Beiträge von Monimausal

    @ Nudeldiva: Das neue "Verliebt in Berlin". Hihi, vielleicht sollte ich die Story umändern in "Unverliebt in Auenhausen".
    Wer weiß, was noch alles kommt und was aus Rilana wird.

    @ Dimdidim: Es freut mich, einen neuen Leser gefunden zu haben, und noch mehr, dass es Dir gefällt. Indirekt betroffen, ja so könnte man es unter Umständen nennen. Nein, Bücher habe ich über dieses Thema noch nicht gelesen, ich lese zwar viel, aber meine Erfahrungen stammen aus realen Geschichten.

    Mfg Moni

    Am nächsten Tag um kurz nach acht kam Ronny. Ich zeigte ihm zuerst meine Kinder, und er half mir auch gleich beim Wickeln. Bei ihm war Aruna seltsamerweise ganz still und brav.



    Sie vertraute ihm sofort und man merkte, dass auch er sie gern hatte. Er bewunderte meinen lieben Sohn, und auch Rajani fand er zuckersüß.



    Nachdem ich die Kinder zum Mittagsschlaf ins Bett gebracht hatte, erzählte ihm alles, und als ich fertig war, weinten wir beide.
    Als wir uns wieder beruhigt hatten, wollte ich auch seine Geschichte hören.
    "Nachdem Du fort warst, habe ich mich hauptsächlich auf die Schule konzentriert, mit der ich mittlerweile fertig bin. Ich studiere momentan Jura im ersten Semester. Es dauert noch an die fünf Jahre, doch dann bin ich fertiger Rechtsanwalt und kann gut für uns sorgen. Währenddessen können wir bei Mama leben, sie wird Dich und die Kinder gern aufnehmen. Es wird zwar ein wenig eng werden mit drei Kindern, aber ich sehe ja, dass Du das gewohnt bist.
    Es ist wirklich eine Schande, dass er Dich hier wohnen lässt. Er sollte gar keine Frau haben dürfen. Du solltest jetzt packen, damit wir los können. Ich..."
    "Stop!", sagte ich. "Ich kann hier nicht so einfach weg. Sie würden mir die Kinder nehmen, und es wäre fraglich, ob ich und Du das Ganze überhaupt überleben würden."
    "Aber Rilana, es gibt doch Gesetze. Wir können gegen sie klagen. Es wird Dir nichts geschehen. Ich werde..."
    "Nein, Du verstehst das nicht. Soll ich Dir etwas erzählen? Erst vor ein paar Wochen hat einer meiner Onkel erfahren, dass seine Frau ihm fremd gegangen war. Zwei Wochen hatte er geschwiegen und sich nichts anmerken lassen. Dann ging er eines Tages in die Küche, nahm sich ein großes Fleischermesser und erstach seine Frau. Er hat dafür lebenslänglich bekommen, doch es ist ihm EGAL. Verstehst Du, was ich damit sagen will? Wenn Du einen Zigeuner in seiner Ehre kränkst, geht er über Leichen, Ronny. Wenn Dir Dein Leben lieb ist, dann verlass mich. Ich muss es allein durchstehen. Ich will nicht, dass Du..."



    Nun unterbrach er mich, mit einem langen, leidenschaftlichen Kuss. Ich erwiderte diesen Kuss, und ich erwiderte auch seine Berührungen. Ich wollte es auch, und als er mich ins Schlafzimmer und aufs Bett zog, mir meine Kleider abstreifte und meinen ganzen Körper mit Küssen bedeckte, wollte ich immer mehr.



    Und so kam es zu meinem Ersten Mal. Es war schöner, als alle Freundinnen in der Schule es jemals beschrieben hatten. Es war einer der schönsten Augenblicke in meinem ganzen Leben, und ich vergaß alles um mich herum. Ich sah nur noch Ronny, und als mein Mann an diesem Abend nach mir verlangte, und ich es ihm geben musste, weil ich seine Frau war, und Ehefrauen sowas machen müssen, dachte ich immer noch an Ronny.


    Die Wochen vergingen, Ronny kam jeden Tag, und wir liebten uns fast jedes Mal.
    Eines schönen Tages stellte ich fest, dass ich schwanger war. Ich wusste von Anfang an, dass das Baby von Ronny sein würde, und es war das erste Mal, dass ich mich so richtig auf das Baby freute. Ich würde immer eine Erinnerung an die wunderschöne Zeit mit ihm haben. Ronny erzählte ich nichts davon. Ich sagte ihm nur, dass ich ihn eine Zeit lang nicht sehen wolle. Er wollte wissen, warum, war am Boden zerstört. Er verlangte, dass ich ihm schwor, dass wir uns wieder sehen würden. Ich schwor es ihm, und er gab Ruhe.



    Rankali freute sich natürlich sehr über das Baby. Er fragte mich fast jeden Tag, ob ich schon wisse, was es werden würde. Doch ich wollte es ihm mit Absicht nicht sagen.



    Er streichelte meinen Bauch und fühlte, wie es in mir wuchs. Er wusste nichts davon, dass es nicht sein Kind war, und in mir wuchs ein neues Gefühl, das man Triumph nennt. Ich hatte wenigstens ein kleines Bisschen gesiegt. Ich hatte ihn hintergangen, und so schrecklich es auch klingt, ich war stolz darauf. Ich hatte wenigstens einen kleinen Teil meines traurigen Lebens genutzt und war mein eigener Herr gewesen. Ihm gegenüber konnte ich ohnehin nur noch Hass empfinden, Hass und Abscheu.



    Nur manchmal wachte ich morgens auf und begann sofort zu Weinen. Aber nciht wegen Rankali, sondern weil Ronny mir so fehlte. Ich überlegte oft, ob ich ihm nicht doch die Wahrheit sagen sollte, doch das hätte die ganze Situation nur noch schlimmer gemacht, und so ließ ich alles beim Alten.



    Von Lorena gab es noch immer keine Spur, doch eines Tages, Rankali war gerade von der Arbeit nach Hause gekommen, kam meine Schwiegermutter und brachte uns eine überraschende Botschaft...



    -------Fortsetzung folgt-------

    "Messer, Gabel, Schere, Licht, sind für kleine Kinder nicht."



    Das war seine Begrüßung. Ich starrte ihn stumm an, bis er auf einmal höllisch laut zu lachen anfing.
    "Rilana, Du solltest solche Dinge nicht auf Deinem Hausflur liegen lassen. Kinder könnten sich weh tun!"
    Er reichte mir das Messer verkehrt herum, um zu vermeiden, dass ich mich schnitt. ich nahm es und legte es auf die Garderobe.

    "Na, Rilana, was sagst Du? Erkennst Du mich nicht mehr wieder? Ich weiß, es ist drei Jahre her, aber dennoch... So stark habe ich mich auch nicht verändert!"



    Ich konnte gar nichts sagen. Ich stürzte mich in seine Arme, wusste, dass er mich auffangen würde. Er war da. Mein geliebter Ronny hatte mich endlich gefunden! Auf einmal schien mir alles klar. Er war der Rosenkavalier gewesen. Natürlich. Er wollte nicht in Vergessenheit geraten. Oh wie schön das doch war von ihm. Er sah so gut aus!
    Ich hätte ihn am Liebsten nie wieder los gelassen. Da hob er mich plötzlich vom Boden auf.



    "Ich werde Dich nie wieder los lassen. Du wirst mit mir kommen. Wir sind jetzt volljährig. Endlich wird alles gut werden. Ich trage Dich gleich ins Auto. Meine Mutter wird Dich lieben, Rilana. So wie ich Dich liebe."
    Ich schrie sanft, dennoch bestimmt: "Nein, ich kann nicht mit Dir gehen. Nicht ohne meine Kinder."
    Behutsam ließ er mich auf den Boden gleiten.
    "Deine Kinder?", fragte er witzelnd. "Das soll wohl ein Scherz sein!?"
    Nein, es war kein Scherz. Schockiert sah er mich an. Mein Gesichtsausdruck entschädigte wohl jedes weitere Wort.
    "Aber.... aber ich dachte... ich dachte Du liebst MICH?"
    "Ja, das tu ich auch. Ich weiß nicht, wie ich es Dir erklären soll. Ich hab auch keine Zeit. Mein Mann wird gleich nach Hause kommen und er darf nichts von Dir wissen. Er würde mich umbringen, wenn er erfahren würde, dass Du hier warst."
    "Dein Mann?!" Noch ungläubiger sah er mich an. Er schüttelte den Kopf.

    "Ich habe mich schwer in Dir getäuscht. Ich werde wieder gehen. Ich wollte mich nicht in Dein Leben einmischen."
    "Aber nein, nein Du verstehst das nicht! Bitte gib mir die Chance, es Dir zu erklären. Komm morgen um acht Uhr morgens vorbei. Dann wird er in der Arbeit sein und wir können reden."
    Er überlegte kurz, nickte schließlich und zog mich in seine Arme, um mich zu küssen. Ich erwiderte seinen Kuss. Wie lange waren meine Lippen nicht mehr auf den seinen gelegen. Ich liebte ihn so sehr, noch immer.



    Als der Kuss endete, ging er. Ich sah ihm noch eine Weile nach, bis er hinter den Hecken verschwand. Dann ging ich wieder rein zu meinen Kleinen und nahm Mohan auf den Arm. Ich war erfüllt von Freude, sowie von Trauer und Scham. Nun war ich so schlecht wie Rankali. Es war nicht richtig, dass ich Ronny geküsst hatte. Ich hatte Rankali Treue geschworen, und nun hatte ich meinen Schwur gebrochen. Das Baby war frisch gestillt und somit müde. Verschlafen sah es mich an.
    Mein Baby... wie es wohl ausgesehen hätte, wenn es von Ronny gewesen wäre?
    Nein, sowas durfte ich nicht denken. Dieses Baby konnte nichts dafür, genau so wenig wie Aruna, der die Mutter genommen wurde und der Vater wohl auf Ewig unbekannt bleiben würde.



    Da ging die Türe auf. Rankali stand vor mir. Ich erschrak. Er kam auf mich zu, und ich erwartete das Schlimmste. Doch er sagte nur:
    "Gib mir meinen süßen Schatz, ich werde es füttern."
    Normal hätte ich ihm sagen sollen, dass Mohan bereits gestillt war, aber ich stand sozusagen unter Schock und gab ihm das Baby.



    So wurde das Baby ein zweites Mal gefüttert, und ich stand im Kinderzimmer und beobachtete Rajani. Sie war schon so groß. Es schien Jahrzehnte her zu sein, als ich an jenem Tag meine Rajani im Krankenhaus zur Welt gebracht hatte. Doch in Wirklichkeit waren es nur zwei Jahre.
    Was wäre, wenn ich meine Kinder nehmen und gehen würde, dachte ich mir.



    Was würde mich erwarten? Würde ich es schaffen? Ich war voller Hoffnung. An diesem Abend fiel mir das Einschlafen viel schwerer als sonst. Ich dachte an jenen leidenschaftlichen Kuss von heute Nachmittag, und spürte immer noch seine weichen, warmen Lippen.
    Und mit jenem Gefühl schlief ich ein, und daraus wurde ein wundervoller Traum, der bis zum Morgengrauen dauerte, andem ich durch das Drängen meines Mannes aufgeweckt wurde.
    Er wollte es, und ich musste es ihm geben. So war das in der Ehe. So musste es sein. Und ich stellte mir dabei die ganze Zeit vor, dass es Ronny wäre.

    "Schatz, sieh nur was hier in der Zeitung steht!"
    "Ach Ma, es interessiert mich zur Zeit nicht, wer mal wieder wo eingebrochen ist und wer was angestellt hat." Er spielte gedankenversunken mit seinem Spielzeughubschrauber.


    "Ronny, Du solltest Dir das wirklich ansehen. Dieser Artikel steht in Verbindung mit Rilana!"
    "Was???? Her damit, schnell." Die Mutter reichte ihrem Sohn die Zeitung. Er las den Artikel auf der Titelseite:

    Auenhausen. Wieder ist ein junges Mädchen verschwunden: Die siebzehnjährige Lorena ist seit Donnerstagabend spurlos verschwunden. Bis zum Freitagabend hatten Suchtrupps keine Spur des jungen Mädchens. Die intensive Suche mit Hunden, Hubschraubern und Tauchern werde bis zum Einbruch der Dunkelheit fortgesetzt, sagte ein Polizeisprecher. Die Beamten würden aber auch über Nacht alles tun, um das Mädchen möglichst schnell zu finden. Hinweise oder Vermutungen auf ein Gewaltverbrechen lägen bisher nicht vor, betonte der Leiter des zuständigen Polizeikommissariats, Hans-Jürgen Rippe. Mutter Daria: "Wenn es mal später wurde, hat Lorena immer angerufen."
    Schwägerin Rilana: "Bitte, Lorena, solltest Du das hier lesen, komm zurück zu uns!"


    Lorena war zuletzt am Donnerstagabend von ihren Eltern gesehen worden. Sie hatte bei ihm im Auftrag ihrer Mutter Lebensmittel abgeholt, kam aber nicht im etwa 150 Meter entfernten Elternhaus an. Ihre 36 Jahre alte Mutter meldete ihr Kind gegen Mitternacht als vermisst. Zuvor hatte sie bei Verwandten und Freunden nachgefragt. Nach Aussagen der Mutter ist Lorena immer zuverlässig und pünktlich gewesen.Wenn es mal später wurde, habe sie angerufen.
    HINWEISE ÜBER DEN VERBLEIB VON LORENA BITTE AN....

    "Weißt Du, was das bedeutet, Mutter?"
    "Ja, Ronny, wir haben sie gefunden. So viele Rilanas wird es bei uns in der Gegend nicht geben. Komm, setz Dich schon mal ins Auto. Wir fahren nach Auenhausen. Vielleicht weiß dort irgendjemand, wo Rilana lebt."



    Überglücklich fiel Ronny seiner Mutter in die Arme und begab sich nach draußen ins Auto. Tausende Gedanken gingen ihm durch den Kopf. Würde er jetzt endlich seine große Liebe wieder finden?
    Auenhausen... ziemlich weit weg. Wie sie dort wohl leben würde? Und mit wem. Er hoffte, dass sie keinen Neuen gefunden hatte. Vielleicht hatte sie ihn schon vergessen, und sah in ihm nur eine kleine Jugendliebe. Er hingegen hatte seit damals kein anderes Mädchen angesehen, geschweige denn sich in eine andere verliebt. Und dann fuhren sie los, und machten sich auf die Suche nach Rilana...


    Bei uns zu Hause ging alles drunter und drüber. Najma kam zu uns und sagte mir, dass Irgano seine Frau, also meine Schwiegermutter, geschlagen hätte, weil er so wütned auf sie war. Ich war schockiert. Das hätte ich nie erwartet.
    Aber warum kam sie damit zu mir?



    "Du solltest Dich mit Deiner Schwiegermutter zusammen tun. Ihr solltet Eure Männer verlassen. Zusammen könnt ihr es schaffen."
    "Sollten wir das jemals tun, würde man uns umbringen! Sie würden uns finden, und wenn sie uns gefunden haben, dann erschlagen sie uns. Du hast keine Ahnung was Du sagst, Najma. Geh nach Hause zu Deiner Mutter. Vielleicht freut sie sich über Deine Ratschläge."
    Ich konnte nicht anders, ich musste sie hassen, für das, dass sie mir mein Kind über ein Jahr enthalten hatte. Sie ging, und zum Abschied sagte sie: "Überleg es Dir, Rilana. Irgendwann wird auch Dein Mann Dich schlagen. Du kannst jederzeit zu mir kommen."


    Von Lorena gab es immer noch keine Spur.
    Die Polizei war bereits informiert, und alle Zeitungen berichteten von Lorenas Verschwinden.

    Die Zwillinge und Rajani beanspruchten sehr viel Zeit, aber es machte mir Spaß, mich um die Babys zu kümmern. Aruna war viel kleiner als Mohan.
    Drei Wochen im behutsamen Mutterleib fehlten ihr, und das merkte man stark. Ich liebte sie wie mein eigenes Kind, und fragte mich oft, wer der Vater dieses bildhübschen Mädchens sein könnte.



    Ich kannte keinen Mann aus Lorenas Bekanntenkreis, um ehrlich zu sein kannte ich überhaupt niemanden aus ihrem Freundeskreis, ich wusste nicht mal, ob sie einen hatte. Zum ersten Mal merkte ich, wie ich sie vernachlässigt hatte. Ich habe in ihr immer eine Bedrohung gesehen, doch in Wirklichkeit war sie nur ein vernachlässigtes Kind. Ich weinte sehr oft um sie. Es waren mittlerweile zwei Wochen vergangen seit ihrem Verschwinden. Und noch etwas war geschehen. Etwas sehr merkwürdiges.
    Als ich an einem Samstag morgens den Müll rausbrachte, bemerkte ich ein blaues Auto, das in der Zeit, inder ich draußen war, drei Mal an mir vorbeifuhr. Ich konnte wegen der verdunkelten Scheiben die Insassen nicht genau erkennen, ich sah nur, dass es zwei Personen waren, eine Frau und ein Mann.
    Lange schwirrten meine Gedanken um dieses seltsame Geschehen und ich dachte dabei an Lorena, wusste aber nicht, was das alles zu bedeuten hatte.



    Rankali zeigte sich sehr vorbildlich, seit die "Zwillinge" da waren. Er machte mir Frühstück, bediente mich stets und stand sogar nachts auf, wenn eines der Babys weinte. Natürlich wusste ich, warum er das tat. Er wollte noch mehr Kinder. Und er schleimte sich deswegen bei mir ein. Aber diesen Gefallen würde ich ihm diesmal nicht tun.
    Und dann, an einem Montag, stand plötzlich Ronny vor der Tür, und in der Hand hielt er ein Messer...


    -------Fortsetzung folgt-------


    @ PeeWee: Sorry wenn ich Euch so durch die Kapitel hetze ;-)
    Mir fällt nur zur Zeit so viel ein und ich übe mich immer wieder im Fotos verbessern. Habe jetzt auch endlich die Ansicht mit der Strg-Taste entdeckt *schäm*
    Tja, der Schwiegervater braucht eben immer einen blöden, wenn er selber keinen Ausweg mehr weiß. Und wo hätte er das Kind sonst hingeben können.
    Danke für das Lob mit der Einrichtung, wobei die neue Wohnung absichtlich etwas heruntergekommen aussehen soll. Hoffe das kommt wenigstens teilweise auch so rüber.

    @ Nudeldiva (der Name ist zum Schreien! ;-) )
    Das Verschwinden ist gar nicht so einfach. Die anderen Familienmitglieder würden sie überall finden, da es große Familien sind. Da müsste sie schon ins Ausland gehen. Aber wer weiß, was die Zukunft bringt?!
    Ihr werdet überrascht sein!

    PS: Ich schreib grad weiter!


    MFG Moni, danke auch an alle stillen Leser!

    Lorenas Bauch wuchs und wuchs.
    In ihrer Schwangerschaft hat sie sich sehr zum Guten verändert. Sie redete ganz normal mit mir und schmiedete keine Intrigen gegen mich.



    Die neue Wohnung, die wir kurz vor der Geburt der "Zwillinge" bezogen, war sehr klein und schäbig. Die Nachbarn waren mir nicht geheuer, die meisten waren Alkoholiker oder Frauenschläger, oft genug hörte man in der Nacht die diversen Konversationen zwischen streitenden Ehepaaren. Rankali sprach nie wieder von seiner Spielsucht. Ich denke, er konnte sie nach unserem Umzug ein wenig eingrenzen, da er sah, was er angerichtet hatte.



    Zwei weitere Babys in dieser kleinen Wohnung, wie sollte das nur gehen?
    Ich war zu jener Zeit im Mutterschaftsurlaub, deshalb arbeitete Rankali mal wieder als Pizzabote. Wir hatten kein Auto mehr, und deshalb musste ich mit dem Bus in die Stadt fahren.



    Die Bushaltestelle direkt vor unserem Wohnblock war der einzige Komfort, der hier geboten wurde. Und Rankali lernte hier jeden Tag neue Frauen kennen. Doch es störte mich mittlerweile nicht mehr. Viel mehr störten mich unsere Geldsorgen.
    An allen Ecken und Enden musste gespart werden. Meine Schwiegermutter hat mir heimlich ein bisschen Geld zukommen lassen, wo sie es her hatte, weiß ich nicht. Es war genug, um die Einrichtung für die zwei neuen Babys zu finanzieren.
    Bald sollte es so weit sein. Lorena verbrachte viel Zeit mit Rajani und achtete darauf, dass keiner ihren Bauch sah. Meistens hielt sie sich auf dem Balkon auf. Das war die sicherste Methode für sie, um Luft zu schnappen.





    Schließlich setzten in einer kühlen Frühlingsnacht bei mir die Wehen ein. Es war wirklich viel leichter wie beim ersten Mal, und mein Sohn kam gesund und auf natürlichem Wege zur Welt. Er sollte Mohan heißen, was auf Deutsch "charmant" bedeutet. In der Hoffnung, er würde ein faszinierender Junge werden, der die Frauen gut behandelte. Sein Vater war von dem Namen weniger begeistert. Er kannte die Bedeutung.
    Doch er war bei der Geburt natürlich nicht dabei, und so hieß mein erster Junge Mohan.
    Bei Lorena setzten noch am gleichen Tag die Wehen ein, doch hier verlief die Geburt nicht so unkompliziert. Ihr Baby lag verkehrt herum und kam drei Wochen zu früh. Man musste es per Kaiserschnitt ins Leben holen.
    Lorena war sehr geschwächt, und das Baby musste in den Brutkasten. Es war ein Mädchen, und da es so strahlte wie die Sonne, bekam es den Namen Aruna. Lorena hatte ihn ausgesucht.
    "Es bedeutet Sonne", hatte sie mir mit schwacher Stimme gesagt. "Ich will, dass sie so strahlt wie die Arun..."
    Erst drei Wochen nach der Geburt von Aruna durften Mutter und Tochter nach Hause. Wir adoptierten das Baby offiziell, und es gab keine besonderen Probleme. Vor allem, weil wir mittlerweile ja volljährig waren.




    Lorena hatte nur noch Augen für ihr Baby. Wenn sie es auf dem Arm hielt, war das Baby still und sah seiner Mutter tief in die Augen. Das Mädchen war sehr brav und schien die kurze Zeit mit seiner Mutter voll und ganz auskosten zu wollen.








    Für sie brach eine Welt zusammen, als Mutter eines Tages vor der Tür stand, und ihr erklärte, dass sie wieder nach Hause ziehen musste. Der Vater hatte es so bestimmt. Das Baby musste bei uns bleiben.





    Ich konnte nachempfinden, was sie fühlte. Es musste das selbe sein wie damals, als mir Rajani genommen wurde. Sie konnte ihr Baby wenigstens sehen und wusste, wo es war, doch es durfte niemals erfahren, wer seine echte Mutter war.
    Das war hart. Die Verabschiedung war sehr emotional, Lorena hat die ganze Zeit geweint.





    Eine Woche später bekam ich einen Anruf. Meine Schwiegermutter war am Telefon. Ich verstand anfangs kein Wort, weil sie so weinte.
    "Lorena, sie ist.... Oh mein Gott, Rilana... sie ist..."
    "Mutter, bitte beruhige Dich doch, was ist mit Lorena. Atme tief durch und sag es mir."
    "Sie ist weg! Sie ist einfach weg! Irgano kocht vor Wut. Wenn sie bei Dir ist, Rilana, dann sag es mir bitte, ich werde Dich nicht verraten."
    Doch ich musste sie enttäuschen.
    "Bei mir ist sie nicht, Mutter, ich schwöre es Dir."
    "Oh nein. Wenn er sie findet, ist sie tot, er wird sie erschlagen!"
    Ich hatte drei kleine Kinder zu Hause, Rankali war in der Arbeit und der nächste Bus kam erst in einer Stunde. Ich wusste nicht, was ich machen sollte.
    "Wir sollten noch ein wenig warten, Mutter. Vielleicht ist sie nur spazieren."
    "Ja, vielleicht hast Du recht. Ich werde sie trotzdem suchen gehen. Danke, Liebes. Ich ruf Dich später noch einmal an. Machs gut."

    So endete sie, und ich blieb zurück mit der Ungewissheit, ob Lorena noch am Leben war, und wenn ja, wo. Sie war sehr labil gewesen in den letzten Tagen. Es war schrecklich. Würde sie jemals wieder kommen?





    -------Fortsetzung folgt-------

    Innerhalb von einer Woche wurde fast unser gesamter Hausrat gepfändet. Ich ahnte nichts von den vielen Schulden, die mein Mann überall gemacht hatte, und es kamen die Spielhallenbesitzer der ganzen Stadt, um sich alles Wertvolle zu holen, was es in unserem Haus gab. Dem ersten wollte sich Rankali in den Weg stellen, doch er scheiterte kläglich, da der Mann ein Kampfkoloss war. Er brach Rankali mit einem Schlag die Nase. Die weiteren "Plünderer" empfing er mit offenen Armen.
    Lorena war in jener Zeit sehr still und in sich gekehrt. Sie sprach nicht einmal mit Rankali, saß den ganzen Tag auf ihrer Schaukel und blickte ins Leere.



    So kam es, dass wir nur noch das nötigste hatten, und da Rankali eine Hypothek auf das Haus aufgenommen hatte, wurde uns das schließlich auch noch genommen.



    Unser schönes Haus, der liebevoll eingerichtete Garten, alles mussten wir hergeben. Und Rankali spielte immer noch weiter, machte neue Schulden bei unseriösen Männern. Wir suchten uns eine neue Wohnung, und zu allem Überfluss merkte ich auch noch, dass Lorenas Bauch ziemlich dick geworden war. Ein Baby war unterwegs, wie man unschwer erkennen konnte.



    Oft stand sie verträumt im Garten bei den Hasen, die sie so liebte, und ich merkte, dass sie noch ein Kind war mit ihren sechzehn Jahren.
    Als der Umzug in die neue Wohnung bevor stand, sprach ich sie auf ihr kleines Geheimnis an.
    "Lorena, ich bin nicht blind, und langsam kannst Du es nicht mehr verstecken."
    "Von was sprichst Du?", fragte sie unschuldig.

    "Diese Wölbung unter Deinem hübschen Kleidchen. Da steckt doch was dahinter. Du erwartest ein Baby, nicht wahr?"
    Sie fing an zu lachen. "Rilana, manchmal bist du echt witzig. Ich hab nur ein paar Kilo zugelegt, mehr nicht. Entschuldige, ich muss jetzt packen."




    Sie musterte sich mit einem prüfenden Blick im Spiegel und lief anschließend die Treppe hoch. Natürlich glaubte ich ihr kein Wort. Wenn das der Schwiegervater erfuhr. Oh nein. Sie tat mir sehr leid, auch wenn ich in all den Jahren keinerlei Sympathie für sie entwickelt hatte. Die Reaktion jenes ungeliebten Vaters ließ nicht lange auf sich warten. Am Tage des Umzugs kam er zu uns, doch nicht, um uns zu helfen, sondern um mit mir zu reden.



    "Rilana, es ist eine Schande. Lorena, sie ist... Sie erwartet ein Kind. Wir haben versucht, einen Mann für sie zu finden, doch keiner mag eine Frau, die bereits unrein ist. Ich habe eine grandiose Idee. Da ihr, soweit ich das beurteilen kann, beide ungefähr gleich weit seit mit Eurer Schwangerschaft, werden wir ihr Kind als das Deine ausgeben. Du wirst Zwillinge bekommen. Ist das nicht eine grandiose Idee?"
    Ich konnte erst einmal gar nichts sagen. Ich sollte also Zwillinge bekommen, sozusagen künstliche. War das recht so? Dann würde Lorena heiraten können, doch ihr Kind würde sie nicht als Mutter ansehen. Das musste schlimm sein. Aber es schien auch mir damals der einzige Ausweg zu sein. Ich wusste nicht, dass es auch Männer gab, die eine Frau trotz eines Kindes lieben konnten. Und so stimmte ich seinem Vorschlag zu.

    -------Fortsetzung folgt-------

    Dass meine Tochter wieder zu Hause war, gab mir wieder mehr Lebensfreude, auch wenn nun neue Probleme auf mich zukamen. Wie würde ich das mit der Arbeit regeln? Meine Mutter erzählte mir von einer Kinderkrippe, in die ich Rajani geben konnte, wenn ich in der Arbeit war. Das war zwar kostenpflichtig, aber das war es mir wert. Hauptsache ich wusste, wo sie war.
    Meine zweite Schwangerschaft verlief unkomplizierter als die erste, aber das kam wahrscheinlich daher, dass ich diesmal keine schweren Sachen schleppen musste, und die Arbeit in der Fabrik keine körperliche Anstrengung erforderte, außer hin und wieder die Maschine zu reinigen.



    Eines Tages ging ich zur Bank, um Geld abzuheben. Ich steckte meine Geldkarte in den Automaten und forderte zweihundert Euro, doch der Automat spuckte läppische sechzig Euro aus.



    Ich begab mich in die Bank und fragte den Herrn am Schalter, was da los seie. Er überprüfte die Deckung meines Kontos, und er erklärte, dass ich kein Geld abheben konnte, weil der Dispositionskredit bereits überzogen sei. Das war schier unmöglich. Ich hatte noch nie ein Minus auf der Bank gehabt. Ich bat ihn, das ganze nochmal zu überprüfen. Doch wieder gab er mir die selbe Auskunft.



    "Die letzte Abbuchung erfolgte gestern um zweiundzwanzig Uhr einundzwanzig an dem Schalter in der Elisenstraße."
    Um zehn Uhr abends hatte sich mein Mann aufgemacht, um mit seinen Kumpels ein Bier trinken zu gehen. Zumindest hatte er mir das so erzählt. Er hatte auf einen Schlag über zweitausendfünfhundert Euro gebraucht? Das war doch unmöglich, wenn man sich nicht gerade ein Auto kauft. Und vor allem: Es war zehn Uhr abends gewesen.
    Ich hastete nach Hause, wegen meines Bauches hatte ich schwer zu schleppen. Ich war unglaublich wütend. Als ich ins Haus kam, war niemand da. Rajani war in der Krippe, Lorena war im Restaurant, und Rankali? Der war eben einfach nicht da.
    Ich ging nach oben, um mich umzuziehen. Da hörte ich Geräusche aus dem Kinderzimmer. Als ich die Türe aufmachte, sah ich Rankali. Er stand am Bettchen und weinte. Sofort dachte ich an das schlimmste.



    "Ist etwas mit Rajani?", schrie ich sofort.
    "Ach, dummes Weib, nein natürlich nicht. Es geht um was anderes."
    "Um das fehlende Geld???", fragte ich gerade heraus.
    "Ja. Woher weißt Du das schon wieder?", fragte er barsch.
    "Ich war auf der Bank. Ich konnte nur sechzig Euro abheben. Weißt Du, was das bedeutet, Rankali? Wir müssen mit sechzig Euro bis ans Monatsende reichen! Ich kann die Raten für das Haus nicht bezahlen! Was hast Du mit dem Geld gemacht?"
    "Nichts. Es geht Dich nichts an und nun geh mir aus den Augen!"
    "Ich will es wissen, Rankali."
    Nun wurde er wütend und fuchtelte wild mit den Händen herum. Er beschimpfte mich, gab mir einen Schubser und ich flog gegen die Kommode. Dann verließ er fluchtartig das Haus.
    Nein, ich war nicht mehr geschockt darüber, und alsbald sollte auch das zur Gewohnheit werden. Sobald Geld auf dem Konto war, hob er es ab und am nächsten Tag hatte er meist nichts mehr. Ich musste schon sehr früh aufstehen, um vor ihm zum Schalter zu kommen. Einmal hatte ich fast tausend Euro abgehoben, mehr bekam ich nicht mehr, weil ich so stark im Minus war.



    Damit kaufte ich nun für unseren Vier-Personen-Haushalt ein und bezahlte die Rechnungen. Dann kamen eines Tages meine Schwiegereltern, um mit Rankali zu reden, und endlich erfuhr auch ich das Geheimnis seiner Geldverschwendung.
    "Sohn, Du stürzt Deine Familie in den Ruin. Ich weiß, dass Du Dein Geld beim Glücksspiel einsetzt. Du musst erkennen, dass dies nur Betrügereien sind."
    Er spielte also. Ich hatte mir so etwas in der Art schon gedacht. Als die Eltern weg waren, begann er bitterlich zu weinen. Ich wusste nicht, ob er mir leid tun sollte.



    Schließlich kam ich aber zu dem Entschluss, ihm beizustehen, schließlich hatte ich es geschworen, in guten wie in schlechten Zeiten.
    Ich sprach mit dem Pfarrer darüber und er unterstützte mich und gab mir einige Adressen von Instanzen, die sich mit Suchtproblemen beschäftigten. Natürlich wollte mein Mann nichts davon wissen. Er spielte auch weiterhin.



    Irgendwann saß ich in der Stadt auf einer Bank, ich war schon im neunten Monat, als ich im Laden gegenüber eine Gestalt sah, die mir vorkam wie Rankali. Es war eine kleine heruntergekommene Spielhalle, und darin verspielte er mal wieder sein letztes Geld. Allem Anschein nach hatte er verloren, denn seine Gestik und Mimik deutete mir, dass er gleich den Kasten kaputt schlagen würde.



    Er wurde aus der Spielhalle geworfen und trottete enttäuscht nach Hause. Als ich zwei Stunden später mit Rajani nach Hause kam, sah ich diesen fremden Wagen. Und dann den Kuckuck darauf. Es war der Gerichtsvollzieher. Und er würde unser Leben komplett verändern.



    ----------Fortsetzung folgt----------

    So schnell es ging, ließ ich die Rosen, wie immer drei Stück, verschwinden. Ich hatte Angst, dass Rankali mal wieder ausrasten könnte.
    Am Nachmittag kam Rankalis Vater zu uns, und er hatte jemanden dabei. Eine hübsche junge Frau, die sich als Najma vorstellte. Ich war natürlich mal wieder nicht informiert worden, musste das Essen auf den Tisch bringen, und dann wurde ich hinausgeschickt. Rankali, sein Vater und die Unbekannte unterhielten sich im Wohnzimmer. Ich machte derweilen meine Hausarbeit und tat so, als würde mich das alles gar nicht interessieren. In Wahrheit aber saß ich wie auf Kohlen. Eine fremde Frau in unserem Haus? Und dazu noch mein Schwiegervater?
    Das konnte nur Unheil bringen. Schließlich, gegen sieben Uhr abends, wurde auch ich zu dieser geheimnisvollen Konversation hinzugezogen.
    "Rilana, liebste Tochter, wir sind hier, um Dir von unseren wunderbaren Plänen zu berichten!"
    Sein hämisches Grinsen ließ mich erahnen, dass er etwas im Schilde führte.
    "Wir haben beschlossen, dass wir Dir etwas von Deiner vielen Arbeit abnehmen sollen. Rankali hat uns erzählt, dass Du oft gestresst bist, und seine Bedürfnisse - ich denke, Du weist, von was ich spreche - nicht mehr erfüllen kannst. Und deshb ist Najma heute mit mir hier her gekommen. Sie wird Dir einen Teil Deiner Arbeit abnehmen."


    Natürlich dachte ich, sie sei die neue Mätresse* meines Mannes. Doch alles kam ganz anders.
    "Sie wird Rajani für eine Weile bei sich behalten, bis Du alt genug bist, um Dich um Deine Tochter und um die Pflichten einer Ehefrau kümmern zu können."
    Hatte ich da richtig gehört? Sie wollten mir mein Liebstes, meine einzige Hoffnung, mein letztes Glück wegnehmen? Einfach so?
    Mein Herzschlag war wohl im ganzen Raume zu hören.
    Ich rannte nach oben, in das Zimmer meines geliebten Babys. Nein, ich würde es nicht hergeben! NIEMALS!
    Ich stand am Bettchen, die Kleine schlief, sie wusste nicht, was um sie herum geschah. Dann kam Najma ins Zimmer. Sofort wurde ich zur Furie und schrie sie an: "Verschwinde! Du kannst nicht einfach in dieses Haus kommen und mir mein Baby nehmen! Das kannst Du nicht! Es ist mein Baby, nicht Deines!"
    Sie schüttelte den Kopf und sagte: "Es ist nicht meine Schuld, dass Dir das passiert. Ich muss mich genau so fügen, wie Du Dich fügen musst. Wir sind dazu bestimmt, das zu tun, was man von uns verlangt."
    "Das kann nicht recht sein!", rief ich zurück, mit Tränen in den Augen. "Ihr könnt mir nicht mein Kind wegnehmen!"




    Mittlerweile waren mein Mann und mein Schwiegervater auch nach oben gekommen. Als mir mein Baby genommen wurde, war ich nur am Schreien. Ich wurde von den beiden Männern festgehalten und musste zusehen, wie Najma mein schlafendes Baby aus dem Bettchen hob und mit ihm zur Türe hinaus ging. Würde ich Rajani jemals wieder sehen? Warum waren nur alle so ungerecht zu mir? War ich jemals schlecht gewesen? Hatte ich auch nur einmal im Leben jemandem Leid oder Unrecht zugefügt? Ich konnte mich nicht daran erinnern. Vielleicht war es einfach nur die Strafe dafür, eine Zigeunerin zu sein.



    Ich saß nun jeden Abend auf dem Boden vor dem Kinderbett, indem einst meine liebe Tochter geschlummert hatte. Es blieb mir nichts anderes übrig als zu beten. Ich betete zu jenem Gott, der dort oben im Himmel saß und all diese Dinge einfach so geschehen ließ. Doch in dieser schweren Zeit habe ich den Glauben zu Gott nie verloren.

    Dazu bitte folgendes Lied anhören

    Auch die Kirche besuchte ich, wenn auch nur unter der Aufsicht meines Mannes, der mich hinfuhr und wieder abholte. Ich betete sehr viel und liebte diesen stillen, wunderschönen Platz.



    Ich liebte die Orgelmusik, den Schein der Kerzen, und auch die Menschen, die zur Kirche dazu gehörten, wie die Pfarrersköchin, den Pfarrer selbst und die Nonne Angelika. Sie alle waren sehr nett zu mir und hörten mir immer gern zu.



    Nun sollte ich auch in die Arbeit gehen. Rankali hatte nur hin und wieder einige Gelegenheitsjobs, spielte Pizzabote, wobei er verschiedene Frauenbekanntschaften machte, war als Kurierfahrer tätig und einmal arbeitete er bei einer Fastfood-Kette. Die meisten dieser Arbeiten waren unterbezahlt und reichten nicht aus, um unsere Familie über Wasser zu halten. Zudem hatten wir noch unser Haus abzubezahlen, wovon Rankali absolut nichts wissen mochte.
    Umso froher war ich, als ich eine Stelle in einer Schuhfabrik annehmen konnte. Es war eine gut bezahlte Arbeit für eine Frau, und ich konnte dem elendigen Alltag in jenen ungeliebten vier Wänden ein wenig entrinnen und musste nicht immer an Rajani denken. Allerdings musste ich nach wie vor den Haushalt erledigen und hatte nur sehr wenig Freizeit. Ich scheffelte an die tausendfünfhundert Euro im Monat, mein Mann wenn alles gut kam höchstens sechshundert. Lorena hatte sich neben der Schule einen Teilzeitjob in einem Restaurant gesucht und brachte vierhundert Euro in die Familienkasse, die ich verwalten durfte, Gott sei Dank, denn mein Mann konnte mit Geld absolut nicht umgehen. So hatten wir im Monat meistens zweitausendfünfhundert Euro zur Verfügung, von denen ich knapp ein Drittel zum Zurückzahlen des Kredites verwendete. Und nebenbei habe ich immer heimlich fünfzig Euro auf mein Sparbuch getan. Keiner wusste davon, und Rankali kümmerte sich sowieso nicht um die finanziellen Angelegenheiten.
    So ging es ein Jahr, bis ich feststellte, dass ich wieder schwanger war. Ich verbrachte sehr viel Zeit in der Kirche. Ich wartete auf einen Hinweis von Gott. Irgendwie musste mir doch jemand helfen. Ich führte lange Gespräche mit dem Pfarrer. Und schließlich kam mir eine wunderbare Idee.

    Eines Tages ging ich zu Rankali ins Wohnzimmer.
    "Ich muss mit Dir reden.", sagte ich kurz und knapp. Er verstand sofort und folgte mir ins Computerzimmer. Ich baute mich bestimmt vor ihm auf.
    "Wie Du weißt, erwarte ich ein Baby. Es wird ein Junge. Das hat mir der Arzt heute gesagt."

    Er schäumte fast über vor Freude, wollte mich küssen und sang fröhlich ein Lied. Doch bei meinem nächsten Satz verstummte er.
    "Ich werde, sollte ich Rajani nicht bis Ende nächster Woche nicht wieder haben, dieses Baby NICHT bekommen."



    Doch dann begann er zu grinsen.
    "Du kannst es nicht abtreiben lassen, die zwölfte Woche ist bereits vorüber."
    "Und ob ich das kann. Vielleicht nicht in einem Krankenhaus, aber ich weiß, wie man ein Baby wegmacht, keine Angst. Und Du wirst es nicht verhindern, außer Du bringst mir Rajani wieder."
    Ich hätte es natürlich nie wirklich tun können, aber es war die einzige Möglichkeit, um meine geliebte Tochter zurückzubekommen.
    Schon Anfang der nächsten Woche läutete es an der Tür. Ich war gerade beschäftig, das Essen zu servieren, da mein lieber Mann heute auf dem Balkon essen wollte.



    Ich hörte unten jemanden reden. Mein Blick fiel nach unten, und ich sah, wie eine Frau unser Grundstück verließ. Zuerst dachte ich, es sei eine von Rankalis Affären, doch bei genauerem Hinsehen erkannte ich sie. Es war Najma.
    Ich eilte nach unten und wäre fast die ganze Treppe hinunter geflogen. Vor der Haustüre stand ein Kinderwagen und darin mein geliebtes Baby. Rajani! Sie war wieder zu Hause!



    Sie schien mich sofort wiederzuerkennen, obwohl sie so lange Zeit weg war. Ich nahm sie in den Arm und versprach ihr, sie nie wieder loszulassen. Vielleicht würde jetzt endlich alles gut werden!



    *Als Mätresse bezeichnete man eine öffentlich als solche bekannte Geliebte eines Fürsten, hochrangigen Adligen oder bedeutenden Amtsträgers. In gesellschaftlichen Verhältnissen, wo Ehen vorrangig unter politischen und materiellen Aspekten geschlossen wurden, hatten Männer häufig eine Konkubine („Beischläferin“), die sie, weil das ohnehin unmöglich gewesen wäre, nicht geheim zu halten versuchten, sondern "halb" legitimierten.

    Siamesische Zwillinge: Gibt als erstes move objects_on ein!
    Nimm einen Deiner Sims im Kaufmodus mit der Hand, mit der man Möbel verrücken kann! Bring ihn in die Nähe eines andren Sims! (Es ist ziemlich schwer) Sobald er dann quer steht, geh wieder in den Live Modus und sie hängen zusammen!
    Wenn Du das nicht mehr willst, gib move objets_off ein!

    Ja kann man schon, aber dazu musst Du in Toms Kleiderschrank kommen. Das macht man so:
    Es gibt die Möglichkeit mit den Testingcheats über Tom's Clothing Tester zu den normalen Klamotten zu wechseln. Einfach den cheat (boolprop testingcheatsenabled true) eingeben, mit gedrückter shifttaste auf den Sim klicken, "mehr" "Spawn..." und dann "Tom's clothing tester" auswählen. Auf den erschienenen Kleiderständer klicken (ohne shift!) und "force redress" auswählen. Klappt allerdings nicht bei allen Klamotten, bei einigen ist der Bauch dann auch weg. Bei welchen es geht, sieht man vorher, wenn man am Kleiderschrank "outfit zusammenstellen" wählt!

    @ Peewee: Also das Krankenhaus war sozusagen ein downgeloadeter Rohbau, das ich noch verschönert habe mit einigen Zimmern und Farben und vor allem innen war es jede Menge Arbeit bei fast Hundert Zimmern die alle schön aussehen müssen.

    Hmmm... wer mag wohl der geheime Rosenlieferant sein? Vielleicht werden wir es bald erfahren... - vielleicht auch nicht! ;)

    So, hier mein Frühlings-Familien-Ausflug. Viel Spaß dabei!




    Ein Frühlingsgeschenk

    "Mama, mir ist so langweilig. Können wir nicht was unternehmen? Ich würde so gern den neuen Freizeitpark sehen!"
    "Nein, Spätzchen, das Wetter ist zu schlecht, Du musst noch auf den Frühling warten!"
    Ja, so hatte es in den letzten Wochen oft geheißen, wenn mich meine jüngste Tochter mal wieder anflehte, ob sie nicht in den neu eröffneten Freizeitpark am Rande der Stadt gehen durfte. Doch es regnete Tagein, Tagaus, und der Frühling ließ ewig lange auf sich warten. Doch heute war es endlich so weit! Das Thermometer zeigte sonnige zwanzig Grad, optimal für jenen schon so lange herbei gesehnten Ausflug.



    Ich habe zwei Töchter. Die älteste heißt Gina, die jüngste Caroline. Mein Mann James und ich waren nun seit siebzehn Jahren verheiratet, und die Leidenschaft hatte deutlich abgenommen. Gina war etwas übergewichtig und wurde oft gehänselt, deshalb hatte sie öfters schlechte Laune. Doch den neuen Freizeitpark wollte auch sie endlich mal sehen. Und so kam es dazu, dass ich nach dem Frühstück diesen Vorschlag brachte, und alle sofort begeistert waren.



    Wir machten uns gegen elf auf, unser Hund Buddy durfte uns natürlich begleiten, da Hunde Gott sei Dank erlaubt waren. Der Park war riesengroß, hatte viele Attraktionen und jede Menge Freizeitangebote. Mein Mann und ich begaben uns erst einmal zu den lustigen Clowns. Auch unsere Töchter folgten uns. Wir waren ja schon ein bunter Haufen, da mein Mann ein Afrikaner ist, aber die Clowns toppten uns allemal.



    Caroline sahen ein lustiges Karussel mit hübschen Pferdchen, und wollte sofort damit reiten, und Gina machte sich einen Spaß und fuhr auch mit.



    Als nächstes war der Autoscouter dran. Auch mein Mann, kindisch wie eh und je, quetschte sich in einen der viel zu kleinen Miniscouter. Es war ein herrlicher Tag. Alle lachten und hatten Spaß.



    Ich persönlich fand es am Schönsten, als mein Mann und ich an einem Tisch saßen und über alte Zeiten redeten. Wir sind uns dadurch wieder näher gekommen.

    Den Kindern hat wohl die turbulente Fahrt mit der Achterbahn am Besten gefallen, denn sie redeten die nächsten Tage nur noch von der tollen Fahrt.



    Und mal sehen, vielleicht werden wir demnächst wieder mal in den Freizeitpark gehen. Es war ein echtes Geschenk, sozusagen unser Familienlebensretter. Unsere Familie versteht sich seitdem viel besser.




    So, das war meine Frühlingsstory. Hoffentlich hats Euch gefallen!
    Mfg Moni

    Als ich mit dem Test fertig war, kam Rankali ins Bad und wartete mit mir auf das Ergebnis.
    "Nicht schwanger" stand im Testfeld. Ich war erleichtert, Rankali hingegen wurde zuerst traurig, dann wütend.



    "Du bist keine gute Frau, Rilana. Eine gute Frau soll ihrem Mann viele Kinder gebären. Ich will, dass Du schwanger wirst, und das möglichst bald."
    Als könnte ich das bestimmen. Ich fand das, was er da tat, einfach lächerlich. Und ich hatte tatsächlich geglaubt, er könnte mich doch irgendwie lieben. Falsch gedacht.

    Als ich nach zwei Monaten immer noch nicht schwanger war, geschah etwas, das, so unlogisch es sich auch anhören mag, mein Leben verändern sollte: Wir bekamen eine Nachbarin.
    Sie stellte sich vor als Nadine von nebenan und lud uns zu ihrer Einweihungsfeier ein. Es sollte eine Art Pool-Party werden und am nächsten Samstag statt finden.
    Mein Mann ging alleine hin. Vom Garten aus konnte ich beobachten, was er tat. Ich war so geschockt über das, was ich da sah, dass ich einfach zu weinen begann.



    Ich sah Rankali, und in seinem Arm diese blonde Nadine. Es war einfach schrecklich. Ich weiß nicht, wie weit sie gegangen sind, und ich will es auch gar nicht wissen. Doch als er abends nach Hause kam und sich zu mir ins Bett legte, verlangte er nach mir. Ich konnte einfach nicht, ich wollte nicht. Was hatte er nur getan? Wie konnte er mir das nur antun? Ich wollte es nicht, doch er hat mich an diesem Abend mit Gewalt genommen. Es war einfach schrecklich.
    Ab diesem Tag war er oft bei der Nachbarin...
    Während ich schuftete, machte er mit ihr rum. Ich versuchte stets, es zu verdrängen, habe aber oft heimlich geweint.



    Er tat mir damit sehr weh. Unsere Tochter wurde immer schöner. Ich liebte sie über alles.
    Und eines Tages lagen wieder diese Rosen vor der Tür...



    Einige Kilometer weiter weg...
    "Ronny! Ronny, bist Du wach?"
    "Ja Mama, was ist denn? Du weißt doch, ich will meine Ruhe haben."
    "Es ist etwas für dich gekommen. Sieh her!"
    In den Händen hielt sie drei rote Rosen.

    Er sah sie und sprang sofort auf, da er auf dem Bett gelegen hatte.



    "Mama, von wem sind die?"
    "Ich weiß es nicht, sie lagen vor unserer Haustür."
    "Oh mein Gott. Sie könnten von Rilana sein! War eine Botschaft dabei?"
    "Nein, nur diese drei roten Rosen."
    Er hatte so oft versucht, sie zu erreichen, war immer wieder von ihren Eltern abgewimmelt worden. "Sie ist nicht mehr da. Sie wird auch nicht mehr wieder kommen."
    Das war alles, was Ronny über seine große Liebe wusste. Seit jenem Tag gab es kein Lebenszeichen mehr von ihr.
    "Mama, ich muss sie finden. Sie liebt mich noch, und ich liebe sie."
    "Ja Schatz, ich weiß. Es wird schwierig werden, doch wir können es schaffen. Ich werde versuchen, Kontakt zu ihrer Mutter aufzunehmen. Mit dem Vater kann man nicht reden."