Beiträge von Nikita

    Ganz vielen lieben Dank für eure Commis! Ich freu mich wirklich sehr darüber!
    @sallyconny - Danke, danke, danke, danke, danke, danke :-)
    May - Und da sind wir auch schon bei Barbara angelangt ;-)
    jazzlyn - Danke für das Lob *knuddel*
    Mixora - Tony wird noch viel unsympathischer...
    ina - Leider sind die Texte nicht von mir ;-)
    sheila - Ich hab auch Ferien, und darum gehts jetzt weiter:



    „Verzeihung, sind Sie Barbara Azinger?“
    Barbara blickte von der Speisekarte auf, die sie seit einer halben Stunde studierte – mittlerweile müsste sie das Angebot auswendig können -, und nickte. „Das bin ich“, antwortete sie mit sanfter, ruhiger Stimme und blickte unter mascaraschweren Wimpern zu dem Kellner auf. Fand der junge Mann sie zumindest ein bisschen attraktiv?, fragte sie sich und wandte den Kopf ein wenig nach links, um ihm einen Blick auf ihre Schokoladenseite zu gewähren. Ahnte er überhaupt, dass sie einst die Krone der Miss Cincinnati getragen und den dritten Platz bei der Wahl zur Miss Ohio belegt hatte? Ihr Blick verdüsterte sich, als ihr klar wurde, dass es durchaus möglich war, dass der junge Mann noch gar nicht geboren war, als sie ihren überdimensionierten Rosenstrauß stolz über den Laufsteg getragen hatte.



    „Ein Anruf für Sie.“ Trotz seiner Jugend beherrschte der Kellner die Kunst blasierter Hochmütigkeit bereits perfekt, die in Eblissements wie dem Foxfire Grille, einem Restaurant an der Belvedere Street im Herzen des Mount-Adam-Viertels, üblich war. Ein Reporter hatte das zugegebenermaßen charmante alte Viertel einmal mit San Francisco verglichen, und davon hatte es sich nie wieder ganz erholt, sondern trug seinen Stolz seither wie eine schwere Rüstung mit sich herum, die den winzigen Distrikt gelegentlich komplett zu erdrücken droht. „An der Bar“, sagte der Kellner und wies mit dem Kinn auf den vorderen Teil des Restaurants.



    Barbara achtete darauf, beim Aufstehen die Falten ihres Kleids glatt zu streichen, die sich um ihre Hüften gebildet hatten, eine unangenehme Bestätigung, dass die Waage, auf die sie heute Morgen als Erstes gestiegen war, wahrscheinlich doch Recht hatte – sie hatte in zwei Wochen beinahe ebenso viele Pfunde zugenommen.



    Unsinn – es war bloß ein bisschen Wasser, sagte sie sich, während sie auf dem Weg zur Bar dem Klacken ihrer hohen Absätze auf den Fliesen lauschte, dabei noch einmal jenen phantastischen Gang über den Laufsteg durchlebte, in einem Badeanzug und auf hochhackigen Pumps wie diesen, und die Blicke der anderen Gäste auf sich spürte.



    Sorgfältig darauf bedacht, ihr imaginäres Diadem nicht zu verrutschen, nahm Barbara den Hörer ab. Erkennen sie mich?, fragte sie sich. Oder tue ich ihnen bloß Leid? Sie haben mich schließlich eine gute halbe Stunde allein an meinem Tisch sitzen sehen und vermuten wahrscheinlich, dass ich versetzt worden bin. Barbara versuchte ihre langen dunklen Haare von dem Hörer wegzustreichen, doch die Strähnen bewegten sich, gesichert von einem unsichtbaren Panzer aus starkem Haarspray, kaum. Vielleicht war es Susan, die ihr sagen wollte, dass sie es doch noch schaffte. „Hallo?“



    „Barbara, hier ist Vicki. Es tut mir wirklich Leid. Aber ich kann unmöglich zum Mittagessen kommen.“
    „Was?“
    „Ich sitze in diesem blöden Meeting fest. Ich hätte schon früher angerufen, aber ich habe die ganze Zeit gehofft, dass wir jeden Moment fertig sind. Jetzt haben sie Sandwiches bestellt, und ich komme hier auf gar keinen Fall weg. Dabei hatte ich mich schon so auf die Auberginen-Walnuss-Ravioli gefreut, die musst du jetzt für mich essen. Dafür könnte ich sterben. Und richte Chris und Susan meine Entschuldigung aus. Es tut mir wirklich Leid. Oh Gott, sie rufen mich schon. Ich muss Schluss machen. Tschüss.“
    Vicki legte auf, bevor Barbara ihr erzählen konnte, dass Susan auch nicht kommen würde. Ihre beiden Töchter hatten eine schwere Frühlingserkältung und Susan die halbe Nacht wach gehalten, sodass sie nicht dazu gekommen war, einen Essay zu schreiben, der am Abend auf dem Tisch ihres Professors liegen musste. „Tut mir wirklich Leid“, hatte sie gesagt. „Richte Vicki und Chris meine Entschuldigung aus.“



    Was soll’s?, dachte Barbara mit einem Achselzucken, als sie zu ihrem Tisch zurückkehrte. Sie konnte schließlich nicht erwarten, dass Vicki wichtige Mandanten für ein belangloses Mittagessen mit ihren Freundinnen warten ließ, genauso wenig, wie sie von Susan verlangen konnte, eine wichtige Hausarbeit verspätet abzugeben. Gott sei Dank gab es noch Chris, dachte sie und biss sofort in ein weiteres Brötchen. Aber wo blieb Chris nur?



    Die Verspätung war absolut untypisch für sie.
    Zehn Minuten später wartete Barbara noch immer und überlegte, was sie als Nächstes tun sollte. Sie hatte alle Brötchen aus dem Korb gegessen, zwei Gläser Mineralwasser getrunken und den Kellner bereits zwei Gedecke wieder abtragen lassen. Wo um alles in der Welt blieb Chris?


    Fortsetzung folgt sofort...

    Woah, ich weiß gar nicht mehr was ich noch sagen soll?! Die ganze Story ist einfach einmalig, die Idee superklasse und die Bilder einfach sagenhaft! Und die ganze Fantasie die hinter der ganzen Geschichte dahintersteckt ist absolut großartig!
    Und ich weiß nicht warum, aber dieser Drace ist mir irgendwie sympathisch *mehr von ihm wissen will* :augdrück
    LG
    Niki :wink

    Mensch, wenn dieser blöde Chris nur mal sein Maul aufmachen würde, um für Adrian zu sprechen. Aber nein, er denkt ja nur an sich... Manman..
    Tja, mal schaun was es mit diesem "Besonderen" auf sich hat
    *tierisch gespannt bin und wart bis es hier weitergeht*
    Liebe Grüße
    :wink Niki

    Hey, das war wieder ein supertoller Teil! Deine Geschichte zieht mich immer mehr in ihren Bann. Mal sehen, was Fyran jetzt so für "Aufgaben" bekommt als Schwarzer Engel.
    Mach so schnell du kannst weiter :augdrück
    Liebe Grüße
    :wink Niki

    Oooh *hin und weg bin von dieser Fortsetzung*
    Als sie ihn gefragt hat und er sich weggedreht hat, habe ich ja schon die Hoffnung aufgegeben, dass er diese drei Worte jemals über die Lippen bringt. Und dann im letzten Teil... :love *einfach begeistert bin*
    Aber noch schöner wäre es ja gewesen, wenn er es einfach von sich aus zugegeben hätte :augdrück
    Eine total süße Fortsetzung!
    LG
    :wink Niki

    Ohje, ich hab ja ewig viel versäumt.
    Die ganzen Fortsetzungen waren einfach megaklasse! Die Bilder und der Text einfach perfekt!
    Nun, mal schaun was Fyran in diesem Labyrinth erwartet.
    Ich warte auf die nächste Fortsetzung :augdrück
    LG
    :wink Niki

    Nein, ich glaube auch nicht, dass diese Vision der Wahrheit entspricht.
    Und ich glaube irgendwie auch nicht, dass Carissima Madeleine den Bauch aufschlitzen würde. Das würde Constantin doch - hoffentlich - nicht zulassen? Aber so wie er sich im Moment verhält... hm..
    War wieder eine wunderschöne Fortsetzung von dir!
    LG
    :wink Niki


    „Chris?“, rief Tony erneut.
    Sie hörte ihn im Haus herumlaufen, spürte seine Schritte auf dem Holzboden im Hausflur. Ihr Körper neigte sich zur Straße, als würde sie auf der Kante eines hohen Gebäudes stehen, einen Fuß in die Luft gestreckt, bereit zur endgültigen Flucht. Los, drängte eine innere Stimme sie. Schau nicht zurück.



    Hinter ihr ging die Tür auf.
    „Chris?“, fragte Tony. „Was machst du denn hier draußen?“
    Wortlos ließ sich Chris wieder ins Haus ziehen.



    „Draußen ist es eiskalt, Herrgott noch mal.“ Erst als Tony begann, ihre Arme abzureiben, spürte sie die Kälte. „Was hast du gemacht?“
    „Nichts. Nur geguckt. Es ist so ein schöner Abend.“



    „Geht es dir gut?“
    Chris nickte.
    „Bist du sicher? Du warst in den letzten Tagen irgendwie seltsam.“
    „Mir geht es gut.“ Chris entdeckte die Sorge in seinen Augen und strich mit der Hand über seine Wange. „Mit den Kindern alles in Ordnung?“



    „Die schlafen. Wie die Babys.“ Er lächelte und schlang seine Arme um ihre Hüften. „Apropos…“ Er senkte den Kopf und zog eine Augenbraue hoch.
    Sofort hatte Chris das Gefühl, dass ihr die Luft abgeschnürt würde. „Tony, dies ist wahrscheinlich nicht der ideale Zeitpunkt, um über ein weiteres Baby nachzudenken.“



    „Ich finde einen anderen Job, Chris. Wenn du dir deswegen Sorgen machst.“
    „Ich mache mir keine Sorgen.“
    „Gut. Wo liegt dann das Problem?“
    „Kein Problem“, sagte Chris rasch.
    „Gut.“ Tony fasste ihre Hüften fester. „Dann lass uns ins Bett gehen.“


    Jetzt könnt ihr wieder schreiben, bis eure Finger krachen :kompi
    Ganz liebe Grüße
    Eure
    Niki

    @Santine - Nee, ich glaube nicht, dass das Buch schon verfilmt wurde. Das ist ja erst ganz neu erschienen.
    Bevor es weiter geht danke ich noch May, Mixora, ina, Santine, Sallyconny, Chayenne, jazzlyn, Cat und Smeagol *euch alle mal ganz doll knuddel*



    Chris hatte das Lachen der Frauen noch im Ohr, als längst alle gegangen waren.
    „Chris?“, rief Tony von oben. „Kommst du nicht ins Bett?“
    „Ich räum eben noch die Spülmaschine aus“, rief Chris zurück und stellte die letzten Biergläser ins Regal.



    Sie bewegte sich langsam und genoss das Gefühl der warmen Gläser auf ihrer Haut, fasziniert von der sanften Rundung der hohen, schlanken Gefäße. Es war eine gute Party gewesen, dachte sie. Alle haben etwas zum Abendessen beigetragen – Barbara einen raffinierten Auberginen-Dip, Susan ihre berühmten doppelt gebackenen Kartoffeln, Vicki ein spektakuläres Mousse au chocolate, das, wie sie gestanden hatte, von ihrer Haushälterin zubereitet worden war. Und alle hatten von Chris’ neuem Bratenrezept geschwärmt. Genau die richtige Menge Knoblauch, und das Fleisch noch zartrosa. Keine Scheibe war übrig geblieben, wohingegen noch genug Salat da war, um damit bis ins nächste Frühjahr zu kommen.



    Auch wenn Cincinnati letztlich mit 21:26 gegen San Francisco verloren hatte, war Tony glücklich, denn er hatte perverserweise auf die Forty-Niners gewettet und von seinen Trinkkumpanen sechzig Dollar kassiert. Und zwischen Tony und ihr hatte es nur ein paar Spannungen gegeben. „Worüber habt ihr wirklich geredet?“, wollte er im Laufe des Abends mehrmals wissen. „Ich habe gemerkt, wie Vicki mich irgendwie komisch angeguckt hat“, meinte er irgendwann. „Hast du ihr irgendwas gesagt?“ „Natürlich nicht“, hatte Chris ihm versichert. „Mach dir keine Sorgen, Tony. Es ist alles in Ordnung.“
    War es das wirklich?



    Chris schloss die Schranktür und ging durch das dunkle Wohnzimmer. Der Duft von Popcorn hing noch in Sofa und Stühlen und folgte ihr in den Hausflur. Sie rüttelte an der Haustür, um sich zu vergewissern, dass sie sicher verschlossen war, doch dann öffnete sie sie noch einmal und trat in die kalte Luft hinaus.



    Es war eine klare Nacht. Ein Dreiviertelmond leuchtete an einem dunkelblauen Himmel voller Sterne. Schnee bedeckte die Vorgärten der altmodischen Einfamilienhäuser. Chris blickte die ruhige Straße hinauf und hinunter. Vier Häuser weiter ließen die Albrights ihr Dach mit Zedernholzziegeln decken und den bröckelnden gemauerten Schornstein durch einen Kamin aus glänzendem, neuem Kupfer ersetzen. Tony meinte, sie wären verrückt, das Kupfer würde sich im Laufe der Zeit mit Grünspan überziehen und hässlich werden. Chris war anderer Meinung. Sie glaubte, dass es nett aussehen würde.



    Auch andere Veränderungen kündigten sich an. Die O’Connors, die einen halben Block weiter auf der anderen Straßenseite wohnten, sprachen davon, ihr rotes Backsteinhaus im Frühling um ein Zimmer zu erweitern, was vernehmliches Gemurmel unter diversen Nachbarn ausgelöst hatte, die um den Charakter des Viertels fürchteten. „Es gibt einfach Menschen, denen jede Veränderung unangenehm ist“, hatte Susan heute Nachmittag gesagt und hinzugefügt, dass sie und Owen mit der Idee liebäugelten, ihre Küche um einen Meter in den Garten zu erweitern. Chris hatte einen verglasten Wintergarten vorgeschlagen, weil sie selbst schon immer davon geträumt hatte.



    „Chris?“, rief Tony im Haus.
    Sie wandte sich um und dachte, dass sie wahrscheinlich wieder hineingehen sollte. Es war spät, die meisten Häuser waren schon dunkel, ihre Bewohner hatten sich schlafen gelegt. Oder beobachtete sie hinter der ordentlichen Reihe von Sprossenfenstern irgendjemand?



    Was, wenn sie jetzt einfach weglaufen würde? Einfach die Tür hinter sich zuziehen und die Straßen hinuntergehen würde? Würde irgendwer sie sehen? Wie weit würde sie ohne Mantel und Winterschuhe, ohne Geld und Ausweis kommen? Wie lange würde es dauern, bis Tony ihre Abwesenheit bemerken und nach ihr suchen würde? Wie viele Meilen konnte sie zwischen sich und ihre Kinder bringen, bevor sie umkehren musste? Wie konnte sie sie überhaupt verlassen? Und wohin in Gottes Namen sollte sie gehen?


    Ein Teil kommt noch...

    Was? Du bist unmotiviert? *dich mal ganz schnell wieder motivier* Gibts jetzt ne Fortsetzung? *lach*
    Hoffentlich kommt jetzt Adrians Bruder vorbei und rettet Adrian vor diesem mordlustigen Rallion. Aber ich glaube nicht, dass Dendayar das machen würde, oder? Der Kerl ist echt schwer einzuschätzen. Naja, in der nächsten Fortsetzung werden wir es sicherlich erfahren.
    Wieder eine total geniale Fortsetzung!
    LG
    Niki

    Also zuvor mit den roten Haaren hat Fyran mir besser gefallen, als jetzt dieses dunkle...
    Ich kann absolut nicht verstehen, warum Fy ihre ganzen Freunde umgebracht hat. An dem Alkohol kann es doch nicht alleine liegen, oder?
    Bin schon mal super gespannt, wie es weiter geht.
    Die Geschichte ist echt klasse!!
    LG
    Niki

    Hey, die Geschichte fängt doch schon sehr gut an. Ich mag Charmed auch und in zwei Minuten fängt es ja an *schon mal den Fernseher anmach*
    Schön find ich auch, dass die drei denselben Anfangsbuchstaben haben. Zwar kein 'P', aber wenigstens ein 'J' ;)
    Freu mich wenn du weiter machst.
    LG
    Niki

    Ooh, es geht ja schon weiter. Find ich toll!
    Bin ja schon mal seehr gespannt, was Sidney unten erwartet. Bestimmt nichts Schönes. An ihrer Stelle wäre ich schon längst wahnsinnig geworden und aus irgendeinem Fenster gesprungen *lach* Oder ist das in einer Zwischenwelt nicht möglich? :kopfkratz
    Ich freu mich riesig wenn es weiter geht.
    LG
    Niki

    Boah nee, das ist ja wieder mal so fies, an der spannendsten Stelle aufzuhören. Ich hoffe wirklich, wirklich, dass Madeleine nicht mit diesem falschen Kerl von Tamino mitgeht. Bitte nicht! Denn dass er sie dieser komischen Tusse Carissima ausliefert liegt ja auf der Hand. Hoffen wir also mal das Beste für Madeleine.
    Ganz wahnsinnig tolle Fortsetzung!
    LG
    Niki

    Tja, da haben wir doch schon wieder mal eine "Spielzeugtheorie".
    Für's Bett ist sie ihm grade gut genug, aber für etwas richtig Ernsthaftes nicht. Tze, Männer... Obwohl ja nicht alle so sind..
    Ich kann irgendwie überhaupt nicht glauben, dass Jai Oli wirklich und aus tiefstem Herzen liebt. Okay, es ist eine schwierige Situation aber trotzdem.
    Erst macht er ihr die Hölle heiß und dann gehts mir nix, dir nix ab ins Bett.
    Trotz allem wars wieder eine wunder-wunderschöne Fortsetzung :knuddel
    Liebe Grüße
    Niki

    Hmm, ob Dendayar seinen Bruder wirklich helfen will, wird sich rausstellen. Aber von mir aus kann Chris ruhig draufgehen, solange Adrian und Vivianne nichts passiert :D
    War wieder eine ganz tolle und wundervolle Fortsetzung *mehr davon haben will*
    LG
    Niki

    Öy, mach doch weiter. Gerade jetzt, wo es so spannend ist, kannst du doch nicht einfach aufhören! Ich will geschwind eine Fortsetzung. Aber dalli ;)
    LG
    Niki


    „Ist irgendwas verschmort?“, fragte Tony, als er in die Küche kam und Chris auf die Stirn küsste, bevor er zum Kühlschrank strebte.
    „Ist das Spiel schon vorbei?“ Chris beobachtete, wie ihr Mann eine Hand voll eiskalter Biere aus dem Gefrierfach nahm.
    „Machst du Witze? Unser Kampf hat gerade erst angefangen.“
    „Wer gewinnt denn?“
    Tony zwinkerte. „Die guten Typen.“
    „Ist das nicht ein Oxymoron?“, fragte Vicki.



    „Pass auf, wen du einen Ochsen nennst“, warnte Tony sie scherzhaft. „Worüber redet ihr Mädels eigentlich?“
    „Über Politik“, antwortete Barbara todernst.
    „Und Literatur“, fügte Susan hinzu.
    „Nun, das erklärt natürlich das Gekreische und Gejohle“, sagte Tony auf dem Weg aus der Küchentür.
    Die Frauen lachten und sahen ihm nach.



    „Willst du mir erzählen, dass dieser sexy Mann dich nicht gern leckt?“, fragte Vicki. „Ich finde, das ist ein Scheidungsgrund. Apropos, ich kenne einen neuen Witz“, fuhr sie fast im selben Atemzug fort. „Warum ist eine Scheidung so teuer?“
    „Warum?“, fragten die Frauen gespannt.
    „Weil sie es wert ist.“


    Das wars für heute
    :herzlichs Eure Niki


    „Alles eine Frage des Timings“, erklärte Vicki ihr.
    „Mami!“, rief eins der Kinder aus dem Wohnzimmer.
    „Ja“, antworteten die vier Frauen im Chor.
    „Whitneys Kopf ist so groß. Er ist mir im Weg.“
    Susan seufzte. „Der Kopf ihrer Schwester ist zu groß“, verkündete sie der verständnisvoll nickenden Runde. „Du musst ihn küssen“, rief sie zurück. „Dann schrumpft er.“
    „Apropos Oralsex…“, sagte Vicki.
    „Du bist wirklich unmöglich“, sagte Barbara lachend, während Chris den Blick senkte. „Guck mal, du machst unsere Gastgeberin ganz verlegen.“



    „Wirklich? Das tue ich besonders gern. Mache ich dich verlegen, Chris?“
    „Vielleicht sollten wir von was anderem reden“, schlug Chris erneut vor.
    „Was denn zum Beispiel?“
    „Ich weiß nicht. Über Politik oder Literatur. Hat irgendwer von euch in letzter Zeit ein gutes Buch gelesen?“ Chris sah Susan an. Susan las immer irgendwas.
    „Ich habe in den Weihnachtsferien den neuen John Irving gelesen.“
    „Und, ist er gut?“
    „Mir hat er gefallen.“



    „Langweilig!“, erklärte Vicki mit einem übertriebenen Gähnen. „Nun kommt schon, Mädels. Das ist nicht der Zeitpunkt für intellektuelle Debatten. Reden wir von den feinen Sachen.“ Sie wies auf die Cosmopolitan. „Multiplizieren Sie Ihren Orgasmus“, kreischte es geradezu von der Titelseite. „Und wer hat hier, außer mir natürlich, noch multiple Orgasmen?“
    „Ich kann es nicht glauben“, sagte Barbara. „Du lässt wirklich nicht locker.“
    „Hast du multiple Orgasmen?“, hörte Chris sich fragen.
    „Manchmal“, antwortete Vicki achselzuckend. „Du nicht?“



    Chris führte das Weinglas zum Mund und trank einen großen Schluck. Sei’s drum, dachte sie. Sie bewahrte schon genug Geheimnisse. „Ich hatte noch nie einen Orgasmus.“
    „Du meinst, du hattest noch nie einen multiplen Orgasmus“, verbesserte Vicki sie.
    „Ich meine, ich hatte überhaupt noch nie einen Orgasmus.“
    „Das kann nicht dein Ernst sein.“
    „Ich auch nicht“, gab Barbara nach einer kurzen Pause zu.



    „Hört mir doch auf“, sagte Vicki. „Ich dachte, Ron wäre angeblich so gut im Bett.“
    „Ist er auch“, verteidigte Barbara ihren Mann. „Es ist nicht seine Schuld, dass ich keine Orgasmen habe.“
    „Wessen Schuld ist es denn?“, fragte Vicki schlicht, bevor sie ihren durchdringenden Blick auf Susan richtete. „Was ist mit dir?“



    „Ich glaube, ich sollte besser mal nach den Kindern sehen“, sagte Susan rasch, stand eilig auf und verschwand im Wohnzimmer. „Wie geht es euch allen?“, hörte Chris sie die versammelte Kinderschar fragen.
    „Whitneys Kopf ist immer noch zu groß“, beschwerte Ariel sich laut.
    „Womit wir wieder bei Oralsex wären“, sagte Vicki und wandte sich wieder Barbara und Chris zu.
    „Was? Wie sind wir denn darauf zurückgekommen?“
    „Es ist die sicherste Methode, einen Orgasmus zu bekommen. Eine geduldige Zunge ist allemal besser als ein steifer Schwanz, das könnt ihr mir glauben. Eure Männer machen es doch gerne, oder nicht?“



    Chris und Barbara tauschten verstohlene Blicke. „Was das angeht, übernimmt Ron lieber den passiven Teil“, gab Barbara zu, während Chris auf den Boden starrte. Die Wahrheit war, dass Tony sich komplett weigerte, sie mit dem Mund zu verwöhnen.
    „Wer hat noch gesagt, dass Geben seliger ist denn Nehmen?“, fragte Vicki.
    „Ron jedenfalls nicht“, bemerkte Barbara.
    „Ich glaube, das war Jesus“, sagte Chris.



    „Redet ihr immer noch über Sex?“, fragte Susan, als sie zurück in die Küche kam.
    „Offenbar hat sogar Jesus darüber geredet“, erwiderte Vicki.
    „Dafür wirst du in der Hölle schmoren, das weißt du doch, oder?“, meinte Barbara lachend.
    „Wir werden alle in der Hölle schmoren“, pflichtete Chris ihr bei und dachte, dass das wahrscheinlich wirklich stimmte.


    Eine Fortsetzung noch...