So, heute geht es wieder weiter!
Dankeschön für all die lieben Kommentare!
DawnAngel - Nun, jetzt hast du ja wieder Lesestoff 
@Santine + Lionimaus - Habt ganz ganz großen Dank ihr beiden 
@Smeagol - *lach* Das kenn ich nur zu gut! Sogar wenn der freie Wille auf "aus" geschaltet ist, machen diese Leutchen was sie wollen. Das hat mir manchmal schon meinen letzten Nerv gekostet 
ina - yepp, da geb ich dir vollkommen recht. Man ist da schon sehr sensibel und empfänglich für solche Kommentare und nimmt es sich sehr zu Herzen. Wobei bei mir das eher umgekehrt ist. Ich wurde schon mal gefragt, ob ich magersüchtig bin. Tze.. *entschieden von mir zurückweis*
Simplayer_w + Thiara - Nein, ich kann den Professor auch nicht leiden. Ihr habt meine vollste Zustimmung!
@Sallyconny - Jetzt kommt die Nächste *gg* Und das Lob musst du der Frau geben, die so gut schreiben kann; nämlich Joy Fielding.
Genug gequatscht, jetzt gehts weiter:
„Und wie geht es dir?“
„Ganz gut, glaube ich.“
„Nervös?“
„Ein bisschen.“
Chris streckte den Arm aus und fasste Barbaras zitternde Hand. Dabei streifte sie über ihren riesigen Bauch und spürte, wie das Baby in ihr sich sofort vorbeugte und die Ohren gegen ihre inneren Hautfalten drückte, als wäre es in permanenter Alarmbereitschaft. Wer ist diese Frau?, fragte das Baby in Chris stumm, und ein heftiger Tritt ermahnte sie, ihr nicht zu nahe zu kommen. Die Frau ist ein Eindringling, keine Freundin, warnte der Tritt sie, jemand, der von dir verlangt, ihr unvernünftig viel Zeit zu opfern, und der dich von deiner Familie ablenkt, wo dein angestammter Platz ist. Du solltest gar nicht hier sein. Hat Daddy dir nicht gesagt, dass du nicht herkommen sollst? Ein weiterer Tritt, härter und heftiger als der erste. Was würde Daddy sagen, wenn er es wüsste?
Chris wurde übel, und sie schluckte die Galle, die ihr in den Hals stieg, herunter. Oh bitte, dachte sie, während ihr Blick auf der Suche nach einem Notausgang panisch durch den langen Flur huschte. Du darfst dich nicht übergeben. Nicht hier. Nicht in einem Krankenhausflur, Herrgott noch mal. Obwohl es kaum einen besseren Ort gab. Dieser Gedanke ließ sie beinahe laut auflachen, wenn da nicht diese Angst wäre. Ich habe ständig Angst, dachte sie und kämpfte gegen den Würgereiz an, während sie ihre Furcht hinter einem Lächeln verbarg. Sie lächelte viel dieser Tage.
„Es wird schon alles gut gehen“, sagte sie, ebenso sehr zu sich selbst wie zu ihrer besten Freundin. „Soweit ich weiß, werden diese Untersuchungen heutzutage dauernd gemacht.“ Sie fragte sich, ob das stimmte oder ob sie es sich ausgedacht hatte. Tony sagte, dass sie sich ständig Sachen ausdachte und irgendwelches Geschwätz als Tatsache hinstellte, um zu vertuschen, wie ungebildet sie war. Dabei ließe sich niemand täuschen, sagte er.
„Ich weiß.“ Barbaras leicht aufgerissene Augen deuteten ein Lächeln an. „Keine große Sache. Ich hätte dich gar nicht fragen sollen, ob du mitkommst.“
„Sei doch nicht albern. Ich bin gerne hier.“
„Ron hat gesagt, er würde kommen, sobald seine Seminare vorbei sind.“
„Ich bin wirklich froh, dass ich es noch geschafft habe.“
„Danke.“ Barbara starrte in ihren Schoß. „Ich weiß, dass es wahrscheinlich nicht leicht für dich war, zu Hause wegzukommen.“
„Leichter als du denkst.“ Chris warf einen weiteren verstohlenen Blick in den geschäftigen Krankenhausflur und suchte nach einem vertrauten Augenpaar über einer OP-Maske. „Tony hat geschäftlich außerhalb der Stadt zu tun.“
„Geschäftlich? Hat er einen neuen Kunden?“
„Ich weiß es nicht genau“, erwiderte Chris vage, verlegen, nicht weil sie nicht mehr darüber wusste, sondern weil sie so unendlich erleichtert gewesen war, als Tony ihr erklärt hatte, dass er für ein paar Tage verreisen müsste. Sie hatte ihn weder gefragt, wohin er fuhr, noch, was er dort zu tun hatte. Ihre Freude über seine unerwartete Ankündigung war derart groß gewesen, dass sie sich am Tisch hatte festhalten müssen, um nicht auf und ab zu springen.
„Was ist denn los, Liebling?“, hatte Tony gefragt und sie in seine Arme gezogen. „Ich bin doch nicht lange weg. Du musst dir keine Sorgen machen.“
Was ist mit mir los?, fragte Chris sich nun. Tony war ihr Mann, der Vater ihrer Kinder. Er arbeitete hart, um für all die Bequemlichkeiten zu sorgen, die sie für selbstverständlich hielt. „Wie konnte sie so undankbar, so hartherzig und egoistisch sein, dass sie ihn an einen anderen Ort als an ihrer Seite wünschte, dem einzigen Platz auf der Welt, an dem er sein wollte? Warum machte sie ihm das Leben immer so schwer? War es so schwierig, einfach still zu halten und zu tun, was er von ihr verlangte: das Haus in Schuss, die Kinder in Ordnung und ihre Freundinnen auf Distanz zu halten? Tony hatte Recht: Wenn sie sich nur halb so viele Gedanken um ihn machen würde wie um ihre kostbaren Freundinnen…
Wenn ich einfach ein bisschen mehr Zeit für mich hätte, dachte Chris. Aber seit Tony zu Hause arbeitete, schien er bisweilen mehr mit ihrer als mit seiner Tagesplanung beschäftigt. Seit er vor sieben Monaten sein Zimmer zum Büro umgewandelt hatte, hatte er Chris’ Alltag komplett neu organisiert, und auch wenn sie widerwillig zugeben musste, dass der Haushalt seitdem besser funktionierte, klangen ein paar Tage, die sie ganz für sich allein haben sollte, unheimlich verlockend.
Sie konnte sich entspannen, mit ihren Freundinnen telefonieren, ohne sich um Tonys angeknackstes Selbstwertgefühl zu sorgen, vielleicht sogar Susan und Vicki zum Mittagessen treffen, auf jeden Fall aber Barbara zu ihrer Bauchspiegelung ins Krankenhaus zu begleiten, ein Ansinnen, gegen das Tony von Anfang an sein Veto eingelegt hatte. „Na, das ist wirklich eine großartige Idee“, hatte er sie getadelt, als sie ihm vor ein paar Wochen erstmals von Barbaras Bitte berichtet hatte. „Du mit deinem Baby, das praktisch aus deinem Bauch platzt, begleitest eine Frau ins Krankenhaus, die sich untersuchen lässt, um herauszufinden, warum sie keine weiteren Kinder bekommen kann! Das ist wirklich sehr einfühlsam von dir.“
FS kommt sofort..