Beiträge von Doxxy

    Noch immer etwas zögerlich folgte Miranda der Katzendämonin in die Gemächer. Durch die Tür konnte sie einen Kamin erkennen und daneben ein Bett. Das war eine recht ungünstige Stelle ein solches aufzustellen, sobald jemand den Raum betrat würde man doch sofort den Schlafenden sehen.
    Miranda hoffte, dass das nicht ihre Schlafstätte werden würde, dieser Gedanke gefiel ihr gar nicht. Es wäre eher etwas für Asura, die Katze hatte doch sicherlich empfindlichere Sinne und wachte dadurch wohl schneller auf, weshalb aus sicherheitstechnischen Gründen für sie der Schlafplatz nahe der Tür doch eher passend war.
    Ja, das war eine viel bessere Begründung, als 'Ich will nicht.'



    Die Frage war nur, ob Asura das ebenfalls so sah. Und außerdem auch, ob es überhaupt ein zweites Bett gab und wie dieses beschaffen war.
    Gegenüber des Bettes mit dem roten Bezug, also rechts von der Tür, ging der Raum weiter. Dort stand ein blaues Sofa und gegenber davon ein zweites Bett, versteckt hinter einer Wand. Das war doch gleich ein viel angenehmerer Schlafplatz.
    "Ähm... Asura, könnte ich hier hinten schlafen?" fragte Miranda vorsichtig.
    "Nein, hier schlafe ich."



    "Aber ich würde wirklich lieber..." setzte Miranda erneut an, durfte jedoch nicht einmal ihren Satz beenden.
    "Rede ich so undeutlich? Ich hab doch schon gesagt, dass ich hier hinten schlafe." Asura war sehr dickköpfig, aber da kam Mirandas logische Begründung ins Spiel.
    "Ja, aber wenn hier nachts jemand reinkommt, dann kriegst du den dort vorne viel besser mit, als ich da vorne oder du hier hinten. Also wäre es doch viel sicherer, wenn du da vorne gegenüber von der Tür schläfst."
    Die Katzendämonin drehte den kopf und funkelte Miranda wütend aus den silbernen Augen mit der schlitzförmigen Pupille an.
    "Erstens, ich bin hier nicht der Wachhund." fauchte sie. Anscheinend hatte sie Mirandas Vorschlag wohl irgendwie als Beleidigung aufgefasst.
    "Und zweitens, wenn du Angst im Dunkeln hast, dann geh zum Grafen und bitte darum Wachen vor unserer Tür zu postieren. Ich schlafe hier hinten."
    "Aber..." setzte Miranda erneut an, ohne wirklich zu wissen was sie überhaupt sagen wollte, da wurde sie erneut unterbrochen. Aber nicht von Asura.
    "Ähm... Entschuldigung?" sprach sie jemand schüchtern von der Seite an.



    Es war eine Dienerin. Das war deutlich an dem Gewand zu erkennen, welches auch Greta getragen hatte und auch viele andere Diener, welche Miranda während der 'großen Runde' gesehen hatte.
    "Ja, was ist denn?!" fuhr die aufgebrachte Asura das Mädchen an. Diese zuckte zwar etwas zurück, aber nicht mit einem verängstigten Ausdruck in den Augen, sondern sie wirkte eher... verärgert?
    Jedoch war diese Verärgerung, welcher sicherlich nicht so offen von Dienstpersonal gezeigt werden durfte, schnell wieder verschwunden.
    "Der Graf schickt mich mit einer Bitte an die Dämonin. Die Zauberin Hatit-say wird dem Abendessen beiwohnen, zu dem auch Sie eingeladen sind. Um sie nicht zu provozieren, bitten wir Sie darum in dieser Zeit menschliche Gestalt anzunehmen."
    Asura verzog das Gesicht, nickte dann jedoch.
    "Ja, wenn es sein muss meinetwegen. Der will ich lieber nicht als Dämon unter die Augen kommen, sonst hab ich gleich Brandflecke im Fell."
    Die Dienerin nickte.
    "Ich bin erfreut das zu hören und soll Ihnen nun helfen sich für das Essen bereit zu machen. Soll ich das Bad bereiten für zwei... nein, eher für eine Person, oder?" Die Mundwinkel der Dienerin zuckten kurz, als sie sich leicht verneigte, und Miranda musste sich das Lachen verkneifen. Das war eben ein bewusster Seitenhieb auf Asuras tierische Gestalt gewesen.
    Bevor die Dämonin ihrer Wut freien Lauf lassen konnte, griff Miranda schnell ein.
    "Ja, ein Bad wäre mir recht angenehm."
    Die Dienerin hob den Kopf und lächelte.
    "Gut, dann komm."



    Ein Nebenraum, links von der Eingangstür, war das Bad. Krüge mit warmen Wasser standen bereit, anscheinend hatte die Dienerin diese dort abgestellt bevor sie zu Miranda und Asura gekommen war.
    Das warme Wasser kam in eine große, hölzerne Wanne. Die Dienerin blieb noch im Raum, bis Miranda ihre Kleider abgelegt und in das Wasser gestiegen war, dann nahm sie sämtliche Kleidungsstücke und die Tasche auf.
    "Dort bei den Handtüchern liegt Kleidung für Sie bereit." bemerkte die Dienerin und verschwand dann aus dem Raum.
    Miranda löste ihren Zopf und erkundete dann den Inhalt mehrerer kleiner Fläschchen, welche neben der Holzwanne standen, traute sich jedoch nicht einen der Badezusätze zu nutzen.
    Nach nicht allzu langer Zeit verließ sie das Bad wieder und stellte fest, dass ihr neues Kleidungsstück ein weißes Kleid mit dünnen Trägern aus einem dünnen Stoff war. Sie schlüpfte hinein und verließ das Bad wieder.
    In dem Zimmer fachte die Dienerin gerade das Feuer an, während ein unbekanntes Mädchen sich im Spiegel betrachtete. War das etwa...



    "Asura, bist du das?" fragte Miranda unsicher.
    "Natürlich, wer soll ich sonst sein. Ich kann nicht verstehen, wie ihr Menschen ohne Schwanz zurechtkommt, das ist doch total blöd."
    "Aber... wieso sehe ich dich auch als Menschen? Ich hab gedacht ich kann diesen Schein durchschauen, so wie bei deiner Mutter." bemerkte Miranda verwirrt. Asura seufzte.
    "Ja du Torfkopf, meine Mutter ist ja auch eine volle Katzendämonin und somit ist ihre menschliche Gestalt nur ein Schein. Aber da ich nur Halbdämonin bin, habe ich eine echte Menschengestalt, dafür aber nicht die einer echten Katze."



    Sie verrenkte sich weiter vor dem Spiegel.
    "Aber ich kann diese Gestalt nicht leiden, mir fehlt mein Schwanz."
    "Hey, sieh es positiv, so müssen wir hinten kein Loch in das schöne Kleid schneiden."
    Ja, dieser kleine Scherz brachte Miranda wieder einen bösen Blick von Asura ein. Aber die Dienerin hatte sich auf die Unterlippe gebissen, um nicht laut zu lachen. Dieses Mädchen war Miranda absolut sympathisch. Und dieses Mädchen richtete sich jetzt auch an Miranda.
    "Komm, wir suchen nun noch etwas Schönes für Euch aus. Der Schrank ist gut gefüllt mit den besten Kleidern."
    Kleider... eigentlich mochte Miranda keine Kleider, aber hier war das irgendwie etwas anderes. Eine Prinzessin in einer mittelalterlichen Burg wollte doch sicherlich jedes Mädchen irgendwie mal sein.



    Recht zielsicher holte die Dienerin ein rotes Kleid mit goldenen Stickerein hervor, hielt es Miranda an und befand es für gut. Da Miranda dem auch nichts entgegenzusetzen hatte, war somit gleich entschieden.


    ~geht noch weiter~

    Boah... riesiges Grundstück, so um die 11 Sims drauf und Insim-Objekte. Mein Computer hasst mich, für die Fotos einer Fortsetzung brauch ich mindestens 'nen halben Tag :rolleyes
    Gestern war es ein ganzer, weil ich auch noch umziehen und umfrisieren musste *seufz* >.<


    @ LadyLilith: Wen ich noch verheimliche? Soll ich die jetzt echt alle aufzählen? XD Und bald... ja, bald werdet ihr etwas erfahren :D
    @ Shoshana: Es ging Miranda ja weniger um die Tatsache, dass da keine Kissen waren, sie war eher genervt von Asuras Verhalten. Die hat ja gewusst wie man da ankommt und absichtlich nichts gesagt, damit Miranda diese Ankunft hat. Und als sie sich dann vor den Grafen zum Trottel gemacht hat, hat Asura da ja auch erst recht spät irgendwas gesagt ;) Und an dem Mittelalterzeug sammel ich schon, da war noch nicht einmal 'Der schwarze Mann' beendet XD Also da ruht genügend in meinem Spiel ^^ Und wer das da am Ende is... tjahaha, Geheimnis :D
    @ Rivendell: Ja, ich denke soviel kann ich verraten... die Sims sind Teenager ;)



    So, anschnallen und festhalten, gleich starten wir :D

    "Simon!" schrie Lea so laut sie konnte. Der Junge drehte den Kopf und schaute sie erstaunt an.
    "Simon, ich...!" begann Lea im Lauf zu rufen, brach jedoch ab als sie auf ihren Kleidsaum trat. Sie verlor das Gleichgewicht und würde im Dreck landen, genau vor ihm.



    Das Mädchen schloss die Augen und erwartete das Unvermeidliche.
    Seit wann war der Boden warm? Und trocken? Und wieso tat ihr nach dem Aufprall nichts weh?
    Zögerlich öffnete das Mädchen die Augen und... es war nicht das Grün des Grases, was sie da sah. Das waren Simons Augen. Er... hatte sie aufgefangen und jetzt... jetzt hielt er sie fest und sie starrte ihn an ohne ein Wort sagen zu können.



    Ganz im Gegensatz zu ihren Stimmbändern, arbeitete ihre Vorstellungskraft auf Hochtouren und die Bilder in ihrem opf ließen sie noch etwas mehr rot anlaufen, als es sowieso schon der Fall war.



    So, Schluss für heute... fast. Denn ich habe euch noch eine Überraschung versprochen :D
    Es ist in einer FS ja immer sehr wichtig, dass die Leser sich in die Figur versetzen können und ich will euch das heute mal etwas erleichtern. Deshalb hab ich den Spaß heute mal zusätzlich in Filmform vorbereitet. Ich hoffe es gefällt euch :)
    Dazu muss ich sagen, da es sich um nachgedrehte Szenen handelt (weil mir die Vididee recht spät kam XD), stimmt manchmal Make-up und anderen Kleinigkeiten vielleicht nicht. Ich bitte das zu entschuldigen und nicht genau hinzusehen XD.
    Und außerdem, damit es nicht so langweilig ist, habe ich noch einige bisher nicht erwähnte Extraszenen eingebaut ^^

    http://www.youtube.com/watch?v=UuAk-B3zWx4&feature=channel_page

    "Und du willst echt nicht gehen?" fragte Lea ein letztes Mal.
    "Nein." antwortete Lex mit fester Stimme.
    Wenn Simon sich den Abend versauen wollte, dann wollte sie ihn nicht daran hindern. Das war im Moment Lex' Meinung und Lea wusste nicht so recht, was sie davon halten sollte. Sie wusste nicht, was sie überhaupt von der ganzen Sache halten sollte.
    Simon hatte sein Versprechen gebrochen, soviel war klar. Und das bedeutete, dass sie jetzt eigentlich wütend auf ihn sein musste. Aber sie wollte nicht wütend sein. Und außerdem, waren es durch die Situation nicht mildernde Umstände? Natürlich fiel es ihm bei so einer Bekanntmachung noch viel schwerer sich auf dem Schulfest zu zeigen, auch wenn seine Gründe dafür eigentlich völlig unlogisch waren. Aber es waren trotzdem seine Gründe.
    "Wirst du es den anderen erzählen?" wandte Lea sich wieder an Lex.
    "Ja, werde ich, wenn die Pause haben. Aber die werden auch nichts groß machen, weil ich sie darum bitten werde." antwortete die Schwarzhaarige hart.



    Es stimmte zwar, es war seine Entscheidung, aber...
    Das erste Lied der Liveband endete. Lea und Lex befanden sich ganz hinten im Raum, sodass sie trotz der gespielten Lieder noch gut reden konnten. Aber Lex schien nicht mehr reden zu wollen, weshalb Lea es dabei beließ und in ihren eigenen Gedanken versank.
    Sie wollte Simon nicht so hart verurteilen, wie Lex es tat. Sie wollte ihn verstehen, genug verstehen um ihm zu verzeihen. Sollte sie wieder zu ihm gehen?
    Aber wie oft war sie schon zu ihm gegangen? Es war immer sie gewesen, niemals hatte er einen Schritt getan. Lohnte das sich letztendlich wirklich? Egal wie viel Mühe sie sich gab, es schien sich nichts zu ändern, er machte kaum einen Schritt aus seinem alten Muster. Und wenn doch, dann fiel er bald darauf wieder dahin zurück.
    War die Arbeit somit nicht eigentlich völlig umsonst?



    Nein, sie würde nicht hinter ihm her rennen. Sollte er doch mal beweisen, dass es das wert war. Und wenn er es nicht tat, dann...
    Nunja, was dann?
    Lea wollte sich nicht länger mit diesem Gedanken herumschlagen. Sie versuchte ihn zu verdrängen, indem sie auf das nun gespielte Lied hörte. Sie kannte es nicht, aber es klang sehr schön.
    "Once upon a dream in a magical kingdom, a beautiful princess fell into a long deep sleep." klang es aus den Lautsprechern und Lea musste unwillkürlich lächeln. Das erinnerte sie an Halloween, als sie die Prinzessin war, die in einen Schlaf gefallen ist. Nur leider hatte sie kein Prinz wachgeküsst.



    "I know you, I danced with you once upon a dream. I know you, the gleam in your eyes is so familiar of me." setzte der Refrain ein. Und da erinnerte sich Lea auch daran, wozu das passte.
    Ja, sie hatte auch mal von ihm geträumt, sie hatte davon geträumt dass sie tanzten. Das schien eine Ewigkeit her zu sein.
    Damals war alles anders gewesen. Damals... was war denn damals anders gewesen? Sie hatte Simon noch weniger gekannt und deshalb immer mehr erfahren wollen. Hatte sie dieses Ziel etwa schon erreicht? Wusste sie alles über ihn?
    Das hatte sie gedacht, sie war der Meinung am Ende angekommen zu sein. Aber was ist, wenn das erst die Hälfte des Weges gewesen war? Was würde sie am Ende erwarten?
    Je länger das Lied andauerte, desto mehr Erinnerungen drängten sich in Leas Kopf. Und bevor die Schussnote ertönte, hatte sie einen Entschluss gefasst.



    Vielleicht war die ganze Sache doch nicht so hoffnungslos, immerhin war sie insgesamt schon ein gutes Stück voran gekommen. Und wenn sie Simon jetzt noch einmal zeigte, dass er ihr nicht egal war und dass sie ihn nicht nur mochte, weil er gut malen konnte oder gute Noten hatte, dann könnte das vielleicht doch noch etwas bewirken.
    Ohne ein weiteres Wort an Lex zu richten verließ Lea den Raum und lief nach draußen. Ihre Jacke hatte sie vergessen und obwohl der Weg zu dem Lagerhaus recht lang war, kehrte sie nicht nochmal um, als sie die Kälte draußen spürte.



    Die kalte Nachtluft stach in ihr Gesicht, das lange Kleid flatterte um ihre Beine und Absatzschuhe waren nicht wirklich zur schnellen Fortbewegung gedacht, aber all das ignorierte Lea. Sie hatte das Gefühl durch ihre langen Überlegungen schon zuviel Zeit verloren zu haben und bildete sich ein diese nun aufholen zu müssen.



    Das Mädchen rannte durch die nahezu verlassene Stadt. Aber es war gut, dass nicht so viele Leute auf der Straße waren, da ihr Outfit viele verwunderte Blicke auf sich gezogen hätte. Aber auch das wäre ihr egal gewesen.
    Ihre Lunge brannte, der Rocksaum war nass und sie hatte augehört zu zählen, wie oft sie beinahe gestürzt wäre, da kam endlich das Lagerhaus in Sicht. Und nach einigen schnellen Schritten mehr erkannte Lea, dass sie zu Recht so geeilt war, denn eine dunkle Gestalt hob sich vom Nachthimmel ab. Simon hatte die Lagerhalle verlassen und wollte gerade weggehen.




    ~geht noch weiter~

    So, fast alle Klausuren und Tests sind geschrieben und der Abistress ist noch nicht ganz da, also ist endlich mal wieder Zeit für eine kleine Fortsetzung.
    Ich hoffe ihr nehmt mir die lange Wartezeit nicht allzu übel, als Entschädigung habe ich heute ein nettes, kleines Extra für euch im Gepäck :D


    @ scheinie: Naja, irgendwer muss ja Bester sein, wieso also nicht Simon? XD Aber dafür dass er so viel Schulwissen hat, ist er eigentlich ein ziemlicher Idiot was das soziale Verhalten angeht *seufz* :rolleyes
    @ Mondlicht: Wieso ich immer an der spannensten Stelle aufhören muss? Weil das die FS-Autoren von denen ich lese das auch machen und die Wut darüber lass ich hier an euch aus :p
    @ LadyLilith: Stimmt, er hat eigentlich gar nichts davon. Aber er bildet es sich eben ein und es ist ja auch nicht so einfach alte Verhaltensweisen schnell zu ändern ;) Besonders nicht, wenn der Fall plötzlich so extrem wird. Und ist doch auch langweilig, wenn sich immer alle perfekt verhalten :D




    So, gleich gehts los :)

    Schließlich blieb Greta wortlos vor einer Holztür stehen und ohne zu zögern betrat Asura den Raum dahinter, anscheinend handelte es sich dabei um ihr Zimmer.
    "Danke Greta, kommst du uns dann wieder abholen? Alleine verlaufe ich mich hier." scherzte Miranda, aber das rothaarige Mädchen gab keine Antwort und deutete nicht einmal ein Lächeln an, ihr Gesicht blieb wie versteinert. Verwundert folgte Miranda nun Asura und als sie sich umdrehte, hatte Greta die Tür hinter ihr geschlossen und war wahrscheinlich auch weggegangen.
    "Ist das normal, dass die nicht mit uns reden?" wandte sich das Mädchen verwundert an Asura.
    "Ja, völlig normal. Ist eben 'ne Dienerin, die reden nie viel. Besonders nicht mit so hohem Besuch wie uns, ist denen gar nicht erlaubt." erklärte die Katze beiläufig, während sie eine weitere Tür durchquerte. Die richtigen Gemächer hatten noch eine Art Vorraum, in dem sich nicht ein Einrichtungsgegenstand befand. Das hatte wahrscheinlich auch irgendeinen Zweck, den Miranda nicht verstand.



    "Hast du das gespürt? Das war aber eine gewaltige Energie gewesen. Ist das normal für Portalreisende?" ertönte irgendwo im Anwesen des Grafen zu Wernicken eine Mädchenstimme.
    "Keine Ahnung, ich kenn mich da nicht so aus." antwortete die Stimme eines Jungen.
    "Also ich fand das ungewöhnlich stark. Ob wir oben Bescheid sagen sollen?"
    "Um uns Prügel dafür abzuholen, dass wir hier waren?"
    Es herrschte kurzes Schweigen, das Mädchen dachte wohl einen Moment über die Worte des Jungen nach.
    "Stimmt auch wieder. Wir warten erstmal und beobachten."





    So, mit diesen zwei geheimnisvollen Gestalten schließ ich für heute auch ab. Spannung :roftl

    "Au!" hallte es laut zwischen den kalten Steinmauern wider.
    Was die Reise durch das Portal anging, gab es aus Mirandas Sicht nicht viel zu beschreiben. Es war viel weißer Nebel gewesen, sonst hatte man nichts erkennen können. Nicht einmal bunte Lichter oder vorbeifliegende Uhren oder sonstige Gegenstände hatte es gegeben, wäre sie nicht so kurz gewesen, hätte die Reise durch die Dimensionen sich recht langweilig gestaltet.
    Und dann hatte sich plötzlich der Nebel gelichtet, aber leider in Mirandas Rücken. Sie hatte den Durchgang nicht gesehen und auch in der anderen Dimension tat die Schwerkraft zuverlässig ihre Arbeit, sodass das Mädchen gnadenlos nach unten stürzte. Sie landete zwar auf einem relativ weichen Teppich, unter dem befand sich jedoch ein sehr harter Steinboden, was den Aufprall in keinster Weise angenehm gestaltete.



    Als Miranda die Augen öffnete, konnte sie Asura neben sich stehen sehen.
    "Hey, hättest du mich nicht auffangen können? Oder mir zumindest vorher sagen, dass ich auf harten Boden falle, wenn ich ankomme?" fragte das Mädchen die Halbkatze wütend und funkelte sie aus ihren grünen Augen feindselig an.



    Die Katze erwiderte nichts, sie hielt es anscheinend nicht einmal für nötig ihre Reisegefährtin anzuschauen, während diese mit ihr schimpfte. Und ihr beim Aufstehen zu helfen war wie es aussah auch zuviel verlangt.
    "Meine Güte, das ist aber auch blöd gemacht. Kann man denn hier keine Kissen hinlegen, wenn man weiß, dass ständig Leute aus was weiß ich für einer Höhe runtergefallen kommen? Das kann man als Reisender doch wohl erwarten, oder? Viel Mühe wäre ras schließlich nicht, aber es würde viel bringen. Aber nein, blaue Flecken scheinen hier als eine Art Begrüßungsgeschenk zu gelten." meckerte Miranda vor sich hin, als sie mühevoll aufstand.
    "Ich wusste ja, dass du nervig bist, aber so unhöflich habe selbst ich dich nicht eingeschätzt." meinte plötzlich Asura, welche sich nun doch Miranda zugewandt hatte.



    "Was meinst du denn jetzt schon wieder mit unhöflich? Du musst dich ja nicht gleich immer angesprochen fühlen, das ging doch jetzt gar nicht an dich, Mieze. Ich habe von der Gesamtkonstruktion geredet. Und wenn hier jemand unhöflich ist, dann bist das ja wohl du, weil du in keinster Weise einen auf hilfreich gemacht hast. Es mag vielleicht nicht Sache der Leute hier sein, aber das musst du dir ja nicht auch gleich angewöhnen."
    "Ich entschuldige mich."
    Miranda riss überrascht den Kopf herum und schaute überrascht ihre Begleiterin an. War das da gerade wirklich eine Entschuldigung gewesen?
    Aber wieso schaute Asura sie nicht an?
    "Ich entschuldige mich vielmals für das unhöfliche Benehmen meiner Begleiterin."
    Okay...



    Asura entschuldigte sich und das ganz offensichtlich nicht bei Miranda. Das musste bedeuten, dass sie nicht alleine waren. Und das musste bedeuten irgendwer aus dieser Welt hatte Mirandas kleine Wutattacke mitbekommen. Hoffentlich war es niemand wichtiges...
    Langsam drehte Miranda den Kopf und ihr Atem stockte.
    Na das ist ja mal ein ganz toller Start...



    Vater, Mutter, Kind... anscheinend hatte sich die ganze Herrscherfamilie eingefunden, um die Gäste aus der anderen Welt zu begrüßen. Eigentlich war das völlig logisch, die lassen sicherlich nicht einfach jeden Fremden in ihr Anwesen purzeln.
    "Oh, ich bitte vielmals um Verzeihung, ich wollte sie wirklich nicht beleidigen. Ich wollte nur... ich wollte nuuur..." Ja, was hatte sie denn eigentlich gewollt?
    "Ach, halb so schlimm meine Kleine. Nach so einen Fall hätte ich sicherlich auch schlechte Laune. Wir hatten mal Kissen da, aber da ist ein Reisender drauf ausgerutscht und hat sich den Knöchel halb gebrochen. Seitdem haben wir da keine mehr." half ihr der dickliche, blonde Mann in dem violetten Outfit mit einem freundlichen Lächeln aus der Patsche. Er schien ein recht angenehmer Zeitgenosse zu sein.
    "Die Hauptsache ist doch, dass ihr gut bei uns angekommen seid. Mein Name ist Wolfgang Graf zu Wernicken. Das da ist meine liebreizende Gemahlin Marianne Gräfin zu Werincken und mein Sohn, Johann Erbgraf zu Wernicken. Und wie ist Euer Name, werte Lady?"
    Es war interessant, wie der Graf die Sprachen der zwei Welten, welche das Portal in seinem Schloss verband, vermischte.
    "Ich heiße Miranda Müller." Irgendwie kam dem Mädchen ihr Name zu kurz vor.
    "Willkommen Miranda. Ich hoffe du wirst dir noch ein besseres Bild von deinen Gastgebern machen."
    "Ja, ganz bestimmt. Tut mir nochmals Leid wegen vorhin. Der Raum hier ist echt hübsch." versuchte Miranda den ersten Eindruck von ihr zu verbessern. Bisher hatte sie nur mit dem netten, kontaktfreudigen Grafen geredet. Den kalten, analytischen Blick der Gräfin hatte sie nicht einmal bemerkt.



    "Schön, unser Dienstmädchen Greta wird euch jetzt zu euren Gemächern führen." erhob nun auch die liebreizende Gemahlin die Stimme und wirkte dabei keineswegs auch nur ansatzweise liebreizend.
    Ein rothaariges Mädchen, welches die ganze Zeit völlig unauffällig in der Ecke gestanden hatte, trat nun hervor und bedeutete Miranda und Asura mit einer Handbewegung ihr zu folgen. Die Halbkatze machte eine kleine Verbeugung vor den Schlossherren und Miranda imitierte sie sogleich, um ihr dann schnell zu folgen, damit sie den Anschluss an das Dienstmädchen nicht verlor.



    Sie liefen durch zahlreiche Räume, welche alle laut von dem Reichtum ihrer Besitzer kündeten. Statuen standen überall herum, Teppiche schmückten die Wände und an vielen Stücken sah man Gold glänzen. Miranda glaubte Asura etwas wie 'Ah, die große Runde.' murmeln zu hören, war sich jedoch nicht ganz sicher und fragte deshalb nicht weiter nach.
    Schließlich kamen sie an eine weite Treppe und stiegen diese nach oben, in den zweiten Stock.



    ~geht noch weiter~

    Ja, ich weiß, ich hab mich 'ne Weile nicht blicken lassen. Aber da ich auf dem Weg zum Abi bin und außerdem noch Buchmesse war, entschuldigt ihr das hoffentlich XD


    @ Shoshana: Für das Portal hab ich lange überlegt, leider hab ich wegen Problemsuche meinen Charmedhack, der mir bei der vorherigen FS so schön geholfen hat, rausgeschmissen und irgendwie gibts den jetz nich mehr :( Da muss ich jetz immer überlegen, wie ich solches magisches Zeug am besten umsetze >.< Aber schön, wenn es gefallen hat :D Und es geht weniger drum, dass Miranda ein Mensch ist, sondern dass sie einfach nur da ist. Asura sieht sie als eine Art Babysitter und Behinderung an. Wie Recht sie damit hat wird sich wohl noch rauststellen ;)
    @ LadyLilith: Schön, dass du davon ausgehst XD Aber bei solchen alten Portalen kann ja auch gar nichts schief gehen ;) Und natürlich gibt es später noch Probleme, sonst würde ich mich ja selbst nicht mehr wiedererkennen :D
    @ Rivendell: Rechne immer mit dem Unvorhersehbaren *muhahaha* Und was Sisar angeht... stimmt :D



    So, starten wir endlich mal wieder in eine Fortsetzung. Schrecklich wie sich das schleppt... ;)

    "Keine Sorge, die netten Leute kommen schon noch. Das hier ist übrigens meine Freundin Emelie. Meine beste Freundin."
    Susu wandte sich von Lea zu Emelie, ohne dass ihr breites Lächeln verschwand. Die Schwarzhaarige dagegen schien nicht sonderlich begeistert, versteckte es jedoch ganz gut.
    "Hey Emelie, wen Lea mag den mag ich auch. Ich bin Susann, kannst mich aber Susu nennen, so wie eigentlich fast alle. Oder meinetwegen auch anders, mir egal solange es keine Beleidigung ist." stellte Susu sich fröhlich vor und ergriff Emelies Hand.
    "Ja... danke." gab diese unsicher zurück. Lea beobachtete das Ganze gespannt, sie hoffte die zwei Mädchen würden sich vertragen lernen. Susu schien da kein Problem zu sehen, jedoch reagierte Emelie durch ihre Vorurteile etwas stark abweisend, auch wenn sie es durch anerzogene Höflichkeit nicht so direkt zeigte.



    Das war der entscheidende Moment. Wenn Emelie jetzt nicht...
    "Lass mich raten. Der erste Song ist 'I want candy'?" kam es von dem dunkelhäutigen Mädchen spitz. Susus Augen weiteten sich bei dieser direkten Anspielung auf ihre Kleidung, aber anstatt jetzt wütend zu werden verbreiterte sich ihr Lächeln.
    "Hey, das ist eine super Idee!" rief sie beigeistert aus und stürmte zurück auf die Bühne.



    "Mädels, Planänderung!"
    "Ne, so spontan können wir nix mehr ändern." bemerkte Maya genervt von den üblichen, plötzlichen Eingebungen ihrer Chefin.
    "Besonders nicht wenn zwei Fünftel fehlen. Wenn wir was ändern werden die Jungs dann sauer." gab Mira hinzu.
    "Ach, die haben Pech wenn sie nicht eher als pünklich auftauchen. Wir können doch alles, Reihenfolge ist doch egal." bestand Susu auf ihrer Meinung.



    "Lea, das ist ein komischer Haufen." bemerkte Emelie irritiert und riss ihre Freundin damit aus deren begeisterter Bildbetrachtung. Lea lächelte und betrachtete zunächst den Trubel auf der Bühne und dann Emelie.
    "Ja, genau. Deshalb mag ich sie auch."


    Es war nicht viel später, inzwischen waren schon mehr Schüler angekommen, Simon war jedoch noch nicht dabei. Jedoch kam Lex zusammen mit Silvio, dem Bassist der Band. Auf ihn als Partner hatte sie schon von Anfang an gesetzt. Jedoch wollte sie ihm nicht die ganze Zeit beim Spielen betrachten und war deshalb mit Lea in die ebenfalls geschmückte Cafeteria gegangen. Emelie hatte sich mit Aron in irgendeine Ecke verkrochen.
    Lea und Lex unterhielten sich größtenteils über Simon. Er war recht schweigsam geworden berichtete Lex, nun auch ihr gegenüber. Er war nicht einmal wütend gewesen, weil sie sein Geheimnis weitererzählt hatte, ohne ihn zu fragen.
    "Ich glaube ihn bedrückt irgendwas und er will mir nicht verraten, was es ist." äußerte sich die Kindheitsfreundin besorgt.
    "Naja, das macht er vielleicht noch."



    "Hm... ich hoff's..."
    "Hallo Lea, stör ich?" sprach sie plötzlich jemand von hinten an. Lea wandte den Kopf und erkannte Frau Meyer.
    "Nein, nicht wirklich." gab Lea freundlich zurück.
    "Ich wollte dir nur sagen, dass ich dir einige Materialien für deinen Deutschvortrag geben kann." berichtete die Kunstlehrerin.
    "Wirklich? Oh vielen Dank!" Leas Deutschlehrerin war immer begeistert, wenn man in einem Vortrag über eine Epoche nicht nur die Literatur mit einbezog.
    "Moment, sind sie nicht die Kunstlehrerin? Also die, bei der Micha... ich meine Simon immer so fleißig ist?" sprach Lex plötzlich die Lehrerin an.
    "Ja, genau. Warst du das, die ich damals kennengelernt habe? Ja stimmt, dein Gesicht kommt mir bekannt vor. Kann ich mich zu euch setzen? Ich habe nicht oft die Gelegenheit mit Freunden von ihm zu sprechen."
    Die Mädchen nickten und die ältere Dame setzte sich zu ihnen. Während Lea sie gerade etwas über Simon ausfragte, bemerkte Lex etwas, was Lea entgangen wäre.
    "Hey Chaddie, hübsche neue Fruisur. Wo hast du denn dein Bruderherz gelassen?"



    "Simon? Der kommt nich'."
    Lea erstarrte für einen Moment. Was sollte das heißen? War das nur ein böser Scherz des Bruders? Sicherlich, wie konnte es anders sein. Simon wollte doch kommen. Er hatte es doch versprochen!
    "Echt jetzt?" fragte Lex zum Glück nochmals nach.



    "Ja, echt jetzt. Ma denkt er ist hier, also verratet der nix. Er hat sich rausgeputzt und is mit mir mitgekommen, aber ich sollt ihn bei so 'ner halbverfallenen Bruchbude rauslassen und das hab' ich gemacht. Zu mir hat er gesagt er kommt nich'. Aber keine Ahnung, vielleicht taucht er ja doch noch auf, verstehen kann man den schon lang' nich' mehr."
    Das war's, Chad lief weiter zu dem anderen Tisch, an dem seine Freunde saßen. War das jetzt wirklich die Wahrheit? Was sollte das? Wieso brach er sein Versprechen? Wieso brach er gerade so ein wichtiges Versprechen?!



    "Tja, das hätte man sich denken können." bemerkte die Kunstlehrerin.
    "Wieso? Weil sein Bild draußen hängt? Zu mir hat er gesagt er kommt trotzdem." erklärte Lea, aber Frau Meyer schüttelte den Kopf.
    "Nein, deswegen nicht. Es ist... es ist eigentlich der dümmste Grund einer solchen Veranstaltung fern zu bleiben, den ich bisher gehört habe, aber so ist unser Micha nunmal."
    "Was ist es?" fragte Lex.
    "Ich glaube ich darf es euch nicht sagen." wich die Lehrerin aus.
    "Doch, das dürfen sie! Wenn Micha nicht da ist, habe ich die Vollmacht und ich erlaube es! Der teilt schon andere Geheimnisse mit uns, da macht eines mehr oder weniger auch nix." versuchte Lex sie zu überzeugen.
    "Naja... gut, ich finde es ja auch dumm, dass es niemand wissen soll. Und euch scheint er ja zu vertrauen. Aber verratet es ja nicht weiter und sagt ihm nicht, dass ihr es von mir habt."
    "Jaja, versprochen, geht klar." willigte Lex für sich selbst und Lea ein.



    "Nunja... Simon ist... er ist Halbjahresbester. Und das wissen alle Lehrer und er fürchtet wohl, dass ihn irgendwer drauf ansprechen könnte und es dann... mehr Leute wissen." erklärte Frau Meyer mit gesenkter Stimme und einem Kopfschütteln.
    "Ich bezweifel stark, dass er noch auftaucht."




    Miemiep, reicht für heut ^^

    "Ma... Ma, sei vorsichtig!"
    "Jaja, ich pass ja schon auf. Komm, noch einmal hochgucken, dann hast du es endlich überstanden."



    "Wieso lässt du dich von Emelie schminken und von mir nicht?" fragte Leas Mutter beleidigt.
    "Wieso lässt du nicht zu, dass ich mich von Emelie schminken lassen?" gab Lea zurück.
    "Weil ich doch wissen wollte, wie du aussiehst bevor du auf deinen Ball gehst! Das lass ich mir als Mutter doch nicht nehmen. Ich schick dich nicht zu einer Freundin, damit du dich dort fertig machst."
    Lea verdrehte bei dieser Antwort die Augen und seufzte. Sie wusste genau, was jetzt gleich kam.
    "Eigentlich macht die Tochter sich immer daheim fertig und wird dann von ihrer Begleitung abgeholt, so ist das immer. Wieso musst du dich selbst um deine Beförderung kümmern?"
    "Mama, du hast zu viele Teeniejugendfilme gesehen. So läuft das nur in Amerika ab."
    "Es ist aber eine Form der Höflichkeit sich der Mutter vorzustellen, bevor man die Tochter ausführt. Ich will doch wissen, was für ein Typ das erste Date von meinem kleinen Mädchen ist."



    "Ma, das ist kein Date, wie oft soll ich dir das noch sagen?"
    "Wenn er mit dir zu einem Ball geht, dann ist er ein Date!" bestand Leas Mutter trotz dauerndem Widerspruch ihrer Tochter weiterhin auf ihrer Meinung.
    "Ma, er kommt wegen mir, nicht mit mir, das ist ein Unterschied!"
    "Schatz, sowas sollte eigentlich keinen Unterschied machen."
    "Eigentlich, eigentlich, eigentlich... Ma, es gibt zu viele Eigentlichs, um sie alle in einem Leben zu befolgen."



    "Na sieh mal einer an, wer da mit Weisheit spricht. Naja, wenn du klug genug bist das zu erkennen, dann wirst du dir auch nicht die falsche Begleitung ausgewählt haben. Aber spätestens bei der nächsten Verabredung will ich ihn vorgestellt bekommen, dein Vater reißt mir sonst den Kopf ab. Und jetzt halt still, ich will noch ein Foto machen."
    Lea tat wie ihr befohlen und lächelte verträumt in die Kamera. Sie wusste noch nicht, ob die Veröffentlichung der Bilder etwas bewirkt hatte, aber sie hoffte es.
    Als das Fotoshooting beendet war, warf Lea sich ihren schwarzen Mantel über, auf den ihre Mutter bestanden hatte, und trat mit ihr zusammen nach draußen in die Winterlandschaft. Ihre Mutter musste zu irgendeinem Geschäftstermin und würde ihre Tochter unterwegs an der Schule absetzen. Das bedeutete zwar einen Umweg, aber der Wunsch das Töchterchen so schön rausgeputzt zu sehen war in der Mutter größer als die Sorge um Zeit oder Benzinpreis.



    "Brrr... ist das kalt. Hoffentlich sind die Straßen nicht zu glatt, darauf habe ich keine Lust." beschwerte Leas Mutter sich auf dem Weg zum Auto.
    "Also ich find das Wetter schön, passend zu einem Winterball. Ohne Schnee hätte was gefehlt." gab Lea ihre Meinung kund und stieg in das Auto.
    "Jaja, ist ja schon gut. Wenn wir weiße Weihnachten kriegen vergebe ich dem Wettergott."



    Nach einer kurzen Fahrt kamen sie an der Schule an, welche ebenfalls in winterliches Weiß gehüllt war. Lea spürte, dass ihr ein schöner Abend bevor stand. Sie verabschiedete sich von ihrer Mutter und betrat das Gebäude, in welchem noch kein großer Trubel herrschte. Als Mitglied des Organisationsteams hatte Resa darauf bestanden, dass alle mindestens eine halbe Stunde vor offiziellem Beginn eintrudelten. Lea gab ihren Mantel in die Obhut von zwei Siebtklässlern, welche diese Aufgabe in der Turnhalle übernahmen, und brauchte nicht lange warten, bis auch Emelie ankam. Ihre Freundin war so nett gewesen ebenfalls eher zu kommen, damit Lea nicht so alleine rumstand und nichts zutun hatte. Denn wirkliche Aufgaben für sie gab es eigentlich nicht mehr.
    "Schön habt ihr das alles geschmückt." bemerkte Emelie auf dem Weg zur Aula.
    "Ja, war aber auch massig Arbeit. Aber hat sich gelohnt."



    "Sogar mit Mistelzweig über einer Tür! Boah wie süß." rief Emelie begeistert aus.
    "Jip, darauf hat Mai bestanden. Der hing schon bevor wir die ganzen Stühle rausgeschafft haben und als wir ständig durch die Tür mussten, kam es immer wieder zu Verzögerungen. Deshalb hat Resa den wieder entfernt und erst wieder aufgehangen, als alles fertig war." erzählte Lea amüsiert.
    "Aber ich habe immer die andere Tür genommen." fügte die Rothaarige noch schnell hinzu. Sie wusste, dass Simons Bild hing. Obwohl ihre Kunstlehrerin sich strikt gegen die Idee mit dem Beamer gestellt hatte, hätte Resa ihre Idee fast verwirklichen können, aber bei der Generalprobe versagte das Gerät und damit war der Streit entschieden. Bei den Vorbereitungen war das Bild stets verhüllt gewesen, damit es keinen Schaden erlitt, erst heute konnte Lea es sich endlich anschauen.
    Sie betraten die Aula und auf der Bühne konnte Lea zudem mit Freude einige bekannte Personen erkennen. Sofort wandte die Rothaarige sich in diese Richtung, ungeachtet dass ihre beste Freundin gerade in eine andere Ecke gehen wollte und nur unwillig folgte.



    "Lea, hallo!" rief Susu ihr zu, als sie das Mädchen entdeckte, sprang von der Bühne und fiel der Rothaarigen mit vollem Schwung um den Hals.
    "Schön mal ein sympathisches Gesicht zu sehen, das ist hier irgendwie Mangelware. Aber vielleicht sind meine Erwartungen auch zu hoch, ist ja schließlich 'ne Schule."



    ~geht noch weiter~

    So, Mathevorabi geschafft, Deutschvorabi geschafft... weiter gehts :D


    @ Fast Forward: Yui, eine überraschte Leserin, wie ich mich darüber doch immer wieder freue XD Und wieder einmal ist bewiesen: Die Hoffnung stirbt zuletzt :roftl
    @ LadyLilith: Ob alles gut wird? Meinst du? Naja... vielleicht :D
    @ miesi: Du hast 'ne Lea in dir? Die soll dir aber nicht verraten, wie es weiter geht, das ist noch immer meine Aufgabe XD Und irgendwann muss Leaschatz ja auch mal was richtig machen, sonst wird das ja nie was ;)
    @ Nyx: Jaja, die Umsetzung wird lustig, mit so vielen Sims auf dem Grundstück brauch ich für einmal Fortsetzungsfotos schießen rund 3 Stunden XD Und schön, dass du mein schuffiges Extrabild so schuffig findest wie ich :D
    @ UserGab637: 'Little Picasso', auch ein schöner Spitzname X3 Und die körperlichen Schmerzen tun mir ehrlich Leid... ich hoffe ich hab da nicht bald eine Klage am Hals :schwitz
    @ Twi: Uwah? Nicht uwe? :D Und zuviel gehofft? Worauf du schon wieder hoffst... nene... XD
    @ scheinie: Die ganze FS? O.O Boah... Megarespekt :rosen



    So, gleich starten wir wieder rein ^^

    Plötzlich gab es einen luten Knall, welcher Miranda erschrocken zusammenzucken ließm, und eine starke Rauchentwicklung. Die ungleichen Eltern blieben jedoch nach wie vor völlig ruhig.
    "Ja, das ist normal bei den alten Portalen. Eigentlich wollten wir das schon vor zwei Jahren richten, aber irgendwie haben wir es dann doch gelassen. Weißt du, so wie man eine alte Kommode auch nicht ersetzen will, das hat noch was von der alten Zeit." erklärte Michael, während er die seltsamen Kurven weiterhin im Blick hatte.



    "Gut, sie scheint problemlos durchgekommen zu sein. Naja, was anderes haben wir ja auch nicht erwartet. Los Miranda, jetzt du."
    Miranda stieg mit zitternden Knien und nicht halb so selbstsicher wie Asura die Metalltreppen nach oben, der Knall eben hatte ihr den Rest gegeben. Zögerlich warf sie nochmals einen Blick zurück, bevor sie das Podest schließlich betrat. Sie machte zwei Schritte und spürte plötzlich einen starken Sog, welcher sie nach oben hob. Bei ihr sah es nicht annähernd so elegant aus, wie Asura es vorgemacht hatte und ein lautes 'Uwahhh!' kam aus Mirandas Kehle, als sie immer höher und höher gehoben wurde.



    Dann erneut der ohrenbetäubende Knall, für Mirandas Ohren diesmal ein ganzes Stück lauter. Ihre Sicht wurde eingehüllt von weißem Nebel, sodass sie kurz darauf nichts mehr von ihrer Umgebung sah. Außerdem kratzte der Rauch in ihrem Hals.
    Michael schaute auf das Podest, wo sich die Nebelschwaden nun schon langsam wieder auflösten. Von Miranda war nichts mehr zu sehen.






    Sooo... sind Miranda und Asura wirklich in der richtigen Welt am richtigen Ort angekommen? Wie viel an Information hat der Besessene nach außen getragen und welche Folgen hat das? Hat er vielleicht sogar noch mehr gemacht, außer Boten zu spielen?
    Tja, das alles beantworte ich euch vielleicht das nächste Mal :D

    @ Shoshana: Der Katzenschwanz und die Ohren sind einfach ein Download ^^ Und Liebesbeziehung zwischen den Dämonen würde ich das nicht nennen, zumindest nicht von Sisars Seite aus ;) Und was die Beschreibung von Sisars Empfindungen angeht, das hat richtig Spaß gemacht XD


    Miranda hätte Weihnachten zusammen mit Katrin und Michael feiern solllen. Es wäre vielleicht nicht das ideale Weihnachtsfest geworden und auch nicht das, was sie sich vorgestellt hatte, aber es wäre immerhin Weihnachten gewesen. Nun war der 23. Dezember und die Vorstellung von irgendeinem Weihnachtsfest war in weite Ferne gerückt.
    In der Nacht zuvor war Miranda von lauten Schreien geweckt worden. Es stellte sich heraus, dass einer von Michaels Mitarbeitern von einem schwachen Dämon besessen war und Informationen nach draußen geschmuggelt hatte.m Deshalb musste die ganze Aktion nun schnell gestartet werden und Miranda und Asura würden in Kürze aufbrechen, am Vortag von Weihnachten.
    Soben stand Miranda vor einem Spiegel und betrachtete ihr neues Outfit. Die Welt in die sie reisen werden, war eher mittelalterliche geprägt, hatte jedoch auch durch die Kontakte in andere Welten einige Aspekte dieser übernommen.



    Welche Aspekte genau wusste Miranda nicht. Sie wusste eigentlich fast überhaupt nichts über diese andere Welt. Asura war ziemlich wortkarg, zumindest was freundliche Ausdrücke, Hinweise und Erklärungen anging. Irgendwie sah die Katze in Miranda eher eine Behinderung als eine Hilfe, machmal wirkte es sogar als würde Asura denken, Miranda würde eine Art Kindermädchen darstellen.
    "Miranda, bist du fertig?" ertönte plötzlich die warme, mütterliche Stimme von Katrin. Asura würde sich sicherlich noch unmöglicher benehmen, wenn Mutti nicht mehr in der Nähe war und aufpasste.
    "Ja... ja, ich denke schon."
    Fertig schon, bereit noch lange nicht.



    "Na dann komm." Katrin wandte sich zum Gehen und Miranda folgte ihr.
    "Es tut mir Leid, aber wir haben noch immer nicht mehr herausgefunden, obwohl wir wirklich alles probiert haben. Das müsst ihr wohl alleine schaffen." verkündete Katrin auf dem Weg zum Portalraum eine weitere Hiobsbotschaft. Miranda griff sich an den Kopf.
    Die Welt nicht kennen und dort auch noch Personen suchen müssen, die Sache wird ja immer witziger.



    Das Portal würde die zwei Mädchen in ein Schloss bringen, deren Bewohner mit Michael und seinen Leuten sehr vertraut waren. Das Portal war damals von Rafael als festes Portal errichtet worden und führt seitdem stets an die gleichen Orte. Und diesen Bewohnern war tatsächlich bekannt, wo sich die Luftelementare und ihre Herrscherin befanden, da diese auch gelernt haben Nutzen aus den Erfindungen der Erde zu ziehen und so immer mal Boten im Lauf waren. Jedoch war das auch die Einzige der Elementarherrscher, deren genauen Aufenthaltsort man kannte, die übrigen würden Miranda und Asura irgendwie finden müssen.
    Miranda betrat hinter Katrin den Portalraum und sah, wie Asura, welche sich ebenfalls umgezogen hatte, noch einige letzte Hinweise von ihrem Vater mit auf den Weg bekam.



    Natürlich blieb ihr Hinzukommen nicht unbemerkt und so wandte Michael sich gleich darauf sofort an Miranda.
    "Hey, ich denke mal Katrin hat es dir schon erzählt. Aber sieh es positiv, wir wissen schonmal wo die Luftelementare stecken, die wären doch letztendlich am schwierigsten zu finden gewesen. Eis sucht ihr da, wo es kalt ist, Feuer dort wo es heiß ist und Pflanzen dort, wo es grün ist. Ihr Mädels schafft das bestimmt.



    "Und ich kenne den kältesten Ort, den heißesten Ort und den grünsten Ort, dort werden wir sie bestimmt finden." setzte Asura hinzu und in den Ohren ihrer Eltern klang es, als wollte sie Miranda aufbauen. Das Menschenmädchen hörte jdoch deutlich den Zusatz 'Und du kennst sie nich.' heraus.
    "Ähm... hübsches Outfit." versuchte Miranda die angespannte Beziehung etwas zu lockern, aber Asura ließ nur ein leises Fauchen hören.
    "Ich bin eine Dämonin, die Menschen erwarten, dass ich so etwas trage."
    Hatte sie die Bemerkung etwa als ironisch und somit als Beleidigung aufgefasst? So würden sie sich sicherlich nie verstehen lernen.



    "Komm Kleine, du gehst zuerst, für dich ist das ja schon Routine." forderte Michael seine Tochter auf und warf den Blick auf einen Laptopbildschirm, aus welchem seltsame Kurven angezeigt wurden.
    "Keine Sorge Miranda, das dient nur zu Überwachung, die vorgeschrieben aber eigentlich nicht nötig ist. Dieses Portal ist sicher und stabil wie kaum ein anderes und das schon seit vielen Jahren. Beim Übergang sollte es eigentlich keinerlei Probleme geben."
    Ohne einen Funken Zweifel ging Asura die metallenen Treppenstufen nach oben, stellte sich auf das Podest und wurde plötzlich in die Höhe getragen.
    "Das Portal befindet sich mitten in der Luft, hat aber dafür eine starke Zugkraft. Schon erstaunlich, was die damals alles konnten." bemerkte Michael beiläufig. Nicht einmal Katrin schien sich Sorgen zu machen, also musste es wirklich richtig sicher sein.



    ~geht noch weiter~

    "Ja, vorerst wäre das wohl das beste. Später wirst du sicherlich entscheiden können und musst dich nicht jedem Wunsch deines Körpers beugen, aber jetzt bist du wohl noch nicht dazu in der Lage. Wenn du noch Hunger hast, dann iss was und wenn dir danach ist, dann schlaf."
    Crystal war sich unsicher, ob der neue Sisar ihr gefiel. Sue kannte ihn als starken Dämon und nun war er so... hilflos.
    "Ich fühle etwas sehr starkes, aber es ist kein Hunger und schlafen will ich auch nicht. Ich kann es aber auch nicht beschreiben..."
    Crystal überlegte, welches Gefühl er meinen könnte. Dass er es nicht beschreiben konnte, half ihr auch nicht viel weiter.
    "Vielleicht Kälte, hier drin ist es ziemlich frisch. Spürst du eine Art... unangenehmes Prickeln auf der Haut?"
    Sisar schüttelte entschieden den Kopf.
    "Nein, das ist es nicht. Aber ich glaube ich weiß, was mein Körper von mir will. Soll ich dem Befehl einfach folgen?"
    Crystal nickte zögerlich, gespannt welches Gefühl ihren Meister so quälte.
    Sie erschrak, als er aufsprang und die Arme um sie schlang. Für einen Moment glaubte sie, dass er sie töten wollte.



    "Es ist eine Art Hunger, den ich nur durch dich stillen kann. Ist das normal? Ich habe das noch nie so gefühlt."
    Es war ja nicht so, als hätte Sisar bisher ohne Frauen gelebt. Er wusste schon, weshalb es zwei unterschiedliche Geschlechter gab, aber noch nie hatte er so ein intensives Verlangen gespürt.
    "Ja Meister, auch das ist menschlich und völlig normal. Auch das wirst du mit der Zeit besser kontrollieren lernen."



    Im Gegensatz zu Sisar, war Crystal schon immer in der Lage gewesen intensiv zu fühlen. Der Dämon kannte nichts, auch Angst, Hass und all diese Dinge würde er neu kennenlernen. In seinem alten Körper hatte er gedanklich immer einen gewissen Abstand zu diesen Dingen gehabt. Und nun würden ihm alle Gefühle mit neuer Macht begegnen, gegen die er sich anfangs einfach noch nicht wehren konnte. Dazu gehörte auch das Gefühl, welches ihn dazu bewegte Crystal auf das Sofa zu drücken und innig auf die roten Lippen zu küssen.
    Ihm war nicht wirklich klar, was dieser überwältigende Trieb bedeutete. Er wusste eigentlich nur, dass es ihm gut tat. Im Moment gab es für ihn kaum einen Unterschied zwischen Schlaf, Essen und dem Liebesspiel mit Crystal. Alles diente lediglich der Bedürfnisbefriedigung dieses schwachen Menschenkörpers.



    Crystal dagegen empfand das völlig anders. Wenn Dämonen wie sie lieben konnten, dann könnte man sagen, dass sie Sisar liebte. Natürlich nicht so, wie ein Mensch liebte, aber er bedeutete ihr mehr als alle anderen Dämonen, sie hatte stets am liebsten in seinen Diensten gestanden. Und von so einem Moment wie jetzt hatte sie immer geträumt.
    Es war ihr jedoch auch klar, dass sie ihm momentan nicht mehr bedeutete als ein Stück Pizza.





    So, fertig für heute :D
    Geflügelte Wesen auf Sofas sind doof -.-

    Das Interesse der Dämonin an dem Lebendfutter schien zu schwinden und sie wandte sich nun wieder Miranda zu. Diese hatte inzwischen gemerkt, dass Asura wohl nicht besonders gut auf Urteile aufgrund ihrer Katzennatur anzusprechen war und verkniff sich deshalb Fragen wie 'Putzt du dich selbst?' und 'Wie viele Geschwister hast du?'.
    "Also Mensch, jetzt erzähl mal wieso du mitkommen sollst. Ich meine, du bist mir schon irgendwie lieber als ein Erwachsener, aber du siehst nicht wirklich aus, als könntest du irgendwas. Ma hat mir nicht wirklich was erzählt und Pa wollte auch nicht wirklich mit der Sprache rausrücken."



    "Ist Michael dein Vater?" reagierte Miranda auf die Frage mit einer Gegenfrage, welche bei Asura nicht gerade mehr Sympathie zu wecken schien.
    "Ja natürlich, wer denn sonst?"
    "Naja, ich meine du siehst eben total wie deine Mutter aus. Ich meine, man sieht gar nicht, dass dein Vater ein Mensch ist. Das fand ich nur etwas komisch, aber ich kenne mich da ja auch nicht aus." versuchte Miranda sich zu erklären.
    "Naja, es gibt da schon paar Unterschiede, aber die brauchen dich jetzt nicht zu interessieren. Sag mir lieber, wieso gerade du ausgewählt wurdest."
    Miranda zögerte einen Moment. Ja, wieso eigentlich?
    "Weil... nunja... ich habe die Fähigkeit einen Schein zu durchschauen. Und außerdem meinten deine Eltern ich wäre dir als Begleitung bestimmt lieber. Und..." Miranda stockte.
    "Und was?"


    "Und nichts. Das waren eigentlich alle Gründe, die mir genannt wurden. Vielleicht haben sie noch ein paar andere, die sie mir einfach nicht gesagt haben."
    Asura schien diese Begründung zu reichen. Wenn ihre Eltern etwas entschieden, dann hatte das bestimmt auch Hand und Fuß.
    "Gut, meinetwegen. Aber ich will gleich am Anfang klarstellen, dass wir Katzen Einzelgänger sind. Ich werde bestimmt nicht die ganze Zeit bei dir bleiben, besonders Nachts werde ich alleine herumstreunern wollen. Das musst du akzeptieren, sonst wird die ganze Aktion nichts werden."



    ~~~


    "Was... was ist passiert? Und was sind das für komische Erinnerungen? So... bruchstückhaft... verschwommen und auch völlig sinnlos." murmelte Sisar verwirrt und richtete sich vorsichtig auf dem alten Sofa auf.
    "Was ist das für ein Zauber, der das mit meinen Gedanken angestellt hat? Wer hat mich angegriffen?"


    "Keine Sorge großer Meister, das war nur ein Traum. Du hast geschlafen und geträumt, das ist völlig normal für Menschen und kein Grund zur Sorge." klärte Crystal ihn leicht amüsiert auf. Er war vielleicht ein starker Dämon und hatte schon oft im Dienst von Menschen gestanden, aber er wusste anscheinend kaum etwas über sie.
    "Aber wenn das kein Zauber ist, wieso fühle ich mich dann so seltsam?"
    "Was meinst du mit seltsam?"
    "Es lässt sich... schwer beschreiben. Als hätte ich ein Loch unterhalb von meinem Brustkorb. Aber es ist kein direkter Schmerz."
    Crystal musste über diese Unkenntnis fast lachen.
    "Das nennt man Hunger und ist auch normal für Menschen. Ich habe schon etwas besorgt, um deinen Hunger zu stillen."


    "Was ist das?" fragte Sisar angeekelt, als er auf die Pizza schaute.
    "Es ist Menschenspeise. Du siehst es fehlt ein Stück, ich habe schon davon gegessen, um sicher zu gehen, dass es auch ungefährlich ist. Es ist vielleicht etwas ungewohnt für dich, aber es wird deinen Hunger stillen. Du bist jetzt ein Mensch und musst den menschlichen Bedürfnissen wie Hunger nachgeben. Deine Energie ist nicht mehr unerschöpflich, das hast du ja in dem Haus gemerkt. Aus Hunger und Müdigkeit konntest du kaum noch einen Zauber wirken."
    Sisar griff sich ein Stück der Pizza und roch daran, um dann das Gesicht zu verziehen.
    "Mensch sein ist ekelhaft." murmelte er, biss dann jedoch ein Stück ab in der Hoffnung, so endlich dieses seltsame Gefühl namens Hunger zu beseitigen.


    "Iss dich satt und trink auch etwas. Wenn du dann noch müde bist, dann schlafe. Du musst wieder voll zu Kräften kommen und lernen deinen neuen Körper besser einzuschätzen. Wir müssen hier auf jeden Fall weg und uns einen besseren Unterschlupf suchen. Dann musst du erstmal deine Kräfte dafür nutzen diesen zu schützen. In meiner menschlichen Form kann ich problemlos Zeug für uns besorgen, aber wir brauchen auch Geld. Um uns alles mit Magie und Terror zu holen, ist deine und meine Kraft zu begrenzt. Aber auf jeden Fall brauchen wir Nahrung für dich." überdachte Crystal ihre Situation, aber ihre Worte hatten keineswegs Sisars volle Aufmerksamkeit. Dieser entdeckte in diesem Moment ein neues Bedürfnis seines menschlichen Körpers.


    Die Sache mit dem Essen fand er schon nicht mehr so abstoßend und diese Pizza fing sogar an seiner menschlichen Zunge zu behagen. Aber das war nicht die Neuheit, die ihn gerade faszinierte.
    Er kannte Crystal schon lange und hatte sie immer als zuverlässige Dämonin geschätzt, aber seit er in diesem Menschenkörper steckte, übte der weibliche Körper plötzlich eine völlig neue Anziehungskraft auf ihn aus.
    "Also willst du von mir, dass ich den Befehlen meines Menschenkörpers stets folge?" wollte Sisar wissen und wischte sich einige Teigkrümel vom Oberteil.



    ~geht noch weiter~

    Ein Bücherregal, in dem kein Buch fehlte. Die Zeitung lag zusammengefaltet auf dem kleinen Beistelltisch. Fernseher und Musikanlage blieben aus.
    In diesem Raum gab es zahlreiche Möglichkeiten zur Ablenkung, aber nichts davon wurde genutzt. Und das lag nicht daran, dass sich niemand in dem Raum befand. Nein, es gab da schon eine Person, aber diese sehnte sich nicht nach so einer Ablenkung.



    Miranda hatte sich etwas in der anderen Ecke des Raumes zugewandt, während sie darauf wartete ihrer zukünftigen Reisebegleitung vorgestellt zu werden.
    Michael hatte ihr gezeigt, wo sie bei Hunger was zu Essen bekommen konnte, aber sie hatte keinen Hunger. Zunächst hatte Miranda sich die Zeit damit vertrieben aus ihrem Koffer andere Klamotten rauszukramen und sich umzuziehen. Lieblingshose, Lieblingsoberteil, Lieblingsjäckchen... das alles brauchte sie in diesem Moment des Wartens.
    "Na ihr Kleinen? Ihr habt Glück hinter eurer Scheibe."



    "Bei euch da drin gibt es keine Dämonen und eigentlich nichts von dem, was mir hier Probleme macht. Wieso wurde ich nur als Mensch geboren? Und wieso gerade als so eine komische Seherin? Denn nur deshalb ist Sisar doch auf uns aufmerksam geworden, oder? Eigentlich doch nur wegen mir." klagte das Mädchen den bunten Fischen ihr Leid.
    Da hörte sie Schritte und Stimmen. Die eine Stimme gehörte auf jeden Fall Katja, die andere konnte Miranda nicht zuordnen. Das bedeutete, dass sie jetzt wohl gleich eine neue Bekanntschaft machen würde.
    Unsicher richtete das Mädchen sich auf.



    Die Tür öffnete sich und die Katzenfrau betrat den Raum.
    "Hallo Miranda, geht es dir gut? Michael hat mir gesagt du hättest noch immer nichts gegessen. Du hast vielleicht keinen Appetit, das ist ja verständlich, aber du solltest dann trotzdem bald was essen. Immerhin war das ja auch alles ziemlich anstregend für dich." kam die mütterliche Seite der Frau wieder hervor.
    "Ja, ich ess dann später vielleicht was. Jetzt habe ich wirklich keinen Hunger." gab Miranda passend dazu eine Tochterantwort.



    "Gut... naja, dann will ich dir mal deine mögliche, zukünftige Begleitung vorstellen."
    Katrin wandte den Kopf.
    "Schatz, kannst jetzt reinkommen."
    Schatz?
    Miranda war sichtbar überrascht über diese Bezeichnung. Dass Michael ihre Begleitung war, ist sehr zweifelhaft. Aber zu wem sollte Katrin sonst Schatz sagen? Ging sie etwa fremd?
    Eine Person betrat den Raum und da wurde Miranda das 'Schatz' klar.
    "Katrin, ist das deine..."



    "Das ist meine Tochter Asura. Sie ist die einzige Person, der wir wirklich vertrauen können und die sich in der anderen Dimension, in der ihr die Stücke des Stabes suchen müsst, auskennt. Denn für sie ist das dort die zweite Heimat. Oder vielleicht schon die erste."
    Die Mädchen musterten sich gegenseitig kritisch. Dann machte Miranda einige Schritte auf die unbekannte Katze zu und hielt ihr die Hand zur Begrüßung hin.
    "Hallo, ich bin Miranda."
    Asura nahm die dargebotene Hand mit einem freundlichen Lächeln entgegen.
    "Ich freue mich dich kennenzulernen."
    Muskeln bewegten sich in Asuras Hand, als diese kurz die Krallen aus- und wieder einfuhr.



    "Na das sieht doch schonmal ganz nett aus." kommentierte Katrin die ablaufende Szene.
    "Ich lass euch dann mal alleine, ich muss noch etwas erledigen. Lernt euch erstmal bisschen kennen. Und Asura, erzähl Miranda bitte alles notwendige über euer Reiseziel. Und lass die Fische in Ruhe."
    Katrin verließ den Raum. Die Mädchen blieben an Ort und Stelle stehen und starrten sich gegenseitig an.



    Dann wandte Asura sich ab und ging auf das Aquarium zu. Miranda folgte ihr unsicher. Diese Katze schien sie nicht sonderlich leiden zu können.
    "Ähm... hat deine Mutter nicht gesagt du sollst vom Aquarium wegbleiben?"
    Die silbernen Augen mit der dünnen Pupille blitzen Miranda kurz wütend an.
    "Erwartest du echt, dass mich der Jagdtrieb überkommt, ich mir hier Fische fang und die roh fresse?" fauchte die Katze und folgte dann einem besonders großen Exemplar mit den Augen.
    "Das mache ich nur, wenn ich richtig großen Hunger habe."




    ~geht noch weiter~

    So, da bin ich mal wieder :D
    Und ihr seid echt tolle Leser. Anstatt zu bemerken, dass der Inhalt ziemlich klischeehaft und einfach war, lobt ihr die Sims :roftl

    @ Shoshana: Ich hatte auch viel Spaß daran die Sims zu gestalten, an dem Zeug sammel ich ja schon seit dem Ende vom ersten Teil :D Und was die Hübsche angeht, das klären wir später irgendwann mal ;)

    @ LadyLilith: In die Bilder hab ich ja auch eine Menge Mühe gesteckt. An dem Lufttypen hab ich ewig rumgebastelt, weil ich nich wusste, wie ich den anziehen soll :rollauge

    @ Rivendell: Ja, du hast Recht, Sisar müsste in dem Menschenkörper bleiben, um die Macht des Stabes nutzen zu können ;) Und die Variante mit dem hübschen Jungen... hach, da juckt es mich ja auch in den Fingern... aber das wäre ja noch mehr Klischee :D Das kann ich mir echt nicht leisten XD


    So, gleich gehts los :D

    Stille herrschte in dem Gebäude. Eine unangenehme Stille, die Ruhe nach dem Sturm. Lea spürte die Panik in sich. Was hatte sie da gerade gesagt? Und wie konnte sie es wieder zurück nehmen? Wer war sie denn, dass sie so über ihn urteilen konnte? Dass jetzt keine Freundschaft mehr zustanden kommen konnte, war nun ganz allein ihre Schuld...
    "Simon, ich... ich wollte nicht..." stotterte sie und starrte auf den schwarzen Haarschopf vor sich. Simon hielt den Kopf gesenkt, sodass Lea seine Augen nicht sehen konnte. Und sie wusste selbst nicht, ob das gut oder schlecht war.
    Sie legte ihm die Hand auf die Schulter und schaute nun ebenfalls auf den Boden, während sie mit den Tränen kämpfte. Sie hasste sich, weil sie sich die Chance auf eine Freundschaft nun vollkommen verbaut hatte, mit einer totalen Überreaktion.
    "Es tut mir Leid, ich wollte nicht..."
    "Was wolltest du nicht? Die Wahrheit sagen? Tja, das hast du aber nunmal getan." erklang die sanfte Jungenstimme, von Reue geprägt und einem Lächeln begleitet.



    Lea hob den Kopf, schaute Simon an und zog ganz schnell die Hand wieder zurück.
    "Du hast ja vollkommen Recht, ich lasse niemanden an mich ran und erwarte, dass die anderen sich Mühe geben. Und ich ärgere mich dann, weil es niemand tut und schließ mich noch mehr ein. Und so verbaue ich mir Chancen auf neue Freundschaften. Und weißt du, was wirklich schade ist? Dass ich es anscheinend zu spät verstanden habe."



    "Simon... es ist doch nie zu spät etwas zu verstehen..." flüsterte Lea verwundert.
    "Doch, ist es. Ich habe es zu spät verstanden, um noch mit dir befreundet zu sein. Denn so wie es sich angehört hat, willst du ja nichts mehr mit mir zutun haben. Und ich kann es dir nicht einmal übel nehmen. Ich bin dir deswegen nicht böse oder so, das darfst du nicht falsch verstehen. Ich bin es auf mich selbst."
    Er war wirklich traurig, er bereute sein Verhalten. Man hörte es aus seiner Stimme und sah es in seinem Gesicht. Und schon allein deswegen konnte Lea in keinster Weise mehr auf ihn wütend sein.
    "Simon, das Bild für den Winterball, hast du das gemalt?"



    Der Junge wandte den Kopf und schaute Lea verwundert an.
    "Ja, hab ich, immer bei meinem angeblichen Nachsitzen. Wieso?"
    "Wenn es aufgehängt wird, würdest du es irgendwem sagen? Kommst du überhaupt zu dem Winterball?"
    "Ich... naja, ich hatte es eigentlich nicht vor."
    "Hlör zu, ich kümmere mich darum, dass dein Bild ausgehängt wird. Und ich bitte dich darum zu dem Ball zu kommen. Wenn du das machst, dann vergess ich den ganzen Mist und wir sind Freunde. Okay?"
    Lea griff Simon bei den Schultern und lächelte ihn aufbauend an. Und daraufhin lächelte er auch.
    "Muss ich mich wegen dir wirklich in einen Anzug quälen?" fragte er, jedoch nicht kritisch, sondern eher scherzhaft.



    "Es gibt auch noch eine zweite Variante. Als Lex mit mir hier war, hab ich Fotos von deinem Bild gemacht und die hab ich an Resa geschickt, sie jedoch als zufälligen Fund bezeichnet und gesagt ich weiß nicht, von wem die sind. Ein anderer Weg für dich unsere Freundschaft zu retten wäre also auch, dass du dich hierzu bekennst." schlug Lea als Alternative vor. Diese Variante wäre ihr für ihn lieber gewesen, aber sie wusste auch, dass sie nicht gleich wieder zuviel von ihm fordern durfte.
    "Okay, ich komme auf den Ball. Versprochen."



    Eine angenehme Wärme durchfloss Lea. Er war bereit für sie und nur für sie allein auf den Winterball zu kommen, nur damit sie nicht mehr wütend auf ihn war. Und er lächelte sie so freundlich an. Das erste Mal hatte das Mädchen wirklich das Gefühl, nun bei ihm in seiner Welt zu sein. Die ganze Zeit hatte sie versucht sich irgendwie über die Hintertür einzuschleusen, aber nur der direkte Weg brachte endlich den erhofften Erfolg.
    "Und danke, dass du mich nicht verraten hast. Und dass du es mir jetzt gesagt hast. Das bedeutet mir viel."
    Jetzt schoss Lea die Röte ins Gesicht und erinnerte sie daran, dass sie noch etwas mehr als Freundschaft für ihn empfand.
    "Anders... anders könnte ich es nicht."









    Hoppla, is ja ganz schön kurz... aber ich denke es reicht ^^
    Wobei... wenn ich es schon nicht lassen konnte das Foto zu machen, dann kann ich es euch ja auch noch zeigen.
    Es trägt den Titel 'Yey, eine neue Freundin!'



    Aber es gehört nicht zu dem Geschehen in der Fortsetzung! Zumindest nicht dem geschriebenden... ;)

    Hachja, ich bin so ein vorbildlicher Schüler, erkälte mich brav in den Ferien -.-
    Mal schauen ob das heute was wird, mit dem ganzen Rotz im Hirn... und ob ich genauso oft Textpassagen nochmal umschreib vorm Abschicken wie letztes Mal :D

    @ miesi: Du hast Recht, Leas Ausbruch war schon sehr hoch angesetzt. Ich denke das ergibt sich daraus: Je mehr man eine Person mag, desto tiefer ist man verletzt und desto größer wird der Ausbruch. Aber das ist jetzt nur meine Vermutung...
    Und letztes Mal war Simon noch die tolle 'harte Nuss' und plötzlich ist er der nervige Selbstmitleidversinker? Interessante Wandlung :D Und das Abschicken der Mail wird sich vielleicht im Nachhinein als recht dumme Idee herausstellen, aber es war immerhin der Auslöser dafür, dass Lea überhaupt zu ihm hingegangen ist. Also ohne wär'e gar nix geworden ;)

    @ LadyLilith: Jaja, auch Lealein steckt voller Überraschungen :D Wir wollen doch nicht nur vielschichtige Nebenchars, wäre ja langweilig ;)

    @ McFly: Ja, ich auch so bisschen. Zwar hat man die Idee meist im Kopf, aber die Chars entscheiden gerne mit, was sie denn sagen wollen :rollauge (den Smiley benutz ich auch zu selten...)

    @ Fast Forward: Woho, ich habe einen faszinierenden Char XD Und was er nun genau macht... tja, gleich kannst du es lesen ;)


    Na mal schauen, ob ich was vernünftiges auf die Reihe krieg... :cool:

    "Falls du Lex erwartest... das bin ich nicht."
    Er blieb völlig ruhig, als Lea diese Worte aussprach. Simon legte die Palette beiseite und stellte den Pinsel in einen Becher. Dann nahm er sich einen bunten Lappen, welcher wohl kürzlich noch vollkommen weiß gewesen war, und wischte sich damit die Hände ab.
    Und danach wandte er sich endlich seinem Besuch zu. Die Hände in die Hüften gestemmt, musterte er Lea.
    "Was willst du hier? Hatte Lex keine Lust selbst herzukommen?"


    "Lex hat mich nicht geschickt. Sie hat mir das hier vor einigen Tagen gezeigt, aber heute hat sie mich nicht hergeschickt."
    Simon schien über diese Worte verwundert zu sein.
    "Und wieso bist du dann hergekommen?"
    Weil ich dachte ich kann hinter deinem Rücken handeln. Aber ich kann es nicht.
    "Weil... weil mir das hier so sehr gefiel. Ich musste mich nochmal selbst davon überzeugen, dass es wirklich da war und auch, dass du wirklich dafür verantwortlich bist. Aber jetzt habe ich es gesehen, auch wenn ich es noch immer nicht recht glauben kann."
    Lea lief auf Simon zu.
    "Es ist so wunderbar, was du hier tust."


    "Nunja... ähm... danke."
    Simon schaute das Mädchen einen Moment an, er wirkte noch immer reichlich verwirrt.
    "Wenn das alles war... dann kannst du ja wieder gehen, oder?" fragte er unsicher und sah, wie das Lächeln aus Leas Gesicht verschwand.
    "Meinetwegen kannst du auch bleiben, vorschreiben kann ich dir ja nix. Du würdest mich ja nicht stören oder so..." ergänzte er schnell.
    "Ich bin es zwar gewöhnt alleine zu arbeiten, aber... naja, du würdest mich wirklich nicht stören. Also bleib ruhig, wenn du willst."


    "Simon... wieso sagst du nichts?" flüsterte Lea.
    "Was meinst du damit? Ich hab doch gerade geredet." gab Simon mit größerer Verwirrung zurück.
    "Das meine ich doch nicht! Wieso sagst du niemandem, was du kannst? Das ist so ein großes Talent und du schaffst solche fantastischen Dinge, wieso hälst du es geheim? Lex hat mir erzählt, dass diese Gebäude hier ebenfalls abgerissen werden soll. Wie kannst du das zulassen? Wie kannst du zulassen, dass hier alles zerstört wird? Ich verstehe das einfach nicht! Wovor hast du Angst? Wieso willst du nicht, dass andere Menschen dich kennen, wie du wirklich bist? Wieso schließt du dich immer so ein?"


    Simon schaute das Mädchen einen Moment lang stumm an. Dann schloss er die Augen und wandte den Kopf ab.
    "Weil... weil ich nicht will, dass Menschen mich deswegen mögen." zischte er. Lea wollte etwas sagen, wurde jedoch durch seinen Blick gestoppt, welcher ihr plötzlich genau in die Augen zielte. So direkt hatte er sie noch nie angesehen.
    "Ich sehe es doch so oft bei Chad! Er ist beliebt und er hat viele Freunde, weil er so gut in Sport ist und was weiß ich wieso noch. Aber wenn es ihm mies geht, dann war niemals jemand da. Meinst du seine tollen Freunde haben sich blicken lassen, als Brüderchens Image runter war? Nein, erst als er nach drei Monaten wieder ungekrönter Schulkönig war, da kamen sie alle wieder angerannt. Das will ich nicht, ich will keine so falschen Freunde, die mich nur wegen dem mögen, was ich kann. Deshalb sage ich es niemandem und deswegen schließe ich mich so ein. Darum will ich gar nicht beliebt sein, so wie Chad. Damit ich nie zwischen echten und falschen Freunden unterscheiden muss."


    Er erklärte es ruhig und er erklärte es teilweise mit einem Lächeln. Aber er machte Lea mit seinen Worten unglaublich wütend.
    "Simon, du bist so unfair!" warf sie ihm an den Kopf. Die Hände des Mädchens ballten sich zu Fäusten.
    "Wenn du niemanden zeigst, wie du bist, wie soll dich dann jemand wegen deinem Charakter mögen? Dass alle deine alten Freunde solche echten Freunde sind, das stellst du damit sicher, aber was ist mit neuen Freunden? Du lässt ja niemandem die Chance kennenzulernen, wie du wirklich bist! Was erwartest du von den Menschen, die deine Freunde werden wollen?"



    "Wenn sie es wert sind und wirkliches Interesse zeigen, dann werden sie sich Mühe geben deinen Charakter zu ergründen. Das denkst du, oder? Aber nichtmal diese Chance lässt du ihnen!" fuhr Lea den Jungen vor sich weiter an. Diese Erkenntnis trieb ihr die Tränen in die Augen und es tat weh diesen Gedanken weiterzudenken. Aber sie tat es trotzdem. Sie wollte, dass Simon begriff, was er eigentlich tat!



    "Immer schließt du dich ab und wenn man glaubt dich zu kennen, da taucht ein neues Geheimnis auf, welches man lösen muss. Und du sieht nicht einmal die Mühe, du siehst gar nichts! Du sagst vielleicht du willst neue Freunde, aber in Wirklichkeit machst du es doch unmöglich eine Freundschaft zu dir aufzubauen! Denn nach einer Weile fragt sich jeder vernünftige Mensch, ob sich die Mühe überhaupt lohnt!"
    Irgendwie mischte sich in all die Enttäuschung und die Wut noch ein anderes Gefühl. Das Gefühl, als würde die eben erwähnte Vernunft nun auch bei ihr einsetzen.
    "Es ist wirklich unmöglich eine Freundschaft zu dir aufzubauen, egal wie sehr man es auch versucht!"




    So, das war's von mir für heute ^^