fast 5 Monate seit dem letzten Beitrag, hui. Und fertig ist die Story immernoch nicht. Ich habe festgestellt, dass es nicht gerade von Vorteil ist, erst die Story zu schreiben und dann die Bilder zu schießen, statt umgekehrt, zumindest fällt es mir persönlich schwerer. so kommt es, dass ich seit monaten etliche Seiten Text aber kein einziges Bild hier auf dem Rechner hatte. Aber jetzt reichts immerhin für ein bis zwei Fortsetzungen erstmal.
Da ich inzwischen Sims neu installiert habe (wer hat schon länger als ein halbes Jahr Sims ohne neuinstallation drauf *g*), hab ich auch die Familien nicht mehr und die Häuser, ebensowenig die Downloads (ich wollte mir nicht die grade losgewordenen Bugs durch das ganze Zeug wieder ins Spiel holen), weshalb ich jetzt einige Bilder nur unter großem Aufwand machen könnte und deshalb weglasse, also nicht böse sein.
Da die Story jetzt in eine andere Zeit verlegt wird, sind die Bilder leicht verändert, die Sättigung ist heruntergesetzt, damit man sie später von den Bildern der aktuellen Zeit unterscheiden kann, also nicht wundern. Und noch eins: bitte nicht zu ernst nehmen, wenn da einige Sachen geschichtlich gar nicht stimmen, darauf hab ich kein Gewicht gelegt beim Schreiben 
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kurze Rückblende zur Erinnerung:
Melanie ist Fremdenführerin und hat ein Problem: in ihrer Burg spukts und die Besucher bleiben aus. Weil deshalb ihr Arbeitsplatz in Gefahr ist, hat Melanie dem Geist den Kampf angesagt, ihn in der Burg gesucht und auch gefunden, nun hat sie doch ziemlich Muffensausen, als er sich zu ihr umdreht....
und eines noch: die Story ist aus der Sicht von Melanie geschrieben
„Ahm Herr ähm“ – verflucht, jetzt war mir doch glatt entfallen, ob er Graf, Fürst oder Herzog war, also musste ich schnell umdisponieren – „Ich grüße euch, Euer Gnaden“, sagte ich mit verlegenem Grinsen und machte einen etwas unbeholfenen Knicks.
Plötzlich veränderte sich der Gesichtsausdruck des Geistes, war er eben noch ruhig, fast ein wenig verträumt erschienen, so verzog er jetzt mit einem Mal das Gesicht und ich wich einen Schritt zurück...
Einen Moment brauchte ich, um zu begreifen, dass er laut loslachte.
Das Lachen hallte an den Steinwänden wider und klang... nein eigentlich gar nicht schauerlich, sondern vielmehr ziemlich gutmütig und ehrlich belustigt.
Das verwirrte mich ziemlich, denn ich wusste nicht recht, was an meiner Anrede so überaus lustig sein sollte.
Als habe er meine Gedanken erraten, verebbte das Gelächter des Geistes langsam und kichernd meinte er: „’Euer Gnaden’, so hat mich auch noch keiner genannt, hihihi, das ist wirklich gut, wie kommt ihr nur auf ‚Euer Gnaden’“ ... und er schien sich erneut ausschütten zu wollen vor Lachen. Ich räusperte mich. „Aber Sie sind doch Karl-Wilhelm der I.“, stotterte ich etwas verunsichert. Das rief erneut einen wahren Lachanfall hervor und ich glaube, er war kurz davor, sich auf dem Boden zu wälzen. „Karl-Wilhem der I., ich“, japste er und lachte wieder schallend. So langsam wurde ich dann doch ärgerlich. Ich fühlte mich ziemlich veralbert. „Ich würde gerne mitlachen“, sagte ich griesgrämig und das schien ihn langsam zur Vernunft zu bringen. „Aber natürlich, meine Liebe, natürlich, es ist aber auch gar zu komisch, verzeiht meine Manieren, dass ich mich noch nicht vorgestellt habe. Mein Name ist Landor, meines Zeichens Hofgärtner auf Schloss Simbern.“
Das verschlug mir nun wirklich die Sprache.
„Hofgärtner?“, krächzte ich mühsam. Er nickte ernst.
„Aber, aber, aber... was macht ein Hofgärtner ein paar Jahrhunderte später als Geist auf dieser Burg?“
Diese Frage schien ihn wieder zu amüsieren, er grinste etwas, wurde jedoch schnell wieder ernst. „Eigentlich eine berechtigte Frage, mein Mädelchen, eine seeehr berechtigte Frage“, dann versank er wieder in Schweigen, das nur ab und zu durch ein Kichern unterbrochen wurde... ihr glaubt wirklich nicht, wie sehr er mir auf die Nerven fiel.
„Ja dann erzählen Sie sie doch endlich und nennen Sie mich nicht Mädelchen“, fauchte ich ihn an.
„na na, wenn man bedenkt, wie alt du bist und wie alt ich jetzt bin, dann darf ich doch wohl Mädelchen sagen“, meinte er gemütlich. „Wie alt bin ich denn jetzt? 500 Jahre? 600?“
„Etwas über 1000“, krächzte ich. Es schien mir selbst unfassbar, dass ich mit jemandem sprach, der über 1000 Jahre alt sein sollte.
„Jaja, wie die Zeit vergeht“, kicherte er und schien wieder in Gedanken zu versinken. Dann hob er plötzlich den Kopf. „Weißt du wie das ist, 1000 Jahre in einem Grab herumzuliegen?“
Ich schüttelte nur stumm den Kopf. Plötzlich schien Leben in ihn zu kommen, soweit das bei einem Geist die angebrachte Ausdrucksweise ist.
„Komm Mädelchen, setz dich doch, 1000 Jahre lassen sich nicht in zwei Minuten erzählen“. Er deutete aufs Bett und ich setzt mich zögernd auf die etwas staubige Bettdecke.
„Ich kann mich ja leider nicht setzten.“ Er machte eine entschuldigende Handbewegung. „Weißt du Mädelchen, wie das ist, wenn man als alter Mann nirgends sitzen kann, weil man durch alles durchschwebt? Sehr ungewohnt, kann ich dir sagen“
Warum musste ausgerechnet ich einen Burggeist erwischen, der sich offensichtlich gern reden hörte. Allerdings war ich ja auch neugierig, warum er hier herumspukte.
„Nun gut, Mädelchen (gr, es war ihm wohl nicht so leicht abzugewöhnen), ich beginne mit der Geschichte am besten im Frühjahr 1048, ich war ein junger Bursche

– glaubt man heute gar nicht, wenn man mich so sieht“, er kicherte wieder leise, „und hatte gerade meine Wanderschaft beendet, auf der ich so manche Feinheiten der Gärtnerkunst erlernt hatte. Das letzte Stück der Reise war nicht so gut gelaufen, 1047 war ein Jahr voller Missernten gewesen und der harte kalte Winter raffte die Menschen durch Hunger und Krankheiten wie Fliegen hinweg. Dass es für einen Gärtner in solchen Zeiten nichts zu tun gibt, muss wohl nicht extra erwähnt werden und so hatte ich mich mehr schlecht als recht in Richtung Heimat durchgeschlagen. Aber dann war die Sonne doch endlich einmal wieder herausgekommen und die Pflanzen wagten sich aus der Erde hervor. Ich erinnere mich, als wäre es heute gewesen: Es roch nach Frühling und die Sonnenstrahlen kitzelten warm auf der Haut, als ich die letzte Wegstrecke nach Hause erreichte. Vom Rabenberg aus sah ich das Dorf im Tal liegen, wie kleine zusammengeworfene Spielzeughäuser. Nur noch an der Burg vorbei den Abstieg, dann würde ich daheim sein. Ich weiß noch, ich hatte auch ein bisschen Angst vor der Rückkehr. Würden in meiner Familie noch alle gesund und munter sein? Dennoch pfiff ich fröhlich vor mich hin, der Tag war einfach zu schön.

Auf einer der großen Weiden, die zum Schloss gehörten, traf ich Eran, den Stallmeister der Burg, der gerade einen Hengst absattelte.
Wir waren früher schon gute Bekannte gewesen und ich blieb stehen, um mit ihm ein Schwätzchen zu halten. Über das Leben (und Sterben) im Dorf konnte er nicht sonderlich gut Auskunft geben, da er über dem Stall der Burg wohnte und nur ab und an nach Simbern hinunterkam, aber über die Burg wusste er umso genauer Bescheid. So erfuhr ich, dass eine Zofe vor zwei Wochen an einer Lungenentzündung gestorben war und dass auch der alte Burggärtner den Winter nicht überstanden hatte. Das ließ mich aufhorchen. Immerhin suchte ich eine Arbeit. Eran versprach mir, für mich anzufragen und noch ein bisschen froher gestimmt, ging ich ins Dorf hinunter
Das Dorf lag noch genauso da, wie ich es fast zwei Jahre zuvor verlassen hatte, die kleinen Häuschen, die Hühner auf den Straßen, ja selbst der Geruch und das Geschrei der Kinder waren gleich geblieben. Ich atmete tief durch und wusste: Ich war wieder zu Hause.

Was gab es für ein Hallo, als ich den elterlichen Hof betrat. Meine kleiner Bruder Richard fiel mir stürmisch um den Hals und auch meine große Schwester, Franziska, begrüßte mich, wenn auch etwas zurückhaltender, wie es sich für eine junge Frau ziemte. Mutter und Vater waren wohlauf, was mich mit großer Erleichterung erfüllte, auch sonst, so erfuhr ich, war das Dorf von der Hungersnot relativ verschont geblieben

Ich genoss es, wieder zu Hause zu sein, meine Mutter ließ es sich nicht nehmen, einen Kuchen zu backen, obwohl ich mich heftig wehrte, denn ich wusste ja, dass sie eigentlich weder die Zeit noch die nötigen Vorräte dafür ohne Bedenken aufbringen konnte, doch sie ließ sich nicht beirren. Ich erfuhr auch, dass meine Schwester inzwischen geheiratet hatte und lernte auch ihren Mann, einen rechtschaffenen Bauernsohn aus der Nachbarschaft kennen...“ Landor unterbrach sich „Langweile ich dich, Mädelchen?“
Seufzend unterdrückte ich ein Gähnen. „aber überhaupt nicht, erzähl nur weiter“, murmelte ich.

Mit sachtem Nicken fuhr er fort: „Kurz und gut, es waren alle wohlauf, ich aber wollte mich am nächsten Morgen gleich zur Burg aufmachen um dort für die Gärtnerstelle vorzusprechen.
Gesagt, getan, so kam es, dass ich bei dem Burgverwalter mit reichlichem Herzklopfen vorstellig wurde und mein Anliegen vortrug. Nach knapper Musterung meiner Person wurde ich tatsächlich eingestellt – zumindest auf Probe.
Ein paar wichtige Details gab mir der Verwalter noch mit auf den Weg, beispielsweise, dass die alten Rosenstöcke im Park nicht umgehauen werden dürften, da sie die Lieblinge der Burgherrin seien. Dann entließ er mich hinaus in mein zukünftiges „Reich“.

Der Park also, den ich jetzt betrat, verdiente diesen Namen eigentlich nicht. Vielmehr war es ein verwilderter, großer, doch mit viel Liebe angelegter Garten. Sofort sprangen einem die riesigen Rosengehölze ins Auge, die gerade die ersten sanftgrünen Blätter zaghaft der wärmenden Frühlingssonne entgegenstreckten. Die Warnung des Verwalters hätte überflüssiger nicht sein können, nicht einmal im Traum hätte ich daran gedacht, Hand an diese wunderbaren Sträucher zu legen. Was als nächstes auffiel, war, dass irgendjemand auf der Burg offenbar eine Vorliebe für Wasser hatte. Teiche und Brunnen glitzerten allenthalben, in manchen Becken tummelten sich bunte Fische von solch erstaunlicher Form und Größe, wie ich sie nie in meinem Leben erblickt hatte, andere wirkten, als wären sie gar nicht von Menschenhand erschaffen, sondern vielmehr natürlichen Ursprungs, in ihnen tummelten sich unzählige Molche. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, wie im Traume durchwanderte ich das Gelände, überall gab es neue, mir fremde Dinge zu betrachten und ich konnte kaum das Glück fassen, das mir solche Schätze zu Füßen gelegt hatte. Doch schon bald schritt ich rasch zu Werke, nach dem Winter war nicht eben wenig zu tun, die Triebe mussten geschnitten, die Beete gelockert, die Brunnen gereinigt werden. Ich merkte bald, dass die Arbeit keine leichte war, doch kehrte ich jeden Abend, wenn auch erschöpft, so doch glücklich und zufrieden nach Hause zurück.

Den Burgherrn sah ich in den ersten Wochen nur von weitem, wie er zu Pferde den Burghof verließ oder zurückkehrte, die Burgherrin bekam ich überhaupt nicht zu Gesicht.
So schritten die Wochen mit großer Eile ins Land, überall begann es aufs prächtigste zu blühen, der Boden war bald von einem wahren Blütenteppich bedeckt, der Garten strahlte in seiner ganzen Pracht, die ...“ Abermals unterbrach sich Landor
„Du verzeihst doch, wenn ich alter Gärtner ein bisschen ins Schwärmen gerate, hm?“
„Natürlich, natürlich“, murmelte ich matt, ich fühlte mich von dem Redefluss allmählich reichlich schläfrig, doch er fuhr unbeeindruckt fort...
„Doch dann“, er hob so abrupt die Stimme, dass ich zusammenfuhr... „dann geschah es...“
er machte eine dramatische Pause und blinzelte mich erwartungsvoll an. Einen Moment lang schwieg ich trotzig, ehe ich ihm seufzend den Gefallen tat und fragte: „Was geschah dann“
Mit zufriedenem Lächeln erzählte er weiter
„Ich war gerade dabei, das Unkraut aus den Beeten der Kletterrosen zu entfernen, als von oben eine gar süße Stimme zu mir sprach, dass ich meinte, ein Engel des Herrn müsse über mir schweben und gar zu mir sprechen. Und dieser Eindruck schien sich noch zu bestätigen, als ich den Kopf hob und nach oben blickte. Wohl wahr, dass Engel für gewöhnlich blond sind, doch war dieser hier ein dunkelhaariger, was seine unvergleichliche Schönheit keineswegs schmälerte, im Gegenteil. Ich rappelte mich auf und trat einen Schritt zurück und jetzt offenbarte sich auch der wahre Sachverhalt....
[tbc]