noch ein bissl was zum Thema "Tee" (von einem, dessen Zimmer duftet wie ein Teeladen):
Der eigentliche Tee (der, der auch von der gleichnamigen Teepflanze gewonnen wird) kann - sehr grob - in drei "Klassen" kategorisiert werden - grüner, grün-gelber und "schwarzer" Tee.
Tee als solcher ist erst einmal "grün" - das ist sozusagen der Rohzustand. Für die "Abarten" muß der tee fermentiert werden, wodurch im Endeffekt schwarzer tee entsteht. grün-gelber (Oolong) Tee ist der sog. "Halbfermentierte" - wenn Federweißer die Brücke zwischen traubensaft und Wein ist, ist der oolong die zwischen Grün- und Schwarztee.
Die bekanntesten Teeanbaugebiete liegen in Asien, insbesondere in Indien und Sri Lanka, wie ach in China und Japan. Mittlerweile kann sich auch Java ganz gut etablieren, und auch Kenia hat - neben dem Kaffee - auch den Tee entdeckt.
Aus Assam (Indien) kommen recht kräftige, malzige tees, oft als "Herrentees" bezeichnet, die man traditionell mit etwas Kandiszucker und einem Löffelchen Sahne trinkt. Der krasseste Gegensatz dazu ist Darjeeling, die "edelste" indische teeprovinz, wo die Aromen weit milder und feiner sind (aber sowas ist ja Geschmackssache). Der tee aus Sri Lanka wird nach wie vor traditionell als "Ceylon" bezeichnet - und ist ein etwas frischerer, fast etwas citrusaromatischer Tee.
In China und Japan sind die grünen Tees vorherrschend, die - damit sie schmecken - nicht mit kochendem Wasser überbrüht werden sollten, sondern eher mit 80°. Der japanische Sencha ist ein sehr leckeres Getränk. aber noch mehr Kultur hat ein aus Grünteepulver angerührter Matcha, für den eine Teezeremonie zelebriert wird.
Eine Chinesische Spezialität ist der sog. "Rauchtee", gerne aus der Provinz Keemun, der wirklich "geräuchert" wird, was ihm einen interessanten Geschmack bringt.
Oolongs kommen größtenteils aus Formosa.
Aber es gibt auch vieles anderes, was als "Tee" erhältlich ist, aber eigentlich kein "Tee" ist - es handelt sich oft um Kräutermischungen oder die Bläter anderer Pflanzen, die zwar wie tee zubereitet werden, aber kein "echter" Tee sind. Hier ist insbesondere der südafrikanische Rooibos (Rotbusch) zu nennen, der ein sehr leckeres getränk abgibt.
"klassische" teemischungen sind auch bekannt - insbesondere bspw. de klassischen "Ostfriesenmischungen" - traditionell hoher Assamanteil, meist mit ein wenig Ceylon verschniten.
Tee wird außerdem in "Klassen" eingeteilt (weit schlimmer als bspw. bei Eiern):
OP - Orange Pekoe. Ein Typengrad für Schwarztees, habt ihr bestimmt schon oft gelesen.
BOP - Broken Orange Pekoe. "gebrochene" teeblätter, einfacher, aber guter Tee. Viele Mischungen und Beuteltees der besseren Art sind hier zu finden.
FOP - Flowery Orange Pekoe. "blumiger" OP, also keine gebrochenen Blätter, fruchtiger.
GFOP - Golden Flowery Orange Pekoe - mit "Goldrand" (sieht halt so aus), noch mehr Volumen.
TGFOP - Tippy Golden Flowery Orange Pekoe. Blatt"spitzen" mit im tee, fein-fruchtig und qualitativ schon sehr hochwertig
FTGFOP - Finest Tippy Golden Flowery Orange Pekoe - noch ne Nummer feiner, und
SFTGFOP - Special Finest Tippy Golden Flowery Orange Pekoe - Top of the Top. Das sind Schmuckstücke, wo Kenner je nach Pflückung schon für eine Schachtel zig Euros hinlegen.
Tee wird übrigens mehrmals im Jahr gepflückt - es gibt einen first und einen second flush, manchmal ein Inbetween und auch schon mal ein Autumnal.
Na, erst mal genug?
JubJub