Beiträge von Nikita

    Hm hm hm, das ist ja wirklich alles sehr mysteriös und geheimnisvoll. Kann es sein, dass der See vor dem Madeleine und Carola sitzen, derselbe ist wie auf dem ersten Bild der Story? Und diese imaginäre Tür gibt mir auch ein Rätsel auf. Aber wenn ich an Madeleines Stelle wäre, mir wäre das ganz schön unheimlich wenn ich Dinge sehen würde, die die anderen nicht sehen können. Wirklich alles sehr mysteriös!
    Naja, ich werd mal drüber nachdenken gehen. Aber da ich eh zu keiner Lösung komme, musst du ganz schnell weiter machen.
    LG
    Nikita :teuflisch

    Na, das Ende hört sich ja vielversprechend an. Ich seh schon schlimmes auf uns zukommen :erschreck
    Aber Sir Josh hat wirklich nichts anderes mehr im Kopf als seine komischen Geschäfte. Bin schon mal gespannt wann eine Konfrontation mit ihm und Estelle kommt. Er sollte sich wirklich mal zusammenreißen. Sie ist schließlich seine Tochter.
    War wieder eine wundervolle Fortsetzung!
    Ich freu mich auf den nächsten Teil
    LG
    Nikita

    *grins* Willa ist ja schrecklich ungeduldig mit ihrer Schwester. Sie weiß überhaupt nicht, wie sich diese fühlt und wie es ihr geht. Die arme Lily kann einem echt leid tun. Das mit dem Whiskey fand ich so genial *lach*
    War wieder eine klasse Fortsetzung!
    LG
    Nikita

    Mensch, da bringt Jai endlich einmal über die Lippen, dass ihm Oli doch ein klein wenig was bedeutet, da wechselt er sofort das Thema und kommt auf Waffenhändlern zu sprechen :illepall Manchmal fragt man sich schon, was oder ob dieser Typ überhaupt etwas denkt.
    Aber bei etwas muss ich widersprechen: Es ist keine wenig bemerkenswerte Landschaft. Also ich finde sie wunderschön ;)
    Bin ja schon mal riesig auf dieses Fest gespannt.
    LG
    Nikita


    „Ich war eine misstrauische alte Gans“, murmelt Caroline beschämt, dann nimmt sie einen Schluck von Marias heißem Punsch.
    „Aber dass du Alex so verdächtigt hast“, wundert sich Chrissy. „Er ist total verrückt nach dir, Cara. Du hättest wirklich wissen müssen, dass er nie was hinter deinem Rücken tun würde.“



    „Ich war immer so unsicher“, erklärt Caroline. Sie spielt mit ihrem Glas und bringt es nicht fertig, Chrissy anzusehen. „Die Hälfte meines Lebens habe ich versucht, so zu sein, wie mich die Leute haben wollten, und während der anderen Hälfte hab ich mir Sorgen gemacht, dass sie mich nicht mögen, wenn ich sie enttäusche. Ich beneide dich wahnsinnig, Chrissy. Du bist immer mit dir zufrieden. Du sagst, was du denkst und fühlst, und du machst keinem was vor, und du kannst über dich selbst lachen, wenn du was falsch machst. Und alle mögen dich, weil du so bist, wie du bist.“



    „Aber das heißt noch lange nicht, dass ich mir keine Sorgen mache, ob die anderen mich mögen oder nicht“, protestiert Chrissy. „Ich hab immer noch Angst davor, dass ich mit fremden Leuten nicht zurechtkomme, und ich schäme mich immer, wenn ich was falsch mache, ob du es glaubst oder nicht. Bloß bin ich lieber die erste, die zu lachen anfängt. Ich kann nämlich den Gedanken nicht ertragen, dass sie hinter meinem Rücken über mich lachen.“
    Caroline nickt und wünscht sich dabei, wenigstens halb so tapfer zu sein wie Chrissy. „Du hast einen starken Charakter“, meint sie.



    „Wer, ich?“ Chrissy lacht und schüttelt ungläubig den Kopf. „Das musst du gerade sagen! Du schuftest so hart, um Erfolg zu haben. Du gehst dauernd zum Ballett-Training, und dann sitzt du noch stundenlang am Schreibtisch und machst deine Schulaufgaben. Ich hab überhaupt keinen Ehrgeiz. Wenn mir die Hausaufgaben zu schwer vorkommen, suche ich mir einen, der mir hilft, oder ich gehe ins Kino und denke mir: Es wird schon gut gehen.“



    Die beiden Mädchen wandern durchs Zimmer und bleiben am Fenster stehen.
    „Ich glaube, ich muss irgendwann mal gründlich nachdenken“, sagt Caroline. „Ich setze mich selbst immer viel zu sehr unter Druck. Das weiß ich. Eines Tages klappe ich noch zusammen.“
    Chrissy nickt. „Vielleicht musst du dir mal klar machen, dass man es nicht immer allen Leuten recht machen kann. Das hat überhaupt nichts mit Versagen zu tun, es ist einfach unmöglich. Die anderen werden dich trotzdem noch mögen. Die Welt geht ja nicht gleich unter, wenn man mal nicht super ist.“



    Caroline sieht Chrissy nachdenklich an. „Du hast ja recht“, sagt sie. „Ich will bei allem, was ich tue, immer die Beste sein, und wenn man das schafft, ist es ein tolles Gefühl. Heute Abend könnte ich zum Beispiel die ganze Welt umarmen. Aber wahrscheinlich bricht die Welt auch nicht zusammen, wenn ich bei der nächsten Vorstellung einen Fehler mache oder bei einem Test mal keine Eins schreibe. Ich glaube, ich hab heute was gelernt – der einzige Mensch, dem ich gefallen muss, bin ich selbst. Wenn ich mit mir zufrieden bin, dann ist das alles, was zählt – oder?“



    Chrissy nickt heftig. „Aber in ganz seltenen Fällen darfst du auch mal versuchen, anderen zu gefallen – zum Beispiel deiner Cousine. Die hat nämlich Stunden gebraucht, um diesen tollen Dip zu machen, und sie würde sich über ein Kompliment echt freuen.“
    Damit zieht sie Caroline zum Esstisch.
    Caroline lacht, nimmt sich ein Blumenkohlröschen und stippt es in Chrissys Dip. „Hm, lecker“, sagt sie. „Uraltes Familienrezept aus Iowa?“



    „Na klar!“ behauptet Chrissy grinsend. „Ich hab’s vorgestern auf der Rückseite einer Suppentüte gefunden.“
    Caroline stößt einen tiefen Seufzer aus, nimmt sich einen Teller und belädt ihn mit Häppchen. „Von jetzt an werde ich versuchen, mir nicht dauernd Sorgen zu machen und mein Leben lieber genießen – genau wie du“, verkündet sie. „Und damit fange ich auch sofort an. Jetzt esse ich erst mal all diese leckeren Sachen auf, dann lasse ich die heißeste Platte laufen, die wir haben, und dann tanze ich die ganze Nacht mit Alex.“


    So, ein oder zwei Fortsetzungen kommen noch und dann ist die Geschichte zu Ende.
    Liebe Grüße
    Eure Nikita

    Wildkatze und keira: Hmm, wie wärs damit, dass ihre Freunde einfach zwei Minuten später gekommen sind und Caroline sie deswegen nicht gesehen hat? Wäre das ein Argument? :augdrück
    @all: Ihr hattet natürlich recht! Auf Caroline wartet schon eine große Überraschungsparty, aber seht selbst:



    Eine Viertelstunde später gehen sie die Treppe zur Wohnung der Kirbys hinauf.
    „Meine Beine sind so schwer, dass ich kaum laufen kann“, jammert Caroline.
    „Na, dagegen können wir was tun“, meint Alex verschmitzt. Er wartet Carolines Antwort gar nicht ab, sondern schnappt sie, hebt sie hoch und trägt sie die Treppe hinauf.
    „Leute, hier sind wir!“ ruft er munter und stößt die Wohnungstür mit dem Fuß auf. „Primaballerina Caroline Kirby plus Eskorte!“ Er trägt Caroline bis zur Wohnzimmertür, lässt sie herunter und sieht ihr gespannt ins Gesicht.



    Caroline steht da, blickt sich ungläubig um, macht die Augen zu und reißt sie gleich wieder auf. Über dem offenen Kamin prangt ein Spruchband, auf dem in Goldbuchstaben steht: „Herzlichen Glückwunsch, Caroline!“ Der Esstisch verschwindet unter Tabletts und Schüsseln mit Häppchen und Chips und Gemüsestäbchen und Salaten. In der Mitte steht eine mit rosa Glasur überzogene Torte und in einer Ecke steht ein Punschkessel, aus dem es dampft und wunderbar riecht.



    Caroline steht ganz still da, nur ihr Blick wandert im ganzen Raum herum und bleibt dann endlich auf Alex haften.
    „Hast du das etwa alles gemacht?“ fragt sie gerührt.
    Alex lächelt. „Na ja, ein paar Leute haben mir schon dabei geholfen“, meint er. „Hey, ihr könnt jetzt alle rauskommen!“



    Von allen Seiten stürzen jetzt Carolines Freunde ins Zimmer. „Herzlichen Glückwunsch, Cara!“ ruft Tracy. Sie fällt Caroline um den Hals und drückt sie stürmisch.
    „Du warst einsame Spitze!“ schwärmt Justine. „Echt, Cara“, bestätigt Maria. „Du bist ein Genie!“
    Es dauert eine Weile, bis Herr und Frau Kirby in dem ganzen Trubel Gelegenheit bekommen, ihre Tochter ebenfalls in die Arme zu nehmen und sie zu beglückwünschen.



    Nur Chrissy steht abseits, als ob sie gar nicht dazugehört. Caroline nützt die erste Gelegenheit, um zu ihr zu gehen.
    „Herzlichen Glückwunsch, Cara“, sagt Chrissy zögernd.
    „Hast du bei der ganzen Sache mitgeholfen?“ fragt Caroline, und Chrissy nickt nur schweigend.
    „Mitgeholfen ist gut“, meint Alex, der Carolines Frage im Vorbeigehen mitbekommen hat. „Das Ganze war Chrissys Idee! Sie wollte dir eine Freude machen und dir zeigen, wie stolz wir alle auf dich sind.“
    Caroline starrt ihre Cousine ungläubig an. „Chrissy, jetzt weiß ich, warum du in letzter Zeit abends immer weggegangen bist, und warum du immer den Hörer so schnell aufgelegt hast, wenn ich reinkam! Du hast die ganze Zeit über diese Party für mich vorbereitet. Stimmt’s?“
    „Stimmt!“ bestätigt Chrissy lächelnd.



    „Oh Himmel, ich komme mir jetzt vor wie der letzte Schuft“, stößt Caroline reuevoll hervor. „Ich hab so schreckliche Sachen zu dir gesagt! Jetzt weiß ich, warum du dich nie verteidigt hast. Du konntest es gar nicht, denn sonst wäre die ganze Überraschung geplatzt. Oh Chrissy, kannst du mir das jemals verzeihen?“
    „Na klar“, meint Chrissy. „Ich wäre todsicher noch viel schneller misstrauisch geworden, wenn du dasselbe mit mir gemacht hättest.“
    Caroline schüttelt den Kopf. „Nein, Chrissy, das glaube ich nicht. Dazu bist du viel zu lieb.“
    „Quatsch!“ wehrt Chrissy ab. „Papa behauptet immer, ich wäre ein richtiger Drachen, und wehe dem Mädchen, das mal versuchen sollte, mir Ben auszuspannen.“ Sie hakt sich bei Caroline unter. „Komm, Cara, ich wette, du bist halb verdurstet. Probier mal Marias Zaubertrank!“



    Sie bugsiert ihre Cousine zum Punsch.
    „Ihr habt alles so schön gemacht“, sagt Caroline gerührt. „Und dieser tolle Kuchen! Ich glaube, das ist das Größte von allem.“
    „Und genau der hat uns so viel Ärger gemacht“, berichtet Chrissy grinsend. „Wir haben den Kuchen in einer Konditorei bestellt und mussten ihn gestern Abend in der Stadt abholen. Auf dem Rückweg hat der Wagen im Golden-Gate-Park seinen Geist aufgegeben. Ich dachte, du würdest schon schlafen, und so hab ich mir nicht mal ne Ausrede zurechtgelegt – ich meine, für den Fall, dass du mich fragen würdest, wo wir uns so lange rumgetrieben haben.“


    Fortsetzung folgt gleich...

    Hallo? Was geht denn mit dem Typen ab? Kaum verlässt seine Frau das Haus und schon fällt er über Madeleine her... tzzz :D Der ist doch nicht mehr ganz dicht..
    Bin ja schon mal gespannt, ob Madeleine sich das gefallen lässt oder ob sie sich zur Wehr setzt. Deswegen musst du schnell weiter machen :)
    LG
    Nikita

    Ui, Olivia muss ja schwer verknallt in Jai sein wenn sie ihm sogar schon hinterherfährt. Oh mein Gott, wie dumm die Liebe doch gewisse Personen macht *lach* Trotzdem kann ich Oli verstehen. Diese Ungewissheit würde mich auch fertig machen.
    Waren wieder zwei tolle Fortsetzungen!
    Liebe Grüße
    Nikita

    Boah nee, wenn ich denjenigen erwischen würde, der den armen Kater umgebracht hat.... :korunde Sich an wehrlose Tiere zu vergreifen ist echt das Allerletzte!! Und ich finde diesen einen Satz so traurig: "Sein Name war Mike. Er war schon alt, halb blind und hätte eigentlich friedlich im Schlaf sterben sollen.“ Boah, wer so etwas macht der gehört sich doch erschossen.
    Furchtbar, grausam, traurig. Mehr brauch ich glaub ich nicht dazu sagen..
    War trotzdem eine schöne Fortsetzung, aber ich könnte mich sowas von aufregen... Aber lassen wir das lieber ;)
    Liebe Grüße
    Nikita


    Edit: Mein 500ster Beitrag *freu*


    Er macht zwei Schritte auf Caroline zu und überreicht ihr ein bisschen unbeholfen den Rosenstrauß. „Hier, für dich“, meint er und sieht sie zärtlich an.
    „Für … für mich?“ stottert Caroline. „So viele Rosen … und alle von dir?“
    „Nicht nur von mir, von allen deinen Freunden. Cara, wir fanden dich alle super!“
    „Oh, wow!“ rutscht es Caroline heraus. Jetzt hab ich mich genau wie Chrissy angehört, denkt sie flüchtig.



    „Ich warte lieber draußen, wenn du nichts dagegen hast“, meint Alex als ein ziemlich leicht bekleidetes Mädchen an ihm vorbei huscht. „Beeil dich und zieh dich um, dann fahre ich dich nach Hause.“
    „Aber meine Eltern warten doch af mich“, meint Caroline zögernd. Sie hat sich den weiteren Verlauf des Abends ganz anders vorgestellt und ist ein bisschen verwirrt. „Ich wollte mit ihnen nach Hause fahren.“



    „Ich hab ihnen schon gesagt, dass ich dich mitnehme. Sie sind schon weg. Weißt du, Cara, ich wollte gern mal ein paar Minuten mit dir allein sein.“
    „Wirklich?“ Caroline zögert immer noch. „Und was ist mit Chrissy?“
    „Die ist mit deinen Eltern gefahren. Wir beide sind allein – nur du und ich.“
    „Hm, ist dir das denn überhaupt recht?“
    Alex sieht Caroline in die Augen und schüttelt leicht den Kopf. „Ich möchte wenigstens ab und zu mal mit meiner Freundin allein sein“, sagt er. „Oder hast du was dagegen?“
    „Nein“, murmelt Caroline. „Wenn du es wirklich so willst?“
    „Cara“, sagt Alex sanft. „Wir haben uns in letzter Zeit nicht besonders oft gesehen, und ich hatte noch gar keine Chance, dir zu sagen, wie stolz ich auf dich bin und wie sehr sich deine ganze harte Arbeit gelohnt hat.“



    Er legt ihr eine Hand auf den Arm. „Du warst phantastisch, Cara. Ich konnte kaum glauben, dass du das auf der Bühne wirklich warst. Du bist wirklich eine richtige Ballerina.“ Er lacht verlegen. „Aber ich schätze, das weißt du selber, oder?“
    „Nein“, meint Caroline mit leuchtenden Augen. „Ich weiß es erst seit heute Abend. Danke, Alex.“
    Er blickt sich um. „Komm, wir verschwinden hier“, drängt er.



    „Warum hast du es denn so eilig?“
    „Na, hier liegen sich doch praktisch alle in den Armen.“
    „Und was ist daran so schlimm?“
    „Ich hab Angst, dass mir plötzlich ein wildfremdes Mädchen um den Hals fällt“, meint er grinsend. „Ich hätte lieber, dass du das tust. Vielleicht nachher, wenn wir allein sind?“
    „Ich weiß nicht. Wir sollten besser direkt nach Hause fahren“, druckst Caroline herum. „Meine Eltern warten doch sicher auf mich.“
    „Ist mir auch recht“, stimmt Alex ungerührt zu. „Dann fahren wir eben direkt nach Hause. Und jetzt beeil dich, ja?“


    So, das wars wieder!
    :wink
    Eure
    Niki


    „Na gut“, murmelt sie und lugt angestrengt durch den Vorhangspalt.
    Der Saal ist riesig und bis zur letzten Sitzreihe gefüllt. Caroline weiß so ungefähr, wo die Plätze sind, die sie führ ihre Eltern und ihre Freunde reserviert hat. Sie zählt rasch die Reihen durch. Ja, da sitzt ihr Vater. Sie sieht, wie die Lichter an der Decke sich in seinen Brillengläsern spiegeln. Und ihre Mutter sitzt direkt neben ihm. Aber rechts von ihr ist eine ganze Reihe leerer Plätze: Keine Tracy, keine Justine, keine Maria, kein Alex, keine Chrissy – niemand!
    Wie nett, denkt Caroline bitter. Sie haben es also noch nicht mal geschafft, pünktlich zu meinem allerersten richtigen Auftritt zu erscheinen! Vielleicht kommen sie überhaupt nicht. Vielleicht gibt es da mal wieder einen Film, den sie sehen müssen. Tolle Freunde habe ich!



    Sie dreht sich um und bereut, dass sie überhaupt durch den Vorhang geschaut hat. „Meine Eltern sind auch da“, sagt sie zu Darcy. „Und jetzt gehen wir besser auf unsere Plätze.“



    Caroline nimmt ihre Position ein. Sie lässt sich auf ein Knie nieder und streckt die Arme zur Seite, währen Tanya sich leicht auf ihre Schulter stützt, auf der Spitze ihres Ballettschuhs balancierte und das andere Bein zur Waage hebt. Die Musik vom Band beginnt zu laufen. Ein Orchester wäre für diesen Anlass zu teuer gewesen, aber die perfekte Lautsprecheranlage des Theaters macht diesen Mangel wett. Caroline spürt, wie Tanyas Hand auf ihrer Schulter leicht zittert. Es ist mir egal, ob sie da sind oder nicht, denkt Caroline. Ich tanze, wie ich noch nie in meinem Leben getanzt habe, ob mir einer zusieht oder nicht.



    Der Vorhang öffnet sich, und das Publikum beklatscht das schöne Bild, das die Mädchen abgeben.
    Caroline richtet sich auf, breitet die Arme aus und trippelt zu ihrem Platz in der Reihe. Und dann beginnt sie zu tanzen. Nicht einen Augenblick lang denkt sie darüber nach, ob sie auf dem richtigen oder dem falschen Fuß steht, oder wie sie die Arme hält. Sie ist jetzt nicht mehr Caroline, die unter Madams kritischen Blicken zittert. Sie ist jetzt nur noch Tänzerin vom Kopf bis zu den Zehen und bewegt sich zu einer Musik, die sie wie auf Schwingen trägt. Sie kommt sich so leicht vor wie eine Feder und so graziös wie ein Schwan.
    Jetzt weiß ich, wozu das alles gut war, denkt sie flüchtig. Dieser Augenblick ist der Lohn für alle Mühe, die ich auf mich genommen habe. Ich bin eine richtige Ballerina in einem richtigen Ballett.



    Caroline ist überrascht, wie schnell alles vorbei ist. Ihr kommt es so vor, als hätte es nur wenige Minuten gedauert. Erst als sie sich mit den anderen Mädchen zum Schlussbild gruppiert und dann an die Rampe geht, um zu knicksen, spürt sie die Schweißtröpfchen die ihr über Gesicht und Rücken laufen. Der Applaus will gar kein Ende nehmen. Sie knickst ein zweites, ein drittes Mal, und dann fällt der Vorhang. Madame scheint überall gleichzeitig zu sein. Sie beglückwünscht alle und freut sich mit ihnen über den großen Erfolg.



    Caroline geht wie benommen in die Garderobe zurück. Um sie herum schnattern die Mädchen aufgeregt durcheinander, erzählen, was sie alles falsch gemacht haben, oder wie oft sie aus der Reihe getanzt sind, und überlegen, ob Madame es wohl bemerkt hat. Erst da geht Caroline auf, dass sie keinen einzigen groben Fehler gemacht hat. Vor lauter Freude und Erleichterung wird ihr ganz warm. Sie hat immer die richtige Position gefunden, sie hat all die schwierigen Schritte und Sprünge und Drehungen gemacht, ohne mit jemandem zusammenzustoßen, und ihr Knöchel hat noch nicht mal ei der Arabeske gezittert. Es ist alles vorbei, und sie hat es geschafft. Und dann platzt mitten in ihre Freude die Erkenntnis herein, dass keiner ihrer Freunde – oder keiner von denen, die sie für ihre Freunde gehalten hat – gekommen ist, um ihren großen Erfolg mitzuerleben.



    Angehörige und Freunde der Mädchen drängen jetzt zur Garderobentür herein, um ihre Stars zu umarmen und sie mit Blumen zu überschütten. Caroline sucht sich eine stille Ecke, schminkt sich ab und schnürt dann langsam ihre Ballettschuhe auf. Vor all den Fremden in der Garderobe will sie sich nicht umziehen, und so nimmt sie ihre Sachen, um in den Waschraum zu gehen. An der Tür herrscht immer noch Gedränge.



    Caroline zwängt sich mit Mühe durch, und dann bleibt sie plötzlich wie angewurzelt stehen: Zwei Meter vor ihr steht Alex im leeren Flur. Sein Gesicht verschwindet fast hinter dem dicken Strauß langstieliger roter Rosen.
    „Alex!“ haucht Caroline überrascht.
    Er grinst verlegen. „Mensch, Cara, bin ich froh, dass du raus gekommen bist! Ich hab versucht, mich in die Garderobe reinzuquetschen, aber da schwirren lauter halbnackte Mädchen rum, und du weißt ja, dass ich von Natur aus schüchtern bin.“


    Fortsetzung folgt gleich...

    So, jetzt gehts weiter. Zuerst aber ein Dankeschön an Santine, Wildkatze und Laurent!



    In zehn Minuten soll sich der Vorhang öffnen. In der kleinen Garderobe hinter der Bühne summt und schwirrt es wie in einem Bienenstock. Die meisten der Mädchen drängeln sich vor dem großen Spiegel und setzen schon mal ihre Ellbogen ein, um sich einen guten Platz zu erkämpfen.
    Caroline steht allein in einer Ecke und versucht, ihr Krönchen ohne Hilfe eines Spiegels festzustecken. Der Geruch von Schminke und das Rascheln der Tüllröckchen erinnern sie an ihre allerersten kleinen Auftritte, bei denen lauter stolze Mütter in der Garderobe gestanden und noch in letzter Minute an ihren Töchtern herumgezupft haben, um dies und das zu korrigieren.



    Jetzt sind sie Tänzerinnen in einer richtigen Ballett-Truppe. Keine von ihnen würde zulassen, dass ihre Mutter auch nur die Nase in die Garderobe steckt. Das hier ist eben keine der privaten kleinen Vorführungen für Eltern und Freunde, sondern ein richtiger Ballettabend in einem großen Theater vor großem Publikum.
    Caroline steckt noch eine Haarnadel in ihr Blumenkrönchen und wünscht sich einen Moment lang, ihre Mutter wäre da und würde ihr helfen, einen letzten Hauch von rosa Puder über Gesicht und Dekolleté zu verteilen, so wie sie es früher immer gemacht hat.



    „Soll ich dir helfen, Caroline?“ bietet Darcy, ein zierliches, rotblondes Mädchen aus der Truppe, ihr an. „Ich bin schon fertig, aber ich bin so zappelig, dass ich einfach nicht rumstehen und gar nichts tun kann.“
    „Ja, danke“, sagt Caroline. „Ich weiß nicht, ob mein Krönchen richtig sitzt. Ich habe immer das Gefühl, dass es hinten hoch steht.“
    „Ich weiß. Ich hab eine ganze Schachtel Haarnadeln verbraucht, und jetzt hab ich Angst, dass ich sie bei den Sprüngen auf der ganzen Bühne verstreue. Das hört sich bestimmt an wie Maschinengewehrfeuer.“



    Caroline grinst. „Hauptsache, das Krönchen fliegt nicht runter. Das wäre das Allerschlimmste, was passieren kann, oder?“
    „Nein“, behauptet Darcy. „Das Schlimmste wäre, wenn mir das Tutu runterfällt.“ Die beiden Mädchen kichern, und Caroline merkt, wie gut es tut, wenn man diese ganze Nervosität mit jemand teilen kann. Irgendwie ist es ein tröstliches Gefühl, dass andere genauso zappelig sind.
    „Weißt du, Caroline, manchmal beneide ich dich“, fährt Darcy fort. „Ich glaube, du hast nie Angst und regst dich nie auf. Du bist immer unwahrscheinlich ruhig, sogar wenn Madame uns anschreit. Meine Beine zittern immer so schlimm, dass ich kaum aufrecht stehen kann, aber du tanzt immer ganz ruhig weiter.“



    „Ich?“ fragt Caroline verblüfft, unterbricht sich aber, weil Madame in diesem Moment in die Garderobe kommt. „Lasst euch mal ansehen, Mädchen! Dreht euch um … ja, großartig! Ihr seht alle wunderschön aus. Ich weiß, ihr werdet heute Abend tanzen wie die Elfen. Wie Schmetterlinge werdet ihr über die Bühne schweben, und ich werde stolz auf euch sein.“ Sie sieht auf die Uhr. „In fünf Minuten seid ihr alle auf der Bühne. Und denkt dran – ihr seid jetzt richtige Tänzerinnen. Kein Gekicher, kein Flüstern, keine Albereien. Benehmt euch bitte wie Profis!“



    Madame verschwindet, und Caroline dreht sich feixend zu Darcy um. „Was hast du eben noch über Madame gesagt?“
    Darcy kichert. „Ich nehme alles zurück. Aber ich habe trotzdem noch immer Angst vor ihr. Komm, wir gehen mal auf die Bühne und spähen durch den Vorhang. Ich bin mal gespannt, ob unsere Leute schon da sind.“
    „Meinst du, das dürfen wir?“ fragt Caroline skeptisch. „Madame wird schimpfen, weil sie das bestimmt nicht profihaft findet.“
    „Ach, das bekommt sie gar nicht mit“, meint Darcy. „Ich muss unbedingt wissen, wo mein Freund sitzt. Wenn er einen Platz ganz vorn hat und ich ihn beim Tanzen sehen kann, dann vergesse ich bestimmt alles, was ich gelernt habe. Ich hab ihm gesagt, er soll sich einen Platz ganz hinten suchen.“



    Sie nimmt Caroline bei der Hand und zieht sie über den kalten Flur auf die Bühne. Durch den Vorhang hindurch kann man das gedämpfte Gemurmel des Publikums hören. Darcy lugt durch den Vorhangspalt.
    „Da ist er!“ flüstert sie aufgeregt. „Er sitzt ziemlich weit hinten. Ein Glück! Jetzt brauche ich keine Angst zu haben, dass ich sein Gesicht sehen kann, wenn die Lichter ausgehen. Meine Mutter ist auch da, und sie hat sogar Derrick mitgebracht. Das ist ihr neuester Freund. Mama hat sich todsicher den Mund fusselig geredet, damit er mitkommt.



    Sie kichert und dreht sich zu Caroline um. „Willst du auch mal rausgucken?“
    Caroline spürt, wie ihr Herz zu flattern beginnt. Wen würde sie im Zuschauerraum entdecken?
    „Ich glaube nicht“, meint sie zögernd und blickt sich nervös um, aber schließlich kann sie doch nicht widerstehen. Eigentlich wäre es ja doch schön, ein aufmunterndes Lächeln von Alex mit auf den Weg zu nehmen.


    Fortsetzung folgt gleich...

    Huhu Smeagol,
    hab eben erst gesehen, dass du ja eine neue Fotostory gemacht hast *mich wie verrückt freu*
    Ich bin ja schon mal sehr gespannt, wie sich die Geschichte noch so entwickelt und wie alles zusammen hängt.
    Mach schnell weiter, denn ich will wissen was in dem Brief steht ;)
    Liebe Grüße
    Niki

    Ui, da hab ich doch glatt die Fortsetzung über meine "Spielzeugtheorie" versäumt *lach* Soso, da kommt er also wieder angekrochen und winselt um Vergebung. Ich an Olivias Stelle hätte ihn noch eine ganze Weile zappeln lassen :D Und dann bringt er noch nicht einmal über die Lippen, dass er sie liebt, tze.
    Bin ja mal gespannt, wie die Sache mit Estelle und ihrer Tante weiter geht. Da bahnt sich ja ein richtiger Krach an.
    Freu mich auf den nächsten Teil
    Liebe Grüße
    Nikita

    Auch wenn du es vielleicht nicht mehr hören kannst: Mir tut es auch leid, dass du deine Prüfung nicht geschafft hast. Aber beim nächsten Mal klappts bestimmt!! :knuddel


    Zur FS: Mannomann, also ich finde Willa benimmt sich absolut kindisch. Soll sie doch endlich ihre Gefühle zugeben, dann klappt das auch mit Ben. Obwohl der auch ein bisschen komisch drauf ist...
    Zu dem Schrei: Vielleicht ist ja wieder ein Schaf ermordet worden? Nein, glaub ich nicht :D Da ist was anderes im Busch! Aber was? Naja, ich lass mich einfach mal überraschen!
    Die Fs war natürlich wie immer spitze!
    Bin gespannt auf den nächsten Teil!
    Liebe Grüße
    Nikita

    Uiuiui, da spinnt jemand aber mal wieder mächtig rum :rolleyes
    Na, ich bin mir nicht so sicher ob Olivia ohne ihren Jai leben kann *lach* Oder hat sie es doch endlich kapiert, was für ein nerviger Typ er ist? ;)
    War wieder eine phänomenale Fortsetzung!
    Ich bin gespannt wie es weiter geht.
    LG
    Nikita

    Also wenn ich Olivia wäre, wäre Jai mir auf die Dauer zu anstrengend. Sein ständiges Hin und Her würde mich sowas von nerven.
    Außerdem kommt es mir so vor, als wenn Olivia in Jai was anderes sieht, als er wirklich ist. Er behandelt sie ja irgendwie wie ein Spielzeug. Wenn sie ihm nicht mehr passt, legt er sie einfach in die Ecke und wartet bis er wieder Lust hat mit ihr zu "spielen". Aber dann muss sie zur Stelle sein. So kommt es mir jedenfalls vor. Kann auch sein, dass ich mich täusche :jojo
    LG
    Nikita


    In Caroline beginnt sich das schlechte Gewissen zu regen. Am Abend zuvor war sie müde und nervös gewesen. Sie hat Chrissy eine Menge schrecklicher Sachen an den Kopf geworfen, und vielleicht hat sie die Geschichte zu sehr aufgebauscht. Nur komisch, dass Chrissy so ruhig geblieben ist. Sie hat sich kaum verteidigt, ist nur still ins Bett gegangen. Das beweist doch, dass sie sich schuldig fühlt, denkt Caroline. Wenn mir einer so was in die Schuhe schieben wollte, dann würde ich glatt in die Luft gehen. Aber Chrissy ist nicht in die Luft gegangen.



    Caroline bleibt stehen und macht einen Moment lang die Augen zu, um dieses Bild von Alex und Chrissy, das sie dauernd vor sich sieht, zu verscheuchen. Natürlich findet er Chrissy nett. Alle finden sie nett. Sie ist hübsch und hat was im Köpfchen und nimmt das Leben nicht so furchtbar tragisch. Ganz anders als sie, Caroline, die sich ständig selbst beobachtet und sich Sorgen darüber macht, ob sie die Erwartungen der anderen wohl erfüllt. Vielleicht sollte sie versuchen, so wie Chrissy zu werden!



    Der Wind ist so stark, dass er ihr den Atem nimmt und auf ihrem Gesicht brennt. Sie dreht sich um und geht langsam weiter. Jetzt wo sie den ganzen Wirrwarr von Gedanken sortiert hat, wird sie Chrissy leichter ins Gesicht sehen können, wenn sie zu Hause ankommt.



    Aber Chrissy ist nicht da.
    „Sie ist vor einer halben Stunde mit Alex weggefahren“, sagt ihr Vater, ohne zu ahnen, wie sehr er Caroline damit schockiert. „Sie hat nicht gesagt, wohin sie wollten.“
    Also hab ich mich doch nicht geirrt! denkt Caroline verbittert. Sie weiß, dass ich heute Abend meinen ersten großen Auftritt habe. Sie weiß, wie wichtig mir das ist. Sie weiß, wie nervös ich bin, und trotzdem geht sie mit meinem Freund weg. Ich könnte wetten, dass sie heute Abend nicht mal ins Theater kommen. Caroline kneift die Lippen zusammen, um nicht zu weinen. Von mir aus können sie wegbleiben, denkt sie. Ich werde besser tanzen, wenn ich weiß, dass sie nicht da sind.


    So, das wars für heute.
    Liebe Grüße
    Eure Nikita :fee

    Hallo ihr Lieben! Jetzt stell ich doch noch eine kleine Fortsetzung rein. Aber zuerst ein dickes Bussi an Laurent, Thiara, Wildkatze, Smeagol, donnibärchen, keira, Sango und Santine!!



    Am nächsten Morgen steht Caroline auf, ohne nur einen Blick in Chrissys Richtung zu werfen.
    Wie ein Zombie wandelt sie ins Bad, duscht und geht dann in die Küche, um sich etwas zu essen machen.



    Sie will gerade das Haus verlassen, um zu ihrer letzten Probe zu gehen, als sie den angefangenen Brief auf dem Schreibtisch liegen sieht. Chrissy ist gerade im Bad; Caroline hört das Duschwasser laufen.
    Sie will den Brief eigentlich nicht lesen, aber die ersten Zeilen in Chrissys großer, kindlicher Handschrift springen ihr förmlich ins Auge.


    Lieber Ben,
    ich habe so schreckliches Heimweh, dass ich nicht mehr weiß, was ich machen soll. Ich würde nie hierher passen, und wenn ich 100.000 Jahre hier bliebe. Ich habe mich mit Caroline verkracht. Sie hasst mich…“



    Caroline dreht sich wütend um und rennt aus der Wohnung. Hat dieses Mädchen denn keine Spur von Schamgefühl? Da verbringt sie die halbe Nacht mit Alex und schreibt dann ihrem Freund, als wäre überhaupt nichts gewesen! Caroline geht der unangenehme Gedanke durch den Kopf, dass Chrissy vielleicht doch die Wahrheit über den Abend mit Alex gesagt hat, aber sie schiebt ihn sofort ärgerlich beiseite, und rennt fast den ganzen Weg bis zur Probe, als wollte sie möglichst schnell Abstand zwischen sich und Chrissy bringen.



    Bei den Aufwärmübungen sind ihre Beine so schwer wie Blei und ihre Arme so steif und ungelenk, als hätte sie sie schon seit einer Ewigkeit nicht mehr bewegt.
    „Entspann dich, Caroline“, redet Madame ihr zu. „Du bist ja total verkrampft. Mach dich ganz locker. Du wirst heute Abend großartig tanzen. Du hast gar keinen Grund, jetzt noch die Nerven zu verlieren.“
    Sie hat Recht, denkt Caroline. Verlier jetzt nicht auch noch die Nerven. Alles andere, was dir wichtig ist, hast du ja schon verloren.



    Nach der Probe macht Caroline sich wieder zu Fuß auf den langen Heimweg. Es ist ein windiger Tag, und ein Hauch von Herbst liegt schon in der Luft. Dunkle Wolken treiben über den Himmel, und das Wasser in der Bucht hat weiße Schaumkronen. Ein paar ganz Mutige sind mit ihren Segelbooten draußen und treiben in unglaublicher Schräglage über das Wasser.


    Fortsetzung folgt gleich...

    Hachja, du steigerst meine Urlaubssehnsucht wieder mal ins unermässliche. Und was deine Frage betrifft: Klar sag ich dir bescheid! Wie wärs wenn wir als Reiseziel Indien und das Wohnhaus von Jai als Unterkunft nehmen? :augdrück Mit deinen wunderschön gestalteten Kulissen kann dann ja nichts mehr schief gehen.
    Ich freu mich auf den nächsten Teil!
    LG
    Nikita