Beiträge von Fireflies
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Familie Sanburne
Sieben Jahre später…
„Schatz, ich bin wieder zu Hause.“ Schallte es aus dem Wohnzimmer.
Alicia kam aus ihrem Zimmer gerannt und sprang Jensen in die Arme.
„Papa!!“ rief sie dabei und wurde von Jensen aufgefangen. Dann fingen beide an zu lachen und kitzelten sich gegenseitig. Ich beobachtete die beiden vom Türrahmen aus. Es war toll Alicia wieder so unbeschwert und glücklich zu sehen. Als sei nie etwas geschehen.
Nun wandte er sich zu mir. „Hallo, Liebling.“ Er kam mit Alicia auf den Arm auf mich zu und küsste mich. Mein ganzer Bauch kribbelte. Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals wieder so fühlen könnte.
Alicia verzog angeekelt das Gesicht.
„Muss das jetzt sein? Ich will Papa doch was zeigen.“ Sie ließ sich runtersetzen, nahm Jensen an die Hand und zog ihn in ihr Kinderzimmer. Jensen lächelte und gab mir noch schnell einen Kuss
Was passiert war?Als Alicia allmählich älter wurde, fragte sie immer noch oft nach ihrem Vater und wenn sie fragte, bekam ich schreckliche Gewissensbisse. Mir fielen zwar immer noch Lügen und Ausreden ein, doch lange konnte ich ihr nicht mehr verschweigen, was ihr Vater getan hatte.
Aber sie war noch ein Kind. Und das würde sie auch noch länger bleiben. Doch irgendwann, besonders wenn sie in die Schule käme, würde sie etwas aufschnappen. Und so wäre es noch schlimmer für sie. Wenn sie von einem Fremden erfahren würde, was ihr Papa getan hätte, hätte es ihr noch mehr wehgetan.
Ich musste also eine Entscheidung treffen. Und das bald. Also entschied ich mich letzten Endes ihr die Wahrheit zu sagen. Nicht die ganze Wahrheit. Und auch die halbe Wahrheit musste ich ihr sehr schonend beibringen. Niemand könnte dies ertragen. Vor allem kein Kind.
Als wir eines Mittags am Tisch saßen, fing ich dieses unangenehme Gespräch an.
„Alicia, mein Schatz. Du brauchst jetzt keine Angst haben, aber ich muss dir etwas erzählen. Etwas über unsere Vergangenheit.“
Ich sah in ihr erschrockenes Gesicht.
„Tut mir Leid, mein Schatz, aber irgendwann muss ich dir das sagen. Es ist alles OK und was passiert ist, ist schon lange her.“
„Mama, du machst mir jetzt wirklich Angst. Was ist los?“ fragte sie mit zitternder Stimme.
„Entschuldige. Ähm… es geht um deinen Vater.“
„Papa?“
„Ähm, ja, also er war nie auf Geschäftsreise. Er ist auch nicht im Ausland. Dort musste er wegen seines Jobs nie hin. Ich konnte dir das einfach nie erzählen. Du warst einfach zu jung. Und bist es heute ja immer noch.“
„Was ist mit Papa?“
„Ich muss es dir sagen. Irgendwann würdest du es erfahren. Dein Vater hat etwas ganz Schreckliches getan. Er hat einer Frau unglaublich wehgetan, sodass ihr niemand mehr helfen konnte. Sie ist jetzt im Himmel. Und er musste deswegen bestraft werden. An dem Tag, an dem wir aus unserem Haus ausgezogen sind, habe ich das erst erfahren."
„Er hat was getan?"
„Es tut mir unendlich Leid, was er getan hat. Und das ich dich anlügen musste. Aber ich konnte dir das damals doch nicht erzählen. Ich hätte es dir auch jetzt nie erzählen wollen."
„Ist schon gut Mama." Dann stand sie auf und ging mit wackeligen Beinen in ihr Zimmer. Ich folgte ihr.
Alicia saß schon auf ihrem Bett und weinte.
„Alicia. Es ist schon OK." Ich setzte mich neben ihr und nahm sie in den Arm. Auch ich fing an zu weinen.
Nach einer Zeit schliefen wir ein.
Als ich abends wach wurde, schlief Alicia noch. Sie hatte ganz verquollene Augen und klammerte sich um ihr Bärchen.
Die nächsten Tage war Alicia ziemlich still. Abends hörte ich sie noch manchmal leise weinen.
Doch nach einiger Zeit ging es ihr besser.
„Mama, ich weiß nicht, wie du das damals alles geschafft hast. Ich hab dich total lieb." Dann umarmte sie mich und wurde langsam wieder wie früher.
Was mit Jensen passiert ist?
Sympathisch fand ich ihn schon nach unserem ersten Treffen. Nachdem Jensen meine Konten wieder für mich zugängig gemacht hatte, fragte er mich, ob ich nicht irgendwann in den nächsten Tagen, Wochen, Monate oder sogar Jahre mal mit ihm ausgehen möchte. Doch zuerst wollte er sich nur als Freund mit mir treffen. Und er wollte auch nur als Freund mit mir ausgehen.
Zuerst zögerte ich.
Aber wieso nicht? Er war total nett und bei ihm fühlte ich mich direkt wohl und geborgen. Nach kurzer Zeit kam ich auf sein Angebot zurück. Jedoch wollte ich zuerst nur Freundschaft.
Doch nach einigen Monaten merkte ich, wie sehr ich Jensen brauchte. Es war nicht mehr länger nur eine Freundschaft. Ich erzählte ihm von meinen Gefühlen und er erwiderte meine Gefühle. Seit unserer ersten Begegnung. All die Zeit hat er auf mich gewartet. Er war geduldig und hat sich meine Probleme angehört.
Nachdem Jim mich so verletzt hatte, hätte ich nie gedacht, dass ich mich jemals noch mal verlieben könnte. Er war die Liebe meines Lebens.
Und das stimmte auch. Er war es. Und jetzt ist es Jensen. Ich weiß gar nicht mehr, was an Jim so toll war. Er hat uns so schreckliche Dinge angetan und den echten Jim kannte ich nicht. Ich liebte eine Fassade.
Doch bei Jensen ist das anders. Mit ihm kann ich über alles reden. Er vertraut mir und ich vertraue ihm.
Und schließlich fragte er mich, die Frage aller Fragen. Und ich sagte ja. Unsere Hochzeit fiel ziemlich klein aus. Meine Hochzeit mit Jim war ziemlich groß und nun gar nicht mehr nach meinem Geschmack. Außerdem wollte ich nicht zu große Aufmerksamkeit auf uns ziehen.Ich hätte jedoch niemals ja gesagt, wenn Alicia ihn nicht gemocht hätte. Doch sie direkt hellauf begeistert von ihm. Auch in ihm steckte noch ein kleiner Junge, der mit Alicia viel Spaß haben konnte. Und den hatten sie auch. Alicia vergaß während der Zeit mit ihm all ihre Sorgen. Als ich später fragte, ob es für sie okay sei, wenn ich Jensen heiraten würde, war sie begeistert.
„Aber muss ich deshalb mein Zimmer hergeben?" fragte sie etwas misstrauisch.
„Aber natürlich nicht", lachte ich, „ aber wäre es für dich in Ordnung, wenn er zu uns ziehen würde? Du möchtest doch bestimmt nicht umziehen."
„Das stimmt. Er kann ruhig zu uns kommen." lächelte sie.
Als Jensen abends nach Hause kam, ging Alicia auf ihn zu.
„Ich habe mich entschieden. Du darfst Mami heiraten.“ Dann lachte sie und umarmte Jensen. Auch er fing an zu lachen.
„Vielen Dank, Alicia.“ Sagte er während er sie wie immer kitzelte.
Und später vertraute Jensen mir seine Geschichte an.
Ich hatte Recht behalten. Mein Gefühl bei unserem ersten Treffen hatte sich als richtig erwiesen.
Es gab etwas in seiner Vergangenheit, was ihn vollkommen verändert hatte. Seine Schwester wurde umgebracht. Und ihr Mörder wurde schon frühzeitig entlassen. Er sei nicht zurechnungsfähig gewesen. Wobei er dies war, wie mir Jensen beteuerte. Jensens Familie wurde damals in den Dreck gezogen und am Ende wurde Sylvia (Jensens Schwester) nicht mehr als Opfer angesehen. Es wurde fast so hingestellt, dass sie selbst Schuld an ihrem Schicksal sei.
Für Jensen war dies eine schreckliche Zeit und ich wusste, wie er sich fühlte. Dies verband uns nur noch mehr und zeigte mir, wie sehr er mir vertraute.Und schließlich verband uns noch viel mehr. Jensen war nach unserer Hochzeit zu uns gezogen. Alicia war happy, dass sie ihr Zimmer nicht teilen musste und ich fühlte mich sicherer und glücklicher als zuvor.
Meine anfänglichen Bedenken, das ein gemeinsames Leben zu dritt sich negativ auf unsere Beziehung auswirken würde, verflogen schnell.
Sogar Alicia war fröhlicher und lachte viel mehr. Jensen ist einfach ein Spaßvogel, der uns beide immer auf Trab hält.
Jensen war noch nie verheiratet gewesen und hatte auch keine Kinder. Natürlich wollte er Alicia als eigenes Kind annehmen und da mir das alleinige Sorgerecht gehörte, war das kein Problem. Alicia freute sich so darüber, dass sie ihn sogar fragte, ob sie ihn nicht Papa nennen dürfte. Jensen war so gerührt, dass er eine Träne nicht aufhalten konnte.
Bevor er jedoch eine Antwort geben konnte, sah er mich an. Mein Herz schlug höher und aufgeregt nickte ich.
„Aber natürlich, Alicia. Damit würdest du auch mir eine Freude machen."
Sie verstanden sich besser als erhofft.
Und dann wurde ich schwanger. Zuerst war das ein kleiner Schock für mich. Natürlich wollte ich Kinder mit Jensen haben, aber das das so früh passierte, hatte ich nicht erwartet. Ich hatte auch Angst um Alicia. Würde sie es gut aufnehmen?
Doch schließlich überwog die Freude doch.
Ich erzählte es Jensen und er freute sich wie ein kleines Kind. Er hob mich hoch, wirbelte mich herum, küsste und umarmte mich.
Er fasste mir ständig an den Bauch.
„Ah, ich glaube ich spür schon was!"
Ich lachte. „So früh geht das doch gar nicht."
„Und ob. Ich habe beide gespürt.
„Beide?"
„Ja, sie und ihn."
Den ganzen Tag hatte er ein breites Grinsen im Gesicht.„Was ist denn mit euch los?" fragte Alicia ganz erstaunt, als sie von der Schule kam.
„Ach, mein Schatz. Es ist etwas passiert. Etwas Schönes natürlich. Was würdest du davon halten ein Geschwisterchen zu bekommen?"
„Ein Geschwisterchen?" fragte sie etwas verwirrt. „Das wäre... SUPER!"
„Wirklich?"
„Oh ja! Das wäre toll. Dann hätte ich jemanden, den ich herumkommandieren könnte." gab sie lachend zu. „Eine Schwester und ein Bruder wäre wirklich toll. Wann kommen sie denn?" fragte sie aufgeregt.
Waren beide so davon überzeugt, dass es Zwillinge geben würde? Es wäre natürlich eine große Freude.
„Das dauert noch etwas." gaben wir beide lachend zu.
Dann kam sie auf uns beide zu und nahm uns gleichzeitig in den Arm.
Ich schaute Jensen an und er sah unendlich glücklich aus. Er beugte sich über Alicia und gab ihr einen großen Kuss.
„Du bist etwas ganz besonderes."
Mein Bauch wurde natürlich immer größer und das war für Alicia und auch für Jensen eine große Attraktion. Sie konnten beide kaum die Finger und die Ohren von meinem Bauch lassen. Ich konnte kaum sagen, wer sich mehr freute.Doch dann entdeckte ich eines Tages einen Brief in unserem Briefkasten. Alicia war in der Schule und Jensen war auch im Büro.
Es stand kein Absender auf dem Brief und er war an mich und nur an mich gerichtet. Konnte es sein...? Nein, das war doch unmöglich.
Ich ging wieder zurück zum Haus, setzte mich in die Küche und öffnete den Briefumschlag mit zitternden Händen.
Und dann fiel mir folgender Brief heraus.Hallo mein Schatz,
es ist ja solange her, dass ich dich und Alicia gesehen habe. Wie
lange genau? Hmm, das müssten doch einige Jahre gewesen
sein, oder? Die Jahre, die ich im Knast verbringen musste. Die
Jahre, in denen sich meine Frau von mir scheiden ließ und mir
meine Tochter wegnahm. All die Jahre hatte ich genug Zeit
nachzudenken. Es hätte alles anders laufen können. Wieso
bist du nur zur Polizei gegangen? Hast du es immer noch
nicht verstanden? Aber was soll ich dazu noch sagen. Ich bin
nur froh über eins. Bald wirst du dich nicht mehr vor mir
verstecken können. Bald werden wir drei wieder zusammen-
leben. Ich weiß, ihr beide freut euch schon auf meine Ent-
lassung. Auch wenn ihr mich nie besuchen kamt. Aber das
können wir alles vergessen. Wir können noch einmal ganz
von vorne anfangen. Ich werde dir verzeihen, was du mir
angetan hast. Ich weiß, dass du keine Schuld daran trägst.
Ich weiß wer die Schuld daran trägt. Ich werde zu euch
kommen. Zu dir und Alicia. Und wir werden wieder
heiraten. Und dann wird alles wieder so sein, wie es
vorher war. Versuche erst gar nicht wegzulaufen. Ich
werde dich finden!
Ich liebe dich.
Dein Jim.Oh, nein! Mein schlimmster Albtraum. Meine größte Angst. Es war alles wahr geworden. Wovor ich mich am meisten gefürchtet hatte, ist eingetroffen. Während ich den Brief zum zweiten Mal las, rannen mir noch mehr Tränen übers Gesicht und tropften auf das Blatt Papier.
Dann hörte ich wie die Tür ins Schloss fiel. Erschrocken sprang ich auf und drehte mich um. Doch es war nur Jensen.
„Mim, was ist passiert?" erschrocken blickte er in mein Gesicht. Dann entdeckte er den Brief in meiner Hand. „Was ist das?"
Anstelle einer Antwort fing ich nur noch heftiger an zu weinen. Jensen kam auf mich zu und nahm den Brief an sich. Seine Augen huschten blitzschnell über Jims Schrift. Sein Gesicht versteinerte sich immer mehr und sein Blick verfinsterte sich.
„Jim!" Seinen Namen sprach er mit so einer Boshaftigkeit aus, dass ich zusammen zuckte.
Ich ging zum Kühlschrank zu und nahm eine Wasserflasche heraus. Ich nahm mir ein Glas und schüttete es Randvoll. Die hälfte der Flasche verschüttete ich. Dann trank ich das Glas in einem Zug aus.
Jensen kam von hinten auf mich zu und umarmte mich.
„Hey, es wird alles wieder gut." flüsterte er mir liebevoll ins Ohr„Er kann dir nichts mehr anhaben. Ich bin doch da. Ich bin für dich und Alicia da. Ich lasse nicht zu, dass dir irgendjemand weh tut. Und er darf dies auf gar keinen Fall. Ich werde alles tun um euch zu beschützen." Dann drehte er mich um und ich blickte ihm ins Gesicht. Sein Gesicht war voller Sorgen, doch sein Blick war Standhaft.
„Aber,... . Das ist Jim. Er wird uns nicht in Ruhe lassen. Er wird uns nie in Ruhe lassen. Wir können nicht von ihm fliehen. Er wird uns immer verfolgen."
„Hey, mach dir keine Sorgen. Ich lasse nicht zu, dass er uns etwas tut. Er kann uns unser Leben nicht wegnehmen."
Er nahm mein Gesicht in seine Hand und gab mir einen langen Kuss.
„Ich werde unsere Familie verteidigen."
Und etwas in seinem Blick sagte mir, dass es nicht einfach so dahergesagt war.
Er würde uns beschützen. Auch ich werde es nicht mehr zulassen, dass er uns wehtut.
Das hat er schon genug getan.
Wir würden es schaffen.
Da war ich mir ganz sicher.
Ein leichtes Lächeln legte sich auf unsere Gesichter.Ende
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Familie Sanburne
Sieben Jahre später…
„Schatz, ich bin wieder zu Hause.“ Schallte es aus dem Wohnzimmer.
Alicia kam aus ihrem Zimmer gerannt und sprang Jensen in die Arme.
„Papa!!“ rief sie dabei und wurde von Jensen aufgefangen. Dann fingen beide an zu lachen und kitzelten sich gegenseitig. Ich beobachtete die beiden vom Türrahmen aus. Es war toll Alicia wieder so unbeschwert und glücklich zu sehen. Als sei nie etwas geschehen.
Nun wandte er sich zu mir. „Hallo, Liebling.“ Er kam mit Alicia auf den Arm auf mich zu und küsste mich. Mein ganzer Bauch kribbelte. Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals wieder so fühlen könnte.
Alicia verzog angeekelt das Gesicht.
„Muss das jetzt sein? Ich will Papa doch was zeigen.“ Sie ließ sich runtersetzen, nahm Jensen an die Hand und zog ihn in ihr Kinderzimmer. Jensen lächelte und gab mir noch schnell einen Kuss
Was passiert war?Als Alicia allmählich älter wurde, fragte sie immer noch oft nach ihrem Vater und wenn sie fragte, bekam ich schreckliche Gewissensbisse. Mir fielen zwar immer noch Lügen und Ausreden ein, doch lange konnte ich ihr nicht mehr verschweigen, was ihr Vater getan hatte.
Aber sie war noch ein Kind. Und das würde sie auch noch länger bleiben. Doch irgendwann, besonders wenn sie in die Schule käme, würde sie etwas aufschnappen. Und so wäre es noch schlimmer für sie. Wenn sie von einem Fremden erfahren würde, was ihr Papa getan hätte, hätte es ihr noch mehr wehgetan.
Ich musste also eine Entscheidung treffen. Und das bald. Also entschied ich mich letzten Endes ihr die Wahrheit zu sagen. Nicht die ganze Wahrheit. Und auch die halbe Wahrheit musste ich ihr sehr schonend beibringen. Niemand könnte dies ertragen. Vor allem kein Kind.
Als wir eines Mittags am Tisch saßen, fing ich dieses unangenehme Gespräch an.
„Alicia, mein Schatz. Du brauchst jetzt keine Angst haben, aber ich muss dir etwas erzählen. Etwas über unsere Vergangenheit.“
Ich sah in ihr erschrockenes Gesicht.
„Tut mir Leid, mein Schatz, aber irgendwann muss ich dir das sagen. Es ist alles OK und was passiert ist, ist schon lange her.“
„Mama, du machst mir jetzt wirklich Angst. Was ist los?“ fragte sie mit zitternder Stimme.
„Entschuldige. Ähm… es geht um deinen Vater.“
„Papa?“
„Ähm, ja, also er war nie auf Geschäftsreise. Er ist auch nicht im Ausland. Dort musste er wegen seines Jobs nie hin. Ich konnte dir das einfach nie erzählen. Du warst einfach zu jung. Und bist es heute ja immer noch.“
„Was ist mit Papa?“
„Ich muss es dir sagen. Irgendwann würdest du es erfahren. Dein Vater hat etwas ganz Schreckliches getan. Er hat einer Frau unglaublich wehgetan, sodass ihr niemand mehr helfen konnte. Sie ist jetzt im Himmel. Und er musste deswegen bestraft werden. An dem Tag, an dem wir aus unserem Haus ausgezogen sind, habe ich das erst erfahren."
„Er hat was getan?"
„Es tut mir unendlich Leid, was er getan hat. Und das ich dich anlügen musste. Aber ich konnte dir das damals doch nicht erzählen. Ich hätte es dir auch jetzt nie erzählen wollen."
„Ist schon gut Mama." Dann stand sie auf und ging mit wackeligen Beinen in ihr Zimmer. Ich folgte ihr.
Alicia saß schon auf ihrem Bett und weinte.
„Alicia. Es ist schon OK." Ich setzte mich neben ihr und nahm sie in den Arm. Auch ich fing an zu weinen.
Nach einer Zeit schliefen wir ein.
Als ich abends wach wurde, schlief Alicia noch. Sie hatte ganz verquollene Augen und klammerte sich um ihr Bärchen.
Die nächsten Tage war Alicia ziemlich still. Abends hörte ich sie noch manchmal leise weinen.
Doch nach einiger Zeit ging es ihr besser.
„Mama, ich weiß nicht, wie du das damals alles geschafft hast. Ich hab dich total lieb." Dann umarmte sie mich und wurde langsam wieder wie früher.
Was mit Jensen passiert ist?
Sympathisch fand ich ihn schon nach unserem ersten Treffen. Nachdem Jensen meine Konten wieder für mich zugängig gemacht hatte, fragte er mich, ob ich nicht irgendwann in den nächsten Tagen, Wochen, Monate oder sogar Jahre mal mit ihm ausgehen möchte. Doch zuerst wollte er sich nur als Freund mit mir treffen. Und er wollte auch nur als Freund mit mir ausgehen.
Zuerst zögerte ich.
Aber wieso nicht? Er war total nett und bei ihm fühlte ich mich direkt wohl und geborgen. Nach kurzer Zeit kam ich auf sein Angebot zurück. Jedoch wollte ich zuerst nur Freundschaft.
Doch nach einigen Monaten merkte ich, wie sehr ich Jensen brauchte. Es war nicht mehr länger nur eine Freundschaft. Ich erzählte ihm von meinen Gefühlen und er erwiderte meine Gefühle. Seit unserer ersten Begegnung. All die Zeit hat er auf mich gewartet. Er war geduldig und hat sich meine Probleme angehört.
Nachdem Jim mich so verletzt hatte, hätte ich nie gedacht, dass ich mich jemals noch mal verlieben könnte. Er war die Liebe meines Lebens.
Und das stimmte auch. Er war es. Und jetzt ist es Jensen. Ich weiß gar nicht mehr, was an Jim so toll war. Er hat uns so schreckliche Dinge angetan und den echten Jim kannte ich nicht. Ich liebte eine Fassade.
Doch bei Jensen ist das anders. Mit ihm kann ich über alles reden. Er vertraut mir und ich vertraue ihm.
Und schließlich fragte er mich, die Frage aller Fragen. Und ich sagte ja. Unsere Hochzeit fiel ziemlich klein aus. Meine Hochzeit mit Jim war ziemlich groß und nun gar nicht mehr nach meinem Geschmack. Außerdem wollte ich nicht zu große Aufmerksamkeit auf uns ziehen.Ich hätte jedoch niemals ja gesagt, wenn Alicia ihn nicht gemocht hätte. Doch sie direkt hellauf begeistert von ihm. Auch in ihm steckte noch ein kleiner Junge, der mit Alicia viel Spaß haben konnte. Und den hatten sie auch. Alicia vergaß während der Zeit mit ihm all ihre Sorgen. Als ich später fragte, ob es für sie okay sei, wenn ich Jensen heiraten würde, war sie begeistert.
„Aber muss ich deshalb mein Zimmer hergeben?" fragte sie etwas misstrauisch.
„Aber natürlich nicht", lachte ich, „ aber wäre es für dich in Ordnung, wenn er zu uns ziehen würde? Du möchtest doch bestimmt nicht umziehen."
„Das stimmt. Er kann ruhig zu uns kommen." lächelte sie.
Als Jensen abends nach Hause kam, ging Alicia auf ihn zu.
„Ich habe mich entschieden. Du darfst Mami heiraten.“ Dann lachte sie und umarmte Jensen. Auch er fing an zu lachen.
„Vielen Dank, Alicia.“ Sagte er während er sie wie immer kitzelte.
Und später vertraute Jensen mir seine Geschichte an.
Ich hatte Recht behalten. Mein Gefühl bei unserem ersten Treffen hatte sich als richtig erwiesen.
Es gab etwas in seiner Vergangenheit, was ihn vollkommen verändert hatte. Seine Schwester wurde umgebracht. Und ihr Mörder wurde schon frühzeitig entlassen. Er sei nicht zurechnungsfähig gewesen. Wobei er dies war, wie mir Jensen beteuerte. Jensens Familie wurde damals in den Dreck gezogen und am Ende wurde Sylvia (Jensens Schwester) nicht mehr als Opfer angesehen. Es wurde fast so hingestellt, dass sie selbst Schuld an ihrem Schicksal sei.
Für Jensen war dies eine schreckliche Zeit und ich wusste, wie er sich fühlte. Dies verband uns nur noch mehr und zeigte mir, wie sehr er mir vertraute.Und schließlich verband uns noch viel mehr. Jensen war nach unserer Hochzeit zu uns gezogen. Alicia war happy, dass sie ihr Zimmer nicht teilen musste und ich fühlte mich sicherer und glücklicher als zuvor.
Meine anfänglichen Bedenken, das ein gemeinsames Leben zu dritt sich negativ auf unsere Beziehung auswirken würde, verflogen schnell.
Sogar Alicia war fröhlicher und lachte viel mehr. Jensen ist einfach ein Spaßvogel, der uns beide immer auf Trab hält.
Jensen war noch nie verheiratet gewesen und hatte auch keine Kinder. Natürlich wollte er Alicia als eigenes Kind annehmen und da mir das alleinige Sorgerecht gehörte, war das kein Problem. Alicia freute sich so darüber, dass sie ihn sogar fragte, ob sie ihn nicht Papa nennen dürfte. Jensen war so gerührt, dass er eine Träne nicht aufhalten konnte.
Bevor er jedoch eine Antwort geben konnte, sah er mich an. Mein Herz schlug höher und aufgeregt nickte ich.
„Aber natürlich, Alicia. Damit würdest du auch mir eine Freude machen."
Sie verstanden sich besser als erhofft.
Und dann wurde ich schwanger. Zuerst war das ein kleiner Schock für mich. Natürlich wollte ich Kinder mit Jensen haben, aber das das so früh passierte, hatte ich nicht erwartet. Ich hatte auch Angst um Alicia. Würde sie es gut aufnehmen?
Doch schließlich überwog die Freude doch.
Ich erzählte es Jensen und er freute sich wie ein kleines Kind. Er hob mich hoch, wirbelte mich herum, küsste und umarmte mich.
Er fasste mir ständig an den Bauch.
„Ah, ich glaube ich spür schon was!"
Ich lachte. „So früh geht das doch gar nicht."
„Und ob. Ich habe beide gespürt.
„Beide?"
„Ja, sie und ihn."
Den ganzen Tag hatte er ein breites Grinsen im Gesicht.„Was ist denn mit euch los?" fragte Alicia ganz erstaunt, als sie von der Schule kam.
„Ach, mein Schatz. Es ist etwas passiert. Etwas Schönes natürlich. Was würdest du davon halten ein Geschwisterchen zu bekommen?"
„Ein Geschwisterchen?" fragte sie etwas verwirrt. „Das wäre... SUPER!"
„Wirklich?"
„Oh ja! Das wäre toll. Dann hätte ich jemanden, den ich herumkommandieren könnte." gab sie lachend zu. „Eine Schwester und ein Bruder wäre wirklich toll. Wann kommen sie denn?" fragte sie aufgeregt.
Waren beide so davon überzeugt, dass es Zwillinge geben würde? Es wäre natürlich eine große Freude.
„Das dauert noch etwas." gaben wir beide lachend zu.
Dann kam sie auf uns beide zu und nahm uns gleichzeitig in den Arm.
Ich schaute Jensen an und er sah unendlich glücklich aus. Er beugte sich über Alicia und gab ihr einen großen Kuss.
„Du bist etwas ganz besonderes."
Mein Bauch wurde natürlich immer größer und das war für Alicia und auch für Jensen eine große Attraktion. Sie konnten beide kaum die Finger und die Ohren von meinem Bauch lassen. Ich konnte kaum sagen, wer sich mehr freute.Doch dann entdeckte ich eines Tages einen Brief in unserem Briefkasten. Alicia war in der Schule und Jensen war auch im Büro.
Es stand kein Absender auf dem Brief und er war an mich und nur an mich gerichtet. Konnte es sein...? Nein, das war doch unmöglich.
Ich ging wieder zurück zum Haus, setzte mich in die Küche und öffnete den Briefumschlag mit zitternden Händen.
Und dann fiel mir folgender Brief heraus.Hallo mein Schatz,
es ist ja solange her, dass ich dich und Alicia gesehen habe. Wie
lange genau? Hmm, das müssten doch einige Jahre gewesen
sein, oder? Die Jahre, die ich im Knast verbringen musste. Die
Jahre, in denen sich meine Frau von mir scheiden ließ und mir
meine Tochter wegnahm. All die Jahre hatte ich genug Zeit
nachzudenken. Es hätte alles anders laufen können. Wieso
bist du nur zur Polizei gegangen? Hast du es immer noch
nicht verstanden? Aber was soll ich dazu noch sagen. Ich bin
nur froh über eins. Bald wirst du dich nicht mehr vor mir
verstecken können. Bald werden wir drei wieder zusammen-
leben. Ich weiß, ihr beide freut euch schon auf meine Ent-
lassung. Auch wenn ihr mich nie besuchen kamt. Aber das
können wir alles vergessen. Wir können noch einmal ganz
von vorne anfangen. Ich werde dir verzeihen, was du mir
angetan hast. Ich weiß, dass du keine Schuld daran trägst.
Ich weiß wer die Schuld daran trägt. Ich werde zu euch
kommen. Zu dir und Alicia. Und wir werden wieder
heiraten. Und dann wird alles wieder so sein, wie es
vorher war. Versuche erst gar nicht wegzulaufen. Ich
werde dich finden!
Ich liebe dich.
Dein Jim.Oh, nein! Mein schlimmster Albtraum. Meine größte Angst. Es war alles wahr geworden. Wovor ich mich am meisten gefürchtet hatte, ist eingetroffen. Während ich den Brief zum zweiten Mal las, rannen mir noch mehr Tränen übers Gesicht und tropften auf das Blatt Papier.
Dann hörte ich wie die Tür ins Schloss fiel. Erschrocken sprang ich auf und drehte mich um. Doch es war nur Jensen.
„Mim, was ist passiert?" erschrocken blickte er in mein Gesicht. Dann entdeckte er den Brief in meiner Hand. „Was ist das?"
Anstelle einer Antwort fing ich nur noch heftiger an zu weinen. Jensen kam auf mich zu und nahm den Brief an sich. Seine Augen huschten blitzschnell über Jims Schrift. Sein Gesicht versteinerte sich immer mehr und sein Blick verfinsterte sich.
„Jim!" Seinen Namen sprach er mit so einer Boshaftigkeit aus, dass ich zusammen zuckte.
Ich ging zum Kühlschrank zu und nahm eine Wasserflasche heraus. Ich nahm mir ein Glas und schüttete es Randvoll. Die hälfte der Flasche verschüttete ich. Dann trank ich das Glas in einem Zug aus.
Jensen kam von hinten auf mich zu und umarmte mich.
„Hey, es wird alles wieder gut." flüsterte er mir liebevoll ins Ohr„Er kann dir nichts mehr anhaben. Ich bin doch da. Ich bin für dich und Alicia da. Ich lasse nicht zu, dass dir irgendjemand weh tut. Und er darf dies auf gar keinen Fall. Ich werde alles tun um euch zu beschützen." Dann drehte er mich um und ich blickte ihm ins Gesicht. Sein Gesicht war voller Sorgen, doch sein Blick war Standhaft.
„Aber,... . Das ist Jim. Er wird uns nicht in Ruhe lassen. Er wird uns nie in Ruhe lassen. Wir können nicht von ihm fliehen. Er wird uns immer verfolgen."
„Hey, mach dir keine Sorgen. Ich lasse nicht zu, dass er uns etwas tut. Er kann uns unser Leben nicht wegnehmen."
Er nahm mein Gesicht in seine Hand und gab mir einen langen Kuss.
„Ich werde unsere Familie verteidigen."
Und etwas in seinem Blick sagte mir, dass es nicht einfach so dahergesagt war.
Er würde uns beschützen. Auch ich werde es nicht mehr zulassen, dass er uns wehtut.
Das hat er schon genug getan.
Wir würden es schaffen.
Da war ich mir ganz sicher.
Ein leichtes Lächeln legte sich auf unsere Gesichter.Ende
-
Parsimonious hat zwei Badezimmer und Kleidung
Peggy Zone hat eine schicke Frauenfrisur (pay)
Simply Styling hat ein Nähzimmer mit einem Recolour und weitere Recolours
Anna Maria Sims2 hat Alltagskleidung für Frauen
Liana hat zwei Sims, Alltagskleidung und ein Donation-Packet
All About Style hat viktorianische Kleidung für Mädchen, Kleinkinder und weiblche Teenager
The Well Dressed Sim hat Tapeten
Donna Moda hat drei Alltagsoutfits für Frauen, Unterwäsche für Männer und Recolours von einer Raonsims-Frisur
Around The Sims hat ein Schlafzimmer
Sims Connection hat ein Pay-Schlafzimmer
Elynia hat Alltagskleidung für Frauen
SAU hat ein Outfit mit Kopfbedeckung für männliche Teens -
Vanni hat Recht.
Du bist. -
Auch einfach: -
Oh ja!
Das ist doch Liebe braucht keine Ferien. -
-
SIMcredible hat ein Wohnzimmer
Raonsims hat ein tolles neues Layout und eine Frisur für Frauen
Peggy Zone hat eine Pay-Männerfrisur und ähm... extrem lange Wimpern
XMSims hat Kleidung und eine Frisur für Frauen
Edenstyle hat Abendkleidung und Alltagskleidung
Simply Styling hat Augenfarben, ein Zimmer für Teenies und ein Wohnzimmer
17teenSims2 hat einen Sim, Abendkleidung (w+m), Alltagskleidung (w+m) und eine Frisur
AnnaMariaSims2 hat Abendkleidung, Alltagskleidung und Unterwäsche für Frauen
Liana hat Armreifen, acht Sims, zwei Donationpackete, Bikins und kostenlose Kleidung von Donationpackete
Sims 4 Life hat Alltagskleidung und Ohrringe
Sims 2 Cri hat Badehosen für Männer jeglichen Alters
All About Style hat Schmuck, eine Handtasche, Schals, Kleidung für Frauen und ältere Frauen, viktorianische Kleidung für Frauen und nochmal ein Alltagsoutfit-Set für ältere Frauen
Josh's Sims hat Recolours von Frauenfrisuren
Fresh-Prince Creations hat tolle neue Autos
The Well Dressed Sim hat Möbel für ein Wohnzimmer
Donna Moda hat ein neues Layout, drei Alltagsoutfits, ein Abendkleid und ein Bikini für Frauen dazu noch ein Alltagsoutfit für Männer und ein Make-Up Set
SimChic hat Abendkleider von berühmten Designern und Stars für weibliche Teens
Shop Sims hat Badeanzüge und Bikinis für Frauen
Sim 'e Napule hat je ein Outfit von Kate Hudson und Michelle Trachtenberg
Sims In Style hat ein Outfit für Frauen
InSimphoria hat auch ein neues Layout und Halsketten, Ohrringe und Alltagskleidung für Frauen
Around The Sims hat ein Kinderzimmer
Pernille's Page hat auch wieder ein neues Update mit einem Pinup Outfit für Frauen und Schlafanzüge für weibliche Teens -
Die Objekte zu kaufen, habe ich zwar nicht gefunden, aber vielleicht ist das etwas nützlich für dich:
Es gibt einen Hack, der die Herstellung der Spielzeuge beschleunigt. -
-
Willkommen im Forum. :rosen
BeastOfBlood hat eine Liste für Gothik-Sachen erstellt.
Artemistha
The Rock Shoppe
Pico´s Sims2 Fashion
SimderZ
Parsimonious
TSR
Alle Seiten sind kostenlos. Bei MTS und TSR muss man sich zwar anmelden, aber das kann man kostenlos machen. -
Natürlich.
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Ich find den Film auch toll. Wenn das Ende nicht so wäre...
So, etwas ganz leichtes: -
Das müsste doch Constantine sein, oder?
-
17 Teen Sims 2 hat zwei neue Sims und vier Alltagsoutfits
Edenstyle hat fünf Alltagsoutfits für Frauen und zwei Alltagsoutfits für männliche Teenager
Vita Sims hat tolle Bikinis und Badeanzüge für Frauen
ReginaS hat Mucha Bilder
Anna Maria Sims 2 hat Alltagskleidung und Ohrringe für Frauen
Peggy Zone hat eine Payfrisur für Männer und die jetzigen Maskottchen von Olympia
XMSims hat zwei tolle Frisuren für Frauen
Elynia hat Halsketten
Liana hat zwei Sims, ein Donation-Packet, Bikinis und Alltagskleidung für Frauen
Sims 4 Life hat Sportkleidung für Frauen
Sims 2 Cri hat zwei Siminnen, einen Sims und Schwimmkleidung für Frauen in jeglichem Alter
All About Style hat Laufstegkleidung von Ralph Lauren (erster Teil gibts unter Past Updates)
Josh's Sims hat Frisur-Recolours von Peggy Zone
Simplan-X hat ein Pay-Schlafzimmer und ein ovales Bild
La Pink hat Frisur-Recolours von Raonsims in schlichten und auffälligen Farben
Digital Perversion hat drei Outfits für Frauen
Pixel Dolly hat ein Kleid, Recolours von Peggy-Frisuren und fünf Halsbänder für Frauen -
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Also Pronop Sims ist eine tolle Seite für Schleier und Frisuren.
Einfach auf Hairstyles klicken. Dann erscheinen in der Mitte Strähnen verschiedener Haarfarben. Auf die kannst du klicken und dann erscheinen Frisuren. Zum runterladen musst du rechts auf "Mesh" klicken. Dann bekommst du den Mesh. Für die Frisuren musst du erst auf ein Kästchen deiner gwünschten Haarfarbe klicken und dann machst du einen Doppelklick auf das Kästchen. Über "Mesh" kannst du dann weitere Frisuren aussuchen. Einfach auf die Pfeile klicken.
Schleier gibt es unter Hairstyles und dann musst du auf den Schleier rechts von den Strähnen gehen. Ein Klick auf das Bild des Schleiers und dann erscheint ein großes Bild. Auf dies klicken und dann kommt das Download-Fenster. Natürlich musst du auch auf "Mesh" unter den Bildern klicken. Dann bekommst du den Mesh.
Zu finden sind die Schleier dann unter Brillen. Das ist richtig. -
Familie Sanburne
Die nächsten Tage verbesserten sich zum Glück. Alicia ging immer friedlich und ohne zu Murren (naja, schon mit etwas Murren, aber wie es sich für ein kleines Kind gehört) ins Bett. Und ich konnte endlich auch wieder ausschlafen.Doch eines Morgens wachte ich schon früh auf. Ich hatte ein komisches Gefühl im Bauch. Woher konnte ich erst sagen, als der Tag zu Ende ging. Als ich durch einen Spalt in Alicias Zimmer sah, saß sie schon aufrecht im Bett.
„Guten Morgen, mein Engel. Kannst du auch nicht mehr schlafen?“ fragte ich, als ich sie aus ihrem Bettchen hob und durch ihre Haare wuschelte.
„Ich bin schon fit für den Tag.“ lachte sie. Sie liebte es, wenn ich ihre Haare durchwuzelte.
„Na, gut. Hast du schon eine Idee, was wir dem heutigen Tag anstellen sollen?“
„Uuuuuiiiii, ja. Ich möchte mal wieder auf den Spielplatz im Park. Da waren wir doch lange nicht mehr.“ Sie freute sich jetzt schon riesig darauf.
„Das ist eine tolle Idee. Aber vorher sollten wir uns noch was stärken. Wie wäre es, wenn ich uns etwas zu frühstücken mache und du solange noch etwas mit deiner Puppe spielst?“
Als Antwort zappelte sie auf meinen Arm. Ich ließ sie runter und sie wollte schon zur Puppe gehen. „Moment mein Schatz. Erstmal ziehen wir dich an. Dann geht’s gleich auch viel schneller.“
Anstellte zur Puppe zu gehen, ging sie nun auf ihren Kleiderschrank zu. Sie öffnete eine Tür und stieg hinein. „Und hast du dir schon was ausgesucht?“ fragte ich sie.
Sie zog ein Jeans-Kleidchen aus dem Schrank und lief mir freudestrahlend entgegen. „Ja, Mami. Das möchte ich anziehen.“
„OK, dann mal los.“
Zu dem Kleidchen gehörte noch ein T-Shirt. Nun steckte ich im Kleiderschrank und suchte es raus. Als ich es fand, zog ich Alicia an und überließ sie ihren Spielsachen.
Ich ging in die Küche um schon mal uns etwas zum Frühstück zu machen. Für Alicia machte ich einen leckeren Brei. Ich selbst hatte heute Morgen auch Lust auf etwas Süßes. Im Kühlschrank stand noch etwas Schokoladenpudding von gestern Abend. Was soll’s, dachte ich. Ungewöhnlich zum Frühstück, aber schließlich hatte ich mich ja vor keinen zu rechtfertigen. Alicia würde mir wahrscheinlich noch was davon stehlen. Ich machte mir ein kleines Schälchen. Dann rief ich auch schon nach Alicia. Als ich alles auf den Tisch stellte, kam sie an getippelt.
Ich hob sie auf ihren Stuhl, setzte mich und zog sie möglichst nah an mich heran.
„Dein Lätzchen!“ Erschrocken fuhr ich hoch.
„Aber Mami. Ich bin doch schon groß. Ich brauche keins mehr. Ich mache mir mein Kleidchen auch nicht dreckig. Versprochen!“ Sie sah mich mit einem Engelsblick an.
„Na, gut. Dann wollen wir es mal probieren.“
Jedoch beobachtete ich sie bei ihrem Frühstück. Ihr Schälchen wurde immer leerer, der Tisch aber immer voller. Jedoch hatte sie nichts auf ihr Kleidchen gekleckert. „Super Schatz. Dafür gehen wir gleich noch etwas einkaufen. Wo wir doch schon in der Nähe sind.“
Freudestrahlend klatschte sie in die Hände. Sie kannte den Laden gut. Schließlich sprang dort immer eine Menge für sie raus.Wir zogen unsere Schuhe an und gingen zum Auto. Fest angeschnallt fuhren wir beide zum Spielplatz. Es war noch ziemlich früh, so war der Spielplatz fast leer. Alicia ließ sich ihren Spaß jedoch nicht nehmen. Ganz im Gegenteil. So konnte sie alles Mal ausprobieren ohne lange zu warten oder mit den anderen zu teilen. Wir verbrachten über eine Stunde damit zu rutschen, schaukeln, Seifenblasen zu machen oder im Sand zu spielen. Alicia lachte wieder so laut und lange wir früher. Auch ich genoss die Zeit und dachte mal nicht an Jim und unsere Zukunft. Wir beide hatten einfach Spaß und ich ließ mir nicht die Laune verderben. Es war schon etwas Zeit seit Jims Verhaftung vergangen, aber er spukte mir immer noch im Kopf herum. Über sein Gerichtsverfahren, was in kurzer Zeit stattfand, hatte ich mich nicht informiert. Ich wollte im Moment einfach so wenig mit Jim zu tun haben. Das würde mir und besonders Alicia gut tun. Sie hatte schon seit ein paar Tagen nicht mehr nach Jim gefragt. Und ich war froh drum. Vielleicht könnte sie mal mit ihm am Telefon sprechen. Natürlich nicht lange. Jedoch müsste ich dann zuvor mit ihm gesprochen haben. Schließlich hatte ich Alicia viel erzählt, was gar nicht stimmte. Besonders über Jim. Jedoch verwarf ich den Gedanken ziemlich schnell. Jetzt wollten wir einfach etwas Spaß haben. Ohne Jim.
Als sie zum unzähligen Mal von mir auf der Schaukel an gestupst wurde, fragte ich sie, ob wir jetzt etwas einkaufen gehen sollten. „Jaaa.“ rief sie, nahm mich an die Hand und zog mich vom Park weg. Ich nahm sie auf den Arm und setzte sie auf meine Schultern. So konnte sie die Blätter und Zweige der kleinen Bäume berühren. Das Auto ließ ich stehen. Schließlich war das Einkaufszentrum nicht weit vom Park entfernt.Kaum erreichten wir ein passendes Geschäft für uns beide, ließ ich Alicia runter. Sie konnte es kaum erwarten, an den Sachen rumzustöbern.
Hier verbrachten wir noch länger als beim Spielplatz. Alicia hat mein Shoppen-Gen geerbt. Und sie übt es schon in ihrem jungen Alter aus. Mir macht es jedoch noch mehr Spaß, sie dabei zu beobachten. Daran ließ sie sich jedoch nicht stören.
Am Ende hatten wir einen ganzen Einkaufswagen voll mit Kleidung (für uns Beide) und Spielzeug. Wir gingen zur Kasse und Alicia schob stolz den Einkaufswagen. Nun ja, sie hielt sich eher am Fuß des Einkaufswagens fest und ich schob beide. Alicia und den Einkaufswagen. Ich setzte Alicia auf die Theke und die Kassiererin gab ihr ein Bonbon. Während ich alles auf die Theke lud, lud sie es wieder in den Einkaufswagen. Die Schlange hinter uns wurde immer länger.
„Das macht dann 437, 49€, bitte.“
Uff, da hatten wir beide ja gut abgeräumt. Ich zog eine Kreditkarte aus meinem Portemonnaie.
Bevor Alicia jedoch alles eingeladen hatte, entdeckte sie am Ausgang des Geschäfts zwei elektrische Spielzeuge für Kinder. Ein Pferd und ein Rennwagen. Ihre Augen begannen zu funkeln.
„Uh, Mami. Darf ich da drauf? Bitte, bitte, bitte.“ Sie zeigte mit dem Finger auf das Pferdchen.
„Klar. Viel Spaß“ Ich gab ihr einen Euro.
Als sie zu dem Pferdchen lief, drehte ich mich wieder zu der Kassiererin um. Sie machte jedoch ein nachdenkliches Gesicht.
„Tut mir Leid. Aber Ihre Kreditkarte funktioniert nicht.
„Wie, sie funktioniert nicht?“
„Wie es aussieht, wurde sie gesperrt.“
Wieso sollte sie denn gesperrt werden? Dann müsste ich dann zur Bank gehen und mich beschweren. Ich nahm eine andere Kreditkarte aus meinem Portemonnaie. „Die müsste eigentlich funktionieren.“ Ich gab sie der Verkäuferin.
„Es funktioniert schon wieder nicht.“
Was war denn jetzt los? Ich sah in meinen Geldbeutel. Ich hatte nur ein paar Zehner und Zwanziger darin. So würde ich niemals unsere Sachen bezahlen können.
„Dann probieren Sie diese hier, bitte.“ Ich merkte schon wie die Kunden hinter mir in der Schlange zu stöhnen begangen. Ich drehte mich um und warf ihnen einen bösen Blick zu. Einer sah auf die Uhr und als er meinen Gesichtsausdruck sah, fühlte er sich ertappt und errötete.
„Nein, sie funktioniert auch nicht.“
Mist! Was sollte ich denn jetzt machen. Wir hatten kein Geld mehr. Kein Geld um die ganzen Sachen zu bezahlen. Wenn ich einen Großteil der Sachen zurückgeben müsste, wäre Alicia ziemlich traurig. Ich schaute zu ihr rüber und sie hatte zum Glück nichts bemerkt. Sie saß noch auf dem Pferdchen. Zur Bank gehen, konnte ich jetzt auch nicht. Da wären die anderen Kunden ja direkt an die Decke gegangen.
Und da viel mir mein einer Schein ein. Vor wenigen Tagen wollte ich 50€ abholen. Ich wollte etwas Schönes für Bella und ihre Kids kaufen. Jedoch vertippte ich mich und drückte 500€ ein. Der Automat druckte nur einen Schein aus. Einen 500er. Ich steckte ihn in ein kleines Geheimfach meines Geldbeutels. Hatte ich ihn noch dort drin?
Ich sah nach und zum Glück befand er sich noch dort im Fach. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Mit einem großen Strahlen überreichte ich der Kassiererin den Schein.
„Zufrieden?“ fragte ich die Kunden hinter mir. Ein leichtes Brummeln kam von ihnen und sie blickten alle in verschiedene Richtungen.
„Das ist ja noch mal gut gegangen.“ sagte die Kassiererin. Auch sie lächelte jetzt. Sie gab mir mein Rückgeld und wünschte mir noch einen schönen Tag.
Ich holte Alicia ab und ging mit ihr zu unserem Wagen. Jetzt hätten wir doch besser, das Auto näher geparkt. Sie musste ich den Rückweg die ganzen Tüten schleppen.
„Ist was, Mama?“ fragte Alicia mich, als sie in mein nachdenkliches Gesicht sah.
„Nein, mein Schatz. Alles ist OK. Wollen wir noch schnell Bella und die Kids besuchen?“
„Jaa!“ Und schon wurden ihre Schritte schneller. Endlich beim Auto angekommen, verstaute ich alles im Wagen. Alicia setzte ich mit ihrem Kindersitz heute mal nach vorne. Wir hatten soviel gekauft, da musste einiges auf die Rückbank.„So, dann fahren wir mal zu Bella.“
Während der Fahrt kreisten meine Gedanken die ganze Zeit um die Kreditkarten. Was war da bloß passiert? Es betraf bestimmt meine ganzen Kreditkarten. Ich musste schleunigst zur Bank. Jedoch setzte ich Alicia vorher bei Bella ab.
„Hey, Alicia und Mim.“ Bella freute sich uns zu sehen. Tina stand schon hinter Bella an der Tür.
„Alicia!!“ schrie sie glücklich. „Ich muss dir unbedingt etwas zeigen. Komm, schnell!“ Dann nahm sie Alicia an die Hand und beide liefen, so schnell sie konnten, in Tinas und Lars‘ Zimmer.
„Was ist passiert?“ fragte Bella als sie in mein Gesicht sah.
„Das erzähl ich dir im Wohnzimmer.“ Bella merkte, dass es sich um ein ernstes Thema hielt. Sie sah kurz nach den dreien. Alicia und Tina saßen auf der Spieldecke. Tina zeigte ihr ein neues Lied. Lars schaute nur genervt zu den beiden und widmete sich dann wieder seinen Spielzeugautos. Sie gab den dreien einen Luftkuss und schloss dann die Tür.
„Also Mim, was ist passiert?“
„Ich hab kein Geld mehr.“
„Was…?“ Natürlich hörte sich das komisch an. Ich hatte kein Geld mehr. Wo es sonst daran nicht bei uns gemangelt hatte. Dafür hatte Jim gesorgt. Und ich auch zum Teil.
Ich erzählte ihr von unserem Tag.
„Alle meine Kreditkarten funktionieren nicht mehr.“ Mein Herz schlug immer lauter. „Kann ich Alicia kurz bei dir lassen? Ich würde gern mal zur Bank fahren.“ Ich schaute sie hoffnungsvoll an.
„Natürlich. Aber komm danach schnell zu uns. Ich will unbedingt wissen, was passiert ist.“
„Na, klar.“ Ich umarmte sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Dann schaute ich noch kurz ins Kinderzimmer rein. „Hey, ihr Süßen. Schatz, ich bin noch mal kurz weg. Komme aber sofort wieder. Du scheinst ja beschäftigt zu sein.“
Sie winkte kurz und spielte dann schon mit Tina weiter.
„Also, bis gleich“ sagte ich zu Bella und ging zur Tür raus.
Ich fuhr etwas schneller als erlaubt nach Hause. Ich hatte mich umentschlossen. Ich wollte Zuhause nur noch ein Sparbuch holen. Vielleicht konnte ich daher noch etwas Geld bekommen. Ich fand es schnell und begab mich direkt zur Bank.
Erstmal wollte ich probieren, Geld vom Sparbuch zu bekommen. Doch dies funktionierte auch nicht. Ich fragte nach jemanden, der sich mit Kreditkarten- und Kontensperrung auskannte.
„Herr Stock ist da ihr richtiger Ansprechpartner.“ Eine junge Frau wies mir den Weg zu seinem Büro.Ich klopfte an.
„Herein.“ dröhnte eine Stimme aus dem Zimmer.
„Guten Tag, Frau. …?“ wurde ich von Herrn Stock begrüßt. Er stand von seinem Schreibtisch auf und kam auf mich zu.
„Sanburne. Marilyn Sanburne.“
„Ah, Die Sanburne?“ fragte er mit einem höhnischen Grinsen. Wie, Die Sanburne? Hab ich da wieder etwas verpasst? Er wird wohl kein Fan meiner Bücher sein, bei diesem Gesichtsausdruck.
Er ging zurück zu seinem Schreibtisch und setzte sich gemütlich hin.
„Ähm, das versteh ich nicht.“
„Die Sanburne. Ihr Ehemann hat doch…“ mitten im Satz setzte er seinen Finger an seinen Hals und fuhr an ihn vorbei. Mein Gesicht erstarrte. „Jim kam oft hier vorbei. Ein unglaublicher Mann.“ gab er bewundernd zu.
Spricht der etwa von meinem Mann? Ehemaligen Mann, erinnerte ich mich. Widerlich. Dieser schmierige Typ hat wohl nichts Besseres zu tun als Jims Tat noch zu verhöhnen.
„Er ist mein Exmann. Deswegen bin ich aber nicht hier.“ gab ich spitz zurück. „Ich bekomme kein Geld mehr von meinem Konto oder meinen Kreditkarten. Ich denke, da könnten sie mir helfen. Oder etwa nicht?“
„Natürlich. Da wollen wir mal gucken, woran das liegt.“ Er ging rüber zu einem Computer und tippte schnell ein paar Sachen ein. Währenddessen wartete ich ungeduldig. „Da hätten wir ja das Problem.“
„Und? Was ist los?“ fragte ich, als er weiter auf den Monitor starrte.
„Tja, wie es aussieht, hat ihr Mann“, sein Lächeln wurde breiter, „ihre ganzen Konten und Kreditkarten gesperrt.“
„Jim? Es wurde alles gesperrt? Und wie komme ich jetzt an mein Geld ran?“ fragte ich erstaunt. Jim hatte es tatsächlich geschafft, mir eine nächste Hürde ins Leben zu stellen. Konnte er Alicia und mich nicht einfach leben lassen?
„Im Moment wohl gar nicht. Da müssten sie wohl mal mit ihrem Mann reden. Der hat bestimmt Zeit für sie. Wie geht es ihm eigentlich?“
Du widerliches Ekelpaket, dachte ich mir. Auf seine letzte Bemerkung reagierte ich gar nicht.
„Kann er das denn einfach so machen? Schließlich habe ich auch Geld verdient. Und ich denke nicht, dass er im Gefängnis das Geld brauchen kann.“ Der muss doch hoffentlich für immer dort einsitzen, dachte ich weiter.
„Können Sie das denn beweisen? Ihr Mann ist schließlich berühmt. Und er hat wohl mehr Geld verdient als Sie.“ Er sah mich abwertend von oben bis unten an. „Haben sie denn ein Konto, das wirklich Ihnen gehört?“
Was denkt der sich eigentlich. „Würde ich sonst fragen? Sogar mein eigenes Konto hat er sperren lassen.“
„Das kann er jedoch nicht machen. Doch mir sind die Hände gebunden. Da müssen Sie sich selber drum kümmern.“
Nette Hilfe, der kriegt noch was von mir zu hören. Ich entgegnete nichts, ging zur Tür hinaus, die ich mit einem lauten Krachen zuschmiss, und ging wutentbrannt zum Auto. Er konnte mir bestimmt helfen. Wollte es aber nicht. Dann würde ich eben einen anderen finden, der mir hilft.
Als ich saß, musste ich mich erstmal schütteln.
Jim hatte es also wieder geschafft, mein Leben noch schwieriger zu machen. Grad lief doch alles wieder gut. Alicia hatte sich endlich gebessert und nun kann ich gucken, wo das Geld herkommt. Allerdings braucht Alicia im Moment meine ganze Aufmerksamkeit. Sollte ich wieder richtig arbeiten, müsste ich sie wieder länger allein lassen. Berichte für die Zeitung zu schreiben, war ja kein Problem. Dies konnte ich tun, wenn Alicia schlief, jedoch bringt das nicht viel Geld in die Kasse. Einen anderen Job wollte und konnte ich mir nicht suchen. Wir würden die denn alle reagieren, wenn sie erführen was mein Mann getan hatte? Darauf konnte ich gut und gerne verzichten.Als ich mich wieder beruhigt hatte, fuhr ich zurück zu Bella und den Kids. Jim, du Schwein, dachte ich mir. Lass uns doch endlich in Ruhe. Du hast Alicia schon genug angetan.
Bella hörte schon meinen Wagen und öffnete die Tür.
„Wie ist es gelaufen, Mim?“ fragte sie mich, als sie mein wütendes Gesicht sah.
„Jim!“ antwortete ich nur und ging an ihr vorbei ins Wohnzimmer. „Wo sind die drei?“ fragte ich, bevor ich anfangen konnte, darüber zu reden.
„Die liegen alle im Bett. Sie haben ausgiebig gespielt. Aber erzähl, was ist passiert.“
Ich ging durch die Tür in die Küche. „Ich brauche jetzt erstmal einen Kaffee.“ Erwiderte ich zuerst, als ich auf die vollgefüllte Tasse schaute, die die ganze Küche mit ihrem Duft erfüllte. Während Bella mir eine Tasse einschüttete, begann ich zu erzählen. „Dieser blöde Bankfutzi hat mir gesagt, dass Jim unsere ganzen Konten und Kreditkarten hat sperren lassen. Ich komm an nichts mehr ran. Ich habe nur noch ein bisschen Bargeld. Er darf zwar mein eigenes Konto nicht sperren, hat es aber trotzdem gemacht. Da muss ich mich aber selber drum kümmern. Ich hab ja nicht ahnen können, dass Jim uns das ganze Geld wegnimmt. Wie denn auch? Der sitzt doch im Knast.“ gab ich verbittert zu. „Und dazu hat mich dieser schmierige Banker noch aufgeregt. Das er nicht nach einem Autogramm von Jim gefragt hatte, war alles. Den hat’s doch gefreut mich mit seinen dämlichen Sprüchen und Andeutungen zu quälen. Ekelpaket.“
„Jim? Der kann euch wohl gar nicht in Ruhe lassen.“
„Leider nicht. Dabei sollte er dies einfach tun. Schließlich ist Alicia seine Tochter. Sie benötigt das Geld ja auch.“
„Du solltest dir am besten einen Anwalt suchen. Mr. Craft, “ fuhr sie mit einer Grimasse fort, „willst du ja bestimmt nicht haben. Ich kenn da aber einen ganz netten Kerl. Er steht noch ziemlich am Anfang seiner Karriere, aber der hat’s trotzdem drauf. Er ist echt in Ordnung.“
„Hört sich gar nicht schlecht an. Hast du seine Anschrift?“
„Klar, einen Moment.“ Sie kramte in ihrer Schublade. „Ah, hier ist es.“ Sie hielt ein Adressbuch in die Luft. „Willst du ihm jetzt einen Besuch abstatten?“
„Wenn es geht, ja. Kannst du noch was auf Alicia aufpassen? Ich möchte das möglichst schnell hinter die Bühne bringen.“
„Kein Problem. Sie ist bei mir gut aufgehoben. Wenn du losfährst, rufe ich Jensen schon mal an. Ich bereite ihn schon auf deinen Besuch vor. Aber jetzt los, sonst ist er nachher nicht mehr da.“
„Vielen Dank. Bis Gleich.“Also fuhr ich los. Der Anwalt hieß Jensen Winchester. Hmm, vielleicht konnte er mir wirklich helfen. Ich stellte das Radio lauter und verschob jeden Gedanken. Nach zehn Minuten klingelte mein Autotelefon. Es war Bella.
„Hey, Mim. Ich habe Jensen erreicht. Er hat sich etwas Zeit für dich frei geräumt. In fünf Minuten hat er Zeit für dich.“
„Passt gut. Ich bin gleich da. Noch mal vielen Dank.“ Ich legte auf und fuhr auch schon in die Straße der Kanzlei. Ich parkte den Wagen, schaute noch mal in den Spiegel, stieg aus und drückte auf die Klingel. Eine junge Frau öffnete mir die Tür.
„Guten Tag. Was kann ich für sie tun?“
„Hallo, ich bin Marilyn Sanburne. Meine Freundin Bella…“ „Ah, Bella! Ja sieht hat gerade angerufen und gesagt, das sie kommen. Jensen muss noch kurz einen Anruf tätigen, aber dann ist er für Sie da. Sie können sich ruhig dort hinsetzen.“ Sie zeigte auf drei bequeme Sessel.
„Danke.“ Als ich gerade saß, kam Jensen schon aus seinem Büro raus.
„Ist Frau San…“ Dann sah er mich. „Frau Sanburne?“ fragte er mit einem charmanten Lächeln an mich gewandt.
„Ja, Bella hat Ihnen schon etwas über mein Problem erzählt?“ Ich ging zu ihm und wir gaben uns die Hand.
„Nur angedeutet, aber kommen Sie rein. In meinem Büro können wir alles besprechen. Rosanna, könntest du bitte meinen Termin mit Herrn Nahten absagen? Danke, du bist ein Engel.“
Ich ging an ihm vorbei in sein Büro. Es war einladend gestaltet. Jensen schloss die Tür hinter sich und zeigte mit seiner linken Hand auf einen Stuhl. „Bitte setzten Sie sich doch. Bella hat erzählt, dass Ihr Mann…“
Doch ich unterbrach ihn. „Exmann.“ betonte ich. Sein Lächeln wurde eine kleine Spur breiter, oder bildete ich mir das nur ein? „Sie kennen ihn bestimmt. Über ihn wurde in der Presse so einiges berichtet.“
„Hmm, also ich weiß nur, dass er ein Regisseur ist. Ich muss zugeben, den Fernseher schalte ich bei den Nachrichten kaum noch ein und der Zeitung glaub ich eh nichts mehr. Nicht seit…“ Er geriet kurz ins Stocken, doch fing sich direkt wieder. „Ähm, ja, also was ist denn mit Ihrem Exmann passiert?“
„Ich möchte das ziemlich kurz fassen. Er hatte eine Affäre mit einer Visagistin, sie dann umgebracht und ich habe das durch Zufall raus gefunden. Dann habe ich ihn der Polizei ausgeliefert. Er ist jedoch total besessen von mir und unserer Tochter Alicia. Und, dass ich ihn in den Knast gebracht habe, nimmt er natürlich nicht besonders gut auf. Jetzt hat er, obwohl er im Gefängnis sitzt, unsere Konten und Kreditkarten sperren lassen. Ich habe leider nur noch sehr wenig Bargeld, denn damit habe ich natürlich nicht gerechnet. Ich war auch schon bei der Bank, aber dieser blöde Angestellte war mehr an Jim interessiert als mir zu helfen. Er hat auf jeden Fall gesagt, dass Jim auf keinen Fall mein Konto und meine Kreditkarten hat sperren dürfen. Tja, das hat er aber gemacht. Bella hat gesagt, Sie könnten mir helfen?“
„Das kann ich allerdings. Ich werde mich sofort bei der Bank melden und dann werden Sie sofort Ihr Konto und Ihre Kreditkarten wieder bekommen. Ich werde auch, mit etwas Zeit allerdings, alle Konten und Kreditkarten für Sie zurückkriegen. Der kann Ihnen nicht einfach all das antun und Ihnen dann auch noch das Geld wegnehmen. Keine Angst, dass lasse ich nicht zu. Ich werde mich schon darum kümmern. Ich bräuchte nur noch ein paar Angaben über die Kontennummern, Ihrer Anschrift, etc. …“
„Kein Problem. Ich danke Ihnen vielmals.“
Als wir alles geklärt hatten, fuhr ich zurück zu Bella. Schon auf der Rückfahrt ging es mir schon besser. Herr Winchester hatte sich sehr zuversichtlich gezeigt. Das beruhigte mich schon sehr. Er hatte zwar jetzt schon mein Vertrauen gewonnen, jedoch blieb das Gefühl, dass er mir irgendetwas verschwieg. Er wirkte ziemlich traurig, als ich ihm von Jim erzählte. Als ob er persönlich betroffen wäre oder so was schon mal miterlebt hätte. Aber vielleicht bildete ich mir das auch nur einfach ein. Marilyn, du machst dir einfach zu viele Gedanken. Jetzt denk einfach mal an gar nichts, versuchte ich mich zu beruhigen.
Doch meine Gedanken kreisten immer noch darum, ob ich das Geld bekommen würde. Ich wollte das Geld ja nicht, um mir Unnützes Zeug zu kaufen. Ich brauchte das Geld. Wie sollte ich uns beide sonst ernähren? Zum Glück hat Jim jetzt erst alles sperren lassen. Das Haus hatte ich schon längst bezahlt. Da ist Jim wohl etwas zu spät gekommen. Dieser Gedanke zauberte ein kleines Lächeln auf mein Gesicht.
Bei Bella angekommen erzählte ich ihr von meinem Gespräch. Von den Gedanken über mein Gefühl erzählte ich ihr jedoch noch nichts. Sie würde mich bestimmt auslachen. Aber das tat Bella eigentlich nicht. Vielleicht werde ich ihr demnächst mal davon erzählen. Aber demnächst ist demnächst und jetzt ist jetzt. Nachdem ich ihr alles erzählt hatte, holte ich Alicia aus dem Kinderzimmer und fuhr mit ihr nach Hause.Sie war ziemlich müde und schlief schon auf dem Rücksitz, als wir Zuhause ankamen. Ich zog sie jedoch noch schnell um, was sie kaum wahrnahm. Dann legte ich sie ins Bett. Der Tag hatte mich ziemlich geschafft, also entschloss ich mir auch schon mal meinen Schlafanzug anzuziehen. Ich holte unsere Einkäufe noch aus dem Auto. Die hatte ich vor lauter Aufregung ganz vergessen. Als ich alles rein gebracht hatte, klingelte das Telefon.
„Hallo Frau Sanburne. Hier ist Jensen Winchester. Das mit Ihren Kreditkarten habe ich schon geregelt. Ihre eigenen können Sie schon wieder benutzen. Ihre gemeinsamen Konten werden jedoch noch etwas dauern. Aber das werde ich auch regeln.
„Vielen Dank, Herr Winchester. Sie helfen uns unendlich.“
„Das tue ich doch gern. So, ich muss jedoch noch was erledigen. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Tochter noch einen schönen Abend.“
„Danke. Ihnen auch.“ Dann legte er auf. Ein echt netter Mann. Das ging ja ziemlich schnell. Er war wohl mehr als gut in seinem Job.
Als ich die ganzen Einkäufe verstaut und die Kleidung in die Waschmaschine gesteckt hatte, setzte ich mich erschöpft aufs Sofa. Fast wäre ich eingenickt, als ich erschrocken hochfuhr. Was würde Jim als nächstes tun? Würde er etwa jemanden zu uns schicken? Er schreckte nicht davor zurück uns das Geld wegzunehmen. Würde er das auch mit unserem Leben tun?
Aber hätte er dies nicht schon längst tun können? Er wusste ja nicht wo wir jetzt wohnen.
Oder doch? -
Familie Sanburne
Die nächsten Tage verbesserten sich zum Glück. Alicia ging immer friedlich und ohne zu Murren (naja, schon mit etwas Murren, aber wie es sich für ein kleines Kind gehört) ins Bett. Und ich konnte endlich auch wieder ausschlafen.Doch eines Morgens wachte ich schon früh auf. Ich hatte ein komisches Gefühl im Bauch. Woher konnte ich erst sagen, als der Tag zu Ende ging. Als ich durch einen Spalt in Alicias Zimmer sah, saß sie schon aufrecht im Bett.
„Guten Morgen, mein Engel. Kannst du auch nicht mehr schlafen?“ fragte ich, als ich sie aus ihrem Bettchen hob und durch ihre Haare wuschelte.
„Ich bin schon fit für den Tag.“ lachte sie. Sie liebte es, wenn ich ihre Haare durchwuzelte.
„Na, gut. Hast du schon eine Idee, was wir dem heutigen Tag anstellen sollen?“
„Uuuuuiiiii, ja. Ich möchte mal wieder auf den Spielplatz im Park. Da waren wir doch lange nicht mehr.“ Sie freute sich jetzt schon riesig darauf.
„Das ist eine tolle Idee. Aber vorher sollten wir uns noch was stärken. Wie wäre es, wenn ich uns etwas zu frühstücken mache und du solange noch etwas mit deiner Puppe spielst?“
Als Antwort zappelte sie auf meinen Arm. Ich ließ sie runter und sie wollte schon zur Puppe gehen. „Moment mein Schatz. Erstmal ziehen wir dich an. Dann geht’s gleich auch viel schneller.“
Anstellte zur Puppe zu gehen, ging sie nun auf ihren Kleiderschrank zu. Sie öffnete eine Tür und stieg hinein. „Und hast du dir schon was ausgesucht?“ fragte ich sie.
Sie zog ein Jeans-Kleidchen aus dem Schrank und lief mir freudestrahlend entgegen. „Ja, Mami. Das möchte ich anziehen.“
„OK, dann mal los.“
Zu dem Kleidchen gehörte noch ein T-Shirt. Nun steckte ich im Kleiderschrank und suchte es raus. Als ich es fand, zog ich Alicia an und überließ sie ihren Spielsachen.
Ich ging in die Küche um schon mal uns etwas zum Frühstück zu machen. Für Alicia machte ich einen leckeren Brei. Ich selbst hatte heute Morgen auch Lust auf etwas Süßes. Im Kühlschrank stand noch etwas Schokoladenpudding von gestern Abend. Was soll’s, dachte ich. Ungewöhnlich zum Frühstück, aber schließlich hatte ich mich ja vor keinen zu rechtfertigen. Alicia würde mir wahrscheinlich noch was davon stehlen. Ich machte mir ein kleines Schälchen. Dann rief ich auch schon nach Alicia. Als ich alles auf den Tisch stellte, kam sie an getippelt.
Ich hob sie auf ihren Stuhl, setzte mich und zog sie möglichst nah an mich heran.
„Dein Lätzchen!“ Erschrocken fuhr ich hoch.
„Aber Mami. Ich bin doch schon groß. Ich brauche keins mehr. Ich mache mir mein Kleidchen auch nicht dreckig. Versprochen!“ Sie sah mich mit einem Engelsblick an.
„Na, gut. Dann wollen wir es mal probieren.“
Jedoch beobachtete ich sie bei ihrem Frühstück. Ihr Schälchen wurde immer leerer, der Tisch aber immer voller. Jedoch hatte sie nichts auf ihr Kleidchen gekleckert. „Super Schatz. Dafür gehen wir gleich noch etwas einkaufen. Wo wir doch schon in der Nähe sind.“
Freudestrahlend klatschte sie in die Hände. Sie kannte den Laden gut. Schließlich sprang dort immer eine Menge für sie raus.Wir zogen unsere Schuhe an und gingen zum Auto. Fest angeschnallt fuhren wir beide zum Spielplatz. Es war noch ziemlich früh, so war der Spielplatz fast leer. Alicia ließ sich ihren Spaß jedoch nicht nehmen. Ganz im Gegenteil. So konnte sie alles Mal ausprobieren ohne lange zu warten oder mit den anderen zu teilen. Wir verbrachten über eine Stunde damit zu rutschen, schaukeln, Seifenblasen zu machen oder im Sand zu spielen. Alicia lachte wieder so laut und lange wir früher. Auch ich genoss die Zeit und dachte mal nicht an Jim und unsere Zukunft. Wir beide hatten einfach Spaß und ich ließ mir nicht die Laune verderben. Es war schon etwas Zeit seit Jims Verhaftung vergangen, aber er spukte mir immer noch im Kopf herum. Über sein Gerichtsverfahren, was in kurzer Zeit stattfand, hatte ich mich nicht informiert. Ich wollte im Moment einfach so wenig mit Jim zu tun haben. Das würde mir und besonders Alicia gut tun. Sie hatte schon seit ein paar Tagen nicht mehr nach Jim gefragt. Und ich war froh drum. Vielleicht könnte sie mal mit ihm am Telefon sprechen. Natürlich nicht lange. Jedoch müsste ich dann zuvor mit ihm gesprochen haben. Schließlich hatte ich Alicia viel erzählt, was gar nicht stimmte. Besonders über Jim. Jedoch verwarf ich den Gedanken ziemlich schnell. Jetzt wollten wir einfach etwas Spaß haben. Ohne Jim.
Als sie zum unzähligen Mal von mir auf der Schaukel an gestupst wurde, fragte ich sie, ob wir jetzt etwas einkaufen gehen sollten. „Jaaa.“ rief sie, nahm mich an die Hand und zog mich vom Park weg. Ich nahm sie auf den Arm und setzte sie auf meine Schultern. So konnte sie die Blätter und Zweige der kleinen Bäume berühren. Das Auto ließ ich stehen. Schließlich war das Einkaufszentrum nicht weit vom Park entfernt.Kaum erreichten wir ein passendes Geschäft für uns beide, ließ ich Alicia runter. Sie konnte es kaum erwarten, an den Sachen rumzustöbern.
Hier verbrachten wir noch länger als beim Spielplatz. Alicia hat mein Shoppen-Gen geerbt. Und sie übt es schon in ihrem jungen Alter aus. Mir macht es jedoch noch mehr Spaß, sie dabei zu beobachten. Daran ließ sie sich jedoch nicht stören.
Am Ende hatten wir einen ganzen Einkaufswagen voll mit Kleidung (für uns Beide) und Spielzeug. Wir gingen zur Kasse und Alicia schob stolz den Einkaufswagen. Nun ja, sie hielt sich eher am Fuß des Einkaufswagens fest und ich schob beide. Alicia und den Einkaufswagen. Ich setzte Alicia auf die Theke und die Kassiererin gab ihr ein Bonbon. Während ich alles auf die Theke lud, lud sie es wieder in den Einkaufswagen. Die Schlange hinter uns wurde immer länger.
„Das macht dann 437, 49€, bitte.“
Uff, da hatten wir beide ja gut abgeräumt. Ich zog eine Kreditkarte aus meinem Portemonnaie.
Bevor Alicia jedoch alles eingeladen hatte, entdeckte sie am Ausgang des Geschäfts zwei elektrische Spielzeuge für Kinder. Ein Pferd und ein Rennwagen. Ihre Augen begannen zu funkeln.
„Uh, Mami. Darf ich da drauf? Bitte, bitte, bitte.“ Sie zeigte mit dem Finger auf das Pferdchen.
„Klar. Viel Spaß“ Ich gab ihr einen Euro.
Als sie zu dem Pferdchen lief, drehte ich mich wieder zu der Kassiererin um. Sie machte jedoch ein nachdenkliches Gesicht.
„Tut mir Leid. Aber Ihre Kreditkarte funktioniert nicht.
„Wie, sie funktioniert nicht?“
„Wie es aussieht, wurde sie gesperrt.“
Wieso sollte sie denn gesperrt werden? Dann müsste ich dann zur Bank gehen und mich beschweren. Ich nahm eine andere Kreditkarte aus meinem Portemonnaie. „Die müsste eigentlich funktionieren.“ Ich gab sie der Verkäuferin.
„Es funktioniert schon wieder nicht.“
Was war denn jetzt los? Ich sah in meinen Geldbeutel. Ich hatte nur ein paar Zehner und Zwanziger darin. So würde ich niemals unsere Sachen bezahlen können.
„Dann probieren Sie diese hier, bitte.“ Ich merkte schon wie die Kunden hinter mir in der Schlange zu stöhnen begangen. Ich drehte mich um und warf ihnen einen bösen Blick zu. Einer sah auf die Uhr und als er meinen Gesichtsausdruck sah, fühlte er sich ertappt und errötete.
„Nein, sie funktioniert auch nicht.“
Mist! Was sollte ich denn jetzt machen. Wir hatten kein Geld mehr. Kein Geld um die ganzen Sachen zu bezahlen. Wenn ich einen Großteil der Sachen zurückgeben müsste, wäre Alicia ziemlich traurig. Ich schaute zu ihr rüber und sie hatte zum Glück nichts bemerkt. Sie saß noch auf dem Pferdchen. Zur Bank gehen, konnte ich jetzt auch nicht. Da wären die anderen Kunden ja direkt an die Decke gegangen.
Und da viel mir mein einer Schein ein. Vor wenigen Tagen wollte ich 50€ abholen. Ich wollte etwas Schönes für Bella und ihre Kids kaufen. Jedoch vertippte ich mich und drückte 500€ ein. Der Automat druckte nur einen Schein aus. Einen 500er. Ich steckte ihn in ein kleines Geheimfach meines Geldbeutels. Hatte ich ihn noch dort drin?
Ich sah nach und zum Glück befand er sich noch dort im Fach. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Mit einem großen Strahlen überreichte ich der Kassiererin den Schein.
„Zufrieden?“ fragte ich die Kunden hinter mir. Ein leichtes Brummeln kam von ihnen und sie blickten alle in verschiedene Richtungen.
„Das ist ja noch mal gut gegangen.“ sagte die Kassiererin. Auch sie lächelte jetzt. Sie gab mir mein Rückgeld und wünschte mir noch einen schönen Tag.
Ich holte Alicia ab und ging mit ihr zu unserem Wagen. Jetzt hätten wir doch besser, das Auto näher geparkt. Sie musste ich den Rückweg die ganzen Tüten schleppen.
„Ist was, Mama?“ fragte Alicia mich, als sie in mein nachdenkliches Gesicht sah.
„Nein, mein Schatz. Alles ist OK. Wollen wir noch schnell Bella und die Kids besuchen?“
„Jaa!“ Und schon wurden ihre Schritte schneller. Endlich beim Auto angekommen, verstaute ich alles im Wagen. Alicia setzte ich mit ihrem Kindersitz heute mal nach vorne. Wir hatten soviel gekauft, da musste einiges auf die Rückbank.„So, dann fahren wir mal zu Bella.“
Während der Fahrt kreisten meine Gedanken die ganze Zeit um die Kreditkarten. Was war da bloß passiert? Es betraf bestimmt meine ganzen Kreditkarten. Ich musste schleunigst zur Bank. Jedoch setzte ich Alicia vorher bei Bella ab.
„Hey, Alicia und Mim.“ Bella freute sich uns zu sehen. Tina stand schon hinter Bella an der Tür.
„Alicia!!“ schrie sie glücklich. „Ich muss dir unbedingt etwas zeigen. Komm, schnell!“ Dann nahm sie Alicia an die Hand und beide liefen, so schnell sie konnten, in Tinas und Lars‘ Zimmer.
„Was ist passiert?“ fragte Bella als sie in mein Gesicht sah.
„Das erzähl ich dir im Wohnzimmer.“ Bella merkte, dass es sich um ein ernstes Thema hielt. Sie sah kurz nach den dreien. Alicia und Tina saßen auf der Spieldecke. Tina zeigte ihr ein neues Lied. Lars schaute nur genervt zu den beiden und widmete sich dann wieder seinen Spielzeugautos. Sie gab den dreien einen Luftkuss und schloss dann die Tür.
„Also Mim, was ist passiert?“
„Ich hab kein Geld mehr.“
„Was…?“ Natürlich hörte sich das komisch an. Ich hatte kein Geld mehr. Wo es sonst daran nicht bei uns gemangelt hatte. Dafür hatte Jim gesorgt. Und ich auch zum Teil.
Ich erzählte ihr von unserem Tag.
„Alle meine Kreditkarten funktionieren nicht mehr.“ Mein Herz schlug immer lauter. „Kann ich Alicia kurz bei dir lassen? Ich würde gern mal zur Bank fahren.“ Ich schaute sie hoffnungsvoll an.
„Natürlich. Aber komm danach schnell zu uns. Ich will unbedingt wissen, was passiert ist.“
„Na, klar.“ Ich umarmte sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Dann schaute ich noch kurz ins Kinderzimmer rein. „Hey, ihr Süßen. Schatz, ich bin noch mal kurz weg. Komme aber sofort wieder. Du scheinst ja beschäftigt zu sein.“
Sie winkte kurz und spielte dann schon mit Tina weiter.
„Also, bis gleich“ sagte ich zu Bella und ging zur Tür raus.
Ich fuhr etwas schneller als erlaubt nach Hause. Ich hatte mich umentschlossen. Ich wollte Zuhause nur noch ein Sparbuch holen. Vielleicht konnte ich daher noch etwas Geld bekommen. Ich fand es schnell und begab mich direkt zur Bank.
Erstmal wollte ich probieren, Geld vom Sparbuch zu bekommen. Doch dies funktionierte auch nicht. Ich fragte nach jemanden, der sich mit Kreditkarten- und Kontensperrung auskannte.
„Herr Stock ist da ihr richtiger Ansprechpartner.“ Eine junge Frau wies mir den Weg zu seinem Büro.Ich klopfte an.
„Herein.“ dröhnte eine Stimme aus dem Zimmer.
„Guten Tag, Frau. …?“ wurde ich von Herrn Stock begrüßt. Er stand von seinem Schreibtisch auf und kam auf mich zu.
„Sanburne. Marilyn Sanburne.“
„Ah, Die Sanburne?“ fragte er mit einem höhnischen Grinsen. Wie, Die Sanburne? Hab ich da wieder etwas verpasst? Er wird wohl kein Fan meiner Bücher sein, bei diesem Gesichtsausdruck.
Er ging zurück zu seinem Schreibtisch und setzte sich gemütlich hin.
„Ähm, das versteh ich nicht.“
„Die Sanburne. Ihr Ehemann hat doch…“ mitten im Satz setzte er seinen Finger an seinen Hals und fuhr an ihn vorbei. Mein Gesicht erstarrte. „Jim kam oft hier vorbei. Ein unglaublicher Mann.“ gab er bewundernd zu.
Spricht der etwa von meinem Mann? Ehemaligen Mann, erinnerte ich mich. Widerlich. Dieser schmierige Typ hat wohl nichts Besseres zu tun als Jims Tat noch zu verhöhnen.
„Er ist mein Exmann. Deswegen bin ich aber nicht hier.“ gab ich spitz zurück. „Ich bekomme kein Geld mehr von meinem Konto oder meinen Kreditkarten. Ich denke, da könnten sie mir helfen. Oder etwa nicht?“
„Natürlich. Da wollen wir mal gucken, woran das liegt.“ Er ging rüber zu einem Computer und tippte schnell ein paar Sachen ein. Währenddessen wartete ich ungeduldig. „Da hätten wir ja das Problem.“
„Und? Was ist los?“ fragte ich, als er weiter auf den Monitor starrte.
„Tja, wie es aussieht, hat ihr Mann“, sein Lächeln wurde breiter, „ihre ganzen Konten und Kreditkarten gesperrt.“
„Jim? Es wurde alles gesperrt? Und wie komme ich jetzt an mein Geld ran?“ fragte ich erstaunt. Jim hatte es tatsächlich geschafft, mir eine nächste Hürde ins Leben zu stellen. Konnte er Alicia und mich nicht einfach leben lassen?
„Im Moment wohl gar nicht. Da müssten sie wohl mal mit ihrem Mann reden. Der hat bestimmt Zeit für sie. Wie geht es ihm eigentlich?“
Du widerliches Ekelpaket, dachte ich mir. Auf seine letzte Bemerkung reagierte ich gar nicht.
„Kann er das denn einfach so machen? Schließlich habe ich auch Geld verdient. Und ich denke nicht, dass er im Gefängnis das Geld brauchen kann.“ Der muss doch hoffentlich für immer dort einsitzen, dachte ich weiter.
„Können Sie das denn beweisen? Ihr Mann ist schließlich berühmt. Und er hat wohl mehr Geld verdient als Sie.“ Er sah mich abwertend von oben bis unten an. „Haben sie denn ein Konto, das wirklich Ihnen gehört?“
Was denkt der sich eigentlich. „Würde ich sonst fragen? Sogar mein eigenes Konto hat er sperren lassen.“
„Das kann er jedoch nicht machen. Doch mir sind die Hände gebunden. Da müssen Sie sich selber drum kümmern.“
Nette Hilfe, der kriegt noch was von mir zu hören. Ich entgegnete nichts, ging zur Tür hinaus, die ich mit einem lauten Krachen zuschmiss, und ging wutentbrannt zum Auto. Er konnte mir bestimmt helfen. Wollte es aber nicht. Dann würde ich eben einen anderen finden, der mir hilft.
Als ich saß, musste ich mich erstmal schütteln.
Jim hatte es also wieder geschafft, mein Leben noch schwieriger zu machen. Grad lief doch alles wieder gut. Alicia hatte sich endlich gebessert und nun kann ich gucken, wo das Geld herkommt. Allerdings braucht Alicia im Moment meine ganze Aufmerksamkeit. Sollte ich wieder richtig arbeiten, müsste ich sie wieder länger allein lassen. Berichte für die Zeitung zu schreiben, war ja kein Problem. Dies konnte ich tun, wenn Alicia schlief, jedoch bringt das nicht viel Geld in die Kasse. Einen anderen Job wollte und konnte ich mir nicht suchen. Wir würden die denn alle reagieren, wenn sie erführen was mein Mann getan hatte? Darauf konnte ich gut und gerne verzichten.Als ich mich wieder beruhigt hatte, fuhr ich zurück zu Bella und den Kids. Jim, du Schwein, dachte ich mir. Lass uns doch endlich in Ruhe. Du hast Alicia schon genug angetan.
Bella hörte schon meinen Wagen und öffnete die Tür.
„Wie ist es gelaufen, Mim?“ fragte sie mich, als sie mein wütendes Gesicht sah.
„Jim!“ antwortete ich nur und ging an ihr vorbei ins Wohnzimmer. „Wo sind die drei?“ fragte ich, bevor ich anfangen konnte, darüber zu reden.
„Die liegen alle im Bett. Sie haben ausgiebig gespielt. Aber erzähl, was ist passiert.“
Ich ging durch die Tür in die Küche. „Ich brauche jetzt erstmal einen Kaffee.“ Erwiderte ich zuerst, als ich auf die vollgefüllte Tasse schaute, die die ganze Küche mit ihrem Duft erfüllte. Während Bella mir eine Tasse einschüttete, begann ich zu erzählen. „Dieser blöde Bankfutzi hat mir gesagt, dass Jim unsere ganzen Konten und Kreditkarten hat sperren lassen. Ich komm an nichts mehr ran. Ich habe nur noch ein bisschen Bargeld. Er darf zwar mein eigenes Konto nicht sperren, hat es aber trotzdem gemacht. Da muss ich mich aber selber drum kümmern. Ich hab ja nicht ahnen können, dass Jim uns das ganze Geld wegnimmt. Wie denn auch? Der sitzt doch im Knast.“ gab ich verbittert zu. „Und dazu hat mich dieser schmierige Banker noch aufgeregt. Das er nicht nach einem Autogramm von Jim gefragt hatte, war alles. Den hat’s doch gefreut mich mit seinen dämlichen Sprüchen und Andeutungen zu quälen. Ekelpaket.“
„Jim? Der kann euch wohl gar nicht in Ruhe lassen.“
„Leider nicht. Dabei sollte er dies einfach tun. Schließlich ist Alicia seine Tochter. Sie benötigt das Geld ja auch.“
„Du solltest dir am besten einen Anwalt suchen. Mr. Craft, “ fuhr sie mit einer Grimasse fort, „willst du ja bestimmt nicht haben. Ich kenn da aber einen ganz netten Kerl. Er steht noch ziemlich am Anfang seiner Karriere, aber der hat’s trotzdem drauf. Er ist echt in Ordnung.“
„Hört sich gar nicht schlecht an. Hast du seine Anschrift?“
„Klar, einen Moment.“ Sie kramte in ihrer Schublade. „Ah, hier ist es.“ Sie hielt ein Adressbuch in die Luft. „Willst du ihm jetzt einen Besuch abstatten?“
„Wenn es geht, ja. Kannst du noch was auf Alicia aufpassen? Ich möchte das möglichst schnell hinter die Bühne bringen.“
„Kein Problem. Sie ist bei mir gut aufgehoben. Wenn du losfährst, rufe ich Jensen schon mal an. Ich bereite ihn schon auf deinen Besuch vor. Aber jetzt los, sonst ist er nachher nicht mehr da.“
„Vielen Dank. Bis Gleich.“Also fuhr ich los. Der Anwalt hieß Jensen Winchester. Hmm, vielleicht konnte er mir wirklich helfen. Ich stellte das Radio lauter und verschob jeden Gedanken. Nach zehn Minuten klingelte mein Autotelefon. Es war Bella.
„Hey, Mim. Ich habe Jensen erreicht. Er hat sich etwas Zeit für dich frei geräumt. In fünf Minuten hat er Zeit für dich.“
„Passt gut. Ich bin gleich da. Noch mal vielen Dank.“ Ich legte auf und fuhr auch schon in die Straße der Kanzlei. Ich parkte den Wagen, schaute noch mal in den Spiegel, stieg aus und drückte auf die Klingel. Eine junge Frau öffnete mir die Tür.
„Guten Tag. Was kann ich für sie tun?“
„Hallo, ich bin Marilyn Sanburne. Meine Freundin Bella…“ „Ah, Bella! Ja sieht hat gerade angerufen und gesagt, das sie kommen. Jensen muss noch kurz einen Anruf tätigen, aber dann ist er für Sie da. Sie können sich ruhig dort hinsetzen.“ Sie zeigte auf drei bequeme Sessel.
„Danke.“ Als ich gerade saß, kam Jensen schon aus seinem Büro raus.
„Ist Frau San…“ Dann sah er mich. „Frau Sanburne?“ fragte er mit einem charmanten Lächeln an mich gewandt.
„Ja, Bella hat Ihnen schon etwas über mein Problem erzählt?“ Ich ging zu ihm und wir gaben uns die Hand.
„Nur angedeutet, aber kommen Sie rein. In meinem Büro können wir alles besprechen. Rosanna, könntest du bitte meinen Termin mit Herrn Nahten absagen? Danke, du bist ein Engel.“
Ich ging an ihm vorbei in sein Büro. Es war einladend gestaltet. Jensen schloss die Tür hinter sich und zeigte mit seiner linken Hand auf einen Stuhl. „Bitte setzten Sie sich doch. Bella hat erzählt, dass Ihr Mann…“
Doch ich unterbrach ihn. „Exmann.“ betonte ich. Sein Lächeln wurde eine kleine Spur breiter, oder bildete ich mir das nur ein? „Sie kennen ihn bestimmt. Über ihn wurde in der Presse so einiges berichtet.“
„Hmm, also ich weiß nur, dass er ein Regisseur ist. Ich muss zugeben, den Fernseher schalte ich bei den Nachrichten kaum noch ein und der Zeitung glaub ich eh nichts mehr. Nicht seit…“ Er geriet kurz ins Stocken, doch fing sich direkt wieder. „Ähm, ja, also was ist denn mit Ihrem Exmann passiert?“
„Ich möchte das ziemlich kurz fassen. Er hatte eine Affäre mit einer Visagistin, sie dann umgebracht und ich habe das durch Zufall raus gefunden. Dann habe ich ihn der Polizei ausgeliefert. Er ist jedoch total besessen von mir und unserer Tochter Alicia. Und, dass ich ihn in den Knast gebracht habe, nimmt er natürlich nicht besonders gut auf. Jetzt hat er, obwohl er im Gefängnis sitzt, unsere Konten und Kreditkarten sperren lassen. Ich habe leider nur noch sehr wenig Bargeld, denn damit habe ich natürlich nicht gerechnet. Ich war auch schon bei der Bank, aber dieser blöde Angestellte war mehr an Jim interessiert als mir zu helfen. Er hat auf jeden Fall gesagt, dass Jim auf keinen Fall mein Konto und meine Kreditkarten hat sperren dürfen. Tja, das hat er aber gemacht. Bella hat gesagt, Sie könnten mir helfen?“
„Das kann ich allerdings. Ich werde mich sofort bei der Bank melden und dann werden Sie sofort Ihr Konto und Ihre Kreditkarten wieder bekommen. Ich werde auch, mit etwas Zeit allerdings, alle Konten und Kreditkarten für Sie zurückkriegen. Der kann Ihnen nicht einfach all das antun und Ihnen dann auch noch das Geld wegnehmen. Keine Angst, dass lasse ich nicht zu. Ich werde mich schon darum kümmern. Ich bräuchte nur noch ein paar Angaben über die Kontennummern, Ihrer Anschrift, etc. …“
„Kein Problem. Ich danke Ihnen vielmals.“
Als wir alles geklärt hatten, fuhr ich zurück zu Bella. Schon auf der Rückfahrt ging es mir schon besser. Herr Winchester hatte sich sehr zuversichtlich gezeigt. Das beruhigte mich schon sehr. Er hatte zwar jetzt schon mein Vertrauen gewonnen, jedoch blieb das Gefühl, dass er mir irgendetwas verschwieg. Er wirkte ziemlich traurig, als ich ihm von Jim erzählte. Als ob er persönlich betroffen wäre oder so was schon mal miterlebt hätte. Aber vielleicht bildete ich mir das auch nur einfach ein. Marilyn, du machst dir einfach zu viele Gedanken. Jetzt denk einfach mal an gar nichts, versuchte ich mich zu beruhigen.
Doch meine Gedanken kreisten immer noch darum, ob ich das Geld bekommen würde. Ich wollte das Geld ja nicht, um mir Unnützes Zeug zu kaufen. Ich brauchte das Geld. Wie sollte ich uns beide sonst ernähren? Zum Glück hat Jim jetzt erst alles sperren lassen. Das Haus hatte ich schon längst bezahlt. Da ist Jim wohl etwas zu spät gekommen. Dieser Gedanke zauberte ein kleines Lächeln auf mein Gesicht.
Bei Bella angekommen erzählte ich ihr von meinem Gespräch. Von den Gedanken über mein Gefühl erzählte ich ihr jedoch noch nichts. Sie würde mich bestimmt auslachen. Aber das tat Bella eigentlich nicht. Vielleicht werde ich ihr demnächst mal davon erzählen. Aber demnächst ist demnächst und jetzt ist jetzt. Nachdem ich ihr alles erzählt hatte, holte ich Alicia aus dem Kinderzimmer und fuhr mit ihr nach Hause.Sie war ziemlich müde und schlief schon auf dem Rücksitz, als wir Zuhause ankamen. Ich zog sie jedoch noch schnell um, was sie kaum wahrnahm. Dann legte ich sie ins Bett. Der Tag hatte mich ziemlich geschafft, also entschloss ich mir auch schon mal meinen Schlafanzug anzuziehen. Ich holte unsere Einkäufe noch aus dem Auto. Die hatte ich vor lauter Aufregung ganz vergessen. Als ich alles rein gebracht hatte, klingelte das Telefon.
„Hallo Frau Sanburne. Hier ist Jensen Winchester. Das mit Ihren Kreditkarten habe ich schon geregelt. Ihre eigenen können Sie schon wieder benutzen. Ihre gemeinsamen Konten werden jedoch noch etwas dauern. Aber das werde ich auch regeln.
„Vielen Dank, Herr Winchester. Sie helfen uns unendlich.“
„Das tue ich doch gern. So, ich muss jedoch noch was erledigen. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Tochter noch einen schönen Abend.“
„Danke. Ihnen auch.“ Dann legte er auf. Ein echt netter Mann. Das ging ja ziemlich schnell. Er war wohl mehr als gut in seinem Job.
Als ich die ganzen Einkäufe verstaut und die Kleidung in die Waschmaschine gesteckt hatte, setzte ich mich erschöpft aufs Sofa. Fast wäre ich eingenickt, als ich erschrocken hochfuhr. Was würde Jim als nächstes tun? Würde er etwa jemanden zu uns schicken? Er schreckte nicht davor zurück uns das Geld wegzunehmen. Würde er das auch mit unserem Leben tun?
Aber hätte er dies nicht schon längst tun können? Er wusste ja nicht wo wir jetzt wohnen.
Oder doch?