[Fotostory] Jaqueline - Ein Mädchen will hoch hinaus

  • Ein paar endlos lange Minuten stehen wir schweigend nebeneinander und trauen uns nicht, einander anzusehen.
    Zeit genug, dass ich wieder völlig ernüchtert bin und auch meine Stimme wieder finde.


    Trotzdem, es ist nur ein heiseres Flüstern zu vernehmen, als ich sage
    „Geh jetzt besser, Matti!“


    Und er geht davon – steif, wie ein alter Soldat.


    Er geht - ohne sich noch mal umzudrehen.


    Ich glaube, ich habe heute Abend meinen besten Freund verloren.

  • Huh, das war romatisch... aber auch verwirrend.
    Besonder sfür Matti und Jaqueline. Nun, das ist das Alter, das aus Kumpels potentielle Liebhaber werden lässt und es ist natrülich, das nichts mehr ist, wie es war, wenn statt reiner Freundschaft nun auch Begierde mit im Spiel ist.


    Aber es muss nicht das Ende der Freundschaft bedeuten, es kann eine Freundschaft bleiben, auch wenn sie sich in Zukunft anders gestaltet.
    Kommt halt drauf an was beide draus machen.


    LG, Lenya

  • Hallo, ihr Lieben!
    Danke für eure Kommis und viel Spaß beim Lesen der Fortsetzung.



    „Eine heiße Dusche hilft beim Entspannen!“ Ich nehme mir die klugen Ratschläge meiner Mutter einmal zu Herzen. Entspannung – das ist genau das, was ich jetzt brauche!


    Kann es sein, dass auch Mütter nicht immer Recht haben?
    Das warme Wasser hilft zwar dabei, meine steifen Glieder etwas zu lockern, aber eine Verbesserung meines Gemütszustandes bewirkt es nicht unbedingt.

    Schlaf – nur im Schlaf findet eine wunde Seele Vergessen!
    Ha, ha, wer immer auch diese weise These aufgestellt hat, hat sicherlich keinen 16-jährigen weiblichen Teenager gekannt, der soeben den aufregendsten Kuss seines jungen Lebens von seinem besten Freund bekommen hat!


    An Schlaf ist heute Nacht für mich überhaupt nicht zu denken.
    Oh Mann, wer schon einmal von 1 Uhr morgens bis halb 7 früh wach gelegen ist und über den in diesen Stunden alle Stürme seines jungen Lebens hereingebrochen sind, wird mein Erschrecken, als ich am Morgen einen Blick in den Spiegel werfe, verstehen!
    Augenringe – tiefer als der St. Andreas-Graben!


    Man liest ja oft in diversen Groschenromanen „Aus Kummer ergraute ihr Haar über Nacht!“
    Ich war mir bisher nie sicher, ob die Natur wirklich solche tragischen Dinge mit einem anstellen kann, aber seit heute weiß ich, dass man sich aus lauter Gram über Nacht äußerlich von einer 16-jährigen in eine 46-jährige verwandeln kann (an alle, die über 46 sind: Ist nicht böse gemeint, aber für eine Minderjährige ist so was ein echter Schock!).
    Zugegeben, mein Haar ist nicht plötzlich grau geworden, sondern immer noch genau so honigblond wie gestern, aber die scharfen Züge in meinem Gesicht, die mir der Spiegel mit aller Brutalität entgegen wirft, sprechen Bände.


    Da hilft nur eins! Viel – sehr viel – Make-Up und ein möglichst cooles Outfit, das jedem so ins Auge sticht, dass er glatt vergisst, einen Blick auf mein, von Leid gezeichnetes Antlitz zu werfen.


    Geht noch weiter...

  • Mama und Papa dürfen nicht wissen, was gestern Abend auf ihrer Vorderveranda passiert ist – also heißt die Devise für heute: Normal sein!
    Normal aufstehen, normal muffelig am Frühstückstisch sitzen und normal genervt in den Schulbus steigen. Bloß nichts anmerken lassen!


    Casanova Kevin kriegt heute ohnehin nichts mit – träumt wohl noch von seiner nächtlichen Romanze mit der niedlichen Babsi-Maus und grinst demzufolge so dämlich vor sich hin, wie ein paarungsbereiter Pavian (ich weiß zwar nicht, ob die wirklich so gucken, aber ich stell es mir halt so vor).




    Noch nie es mir so schwer gefallen, den allmorgendlichen Weg zur Schule anzutreten!
    Na gut – an meinem ersten Schultag überhaupt, damals vor 10 Jahren, überkam mich das große Kotzen, das heute gottseidank ausbleibt, aber ansonsten komm’ ich mir vor wie Marie-Antoinette auf dem Weg zur Guilloutine.


    Trotzdem werde ich sicher nicht wie ein geprügelter Hund in den Klassenraum schleichen – ganz im Gegenteil: Stark, ruhig und erhobenen Kopfes werde ich Matti, wie jeden Tag, am Schultor entgegenschreiten.
    In der vergangenen schlaflosen Nacht hatte ich ja Zeit genug, um mir zu überlegen, wie’s weitergehen soll.


    Also, ich werde auf Matti zugehen, ihm ein strahlendes, unbekümmertes Lächeln schenken und ganz locker sagen: „War eine irre Nacht gestern, oder? Muss wohl Vollmond gewesen sein oder so was in der Art. Ist doch irgendwie lustig, was einem da so durch den Kopf geht! Man kommt auf die dümmsten Gedanken, aber jetzt ist wieder helllichter Tag. Lass uns die ganze Sache vergessen – ich lad’ dich nach der Schule auf einen Monster-Mega-Ultra-Eisbecher bei ‚Guiseppe’ ein!“

    So, oder so ähnlich wird sich alles auflösen!
    Wie bin ich gestern überhaupt darauf gekommen, dass das das Ende unserer Freundschaft gewesen sein soll? Ich meine, was bedeutet schon ein Kuss? War ja nicht der erste Kuss in meinem Leben und auch nicht in Matti’s Leben!

    Es ist 5 Minuten vor 8 Uhr.

  • Wo steckt dieser Mensch bloß? Plötzlich kommt mir zu Bewusstsein, dass all die Jahre, die wir nun zusammen zur Schule gehen, ICH vor dem Schultor auf IHN warte, und nicht ER auf MICH.


    Drinnen läutet es bereits zur ersten Stunde. Na, komm’ ich halt mal zwei Minuten später in die Klasse – ist doch keine Tragödie!
    Unwichtig! Was viel wichtiger ist: Warum ist Matti noch nicht da?
    Liegt’s an der ausgedienten Vespa? Bisher hat sie immer noch ihre Dienste geleistet, aber es kann ja sein, dass sie ausgerechnet heute auf der Strecke liegen geblieben ist – ist ja schon fast ein Oldtimer, da muss man immer damit rechnen.


    Matti wird schon irgendwann eintrudeln.

    Bevor Professor Bauer, unsere schwülstig-exaltierte Deutschlehrerin zu einer Ode „an die versäumnisreichen Schüler“ ansetzen kann, suche ich mal doch lieber meinen Platz in der 8B auf. Keine Minute zu früh für einen Klassenbucheintrag!

    Matti taucht in dieser Stunde nicht auf. Auch in der nächsten nicht!
    Langsam beginne ich, mir Sorgen zu machen.
    Als er auch in der großen Pause noch nicht da ist, nehm’ ich mir mal ein Herz und wage einen Schritt ins Heiligtum – ins Lehrerzimmer.


    „Ähm!“ Räusper, räusper! Hier geht’s ja zu wie in einer Volksschulklasse!

    Frau Professor Newald, unsere junge, sympathische Geschichtslehrerin ist die Erste, die auf mich verschüchterte, kleine Schülerin aufmerksam wird.

    „Wo drückt der Schuh, Jaqueline?“

    „Na ja, hmm, Matthias Unterrheiner ist heute nicht zum Unterricht gekommen. Ich bin seine beste Freundin (bin ich das noch?) und wir haben uns gestern Abend noch gesehen…“
    Die Newald ist lieb. Bevor ich mich noch weiter bloß stellen kann, fällt sie mir ins Wort.


    „… und als seine beste Freundin machst du dir natürlich Sorgen, dass ihm was passiert ist. Nett von dir, aber brauchst du nicht. Matti’s Mutter hat heute Morgen angerufen und bekannt gegeben, dass Matti die Grippe erwischt hat. Na ja, die geht halt um momentan, obwohl wir heuer noch fast ein richtiges Sommerwetter haben, für das, dass es schon September ist.“

    So, so!
    Die Grippe also! Muss ja ein irrer Virus sein!
    Zumindest hab’ ich noch nie eine so kurze Inkubationszeit erlebt, wie jetzt bei Matti. Gestern Abend noch pumperlg’sund und heute Morgen schon rafft ihn diese fürchterliche Krankheit dahin!


    Feiger Kerl! Der will sich doch nur vor unserer Aussprache drücken!

    Na, dem werde ich heute Nachmittag einen kleinen Besuch abstatten! Wie kann man nur als männliches Wesen von 16 Jahren so ängstlich sein und eine Grippe vortäuschen, um seiner besten Freundin (die man eben in einer Anwandlung von Sinnlichkeit geküsst hat) nicht unter die Augen treten zu müssen? Tss, tss!

    Hastig bedanke ich mich bei Professor Newald für ihre liebenswürdige Auskunft und entschwinde schnell wieder den neugierigen Lehreraugen, um mich auf die Suche nach Ulli zu begeben.


  • War ja nicht schwer zu finden, die Gute!
    Natürlich knutscht sie wieder mal mit ihrem Manuel in einer abgelegen Ecke des Pausenhofs herum. Oh, warum wundert mich das nicht?

    Da sind ja auch die anderen aus meiner Klasse!


    Nö, aber heute hab’ ich echt keine Lust, mich 20 Minuten lang zu denen zu stellen, um den neuesten Klatsch und Tratsch auszutauschen.

    Ich mach mir’s lieber mal für mich allein gemütlich und zieh mich in den Hintergrund zurück.


    „Hallo, Schöne!“

    Wer stört?


    Gelangweilt und etwas genervt, dass ich aus meiner einsamen Idylle gerissen werde, rapple ich auf und drehe ich mich um – bereit zur Verteidigung meines Reviers – um… verblüfft in ein wunderschönes haselnussbraunes Augenpaar zu blicken!


    Constantin!
    Nie, noch NIE in all den Jahren an diesem Gymnasium, hat Constantin mich angesprochen. Warum gerade jetzt, wo meine Gefühle ohnehin einen Wettlauf gegen meinen Verstand veranstalten?
    Was will er? Was hat er vor?
    Ist es nur die Sonne, die mich so blendet oder ist Constantin tatsächlich umgeben von einem glänzenden Strahlenkranz?


    Ich glaube, mein Herz schlägt grade Purzelbäume und die kleinen, süßen Schmetterlinge in meinem Bauch verwandeln sich in exotische Riesenfalter.

    „Schöne“ hat er mich genannt – das kann er ja nicht ernst meinen und überhaupt…, wo ist die sexy Brünette von gestern?

  • Hey, hab deine FS bis hierher auch mal gelesen und ich find sie gut!!
    Schöne Geschichte, bin gespannt wie's weitergeht!
    Ist zwar schade, dass deine Bilder nicht so eine gute Qualität haben, trotzdem find ich die FS toll *smile*

    [CENTER][FONT="Century Gothic"]Here’s my philosophy on dating.
    It’s important to have somebody that can make you laugh.
    Somebody you can trust.
    Somebody that, you know, turns you on.
    And it’s really, really important that these three people don’t know each other.[/FONT][/CENTER]

  • Ich dachte mir ja schon, daß sowas ähnliches kommt (Kuß vom vorletzten Teil). War ja zu erwarten, daß Matti sie küßt. Womit ich allerdings nich so gerechnet habe, war das Faktum, daß Jaqueline ganz weggewischt war danach.

    Großartig sagen bräuchte ich nix mehr, weil Lenya mir zuvorgekommen ist, mit ihrem Kommentar. Klar ist nichts mehr wie vorher; nach so einem Kuß sieht man den besten Freund ja wohl mit ganz anderen Augen.

    Ich mag ihn, er hat so eine wunderbar scharfe Zunge und scheint mir einer zu sein, der eine Sache auf den Punkt bringen kann. Aber trotzdem ganz schön feige, sich am nächsten Tag einfach nicht in der Schule blicken zu lassen.

    Die Szene ließ mich an diesen Film mit Sandra Bullock denken... wie hieß der nur... Mr. Undercover! Den habe ich irgendwann mal gesehen und da lief doch auch was zwischen ihr und ihrem besten Freund. Nannten sich auch gegenseitig beim Nachnamen und so weiter.

    Bin mal gespannt, was Matthias (er heißt doch Matthias oder bin falsch?)zu sagen hat, wenn Jaqueline ihn besucht; is ja nicht so, als ob er sich ewig verkriechen kann, vor dem "Tag danach".



    Grüßchen

    dropdead

  • das Bild mit dem Sonnenstrahl, kostlich. Kann es sein, daß auf einem der ersten Bilder der Forsetzung (nach dem Aufstehen und vor dem Spiegel) die Grafik wesentlich besser war als auf den anderen? Das sieht man an der Kleidung. Lass es doch so. Die Bilder wären dann echt schöner.
    Sonst ist Deine Fortsetzung wie immer super. Das ausgerechnet jetzt Constantin auftaucht, wo sie sich um Mattie sorgt, damit hätte ich nicht gerechnet.

    LG Rivendell

  • [quote='Rivendell','http://www.thesims.de/thread/?postID=952471&#post952471']das Bild mit dem Sonnenstrahl, kostlich. Kann es sein, daß auf einem der ersten Bilder der Forsetzung (nach dem Aufstehen und vor dem Spiegel) die Grafik wesentlich besser war als auf den anderen? Das sieht man an der Kleidung. Lass es doch so. Die Bilder wären dann echt schöner.



    Hallo,
    ja, das stimmt, die ersten Bilder sind tatsächlich besser - aber wenn es doch so bliebe!!!
    Meistens ist die Grafik, wenn ich die Sims neu gestartet habe und die Familie geladen habe, am Anfang ziemlich gut, doch wehe ich spiel' ca. 3-4 Minuten...
    weiß' nicht, woran's liegt, aber jedenfalls beginnen die Konturen dann auf einmal alle zu verschwimmen *schluchz*


    Danke auf jeden Fall für deinen Kommi und ich freu mich, dass dir die Geschichte trotzdem gefällt.


    Lg!

  • Ui, die arme Jacqueline! Ausgerechnet jetzt wird sie von ihrem Schwarm angesprochen, wo ihr Herz doch sowieso schon wegen Matthi völlig in Aufruhr ist!
    Matthi denkt sicher, dass Jacqueline ihm das übel nimmt mit dem Kuss und traut sich deswegen nicht mehr zur Schule. Er weiss ja, dass sie in Constantin verliebt ist, und rechnet sich wohl wenig Chancen bei ihr aus.


    Ich bin ja sehr gespannt, wie das weiter geht mit den Drei!


    Komisch auf dem Bild von Constantin ist sein Pullover ganz scharf zu sehen. Frag doch mal im Technik-Forum hier, woran das liegen könnte mit den verschwommenen Bildern.
    Sind sehr nette Moderatoren dort, die dir sehr gut helfen!


    LG
    Lizzie

  • Arme Jaqueline, klar das sie verwirrt ist. Und Matti ist ein Feigling, nutzt die Vogel-Straus Taktik.
    Obwohl ich das irgendwo nachvollziehen kann, schliesslich muss er sich ja wohl genauso fühlen wie sie, auch er hat seinen besten Kumpel(ine) geküsst, und das wohl nicht so erwartet.


    Und nun taucht auch noch der Ladykiller auf? Achnee, den brauchts net wirklich, erstens ist der wohl kaum seriös, zweitens ist Matti wesentlich süsser!


    LG, Lenya

  • Yeah, ich hab's geschafft! Wie ihr sehen werdet, bin ich mit meinen Bildern endlich ins Reine gekommen!
    Danke dafür vor allem an Lizzie wegen dem Hinweis aufs Technik-Forum. Hab' vorher gar nicht daran gedacht, dass ich da mal reinschau wegen meinem Bild-Problem, aber ich hab' nun ein bissi gestöbert und bin auf die Lösung gekommen. Also, danke noch mal - auch für eure netten Kommis! Und jetzt geht's weiter...




    Huch, da is’ sie ja! Starrt uns nicht grade freundlich an, die Beste!
    Wenn Blicke töten könnten…

    Constantin scheint das auch zu bemerken und sich nicht ganz wohl in seiner Haut zu fühlen. „Was hältst du davon, wenn wir die Location wechseln?“


    Wie? Was? Wohin?
    In 5 Minuten beginnt die nächste Stunde und er will „die Location wechseln“!
    Oh Mann, wie ziehe ich mich jetzt bloß aus der Affäre, ohne „uncool“ und strebermäßig zu wirken?


    „Na ja, wir können ja nach der Schule gemeinsam was unternehmen… - nur wenn du Lust hast und noch nicht verplant bist natürlich. Weil… ich mein, ähm, wir beginnen heute mit in Mathe mit den Integralen … und ich bin in Mathe so ätzend schlecht, also echt: letztes Jahr wär’ ich fast sitzengeblieben wegen Mathe…, also ich muss in die Stunde, sonst schreibt der Lustig schon am zweiten Schultag ´nen Brief an meine Oldies und Ärger mit der Regierung ist das Letzte, was ich momentan brauche… Ich mein’, sonst wär’s ja egal, aber noch’n Jahr länger in dieser Anstalt verbringen – nee!“

    O.k, sooo schlecht bin ich auch wieder nicht in Mathe! Letztes Jahr hat’s immerhin für eine 3 im Abschlusszeugnis gereicht, aber diese Ausrede klingt halt besser, als wenn ich die Wahrheit gesagt hätte: „Ich trau’ mich nicht, einfach mit dir abzuhauen und die restlichen Stunden zu schwänzen, obwohl ich's wahnsinnig gern täte, aber ich bin ja eine brave Musterschülerin.“

    Sein Lächeln! Oh Gott, oh Gott! Mir zieht’s gleich die Beine weg!


    „Gut, dann sehen wir uns um 2 Uhr wieder, genau hier.“ Schwupps! Er dreht sich um und geht.

    ICH HABE EIN DATE MIT CONSTANTIN SARITZ!!!


    UNFASSBAR!
    Auch in der heutigen Zeit geschehen noch Zeichen und Wunder wie man sieht.

  • Die restlichen Schulstunden ziehen sich dahin wie unnachgiebiger Kaugummi, doch irgendwann hat auch die größte Qual ein Ende und Punkt 14:00 Uhr ertönt die Schulglocke, um Horden von Schülern für den restlichen Tag in die wohlverdiente Freiheit zu entlassen.

    Betont langsam verlasse ich das Schulgebäude. Nur nicht zu früh am Treffpunkt auftauchen! Das erweckt einen schlechten Eindruck bei Jungs!


    Constantin steht schon da. Gottseidank! Bis zum letzten Augenblick hab’ ich geglaubt, ich hab’ unsere Verabredung nur geträumt oder er hat mich verarscht und steht auf einmal mit seiner Clique da, um mich auszulachen, so wie man das ja immer wieder in schlechten US-Teenie-Filmen zu sehen bekommt. Aber er ist da! Leibhaftig und allein.

    „Da bist du ja! Was hältst du davon, wenn wir mal auf n’en kleinen Drink ins ‚B52’ reinschauen?“


    Was ich davon halte?!
    Ich bin fasziniert, ich bin Feuer und Flamme, ich brenne darauf!
    Das „B52“ ist DAS In-Lokal hier in Traunstein! Na ja, die Auswahl an In-Lokalen ist in dieser Stadt ja nicht gerade groß, aber ins „B52“ kommt man trotzdem nicht alle Tage und ich war dort überhaupt noch nie.

    Normalerweise hängen dort immer die angesagtesten Typen ab. Es ist verdammt stylish und es ist sauteuer. Unsereins genießt lieber seinen 4-Euro-Eisbecher im „Giuseppe’s“, als 12 Euronen für einen Cocktail im „B52“ auszugeben.


    Jetzt, so früh am Nachmittag, sind Constantin und ich so ziemlich die einzigen Gäste hier und machen es uns gleich mal auf den Barhockern an der Theke gemütlich.
    „Was trinkst du Baby? Du bist eingeladen!“


    Ich zögere. Constantin bestellt ganz lässig einen „Tequila Sunrise“ für sich und sieht mir, gemeinsam mit dem Barkeeper, erwartungsvoll entgegen. Ich trinke selten bis nie Alkohol, höchstens mal ein Gläschen Wein, wenn jemand in der Familie Geburtstag hat.
    „Einen Bananen-Shake bitte!“ bringe ich mit zittriger Stimme hervor. Wehe, Constantin lacht jetzt!
    „Gute Entscheidung, Baby! Steve macht die besten Milch-Shakes des ganzen Bayernlandes“, nickt mein Begleiter zustimmend.


    Nichtsdestotrotz scheint er seinen Drink sehr zu genießen, so sehr, dass schon bald darauf 3 geleerte und ein volles Glas dieser Mixtur vor ihm stehen, während ich noch immer an meinem ersten Bananen-Shake herumnuckle.


    Ein bisschen stört mich das schon, aber sogar Matti trinkt ab und zu mal seine ein, zwei – auch drei – Bierchen, wenn wir zusammen unterwegs sind und solange mich niemand zum Mitmachen anhält, kann ich mich darüber eigentlich nicht beschweren.

  • Es ist toll, hier mit Constantin zu sitzen, einfach nur seiner schönen, melodischen Stimme zu lauschen, etwas aus seinem Leben zu erfahren.
    Normalerweise bin ich ja nicht so ruhig – im Gegenteil, eigentlich quatsche ich ja sonst fast zu viel – aber Constantin’s Gegenwart macht mich so nervös, dass ich kaum einen Pieps hervorbringe.
    Und er hat ja auch so viel zu erzählen, dass ich selbst gar nicht viel zu sagen brauche.
    „Ich hab’ gestern bemerkt, dass du mich ansprechen wolltest, aber weißt du, da war Natascha und sie wird immer gleich so bös’, wenn ich mich mit einem anderen Mädchen unterhalte. Aber das ist vorbei! Das lasse ich mir nicht gefallen! Einengen kann sie jemand anderen, wenn sie so einen Idioten findet. Nee, nicht mit mir! Seit gestern bin ich wieder solo. Und gestern bist du mir zum ersten Mal so richtig aufgefallen. Klar, ich kenn’ dich ja schon länger, aber ich muss sagen: Den Sommer über hast du dich echt toll entwickelt! Und dann bist du mir gestern voll ins Auge gestochen, da hab’ ich mir gedacht: Die wär’ doch was für dich, die süße Kleine.“


    „Du hast echt prachtvolle Augen, Baby! Ich könnte darin versinken“.

    So etwas aus dem Mund von Constantin Saritz zu hören ist wie ein wunderschöner Traum, aus dem man als Mädchen nie aufwachen möchte.

    Und wo wir schon mal beim Thema sind: Dieses Kompliment kann ich nur zurückgeben!


    An diesem Jungen ist einfach alles perfekt!
    Die tiefgründigen, haselnussbraunen, schräg geschnittenen Augen. Das volle, naturgelockte, dunkle Haar. Die wohlgeformte, gerade Nase. Die weichen Lippen. Das markant geschnittene Kinn. Einfach alles!

    Ich bin verliebt. Mich hat’s voll erwischt!


    Und als unsere beiden Blicke so intensiv ineinander tauchen, ist in meinem Kopf nichts anderes mehr vorhanden, bis auf einen Gedanken, der mich völlig in seinen Bann zieht… Ich kann nichts anderes denken, als immer nur Constantin, Constantin, Constantin…

  • Bäh! Ich mag Constantin nicht! Dieses Hey Baby gelaber ist brrrr.... zum schütteln. Der meint es doch nie und nimmer ernst. Egal wie schön er ist. Und dann trinkt er ja wohl gerne mal ein paar und das mittags um 2!!! Nee, Jaqueline, laß bitte die Finger von dem.:anbet

    Ich freue mich für Dich, daß es mit den Bildern hingehauen hat. Super.
    Deine Fortsetzung ist wie immer supi.

    LG Rivendell

  • Ui, da hab ich ein gaaaanz schlechtes Gefühl!


    Constantin ist ein Playboy, wie er im Buche steht. Heute dieses Mädchen, morgen jenes, übermorgen ist das Mädchen von heute schon wieder langweilig, er sieht ein anderes, das ihm auch noch gefallen würde, ist doch eh egal, die stehen doch Schlange bei ihm....


    Da muss Jacqueline jetzt wohl durch. Sie ist ja noch blutjung, und muss eben diese Erfahrung auch zuerst machen.


    Super, dass deine Bilder jetzt so schön scharf sind!!


    LG
    Lizzie

  • Rivendell: Dankeschön! Ja, mir persönlich ist der Constantin auch zu aalglatt, aber er sieht wirklich s..geil aus (finde ich, ohne mich selbst loben zu wollen) und wenn man verliebt ist, sieht man die Fehler des anderen halt nicht, bzw. will sie nicht sehen.


    Lizzi: Danke auch dir! Mhm, da muss Jaqueline jetzt durch, aber aus Erfahrung wird man ja klug.

  • Urrgs, auf solche oberflächlichen Typen stehe ich ja gar nicht! Dick fett Alkohol schon am Nachmittag und dann das Gesülze!
    *schüttel*


    Aber das Jaqueline ihn anhimmelt ist nachvollziehbar, er schaut nett aus, sagt das was Mädchen hören wollen, da springt ein so junges Ding natürlich sofort drauf an. Aber sie wird es lernen, vermute ich mal, ich hoffe nur die Lektion wird nicht zu schmerzhaft...


    LG, Lenya