Beiträge von Die Jule

Bevor sie losmachte gab Gwen ihr noch ein Küsschen auf jede Wange, so wie sonst auch immer. Trotzdem aber fand
Manon das irgendwas komisch war. Hatte Gwen ihr die ganze Wahrheit gesagt?

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'Und sind sie schon gespannt was es wird Mrs. Isatelli? Wenn sich der kleine Racker gedreht hat dann können wir es
vielleicht erkennen.' Dr. Crosswhite ging zum Ultraschallgerät um es einzuschalten.





Das Gel welches auf dem Scanner war fühlte sich kalt an. Es dauerte etwas bis der Bildschirm genaueres zeigte,
doch dann konnte man das kleine Leben in ihrem Bauch genauer erkennen. Man hörte die Herztöne des kleinen Babys
und konnte die Umrisse des Kopfes und der Gliedmaßen erkennen.





Etwas schwerfällig stand Manon auf. Wenn heute alles gug ging würde sie vor der entbindung nicht mehr hier her müssen.





Ihre Augen glänzten als sie es erfuhr. Nein, sie würde es für sich behalten. So wäre die Überraschung und die
Freude bei der Geburt für Sarah und Pierre noch größer.





'Ich möchte ihnen nochmals ans Herz legen die nächsten Wochen vorsichtig zu sein. Ihrem Kind geht es sehr gut, es
hat sich gedreht und liegt nun optimal. Damit dies so bleibt sollten sie sich nicht überanstrengen und Hektik
vermeiden.' riet ihr Dr. Crosswhite.





Draußen an der Rezeption begegnete sie gleich Gwen die als nächste dran war. 'Soll ich solange auf dich warten?
Wir könnten doch noch etwas Shopen gehen oder mal die neue Galerie im Neumens anschauen' schlug Manon vor.





Gwen hatte leider keine Zeit so wie sie meinte, ihre Mutter wollte Nachmittags vorbei kommen und das würde nur
in Stress ausarten, da sich diese wohl zu sehr in die Rolle der werdenden Großmutter versteifte. 'Ich freu mich
aber dich endlich wieder gesehen zu haben. Bitte sei mir nicht mehr böse das ich mich nicht gemeldet habe. Sobald
der ganze Trouble vorbei ist machen wir mal wieder einen richtig entspannten Wellnesstag ok?





'Du hast recht. Lass uns beide das hier erstmal überstehen, lange wird es bei dir ja auch nicht mehr dauern'. Beide
umarmten sich innig.





~geht noch weiter~

Freudig aber auch mit gewisser skepsis betrat Manon das Wartezimmer. Ist diese Situation doch recht komisch, Gwen
gerade hier zu treffen. Weder auf ihre Anrufe noch auf die Mails hatte sie reagiert. Sind gute Freunde nicht
füreinander da? Gerade in solchen Situationen?





Gwen ihrerseits rutsche in ihrem Stuhl nervös hin und her. Manon war schon seit ihrer Schulzeit ihre engste
Bekannte gewesen. Oft hatte sie ihre Nummer auf dem AB erkannt und nicht selten wollte sie ihre Mails beantworten.
Doch wie sollte Gwen ihr die Lage erklären? Sie konnte ihr nicht alles sagen. Das war Fakt.





Manon steuerte den bequemen Stuhl neben Gwen an.
Diese sah sie fast fragend an. Fast bettelnd, so als wollte sie sagen: 'Verzeih bitte'.





'Gwen, ...' sie wusste nicht wie sie ihr begegnen sollte. Die beiden sahen sich an, etwas lag in der Luft und
das war nicht nur der Geruch des Malvenstraußes der vor ihnen auf dem Tisch stand.





'Entschuldige' platzte es aus Gwen heraus 'ich wusste nicht wie ich mit dieser Situation umgehen sollte. Ich
brauchte Zeit, ich brauch sie immer noch, ich konnte mit niemanden darüber reden'. Da verstand Manon was sie
meinte. Gwen hatte eigentlich immer einen guten Draht zu Kindern gehabt, aber selber Kinder zu haben hatte sie
bisher immer überfordert und war nie ein Thema für sie gewesen.





'Du musst dir doch keine Vorwürfe machen. Ich bin für dich da, dass weißt du und wenn du reden willst, dann bin
ich für dich da. Egal ob gestern, heute oder morgen.' Gwen erklärte ihr dann das sie nicht genau wüsste von wem
das Kind war. 'Es ist einfach so passiert. Hab ihn im Peaches kennen gelernt. Wir hatten etwas zu viel getrunken und sind später noch zu mir gefahren. Als ich am nächsten Morgen aufwachte war er schon weg. Seinen Nachnamen kenne ich nicht.





Dr. Crosswhite sah auf die Patiententafel. 'Aimee holen sie mir bitte Mrs. Isatelli herein. Ich mache noch schnell
ihren Ultraschall. Die Untersuchung von Mrs. Perkins wird etwas länger dauern.





Manon lies sich auf dem unbequemen weißen Stuhl nieder. Ob sie heute näheres erfahren wird? Zwar war sie noch
ganz aufgewühlt von dem Treffen im Wartezimmer, doch was jetzt anstand war nochmal emozionaler.

~geht noch weiter~