Cathy stand auf und betrat das wunderschön eingerichtete Behandlungszimmer ihrer Psychoherapeutin. Behandlungszimmer war der falsche Ausdruck wenn man sie fragte. Es glich eher einem stilvoll eingerichteten Wohnzimmer.
Sie ließ sich auf die Couch nieder und machte es sich bequem. Melanie war mit Abstand die beste Therapeutin und die Einzige, mit der sie über ihre Probleme mit Sam reden konnte. Jede Woche kam sie her und schüttete Melanie ihr Herz aus, die sie dann mit ihren guten Ratschlägen wieder aufbaute. Es war wie eine Sucht für Cathy. Eine Woche lang staute sich alles an und dann konnte sie alles an einem Tag einfach wie wegschmeißen.
Melanie betrat lächelnd den Raum.
"Hallo Cathy. Schön dich wiederzusehen. Wie geht es dir denn?"
"Ach das Übliche, du weißt ja."
Melanie ließ sich in ihren wunderbar bequemen Sessel sinken und blickte Cathy aufmunternd an.
"Hat sich denn etwas ergeben? Hast du vielleicht mal herausgefunden wer seine Geliebte ist?"
Cathy schüttelte bedauernd den Kopf.
"Nein, leider nicht. Doch wenn ich sie irgendwann erwische dann zerquetsche ich sie mit meinen bloßen Händen."
"Du musst ihn darauf ansprechen. Ich weiß du möchtest es nicht, aber ich weiß immernoch nicht warum. Bitte erzähle es mir doch."
Cathy setzte sich seufzend auf.
"Nun gut, wofür bist du schließlich meine Therapeutin. Also es ist so, ich bin im zweiten Monat schwanger."
"Aber das ist doch wundervoll."
"Ja, aber ich habe Angst dass er mich und das ungeborene Kind verlässt wenn ich ihm sage, dass ich von seiner Affäre weiß."
"Warum sollte er das tun? Ich glaube eher er bleibt dann erst recht bei dir."
"Aber stell dir doch mal vor, er spielt schon länger mit dem Gedanken mich zu verlassen weil er sich in sein Flittchen verguckt hat. Dann würde ihn doch der Gedanke an ein Kind noch mehr abschrecken und er würde sich vielleicht denken, dass er, jetzt wo ich das mit seiner Affäre sowieso weiß, mich auch verlassen könnte. Verstehst du was ich meine?"
"Ja irgendwie schon, aber so kann das doch nicht ewig gehen. Du musst ihm vorerst wenigstens das mit dem Baby erzählen."
"Ich weiß. Vielleicht sollte ich für ihn kochen und es ihm dann bei der passenden Gelegenheit sagen."
"Ja eine gute Idee."
Melanie sah auf ihre Armbanduhr.
"Oh, wir müssen Schluss machen."
"Oh ja klar. Hab die Zeit ganz vergessen und dein Wartezimmer da draußen platzt aus allen Nähten."
"Ja in der Tat. Im Moment ist wohl die Zeit der Krisen und Probleme."
Cathy lachte und umarmte Melanie.
"Danke für deine Hilfe jede Woche. Ich wüsste nicht bei wem ich mich sonst so ausheulen könnte."
"Das ist mein Job . Machst du bei Stephanie noch einen neuen Termin aus oder rufst du an?"
"Ich rufe morgen an um einen Termin auszumachen."
Melanie begleitete Cathy noch ins Wartezimmer und nahm dann ihren nächsten Patienten in Empfang.
geht noch weiter