~Terry~ Dankeschön!! Freut mich wenn dir meine Fs gefällt.
Ja, die gute Leopolda hat so ihre Probleme
Laski Merci!
Waldfee wow, vielen Dank!!
Ja, Leopolda ist wirklich keine Traummutter.
Aber vielleicht ist Frederick auch nicht ganz so unschuldig, wie es vielleicht scheint

Wenn man an diesem lauen Abend im Spätsommer durch das zweite Fenster von Rechts
in östlicher Richtung im ersten Stock des Ligusterwegs Nummer 34 sah,
konnte man Erika Francis bei einer ihrer bevorzugten Freizeitbeschäftigungen beobachten.
Diese Beschäftigung war zwar weder besonders aussergewöhnlich noch sonst irgends bemerkenswert.
Die Frau, die sie ausübte hingegen, oder vielmehr ihre Gedanken, waren eindeutig aussergewöhnlich.

Natürlich wusste sie, das Hauser gelogen hatte.
Natürlich wusste sie, dass er niemals an Verfolgungswahn litt.
Aber es interessierte sie nicht.
Es war ihr vollkommen Gleichgültig, was aus dem Irren oder seiner debilen Mutter wurde.
Sie war ihn los, und das war alles, was sie interessierte.
In der tat lebte Dr. Francis seit Jahren, seit 14 Jahren, um genau zu sein, in einer vollkommenen Gleichgültigkeit.
Den Grund dafür hatte sie all die Jahre verdrängt.
Was hätte sie auch tun sollen??
Hatte sie eine Wahl gehabt??

Sie klappte das Buch zu, in das sie sich so vertieft hatte.
Es war ein Buch über die Liebe, gleichsam über etwas,
das sie niemals gekannt hatte und von dem sie die Hoffnung längst aufgegeben hatte,
es jemals kennen zu lernen.
Es war eine Fantasiewelt, in die sie sich flüchtete,
um ihren eigenen schmerzhaften Gedanken zu entgehen.
Eine Barrikade, die sie selbst errichtet hatte in der Hoffnung,
ihre Seele, oder was auch immer davon übrig war, zu schützen, zu schützen vor niemand anderem als sich selbst.

Wen man noch immer durch jenes Fenster des Ligusterwegs 34 sah,
so entdeckte man eine kleine, zerbrechliche Gestalt,
die in Schlaf versunken war, doch nicht in den gewohnten, tiefen, traumlosen, befreienden Schaf,
sondern in einen sehr unruhigen, von dunklen Schemen geplagten Schlaf. Als würde sie ahnen,
etwas ausgelöst, ja entfesselt zu haben, das noch einen ungleich Grossen Einfluss auf einen Menschen haben würde.
Nicht auf irgendeinen Menschen.
Nein, auf einen ganz bestimmten Menschen.
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Schaute man ein paar Strassen weiter durch die Fenster,
so konnte man Leopolda Hauser bei einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen beobachten.

Erlösend rann die vertraute Flüssigkeit ihre raue Kehle hinunter.
Der dumpfe, pochende Schmerz der Beule an ihrem Hinterkopf begann zu weichen.
Erleichterung machte sich in ihr breit.
Jedoch nicht lange.
geht gleich weiter...