Okey, es geht weiter!
Carlos schleifte mich formlich zurück zum Bunker. Ich wollte da auf keinen Fall wieder hin, obwohl ich wusste, dass ich ja ständige Verbindung zu Neo hatte.
Schliesslich stand ich wieder im Büro des Bosses
Carlos: Ich habe gewonnen!
Boss: Hast dir ja auch reichlich Zeit gelassen. Tja, Kleine, tut mir leid. Verschwindet jetzt, ich will noch etwas unseren Erfolg beim Banküberfall feiern.
Carlos: Tja, dann verschwinden wir mal.
Er grinste hämisch und flüsterte mir ins Ohr: Weisst du, was ich mit dir machen werde? Ich werde dich heiraten! Schliesslich brauche ich Söhne, die meinen Platz einnehmen, wenn ich mal nicht mehr bin.
Mir sträubten sich sämtliche Nackenhaare und Übelkeit machte sich breit.
Carlos führte mich in eine kleine Zelle, bloss ausgestattet mit einem Feldbett und einem Waschbecken.
Carlos: Hier wirst du erst mal bleiben, bis mein Zimmer für zwei eingerichtet ist. Er lachte, verliess den Raum und schloss die Tür hinter sich ab.
Ich sah mich um. Gegenüber der Tür befand sich ein Lüftungsschacht, direkt über dem Bett.
Ich versuchte Kontakt zu Neo herzustellen.
Leila: Neo?
Nichts
Leila: Neo, bist du da?
Nichts. Niemand antwortete. Vorsichtig nahm ich den Chip aus dem Ohr und drehte ihn zwischen den Fingern hin und her. Er schien zu funktionieren. Ich steckte ihn wieder ins Ohr und versuchte es nochmal. Wieder keine Antwort.
Vielleicht hat er mich vergessen, dachte ich. Meine Situation schien mir so auswegslos, dass ich erst mal meinen Gefühlen freien Lauf lassen musste.
Dann plötzlich kam mir eine Idee... Der Lüftungsschacht!
Fünf Minuten später kroch ich durch den engen Schacht. Ich hatte das Gitter weggeschraubt (war ein ziemlicher Krampf ohne Schraubenzieher, aber zum Glück waren die Schrauben locker) und mich in den Schacht hochgezogen. Kalte Luft blies mir entgegen und ich hatte keine Ahnung, wo ich hinkroch.
Ich landete in einer Küche. Nachdem ich lange an der Tür gehorcht hatte und sich draussen im Gang anscheinend nichts tat, wagte ich es, sie zu öffnen.
Ich befand mich plötzlich in einer grossen Halle, die mit Säulen durchsetzt war. Ziemlich seltsam, für einen Bunker, dachte ich. Ich versuchte, das andere ende des Saals zu erkennen.
Plötzlich sah ich ihn. Es war Neo! Doch er war nicht alleine... Durch die Säulen gedeckt schleichte sich Carlos an ihn ran!