Beiträge von Nikita

    Hallo ihr Lieben! :)


    Jetzt hab ich mir gedacht, ich schreib hier auch mal was rein :kompi
    Murderdoll also ich hab keine ahnung, wo es solche T-Shirts geben könnte. Schau halt mal bei Google nach, da wirste bestimmt was finden! Viel Glück :)
    Yoah, ansonsten wünsch ich euch allen noch ne schöne Nacht :D
    LG
    Niki

    Hi Thiara!
    War wieder einmal eine sehr schöne Fortsetzung, auch wenn ich mich tierisch über diesen Marco aufgeregt habe! Obwohl ich doch glaube, dass sich Chantal von ihm nicht einlullen lässt?! Aber wissen kann man ja nie!
    Bin auf jeden Fall gespannt wie es weiter geht!
    LG
    Niki


    Die Oper geht weiter. Caroline flüstert Chrissy zu, der Mann sei der verschollene Bruder der Frau, aber sie wüssten es beide nicht. Sie verliebten sich ineinander, und das macht die Götter zornig.
    „Das finde ich aber blöd“, meint Chrissy respektlos. „Die Geschichte wäre viel besser, wenn sich die Götter da raushalten würden.“
    Wieder drehen sich ein paar Leute nach ihnen um, und einige lachen und tuscheln. Caroline tarnt sich hinter ihrem Programmheft und wirft Chrissy einen tadelnden Blick zu.
    „Bei diesen Opern mischen sich die Götter immer ein“, raunt sie Chrissy zu.
    „’Oklahoma’ hat mir aber besser gefallen“, murmelt ihre Cousine. „Da konnte man die Songs wenigstens mitschmettern.“



    Caroline macht sich auf ihrem Sitz ganz klein und kann das Ende der Oper plötzlich kaum noch abwarten. Während des letzten Akts sieht sie dauernd nervös auf ihre Uhr und hofft inständig, Chrissy würde auf weitere Kommentare verzichten. Sie hofft umsonst.
    „Wer ist denn der Typ mit dem langen Bart?“
    „Das ist Wotan, der Göttervater“, zischelt Caroline hinter dem vorgehaltenen Programmheft. „Und jetzt sei bitte still! Ich erkläre dir das später.“
    Ein paar Minuten vergehen, ohne dass Chrissy etwas sagt. Aber dann platzt sie mit einemmal heraus: „Guck mal, ich glaub, jetzt murkst der Götterboss die Frau ab. Hätte ich auch getan, wenn sie mir die ganze Zeit so laut ins Ohr gesungen hätte.“
    Chrissys Stimme ist trotz des lauten Orchestergetöses im weiten Umkreis zu hören, und ein paar Leute beginnen zu lachen. Carolines Gesicht brennt vor Scham.



    Der Vorhang hat sich kaum geschlossen, als sie auch schon aufspringt, das Opernhaus fluchtartig verlässt und zum Parkplatz rennt.



    Auf der Heimfahrt ist es sehr still im Wagen. Caroline rutscht in die äußerste Ecke und starrt schweigend aus dem Fenster. Ihr Vater versucht, eine Unterhaltung in Gang zu bringen, und Caroline merkt, dass Chrissy sie ein paar Mal von der Seite ansieht, aber sie hält das Gesicht stur abgewendet.
    Es hat keinen Sinn, denkt sie. Sie hat sich kein bisschen verändert, und dabei dachte ich, sie passt sich allmählich an. Ich dachte, es würde schön werden, bevor die Schule wieder anfängt, aber jetzt weiß ich es besser.
    Sie wird mich vor all meinen Freunden in Verlegenheit bringen, und ich werde bestimmt das ganze Schuljahr über mit angehaltenem Atem darauf warten, dass sie von einem Fettnäpfchen ins andere tritt.


    Ich würde mich riesig über eure Kommentare freuen :)

    Hey, ich danke euch allen für eure lieben Kommentare. Und damit meine ich Jadzia, keira, Micha, miri, Smeagol, Thiara, Vanillagirl, Honigkuchen und GinnieW! :kuss



    „Das ist also ein Opernhaus!“ ruft Chrissy. „Ist das alles elegant! Guck mal, die Kronleuchter! Und der Teppich auf der Treppe! Du, da müssten wir in schicken langen Kleidern runterschweben, und unten müsste dann ein toller Prinz auf uns warten.“
    „Manche ziehen wirklich Abendkleider an“, erklärt Caroline. „Auf den teuren Plätzen, zum Beispiel in den Logen, sieht man jede Menge lange Kleider und Nerzstolen und so.“
    „Schade, dass ich nichts Besseres zum Anziehen habe“, meint Chrissy und sieht an ihrem Sommerkleid hinunter. „Hoffentlich starren die Leute mich nicht an und fragen sich, was ich hier verloren habe.“
    „Ach was“, sagt Caroline ein bisschen ungeduldig. „Hier in der Stadt kann man tragen, was man will. Du kannst sogar in Jeans in die Oper gehen. Die Leute haben Wichtigeres im Kopf als das, was andere Leute anziehen.“
    „Aber du siehst so toll aus“, meint Chrissy mit einem bewundernden Blick auf Carolines blaues Kleid. „Ich komme mir wirklich wie die Cousine vom Land vor.“
    „Quatsch, Chrissy, das Kleid steht dir prima. Und jetzt lass uns auf unsere Plätze gehen, ich möchte nämlich vorher noch das Programm lesen.“



    Die beiden Mädchen folgen Herrn und Frau Kirby zu ihren Plätzen.



    Chrissy rutscht wie ein aufgeregtes kleines Kind auf ihrem Sessel herum und schnattert ununterbrochen. Caroline versucht, ihre Begeisterung zu teilen, aber an diesem Abend geht sie ihr mit ihrer Naivität doch ein bisschen auf den Geist.
    Wie kann man vor Begeisterung nur so durchdrehen? fragt sich Caroline. Ist das echt, oder spielt Chrissy nur das unbedarfte Mädchen vom Land, um sich interessant zu machen? Ach was, sagt sich Caroline im nächsten Moment, sie ist nur temperamentvoll und zeigt es ganz offen, wenn sie sich über irgend etwas freut.



    Sie lehnt sich zu Chrissy hinüber. „Wenn du den Inhalt verstehen willst, dann fang besser schon mal an zu lesen – sonst kriegst du nachher nämlich nicht mit, was auf der Bühne passiert.“
    „Warum denn nicht?“ fragt Chrissy.
    „Weil sie nicht in unserer Sprache singen“, sagt Caroline.
    Chrissy bekommt ganz runde Augen. „Warum denn das?“
    „Weil die Opern hier meistens in der Originalsprache gesungen werden.“
    „Aber dann versteht man doch gar nichts!“
    „Sage ich ja! Und genau deswegen lesen alle vorher das Programm.“
    Chrissy kommt nicht mehr zum Lesen, weil gleich darauf die Lichter ausgehen und der Dirigent den Taktstock hebt. Während der Ouvertüre sitzt sie ganz still und andächtig da. Dann öffnet sich der Vorhand zu einer Landschaftsszene mit einer primitiven Hütte darin, und der erste Akt der Oper beginnt. Chrissys erwartungsvolles Lächeln weicht allmählich einem Ausdruck größter Konzentration, dann einem Stirnrunzeln und schließlich hoffnungsloser Verwirrung. Caroline hört, wie sie auf ihrem Sitz herumrutscht und ab und zu abgrundtiefe Seufzer ausstößt.



    „Was passiert denn da eigentlich?“ fragt sie irgendwann halblaut.
    „Der Mann hat sich verirrt und bittet die Frau um ein Glas Wasser“, flüstert Caroline.
    Chrissy nickt und wendet ihre Aufmerksamkeit wieder zur Bühne. Weitere zehn Minuten vergehen. „Und was passiert jetzt?“
    „Sie sagt, sie holt ihm was zu trinken“, flüstert Caroline.
    Chrissy macht ein entsetztes Gesicht. „Bei dem Tempo wird er glatt verdursten“, stellt sie fest. Sie hat wohl flüstern wollen, aber ihre Bemerkung war trotzdem im Umkreis von ein paar Metern zu hören gewesen. Ein paar Leute drehen sich um, und jemand macht „Psst!“ Andere haben Mühe, ein Lächeln zu unterdrücken. Caroline spürt, wie sie feuerrot wird.


    Fortsetzung folgt...

    Da schließe ich mich Smeagol an! Ich glaube auch, dass in dieser Nacht etwas passieren wird! Ich bin schon mal gespannt!
    Mach so schnell wie möglich weiter!
    :gutenacht
    Niki

    Hui, ein überraschendes Ende! Bin mal sehr gespannt, ob Victor nach Italien muss und ob Calypso ihn umkrempeln kann :)
    Auf jeden Fall eine sehr gelungene Fortsetzung und ich freu mich auf die nächste!
    :gutenacht
    Niki


    "Das habe ich gemerkt", erklärt Caroline. Chrissy scheint den eisigen Unterton in ihrer Stimme nicht zu bemerken, aber Alex wird immer verlegener.
    "Sie hat ... hm ... sie hat mir von ihrer Familie in Iowa erzählt und wie sie ihre Leute vermisst und..."
    "Schon gut, Alex", fährt Caroline ihm in die Parade. "Du brauchst mir gar nichts zu erklären. Lass uns raufgehen und was trinken. Ich war drei Stunden bei der Probe und bin total ausgetrocknet."
    "Ihr beide geht am besten allein rauf", meint Chrissy. "Ich will euch nicht auf die Nerven fallen, wo ihr euch doch so lange nicht gesehen habt. Außerdem will ich noch ein bisschen braun werden."
    Caroline bekommt zufällig mit, wie Alex Chrissy zuzwinkert, bevor er ihr ins Haus folgt.



    Sie sind kaum in der Wohnung, als er ihr die Hände auf die Schultern legt und ihr prüfend in die Augen sieht. "Sag mal, bist du etwa böse? Begrüßt man so einen Freund, der auf einem kalten, einsamen Berggipfel mit dem Tod gerungen hat?"
    Caroline senkt den Kopf. "Tut mir leid, Alex. Ich war nur ein bisschen ... überrascht, dich und Chrissy zusammen zu sehen."
    Alex grinst. "Hm, das gefällt mir", meint er. "Zwei Frauen, die um mich kämpfen! Ich sage ja immer - ein bisschen Eifersucht kann nicht schaden."
    "Über so was macht man keine Witze, Alex", schimpft Caroline. "Das ist wirklich nicht komisch."



    Er zieht sie in seine Arme und sagt lächelnd: "Eine Sorge bist du jedenfalls los: Chrissy ist gar nicht der Dorftrampel, mit dem du gerechnet hast. Ich meine, welches Mädchen vom Dorf trägt schon so einen Bikini! Ich könnte schwören, dass da ein teures Markenzeichen drauf war."
    "Dann musst du ja sehr genau hingeguckt haben", erwidert Caroline kühl. "Wenn ihr zwei noch näher zusammengerückt wärt, dann wären eure Nasen zusammengestoßen."



    Alex umarmt sie noch fester. "Du bist verrückt", flüstert er. "Hast du wirklich geglaubt, ich hätte mit Chrissy geflirtet? Ich hab nur mit ihr geredet und darauf gewartet, dass du endlich kommst."
    "Ha!" ruft Caroline mit blitzenden Augen. "Nennst du so was etwa reden?"
    Alex sieht sie zärtlich an. "Glaub es oder nicht, aber so war es. Rate mal, Cara, an wen ich gedacht habe, als wir da oben im Schneesturm festsaßen! Ich dachte, wenn Caroline hier wäre, dann wäre alles halb so schlimm. Wir hätten uns in dem kleinen Zelt zusammengekuschelt, und der Wind hätte geheult, und drinnen wäre es richtig gemütlich gewesen."



    Er sieht Caroline aus seinen großen Augen ernst an. "Ich hab dich vermisst, Cara. Ich hab die Tage bis zu unserem Wiedersehen gezählt."
    "Ich hab dich auch vermisst, Alex", flüstert sie.
    "Und warum muss ich dann so lange auf einen Begrüßungskuss warten?" fragt er. "Ich stehe schon seit geschlagenen zehn Minuten mit gespitzten Lippen hier." Er zieht eine drollige Grimasse, und Caroline muss lachen.



    "Du Spaßvogel", meint sie. "Komm schon!" Sie hebt ihr Gesicht zu ihm auf, und Alex küsst sie.
    "Hm, das war schon mal ganz gut", flüstert er. "Das heißt, als Vorspeise. Jetzt kommt das Hauptgericht."
    "Alex! Wir sind doch nicht allein im Haus. Stell dir mal vor, meine Cousine oder mein Vater kämen ausgerechnet jetzt rein."
    "Na, dann kriegen sie eben mit, wie wir uns küssen", meint Alex unbekümmert. "Ich wette, deine Cousine Chrissy würde mich nicht so kühl abfertigen. Bei ihr zu Hause auf der Farm sind die Leute angeblich sehr lieb und warmherzig."



    Caroline macht sich in Alex' Armen ganz steif, und er sieht sie verwundert an. "Hey, das war doch nur ein Witz, Cara! Bist du aber heute empfindlich! Sag mal, wie wär's! Gehen wir heute abend zusammen aus? Nur wir zwei?"
    "Alex, ich kann heute nicht. Meine Eltern wollen mit uns in die Oper gehen, und für Chrissy ist es das allererste Mal. Ich muss ihr todsicher alles haarklein erklären."
    Alex grinst. "Ach was, Opern sind doch alle gleich. Die Frau verliebt sich in den Falschen, irgendwer erdolcht sie, und der Geliebte bringt sich um. So einfach ist das."
    Caroline muss lachen, doch dann schüttelt sie den Kopf. "Ich würde wirklich lieber mit dir weggehen, aber ich kann nicht."
    "Sehen wir uns denn morgen?" fragt Alex unverzagt. "Wenn du Lust hast, fahren wir mit dem Wagen raus."
    "Okay", stimmt Caroline lächelnd zu. "Das wäre super."
    "Na gut, dann rufe ich dich morgen früh an. Wir packen was zu essen ein und machen irgendwo ein Picknick."



    Caroline blickt Alex aus dem Küchenfenster nach, als er zu seinem Wagen geht, und versteht sich selbst nicht mehr. Warum hat sie ihn so einfach weggehen lassen? Warum hat sie ihn nicht gebeten, den Nachmittag über dazubleiben. Seit er weg war, hat sie doch nur davon geträumt, ihn wiederzusehen. Irgend etwas stimmt nicht.
    In diesem Moment fällt ihr Blick auf Chrissy, die in ihrem winzigen Bikini an der Brüstung der Veranda steht und Alex nachwinkt. Caroline wird es plötzlich eiskalt. Jetzt weiß ich, was hier nicht stimmt, denkt sie bitter. Chrissy hat vor, mir Alex auszuspannen. Gut, er hat behauptet, er würde sich nicht für sie interessieren, aber das muss ja nicht bedeuten, dass sie sich nicht für ihn interessiert. Und eines hat sie sich ganz bestimmt nicht eingebildet - die beiden haben über eine Verabredung gesprochen. Sie hat es doch ganz deutlich gehört.
    "Chrissy Madden", murmelt Caroline vor sich hin, "ich wünschte mir, ich hätte nie was von einer Cousine in Iowa gehört!"


    Schreibt mir Kommentare!

    Ich danke euch allen vielmals! Ein riesengroßes Dankeschön geht an keira, GinniW, Micha, Smeagol, Vanillagirl, Honigkuchen, miri und Laurent!



    Caroline schleicht langsam und total erschöpft die Straße entlang. Ihre erste Samstagsprobe für die Ballettvorstellung ist so hart gewesen, dass sie kaum die Kraft hat, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Jeder Muskel tut ihr weh, und ihr Kopf brummt immer noch, weil Madame fast drei Stunden lang mit ihrem Stock den Takt auf den Boden geklopft und die Gruppe mit ihren Kommandos bombardierte.
    Was Caroline am meisten bedrückt, ist die Tatsache, dass die anderen längst nicht so viele Probleme gehabt haben wie sie. Die Mädchen haben Madames barsche Anweisungen ruhig und präzise befolgt. Sie haben weder falsche Bewegungen gemacht, noch sind sie anderen in die Quere gekommen, so wie es Caroline einmal passiert ist. Und sogar Madames harte Kritik haben sie einfach so weggesteckt.
    Wenn ich mich nicht bald daran gewöhne, werde ich nie eine richtige Ballerina, denkt Caroline. Ich darf einfach nicht so empfindlich sein. Eines Tages fange ich noch vor allen an zu heulen, und mache mich lächerlich.
    Aber wenigstens hat sie die Probe überlebt, ohne zusammenzuklappen oder in Tränen auszubrechen, und jetzt freut sie sich auf einen langen, faulen Nachmittag in der Sonne. Es ist der erste richtige heiße Tag seit Wochen. Der Himmel ist tiefblau.



    Hoffentlich hat Chrissy für den Nachmittag nicht schon was Anstrengendes geplant, denkt Caroline, als sie sich die Straße entlang quält. In den letzten Tagen ist ihre Cousine auffällig ruhig gewesen; zumindest ist sie nicht mehr im Feuerwehrauto nach Hause gekommen. Caroline findet es inzwischen richtig schön, dass abends jetzt immer jemand da ist. Ihre Elter gehen oft zu Konzerten oder Kunstausstellungen und lassen die Mädchen allein. Sogar das Fernsehen macht mehr Spaß, seit Chrissy da ist, und außerdem erklärt sie sich oft freiwillig bereit, Sandwiches zu schmieren oder Popcorn zu braten, wozu Caroline sich niemals aufgeschwungen hätte.
    Ich glaube, ich gewöhne mich allmählich an sie, denkt Caroline. Inzwischen macht es ihr auch nichts mehr aus, wenn sie Chrissys Sachen im ganzen Zimmer verstreut vorfindet, und sie zuckt auch nicht mehr zusammen, wenn Chrissy durch die Wohnung brüllt: "Frühstück ist fertig!" Vielleicht wird es ja doch noch ein gutes Jahr werden.



    In diesem Moment sieht Caroline ein Auto vor dem Haus stehen, und ihr Herz tut einen Sprung. Alex ist wieder da - früher als erwartet!
    Sie rennt die Stufen zum Eingang hinauf, so schnell sie kann. Neben der Tür ist eine Veranda, die man von der Straße aus nicht einsehen kann und auf der sich die Mädchen manchmal sonnen. Caroline bleibt wie angewurzelt stehen, als sie sieht, wer dort einträchtig nebeneinander auf dem Boden der Veranda sitzt.



    Alex hockt mit dem Rücken zu ihr auf einem Strandhandtuch und beugt sich gerade zu Chrissy hinüber, die den winzigsten Bikini trägt, den Caroline je gesehen hat. Das Gesicht von Alex kann Caroline nicht sehen, aber dafür sieht sie das von Chrissy, und die starrt Alex gerade mit einem Ausdruck hingerissener Bewunderung an.
    Caroline steht da und kann sich nicht rühren. Ihr Herz hämmert so laut, dass sie Angst bekommt, die beiden würden es hören. Aber Alex und Chrissy scheinen so miteinander beschäftigt zu sein, dass sie für alles andere blind und taub sind.



    Caroline sieht, wie Alex Chrissys Hand tätschelt, und dann hört sie ihn sagen: "Also gut, dann sind wir verabredet. Vergisst du es auch nicht?"
    "Nein, bestimmt nicht...", fängt Chrissy an, und dann sieht sie plötzlich auf und bemerkt ihre Cousine. Alex wendet den Kopf und starrt Caroline verdutzt an.
    "Hallo, Alex", sagt Caroline in einer Stimme, die ihr selber fremd vorkommt. "Das ist aber eine nette Überraschung. Ich hatte dich erst am Dienstag erwartet."



    Alex steht langsam auf. "Hi, Cara", sagt er mit einem schiefen Grinsen. "Ich bin ein bisschen früher zurückgekommen. Wir haben drei Tage im Schneesturm gesessen, und dann hatten wir keine trockenen Klamotten mehr und nichts zu essen. Papa meinte, wir sollten die Tour abbrechen. Mensch, Cara, war das ein Gefühl, als die Zivilisation uns wieder hatte! Wir sind in eine Tankstelle reingewankt und haben erstmal literweise Cola getrunken. Heute morgen sind wir zurück gekommen. Ich hab nur schnell zu Hause geduscht und bin dann gleich losgefahren, weil ich dich überraschen wollte, aber du warst ja leider nicht da."
    "Naja, du hast doch nette Gesellschaft gehabt", erwidert Caroline mit mühsam beherrschter Stimme und einem Seitenblick auf ihre Cousine. "Ich wollte euch beide sowieso miteinander bekannt machen, aber das ist jetzt wohl überflüssig."



    "Alex hat zuerst gedacht, ich wäre du", erklärt Chrissy grinsend.
    Ganz schön cool, nachdem ich sie gerade erwischt habe, denkt Caroline bitter. "Er ist von hinten an mich rangeschlichen, weil er mich erschrecken wollte, aber dann hat er einen Schrecken gekriegt, weil er mich mit dir verwechselt hat."
    "Ich wusste gar nicht, dass wir uns so ähnlich sehen", meint Caroline trocken.
    "Nur von hinten", beeilt Alex sich zu versichern. "Chrissys Haare sehen genauso aus wie deine. Außerdem hab ich auch gar nicht damit gerechnet, jemand anderen im Bikini auf eurer Veranda anzutreffen."



    "Ich bin vor Angst fast gestorben", erzählt Chrissy weiter. "Ich hab ganz ruhig hier gesessen und gelesen, und plötzlich fiel jemand über mich her und meinte: 'Jetzt hab ich dich'. In dem Moment dachte ich nur an das, was du mir immer erzählst - ich meine, an irgendwelche gefährlichen Typen, die Mädchen überfallen. Aber als ich geschrien habe, ich würde die Polizei rufen, war er noch erschrockener als ich."
    "Ich hab's mit der Angst bekommen", ruft Alex. "Ich sah mich schon im Gefängnis sitzen. Ein Glück, dass du nicht durchgedreht hast."
    "Ja, und als das Missverständnis aufgeklärt war, haben wir uns richtig nett unterhalten", meint Chrissy unschuldig.

    Ui, jetzt hab ich glatt die letzte Fortsetzung verpasst! Naja, dafür hatte ich jetzt den doppelten Genuss :)
    Ich bin ja mal sehr gespannt was aus Victor und Calypso noch wird. Außerdem glaube ich, dass diese Lena noch eine größere Rolle spielen wird?
    Auf jeden Fall wieder eine superschöne Fs!
    :gutenacht
    Niki

    Hab mir auch mal deine Geschichte durchgelesen und ich finde sie wirklich klasse! Du hast einen tollen Schreibstil!
    Mach so schnell wie möglich weiter!
    LG
    Niki


    Ein Wagen fährt vor, und Caroline hört die Türen knallen. Sie rennt zum Fenster und sieht gespannt hinaus. Aber es ist nur ein elegant gekleidetes Pärchen, das die Stufen zum Hauseingang hinaufkommt. Caroline seufzt. Was ist nur mit Chrissy passiert?
    In kurzen Abständen treffen jetzt weitere Partygäste ein. Fernando, der Bildhauer, erscheint und arrangiert seine neueste Skulptur im Wohnzimmer. Caroline stellt sich ans Fenster und sieht alle paar Sekunden hinaus.



    Und dann fallen ihr fast die Augen aus dem Kopf: Ein Feuerwehrauto hält schwungvoll vor dem Haus, die Tür schwingt auf, und Chrissy springt raus. Sie winkt den beiden Männern im Feuerwehrauto zu und rennt die Stufen hinauf.



    Caroline empfängt Chrissy in der Diele. „Okay, dann schieß mal los“, meint sie trocken. „Du hast beim Feuerlöschen geholfen und die Stadt vor dem Abbrennen bewahrt. Aus lauter Dankbarkeit hat die Feuerwehr Taxi für dich gespielt.“
    „Falsch!“ meint Chrissy kichernd. „Es war viel einfacher. Ich bin in den falschen Bus gestiegen…“
    „Ach so, du hast das Feuerwehrauto mit dem Bus verwechselt…“



    „Nein! Ich bin schon in den Bus mit der richtigen Nummer gestiegen“, meint Chrissy, die Carolines Spott entweder nicht bemerkt oder nicht bemerken will. „Ich hab nur nicht gewusst, dass es der Express-Bus war. Du hast gesagt, ich soll an der vierten Haltestelle aussteigen, aber der Bus hat zum ersten Mal gehalten, als wir schon unten am Hafen waren. Ich hatte mein ganzes Geld für den Bus und für dieses süße Sonnentop ausgegeben, und so konnte ich dich nicht mal anrufen oder mit einem anderen Bus nach Hause fahren. Ja, und da habe ich diese Feuerwehrwache gesehen, und da bin ich einfach reinspaziert und hab gefragt, ob ich mal telefonieren kann. Die waren so nett, Caroline! Zuerst haben sie mir eine Cola spendiert, und dann meinten sie, sie müssten sowieso das neue Feuerwehrauto Probe fahren und würden mich nach Hause bringen.“
    „Phantastisch“, sagt Caroline trocken. „Ist dir eigentlich klar, dass wir vor Sorge um dich halbtot waren?“
    Chrissy macht ein zerknirschtes Gesicht. „Tut mir echt leid, Cara. Aber ihr braucht euch wirklich keine Sorgen um mich zu machen. Ich komme ganz gut allein klar.“



    Sie marschiert ins Wohnzimmer, bleibt aber wie angewurzelt stehen, als sie die vielen Leute sieht. „Was ist das denn?“ flüstert sie Caroline zu.
    „Eine von Mamas privaten Vernissagen“, flüstert Caroline zurück. „Es gibt unheimlich leckere Sachen zu essen.“
    Aber Chrissy hat nur Augen für die Skulptur. „Wo kommt denn der Schrotthaufen auf dem Tisch her? Hat dein Vater einen alten Motor auseinander genommen? Komm, wir bringen das Zeug schnell raus!“
    „Crissy, das ist ein Kunstwerk! Die Leute, die du hier siehst, sind extra hergekommen, um es sich anzusehen“, flüstert Caroline total schockiert. „Fernando ist ein berühmter Künstler!“
    „Das soll Kunst sein?“ fragt Chrissy mit ungläubig aufgerissenen Augen. „Dieser gammelige alte Motor?“
    Caroline sieht, dass alle Augen auf sie und Chrissy gerichtet sind. Sie nickt und sagt ungeduldig: „Die Skulptur trägt den Titel ‚Tod und Wiedergeburt’.“
    „Ach du lieber Gott“, ruft Chrissy entgeistert. Caroline blickt zwischen Chrissys verblüfftem Gesicht und der Skulptur hin und her und muss plötzlich kichern.



    „Was ist denn so komisch?“ erkundigt sich eine Dame, die in der Nähe steht. „Dürfen wir mitlachen?“
    „Sie dachte, die Skulptur wäre ein alter Motor, den mein Vater auseinander genommen hat“, erklärt Caroline, und es dauert nicht lange, bis der Witz im ganzen Raum herum ist.
    „Ich glaube, ich gehe mich mal duschen“, verkündet Chrissy würdevoll. „In der Stadt wird man immer so staubig.“



    Sie dreht sich mit hocherhobenem Kopf um; nur auf ihren Wangen brennen zwei feuerrote Flecken.
    Caroline beißt sich schuldbewusst auf die Unterlippe. Warum hab ich das bloß gemacht? denkt sie. Wollte ich mich an ihr rächen, weil sie mir soviel Angst eingejagt hat? Oder bin ich bloß eifersüchtig, weil Chrissy mit allem, was sie tut oder sage, immer ungeschoren davonkommt?
    Beide Erklärungen gefallen Caroline nicht. Sie nimmt rasch einen Teller, legt ein paar besonders leckere Häppchen drauf und läuft Chrissy nach.



    „Hier“, sagt sie, „du bist nach deinem Abenteuer bestimmt hungrig. Ich dachte, wenn du zuerst duschen gehst, ist nachher vielleicht nichts mehr für dich übrig. Es ist nämlich so – Künstler, die gammelige Motoren zum Kunstwerk erklären, haben immer so schrecklich viel Hunger.“
    Chrissy nimmt den Teller, ohne etwas zu sagen, aber nach ein paar Sekunden bedankt sie sich bei Caroline mit ihrem nettesten Lächeln.


    Jetzt könnt ihr wieder fleißig schreiben :-)

    So, heute geht es mal wieder weiter! Ich danke Smeagol, Thiara, miri und Vanillagirl für ihre Kommentare und allen anderen, die meine Story lesen!
    Vanillagirl Den Boden hab ich von hier



    „Chrissy?“ Caroline steht in der Diele und lauscht, aber in der Wohnung rührt sich nichts. Caroline seufzt. In ihrer ersten Woche in San Francisco hat Chrissy sich mit einer Stadtstreicherin angefreundet und verbotenerweise im Golden-Gate-Park durch den Teich gewatet. In der zweiten Woche hat sie sich in Chinatown verlaufen und sich mit zwei Punkern geprügelt. Jetzt ist sie schon seit zwei Stunden überfällig. Ob das Chaos, das Chrissy veranstaltet, jemals enden wird?
    „Chrissy, wo bist du?“



    Carolines Vater steckt den Kopf zur Tür seines Arbeitszimmers hinaus. „Du lieber Himmel, wo brennt’s denn?“
    „Tut mir leid, wenn ich dich gestört habe, Papa“, meint Caroline. „Es geht mal wieder um Chrissy. Ich hab mich vor zwei Stunden vor ‚Marcys Kaufhaus’ von ihr getrennt und ihr gesagt, welchen Bus sie nehmen soll. Dann bin ich zum Ballettunterricht gegangen, und Chrissy wolle direkt nach Hause fahren.“
    „Sie stöbert bestimmt mal wieder in den Läden rum.“
    „Falls ihr nichts passiert ist“, meint Caroline. „Ehrlich, Papa, wenn sie wieder nach Hause fährt, habe ich bestimmt graue Haare.“
    Herr Kirby lacht. „Lass ihr ein bisschen Zeit, sich einzuleben. Sie muss doch erst mal lernen, sich in der Stadt zurechtzufinden.“



    „Ja, aber warum macht sie es so kompliziert? Sieh mal, Papa, sie redet mit wildfremden Leuten im Bus, sie prügelt sich mit zwei Punkern, sie hilft einem Betrunkenen, der im Rinnstein liegt. Wenn sie so weitermacht, überlebt sie dieses eine Jahr gar nicht.“
    Herr Kirby lacht. „Chrissy hat ein Herz aus Gold. Sie hat eben noch nicht begriffen, dass es in der Stadt Typen gibt, zu denen man nicht freundlich sein darf.“
    „Ich möchte nur mal wissen, was sie jetzt wieder angestellt hat“, meint Caroline seufzend.
    „Geh duschen, Schatz“, meint Herr Kirby. „Sie wird schon kommen. Das Mädchen hat einen gesunden Überlebensinstinkt.“
    „Dein Wort in Gottes Ohr“, murmelt Caroline. Sie hebt seufzend ihre Tasche mit den Ballettsachen auf und geht in ihr Zimmer.



    Auf Chrissys Bett liegt das übliche Chaos. Caroline hebt die Sachen mechanisch auf und macht das Bett, dann geht sie duschen.



    „Ich kriege wirklich graue Haare, bevor ich 17 bin“, murmelt sie, als sie später vor dem Spiegel steht und sich fönt. Aber warum mache ich mir überhaupt Sorgen um Chrissy? überlegt sie weiter. Kein Mensch hat behauptet, ich wäre für alles, was sie tut, verantwortlich. Da ist bloß dieses eine Problem – man muss Chrissy einfach mögen und macht sich ganz automatisch Sorgen um sie. Hoffentlich ist ihr nichts passiert!
    „Caroline? Richard? Ist denn keiner da?“ hört sie in diesem Moment ihre Mutter aus dem Flur rufen.
    Caroline rennt hinaus.



    „Caroline! Sieh mal auf die Uhr! Nichts ist vorbereitet. Ich wette, du hast nicht mal daran gedacht, im Wohnzimmer aufzuräumen. – Was machst du denn für ein Gesicht? Erzähl mir bloß nicht, ihr hättet die Party vergessen!“
    „Oh Himmel, die Party! Zu Ehren von diesem Bildhauer, diesem Fernando … Fernando Dingsda!“ Caroline steht da wie vom Donner gerührt.
    „Genau. Erinnerst du dich vielleicht auch noch daran, was ich heute morgen gesagt habe – dass ich ein bisschen Hilfe brauche, wenn ich 20 Gäste bewirten soll?“
    „Oh Mama, tut mir leid“, murmelt Caroline. „Auf dem Heimweg vom Ballett fiel es mir ein, aber als ich nach Hause kam, war Chrissy nicht da, und ich habe mir die ganze Zeit Sorgen um sie gemacht!“
    „Wieso ist Chrissy denn nicht da?“



    „Ich weiß nicht, Mama. Ich hab sie zur richtigen Bushaltestelle gebracht, aber das war vor zwei Stunden.“
    „Oh nein!“ seufzt Frau Kirby. „Das kann ich heute gerade gebrauchen! Richard, wir sollten besser die Polizei anrufen.“
    „Ach was! Sie hat bestimmt eine gute Erklärung. Vielleicht wollte sie noch einen Bummel machen, und außerdem ist es erst halb sechs. Um halb sechs brauchen junge Damen heutzutage noch nicht zu Hause sein.“
    „Das gilt nicht für Mädchen, die von einer Farm kommen, Richard! Sie könnte sich doch verlaufen haben. Was sollen wir bloß tun?“
    „Wir bereiten deine Party vor, und wenn sie dann noch nicht zu Hause ist, machen Caroline und ich uns mit dem Wagen auf die Suche nach ihr“, meint Herr Kirby seelenruhig. „Was soll ihr schon am helllichten Tag passiert sein? Caroline, hilf deiner Mutter bei den Party-Snacks! Ich räume inzwischen das Wohnzimmer auf.“



    Caroline steht in der Küche, arrangierte Häppchen auf Silbertabletts und ist in Gedanken bei Chrissy und bei den irren Geschichten, die in den letzten Tagen passiert sind.
    Chrissy hat meine ganze schöne Welt auf den Kopf gestellt, denkt sie. 16 Jahre lang habe ich mich bemüht, ein feiner, vernünftiger, gebildeter Mensch zu werden, und kaum bin ich meinem Ziel ein bisschen näher gekommen, taucht diese Chrissy auf und benimmt sich so unfein, wie man sich nur benehmen kann. Sie bricht alle Regeln, die ich immer für wichtig gehalten habe, und kommt im Leben trotzdem besser klar als alle Leute, die ich kenne.


    Fortsetzung folgt gleich...

    Hehe, jetzt bin ich mal gespannt was Calypso zu sagen hat. Ist aber trotzdem gemein, gerade hier an dieser Stelle aufzuhören, tze ;)
    Ich bin schon wahnsinnig neugierig auf den nächsten Teil, also: schnell weitermachen :)
    LG
    Niki

    Hi Christl!
    Habe gerade deine Story entdeckt. Alles in allem ist sie gut geschrieben, aber ich finde sie ein bisschen verworren :confused: Vielleicht gibt sich das ja auch noch (bestimmt).
    Mach auf jeden Fall mit deiner Geschichte weiter! Sie wird bestimmt noch superspannend :)
    LG
    Niki

    :lachen Diese Fortsetzung war einfach mal wieder gigantisch!! Ich hab mich echt schlapp gelacht. Dieser Marvolo ist ja sowas von sich eingenommen, einfach genial. Es macht echt Spaß zu lesen, was dieser Kerl wieder als nächstes plant :roftl
    Du musst schnellstens weitermachen. Bin echt schon megagespannt auf die nächste Fs.
    LG
    Niki

    Boah, dieser Marco ist so hinterhältig. Hoffentlich fällt Chantal nicht auf ihn rein. Ich hoffe doch mal, dass zwischen Luca und Chantal wieder alles in Ordnung kommt. Die zwei passen doch so gut zueinander.
    Alles in allem war es wieder einmal eine sehr schöne Fortsetzung :)
    Mach so schnell wie möglich weiter.
    LG
    Niki


    Caroline sieht entsetzt zu, wie Chrissy ihre Schuhe auszieht. „Aber du kannst doch nicht einfach...!“
    Chrissy kann. Sie steigt ohne viel Federlesens in das knietiefe Wasser und watet auf das Boot zu. Die meisten Leute am Teich lachen und rufen ihr Bemerkungen zu, nur ein älterer Herr wird immer aufgeregter.
    „Hey, pass doch auf!“ brüllt er Chrissy nach.
    „Auweia!“ schreit Chrissy, als sie das Modell eines Luxusdampfers direkt auf sich zuschwimmen sieht. Sie macht rasch einen Schritt zur Seite, aber damit löst sie eine Flutwelle aus, die auf das Schiff zuschwappt. Es wird überrollt und geht unter, und der Mann auf der Bank schimpft und tobt.
    „Tut mir leid!“ ruft Chrissy ihm zu. „Ich glaub, ich hab gerade die Titanic versenkt.“
    Die anderen Zuschauer lachen und applaudieren, als sie die beiden Boote aus dem Wasser fischt und mit ihnen zum Ufer zurückstakst. Caroline hat mitgelacht – aber nur so lange, bis sie das Schild entdeckt: Waten im Teich verboten. 25 Dollar Strafe.
    „Chrissy, komm schnell weg hier!“ ruft Caroline.



    „Ja, gleich.“ Chrissy beugt sich zu dem Jungen hinunter. „Hier, so gut wie neu.“ Sie will ihm das Boot gerade geben, als sie einen Schlammfleck am Rumpf entdeckt. Seelenruhig rubbelt sie das Boot an ihren Jeans ab.
    „Bitte, Chrissy, komm doch!“ bettelt Caroline, die unter den Blicken der vielen Leute, die zu ihnen hinübersehen, immer zappeliger wird.
    „Klar, aber wir mussten das Boot doch zuerst saubermachen, oder?“ sagt Chrissy zu dem Jungen. Der nickt eifrig und strahlt sie an.



    Caroline zieht Chrissy am Arm mit sich davon und blickt sich noch einmal nervös um, ob ihnen auch wirklich kein Parkwächter folgt.
    Chrissy interessiert sich nicht für Verbotsschilder, denkt sie fassungslos. Chrissy interessiert sich nur für Menschen. Für andere tut sie alles..



    Carolines Eltern warten schon im Teegarten.
    „Hallo, da seid ihr ja endlich!“ begrüßt Herr Kirby die beiden Mädchen. „Na, wie war’s?“
    „Super, Onkel Richard!“ schwärmt Chrissy mit leuchtenden Augen.
    Caroline sieht das feuerrote Gesicht des Mannes vor sich, dessen Boot Chrissy versenkt hat. Sie denkt daran, wie sehr der kleine Junge sich gefreut hat, als Chrissy ihm sein Boot wiedergab. Nichts, was an diesem Nachmittag passiert ist, hätten ihre Freunde besonders lustig gefunden – ganz im Gegenteil. Und trotzdem weiß Caroline, dass sie ihren Spaß gehabt hat. Sie hat mit Chrissy gekichert und zufrieden neben ihr im Gras gelegen, und überhaupt war es ein unheimlich lustiger Nachmittag gewesen.
    „Ja, wirklich Paps“, sagt sie aus tiefstem Herzen. „Es war richtig toll!“


    Ich freu mich auf eure Kommentare :)