[align=center] Es würde heute weder sonderlich warm, noch sonderlich kalt werden. Ich hatte mir also ein Polo und eine 3/4 Hose rausgelegt, damit konnte man doch nichts falsch machen. Ich ließ meine Haare offen und setzte mir meine Brille auf die Nase. Britney hatte mir eine Packung Kontaklinsen für die Party gegeben, aber ich fand es war mal wieder Zeit sie aufzusetzen. Ich ging leise runter ins Wohnzimmer und als mein Blick auf die Hasutür fiel und ich mich an das eben geschehene erinnerte, musste ich grinsen. Marko war noch nicht wach, doch es war Zeit für die Schule. Ich beschloss Heute einmal mein Fahrrad einzuweihen und schwang mich auf den Drahtesel. Der Himmel hatte bereits einen schönen hellblauen Ton angenommen und ich musterte neugierig die Sims, an denen ich vorbeifuhr.
Die meisten waren in meinem Alter und machten sich wohl gerade fertig für die Schule. Man sah den ein oder anderen sich von seinen Eltern verabschieden, an einer Ecke auf seine Freunde warten, oder Einige die noch schnell ihr Hausaufgaben erledigten. Ich überlegte, ob ich das alles vermissen würde. Also ich meine jetzt die Schule im Allgemeinen. Ich wurde dieses Jahr meinen High-School Abschluss machen und danach hoffentlich auf ein gutes College kommen. Gut, das hieß ich hätte dann immer noch Unterricht, aber anders laufen würde es schon. Man sagt zwar immer Schule öde einen an, was ja auch so war, aber dabei vergisst man immer, dass man die ganze Zeit mit seinen Freunden zusammen ist, viel lachen muss und doch das ein oder andere interessante im Unterricht miterlebte. Nun gut...ein Jahr hatte ich noch. Also sich erstmal darauf konzentrieren, den Abschluss überhaupt zu schaffen. Ich kam an, schloss mein Rad ab und ging die Treppen zur Schule hoch.
Ich war relativ früh da und es war noch nicht viel los. Ich ging in den Chemie Saal und sah eine Gruppe von Sims dort sitzen, die ich kannte. Sebastian und Britney hatte ich noch nicht gesehen, was mich enttäuschte. "Jessy!" rief eine von ihnen. Soweit ich es erkennen konnte, war es Alex. Ich lächelte und setzte mich zu ihnen. Ganz ohne Britney und Seb, schlossen sie mich in ihre Gemeinschaft auf und wir unterhielten uns eine ganze Weile, lachten viel und stöhnten alle im Chor, als es klingelte. Den ganzen Tag über entdeckte ich meine zwei Freunde nicht, doch es machte mir nicht viel aus, denn ich war die ganze Zeit mit den anderen zusammen. Alex, Janine, Sarah und Julia waren richtig nett und ich hielt mir den Bauch vor lachen, als Martin, Phillip und Alexander mit ihren Witzen anfingen. Der Tag machte richtig Spaß und ging für meinen Geschmack, viel zu schnell rum.
"Komm Jessy, schnell! Wir verpassen den Bus!" rief Julia und die Anderen warteten auf mich. Ich winkte ab: "Schon gut, ich fahr mit dem Fahrrad!" Sie nickten und wir verabschiedeten uns. Ich lächelte und plötzlich sah ich Sebastian, der auf mich zurannte. "Hey du!" sagte er etwas gelangweilt, als er vor mir stand.
Ich sah ihn ihn irritiert an: "Hey...alles klar?" Er sah mich etwas säuerlich an: "Mit mir schon. Mit dir aber irgendwie nicht." Ich runzelte die Stirn: "Hä? Was meinst du?" Er verschränkte die Arme. "Tja, also, dass du mich versetzt hast, finde ich persöhnlich nicht so prickelnd." Ich sah ihn verwirrt an. "Schau mal auf dein Handy." sagte er. Ich befolgte seinen Rat und hohlte es raus. Tatsächlich: Er hatte mir eine Sms geschrieben in der stand, dass er in der großen Pause am Spielplatz auf mich wraten würde." ich sah in schuldbewusst durch meine Wimpern an und lächelte hoffnungsvoll: "Entschuldigung...ich hatte ganz vergessen mal auf mein Handy zu schauen..."
Seine Augen blitzten und er begann zu grinsen: "Schon okay, ich hab´s mir gedacht. Ist auch nicht schlimm, ich wollte dich jetzt nur mal erschrecken!" Ich lachte. Das hätte ich mir ja denken können! "Also was ich dir da sagen wollte: Du sollst nach dem Unterricht hinter die Schule kommen. Dort wartet Lilian auf dich!" Er deutete um die Ecke. Erschrocken sah ich ihn an: "Aber der Unterricht ist jetzt zu Ende!" Er lachte: "Du hast es erfasst! Also beeil dich, nicht dass du es dir bei ihr verscherzt!"
Ich grinste: "Dann geh ich mal!" Er klopfte mir brüderlich auf die Schulter: "Mach mich stolz!" Ich schüttelte ihn lachend ab und winkte ihm zu, als ich los lief. Er sah mir noch eine Weile nach, doch dann verschwand ich um die Ecke. Langsam wurde ich aufgeregt. Wie Lillian wohl war? Ich stellte mir eine ziemlich streng aussehende, altmodische, junge Frau vor und bekam es mit der altbekannten Nervosität zutun.
Kurz vor der nächsten Ecke blieb ich stehen und machte mich nocheinmal, so gut es jedenfalls ging, zurecht. Einmal tief durch atmen und los geht´s! Ich lief noch eine kleine Treppe hoch und befand mich jetzt direkt im kleinen, länglichen Hinterhof der Schule. Und da stand sie - Lillian. Ich musste unwillkürlich über mich selber lächeln, denn falscher mit meine Einschätzung über sie, hätte ich nicht legen können. Sie sah wirklich toll aus. Lillian war modern uns sehr stilsicher gekleidet, mit ihrem knielangen falten Rock, der hellrosa Bluse und dem dunkelroten Halstuch. Sie war dezent aber trotzdem schön geschminkt. Doch das absolut beeindruckenste an ihr, waren ihre wundervollen Haare. Sie waren Ellenbogen lang, hellblond, glänzend, fließend und gepflegt glatt. Sie lächelte mich an, als ich auf sie zu ging und ich fühlte mich mal wieder wie ein hässliches Entlein.
Ich blieb vor ihr stehen und blickte sie schüchternd an. "Hi! Bist du Jessy?" fragte sie mit einer flötenden und freundlichen Stimme. "Ja..." sagte ich und verspürte ein deutliches Kratzen im Hals. Sie nickte: "Schön. Hast du eine Ahnung, warum dich Sebastian hier her geschickt hat?" Sie sah mich aufmunternd an und ich lächelte zurückhaltend: "Eigentlich nicht."