Beiträge von Santine19

    Zitat von Laurent

    Ich bin auch noch da:D *auchaufgenommenwerdenwill*
    Hmm... was hab ich denn mitzubringen...*grübel* :kopfkratz Einen Laptop, dann müssen wir nicht aus den warmen Schlafsäcken steigen, um deine FS zu lesen:D Und Akkus für einen Monat :lachen


    Und wie üblich wollen wir alle, dass du weitermachst! Zelten ist zwar recht gemütlich, aber morgens ist es immer so kalt...*g*



    Herzlich willkommen in unserem "Wir warten auf die FS von Thiara - Club", Laurent :knuddel


    Kann mich dir nur anschließen...auch Wir (spreche jetzt mal in Namen des Clubs) wollen dass es weitergeht!!


    Lg,
    Santine :wink

    Ich hab ja einiges verpasst....!!
    Alle deine FS waren echt schön...Find die Liebesgeschichte echt süß, auch wenn Ich dem Glück nicht traue! Bin schon sehr gespannt wie es sich alles so weiter entwickeln wird ;)
    Lg,
    Santine :wink


    Einen Augenblick lang herrschte Stille. Als die lähmende Starre von ihr wich, sprang Olivia empört auf. Sofort begannen die Hunde,die in der Nähe lagen zu knurren. Der Fremde erhob sich ebenfalls.Olivia zitterte,teils aus Angst, teils aus Zorn.
    "Würden Sie die Güte haben, ihren verdammten Bestien zu Befehlen mich vorbeizulassen."
    "Warum? Weil ich die Wahrheit gesagt habe?"
    "Nein, weil Ich finde das sie widerlich, anmaßend und unerträglich von sich eingenommen sind.Und weil Ich diese sinnlose Begenung beenden möchte."fauchte Sie wütend.
    "Oh! Tut mir leid zu hören. Ich hatte gerade angefangen, mich sehr über den Zufall unseres Treffens zu freuen...und über das Gespräch, dass wie eine Oase in der Mittelmäßigkeit von Kalkutta war." Noch immer rief er seine Hunde nicht zurück. Olivia platze vor Zorn.


    "Warum beleidigen Sie ständig die Gesellschaft der Sie angehören? Glauben Sie, das erhöht ihr Ansehen?"
    Er schwieg einen Augenblick, dann fragte er ganz ruhig:
    "Weshalb sind sie so sicher, dass Ich der Gesellschaft angehöre, die Ich beleidige?"
    Diese Gegenfrage verwirrte Olivia. "Wieso, sind Sie kein Engländer?" platze Sie heraus und war sofort wütend auf sich. Was ging Sie das an, wer oder was dieser schreckliche Mann war.
    "Wieso glauben Sie, das Ich Engländer bin?"
    "Es interessiert mich absolut nicht, was Sie sind. Aber sie sehen nicht aus wie ein Eing.." verwirrt und verlegen schluckte Olivia den Rest der Antwort herunter.
    "Und wie soll ein Eingeborener aussehen? Unterwürfig? Kriecherisch? Soll er sich vor der weißen Mem verbeugen?" fragte er heftig und Olivia sah, dass er ebenfalls wütend war.
    "Nein! Natürlich nicht." rief Olivia, der bewusst wurde, dass er Sie absichtlich falsch verstand. " Sie wissen genau, wie Ich das gemeint habe!"



    Sie spührte, wie er Sie mit Blicken durchborhte. Als er wieder sprach,klang seine Stimme sehr beherrscht:
    "Sie meinen, wenn Ich so schwarz wäre wie die Nacht, würden Sie mich als Eingeborenen akzeptieren. Nun, meine liebe, unwissende Miss O´Rourke, in diesem Land wir Eingeborene alle Farben des Spektrums - von lilienweiß bis blauschwarz. Meine Farbe gehört in dieses Spektrum, aber Sie ist nicht englischweiß." Leise stieß er noch ein paar Worte hervor, gab dann den Hunden ein Zeichen und Sie sprangen davon in die Nacht. Der Mann blieb stehen wo er war.



    Mit abgewandten Gesicht sah er auf den Fluss. Plötzlich schien er einen Entschluß gefasst zu haben, denn er drehte sich nach Ihr um.
    "Vielleicht sind Sie so freundlich, Sir Joshua und Lady Bridget Grüße von mir auszurichten. Mein Name ist Jai Raventhorne." Seine Stimme klang kalt und förmlich. Dann drehte er sich um und verschwand hinter seinen Hunden in die Nacht. Er drehte sich nicht mehr nach ihr um.



    Wie gebannt starrte ihm Olivia nach. In dem Augenblick, als er an ihr vorbeigegangen war. hatte Sie einen flüchtigen Blick auf sein Gesicht werfen können. Die Augen standen in dem leicht braunen Gesicht im lebhaften Kontrast zu den schwarzen Haaren. Noch nie hatte Olivia einen Menschen mit solchen Augen gesehen. Sie schimmerten unheimlich und waren erschreckend kalt. Unbehaglich schüttelte Sie sich, klopfte energisch den Staub aus ihrem Kleid und eilte zurück in den Garten der Pennywothys.


    So...ihr seid durch!! Hoffe, es hat euch gefallen?! Und, was haltet ihr von Jai Raventhorne?!
    Lg,
    Santine :wink


    Der Fremde zögerte kurz, dann erwiderte er: " Ich habe einiges von ihm gelesen, als Ich in Amerika war. Ich war Beeindruckt von seiner Aufrichtigkeit und dem großen Mitgefühl, mit dem er sich für mehr Rechte für Bergarbeiter eingesetzt hat."
    "Dann kennen Sie meine Heimat aus eigener Erfahrung?Haben Sie dort gelebt?" Oliva fand den Fremden plötzlich sympatisch, seine viele Verstöße gegen die Etikette waren vergessen.
    Wieder zögerte er. "Ja. Sind Sie deshalb unglücklich? Weil Sie ihren Vater vermissen?"
    "Mein Vater fehlt mir, aber Ich bin nicht unglücklich." antwortete Sie scharf. Er schien diesen Ton jedoch nicht zu bemerken, denn er fragte weiter:
    "Arbeitet er immer noch als Journalist?"
    Diese Frage war weniger ungehörig als die anderen und da Olivia nicht oft Gelegenheit hatte, mit jemanden über ihren Vater zu sprechen-noch dazu jemand der seine Arbeiten aus erster Hand kannte-gab Sie bereitwillig Auskunft.
    "Oh ja. Er ist vor kurzem nach Hawai gefahren, um sich vor Ort ein Bild über diesen schrecklichen Walfang zu machen. Er drängt auf strengere Gesetze."



    "Ach, Walfang.Soso." Selbst im schwachen Licht konnte Olivia erkenen, das er, als er ihr sein Gesicht zuwandete, fragend die Augenbraue hob.
    "Er glaubt also, dass es Richtig ist gegen Windmühlen zu kämpfen, selbst wenn man weiß, das der Kampf aussichtslos ist?"
    "Er hat Prinzipien. Er glaubt es ist besser, für etwas zu kämpfen und zu verlieren als es gar nicht erst zu versuchen.Glaubt das nicht jeder anständige Mann." rief Olivia empört.
    "Möglicherweise. Doch Ich behaupte nicht, anständig zu sein. Ich glaube daran, dass Ich gewinne, sonst nehme Ich den Kampf nicht auf. Die Welt ist Verlieren gegenüber intolerant."
    "Und Sie gewinnen immer?" fragte Olivia spöttisch und überlegte gleichzeitig, ob Sie verrückt war, sich mitten in der Nacht mit einem Mann zu streiten, dessen Namen sie nicht kannte und dessen Gesicht sie nicht sehen konnte.



    "Ja, ich gewinne immer!" meinte er schlicht. Er kam ihr schrecklich eitel vor.
    "Dann müssen Sie entweder großes Glück haben oder Sie geben sich Selbsttäuschungen hin."
    "Ich glaube nicht an Glück und nur Dummköpfe geben sich Selbsttäuschungen hin. Ich mag viele schlechte, unselige Eigenschaften haben, Miss o´Rourke, aber ein Dummkopf bin Ich nicht, das versichere Ich ihnen." In seinen spöttischen Ton mischte sich mehr und mehr Sarkasmus als er fortfuhr:
    "Für eine weiße Mem haben Sie einen bewundernswerten Verstand. Ich stelle fest meine Informationen über Sie stimmen."
    Informationen über Sie...? Nervös überlegte Olivia kurz, ob Sie ihn nicht doch schon einmal getroffen hatte, verwarf es aber sofort wieder. Es war unmöglich einen so schrecklichen Menschen kennengelernt und wieder vergessen zu haben.
    "Was...für Informationen haben Sie über mich."
    Sie hörte, wie er in seiner Hosentasche etwas suchte und kurz daruf zündete er sich eine Zigarette an. Kurz erhellte die Flamme ein merkwürdig gebräuntes Gesicht und dichte, sehr dunkle Haare. Dann begann er, Olivias Frage offen und bereitwillig zu antworten.



    "Ich weiß das ihre Mutter, die einzige Schwester von Lady Bridget, bei der Fehlgeburt eines Jungen starb als Sie sieben waren. Sie ist mit ihrem Vater, einem Iren, davongelaufen, da sich ihre Eltern und ihre Schwester der Romanze wiedersetzten. Da die Famile die Heirat nicht akzeptierte, brachte Ihr Vater, Miss O´Rourke, ihre Mutter nach Amerika - ein Jahr später wurden Sie geboren. Nach dem Tod seiner Frau, den Sean nur schwer verkraften konnte, fuhr er ohne einen Cent in der Tasche nach Kalifornien. Mit Hilfe eines Mannes names Mac Kendrick, baute er schließlich eine Farm und erfolgreiche Pferdezucht auf, bei der Sie ihm helfen, während er Bücher schreibt." Als Olivia ihn sprachlos anstarrte, hob er den Kopf,sah nachdenklich in den Himmel.
    "Was noch? Achso, die Freiheit die ihr Vater ihnen lässt hat Sie unabhänig gemacht - was auf keine Gegenliebe bei ihrer Tante stößt, die einen Ehemann für Sie finden will. Wie Ich höre ist der aussichtsreichste Kandidat der ehrenwehrte Freddie Birkhurst, begehrte Junggeselle und Dorftrottel. Lassen Sie mich nachdenken...Hab ich was vergessen? Ganz sicher, aber man weiß eben nie alles, wenn man es nur aus zweiter Hand erfährt!"

    @ donnibärchen: Das Hungern hat ein Ende ;) Weiter gehts...*lach*
    @ wildkatze : Nicht das Buch kaufen...hier weiterlesen :knuddel
    @ Thiara: Wenn Ich mich jetzt aber in die Ecke setz und schäm kann Ich nicht weitermachen :P
    @ Smeagol : Dann wirst du Estelle lieben....Rosa ist ihre Farbe! *grins*
    @ Afrodisiac & Ina: Jetzt erfahrt ihr ein wenig mehr über den (coolen *gg*) Unbekannten
    @ keira : Sind sie auch...richtige Höllenhunde ;)


    Tausend Dank für eure Commis *knutschaa*


    Diese FS ist sehr lang, aber Ich hab es einfach nicht übers Herz gebracht, den folgenden Dialog zu teilen oder kürzen, da zum einen eine neue Person eingeführt wird und Ich ihn einfach liebe ;)!!
    Hoffe ihr seid nicht sauer wegen dem vielen Text!!



    "Haben Sie keine Angst," beruhigte der Mann sie gelassen. "Sie tuen ihnen nichts, solange Ich es ihnen nicht befehle. Wenn Sie sich einen Augenblick setzten, können sich die Hunde an Sie gewöhnen." Es klang beinahe belustigt, als erkläre er einem Kind etwas. Olivia blieb nichts anderes übrig, als sich zähneknirschend neben ihm niederzulassen und die Hunde mißtrauisch zu beäugen, die näher kamen und an ihr schnupperten.
    "Das ist Saloni und dieses hübsche Untier, dass Sie so taktlos anstarrt ist Akbar. Sie sind meine besten Freunde und beschützen mich mit ihrem Leben." erklärte der Fremde stolz, pfiff leise und die Hunde sprangen munter wieder in die Dunkelheit davon. Erleichterte atmete Olivia aus.
    "Es überrascht mich nicht, dass Sie Schutz brauchen," meinte sie streng, "wenn Sie sich im Dunkeln anschleichen und die Leute zu Tode erschrecken."



    Er lachte laut auf: "Hätte Ich Sie wirklich zu Tode erschreckt, hätten Sich bestimmt revanchiert und mich mit ihrem Colt, den Sie ja immer gegen Gefahr bei sich tragen, erschossen."
    Verblüfft sah Olivia ihn an. "Woher wissen Sie das?"
    "Tut das nicht jede vernüftige Amerikanerin in gefährlichen Situationen? Und was könnte gefährlicher sein als diesen öden Burra Khanas?!"
    Olivia holte tief Luft. "Und woher wissen Sie, wenn Ich fragen darf, das Ich Amerikanerin bin?"
    "Und eine vernüftigte noch dazu? Nun Kalkutta ist ein Dorf, Neuigkeiten verbreiten sich schnell. Und eine vernüftigte Frau fällt hier auf, wie ein Paradiesvogel unter lauter Hühnern."
    Olivia wurde unruhig. Das Kompliment fand Sie mehr als zweifelhaft und außerdem wurde das Gespräch zunehmend persöhnlich. Es beunruhigte Sie, dass er es beharrlich vermied, sich vorzustellen. Sie entschied, dass dies der richtigte Zeitpunkt war zu gehen und bat ihn, seine Leibwächter zurückzurufen,damit Sie gehen konnte. Der Mann jedoch tat nichts der Gleichen. Stattdessen setzte er sich bequemer hin.



    "Würde Sie mich bitte gehen lassen?" fragte sie empört. "Ich rechne jeden Augenblick damit, das Leute kommen die mich suchen und es wäre sehr demütigend, in dieser Lage gefunden zu werden."
    "Ich versichere Ihnen, Sie werden nicht vermisst - höchstens von ein oder zwei Personen. Und da Sie hierher gekommen sind um eben diesen aus dem Weg zugehen, würde Sie ihre Flucht zunichte machen, wenn Sie so schnell wieder zurückkehren. Außerdem " - Olivia ahnte sein sarkastisches Lächeln mehr als Sie es sah -" hat man bereits mit dem Tanzen angefangen und es gibt genug kleine Mädchen die gierig danach sind, bei den Tänzen einzuspringen die Sie versprochen haben."
    Seine Feststellungen waren so treffend, das Olivia wieder Willen lächeln musste. Außer Freddie und Lady Bridget würde Sie wohl keiner vermissen und abgesehen davon, war es hier am Fluß angenehm und sie konnte nicht leugnen, das der Unbekannte etwas an sich hatte, das Sie fesselte obwohl ihr seine scharfsinnigen Bemerkungen Unbehagen bereiteten.



    Er bemerkte ihr zögern und meinte spöttisch:" Ich hab mich bereits bei Ihnen entschuldigt Miss O´Rourke und Ich versichere ihnen, dass es nicht meine Art ist nichtsahnende Personen zu überfallen, schon gar nicht wenn Sie bewaffnet sind."
    "Sie...Sie kennen meinen Namen?"
    "Wie Sie sehen."
    "Woher wissen Sie, wer Ich bin?"
    "Ich weiß es nicht, außer vom Hörensagen. Im Grunde genommen kennt doch niemand den anderen."
    Olivia war angesichts dieser philosophischen Ausführung unbeeindruckt.
    "Ich bin verwundert, dass Sie nichts zynischeres auf Lager haben sondern nur diese Allerweltsphilosophie."
    "Vielleicht ist es schwer, auf dieser Welt zu leben ohne ein Zyniker zu sein."
    "Das finde Ich billig. Mein Vater sagt, Zynismus ist eine billige Tarnung für moralische Feigheit." sagte Olivia entschlossen.
    "Ihr Vater ist eben ein Mann der Worte, nicht des Handels."
    Olivia hatte nicht damit gerechnet, das dieser unverschämte Fremde sie noch mehr überraschen konnte. Aber jetzt war Sie einen Moment sprachlos.
    "Woher kennen Sie meinen Vater?"

    Endlich ne FS *aus Zelt krabbel, hinsetz,les*
    Richtig so, von mir aus hätte der liebe Luca ihr ruhig noch nen Tritt in ihren *na ihr wisst schon* verpassen können! Hoffe Dora ist jetzt endgültig Geschichte?!
    Und zu Chantal scheint er sich ja auch wieder anzunähern...langsam, aber stetig....Sicher kommt bald das klärenende Gespräch...Hoffe nur, ihr passiert nix in der Stadt?!
    War wie immer eine schöne FS, aber da Ich süchtig nach deiner Story bin brauch Ich immer noch mehr..also schnell weitermachen :kompi
    Lg,
    Santine :wink

    Hey ihr Süßen....tausend Dank für all die lieben Commis! :knuddel
    Eigentlich wäre Ich heute auch nicht dazu gekommen weiterzumachen, aber Ich bin heute schon früher nach Hause gegangen, weil Ich mir nacheinander erst mit dem Skallpell und dann mit dem Cuttermesser in zwei verschiedene Finger geschnitten hab :deppen und nicht mehr weiter arbeiten konnte!Tippen jedoch geht ganz gut :D und deswegen kommt ihr heute in den "Genuß" einer FS...



    Dort saß jemand, ein Mann. Die wiederholten Warnungen ihrer Tante schossen Olivia durch den Kopf. In einem gewohnten Reflex tastete sie nach der Waffe in ihrer Handtasche, fand Sie und fühlte Sich sogleich besser. Wer war dieser Mensch der hinter ihr saß? Welche unguten Absichten er wohl hatte. Gerade als sie aufstehen und davon laufen wollte, sprach er Sie an:
    "Seien Sie unbesorgt. Ich tue genau das selbe wie Sie. Ich sitze hier und genieße die Einsamkeit." Die Stimme klang kultiviert, der Mann sprach Englisch. Olivias Spannung wich und neugierig drehte Sie sich um, den fremden zu mustern.



    Viel konnte Sie jedoch nicht erkennen, da der Mond hinter einer Wolke verschwunden war und kaum Licht auf den Mann fiel. Seiner Stimme nach zu Urteilen, musste er jedoch noch sehr jung sein, kaum älter als Sie. Undeutlich konnte Sie erkennen, dass er groß war und ein helles Hemd sowie eine dunkle Hose trug. In dieser Aufmachung konnte er wohl kaum ein Gast auf der Gesellschaft gewesen sein, Betty Bennyworthy wäre bei seinem Anblick in Ohnmacht gefallen. Ihre Spannung und Nervosität wich immer mehr, aber dann fragte er:
    "Weshalb haben Sie geweint?"



    Sie erstarrte wieder. Hatte er etwa schweigend hinter ihr gesessen, während Sie geweint hatte? Das war unverzeihlich und unhöflich.
    "Ich hatte den Eindruck allein zu sein," meinte sie steif. "Offensichtlich habe Ich mich getäuscht. Die Höflichkeit hätte verlangt, dass Sie sich bemerkbar machen. Oder haben Sie mir etwa nachspioniert." Dieser Gedanke war ihr eben erst gekommen und erschrocken stand Sie auf.
    "Ich entschuldige mich bereitwillig, wenn Ich sie überrascht habe. Es war keineswegs meine Absicht, ihnen nachzuspionieren. Normalerweise gehe Ich hier Abends mit meinen Hunden spazieren und genieße die Einsamkeit." Olivia hörte Hundegebell und die Betonung von "Einsamkeit" war kaum zu überhören.



    "Entschuldigen Sie, wenn Ich sie in ihrer Einsamkeit gestört habe." sagte Olivia, die so langsam genung von diesem unmöglichen Benehmen hatte. Rasch wollte Sie an ihm vorbei laufen, doch er bedeutete ihr mit einer Geste stehen zu bleiben.
    "Sie verstehen mich falsch. Meine Einsamkeit ist mir auferlegt, ich mache lediglich aus einer Not eine Tugend. Ihre Anwesenheit ist keineswegs störend, im Gegenteil. Desübrigen würde Ich ihnen nicht raten, jetzt eine rasche Bewegung zu machen." Und bevor er noch etwas sagen konnte, tauchten aus der Dunkelheit zwei riesige Hunde auf und umkreisten Olivia mit drohendem Knurren.


    So, dass wars erstmal. Wer weiß, vielleicht setzte Ich später noch eine FS rein, mal sehen...


    Mich würde mal interessieren, wen Ihr lieber mögt : Estelle oder Olivia ?!


    Lg,
    Santine :wink


    "Fischfangflotte?" Olivia sah ihn verständnislos an.
    "Sie kennen den Ausdruck nicht? Dann lassen Sie mich in ihnen erklären: Jedes Jahr kommen Scharen junger Damen in der Absicht hierher sich einen reichen, englischen Ehemann zu angeln - die Fischfangflotte. Bleibt ihre Suche erfolglos, werden Sie als Leerfracht nach Hause geschickt." Er lachte leise, musterte Olivia und fügte hinzu: "Das wird bei Ihnen jedoch sicher nicht der Fall sein, so hübsch wie Sie sind, Miss O´Rourke und schon gar nicht, wenn Lady Bridget´s Bemühungen erfolgreich sind!"
    Olivia packte die kalte Wut, ließ sich aber nichts anmerken. Stattdessen setzte sie ihr strahlendstes Lächeln auf und bemerkte zuckersüß:
    "Da wir Amerikanerinnen so direkt sind, könnten manche junge Damen ihre Worte als Heiratsantrag betrachten.Sind Sie das?"
    Mit großem Vergnügen beobachte Olivia wie Peter dunkelrot anlief und ihm der Mund offenstand.
    "Nein? Nun ich kann nicht leugnen, dass Ich erleichtert bin.Ich finde, es gibt nämlich durchaus schlimmeres als mit der Leerfracht nach Hause geschickt zu werden."



    Mit einem glockenhellen Lachen ließ Sie ihn stehen und stürtzte sich in die Menge.
    Lady Bridget, die alles aus weiter Ferne beobachtet hatte, lächelte zufrieden. Wie wunderbar Olivia mit den jungen Männer zurechtkam - allein nach diesem Lachen zu deuten! Dann wandte Sie sich wieder ihrer Nachbarin zu und plauderte über die unerträgliche Hitze.
    Olivia bahnte sich einen Weg durch die Menge, sie wollte nur noch ins Freie. Auf ihrem Weg nach Draussen, schwebte kurz Estelle an John Sturges Arm vorbei und liess sich von Olivia versichern, dass ihr rosafarbenes Ballkleid wirklich sehr viel eleganter sei als Charlotte Smithers geschmackloses Konfektionskleid aus London.



    Der Garten hinter dem Haus lag verlassen. Nur hier und da waren einige Diener gerade dabei, überall Fackeln und Lampen zu entzünden. Man hatte Sie gelehrt, den Sahibs und vorallem den Memsahibs niemals ins Gesicht zu blicken, weshalb Sie sich rasch verneigten als Olivia an ihnen vorbei und auf den Rasen lief. Eine hohe Mauer trennte das Haus der Pennyworthys vom befestigten Ufer, doch das schmiedeeisserne Tor stellte für Olivia kein Hindernis da. Mit einem raschen Blick über die Schulter raffte Olivia die Röcke und kletterte darüber.



    Es war spät und niemand war am Uferdamm zu sehen, wofür Olivia mehr als dankbar war. Sie holte tief Luft und seuftze erleichtert. Es war eine ungewöhnlich klare Nacht und auch noch Jahre später erinnerte Sie sich daran, dass die Sterne so hell wie seltem am nachtschwarzen, samtigen Nachthimmel gefunkelt hatten. Die Blätter der Bäume raschelten sanft im Wind und das Wasser plätscherte leise und stetig. Im unsteten Licht des aufgehenden Mondes setzte sich Olivia auf den Rasen, zog ihre unbequemen Schuhe aus und genoß das kühle Nass des Taus auf ihren Zehen.



    Erinnerungen wurden wach und schon nach kurzer Zeit hatte Sie Heimweh wie noch nie zuvor. Sie vermisste Amerika, ihren Mischlingshund Spike, Sally und deren Söhne aber vor allem vermisste Sie ihren Vater. Vor ihrem inneren Auge sah sie ihr Zuhause und sie meinte fast, den harzigen Geruch der Tannen die ihr Haus umgaben riechen zu können. Der Kloß in ihrem Hals wuchs. Was um alles in der Welt tat Sie hier, eine Ewigkeit von allem und allen Entfernt die Sie liebte. Voller Verzweiflung legte Sie den Kopf auf die Knie und tat, was Sie sich geschworen hatte, nie zu tun: Sie weinte.
    Sie hatte keine Ahnung, wie lange Sie so da saß und weinte, aber als Sie ihre Tränen trocknete, fühlte Sie sich besser. Doch plötzlich spürte Sie, dass Sie nicht allein war. Sie drehte den Kopf,sah niemanden, doch das ungute Gefühl blieb.Nervös drehte Sie sich noch einmal um - und erstarrte. Keine fünf Meter hinter hier erkannte Sie nun ganz deutlich die Umrosse einer sitzenden, menschlichen Gestalt.



    So, ihr habt´s geschafft für heute ;)
    FS folgt....
    Gruß & Kuss
    Santine :wink

    @Barbia: Klar hab ichs gelesen...was denkst du denn??!! *schmacht* Aber an "Wer Liebe..." kommst nicht ran, dazu ist mir der Schluß zu offen.
    Hast du "Shalimar" gelesen? Ist auch nicht schlecht...aber mir ist zu wenig Liebe :luvlove und zuviel Außenhandlung :)


    So, weiter gehts...mit etwas "Glamour" und viel Text (da Ich morgen wohl nicht dazu komme,weiterzumachen)...:



    "Sagen Sie," fragte Freddie Birkhurst, "mögen Sie Krocket?"
    Noch vor acht Wochen hätte Olivia ohne zu zögern gefragt, was Krocket den sein, aber zwei Monate strenger Unterricht in englischer Konversation durch Lady Bridget hatten sie vorsichtig werden lassen. Dummerweise wusste Sie nicht mehr, ob Krocket ein Spiel oder eine Art Lammgericht war. Nach einem prüfenden Blick in das sie anhimmelnde Gesicht von Frederick James Alistair Birkhurst, der seid ihrem Eintreffen nicht von ihrer Seite gewichen war, beschloß Sie auf Nummer sicher zu gehen und meinte:
    "Ach, Ich bin mir nicht sicher, ob Ich Krocket schon versucht habe."
    Freddie sah Sie an und lachte schallend:
    "Sie haben so einen wunderbaren Sinn für Humor, Miss O´Rourke.Sagen Sie, sind alle Amerikaner zu entzückend witzig?!" meinte er lächelnd und sein bisschen Kinn verschwand völlig.
    "Es gibt siebzehn Millionen Amerikaner. Da ich nicht alle kenne, kann Ich ihre Frage wohl kaum zufriedenstellend beantworten." meinte Olivia kühl.



    Nach zweieinhalb Stunden in Freddies Gesellschaft war Olivia allmählich mit ihrer Geduld am Ende, da ihr Freddie nicht von der Seite wich und sie derart anhimmelte, dass es ihr mehr als peinlich war. Als amerikanische Nichte von den Templewoods zog Sie natürlich die Aufmerksamkeit auf sich, was ihr diese ewigen Burra Khanas noch schlimmer machte, aber heute war es ihr nur recht, da es die Anwesenheit von Freddie erträglicher machte. Im Moment jedoch sah Sie keine Möglichkeit zur Flucht. Hilfesuchend sah sie Sich nach Estelle um, doch die war am Arm des charmanten John Sturges verschwunden.



    Olivias Kiefer schmerzte vom ständigen Lächeln und ihr Kopf dröhnte aufgrund des lauten Stimmengewirrs und dem Mangel an frischer Luft. Gerade als Sie mit dem Gedanken spielte, einen nicht sehr überzeugenden Schwächeanfall vorzutäuschen, bot sich doch noch eine Möglichkeit Freddie zu entkommen. Arthur Ransome erbarmte Sich Ihrer, trat auf Freddie zu und verwickelte ihn in ein Gespräch über dessen Dienst beim Militär. Dankbar grinste Olivia ihn an, murmelte eine Entschuldigung und machte sich auf den Weg zu der Sofaecke, in der ihre Tante saß.



    Sie kam allerdings nicht weit. Auf halben Weg wurde Sie von Peter Barstow, einem Freund Freddies und eben so ein Nichtsnutz mit Vermögen, aufgehalten.
    "Wie ertragen Sie nur dieses höllisch langweilige Leben hier, Miss O´Rourke?" fragte er und lächelte Sie abschätzend an.
    "Ich finde es hier ganz und gar nicht langweilig," antwortete Olivia mehr aus Loyalität ihrer Familie gegenüber denn als Wahrheit, "Warum sind Sie jedoch hier, wenn Sie alles so langweilt?"
    "Ach nur weil mein Vater es mir befiehlt. Wie Freddie bin auch Ich aus Oxford geflogen und lehre nun hier diesen Wilden so etwas wie Kultur!" meinte er herablassend. Diese Aroganz machte Olivia mehr als wütend und so fragte sie ihn in sehr schneidendem Ton:
    "Dürfte Ich fragen, was für eine Qualifikation Sie, der Sie doch aus Oxford geflogen sind, haben um zu lehren?"
    Peter wurde blaß, fing Sich aber schnell wieder und erwiderte mit einem boshaften Grinsen:
    "Ich habe bereits gehört,dass Sie eine junge Dame mit eigenen Ansichten sind, Miss O´Rourke.Umso mehr wundert es mich, dass sie freiwillig ein Mitglied der Fischfangflotte geworden sind?! Sicher werden Sie mir als Amerikanerin diese Frage nicht verübeln, wo Sie doch alle so wunderbar direkt sind."

    Zitat von Wildkatze13

    Ich habe beschlossen ich setze mich zu Santine und wir campen zu zweit...


    @Santine: Du hast doch nichts dagegen *lol* :knuddel


    :wink


    Nee, desto mehr, desto lustiger.... ;)
    Donnibärchen & Laurent...wie wär´s ?? *lach*

    Neeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeein!!!!
    Nicht aufhören...du musst weitermachen...!!!! Und zwar auf der Stelle, sonst wirst du mich kennenlernen!! *lach*
    Super Fs, (wie immer! :rosen) aber irgendwie hab Ich das Gefühl, dass sich Luca gerade mit Chantal versöhnen wollte....und Du hörst einfach auf! *tzis*
    Werd mir jetzt meine Decke und mein Kissen holen und solange vor dem Rechner campen bis es weitergeht!! :wart


    Lg von deinem Fan,
    Santine :wink

    Wie immer Dankeschön für Eure Commis :rosen


    So langsam kommt die Story ins Rollen...
    Weiter gehts:



    Gegen zehn betrat Olivia Sir Joshua´s Arbeitszimmer. Die beiden Männer hielten Cognacgläser in der Hand und die Luft war schwer vom Rauch ihrer Havannazigarren. Nachdem Sie ihren Onkel und Arthur Ransome, den besten Freund und Buchhalter von Joshua, begrüßt hatte, liess sich Olivia neben Arthur auf das Sofa fallen und hörte den beiden Männern zu, die wieder den Faden eines früheren Gespräches aufnahmen.
    "Wir können nicht die Hände in den Schoß legen und zusehen wie man uns auf unserem eigenen Feld schlägt. Diese Herausforderung muss angenommen werden." sagte Sir Joshua und erhob sich.
    "Andere werden Sie annehmen." gab Ransome zu bedenken.
    "Was andere machen interessiert mich einen Dreck. Da sind Gewinne zu machen, so hoch wie wir es immer zu Träumen gewagt haben." meinte Sir Joshua und redete zunehmend lauter.



    "Wir müssen jetzt in dieses Geschäft mit einsteigen! Findest du nicht auch Olivia?"
    "Um was geht es denn überhaupt, Onkel Josh? Um höhere Gewinne?"
    "Dein Onkel hat vor, nicht mehr nur in Indien und England sondern auch in Amerika Geschäfte zu tätigen. Dazu braucht er jedoch bessere Maschinen. Es gibt momentan einige neue Entwicklungen in dieser Richtung, aber es wäre sehr riskant, schon jetzt zu investieren." erklärte ihr Arthur Ransome lächelnd.
    "Ganz davon abgesehen, das selbst wir dafür nicht genug Kapital haben." fügte er zu Sir Joshua gewandt hinzu.
    "Ich verfüge vielleicht nicht über das nötige Kapital, aber in Kirtinagar tut man es."
    Arthur Ransom drehte sich verblüfft zu Sir Joshua herum und stand ebenfalls auf.



    "Ich hatte schon seid einer Zeit den Verdacht, dass du darauf hinaus wolltest." Ransome atmete hörbar ein "Aber das kann doch nicht wirklich dein Ernst sein! Wir wissen beide, dass Arvid Singh keiner dieser Maharadschas ist, die Du bestechen kannst wie es dir gefällt."
    "Pah, jeder ist käuflich und es gibt mehrere Arten einen Affen zu fangen." schnaubte Sir Joshua verächtlich.
    "Aber gerade du solltest wissen, das Arvid Singh uns das Geld niemals geben wird. Du weisst, dass er ebenfalls mit Kala Kanta Geschäfte macht."
    Olivia bemerkte, dass sich der Ton schlagartig geändert hatte. Plötzlich lag eine Spannung in der Luft die beinahe greifbar war und ihr Onkel sah gelinde gesagt, sehr wütend aus.



    "Vor zehn Jahre hätte Ich mich darauf eingelassen, aber jetzt Josh, jetzt denke Ich wir sollten es einfach vergessen. Arvid Singh wird uns dieses Geld niemals geben." sagte Arthur der plötzlich sehr müde klang.
    "Wir können es bekommen, wir müssen es bekommen!" rief Sir Joshua "Wenn wir es richtig anstellen, kommen wir an ihm vorbei!"
    "An Kala Kanta vorbei?"wiederholte Ransome. " Du bist von allen guten Geistern verlassen.Muss Ich Dich an den mysteriösen Brand in dem Lagerhaus erinnern oder die verloren gegangen Lieferungen?"
    Sir Joshua nickte geistesabwesend und sah aus dem Fenster.
    " Wir müssen die Besten bleiben Arthur. Die Besten. Wenn wir in zweiter Reihe stehen, dann kann es nie hinter ihm sein...niemals! Und Kala Kanta ist nicht unbesiegbar."
    "Nein, dass ist er nicht," sagte Ransome mit einem müden Seufzer " Er ist nur verrückt. Wir müssen uns damit abfinden, das wir ihm auf diesem Gebiet nicht gewachsen sind. Aber wenigstens haben wir sauber Hände...Wer weiß, vielleicht tut er uns eines Tages den Gefallen und bringt sich selbst ins Gefängnis."



    "Wer ist dieser....dieser Kala Kanta?" fragte Olivia erregt, die sich nicht länger zurückhalten konnte.
    Beide Männer zuckten zusammen und es war offentsichtlich, dass Sie Olivia völlig vergessen gehabt hatten.
    "Ach nur ein Konkurrent von uns, ein gewissenloser Schurke, dem alle Mittel recht sind" gab Sir Joshua knapp zur Auskunft. Dann bemerkte er seinen schroffen Ton und fügte entschuldigend hinzu:
    "Du weisst, meine Liebe, es geht manchmal etwas rau zu in der Geschäftswelt. Es ist schon beinahe Zwölf wie Ich sehe.Geh jetzt zu Bett, du musst dich ja furchtbar gelangweilt haben."
    "Nein gar nicht." meinte Olivia bedauernd, da Sie gerne noch weiter zugehört hätte, stand aber folgsam auf, wünschte allen eine gute Nacht und ging zur Tür. Als Sie sich jedoch noch einmal umdrehte, gefror ihr ihr Lächeln auf den Lippen. Ihr Blick war auf Sir Joshua gefallen, dessen Gesichtsausdruck so böse und hasserfüllt war, das es Olivia schauderte.


    FS folgt....
    Lg,
    Santine :wink

    Zitat von Thiara

    Hallo Santine,
    23 und noch nicht verheiratet? Man, dann muss ich mich wohl ran halten, was? Hihi!


    Sieht ganz so aus....*lach* Ich hab ja noch ein bisschen Zeit....*zwinker*
    Also, ran an den Mann :kannot


    @ donnibärchen : Ach, du bist ja nicht in Indien...hier ist das nicht ganz so schlimm! *tröst*


    Gaaaaaanz liebe Grüße an Euch zwei....
    Santine :wink

    Ohne lange Vorrede...weiter geht´s und wir lernen wieder eine neue Hauptperson der Geschichte kennen... :



    Wenn Olivia etwas an Kalkutta liebte, dann waren es die Abende auf der Terasse. Sie lehnte sich entspannt in ihrem Stuhl zurück und genoß das Konzert der zirpenden Grillen und sah hinauf zu den Sternen am Himmel. Selbst hier,auf der anderen Seite des Globus, Millionen von Meilen von Zuhause entfernt, waren die Sterne vertraut und gaben ihr ein Gefühl von Heimat, von zu Hause.
    Zu Hause!
    Plötzlich überwältigte Sie die Sehnsucht,ihre Augen begannen zu Brennen und ihre Kehle schmerzte. Olivia biß sich fest auf die Unterlippe.
    Ich werde nicht weinen. Komme was wolle, ich werde nicht weinen.



    Es war nach neun, als Sir Joshuas Wagen die Auffahrt hinauffur und knirschend auf dem Kies zum Stehen kam. Mit der Ankunft des Hausherrn hörte man auch wieder das geschäftige Treiben der Diener, die überall im Haus umher eilten. Bald hörte Olivia das tiefe Lachen ihres Onkels und Estelles Geplapper und kurze Zeit später näherten sich schwere Schritte zielstrebig ihrem Sessel.
    "Jasmine hat dich heute abgeworfen?"
    "Nun ja, gewißermaßen," gab Olivia zu und warf ihrer Cousine einen Vorwurfsvollen Blick zu.
    "Und du bist nicht verletzt?"
    "Nein, glücklicherweise bin ich in den Abwassegraben gefallen." meinte Olivia grinsend.
    "Glücklicherweise? Ich bin sicher deine Tante denkt anders darüber." lachte Sir Joshua, " Wie auch immer, Arthur ist da, komm doch nacher noch zu mir ins Arbeitszimmer."



    Nachdem sich ihr Onkel noch ein wenig mit ihr unterhalten hatte, war er mit Estelle im Schlepptau wieder nach Drinnen verschwunden. Olivias Stimmung hob sich,wie immer wenn ihr Onkel da war. Als Seniorchef der Exportfirma "Templewood und Ransome" war der ungekrönte König unter den Geschäftsleuten in Kalkutta. Wenn es etwas gab, was Olivia an dieser engstirnigen Gesellschaft mochte, dann waren es die Kämpfe der Geschäftswelt. Und eben dieses Interesse amüsierte ihren Onkel, bei ihrer Tante hingegen löste es nur noch größere Verärgerung aus. Ihr Onkel bat Sie öfter dabei zu sein, wenn er mit seinem Freund und Partner Arthur Ransome geschäftliches Besprach, da er ihre Ansichten wissen wollte. Lächelnd blieb Sie noch eine Weile auf der Veranda sitzen, ehe auch Sie ins Haus ging.



    Nachdem die Männer in Sir Joshuas Abendzimmer gessen hatten, ging dieser kurz nach oben, um sich frisch zu machen. Dabei stieß er auf eine verärgerte Lady Bridget.
    "Ich wünschte du würdest Olivia in der törichten Beschäftigung mit euren Geschäftsangelenheiten nicht noch ermutigen. Findest du nicht, das ihre Ansichten auch so schon unmöglich genug sind?"
    Sir Joshua stand vor dem Spiegel, zupfte sich eine Fluse vom Revers seines Jackets und brummte:
    "Die Kleine hat viel Verstand ihren Kopf, soll Sie ihn doch benutzen."
    "Wenn Sie so viel Verstand in ihrem hübschen Köpfchen hat, soll Sie ihn gefälligst benutzen, um einen anständigen, englischen Ehemann zu finden." erwiederte Lady Bridget.



    "Schließlich ist Sie nur ein Jahr hier und wird nicht jünger! Was würdest du sagen, wenn deine Tochter mit beinahe dreiundzwanzig noch nicht verheiratet wäre?!"
    Sir Joshua hatte keine Meinung dazu und zuckte mit den Schultern ehe er das Zimmer verließ. Das Thema ihres Gespräches hatte er bereits wieder vergessen. In der Kunst seiner Frau zuzuhören ohne auch nur ein Wort vom dem was Sie sagte wahrzunehmen war Sir Joshua ein Meister.


    FS folgt....
    Gruß&Kuss
    Santine :wink

    Endlich Wochenende...*tanz,jubel,freu*
    Danke für eure Commis!
    Fanny : Stimmt, noch ne Sarah...ist mir gar nicht aufgefallen...*lach*
    donnibärchen: Schaff das nur, weil Ich immer gleich ein paar Bilder "vorraus" mache...Muss dann nur noch den Text schreiben... ;)


    Weiter gehts....



    Wenig später saßen Olivia, Estelle und Lady Bridget im Speisezimmer und warteten darauf, dass das Abendessen aufgetragen wurde. Onkel Josh würde erst später kommen und dann mit Arthur im Arbeitszimmer essen. Als das Essen aufgetragen wurde, gab Lady Bridget dem Diener ein unaufälliges Zeichen, dass er die Schüssel aus Estelles Blickfeld verschwinden lassen solle und sagte:
    "Jane Watkins hat mir vorhin eine Nachricht bringen lassen. Sie kommt morgen früh wegen der zwei Kleider. Wenn du also willst das Sie dir noch passen, dann rate Ich dir zu etwas mehr Zurückhaltung bei den Mahlzeiten. Noch ein neues Kleid bekommst du nämlich nicht mehr für die Burra Khana bei den Pennyworthys.



    Olivia sank das Herz - schon wieder eine Abendgesellschaft?! Kannten die Leute hier den keine andere Art der Unterhaltung? Seid ihrer Ankunft waren Sie mindestens einmal pro Woche und noch öfter an den Wochenende eingeladen gewesen. Ihre Tante riß Sie aus ihren Gedanken, als Sie sich erkundigte, ob auch Olivia ein neues Kleid bräuchte?
    "Nein Danke, Tante Bridget. Ich habe mehr Kleider als ich Tragen kann." meinte Olivia lächelnd.
    "Ich finde du solltest Dir trotzdem eines machen lassen. Ein pinkes zum Beispiel.Außerdem hat Estelle genug Kleider." überlegte Lady Bridget laut. denn was die beiden Mädchen anging so machte Sie keinen Unterschied zwischen Nichte oder Tochter.
    "Oh, Estelle steht pink viel besser." erwiderte Olivia augenzwinkernd," wie der erfolgreiche und zufällig sehr gutaussehnde Anwalt Sturges zweifelos bereits festgestellt hat!"



    Estelle erötete, warf spielerisch ihre Seviette nach ihrer Cousine.
    "Wenn intressiert das schon? Du solltest dir lieber Gedanken über den armen Freddie Birkhurst machen, wo er sich doch so sehr nach dir verzehrt. Hab ich nicht recht, Mama?"
    Lady Bridget beugte sich lächelnd zu ihrer Nichte herüber, zwinkerte und meinte:
    "Wenn Mr. Birkhurst ein Auge auf deine Cousine geworfen hat, dann kann Ich daran nichts Falsches finden. Schließlich ist deine Cousine aus einer akzeptablen Familie" -beinahe hätte Sie mütterlicherseits gesagt, fing sich dann aber wieder - " Wo wir gerade bei Mr. Birkhurst sind, er hat mir eine Nachricht gesandt und mich gebeten, dich nächste Woche zu den Pennyworthys begleiten zu dürfen. Ich habe natürlich zugesagt."
    Olivias Laune verschlechterte sich noch mehr. Freddie...ausgerechnet Freddie, dessen offentsichtliche Verliebtheit ihr mehr als peinlich war.
    Verzweifelt startete Sie einen letzten Versuch:
    "Muss ich den überhaupt gehen?"



    "Aber Ich dachte ihr Mädchen, liebt die Burra Khana´s? Außerdem kannst du doch dem armen Mr. Birkhurst jetzt nicht mehr absagen." fragte Lady Bridget verwundert und machte eine Geste zu den Dienern, die begannen das Essen abzutragen.
    "Aber Olivia will doch gerade wegen Freddie nicht dorthin gehen. Sie findet ihn langweilig, aufgeblasen und seine Augen sehen aus wie gekochte Stachelbeeren." lachte Estelle und klaute sich noch rasch einen Hähnchenschlegel bevor die Platte abgetragen werden konnte.
    Olivia murmelte leise einen streng verbotenen Fluch und ihre Tante, fragte sie streng, ob das denn der Wahrheit entspreche. Eingeschüchtert schüttelte Olivia den Kopf. Estelle lies sich jedoch nicht beeindrucken und plauderte munter weiter:
    "Ach Mama, hör doch endlich auf dir Sorgen zu machen. Du musst keinen Mann für Oli finden. Es gibt mehr als genug die in der Lage und willens sind Sie zu erobern."
    Olivia hüllte Sich in schockiertes Schweigen und presste die Hände unter dem Tisch zusammen, um nicht erst in Versuchung zu geraten, ihrer Cousine eine runterzu hauen. Bevor ihre Tante die Sprache wiederfand, sagte sie rasch:
    "Ich freue mich, Freddies Angebot anzunehmen. Es ist sehr nett von ihm." Rasch stand sie vom Tisch auf, murmelte eine Entschuldigung und floh auf die Terasse.


    So, das wars...Sorry, das es am Ende etwas viel Text gewodern ist ;)
    Lg,
    Santine :wink

    Geniale FS....:anbet
    Marvolo kann einem ja fast schon leid tun, da Ich mir sicher bin, Anne überlegt sich was gaaaaanz Fieses...*grins*
    Und Chiara ebenso...ist alles ein bisschen doof gelaufen! Bin ja gespannt was Pedro jetzt tun wird..?!
    Untertauchen, fliehen, sich der Polizei stellen....?!
    Fragen über Fragen auf die Ich schnell ne Antwort will...also hopp hopp ran an den Rechner und weitermachen :kompi
    Lg,
    Santine :wink


    Nachdem Sie sich etwas beruhigt hatte, begab sich Lady Bridget auf die hintere Terasse und beaufsichtige die Gärtner, die gerade dabeiwaren die Blumen zu gießen. Dabei schweiften ihre Gedanken immer wieder ab zu ihrer Nichte Olivia.
    Wäre diese nicht unverkennbar beiden Elterteilen nachgeschlagen, gäbe es wohl keine Probleme mit ihr. Der Eigensinn, die Halstarrigkeit, das entschlossene Kinn, die entwaffnenden hasselnussbraunen Augen, das strahlende Lächeln, bei dem das ganze Gesicht zu Leuchten schien und die Verletzlichkeit hinter dem Trotz - das alles hatte Sie von Sarah. Auch wenn Sarah einen schrecklichen Geschmack bei der Wahl ihres Mannes besessen hatte, so hatte Sie auch gute Tugenden gehabt.
    Den messerscharfen Verstand und das Talent ihre klugen Gedanken hervorragend auszudrücken, hatte Sie jedoch von Sean, diesem schrecklichen Iren, der durch seine schlechte Angewohnheit, Hirngespinsten nachzujagen, Sarah ins Grab getrieben und Olivia mit seinen Ideen verseucht hatte."



    Seufzend dachte Lady Briget darüber nach, das ihre Nichte, das arme Kind ja nicht einmal eine englische Erzieherin gehabt hatte. Welcher Mann aus guten Englischen Hause würde denn solch ein Mädchen heiraten wollen, das lieber debattierte als sich küssen zu lassen?!
    Wütend schimpfte Lady Bridget mit dem Gärtnern und scheuchte sie weiter in eine hinter Ecke des parkähnliches Geländes, das ihr Haus umgab.



    Sie selbts legte sich in einen der Liegestühle. Die Hitze war immer noch unerträglich und drückend, sicher würde es im Laufe des Abends noch ein Gewitter geben.
    Soweit es um Olivia ging, hatte sich Lady Briget vorgenommen alle Pflichten ihr gegenüber soweit zu erfülllen, wie Sie es nur konnte. Sorgen machte Sie sich um Estelle und deren Zukunft, da diese immer mehr aufbegehrte und widerspenstig wurde.
    War es ein Fehler gewesen, fragte sich Lady Bridget zum hundersten Mal, Olivia hierher zu holen, ehe Estelle standesgemäß verheiratet war...?


    So, das wars für Heute. Hoffe die FS hat Euch gefallen...!
    Lg,
    Santine :wink

    @ Fanny: Naja, nicht so wirklich, aber Ich machs halt jetzt...ist ja nur bis Ende des Jahres. Doof, das dein Chef so ein Arsch ist..Musst du deines noch lange machen?!


    So nun aber weiter....Zuerst natürlich...Danke für eure lieben Commis :knuddel



    Immer noch starrte Olivia gebannt auf die Tür. Dann drehte Sie sich langsam zu ihrer Cousine um:
    "Wann hörst du endlich auf, dich immer für mich eizusetzen, Estelle? Du machst es dadurch jedesmal nur noch schlimmer - für mich und für Dich."
    "Ach, Ich habe es einfach satt, ständig von Mutter herumkomandiert zu werden."
    "Sie komandiert weder Dich noch mich herum. Sie hat einfach ihre Prinzipien, wie jeder andere auch." entgegnete Olivia seufzend. Sie hatte jedoch nicht vor, Estelle zu sagen, das Sie manche Prinzipien ihrer Tante absurd fand.
    "Du hast gut reden, Oli. Du musst dich nur ein Jahr damit abfinden, Ich mich mein ganzes Leben."
    Olivia begann zu grinsen und stupste ihre Cousine an :
    "Nur wenn du dich entscheidest eine alte Jungfer zu werden und dass kann Ich mir bei dir nicht vorstellen."
    Auch Estelle begann zu grinsen, sagte aber nichts.



    Olivia beschloss Estelles gute Laune auszunützen, bevor Sie wieder in eine Diskussion darüber verwickelt werden würde, das ihr Vater sie längst nicht so streng erzogen hatte, wie Estelle erzogen worden war. Darum fragte sie rasch Estelle:
    "Sag mal, ist Onkel Josh eigentlich sicher, daß das Schiff planmäßig einläuft. Stell dir vor, dein neues Kleid kommt nicht rechtzeitig !?"
    "Papa hat es versprochen und er wird es nicht zulassen, dass jemand mich entäuscht. Ich würde es nicht überleben, sollte doch noch etwas schief gehen..."



    Olivia sah in den Garten, lehnte sich zurück und hörte Estelle nicht mehr länger zu. Sie war zufrieden, Estelles ganze Energie auf den kommenden wichtigsten Tag ihres Lebens gerichtet zu haben - ihren achtzehnten Geburtstag in nächsten Monat und dem damit verbundenen Ball, durch den Estelle in die Gesellschaft eingeführt werden wollte.



    Nach circa einer Stunde unterbrach Olivia ihre Cousine mit der Bemerkung, dass es nun Zeit zum Abendessen sei. Gemeinsam erhoben Sie sich und machten Sich lachend und schwatzend auf den Weg ins Speisezimmer.