50. Kapitel
Es war bereits dunkel geworden, als Rebecca von ihrem Ausflug und Treffen in der Stadt
zurückkehrte. Ihre drei Freundinnen und sie trafen sich regelmäßig um sich in den besten
Cafes, Restaurants und Boutiquen sehen zu lassen und das Geld ihrer Männer auszugeben.
Heute allerdings hatten sie weder das Interesse an teurer Mode noch an ihrgendwelchen
Gaumenfreuden. Es ging einzig und alleine um ein ein Thema. Das blaue Baby! Rebecca
hatte wieder versucht ihre drei Seelenverwandten daon zu überzeugen, daß sie gegen
diese Nachbarschaft beukottieren mussten. Leider stellten sich 2 der Frauen gegen sie,
mehr aus Angst Ärger zu bekommen und somit die goldene Kreditkarte ihrer Männer zu
verlieren. Nur Barbara, Rebeccas beste Freundin, hielt zu ihr. Das einzigste was ihr Sorgen
machte war, daß sie keine Ahnung hatte, was sie unternehmen sollte. Umgeworfene
Mülltonnen und Zettel im Briefkasten konnten einfach nicht wirksam genug sein um diese
Familie zu einem Auszug zu bewegen. Relativ unzufrieden begab sich Rebecca nach Hause.
Robert war schon am Abend zuvor nicht sehr gesprächig gewesen, doch das änderte sich
am darauffolgenden Morgen. Er konnte das alberne Getue von seiner Frau einfach nicht
mehr ertragen. Es war an der Zeit sie zur Rede zu stellen. "Rebecca ich muss mit Dir reden".
"Ach Schatzilein. Hat das nicht Zeit bis ich beim Frisör war? Ich habe in einer halben Stunde
einen Termin". Um ihren Satz zu unterstreichen, sah sich Rebecca demonstrativ ihre Haarspitzen
an und seufzte. "Du warst erst letzte Woche beim Frisör. Was willst Du schon wieder da? Nein!
Ich weis schon. Tratschen, was sonst. Gibt es eigentlich noch irgendetwas anderes, daß Dich
beschäftigt, als Dein kindisches "ich muss ganz schnell zusehen wie ich dieses blaue Baby
aus meinem Blickfeld schaffe" getue?" Entsetzt schaute Rebecca ihn an. "Aber Robert! Wie
kannst Du nur so etwas von mir denken?" "Es reicht! Ich verlange von Dir sofort und wenn ich sage
sofort, dann meine ich auch sofort, mit Deinen Intriegen gegen die Lawsons aufzuhören, sonst
ist das Erste was ich tue...."
"Oh Robert, Schatzi. Niemals würde ich irgendwelche gemeinen Dinge tun. Wiso denkst Du
nur so schlecht von Deinem Rebeccamäuschen. Ich möchte nur zum Frisör, damit er meine
Farbe auffrischt. Guck doch wie stumpf sie aussieht und schließlich ist doch morgen das
Dinner mit dem Bürgermeister und seiner reizenden Gattin". Robert seufzte. Irgendwie schaffte
sie es immer wieder ihn um den Finger zu wickeln, egal wie oft er sich vorgenommen hatte,
sich nicht einlullen zu lassen. "Schon gut. Geh zu Deinem Frisör. Und wenn Du wieder da bist,
solltest Du Dich einmal um unseren Sohn kümmern. Er ist in einem Alter, in dem er viel Zuwendung
braucht. Er will lernen. Und zwar von uns und nicht von irgendeiner Nanny". "Natürlich Spatzihasi.
Ach! Ja natürlich. Ich muss ja noch eine Nanny für morgen bestellen. Bis später Schmusibärchen"
sagte sie und dackelte davon. Er hasste es, wenn sie diese furchtbaren Kosenamen benutzte.
Auch wenn er ihr das immer wieder sagte, sie verwendete sie trotzdem.
Unzufrieden mit sich selbst, eben weil Rebecca es geschafft hatte ihn wieder zu umgarnen,
ging er in das Kinderzimmer von Sean, der fleißig auf seinem Auto herumkaute. Lächelnd
hob er den kleinen Jungen auf und drückte ihn an sich. "Du kleiner Spatz. Ich wünschte Du hättest
eine liebevollere Mutter, die nicht den ganzen Tag herumspioniert oder Geld ausgiebt, sondern
eine, die Dich liebt mit jeder Faser ihres Herzens". Traurig sah er Sean an. "Ba ba" plapperte
Sean und grapschte nach Roberts Nase. "Hey Du kleiner Räuber. Pass auf! Gleich gibt es...
Kille kille auf den Bauch!" Er kitzelte Sean an Hals, Brust und Bauch, sodas dieser laut
kicherte. Sean war Roberts Sonnenschein, auch wenn es nicht sein leiblicher Sohn war. Er
hätte so gerne eigene Kinder gehabt, doch Rebecca war von Anfang an dagegen. Sie wollte
sich ihre Figur nicht verhunzen. Doch da Robert nicht nachgab und man in der Gesellschaft mit
einem Kind besser dastand, es gehörte halt dazu, einigten sie sich auf eine Adoption. Sie
hatten Glück und Sean als 4 Monate altes Baby bekommen. Er hatte den kleinen vom ersten
Augenblick geliebt, wie seinen eigenen Sohn. Bei Rebecca war er sich da nicht sicher.
Wieder einmal zufrieden mit ihrem Äusseren begab sich Rebecca in das Schlafzimmer
um sich ihr aufreizenstes Nachtgewand anzuziehen. Davor hatte sie Sean ein schnelles Lied
vorgesungen und ihn zu Bett gebracht. Sie musste Robert wieder besänftigen, damit er
Ruhe gab. Das Gespräch vom heutigen Morgen, hatte ihr gar nicht geapsst. Sie musste
vorsichtiger sein. Prüfend sah sie sich im Spiegel an. Sie war wunderschön. Ihr Körper
makellos, ihre Brust wie zwei Pampelmusen. Sie waren das Erste, was sie sich mit Roberts
Platinkarte geleistet hatte. Alles andere war echt. Sie war eben naturschön. Nicht wie ihre
Freundinnen, die 5 mal im Jahr zum Schönheitschirurgen rannten. Sie lachte leise in sich hinein.
Der liebe Gotte hatte es einfach gut mit ihr gemeint.
Jetzt musste sie nur noch etwas für die Stimmung im Haus tun. Lasziv legte sie sich auf
das Bett und rief nach Robert. "Darling, wo bleibst Du? Mir ist kalt und ich brauche etwas
Wärme" flötete sie. Robert hatte sich bereits Bettfertig gemacht und legte sich zu Rebecca in
das Bett. Sofort begann Rebecca ihren Mann zu streicheln und zu liebkosen. "Rebecca, nein!
Ich......lass....also...eigentlich wollte ich schlafen. Morgen.......habe ich... einen...wichtigen Termin".
"Den hast Du jetzt auch mein Hase. Und zwar mit mir". Sie schwang sich über Robert, sodass
ihre Brust fast in seinem Gesicht hing. Ihr Duft betörte ihn und Rebecca wusste, daß sie
gewonnen hatte.
Viviane war gerade dabei bei Schlumbel, Nicos Meerschweinchen, klar Schiff zu machen, als
das Telefon läutete. "Hey Ayleen! Schön das Du anrufst. Wie geht es Dir?" "Danke gut
soweit. Das Praktikum bei Wyland & Kramer ist wirklich toll. Ich kann mich wieder nur bei Dir
bedanken. Eigentlich wäre das ja Dein Job gewesen". "Tja, man kann eben nicht alles haben.
Ich hoffe Du denkst an mich, wenn Du erst mal erfolgreich Deine eigene Firma gründest. Bis
dahin habe ich erst einmal andere Pläne wie Du weist" sagte Viviane mit einem Blick auf ihren
Babybauch. "Wie geht es dem Baby? Wisst ihr inzwischen was es wird?" Viviane schüttelte
den Kopf, als ob man es durch das Telefon sehen könnte. "Keine Chance. Jetzt bleibt nur noch
abzuwarten. Der Arzt sagt, daß es nicht mehr lange dauert. Was macht Madame Schreckschraube?"
"Zum Glück mal gar nichts. Vielleicht sind ihr die Ideen ausgegangen. Trotzdem geht mir das alles
nicht aus dem Kopf. Vielleicht sollten wir mal in den Urlaub fahren, wenn ich das mit dem Büro
klären kann". "Das ist eine gute Idee. Rede mit John darüber. Du ich muss auflegen, sonst haut die
Meersau ab. Sag mir bescheid, falls ihr fahren solltet. Ich hab Dich lieb. Ciao". "Ich Dich auch".
Abends saßen Viviane und Nico zusammen vor dem Fernseher, um sich ihre Lieblings-
comedysendung anzuschauen. Doch Viviane war nicht nach Lachen zumute. Nico schaute
sie besorgt an. "Was ist los mit Dir? Das war doch lustig. Sonst liegst Du halb auf dem Boden
vor lachen. "Es ist wegen Ayleen. Ich mache mir Sorgen. Die Sache mit der Nachbarin scheint
ganz schön an ihren Nerven zu ziehen. Ich würde den beiden gerne helfen und weis nicht wie".
Nico legte seiner Lebensgefährtin den Arm um die Schultern. "Ich würde den beiden auch gerne
helfen. Aber vielleicht sollten wir uns nicht einmischen. Guck mal, wir bekommen bald unser Baby
und Aufregung kannst Du momentan auch nicht gebrauchen. Was sollen wir denn auch tun?"
"Hingehen und ihr eine pfeffern". Nico lächelte. Typisch Viviane! "Also gut. Ich rede mal mit
John, ob man nicht gemeinsam etwas tun kann". Viviane nickte stumm. Irgendetwas musste man
doch unternehmen können, doch Nico hatte recht. Auf eigene Faust konnten sie nichts tun.
geht gleich weiter....