Das ist verbale Untertreibung: Gemessen an den Spielerzahlen von "Killerspielen" ist die Anzahl der Amokläufer unter ihnen praktisch nichtig. Die Presse und Politik vermischt hier gerne mal die Begriffe Korrelation mit Kausalität. "Alle Amokläufer haben Killerspiele gespielt" ist eine Korrelation, aber dadurch ist exakt nichts Bewiesen für die Kausalität. Zumal ist die Behauptung auch noch falsch, Amokläufer gab es durchaus auch vor den Killerspielen und vor Computern überhaupt. Würde ich Nachforschungen anstellen würde ich vielleich herausfinden das alle Amokläufer der letzten N Jahre oft bei McDonalds gegessen haben oder eine bestimmte Musikrichtung hören. Nur sagt das genausoviel aus: Nichts.
Stimmt, so alleinstehen ist diese Aussage nichtssagend. Im Zusammenhang mit Forschungen zu derartigen Spielen, deren Auswirkung auf das Verhalten (die man ja so gerne plattredet, die aber erwiesenermaßen existieren, AUCH wenn dann nicht jeder mit eienr knarre wild umherläuft.) ist sie dies dann aber nicht mehr. Ich rede das ja nicht so daher, ich habe Bücher zu dem Thema gelesen (oder lesen müssen, trifft es eher).
Möglich, aber wo ist der Unterschied zu Menschen die sich ihren Kick holen indem sie Zombie-Splatter-Filme oder Foltermovies wie Saw oder Hostel angucken? Das guckt auch keiner um wegen der Armen Opfer zu trauern, und es stumpft genauso ab. Die "Grafik" ist besser und man kann sich sogar die "besten" Szenen noch mal in Slow-Motion reinziehen. Und solche Filme kommen als "Kulturgut" in die Kinos und sind kommerzielle Erfolge...
Der Unterschied ist, dass man beim Spielen dieser Spiele etwas TUT, beim Ansehen besagter Filmer nimmt man es eher passiv entgegen. Das macht auch schon einen großen Unterschied, wenn es auch stimmt, dass diese Filme ebenfalls entsensibilisieren, hatte ich auch schon angeschnitten. Man kann jetzt ausschweifen und über die natürliche Blutlust des Menschen philsophieren, der schon immer irgendwie gerne gesehen hat, wie seinesgleichen zerstümmelt wird, aber das hat mit dem eigentlichen Thema dann direkt nichts mehr zu tun.
Dieser "Kick" kommt durch "Killerspiele", aber genauso bei Extremsportarten, Jump-and-Run Spielen u.ä. und ist einfach durch erhöhung des Adrenalinspiegels zu erklären. Die einen Mögen das, die anderen nicht. Nicht jeder Klettert ohne Seil steile Felsen hoch, macht Bungee-Jumping o.ä.
Das ist aber ein anderer Kick, musst du zugeben. Ich gehe ab und an gerne auf eine Achterbahn, aber ich fühle mich ganz anders, wenn ich einen Egoshooter spielen soll. Das ist ein anderes Gefühl. Adrenalinausschuss, ja, schon. Aber die Wirkung ist nicht dieselbe.
Ich finde es wirklich traurig, dass keiner richtig versteht, was ich eigentlich sagen möchte... Ich habe nie gesagt Egoshooter = böse, verbannungswürdig. Ich will nur sagen, dass sie nicht ohne Wirkung sind und gerade bei dem psychologischen Krankenbild wie dieser Tim K. es aufgewiesen haben muss ist die Auswirkung erheblich.
Bei Otto-Normal-Verbrauchern ist das ein anderes Lied. Punkt.
Edit: Mist, habe nicht gesehen, dass noch eine Seite folgt...
Miesi: du triffst da noch einen Punkt; dieses schreckliche Notensystem, das völlig unnötig wäre und teilweise (nicht ingetral!) schuld daran ist, dass ein junger Mensch schon so fertig sein kann mit der Welt. Es geht nur um gute Noten in den sturen, kleinkarierten Fächern, es geht nicht um den Meschen X, der eben nicht toll in Mathe ist, aber dafür toll zeichnen kann, oder immer super hilfsbereit ist, oder super tolle - wenn auch orthographisch und grammatisch katastrophale - Geschichten schreibt. Der Mensch bleibt im Schulsystem auf der Strecke. integration? Nö. Sozialisation: nicht so, wie sie aus moralischer Sicht sein sollte. Wir alle wissen es besser. Mann, ich arbeite später lieber in einer Offenen Schule -.-