Es gibt trotz allem Hass ihm gegenüber immer noch so viel zu bedenken. Schließlich hat nur die vermaledeite Hochzeit mit ihm meinen Hof vor dem Verkauf bewahrt. Zuerst muss ich also eine Lösung finden, den Hof zu behalten und dann kann ich mich um das Problem Robert kümmern.“„Zuerst müssen wir uns um eine Lösung für den Hof kümmern und dann müssen wir eine Möglichkeit finden, mit Robert fertig zu werden“, korrigierte ich sie.
Sie nahm meine Hand in ihre. „Verzeih, du hast Recht.“
„Was können wir tun, damit du den Hof behalten kannst? Ich kenne mich mit den gerade herrschenden Gesetzen nicht aus.“
„Die Gesetze haben damit wenig zu tun. Es liegt eher daran, dass sein Name unsere Gläubiger ruhig gestellt hat. Meine Mutter und ich konnten die Abgaben nicht mehr zahlen nach Vaters Tod und meine Heirat mit Robert hat die Meisten ruhig gestellt. Auch wenn er sein Vermögen verloren hat, hat er immer noch einen Namen.“
„Aber jetzt ist es auch dein Name, reicht das nicht schon?“
„Nein, nicht wenn Robert nicht mehr da ist. Dann bin ich ein Niemand.“
„Du kannst niemals ein Niemand sein.“„Für dich vielleicht, aber für meine Gläubiger bin ich nur die Ehefrau von Robert und davor war ich nur die ledige Tochter. Eben ein Niemand. Ich brauche eine Lösung dafür.“
„Würde das Problem nicht weggehen, wenn du die Gläubiger auszahlst?“
„Wenn ich das könnte, hätte ich es schon längst getan. Aber weder Robert noch meine Mutter halten es für angebracht, dass ich mich um die Finanzen kümmere. Daher kann ich nichts tun, um das Geld vom Hof aus aufzutreiben.“
„Das ist ein... da kommt jemand.“ Annabelle hörte sofort auf meine Hand zu halten und sah binnen eines Augenblicks für einen Außenstehenden so aus, als würde sie nur die Ruhe des Ortes genießen.
„Meine Liebe, es wird langsam Zeit. Die Sonne wird bald untergehen und es ist nicht mehr so sicher wie früher auf den Straßen.“ Der Priester warf sie also raus.
„Ihr habt Recht. Ich bin schon zu lange hier gewesen, aber es ist einfach zu schön hier.“ Annabelle stand auf.
„Ihr könnt jederzeit wiederkommen. Für Euch ist die Tür immer offen.“„Vielen Dank. Ich weiß die Ehre wirklich zu schätzen.“ Der Geistliche begleitete sie zur Tür und ich folgte den Beiden.
„Es wäre uns eine Freude, wenn Ihr diese Ehre öfter in Anspruch nehmen würdet.“
„Wenn es meine Zeit erlaubt, werde ich sicher bald wieder her kommen.“
Sie hatten die äußere Tür der Kirche erreicht.
„Ich wünsche Euch einen sicheren Heimweg. Passt gut auf Euch auf.“
„Danke und Euch noch einen angenehmen Abend.“ Annabelle reichte ihm die Hand zum Abschied. Der Händedruck war nur kurz und so bedeutungslos wie dieses Ritual immer war. Kaum hatte sich die schwere Kirchentür geschlossen,machte sie sich auf den Heimweg.
„Wir sehen uns bald wieder. Ich muss jetzt wirklich heim.“ raunte sie mir noch zu und ging schnellen Schrittes auf den Torbogen zu.„Soll ich dich nicht besser begleiten? Der Kirchenmann hatte Recht, die Straßen sind wirklich nicht mehr so sicher, wie sie es einst waren.“
„Nein, danke. Ich denke ich wäre jetzt lieber alleine. Ich muss nachdenken.“
Sie ließ mich stehen und eine kalte Hand legte sich über mein Herz. Das ganze Gespräch heute hatte auch mich nachdenklich gemacht. Nicht darüber, wie man Robert stoppen konnte, sondern eher darüber was diese Möglichkeit aus Annabelle machen würde. Mir war klar, dass sie früher oder später planen würde, ihn endgültig aus dem Weg zu räumen. Und ich wusste, dass dieser Weg unsere Beziehung und sie für immer verändern würde.*Fortsetzung folgt*
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Nee, Lauri du bist mir völlig fremd.
Willkommen zurück.
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Die Reste von gestern mit Tomatensoße, damit es nicht so trocken ist.
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Bulgur mit Paprika-Fenchel-Gemüse mit angerösteten Erdnüssen und dazu Hähnchenschenkel
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Country Strong
Und ich werde mal wieder den Hauptdarsteller anhimmeln. :wolki
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Basmatireis mit Pfannengemüse mit frischen Koriander und Bärlauch, dazu Rinderfiletstreifen mit Sesamkruste
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Das war auch lecker. Leider war ich etwas zu großzügig mit dem Salz.
Für heute gibts nur noch Wasser. Gehe jetzt eh in mein Bettchen.
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26
No one can take you away from me now
Don't worry if they take me away
No one can take you away from me now
Don't matter how long we have to wait
(Marillion – No one can)Es war so einfach geworden wieder mit ihr zusammen zu sein. Ich dachte nicht mehr an mein Versprechen Asaliah gegenüber. Um ehrlich zu sein, war es sogar komplett aus meinem Gedächtnis verschwunden. Verdrängt von dem Glück und der Liebe zu Annabelle. Verdrängt von dem wunderbaren Gefühl, dass Annabelle wieder zu mir gehörte und ich sie spüren konnte. Alles andere war wieder zur Nebensache geworden.
Bis auf natürlich meine Aufgabe den Menschen auf die andere Seite zu helfen. Ich wusste, dass ich diese Pflicht wahrnehmen musste. Gerade damit die Höheren Mächte nicht aufmerksam auf mich wurden. Nicht jetzt und in der näheren Zeit.Ich wollte nur eines in meiner freien Zeit tun: mit Annabelle zusammen sein.
Und zu meinem Glück wollte sie das Selbe. Wann immer wir konnten, trafen wir uns und damit es nicht auffiel, waren diese Treffen nicht immer am Turm. Wir entdeckten die Gegend und fanden immer mehr Plätze an denen wir uns ungesehen sehen konnten. Meistens wartete ich auf sie und da es noch immer kalt und ungemütlich war, versuchte ich alles damit sie die Kälte nicht spürte. Verlassene Lagerplätze im Wald boten genug Gelegenheit ein Feuer anzuzünden und das unwirtliche Wetter erträglich zu machen.
Meistens war es schon fast Abend, wenn sie es endlich schaffte sich von Zuhause ungesehen wegzuschleichen, aber nie zeigte sie was es sie kostete. Denn wann immer sie mich sah, strahlte sie über das Ganze Gesicht.„Schön, dass du da bist.“ Ich versuchte nie ihr zu zeigen, wie viele Sorgen ich mir um sie machte. Schließlich war die Zeit, die wir miteinander hatten zu viel kostbar um sie mit Sorgen zu verbringen.
„Ich konnte nicht früher. Tut mir Leid.“ Auch Annabelle vermied es von Robert oder den Problemen mit ihm zu sprechen.
„Hauptsache ist doch, dass du hier bist.“ Ich zog sie in meine Arme und wie immer schmiegte sie sich an mich. Und wie immer war dieser wundervolle Moment viel zu kurz.
Viel zu schnell löste sie sich von mir, aber wie immer lächelte sie mich dabei an und hielt meine Hand fest um mich mit sich zu ziehen.Wir setzen uns an Feuer, saugten die Wärme auf, die es spendete und genossen die Gegenwart des Anderen.
„Ich hoffe, dass es bald Frühling und damit wärmer wird. Ich kann es kaum erwarten mit dir in der Sonne zu sitzen.“ Sie rieb sich die Hände und ich musste mich zusammenreißen sie nicht zu berühren.
„Wärmer würde wohl schon reichen.“
„Für es Erste ja. Aber trotzdem würde ich viel lieber mit dir in der Sonne sitzen, als hier im Halbdunkeln im Wald an einem Feuer.“
„Und das wo ich mir so viel Mühe mit dem Ambiente gegeben habe. Ich dachte es gefällt dir.“ Ich seufzte übertrieben und sie stupste mich an.„Natürlich gefällt es mir. Es ist so gemütlich auf der kalten Erde.“ Sie sagte es mit einem Lachen, aber es erreichte nicht ganz die Augen.
„Ich weiß“, meinte ich ernst. „Ich wäre auch viel lieber im Warmen, aber wir können uns nicht immer im Turm treffen.“
„Nicht, dass es da gemütlicher wäre. Schließlich ist dein Turm nicht mehr der Jüngste.“
„So wie ich meinst du wohl?“ Ich konnte es mir nicht verkneifen, sie ein wenig zu reizen.
„Du bist nicht alt, du bist nur Tot.“
„Au, das hat gesessen.“ Ich warf mich nach hinten, schloss die Augen und spielte tot.
Annabelle lachte herzlich. Ich öffnete vorsichtig ein Auge und schielte zu ihr rüber. Sie war wirklich fröhlich diesmal, aber ich spürte, dass sie schon wieder gehen musste.Es war nur eine leichte Veränderung in ihrer Haltung, ihrer Stimme und ihren Augen. Sehr geringfügig, aber für mich leicht zu erkennen.
„Du musst schon wieder gehen oder?“ Ich fragte, obwohl ich die Antwort schon kannte.
Sie nickte und stand auf. Sie klopfte sich den Puderschnee vom Kleid und reichte mir die Hand. Ich stand ebenfalls auf und sie zog mich näher. Ich nahm sie in die Arme und diesmal ließ sie sich länger von mir festhalten. Wir sahen uns in die Augen und die Zeit blieb stehen.Ich wollte sie endlich wieder küssen, aber ich hielt mich zurück. Auch wenn ich mir sicher war, dass sie mich nicht wieder wegstoßen würde, wollte ich sie nicht zu etwas drängen.
Doch sie war es leid zu warten, dass ich den ersten Schritt machte. Sie küsste mich und alles um uns herum wurde nebensächlich. Die Kälte, die nahende Dunkelheit, das Wissen, dass sie ihren Mann betrog. Ihre Lippen auf meinen und ihr Körper so nah an meinem, dass ich ihren Herzschlag spüren konnte. So schnell wie ein Vogel und doch so beständig.
Ich wollte nicht, dass der Moment endete, aber er musste es leider. Annabelle löste sich von mir.
„Ich muss jetzt wirklich gehen.“ Sie sah mich noch einmal an und machte sich dann auf den Weg. Kurz bevor sie zwischen den Bäumen verschwand, drehte sie sich noch mal zu mir um. „Wir sehen uns so bald es geht.“
„Ich kann es kaum erwarten.“Ich war total verrückt danach mehr Zeit mit ihr zu verbringen. Es war die glücklichste Zeit in unser beider Existenz. Wann immer wir konnten, verbrachten wir Zeit zusammen. Es war nicht immer einfach einen Weg zu finden, aber wir fanden einen. Manchmal besuchte ich sie zu Hause, aber nur um ihr den Ort zu nennen an dem ich auf sie warten würde. Ich wollte nicht riskieren, dass Robert Wind davon bekam, dass seine Frau Zeit mit jemand anderen verbrachte.
Die Zeit verging mal langsam und mal viel zu schnell. Der lange Winter ging langsam zu Ende und ein nasser, kühler Frühling folgte.Es war der erste schöne Frühlingstag in diesem Jahr. Es war warm und sonnig. Ich beschloss Annabelle zu besuchen, doch als ich bei ihr zu Hause ankam, war sie nicht da. Ich überlegte kurz und begab mich an den Fluss, an dem sie immer Wäsche wusch. Ich hatte Glück, mein Instinkt hatte mich richtig geleitet. Ich verließ mich immer mehr auf ihn, da ich mich weigerte meine Fähigkeiten einzusetzen, um sie aufzuspüren.
„Einen wunderschönen sonnigen Tag hübsche Frau“, begrüßte ich sie mit einer leichten Verbeugung.
Sie drehte sich zu mir um. In keinster Weise erschrocken darüber, dass ich da war. „Den wünsche ich Euch auch.“
„Ich dachte, ich überrasche dich heute mal. Das Wetter ist zu schön, um es mit Arbeit zu verbringen.“
„Da hast du ohne Zweifel Recht, aber ich muss leider die Wäsche machen. Aber danach habe ich sicher noch ein wenig Zeit.“
„Ich habe das zwar noch nie gemacht, aber ich helfe dir gerne.“Es war seltsam, aber erstaunlicherweise machte ich die Wäsche nicht schmutziger als sie war. Eigentlich war ich sogar gut darin und schneller als erwartet waren Annabelle und ich fertig damit.
Wir ließen den Korb am Ufer stehen und setzen uns ins frische Gras. Es war noch etwas feucht, aber es fühlte sich gut an nicht mehr auf gefrorenen Boden zu sitzen.
„Vielen Dank für die Hilfe. Ohne dich wäre ich immer noch dabei.“
„Du brauchst dich nicht zu bedanken. Ich habe es rein aus egoistischen Gründen gemacht. Jetzt habe ich dich für eine Weile länger nur für mich und muss dich nicht mit dreckigen Unterhosen teilen.“„Nun und was wirst du jetzt mit mir machen, wo du mich von diesen fiesen Wäscheteilen befreit hast?“
Ich griff zu ihr rüber und zog sie an mich. „Erstmal nur hier mit dir liegen und die Sonne genießen. Das war es doch was du vor ein paar Wochen wolltest.“
Sie kuschelte sich an mich und strich mit den Fingern sanft über meine Brust. „Ich dachte, du handelst aus egoistischen Gründen und jetzt sagst du, dass du es für mich gemacht hast. Ist das nicht ein Widerspruch?“
„Ganz und gar nicht. In dem ich dich glücklich mache, bin ich glücklich.“
„Dann bin ich auch ein Egoist.“ Sie lehnte den Kopf an meine Schulter und ich drückte einen leichten Kuss auf ihr Haar.Wir lagen schweigend im Gras, genossen die Nähe des Anderen. Die Sonne strahlte auf uns herab und entschädigte uns für die Kühle vom Boden. Mir machte die Kälte ja nichts aus, aber ich wusste, dass Annabelle trotz den wärmenden Strahlen bald anfangen würde zu frieren.
„So schön es auch ist, wir sollten bald aufstehen“, meinte ich nach einer Weile.
„Ich denke wir sollten noch liegen bleiben. Es ist so schön.“
„Aber...“
„Nein, kein Aber. Es ist wundervoll hier mit dir zu sein und die Sonne auf dem Gesicht zu spüren. Da macht die Kälte gar nicht so viel aus.“
„Aber du musst doch frieren?“„Ein wenig“, gab sie zu.“
„Vielleicht gibt es dafür eine Lösung.“ Mit den Worten zog ich sie halb auf mich. Sie lachte nur. „Und besser so?“
„Geringfügig. Besonders warm bist du auch nicht.“
Ich hatte vergessen, dass auch ich Kälte ausstrahlte. „Tut mir Leid.“
„Braucht es nicht. Es stört mich nicht sonderlich. Es gehört halt zu dir.“ Sie schmiegte sich an mich, doch ich merkte das die Stimmung anfing zu kippen. Wenn das geschah, wusste ich, dass sie bald gehen würde. Aber diesmal wollte ich sie länger bei mir haben. Ich wollte noch nicht, dass sie ging. Ich wollte nicht wieder allein sein, mit nichts mehr als meiner Arbeit. Ich war eben doch ein größerer Egoist als sie.Doch natürlich konnte ich nicht riskieren, dass sie zu lange bei mir blieb. Schließlich wusste ich ja um ihren nicht so verständnisvollen Ehegatten. Also ließ ich zu, dass sie aufstand und sich langsam bereit machte, wieder zu gehen.
„Ich wünschte es wäre nicht so. Ich wünschte, ich müsste nicht gehen. Aber...“
„Ich weiß.“
Sie nahm meine Hand und beugte sich vor, hauchte mir einen Kuss auf die Wange. „Damit du mich nicht vergisst.“
„Das würde ich niemals.“ Ich drückte ihre Hand ein wenig fester und in dem Moment hörte ich ein Geräusch. Noch war es weit weg, aber ich erkannte die Schritte.
Ich ließ ihre Hand los und zeigte ihr, dass sie still sein sollte.Sie verstand mich sofort. Ohne auch nur noch einmal zu mir zu sehen wandte sie sich wieder zu ihrem Wäschekorb zu. Und das nicht eine Sekunde zu früh. Ich hatte mich verschätzt. Robert war viel schneller gewesen als ich gedacht hatte.
„Was brauchst du hier denn so lange?“ fuhr er sie an. „Ich warte schon seit Stunden darauf, dass du wieder kommst. Hatte ich dir nicht gesagt, dass du dich beeilen sollst?“
„Es tut mir lei...“ versuchte Annabelle sich zu entschuldigen, aber Robert dachte nicht daran, sie ausreden zu lassen.
„Wage es ja nicht dich noch einmal dich meinen Anordnungen zu widersetzen“, brüllte er sie an. „Ich will keine Entschuldigungen mehr von dir hören. Und jetzt komm gefälligst mit. Wir haben noch viel zu 'besprechen'.“*Fortsetzung folgt*
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Kokos-Gemüsepfanne mit Quinoa und Schweinefilet
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Obstsalat mit Quark, Honig und Mandeln
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Kartoffeln mit Gulasch
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25
It's amazing how you can speak right to my heart
Without saying a word you can light up the dark
Try as I may I can never explain
What I hear when you don't say a thing
(Ronan Keating – When you say nothing at all)Stille. Ich hielt den Atem an. Gespannt wie Annabelle fortfahren wollte, sah ich sie an. Und auch Hugh neben mir wartete auf das was sie noch sagen wollte. Ich spürte die leichte Anspannung in seinem Körper, hörte seinen ruhigen Atemzüge, doch von Annabelle spürte ich nichts weiter als ihren Blick, der immer noch auf mich gerichtet war. Zum Glück dachte Hugh wohl, dass sie nur die Tür ansah, weil sie ihn nicht anschauen wollte.
Es verging eine Minute, dann zwei. Doch Annabelle schwieg noch immer. Dann nach einer Ewigkeit seufzte sie leicht.
„Ich habe den einzigen Menschen von mir gestoßen, der für mich da war. Und das nur weil ich Angst hatte.“ Sie schluckte, sah kurz nach unten, doch dann sah sie wieder zu mir und ihr Blick glühte vor Intensität.„Doch das ist jetzt vorbei. Ich bin es leid weiter allein zu sein. In einer Ehe, die mir nichts als Schmerzen und Leid gebracht hat. Ich brauche einen Freund und ich hatte gehofft ihn hier zu finden.“
Schweigen. Doch dann hörte ich ein Lachen neben mir.
„Mylady, hier findet ihr nichts weiter als Ratten und Dreck. Ihr solltet nicht hier sein und nach lange verschwundenen Menschen suchen. Reißt Euch zusammen und geht zu Eurem Mann zurück. Vielleicht hat er ja noch nicht herausgefunden, dass Ihr ihn betrügt.“
Annabelle starrte den Assassinen finster an. „Ich betrüge ihn nicht. Ich sagte doch, dass ich einen alten Freund gesucht habe. Jemanden mit dem ich reden kann und nichts anderes.“
„Redet Euch das nur ein. Aber ich kenne den Blick und ich kann eure Körpersprache lesen. Ihr sucht nicht nur einen Freund hier.“Annabelle starrte ihn noch ein paar Sekunden wütend an, aber dann senkte sie den Blick auf ihre Hände. Ich wagte kaum mich zu bewegen, zu gespannt war ich wozu der Assassine sie noch bringen würde zu zugeben.
„Vielleicht habt Ihr recht, aber das gibt Euch nicht das Recht über mich zu richten. Ihr kennt weder mich, noch meine Situation.“
Wieder lachte Hugh, aber diesmal freundlicher. „Ich richte nicht über Euch. Ich bin der Letzte, der dazu das Recht hat. Aber ich gebe Euch einen Rat: Geht nach Hause. Vergesst, dass Ihr hier wart. Vergesst diesen Mann und vergesst, dass Ihr Gefühle für ihn habt. Geht zu Eurem Mann zurück und macht weiter als wäre nie etwas anderes passiert. Alles andere wird nur übel für Euch ausgehen, glaubt mir.“Wieder herrschte Stille nach diesen Worten, selbst der Sturm hatte nachgelassen und der Wind heulte weniger stark durch die modrigen Fensterläden.
„Ich weiß“, flüsterte Annabelle nach einer Weile. „Glaubt mir, ich weiß das. Darum habe ich Lucien ja auch weggestoßen. Weil ich das alles, was Ihr gerade gesagt habt, weiß. Aber es ist mir egal. Ich ertrage es nicht mehr, dass ich niemanden mehr habe mit dem ich reden kann. Ich ertrage die Einsamkeit nicht mehr.“ Die letzten Worte waren nur noch ein Hauch und am Liebsten wäre ich zu ihr gegangen, hätte sie in den Arm genommen und ihr gesagt, dass sie nie wieder einsam sein würde. Doch ich konnte nicht, nicht so lange Hugh da war.
„Lernt damit zu Leben. Es ist gar nicht so schwer wie Ihr jetzt denkt. Mit der Zeit gewöhnt man sich an alles.“
„Ich will mich aber nicht daran gewöhnen. Ich will nicht länger eine lebende Leiche sein. Ich will leben und das kann nicht in diesem Gefängnis von Ehe.“Mich hielt es nicht länger neben Hugh. Ich ging auf Annabelle zu und kniete mich vor ihr hin. „Ich verzeihe dir und ich werde dich nie wieder verlassen.“
Die Worte waren heraus ehe ich über mögliche Konsequenzen nachdenken konnte. Doch Annabelle ließ sich nicht anmerken, dass ich mit ihr gesprochen hatte. Einzig lehnte sie sich ein wenig zur Seite, ganz so als würde sie sich Hugh zuwenden.
„Ein Gefängnis kann auch Sicherheit bieten.“
„Ich will keine Sicherheit mehr. Ich will das Abenteuer und alles was dazu gehört.“
„Dann seid Ihr eine Närrin. Solche Abenteuer gehen nie gut aus.“
„Ich weiß, aber wenigstens habe ich es dann gehabt und frage mich nicht mehr, was ich verpasst habe im Leben.“ Sie sah Hugh an, doch ihr Blick streifte auch mich.„Aber genug der Worte. Lucien ist nicht hier und werde jetzt gehen. Ich denke nicht, dass Ihr mich aufhalten werdet.“
Hugh schüttelte den Kopf. „Ich halte Närrinnen nie auf. Ist mir zu gefährlich.“ Er zwinkerte ihr zu und trat von der Tür weg.
Annabelle erhob sich und ich trat schnell Seite, damit sie mir nicht ausweichen musste. „Wenn du kannst komme morgen wieder her. Ich bin hier und warte auf dich.“
Als Annabelle an mir vorbei ging, nickte sie mir so kurz zu, dass Hugh es unmöglich hätte sehen können.
„Ich wünsche Euch viel Glück bei Eurem Abenteuer. Ich hoffe wirklich, dass Ihr es euch noch anders überlegt. Es wäre zu schade um Euch, wenn es schlimm ausgeht.“
„Vielen Dank für Euren Rat.“ Annabelle trat hinaus in die Dunkelheit und verschwand aus meinem Sichtbereich, während Hugh ihr noch hinterher starrte.Nachdem Hugh die Tür geschlossen hatte, setzte er sich auf den Stuhl auf dem eben noch Annabelle gesessen hatte. Er fuhr sich durch die Haare und schüttelte den Kopf. „Wenn ich nur wüsste, woher ich das Gefühl habe das arme, verlorene Ding zu kennen.“
Ich ignorierte ihn und starrte meinerseits die Tür an. Ich konnte es nicht glauben. Annabelle wollte mich wiedersehen und sie hatte zugegeben, dass sie Gefühle für mich hat. Und das alles vor einem Menschen, den sie weder kennt noch dem sie trauen sollte. Das war alles so kompliziert geworden, doch trotz allem schwebte ich wie auf einer Wolke. Vergessen war das Versprechen, dass ich mir und Asaliah gegeben hatte. Nur ein Wort von Annabelle und all meine guten Vorsätze waren wie weggeweht.Am nächsten Morgen war der Sturm des Vorabends komplett verschwunden und die Sonne schien. Der Schnee glitzerte in der kalten Wintersonne, doch das alles war nebensächlich geworden. Wie ich ihr versprochen hatte, wartete ich am Turm auf sie.
Es dauerte auch nicht lange bis sie den Weg betrat. Ich war nervös, während sie scheinbar ruhig auf mich zu kam. Ich lächelte sie an, ich konnte nicht anders. Sie lächelte zurück.
„Guten Morgen“, begrüßte sie mich fröhlicher als ich sie seit langem gehört hatte.
„Guten Morgen. Ich hatte gehofft, dass du kommst.“ Das war noch untertrieben.
„Ich sagte doch, dass ich es leid bin allein und vernünftig zu sein.“ Sie lachte gelöst. Sie war wirklich wie ausgewechselt, als würde sie wirklich hinter ihrer Entscheidung stehen.„Das freut mich wirklich und überrascht mich, ehrlich gesagt.“
„Ich weiß, du hast jedes Recht wütend auf mich zu sein. Ich war echt unmöglich zu dir, aber ich hatte Angst. Angst vor mir selbst, weil ich noch nie das gefühlt habe, was ich fühle, wenn ich in deiner Nähe bin. Angst davor was es bedeutet, für mich, für dich und auch für meine Ehe. Angst vor der Zukunft, weil ich keine Ahnung habe wie es weiter geht. Einfach Angst vor allem.“ Sie holte kaum Luft zwischen den Sätzen.
„Und jetzt hast du keine mehr?“
„Nein, eigentlich nicht. Mir ist klar geworden, dass ich mich hiervor nicht verstecken kann. Denn egal was ich in den letzten Wochen gemacht habe, du warst immer in meinen Gedanken. Ich konnte nicht aufhören an dich zu denken und je mehr Zeit verstrich umso mehr wurde mir klar, dass der Fehler nicht war mich auf dich einzulassen, sondern dich gehen zu lassen.“Ich war sprachlos.
„Ich weiß, dass ist jetzt alles zu viel auf einmal, aber ich schleppe diese Worte schon so lange mit mir herum. Sie mussten jetzt einfach raus.“ Sie lachte befreit und mein Herz machte einen riesigen Sprung.
„Vielleicht können wir ein wenig spazieren gehen und darüber reden, wenn es dir recht ist?“
Ich nickte und sie hakte sich bei mir unter. Mir fehlten immer noch die Worte, aber ihre warme Hand auf meiner, fühlte sich so richtig an.
„Du musst auch gar nichts sagen, es genügt mir schon, dass du überhaupt da bist.“ Sie sah mich von der Seite aus an mit so viel Wärme in den Augen.
„Mir genügt es auch“, brachte ich heiser hervor, zu überwältigt von der gesamten Situation.
„Dann lass uns einfach eine Weile schweigend gehen.“Annabelle führte mich zu einem ihrer Lieblingsplätze. Wir hatten auf dem ganzen Weg dahin nicht ein Wort miteinander gesprochen. Doch das brauchten wir auch nicht. Ihre Hand lag in meiner und immer wieder trafen sich unsere Blicke. Ich fühlte mich lebendiger als jemals zuvor und ihr schien es genauso zu gehen. Es war als würde nach einer wirklich finsteren Nacht endlich wieder die Sonne scheinen und so war es ja auch.
Der Sturm von gestern war vergessen und auch die Kälte zwischen Annabelle und mir war wie weggewischt.
„Wir sind gleich da.“
„Ich weiß. Es ist einer deiner liebsten Plätze hier.“
„Woher weißt du das?“ Sie schien aber nicht sonderlich überrascht.
„Ich hatte ein Auge auf dich, auch wenn du mich nicht mehr sehen wolltest.“
„Du hast weiter auf mich geachtet, obwohl ich so ekelhaft zu dir war?“
„Natürlich. Ich konnte nicht anders. Erst vor kurzem habe ich deine Entscheidung akzeptiert, dass du mich nicht mehr in deinem Leben willst. Und dann standest du plötzlich wieder vor mir...“Am Teich angekommen ließen wir uns in den Schnee nieder. Es war wirklich kalt, aber das spielte weder für sie noch für mich eine Rolle.
„Es tut mir Leid“, fing Annabelle an, aber ich wollte ihre Entschuldigung nicht hören.
„Das braucht es nicht. Es hat eine Weile gedauert, aber ich hatte deine Entscheidung verstanden.“
„Aber ich habe dir weh getan und das war wirklich das Letzte was ich wollte.“
„Das weiß ich jetzt und darum sollten wir nicht mehr darüber sprechen. Du sagtest gestern, dass du leben willst. Und das kannst du nur in der Zukunft und nicht in der Vergangenheit. Nur noch das Jetzt zählt.“
Sie strahlte mich an. „Das möchte ich gerne glauben.“
„Dann glaub es.“„Ich versuche es.“ Sie schaute in Richtung des gefrorenen Teichs. „Ich gebe mir Mühe es zu glauben.“
Wir schwiegen wieder, aber es war ein angenehmes Schweigen. Und doch war da eine gewisse Spannung zwischen uns, wann immer unsere Blicke sich trafen. Und das taten sie oft.
„Das hier hat mir gefehlt. Es war alles so düster und trist ohne dich. Selbst die Zeiten wo Robert weg war und ich meine Ruhe vor ihm hatte, wusste ich, das mir etwas fehlt.“
„Mir hat es auf gefehlt und ich habe mich oft gefragt, wie es dir so geht.“
„Wir wollten nicht mehr über die Vergangenheit sprechen.“
„Du hast doch angefangen“, neckte ich sie und ich wurde mit einem perlenden Lachen belohnt.
„Ich bin ja schon ruhig.“
„So war es auch wieder nicht gemeint. Rede ruhig weiter. Ich habe deine Stimme so vermisst.“„Vielleicht sollten wir dann über die Zukunft reden, wenn die Vergangenheit Vergangenheit ist.“
„Das wäre eine Möglichkeit ja. Wie stellst du dir denn die Zukunft so vor?“
„Ich weiß es ehrlich gesagt gar nicht. Ich weiß ja, dass es alles so schwierig ist. Ich weiß nicht, wann ich mich davon schleichen kann und dich sehen kann. Und dann ist da noch die Sache, dass du ja ein Geist bist, was das alles noch schwieriger macht.“
Ich nickte. „Das kann ich leider nicht ändern, so gerne wie ich das auch wollte.“
Sie starrte auf das Wasser. „Warum kannst du nicht wirklich sein?“„Ich bin so wirklich wie ich sein kann.“ Mit den Worten erhob ich mich und reichte ihr meine Hand. Inzwischen hatte sich die Sonne verzogen und neuer Schnee fiel.
Annabelle nahm meine Hand und zog sich hoch. Sie stand so nahe neben mir und ihre Hand war warm und weich in meiner. Ich sah ihr in die Augen und hob meine andere Hand an ihr Gesicht. Liebevoll strich ich über ihre von der Kälte gerötete Wange.
„Ich bin wirklich.“*Fortsetzung folgt*
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