Kapitel 6 (Teil 2)
Tina, Marc, Kevin, Zoe und Herr Seedner saßen noch leicht verschlafen am Tisch. Noch nie hatte einer von ihnen auf einem Heuspeicher übernachtet. Alle hatten mehr oder weniger gut die Nacht überstanden, doch der Rücken quälte alle gleich.
Teros Mutter hatte ein wahrhaftig zauberhaftes Frühstück vorbereitet, wenn man die Verhältnisse beachtete, dass sie zu Gast in einer wohl eher armen Familie waren. Hungrig und genauso Durstig ließ sich die kleine Gruppe das aufgetragene Essen schmecken und das kühle Wasser befeuchtete ihre Kehlen mit einer angenehmen frische. Kaum einer sprach ein Wort. Teros Mutter beobachtete noch immer Herrn Seedner, bei allen Bewegungen, die er tat. Dieser kam sich nicht nur leicht beobachtet vor, versuchte allerdings, wohl eher der Höflichkeit halber, nicht darauf zu reagieren.
Auch Keila bemerkte die Blicke ihrer Mutter, doch sie war noch zu klein, um auf irgendwelche Höflichkeiten zu achten. 
„Mama, warum guckst du den Mann da dauernd an?“ Errötet wandte sie ihren Kopf zur Seite. Keila schaute ihrer Bewegung fragend hinterher. Teros war derjenige, der die wohl eher peinliche Situation seiner Mutter zu retten versuchte.
„Stärkt euch erstmal tüchtig, Mutter und ich werden uns jetzt erstmal um Kleidung für euch bemühen, denn so fallt ihr hier auf und es könnte komische und unangenehme Fragen geben.“ Damit nickte er seiner Mutter zu und beide verschwanden hinter dem Vorhang.
Es vergingen wenige Minuten, als die Mädchen von Teros nach hinten gerufen wurden. Gut erzogen wie er war, verließ er sofort die Schlafstätte, als die Mädchen diese betraten.
Als sie wenig später hinter dem Vorhang hervor lugten, verfiel Kevin in ein lautes gegackere. Auch Marc konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Zoe und Tina trugen lange Leinenkleider, die ihnen bis zu den Schuhen reichten. Die sonst so modern gekleideten jungen Frauen fühlten sich sichtlich unwohl, sagten aber nichts. Dennoch ernteten die Jungs böse Blicke, die hätten töten können.
Doch auch die bösen Blicke der Mädchen änderte nichts an dem Lachkrampf von Marc und Kevin, es ging noch mehrere Minuten so. Als ihr gelächter endlich ein Ende hatte, setzten sie sich zurück an den Tisch mit den mitlerweilen 6 Stühlen und warteten auf ihr Schicksal. Die Mädchen hingegen stellten sich leicht eingeschnappt etwas abseits hin. „Ihr kommt auch noch dran!“ versicherte Tina beiden mit einem sehr ironischen lächeln.
Kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen, winkte Teros die drei verbleibenden Herren nach hinten. Mit erhobenen Hauptes schritten die Mädchen an den Jungs vorbei und setzen sich wieder auf ihre Plätze. Idera kam hinter dem Vorhang hervor, als Teros mit den dreien dahinter verschwand. Sie ging sofort zielstrebig auf die Feuerstelle zu. Ihre Stimme war sehr erstickend, als sie verkündete, dass sie etwas Reiseproviant zusammen packen würde.
 
		 
		
		
	 
  
 

