Ehrlich gesagt, nach dem Hauskauf und -bezug kam erstmal eine Weile gar nichts. Doch als ich eines Mittags, gerade eben aufgestanden, mich dabei ertappte nicht nur aus reinem Luxusgedanken heraus den Kamin angefacht zu haben, sondern dass ich gerade dabei war, mir die Nummer des örtlichen Pizzaboten herauszusuchen...

Da bekam mich mein schlechtes Gewissen zu fassen, und ich fand auch gleich die passende Anzeige, um dieses zu besänftigen: Das "Gymnasium", seines Zeichens der örtlicher Fitnessclub, warb mit Neueinsteigerrabatt und vielen Möglichkeiten neue Leute kennenzulernen und, selbstredend, abzunehmen. Sozusagen nebenbei. Und so fuhr ich hin.

Uhoh! Ich glaube, hier war ich erstmal fehl am Platz. Aber toll sah es schon aus, mit den ganzen Foltergeräten, und auch so manch anderer schien die Anzeige gelesen zu haben, zum Glück. Zwischen lauter Muskelpaketen hätte ich mich bestimmt nicht wohl gefühlt.

Da hielt ich mich doch lieber an eines der Laufbänder. Erstmal brauchte man da kein Vorwissen, dann waren hier rein zufälligerweise nur Frauen, und außerdem waren zwei von ihnen genauso blutige Anfängerinnen, wie ich es eine war. Wenn, dann blamierten wir uns wenigstens gemeinsam. Und oh Wunder, es wirkte!

Um den Pool hatte ich bisher einen großen Bogen gemacht, doch nun, da ich mich wieder wohlfühlte in meiner Haut, wollte ich mich auch unter die Badenden mischen. Im Clubeigenen kleinen Sportartikelladen gönnte ich mir einen sonnengelben Bikini, verdrängte den alten Badeanzug aus meinen Gedanken, und begab mich zur "Fleischbeschau".
Und dann lud mich sogar eine meiner "Leidensgenossinen" zu sich in ihren Laden ein, sie meinte, sie hätte da eine Idee...

Und was für eine! Wow, war ich das? Anfangs hatte ich ja noch bedenken, Lillis Geschmack schien eindeutig auf "rot" und nichts anderes begrenzt zu sein, aber das wirkte sich zum Glück nicht auf ihre Arbeit aus. So ein Ergebnis hatte ich wirklich nicht erwartet.

Na, und, wie findet Ihr mich? Irgendwie zog es mich in diesen Laden, jetzt, wo ich nicht mehr so füllig war, nicht mehr so unscheinbar, und irgendwie musste ich das feiern, ganz privat. Ich bin also in diesen Laden gegangen, und habe mir ein Kleid herausgesucht. Nicht einfach irgendeines, sonder eines, das zwar erotisch, aber nicht nuttig, lang, aber nicht altbacken, flott, aber nicht modern sein sollte. Und dieses hier war dieses Kleid, das ich mir zur Feier dieses Tages kaufte.
Ob es Lilli wohl gefallen würde? Oder den anderen, die ich inzwischen kennen gelernt hatte? Freunde hatte ich zwar noch keine, aber das war definitiv mit das nächste, was ich ändern wollte.