• Screaming out alone in the night
    Just a time and place
    But it's real all right




    We are diamonds that shine without fire
    We're climbing the stairs
    Going down and never higher




    Fallen Angels
    Going down


    -Dio, "Fallen Angels"



    Hallo zu meiner ersten FS; hoffe, dass alles so in Ordnung ist. :)
    Viel Spaß beim Lesen!



    Prolog: Der Anfang vom Ende






    "Der Rat hat eine Entscheidung getroffen. Wir sind heute hier zusammengekommen, um ein Verbrechen zu sühnen, ein Verbrechen, wie es eher in die Welt der Normalsterblichen gehört."


    Amalzia, Vorstehende des Hohen Rats berief nur selten eine Versammlung ein. Und noch nie hatte es eine Versammlung wie diese gegeben - der Rat musste jemanden zu verurteilen, welcher eine der schlimmsten Schandtaten begangen hatte, die man sich nur Vorstellen konnte - die Schuldige hatte einen Engel umgebracht.



    "Viele Menschen streben danach, nach ihrem Tod als Engel weiterzuleben, und vielleicht auch wiedergeboren zu werden. Viele von ihnen arbeiten hart, und müssen mehr Leid und Mühsal ertragen, als man sich nur vorstellen kann. Vor zwei Tagen war für einen von ihnen alle Mühe vergebens."


    "Angela, durch deine Schuld kam es zu dem Feuer, welches Benjamin das Leben kostete. Du hast seine Seele vernichtet - und das für immer. Er ist nun endgültig aus der Welt gegangen.
    So ein Verbrechen kann nicht ungesühnt bleiben, und wie schon gesagt, der Rat hat seine Entscheidung getroffen."


    "Du wirst das ätherische Reich verlassen, und als Mensch unter den Menschen leben. Vielleicht gibt dir das ein Gefühl für die Vergänglichkeit der Dinge"
    Angela konnte die Tränen nicht länger zurückhalten. Sie war nicht für das Inferno verantwortlich gewesen! Es mochte ja stimmen, dass sie mit Benjamin nie besonders gut ausgekommen war, doch bei allem was ihr lieb war, sie würde ihn doch nie ermorden! Vor ihrem inneren Auge sah sie ihn wieder vor sich, von den Fingern bis zur Äußersten Flügelspitze in lodernde Flammen gehüllt, hörte noch seinen letzten Verzweifelten Aufschrei... niemals würde sie das vergessen können.
    Noch ein letztes Mal wollte sie versuchen, den Rat von ihrer Unschuld zu überzeugen, doch aus ihrem Mund kam kein Ton. Plötzlich begann die Welt vor ihren Augen zu verschwimmen, zu zerbrechen, kein Stück blieb mehr auf dem Anderen....


    ... doch dann, langsam tauchten aus dem Nichts wieder Bilder auf: eine altertümliche Tapete mit Blumenmuster, Spitzenvorhänge vor einem Fenster, der dunkle Nachthimmel. Angela atmete tief ein um sich zu beruhigen. Wo war sie? Einen solchen Ort hatte sie noch nie zuvor gesehen.
    Und auf einmal kamen ihr wieder Amalzias Worte in den Sinn - war es tatsächlich wahr? War sie... sterblich? Das Mädchen stand auf und ging ans andere Ende des Raumes, wo ein mahagonifarbener Kleiderschrank stand. Als sie hineinspähte, sah sie mehrere Kleidungsstücke, säuberlich aufgehängt. Doch was für Kleidung! So ziemlich alles war schwarz, und viele der Stücke waren mit Totenköpfen oder stachelige Nieten 'geschmückt'.
    Angela suchte sich etwas zusammen, was ihr halbwegs zusagte. Nun war sie angezogen, und könnte sich der weiteren Erforschung ihrer Umgebung zuwenden.



    Im Nebenzimmer fand sie einen großen Spiegel, doch was sich darin spiegelte, entsetzte sie. "Was ist bloß aus mir geworden?" Rund um ihre Augen hatte sich die Haut schwarz verfärbt, und auch ihre Lippen hatten eine ungesund dunkle Farbe angenommen. Der Rat hatte sie nicht nur verbannt, und in einen Menschen verwandelt - sie hatten sie auch verändert, und das auf eine Art und Weise, die nicht einmal für Menschen alltäglich ist. So etwas konnte einfach nicht normal sein.



    Ihre anfängliche Verwunderung und Angst wich nun Wut und Zorn. Wer war dafür verantwortlich, wer hatte Benjamin ermordet? Und wie, in aller Welten Namen, wie könnte sie nur ihre Unschuld beweisen?



    ~ Fortsetzung folgt!

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    Einmal editiert, zuletzt von Nachtläuferin ()

  • Das scheint ja sehr spannend zu werden.Ob es wohl ausserhalb des Zimmers auch eine Familie gibt,in die Angela hineinversetzt wurde und ob sie sich auf die Suche nach Benjamins wahrem Mörder macht?Angela find ich sehr hübsch.

  • Oh, eine Geschichte, wo es um was Übernatürliche geht (jedenfalls am Anfang).

    Das finde Ich schön, gefällt mir. Die Bilder finde Ich hübsch, der Text ist auch Okay. Angela hat also etwas verbrochen, wegen ihr ist Benjamin gestorben, durch ein Feuer.
    Ich nehme also mal an, dass war ihr Schutzengel. Aber warum ist sie dann nicht gut klargekommen mit ihm?
    Spannend.

    Und nun ist Angela also ein Mensch, aufgewacht in einer Wohnung, unwissend, ob sie alleine ist, oder mit jemandem zusammenlebt, wo genau sie ist, und wie lange sie hier bleiben wird.

    Der Rat hat zwar gesagt, sie soll nun lernen, aber vielleicht wird sie ja irgendwannmal wieder als Engel zurückgeholt?

    Also Ich werde auf jeden Fall weiterlesen.


  • Hallo zu meiner ersten FS; hoffe, dass alles so in Ordnung ist. :)


    Viel Spaß beim Lesen!



    Bis jetzt sehe ich keinen Grund etwas zu beanstanden :D Wir Mods können nicht nur meckern :p

    Ich wünsch dir viel Spaß und Erfolg, beim schreiben und mit der Story :)

  • @Dirgis: Angela wird nichts unversucht lassen, das ist klar, die Frage ist nur, wie viel Erfolg sie damit haben wird ^^



    Goldstaub: Danke, Freut mich, dass die Bilder soweit okay sind. ^^ Das ist für mich das schwierigste - den richtigen Blickwinkel zu treffen...


    Das ist eine nette Theorie und ja, vielleicht wird sie mal wieder als Engel zurückgeholt, das wird sich alles zeigen.


    AnubisVincent: hihi, das ist gut zu wissen ;)
    Danke ^^


    Und jetzt geht's auch schon weiter! :D
    ~~~~~


    Kapitel 1



    "Papa, was sind diese 'Menschen' eigentlich? Du weißt schon, über die die anderen Erwachsenen immer reden" Lorien seufzte. Früher oder später musste es ja so kommen. Wieso stellten Kinder bloß immer so viele Fragen?
    "Weißt du, Angela, die Menschen sind... so etwas ähnliches wie wir Engel. Sie haben keine Flügel, und sind nicht in der Lage, die Gefühle von anderen Personen wahrzunehmen." "Das ist aber doof", fuhr seine Tochter dazwischen, "wenn sie keine Flügel haben, wie wollen sie dann fliegen?" "Von alleine können sie das nicht, aber sie bauen sich dafür Maschinen."
    "Leben sie auch ewig?" "Aber nein. Für die Menschen vergeht die Zeit viel schneller als für uns, und nach einigen Jahrzehnten sind die dann alt. Ihre Haare werden grau, und manchmal sehen sie dann nicht mehr so gut. Und irgendwann ist dann ihre Zeit gekommen. Sie sterben, und werden zu Engeln."
    Angela nickte nachdenklich. Deshalb also sprachen die Erwachsenen von Dingen, die sie nicht kannte - 'Autos', oder 'Flugzeuge'.



    "Mama, du und Papa, wart ihr auch mal Menschen?" Ihre Mutter musste lachen. "Aber natürlich, was hast du denn gedacht?" Sie knuddelte ihre Tochter. "Aber wir hatten nie eine so süße Tochter wie dich"
    Das war aber nur ein Teil der Wahrheit - Angelas Mutter war nie imstande gewesen, Kinder zu bekommen, als sie noch gelebt hatte. Es gab im ätherischen Reich nur wenige Kinder, die meisten waren froh, wenn sie das hinter sich hatten. Außerdem konnte man nie wissen, ob man nicht irgendwann doch wiedergeboren würde...



    Angela vermisste ihre Eltern sehr. Seit sie eines Abends einfach verschwunden waren, war nichts mehr so geblieben wie es einmal gewesen war. Zum allerersten Mal war sie alleine gewesen, so alleine wie sie es jetzt war.
    Sie konnte sich noch vage an jenen Abend erinnern. Die Erwachsenen waren sehr aufgeregt gewesen. Niemand hatte so Recht gewusst, wohin sie verschwunden waren; im Normalfall konnten sie es spüren, wenn jemand wiedergeboren wurde. Waren auch sie einem Mord zum Opfer gefallen? Angela wollte gar nicht daran denken.



    Bis zum späten Abend saß sie auf dieser Bank, und dachte über ihr bisheriges Leben nach. Dann fasste sie einen Entschluss: sie würde den Mord an Benjamin aufklären, koste es was es wolle. Und sie würde herausfinden, was mit ihren Eltern geschehen war, das war sie ihnen schuldig.
    Sie musste sich dennoch überwinden, das Haus zu verlassen, in welchem sie aufgewacht war.


    So ganz wohl war ihr auch nicht dabei, zu viele Geschichten hatte sie schon über diese Welt gehört. Doch wenn sie jemanden kennen lernte, der ihr helfen könnte...


    "Hallo, du bist neu hier, oder?" Angela starrte ihn an. Er war ihr fremd, so wie alles andere hier, aber er schien freundlich zu sein. Es fiel ihr schwer, das genau zu beurteilen, denn sie war auf die Sinne eines Menschen angewiesen, und damit blieb ihr ein Blick in seine Gefühlswelt verwehrt.
    "Du hast recht, ich bin nicht von hier" erwiderte sie vorsichtig. "Das dachte ich mir. Woher kommst du?" fragte er gleich weiter. "Von weit her. Mein Name ist Angela" sagte sie so beiläufig wie möglich.




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  • "Angela? Das ist ein schöner Name. Ich bin Maximillian. Deine Kontaktlinsen sind interessant" meinte er. Sollte sie ihm erklären, dass das keine Kontaktlinsen waren, sondern das ihre Augen eigentlich als eine Warnung an die Menschen so gemacht worden waren? Nein, es wäre wohl besser, ihn in seinem Glauben zu lassen.


    Maximillian gab ihr seine Telefonnummer - "falls du noch irgendwas brauchst" - aber lange blieb sie nicht mehr.
    Als sie nach Hause gekommen war spürte sie ein unangenehmes Gefühl in ihrem Bauch; ihr menschlicher Köper musste ernährt werden.


    Im Bücherregal fand sie ein Kochbuch, und nach eingigem Stöbern fand sie auch ein Rezept, das halbwegs einfach zu machen war. Sie suchte alles zusammen, was sie brauchte, und machte sich ans Werk. Schon früh musste sie feststellen, dass Kochen noch anstrengender war, als es sich anhörte - um ein Haar wär ihr alles angebrannt.


    Die ganze Zeit musste sie an diesen Maximillian denken. Er hatte sich an ihrem Aussehen nicht gestört, nein, es sogar gut gefunden. Vielleicht hatte er sie im Dunklen auch nicht so gut gesehen. Wie gerne würde sie ihm die ganze Wahrheit erzählen... aber wieso?
    Wieso übte ein Mensch eine derartige Faszination auf sie aus?

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  • Zunächst mal ein toller Rückblick in Angelas Kindheit.Ihre Eltern sind also auch verschwunden,vielleicht findet sie sie auch wieder in der Menschenwelt,das wäre toll.Maximillian sieht zum Verlieben aus,aber dass er sich nicht an ihren Flügeln stört? Vielleicht hält er sie für ein Kostüm?Ob sie ihn wiedertrifft und aus den beiden ein Paar wird ,wäre schön.Alles sehr spannend und ein tollesThema für eine FS.

  • @Dirgis: erstmal: danke für den lieben Kommentar :)
    Maximillian stört sich eigentlich nicht an den Flügeln, weil er sie nicht sehen kann. Und Angela auch nicht, weil sie ja nun ein Mensch ist.


    Bevor es nun weitergeht, ein paar Outtakes von Kapitel eins:




    Offenbar ging ihm die Fragerei seiner Tochter mehr auf die Nerven, als er sich anmerken ließ...


    und

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  • Angela war am nächsten Morgen schon sehr früh auf -
    in der Nacht hatten sie Alpträume geplagt. Wieder und wieder hatte sie Benjamins Tod mitansehen müssen, wieder und wieder wurde sie verbannt.
    Sie rieb sich die augen, sah aus dem Fenster - und erstarrte. Draußen, vor ihrem Gartentor, stand Maximillian und winkte ihr fröhlich zu. Nachdem sie eine Sekunde entsetzt hinausgestarrt hatte, zog sie eilig die Vorhänge zu und ihre "Alltagskleidung" an. Was wollte er hier? Und viel wichtiger: wie hatte er hierher gefunden? Angela konnte sich nicht erinnern, ihm ihre Adresse gegeben zu haben.



    "Morgen, Angela. Ich hoffe, ich habe dich nicht zu sehr erschreckt" begrüßte Maximillian sie, fröhlich und direkt wie schon beim Ersten mal, als sie sich getroffen hatten. Es war Angela direkt unangenehm, das sie ihm diese Freundlichkeit nicht zurückgeben konnte.
    "Wie... wie hast du mich gefunden?" Na toll. Sie hörte sich an wie ein kleines Kind beim Versteckspielen, das gefunden werden wollte. "Ich gebe zu, es war keine so leichte Sache; du hast mir ja weder Adresse noch deinen Nachnamen gesagt. Aber glücklicherweise wohnt hier in der Gegend keine andere Angela" antwortete er. "Aber wie konntest du wissen, dass ich in dieser Gegend wohne?" Darauf lächelte er nur mysteriös und zwinkerte ihr zu "Alles werde ich dir nicht verraten - deshalb bin ich ja auch nicht hier"

    Er musterte sie kurz mit ernstem Blick, doch dann hellte sich seine Miene wieder auf. "Ja, ja das müsste gehen" sagte er leise zu sich selbst. Angela sah ihn an, nur zu gerne wüsste sie, was in seinem Kopf vor sich ging...
    "Weißt du, ich gebe demnächst eine Kostümparty, aber eine Bekannte von mir ist überraschend krank geworden. Das Problem ist nur, dass ich bereits für sie das Kostüm besorgt hatte. Ihr Beiden habt ziemlich genau die selbe Größe, und da dachte ich, ich schau' mal vorbei, vielleicht hast du ja Lust, mit zu kommen."

    "Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist - ich kenne ja hier noch kaum jemanden. Ich wäre nur im Weg." Angela hatte noch ganz andere Bedenken; weshalb sollte sie sich auf Partys vergnügen, wo Benjamin tot war, und sie selbst doch hier war, um zu lernen - zumindest war das der Grund, weshalb der Rat sie in einen Menschen verwandelt hatte.
    "Aber wo denkst du denn hin? Es sind nur nette Leute dort, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich wähle meine Freunde sehr sorgsam aus. Außerdem... würde ich dich gerne ein bisschen besser kennen lernen."
    Sein Gesichtsausdruck war bittend, ja beinahe schon flehend; vielleicht war das der Grund, weshalb sie zusagte. Oder weil er sie in diesem Moment an Benjamin erinnerte. Als die Beiden sich noch besser verstanden hatten hatte er dieselbe Miene verzogen, wenn man ihm etwas verwehren wollte, was ihm wichtig war.



    Noch am selben Nachmittag holte Benjamin sie ab, und brachte ihr das Kostüm vorbei. Das Thema der Party war altertümliche Kleidung gewesen, aber das schien jeder der Partygäste auf seine eigene Weise interpretiert zu haben. Einer von ihnen kam sogar im Morgenmantel; er selbst sagte über sich dass er Graf Kasimir verkörperte, welcher Zeit seines Lebens kaum etwas anderes getragen hatte.
    Kaum dass die farbenfrohe Truppe das Lokal betreten hatte, wurde es auch schon dunkel. Langsam teilten sich die Partygäste auf - Platz wear ja mehr als genug da. Angela nahm auf einer der vielen Sofas Platz, und beobachtete die Leute, wie sie miteinander umgingen. Sie war damit immer noch nicht so ganz vertraut - Engel verhielten sich ganz anders, vielleicht lag es auch daran, dass man immer wusste, was das Gegenüber dachte...
    Sie war so versunken, dass sie die Person, die sich neben sie gesetzt hatte erst bemerkte als er sie ansprach:

    "Sieh dir unseren 'Graf Kasimir' bloß an - wenn ich das gewusst hätte, hätte ich nicht mein teures Geld beim Kostümverleih gelassen." Sie brauchte einen Moment, bis sie wusste wen der neu hinzugekommene meinte. "Das Thema ließ sich weit auslegen, und er hat es nunmal auf seine eigene Weise getan." meinte sie schulterzuckend, und deine Kleidung ist ja auch nicht besonders altertümlich, setzte sie in Gedanken hinzu, "Es gibt also keinen Grund sich aufzuregen"
    "Ich rege mich nicht... sag mal, du musst diese Angela sein, von der Maximillian gesprochen hat. Ich bin Dominik."
    Angela nickte nur, sagte aber nichts. Als er merkte dass sie ihn nicht weiter beachtete stand Dominik auf, und ging hinüber auf die Tanzfläche, wo der Gastgeber sich ausgelassen vergnügte.

    Oh ja, Maximillian war hier komplett in seinem Element. Er tanzte mit diversen Gästen, führte kürzere Gespräche und war nicht aus der Ruhe zu bringen. Er schien kaum anderes zu tun. Zumindest würde das erklären, warum er so viele Leute kennt, dachte Angela. Beinahe sehnsüchtig überlegte sie sich wie es wohl wäre, mit der Dame im dunkelblauen Kleid Platz zu tauschen - bis ihr einfiel, dass sie ja gar nicht tanzen konnte. also blieb sie dabei, die Gäste zu beobachten.
    Nach einer Weile bemerkte sie wie die Leute ab und zu zu einem Tisch gingen, hinter dem eine Person stand, die ihnen dann Getränke zubereitete. Sie wunderte sich, was daran denn so interessant wäre und beschloss, es selbst auszuprobieren.

    Kaum hatte sie auf einem der Barhocker Platz genommen und sich eines der Getränke bestellt, ohne zu wissen was sie da eigentlich beordert hatte, kam Maximillian zu ihr hinüber und setzte sich direkt neben sie.
    "Und, wie gefällt es dir so?" fragte er in unbeschwertem Plauderton, "Viel hast du dich ja mit den Anderen nicht unterhalten"
    Angela nickte mehr oder weniger gleichgültig, und wandte sich ihrem Getränk zu.

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  • (Ich hoffe, die Geschichte gefällt soweit, wie gesagt, wenn man irgendwas besser machen könnte, würde ich mich freuen wenn mir wer tipps gibt/zumindest einen Kommentar hinterlässt...) ._.

    Kapitel 3



    "Sag mal, Angela, du hast mir ja noch gar nicht erzählt, woher du denn nun wirklich kommst" Maximillian versuchte tatsächlich, lockere Konversation zu führen. Fiel ihm denn nicht auf, dass das hier nicht so ganz ihre Welt war?
    "Weißt du, das ist nicht so leicht zu erklären..." begann sie, brach dann aber ab. Was war bloß los mit ihr? Sie konnte ihm doch nicht sagen das sie aus dem ätherischen Reich kam und eigentlich kein Mensch sein sollte...

    "Angela? Hörst du mir überhaupt zu? Du wirkst so abwesend" Seine Stimme klang ehrlich besorgt. "Es ist alles okay, wirklich. Ich musste nur gerade an jemanden denken" Jemanden, der mich sehr an dich erinnert, fügte sie in Gedanken dazu. Aber das war nicht möglich, sie hatte ihn mit eigenen Augen sterben gesehen...
    Sie musste blinzeln. Gerade eben hatte sie ihn doppelt gesehen, und wieder passierte es - das Bild vor ihren Augen verschwamm, teilte sich, fügte sich wieder zusammen.
    Alkohol! In dem Getränk musste Alkohol gewesen sein! Das war nichts gutes, denn Engel, selbst wenn sie in Menschengestalt waren, vertrugen keinen Alkohol - schon ein kleines bisschen konnte schwere Auswirkungen haben.
    Angela stand auf - sie schwankte, und drohte zusammenzubrechen. Sie bekam kaum mit, wie Maximillian neben ihr aufsprang, und sie gerade noch auffing

    "Angela, ist alles in Ordnung? Was hast du?" Er half ihr wieder auf die Beine. "Ich bring' dich nachhause" meinte er, und bevor sie sich noch wehren konnte, hatte er sie auf die Bank bugsiert, und machte sich auf die Suche nach den anderen Partygästen um sich zu entschuldigen und zu verabschieden.
    Sie beobachtete ihn dabei, ohne ihn wirklich zu sehen. Ihre Gedanken waren leer, und ihr war, als hätte jemand ihr jegliche Fähigkeit, Gefühle zu empfinden genommen.

    "Komm schon, wir sind gleich da" Er hatte sichtlich Mühe, sie zu führen; sie bewegte sich ungefähr so kontrolliert wie ein gerade Laufen lernendes Kind. Aber er konnte sie doch nicht alleine gehen lassen - zu viel hätte passieren können. Drei Mal hatte er sie davon abhalten müssen, auf die Straße zu wanken. Die Passanten hatten ihnen merkwürdige Blicke zugeworfen, er hatte ihre Gedanken regelrecht spüren können: "Sieh mal einer an, erst wirft er ihr was ins Getränk und jetzt verschleppt er sie zu sich nach Hause..."
    Es war schon eine traurige Sache. Die Welt schein mit jedem Tag kälter zu werden, Menschen waren eigentlich nur mehr Namen auf Papier, und die Meisten verhielten sich auch so. Angela war da anders. Sie wirkte so unerfahren, irgendwie erinnerte sie ihn an ein kleines Kind, noch neu auf der Welt, noch offen für Veränderungen, bereit zu lernen...

    Als sie das Gartentor erreicht hatten, drehte Angela sich zu ihm um "Es tut mir Leid, dass du meinetwegen schon weg musstest... ich wollte das nicht..." "Es ist schon gut, besser ich verpasse eine Party, als das dir was passiert, oder sonst jemandem, den ich zu meinen Freunden zähle." Eine kurze Pause. "Glaubst du, du kommst jetzt alleine zurecht?"
    Angela starrte ihn entsetzt an. "Nein... ich komme mit gar nichts zurecht..." Sie gab auf. Was konnte es schon schaden, die ganze Geschichte zu erzählen? Er könnte sie für verrückt halten, oder... aber nein, vielleicht sollte sie erstmal eine Nacht drüber schlafen.
    "Na dann, gehen wir besser rein. Es ist ziemlich frisch hier draußen" seine Stimme klang sanft. Maximillian begleitete sie ins Haus und sperrte dann das Gartentor zu, während Angela sich aus dem Kostüm schälte und ins Bett legte.

    Als er wieder hereinkam, war Angela schon längst ins Reich der Träume übergetreten. Er nahm auf einem Stuhl im Zimmer Platz, und betrachtete sie noch ein bisschen. Sie sah friedlich aus... und schien leicht zu schimmern. Maximillian blinzelte und neigte den Kopf, aber die Illusion wollte einfach nicht verschwinden. Es wirkte fast, als wäre sie.. ach nein, so etwas wie Gefallene Engel gab es nicht. Er war wahrscheinlich auch schon müde... seufzend stand er auf und ging hinüber ins Wohnzimmer.

    Ein leises Lächeln huschte über seine Züge, als er sich auf der hölzernen Bank zusammenrollte. Das ganze Szenarium erinnerte ihn leicht an damals, als seine Freunde ihn in einer alten Kathedrale eingesperrt hatten - auch damals hatte er auf hartem Holz gelegen, und so schlimm war es dann auch nicht gewesen. Es war schon Jahre her, aber er konnte sich erinnern, das Rascheln von Federn gehört zu haben. Niemand hatte ihm glauben wollen, mehr noch, sie hatten ihn angewiesen, niemals davon zu sprechen. Dann waren seine Eltern mit ihm in die Stadt gezogen, und alles, was nur im entferntesten an Magie oder Engel erinnern könnte, war in weite Ferne gerückt...

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  • Dieser Maximillian ist ja auch sehr geheimnisvoll und ein echt vollendeter Gentleman,wieer Angela nach Hause bringt und sich um sie sorgt.Die Kostüme der beiden sind wirklch sehr schön.Ich bin ja gespannt,ob ihm Angela ihre Geschichte anvertraut.Ausserdem vermute ich,dass Maximillian schon mal Kontakt mit Engeln hatte,wenn auch nicht wissentlich.