Beiträge von Santine19


    Mit einem Fluch sprang sie auf, riß ihm den Füller aus der Hand und warf sie wütend durch den Raum.
    "Ich bin nicht mitten in der Nacht hierher gekommen, um wie eine der verdammten Doxies weggeschickt zu werden, Jai Raventhorne! Wer zum Teufel glaubst du, bin ich - vielleicht eine käufliche Schlampe wie deine Sujata?" Sie fegte ihm rasenden Zorn seine ganzen Unterlagen vom Schreibtisch. "Wie kannst du es wagen, mich wie eine Schlampe zu behandeln!" Die Stimme versagte ihr. Sie zwang sich stehen zu bleiben und ihn anzusehen.



    "Bei Gott, stieß sie heftig hervor," du verdienst es, dass man dich lyncht!"
    Ihr Ausbruch liess ihn zusammenschrecken, aber er liess sich kaum etwas anmerken, stand nur ruhig auf, hob die Blätter vom Fußboden auf und ordnete sie langsam.
    "Das ist nicht dein Krieg, Olivia." sagte er leise. "Pass auf, dass du nicht ins Kreuzfeuer gerätst." Er legte sie Blätter sorgfältig wieder auf den Schreibtisch und setzte sich auf den Sessel.
    Sie schloß gequält die Augen. "Wenn es dein Krieg ist, dann ist es auch mein Krieg. Ich bin bereits im Kreuzfeuer."



    "Ich gebe dir die Möglichkeit, dem zu entgehen. Nutze die Chance. Ein paar geheime Treffen, ein paar Küsse..." Er zuckte mit den Schultern. "Ich kann nicht glauben, dass dies eine Bindung fürs Leben bedeutet!"
    Olivia hatte sich darauf vorbereitet, dass er sie verletzten würde, aber trotzdem zuckte sie zusammen.
    "Ist das alles...alles was unsere Beziehung dir bedeutet, Jai?" fragte sie ungläubig.


    -ein Teil kommt noch-


    Er nahm langsam ein Löschblatt, drückte es vorsichtig auf das Geschriebene und griff nach einem neuen Blatt.
    "Für meine Verteidigung ist bereits gesorgt. Dazu brauche ich aber nicht den Schutz eines Weiberrockes. Ich versichere dir, dein Ruf wird in keiner Weise leiden."
    "Glaubst du wirklich, mir liegt etwas an meinem Ruf?" rief sie verzweifelt, über seine verletzende Ablehnung. Er hab ihr keine Antwort.



    "Wie...wie soll deine Verteidung aussehen? Bitte, sag es mir, Jai..."
    "Wie auch immer, es geht dich nichts an." Zum ersten Mal zeigte er eine Reaktion. "Ich habe es ernst gemeint, als ich sagte, ich würde dich nicht wiedersehen, Olivia. Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du jetzt gehst und mich allein lässt."



    Das aufreizende Kratzen der Füllfeder auf dem Papier hörte nicht auf. Olivia sah plötzlich nur noch rot. Ihre Geduld war erschöpft und am Ende. Sie wollte schreien und diese Granitmauer niederreißen, an der sie sich den Kopf blutig stieß.



    -geht immer noch weiter-


    "Du könntest wenigstens die Höflichkeit besitzen. mich anzusehen, wenn du mit mir sprichst - oder hast du davor Angst?!"
    Er beendete seine Arbeit, legte ohne Eile den Füller zur Seite und starrte sie ausdruckslos an.
    "Nein. Ich versuche lediglich anzudeuten, dass ich deine Anteilnahme zwar schätze, aber dir nichts zu sagen habe." Er griff wieder nach dem Füller und begann weiterzuschreiben.
    Es fiel ihr nicht leicht, sich zu beherrschen, aber es gelang ihr.



    Sie ging zu einem der Sessel, setze sich und schlug die Beine übereinander.
    "Ist dir bewusst, wan man dir vorwirft?" fragte sie rein rhetorisch.
    "Mir wird ständig alles mögliche vorgeworfen. Ich weiss nicht, worauf du dich beziehst."
    "Sei nicht so unverschämt! Sie werden dich wegen Totschlag oder sogar Mord anklagen!"
    "Ja, dass würde mich nicht wundern."
    "Willst du damit sagen, dass dir diese falsche Anschuldigung nichts ausmacht? Möchtest du dich nicht verteidigen, sondern lieber ins Gefängnis gehen?" Sie faltete die Hände im Schoß, um sie zur Ruhe zu zwingen.


    -geht noch weiter-

    Whoop there it is : Hier kommt Jai...*grins*



    Raventhorne saß am Schreibtisch und schrieb. Durch das Geräusch gestört, drehte er sich um. Einen Augenblick lang trafen sich ihre Blick. Sein Gesicht blieb unbewegt. Dann drehte er sich wieder um und schrieb weiter. Nur das Kratzen des Füllers auf dem Papier war zu hören.
    Trotz aller Entschlossenheit, ihrem Zorn und ihrem Zweifel an diesem verrückten Abenteuer wurde Olivia weich vor Liebe und Sehnsucht nach ihm. Etwas in ihr schmolz wie wachs an einer Flamme. Dann aber schob sie diese Schwäche beiseite, richtete sich stolz auf und trat mutig neben den Schreibtisch.



    Er hob noch immer nicht den Kopf. Und als er sich schließlich dazu bequemte, etwas zu sagen, unterbrach er nicht seine Arbeit.
    "Du hättest nicht kommen sollen, Olivia. Du machst es mir sehr schwer."
    Ich mache es ihm schwer ?
    Sie glaubte, ihren Ohren nicht zu trauen. "Ich glaube, du bist nicht so dumm, dies hier für einen Höflichkeitsbesuch zu halten," erwiderte sie kalt. "Ich bin gekommen, weil..."
    "Ich weiß, weshalb du gekommen bist. Die edle Geste, zu der du dich in meinem Intresse veranlasst fühlst, ist unnötig."



    "Ich mich veranlasst fühle? Glaubst du, ich werde in dieser Situation schweigen?"
    "Wenn du mich aus Freundschaft besuchst," erwiderte er mit dem Anflug eines Lächelns, "dann bin ich entsprechend gerührt - besonders da du nach deiner Krankheit noch nicht ganz wieder auf der Höhe bist, wie ich höre. Du kannst jetzt wieder gehen."
    "Gerührt! Du meinst, es gibt tatsächlich etwas dass, dich rühren kann?" Sie lachte verächtlich, aber er sah sie weder an, noch reagierte er darauf.



    -geht sofort weiter-

    Zuerst mal : Gaaaaaaaaaanz viel Glück für deine Prüfungen :häppy


    Und es macht doch nichts, dass du erst wieder Freitag eine Fs reinstellen kannst. Verstehen doch alle, dass du lernen musst - und freuen uns eben auf Freitag! :rosen


    Nun zur Fs :D :


    Anscheinend ist Willa auch nicht so taff wie sie tut - find ich gut (Hey, ein Reim *grins*) Denn das zeigt, dass sie doch Gefühle in sich hat. Niedlich find ich auch die Tatsache, dass sie versucht sich ihre Gefühle für Ben auszureden...:augdrück Besonders hübsch fand ich ihre Idee, dass sie ihm ja noch mal erlauben kann, sie zu Küssen, nur um ganz sicher zu sein, dass sie ihn NICHT mag :rolleyes
    Wäre sie nicht so zickig, wäre Ben jetzt sicher noch bei ihr und könnte sie trösten...!
    Liebste Grüße,
    Santine :scibörg <--- heute mal mit "unheimlichen" Smilie *zwinker*

    Oho, der gute Tamino (erinnert mich übrigens ein wenig an die Zauberflöte, der Name *grins*) fährt wohl zweigleisig, hmm?! Das wird ja intressant...noch intressanter als es ja eh schon ist :D
    Und ob Madeleine wirklich so in Sicherheit ist, sei mal dahingestellt...*lach*
    Ich bin dafür, dass Constantin jetzt ganz schnell auftaucht und sie befreit...*zwinker* Hab immer noch die Hoffnung, dass er eigentlich ganz nett ist!
    Liebste Grüße,
    deine Santine :wink


    "Wer da?" rief die Wache von oben.
    Der Bootsmann sah sie über die Schultern hinweg fragend an und nachdem sie ihm flüsternd Anweisung gegeben hatte, antwortete er:
    "Eine Dame!"
    Es entstand verblüfftes Schweigen. "Was will Sie?"
    "Sie will den Sarkar sprechen!"
    Oben hörte sie, wie die Männer sich flüsternd berieten. Olivias Herz schlug schneller. Er war also an Bord, sonst hätten sie sofort geantwortet...
    "Der Sarkar empfängt keinen Besuch!"
    Olivias Lippen wurden schmal. Sie flüsterte dem Bootsmann etwas zu. Der schüttelte verwundert den Kopf, rief dann aber laut und deutlich:
    "Die Dame lässt dem Sarkar aussrichten, wenn die Strickleiter nicht in fünf Minuten herabgelassen ist, klettert sie an der Ankerkette an Bord."



    Diesmal dauerten die Beratungen noch länger und es waren eilige Schritte zu hören. Olivia sank das Herz bei dem Gedanken, er werde ihre Drohung als lächerlichen Bluff abtuen. Aber dann atmete sie triumphierend auf - die Strickleiter wurde herabgeworfen. Kurz darauf half man ihr an Deck.
    Bahadurs Augen wurden vor Überraschung groß, doch dann fasste er sich wieder und verneigte sich. Olivia nickte kurz.
    "Bitte teile dem Sarkar mit, dass ich ihn sprechen möchte." Sie sagte dass so herrisch, wie man es von den weissen Mems erwartete.
    Bahadur verschwand unter Deck. Olivia wartete. Sie würde nur kurz bleiben. Aber wie kurz auch immer..sie würde ihn sehen.



    Bahadur kehrte zurück. Mit versteinertem Gesicht verneigte er sich vor ihr.
    "Der Sarkar lässt Sie grüßen, bedauert aber, dass er im Augenblick nicht zu sprechen ist." Er blickte verlegen auf die Dielen.
    "Dann frage den Sarkar, wann er zu sprechen ist. Ich habe es nicht eilig, wenn nötig werde ich die ganze Nacht warten." erwiderte sie freundlich.
    Bahadur nickte und ging wieder zur Tür. Olivia wartete kurz - dann folgte sie ihm leise. Bahadur blieb schließlich vor einer Tür stehen, aber noch ehe er die Hand heben konnte, um zu Klopfen, stand sie neben ihm, drückte energisch die Klinke herrunter und trat ein. Sie hörte, wie er erschrocken Luft holte, aber sie schlug schnell die Tür hinter sich zu.


    Das wars erstmal...aber wahrscheinlich gehts heute Mittag noch weiter..!
    Bis dahin, schönen Tag meine Lieben :knuddel
    Liebste Grüße,
    Santine :wink


    "Der Sarkar ist nicht an Bord." sagte er bedauernd.
    "Wer hat das gesagt? Wen hast du an Bord gesehen?"
    "Da der Sarkar nicht an Bord ist, musste ich nicht hinauf klettern." Er deutete klagend auf sein Knie. "Ich bin alt und die Gelenke wollen einfach nicht mehr so wie.."
    "Ja ja, aber wer hat dir gesagt, dass der Sarkar nicht an Bord ist?" unterbrach Olivia ihn ungeduldig. "Hast du die Stimme erkannt? Versuch dich zu erinnern!" Es bestand kaum noch Hoffnung.



    Der Mann dachte nach. "Also, dass ist schwer zu..."
    "War es Bahadur?"
    Er nickte. "Ja, es war Bahadur. Ich kenne ihn, er kommt auf zu mir."
    Olivia unterbrach ihn, holte ihre Börse hervor und schüttete alle Münzen in seine Hand. Er schluckte verblüfft und starrte auf das Silber. Mit zitternden Fingern schloss sie seine Hand.



    "All das gehört dir, wenn du mich zum Schiff bringst, wartest und mich dann wieder zurückbringst."
    Der Bootsmann sprang eifrig in das Boot zurück. Er strahlte zufrieden als er ihr ins Boot half. Olivias Wangen röteten sich im Vorgefühl des Erfolgs. Ihr Instinkt hatte sie nicht getäuscht. Wenn Bahadur an Bord war, dann musst auch Jai dort sein.
    Als das riesige Schiff vor ihr aufragte, verließ sie der Mut. Jai würde wütend sein. Er würde sie nicht sehen wollen. Olivia war nahe daran, dem Bootsmann zu sagen, er solle umkehren. Aber dann holte sie tief Luft und wappnete sich gegen das Unvermeidliche


    -ein Teil kommt noch-


    Er wunderte sich noch immer, dass eine weisse Mem in Mitten in der Nacht geweckt hatte, die zu dieser Zeit bestimmt nicht mehr alleine durch die Gegend reiten durfte. Aber was kümmerte es ihn. Das Verhalten der Frau bestärkte ihn nur in seiner Auffassung, dass alle Weißen mehr oder weniger verrückt waren.
    Das kleine Ruderboot glitt langsam auf den Fluss hinaus.



    Olivia blieb allein zurück. Ihr war kalt und sie richtete die Augen unverwandt auf die Stelle wo die Ganga vor Anker lag. Trotz der dunklen Nacht, glaubte sie, die verschwommenen Konturen und die gelben Lichtpunkte an Deck erkennen zu können. Irgendwo dort drüber saß Jai und las vielleicht in diesem Augenblick ihren Brief. Sie hatte ihn sofort geschrieben, nachdem sie ihrem Onkel dem Brandy und seinem widerlichen Triumph überlassen hatte. Niemanden war aufgefallen, dass sie das Haus verließ (sie bekam langsam Übung darin!), in den Stall schlich und Jasmine sattelte.



    Und sollte sie doch jemand dabei beobachtet haben, war es auch nicht weiter wichtig. Morgen früh würde ganz Kalkutta die Wahrheit erfahren! Diese Vorstellung befriedigte sie. Die Heimlichtuerei und Verstellung ödeten sie an. Morgen würde sie der ganzen Welt sagen, dass sie Jai Raventhorne liebte...
    Ein leises Klatschen im Wasser erregte ihre Aufmerksamkeit. War der Mann schon zurück? Hatte er eine Antwort? Als der Bootsmann kurz darauf am Steg anlegte und sie ihm entgegentrat, gab er ihr den Brief zurück - ungeöffnet.


    -geht noch weiter-

    Nun gibt es doch schon früher als geplant ne Fs, da ich außerplanmäßig heute daheim geblieben bin..!
    Muss euch allerdings bitte, für die heute Fs ein Auge zuzudrücken. Die folgenden Szenen spielen auf der Ganga, Jais Schiff. Diese "Szene" ist ein wenig schwer zu realisieren gewesen...aber ich habe es so gut wie möglich versucht. Seid also nicht allzu streng :herzlichs



    Der Mond verbreitete kaum Licht. Nur eine dünne Sichel stand am Himmel. Im schwachen Sternenschein rieb sich der Bootsmann verschlafen die Augen und sah Olivia verwundert an. Sie öffnete ihren Geldbeutel und drückte ihm ein paar Silbermünzen in die Hand.
    "Die Hälfte bekommst du jetzt, den Rest wenn du mir die Antwort gebracht hast."
    Der Mann wurde plötzlich hellwach und nickte eifrig.
    "Theek hai, Memsahib, sehr wohl. Der Brief?"



    Olivia gab ihm den Umschlag.
    "Vergiß nicht, ich brauche unbedingt eine Antwort."
    "Aber wenn der Sarkar nicht an Bord ist?"
    "Er ist an Bord," beteuerte sie mit mehr Sicherheit als sie empfand, "nur er darf den Brief erhalten - sonst niemand! Verstanden?"
    Der Bootsmann gähnte und nickte noch einmal.


    -geht noch weiter-

    Waren wieder super Fs..!!
    Finde super, dass der König so aussieht wie er aussieht. Wäre er dunkel geschminkt und tiefschwarz gewesen...ich glaube, ich hätte ihn nicht so "furchteinflössend" gefunden. Gerade weil er so ganz anders aussieht, ja beinahe sanft ist er gefährlich..Hoffe man versteht wie ich das meine *g* :rolleyes
    Freu mich wie immer unglaublich auf deine Fs!
    Lg,
    Santine :wink

    Train - Drops of Jupiter


    Now that she’s back in the atmosphere
    With drops of jupiter in her hair, hey, hey
    She acts like summer and walks like rain
    Reminds me that there’s time to change, hey, hey
    Since the return from her stay on the moon
    She listens like spring and she talks like june, hey, hey


    Tell me did you sail across the sun
    Did you make it to the milky way to see the lights all faded
    And that heaven is overrated


    Tell me, did you fall for a shooting star
    One without a permanent scar
    And did you miss me while you were looking at yourself out there


    Now that she’s back from that soul vacation
    Tracing her way through the constellation, hey, hey
    She checks out mozart while she does tae-bo
    Reminds me that there’s time to grow, hey, hey


    Now that she’s back in the atmosphere
    I’m afraid that she might think of me as plain ol’ jane
    Told a story about a man who is too afraid to fly so he never did land


    Tell me did the wind sweep you off your feet
    Did you finally get the chance to dance along the light of day
    And head back to the milky way
    And tell me, did venus blow your mind
    Was it everything you wanted to find
    And did you miss me while you were looking for yourself out there


    Can you imagine no love, pride, deep-fried chicken
    Your best friend always sticking up for you even when I know you’re wrong
    Can you imagine no first dance, freeze dried romance five-hour phone
    Conversation
    The best soy latte that you ever had . . . and me


    Tell me did the wind sweep you off your feet
    Did you finally get the chance to dance along the light of day
    And head back toward the milky way


    Repeat 1st chorus

    Super dass du schon ne neue Story hast *freu* :knuddel
    Mir ist Joy Fielding auch ein Begriff...aber die Story kenn ich noch nicht, von daher bin ich schon super gespannt, wie es weitergeht...!
    Tony ist mir auf jeden Fall schon sehr, sehr unsympathisch...und ich denke auch nicht,dass sich dass so schnell ändern wird!
    Lg,
    Santine :wink

    Schöne neue Story...und super guter Anfang :applaus
    Bin gespannt, wie sich das ganze so entwickelt...und ob das wirklich ein Scherz von Samantha ist (wovon ich nicht ausgehe...:D )
    Lg,
    Santine :wink


    Wie konnte ihr Onkel das wissen? In Olivia stieg kalte Wut auf. Aber sie musste noch eine Frage stellen - die wichtigste Frage, von der womöglich ihr Leben abhing. Sie zwang sich ruhig zu bleiben.
    "Wenn ich das richtig sehe, beruht die Anklage auf den fünf Zeugenaussagen. Angenommen, der Angeklagte kann zweifelsfrei beweisen, dass er in dieser Nacht nicht in Kirtinagar gewesen ist - was dann?"



    Ein Zucken der Unsicherheit zeigte sich in seinen Augen. Sie wusste, er ärgerte sich über diese Frage.
    "Rein theoretisch würde dann die Anklage fallen gelassen," erwiderte er kalt, "das ist völlig klar. Aber er wird kein einwandfreies Alibi haben.
    Nun wusste sie es: Das Urteil war bereits gesprochen, der Baum gewählt, das Seil hing am Ast und die Menge wartete ungeduldig auf das Opfer.



    Olivia stand auf. Sie wußte, was sie tun mußte.
    "Ich verstehe jetzt, was du mit deinen Worten sagen wolltest: Es gibt noch andere Möglichkeiten, einen Affen zu fangen!"
    Wenn er ihre Verachtung spürte, dann ließ er es sich nicht anmerken. Aber darauf kam es jetzt nicht mehr an.


    Fs folgt....Ob ich es allerdings Morgen schaffe bleibt abzuwarten..
    Freu mich schon wieder sehr auf eure tollen Commis! :häppy
    Lg,
    Santine :wink


    Unmerklich hatte sich Sir Joshuas Gesicht verändert. Er wirkte jetzt seltsam ruhig. Er blickte an ihr vorbei und starrte zwischen Schreibtisch und Wand ins Leere. Er versank in tiefes Schweigen. Olivia versuchte, seine Stimmung zu erraten, aber es gelang ihr nicht. Sie fürchtete sich, denn auch in dem Schweigen lag eine Drohung. Sir Joshua kehrte mit einiger Anstrengung in die Gegenwart zurück.
    "Ja," sagte er mit hartem Gesicht, "wenn Slocum es will. Der Mann hat auch nichts anders verdient."



    "Wenn Slocum es will? Zuerst aber muss doch Arvid Singh erheben?!"
    "Arvid Singh wird Anklage erheben. Dafür wird Slocum sorgen."
    "Sorgen? Wie das?" Olivia machte sich keine Gedanken mehr darüber, wie ihr Onkel ihre Fragen deutete oder aufnahm. Sie musste Klarheit haben.
    "Für ein intelligentes Mädchen stellst du plötzlich ziemlich viele dumme Fragen!" Um diese scharfe Zurechtweisung wieder gut zu machen, lächelte er leicht.
    "Mein Kind, Kirtinagar ist vielleicht politisch unabhängig, wirtschaftlich keineswegs. Der Staat hat keine Industrie und Arvid Singh muss von uns kaufen, um sein Volk zu ernähren. Und deshalb," sagte er leise, "muss er sich unserem Druck beugen."



    Olivia wurde schlecht. Sie hatte Angst. Ransome hatte Recht gehabt - wie auch immer die Wahrheit aussah, die Fakten würden so zurechtgebogen, dass man Raventhorne hinwegfegen konnte.
    "Dann ist der Verdächtige Kala Kanta, und ihn wird man zum Schuldigen machen?"
    "Er ist schuldig!" erklärte Sir Joshua scharf.
    "Und wenn er sich stichhaltig verteidigen kann?"
    "Slocum wird nichts akzeptieren, was er vorbringt!"



    -ein Teil kommt noch-


    Sir Joshua hatte gerade ein paar Notizen zu den Akten gelegt, als seine Nichte das Zimmer betrat und schien sich zu freuen, als er sie sah.
    "Komm setz dich, Liebes. Möchtest du vielleicht ein Glas Madeira?"
    Olivia schüttelte erleichert den Kopf. Offenbar hatte er den gestrigen Vorfall tatsächlich vergessen, was mehr als gut war, denn darüber wollte sie nun wirklich nicht sprechen. Den richtigen Ansatzpunkt bot ihr die aufgeschlagene Zeitung auf dem Schreibtisch ihres Onkels.
    "Wer kann für die brutale Zerstörung der Mine nur verantwortlich sein? Man kann kaum glauben, dass sich jemand so erniedrigt."
    Sir Josh sah sie ungerührt an. "Offenbar gibt es jemanden, mein Kind."



    "Ist der verdächtige Mann aus Kalkutta denn wirklich erkannt worden? Wie es heisst, hat er die Mine im rasenden Galopp verlassen."
    "Das sind natürliches alles Gerüchte." Er sagte das so gleichgültig, als würden sie über das Wetter sprechen.
    "Gerüchte? Wenn man an die fünf Zeugen denkt, müssen es doch mehr, als nur Gerüchte sein!"
    "Vielleicht, es ist Slocums Aussage, das zu überprüfen." Ihr Onkel sah sie missbilligend an. Offenbar misfiel ihm das Thema, aber wenn Olivia etwas unternehmen wollte, musste sie vorher alles wissen.



    "Wenn man bedenkt, dass bei der Sache ein Mensch umgekommen ist! Das muss doch dann Anklage auf Totschlag bedeuteten?"
    Sir Joshua lehnte sich zurück und sah seine Nichte aufmerksam an. "Wie ich sehe, hast du über dieses Thema sorgfältig nachgedacht!" sagte er seltsam liebenswürdig.
    "Nicht mehr als alle andern auch." antwortete sie wegwerfend. "Die ganze Stadt spricht und diskutiert darüber. Besonders wenn die Anklage auf Totschlag erhoben wird. Wenn er verurteilt wird, kann dieser Raventhorne viele Jahre hinter Gittern verschwinden, nicht wahr?" Mit klopfendem Herzen wartete sie auf seine Antwort.


    -geht noch weiter-

    @Thiara: Naja...vielleicht weil ein unschuldiger Mensch dabei gestorben ist..das hat er ja nun auch nicht gewollt. Wie soll Oli Jai denn deiner Meinung nach rausholen, ohne das alles auffliegt?! :augdrück
    @Wildkatze: Ja, die kommt bald...ist auch schon im "Kasten"...*zwinker*
    @Sango: Geht noch ne ganze Weile...
    @Nikita: Also *g*: Zeugen behaupten Jai samt Pferd (zur besseren Identifizierung) dort gesehen zu haben...das ist die Falle von Olis Onkel. Jetzt alles klar?!
    @keira: Stimmt..."wie" ist die alles entscheidende Frage! Abwarten ob sich eine Lösung findet..!
    @Vanillagirl: Schön, dass es dir gefällt
    @May: Wie immer tolle Smilies...*lach* Der Tisch ist von "MishMish Sims"...die Site existiert aber wie es aussieht anscheinend nur noch als YahooGroup.. :misstrau





    Entweder konnte sich Sir Joshua nicht mehr an sein Verhalten vom Vortag erinnern, oder er wollte es nicht. Er entschuldigte sich jedenfalls nicht bei Olivia. Ob er mit Lady Bridget gesprochen hatte, wusste sie nicht genau. Ihre Tante hüllte sich am Frühstückstisch in versteinertes Schweigen. Über den Vorfall wurde nicht gesprochen, aber Sir Joshaus Gesichtsausdruck wies darauf hin, dass klare und deutliche Worte gefallen waren.



    Olivia registrierte diese Spannungen nur flüchtig, denn sie hatte ihre eigenen Sorgen. Sie machte sich Sorgen um Jai und steckte deswegen in einem echten Dilemma und musste schnellstens eine Lösung finden. Nur Sir Joshua konnte ihr die Auskünfte geben, die sie brauchte.
    Es blieb ihr keine andere Wahl und so ging sie am Nachmittag entschlossen in sein Arbeitszimmer.



    -geht noch weiter-

    Zwischenwelten, der schwarze König, die schwarze Garde...einfach gigantisch :anbet Unglaublich, wieviel Phantasie du hast!! *staun*
    Wie immer tolle FS....der Sumpf sieht übrigens unglaublich aus...echt total klasse.
    Freu mich schon, wenn es weitergeht..!
    Liebste Grüße,
    Santine :wink