Ich kann's kaum fassen, dass es heutzutage noch jemandem in deinem Alter gibt, der SO denkt!! Ich bin... regelrecht schockiert... und fühle einen tiefen stechenden Schmerz in der Herzgegend... (was eventuell daran liegen könnte, dass hier gerade 2 vollkommen gegensätzliche "Ansichten" aufeinanderprallen... offensichtlich... bekehren wir uns nun gegenseitig?)
Hier stoßen zwei völlig gegensätzliche Ansichten aufeinander? Ja, den Eindruck bekomme ich langsam auch...
Zu ersteinmal weiß ich nicht, was Glaube mit Alter zu tun haben soll. Nur weil der Glaube vielleicht etwas "aus der Mode" gekommen ist, heißt das ja lange nicht, dass auch junge Leute gläubig sein können. Viel mehr hat der Glaube einfach an Bedeutung verloren, sodass eben nur noch die übrig sind, die "wirklich" glauben und nicht die, die stumm irgendwelchen Predigten hinterherrennen ohne sicht wirklich selbst damit auseinanderzusetzen.
Warum es dir dermaßen wehtut zu hören, dass jemand an Gott glaubt kann ich auch nicht ganz verstehen, es bleibt schließlich jedem selbst überlassen, woran er festhält. Wenn du Satanist bist, kann ich das auch nicht wirklich nachvollziehen, aber ich stelle auch keinen Anspruch darauf, das meine Sicht der "unbeweißbaren" Dinge die richtige ist.
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Egal... als Kind/Teen (so bis ungefähr 13 oder 14) hab ich wirklich felsenfest an "Gott" geglaubt, gedacht, dass er jeden meiner Schritte sieht und immer bei mir ist *bla* jeden Abend ganz brav gebetet, in der teilweise verzweifelten Hoffnung, dass er mich wenigstens einmal erhört... aber das hat er nicht gemacht. Ich hab von dem Kerl überhaupt nie irgendwas gesehen/gehört/gefühlt... nicht das geringste. Weder Zeichen noch sonst irgendwas.
Eben da liegt der Unterschied zwischen uns. Du hast jeden Abend brav gebetet und in deiner kindlichen Naivität (wenn du das in deinem Beitrag meinst) geglaubt, dass es da oben einen großen, lieben Gott gibt, der dich immer beschützt und bla.
Ich bete sicher nicht jeden Abend und schon gar nicht "aus Prinzip", für mich ist der Glaube eine Beziehung und ich rede ja auch nicht "aus Prinzip" jeden Morgen/Abend mit irgendeiner Person, das fällt dann in den Bereich Smalltalk, und darin sehe ich nicht viel Sinn.
Ich bin mir nach wie vor sicher, dass Gott dich gehört hat, du ihn aber offensichtlich wirklich nicht. Ich habe nicht den Eindruck, dass du nocheinmal versuchen willst, etwas genauer hinzuhören, nämlich dort, wo du ihn nicht erwartest 
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... der/das "andere" jedoch kam sofort, als ich nach ihm gerufen hab (Mal ganz banal ausgedrückt, ohne näher darauf einzugehen - denn auch das verständlich zu erklären, würde Tage dauern)
Tja... Der einfachste Weg ist bekanntlich nicht immer der, der auch zum Ziel führt, aber darüber kann man sich jetzt streiten.
Darf ich im Gegenzug einmal fragen, was du dir von deinem Glauben versprichst, warum du glaubst und was du davon hast?
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Gut... also... ich sehe aus dem Fenster und kann vom lieben Gott
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weit und breit nix sehen... da gibt's Mobbing an Schulen, Vergewaltigung, Mord, Mütter, die ihre Kinder schlagen, weil sie nicht wissen, wohin mit den Schmerzen, die ihnen ihr Mann antut... Tierquälerei, Krieg, Menschen, die blind vorbei gehen, wenn jemandem Leid zugefügt wird... etc pp blabla und das kann wohl keiner Abstreiten :misstrau Reicht das als "Böses Beispiel"?
Ich sehe auch einmal aus dem Fenster. Da gibt es Schulen und die Möglichkeit, gegen Mobbing anzukämpfen, da gibt es Leben, da gibt es Mütter, da gibt es Kinder, da gibt es Tiere etc...
Ich habe nie behauptet, dass wir in einer Friede-Freude-Eierkuchen-Welt leben, aber da alles auf "das Böse" zu schieben erscheint mir doch arg einfach und nimmt irgendwie den Sinn daran, etwas zu ändern, zu verbessern.
Natürlich gibt es auch Schmerzen im Leben. Die einen schlagen deswegen ihre Kinder. Die anderen kommunizieren mit Gott und lernen so, damit umzugehen. Verstehst du, was ich dir sagen will?
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Du hast göttliche Zeichen gesehen? Ich will dich bestimmt nicht als Lügner oder so hinstellen, falls das jetzt so rüberkommt, aber für ein Beispiel wäre ich dir sehr dankbar, da ich mir wirklich absolut gar nichts drunter vorstellen kann... wie äußern sich denn solcherlei Zeichen?
Ich kann dir Gott sicherlich nicht beweisen, so viel ist von vorne herein klar. Aber genausogut kann niemand beweisen, dass er nicht existiert.
Ich habe nicht den Eindruck, dass du mich als Lügner hinstellst. Warum sollte ich dir das alles erzählen, wenn ich es mir nur ausgedacht habe? Wäre doch irgendwie sinnlos, oder?
Aber ich will versuchen, dir diesen Gedanken etwas greifbarer zu machen. Du darfst sicherlich keine Wunder erwarten, die funkesprühend vom Himmel fallen. Warst du noch nie glücklich? Hast du noch nie geliebt oder bist geliebt worden? Sicherlich schon, und allein darin ist Gott zu finden. Vorrausgesetzt, du willst in auch finden und nicht nur suchen.
Für mich persönlich ist Musik etwas, in dem ich Gott sehr nahe sein kann, und das muss jetzt keine "Kirchenmusik" sein. Hast du noch nie ein Lied gehört oder einen Gedanken gehabt, und warst einfach glücklich?
Dann kannst du natürlich Gott bitten, dir in Situationen zu helfen, in denen du nicht weiterkommst. Nur äußert sich diese Hilfe eben anders, als du sie erwartest oder erhoffst. Sie kann ein Gedanke sein, als Lösung eines Problems, eine Einstellung oder eben etwas, was die meisten Menschen als "Zufälle" betrachten. Ich glaube an Zufälle, aber ich bin dagegen, in allem von vorne herein "nur" einen Zufall zu sehen.
Ein anderes Beispiel: Du schreibst in zwei Wochen eine Chemie-Klausur und kommst mit dem Stoff überhaupt nicht klar. Du bittest Gott um Hilfe.
Zwei Wochen wartest du, dann sitzt du in der Klausur und kannst gar nichts. Der einfachste Weg wäre es nun zu sagen "Gott ist Schuld, er hat mich nicht erhört". Der andere Weg wäre es, nocheinmal nachzudenken. War da nicht deine Freundin, die dich zufällig mehrmals gefragt hat, ob ihr zusammen lernen könnt? War da nicht das Chemiebuch, dass zufällig jemand auf dem Tisch liegen gelassen hat? War da nicht...
Dies sind solche Beispiele, die ich meine. Wenn du verlangst, dass Gott alles so einlenkt, dass du selbst nichts tun musst, wirst du ihn sicherlich nicht erkennen. Auch hier wieder der Vergleich mit der offenen Tür...
Ich könnte dir auch Situationen aus meinem eigenen Leben nennen, bin mir aber nicht ganz sicher, ob ich das möchte.
Du machst nicht den Eindruck, als dass du deinen Standpunkt dann überdenken würdest und du würdest sicherlich auch nicht aufspringen und sagen "Das kann nur Gott gewesen sein". Daher sehe ich nicht viel Sinn darin, denn wie schon gesagt, beweisen kann man Gott nicht.
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Wirklich nichts gegen dich und deine Überzeugung, aber ich musste irgendwie grad lachen, als ich das gelesen hab... denn das geht irgendwie in meinen Kopf nicht rein, dass es tatsächlich noch junge Leute gibt, die tatsächlich an "Gott" glauben... und göttliche Zeichen sehen??!
Warum? Weil du sie nicht sehen kannst? Weil du nicht an ihn glaubst? Ich verstehe noch immer nicht, was daran so absurd sein soll.
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Freiheit? Ach wirklich..? In Bezug auf die christliche Religion sehe ich auch das vollkommen anders...
Du siehst das anders? Darf ich fragen in wie fern? Hast du nicht die Freiheit, nicht an Gott zu glauben, hast du nicht die Freiheit, jemanden umzubringen, obwohl es nicht deiner Religion oder dem Gesetz entspricht? Hast du nicht die Freiheit, dein Handeln selbst zu bestimmen und hast du nicht die Freiheitzu denken und zu glauben, was du willst?
Ich behaupte, du hast sie.
Die Kirche will, dass wir "gut sind". Dies ist aber mit Freiheit verbunden. Du kannst nur Gutes tun, wenn du auch die Option hast, schlechtes zu tun. Währest du gezwungen, immer nur gutes zu tun, so würdest du zwar gutes tun, währest aber nicht gut. Nur, wer böse sein kann, kann auch gut sein. Nur der kann lieben, der auch die Wahl hat, nicht zu lieben. Und nur wer auch die Freiheit hat, sich von Gott abzuwenden, kann auch an ihn Glauben. Von daher ist der GLaube an Gott sehr wohl mit Freheit verbunden.
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Ich bin grad... irgendwie... sprachlos und kann's immer noch nicht fassen, was ich da in deinem Beitrag gelesen hab...
Ich kann es auch nicht fassen, was ich gerade in deinem Beitrag gelesen habe.
Jedoch bezieht sich dies nicht auf die Tatsache, dass du etwas anderes glaubst als ich, sondern viel eher darauf, dass du es scheinbar nicht verstehen oder akzeptieren kannst, dass ich eine andere Weltauffassung habe als du.
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Es könnte sein, dass evtl einige meiner Aussagen klingen, als würde ich mir selbst widersprechen, aber dem ist nicht so.
Selbiges könnte auch bei mir der Fall sein, aber frag ruhig nach, wenn dir etwas unklar sein sollte.
Liebe Grüße,
die Gwen
PS.: Okay, deinen letzten Beitrag hatte ich noch nicht gelesen, als ich diesen hier geschrieben habe, ich nehme meine schockiertheit teilweise zurück. Mir scheint einfach, du hast eingie schlechte Erfahrungen im Leben oder im Glauben gemacht. Nur deshalb einfach nicht zu Glauben, kommt für mich sehr einem Aufgeben gleich, daher finde ich das schwer nachzuvollziehen.
Ich weiß, dass sie kompliziert sind, ich finde es auch schwer, meine halbwegs verständlich zu formulieren, aber ich würde mich dennoch freuen, wenn du deine Gedanken erklärst oder versuchst aufzuschreiben, sonst ist es schließlich etwas schwierig, darüber eine Diskussion zu führen. Ich bin sicherlich niemand, der versuchen wird, dir jedes Wort im Mund umzudrehen 