Beiträge von Innad

    Schnappschüsse :)


    Eileen ist offensichtlich nach der Umdekorierung des Arbeitszimmers langweilig



    Und hungrig ist sie wohl auch ;)



    Das geht mir übrigens sowas von auf die Nerven, dieses ständige "mhhh-"Bauchgereibe. Nur weil ich gerne koche, stehe ich doch nicht in jeder Lebenssituation irgendwo rum und reibe mir unablässig den Bauch mit verklärtem Gesicht :rollauge oder???


    Und die Sims lassen sich davon ja überhaupt nicht abbringen, egal, was man ihnen gerade eingegeben hat. Neulich hat sich im Spiel mal einer den Bauch gerieben, obwohl gerade ein Einbrecher im HAus war und er eigentlich die Polizei hätte rufen sollen. Aber nee, zum Bauchreiben muss man sich die zeit nehmen. So viel zeit muss sein! :angry


    So, wieder zurück zum "Set" ;)


    Während manche meiner Sims sich so gar nicht mit ihren Rollen identifizieren, tut Herr Kuhrmaier das perfekt :eek: Schaut euch mal die Sprechblase an



    Das ist doch tatsächlich eine Stechuhr, oder? Jaja, ganz der Herr Cheffe.


    Für das KiTa-Bild habe ich eine neue Familie gegründet, mit Eileen und der Erzieherin und schaut euch das Bild mal an :D



    Hihi, soso, Eileen hat die Ufer gewechselt.


    Kaum eingezogen lautet ihr Wunsch übrigens "Techtelmechtel mit Erzieherin" :eek:


    So und jetzt bitte nicht erschrecken, ich habe ein Kind aus Marcel und Eileen für die KiTa Szene erstellt und das sah SO aus ...



    Wow :misstrau Was für Augen!


    Ich hab übrigens auch eines zwischen Eileen und dem Doc versucht :rollauge das sah viel besser aus :D;) (auf dem Familienbild der Junge in den kurzen Hosen ganz links)

    36.

    Müde ließ Eileen sich auf ihr Bett fallen.
    Es war ihr erster Arbeitstag gewesen, und er hatte sie mehr gefordert als sie es sich vorgestellt hatte. Vermutlich hatten die Ärzte recht gehabt, noch eine Woche mehr zum Erholen wäre ihr gut bekommen. Aber angesichts ihrer ohnehin schon so schwierigen Situation war es wohl nicht empfehlenswert, noch mehr zu fehlen.



    Sie hatte das Gespräch mit Herrn Kuhrmaier hinter sich gebracht, auch wenn es nicht einfach gewesen war.
    Zuerst hatte sie ihm nur still gegenüber gesessen und nicht recht gewusst, wie sie ihm die Tatsache, dass sie erneut schwanger war, beibringen sollte.
    Doch dann hatte sie einfach zu sprechen angefangen, und er war verständnisvoller gewesen als sie vermutet hatte.
    Offenbar tat sie ihm leid, als nun bald alleinerziehende und verlassene Mutter.
    Aber er war eben auch Geschäftsmann und hatte ihr klar gemacht, dass er keine weiteren Fehlzeiten mehr tolerieren konnte.



    Das war Eileen klar, denn immerhin war sie neben Lene die einzige Mitarbeiterin der kleinen Firma – mal abgesehen von einigen Vertriebsleuten im Außendienst, die meist von zu Hause arbeiteten und nur zu generellen Besprechungen in der Firma auftauchten.
    Das bedeutete, dass Lene alle Arbeit übernehmen musste, wenn Eileen fehlte. Und wenn Lene ausfiel, ob nun aufgrund von Urlaub oder Krankheit, musste sie vollkommen einsatzfähig sein. Sonst stand der Betrieb.
    Natürlich war sie sich auch darüber bewusst, dass ihr Chef sie – selbst wenn er es übers Herz gebracht hätte – während der Schwangerschaft nur schwer kündigen können würde. Aber schließlich musste sie auch darüber hinaus denken und sich die Arbeit für die Zukunft erhalten. Als alleinerziehende Mutter mit einem Baby würde sie auf dem Arbeitsmarkt – erst recht nach einer Kündigung- nur schlechte Karten haben.
    Eileen seufzte müde, während sie an das Gespräch zurück dachte. Herr Kuhrmaier hatte sie damit beauftragt, noch im Laufe dieser Woche eine Stellenanzeige für eine Vertretung zu schalten, die Eileen während ihrer Mutterschaftszeit ersetzen würde.



    Natürlich hatte er auch wissen wollen, wie lange Eileen im Erziehungsurlaub zu bleiben plante. Doch Eileen hatte ihm noch nicht antworten können. Sie war sich selbst noch nicht im Klaren darüber, wie es weitergehen sollte.
    Das Wochenende hatte sie dazu genutzt, sich über genau jene Fragen intensive Gedanken zu machen. Aber es war alles so furchtbar vertrackt und kompliziert!
    Eigentlich durfte sie noch nicht einmal während der Mutterschutzzeiten zu Hause bleiben. Wie sollte sie sich nur über Wasser halten, wo ihr das Geld doch schon jetzt hinten und vorne fehlte? Natürlich würde sie Mutterschutzgeld erhalten, aber der Betrag wäre deutlich kleiner als ihr eigentliches Gehalt.
    Sie wagte nicht daran zu denken, was geschehen würde, wenn sie im Laufe der Schwangerschaft aus irgendeinem Grund für eine längere Zeitspanne ausfallen sollte. Alleine dieser Gedanke übte einen derartigen Druck auf sie aus, dass sie das Gefühl hatte, einfach nur weglaufen und sich verkriechen zu wollen.
    Es war einfach alles zu viel, woher sollte sie nur die Kraft nehmen, all das zu schaffen?
    Sie hatte am Wochenende auch viel mit ihren Eltern gesprochen. Ihre Mutter hatte sich bereit erklärt, das Kind vorerst tagsüber zu nehmen, damit Eileen ihren Job weiterhin behalten konnte.
    Aber der Gedanke daran schnürte ihr die Kehle zu. Sie wollte das kleine Würmchen nicht im Alter von sechs Wochen schon den ganzen Tag abgeben!



    Eileen spürte, wie sich die Tränen in ihren Augen sammelten. Sie hatte sich das alles so anders vorgestellt und ausgemalt.
    Zwei oder drei Jahre mindestens hatte sie zu Hause bleiben und das Kind aufwachsen sehen wollen. Das wäre auch gar kein Problem gewesen, denn Marcels Gehalt hätte ausgereicht, um alle Notwendigkeiten zu decken. Natürlich hätten sie sich einschränken müssen, aber mit dem zusätzlichen Kindergeld wäre das schon gegangen.
    Nun ja, man hätte vielleicht nicht mehr so oft in Urlaub fahren und so großzügig in der Erfüllung einiger Wünsche sein können, sicherlich.
    Aber um die Notwendigkeiten des alltäglichen Lebens hätten beide sich mit Sicherheit keinerlei Gedanken machen müssen.
    Und jetzt?
    Nun wuchs ihr Kind in ihrem Bauch heran, und sie musste sich schon jetzt Gedanken darüber machen, ab wann sie es abgeben und seine Erziehung mit all den kleinen und großen wertvollen Momenten anderen überlassen müsste.
    Sie hatte sich bereits erkundigt, es gab in der Nähe eine Kindertagesstätte, welche bereits Kinder ab sechs Monaten betreute.
    Doch hier drehte sich ihr der Magen noch viel mehr um – nein, das war nicht ihre Vorstellung von der Mutterschaft, die sie sich gewünscht hatte.



    Nun liefen die Tränen doch in Strömen über ihr Gesicht und erschöpft wischte sie sich mit dem Handrücken darüber.
    Natürlich war Marcel verpflichtet, sich am Unterhalt zu beteiligen. Aber um zu sehen und planen zu können, inwieweit er diesen Pflichten nachkommen würde, stand Eileen erst einmal noch das Geständnis, überhaupt schwanger zu sein, bevor.
    Sie konnte sich schon ausmalen, dass Marcel erst einmal die Vaterschaft anzweifeln würde. Natürlich war klar belegbar, dass er der Vater war – alleine schon, weil die Schwangerschaft definitiv noch während ihrer Ehe entstanden war.
    Dennoch traute Eileen ihm inzwischen alles zu.
    Was wenn er auf einen Vaterschaftstest bestehen würde?



    Dieser war soweit sie wusste erst nach der Geburt möglich, zumindest wenn er gefahrenfrei ablaufen sollte. Und bis das ganze vor Gericht ausgefochten sein würde, musste sie sich im Zweifelsfalle alleine über Wasser halten.
    Eileen seufzte schwer. Sie kannte sich mit alldem nicht aus – woher, wieso auch?
    Noch vor zwei Monaten hatte es kaum ferner liegende Gedanken gegeben.
    Klar war jedenfalls, dass sie sich nicht festlegen konnte, bevor sie nicht mit Marcel gesprochen hatte. Und schließlich hatte ihr die Anwältin auch dringend dazu geraten, ihn nicht im Dunkeln über seine Vaterschaft zu lassen.
    Eileen schluckte hart, sie überlief es bei dem Gedanken, sich jetzt mit Marcel konfrontieren zu müssen.
    Sie hatte es nicht einmal geschafft, seine Anrufe entgegen zu nehmen. Seit seinem Unfall versuchte er fast täglich sie zu erreichen.
    Schon im Krankenhaus hatte er nach ihr gefragt, aber natürlich war sie nicht in der Verfassung gewesen, ihn zu sehen und war ohne noch einmal in das nur zwei Zimmer neben ihrem befindlichen Krankenzimmer zu schauen, nach Haus gegangen
    Seitdem rief er fast täglich an; sie sah es an der Nummernanzeige, erst heute hatte er auch etwas auf den Anrufbeantworter gesprochen.



    Sie wusste nicht, was er wollte – er hatte sie heute Morgen nur informiert, dass er am Mittwoch- also übermorgen – entlassen werden würde. Offenbar hatte die schwere Gehirnerschütterung, die er sich zugezogen hatte, ihn doch länger in der Klinik gefesselt als zuerst angenommen. Im Zuge dieser Benachrichtigung hatte er sogar die Telefonnummer seiner neuen Freundin hinterlassen, denn dort war er ab Mittwoch erreichbar.
    Hatte ihn sein Unfall zum Nachdenken gebracht, hatte er sich vielleicht doch um sie gesorgt oder gar Schuldgefühle entwickelt, weil die Situation in der Klinik an jenem Abend derart unglücklich verlaufen war, dass es Eileen förmlich den Boden unter den Füßen weggezogen hatte?
    Aber wenn sie an ihren ersten Zusammenbruch nur kurz nach ihrer Trennung und seiner gleichgültigen Reaktion daraufhin zurück dachte, schien diese Variante für sie auszufallen.Obwohl sie bei Marcel überhaupt nichts mehr vermuten konnte oder wollte.
    Eileen stand auf und sah zum Fenster hinaus. Draußen regnete es; es war ein kalter Regen, der sicherlich bald eine Eisfläche auf der Straße bilden würde.


    Sie dachte einen Moment daran, dass diese Wetterverhältnisse zum Glück nicht schon letzte Woche bestanden hatten, als Marcel seinen Unfall hatte. Bestimmt wäre dieser dann nicht so glimpflich ausgegangen.
    Bei diesem Gedanken biss sie sich auf die Lippen. War sie nicht vielleicht genauso wie er, gleichgültig gegenüber der Tatsache, dass er einen nicht gerade ungefährlichen Unfall gehabt hatte und immerhin etliche Tage in der Klinik hatte verbringen müssen?
    Früher wäre sie vor Sorge fast vergangen und nun – sie seufzte und drehte der Scheibe den Rücken zu, während sie sich aus den Kleidern schälte.
    Erleichtert seufzte sie auf, als sie die enge Jeans ausziehen konnte, schlüpfte in ihren Schlafanzug und schaute an sich herunter. Ihr Bauch begann sich langsam deutlich nach vorne zu wölben.
    Nun ja – sie hatte wohl auch eine gute „Ausrede“ für ihre fehlende Anteilnahme an Marcels Blessuren. Aber diesen Grund kannte er ja nicht, und vielleicht wunderte er sich, wieso sie sich nicht meldete oder ihm wenigstens gute Besserung wünschte?



    Immerhin hatten sie so viele Jahre miteinander verbracht, da war man sich nicht gleichgültig – egal, wie man es drehen und wenden mochte.
    Und schon war sie wieder am Ausgangspunkt ihrer Überlegungen. Sie musste es ihm sagen.
    Nur wann. Und wie?
    Also verließ sie das Schlafzimmer und öffnete zum ersten Mal seit Wochen wieder die Tür zum Arbeitszimmer, das immer noch so furchtbar leer da stand und auf irgendeine Weise wie ein Raum wirkte, dem man das Leben entzogen und den man genauso verlassen und aussortiert hatte wie Eileen sich fühlte.



    Sie schob entschlossen den kleinen Tisch, den Marcel noch übrig gelassen hatte, an die Wand und schloss das darauf befindliche Notebook am Strom an.
    Dann räumte sie den wenigen Plunder, den er zurückgelassen hatte, zusammen und stellte ihn an die Seite. Sie betrachtete den Raum unzufrieden. Immer noch zu leer, viel zu leer.
    Rasch lief sie die Treppe nach unten und einige Minuten später hatte sie die einen der alten Nachttische, die sie bereits zum Aussortieren im Hauswirtschaftsraum deponiert hatte, nach oben getragen – sie waren ja leicht – und neben den kleinen Tisch gestellt.
    Die Kombination wirkte nun zwar recht seltsam, aber mit einer bisher nicht gebrauchten kleinen Lampe geschmückt und einigen Büchern auf den Nachttischen sah der Raum nun zumindest wieder halbwegs bewohnt aus. Ein bisher ungenutzter Stuhl aus dem Flur vervollständigte das Bild.
    Eileen sah sich um, und beschloss, am nächsten Tag einige Bilder aufzuhängen und noch ein oder zwei Pflanzen zu kaufen.



    Eileen nahm auf dem Korbstuhl Platz und machte das Notebook an. Sie musste sich unbedingt ein paar Umstandshosen im Internet bestellen. Wenn sie in den engen Jeans noch länger zur Arbeit gehen musste, würde sie vermutlich irgendwann wegen Sauerstoffmangel umkippen oder das Baby würde nicht mehr weiterwachsen aus Angst vor der Enge.
    Als sie die Hosen bestellt hatte, überkam sie ein seltsames Gefühl. Irgendwie war es nun noch einmal realer geworden – sie hatte sich Umstandskleider bestellt. Sie war schwanger.
    So oft ihr dieser Gedanke in den letzten Tagen auch durch den Kopf gegangen war, so sehr ihr Verstand ihn auch zu begreifen suchte – irgendwie war es immer noch wie ein verrückter Traum.
    Doch jetzt, da sie die Bestellbestätigung auf ihrem Display aufblinken sah, wurde ihr noch einmal bewusst, dass sie bald ein Kind bekommen würde.
    Ein Kind von Marcel, den sie nicht mehr liebte. Der sie nicht mehr liebte.
    Sie schluckte und schlang die Arme um sich. Dann stand sie auf und griff nach dem auf dem einzigen verbleibenden Möbelstück abgestellten Telefon und wählte entschlossen.



    Es tutete ein oder zweimal, dann meldete sich eine Frauenstimme: „Hallo, hier Station Vier, Schwester Judith am Apparat.“
    Eileen schluckte einen Moment und spielte mit dem Gedanken, wieder aufzulegen.
    Dann sagte sie jedoch mit fester Stimme: „Hier spricht Eileen Viersen. Ich würde gerne meinen Mann sprechen.“





    Forsetzung folgt.


    Aber sowohl für das ungeborene Kind als auch für Marcel sollte es die Chance geben, dass sie eine (mehr oder weniger) intakte Vater-Kind-Beziehung aufbauen können, auch wenn das bei einem getrennten Elternpaar nicht ganz leicht ist.

    Und wer weiss, vielleicht wächst Marcel ja wirklich an dieser Aufgabe. Wir haben ja bislang nur Eileens Gefühle kennengelernt und nicht Marcels. Ich bin zwar nicht überzeugt davon, aber wer weiss?



    Das stimmt, das sehe ich auch so. Immerhin ist er der Vater. Und ja, Du hast recht, wir kennen seine Gefühle noch nicht, es ist ja immer Eileens Perspektive, die wir sehen. Du darfst also gespannt sein ;)

    Allerdings bin ich jetzt in meiner Hoffnung, dass die Situation umschlägt ein bisschen erschüttert - es gefällt mir nicht, dass die Anwältin diese Möglichkeit so klar ausgesprochen hat. Erstens: dadurch erscheint mir rein aus einer literarischen Sicht das Eintreffen dieser Siutation unwahrscheinlicher und zweitens wird Eileen jetzt sicher bal anfangen, zu hoffen, dass es in der Tat so kommt. Immerhin hat sie sich jetzt wieder eingestanden, dass Marcel und die Nähe ihr sehr fehlen. Und wahrscheinlich wird sie erstmal böse auf den Boden der Tatsachen fallen, wenn sie ihm von der Schwangerschaft erzählt :(
    Och, bitte sei nicht so gemein, du musst langsam auch mal zeigen, dass Marcel nicht nur ein Egoist ist, sondern auch nur ein Mensch, der ebenfalls Stärken hat... *bei dieser Einstellung bleib*



    Hihi, Du hältst Marcel treu die Stange :) Nur, weil die Anwältin es angesprochen hat, ist es nicht unmöglich, dass es auch so kommt. Es war ja nur eine Option, auch wenn der "Aha"-Effekt dadurch vielleicht weniger groß wäre.
    Und ob Marcel wirklich nur ein Egoist ist... mh, wer weiß???


    Ich könnte mir aber vorstellen, dass er die Vaterschaft erst einmal anzweifelt. Schließlich sind sie ja schon eine ganze Weile getrennt und da er ja eine Neue hat, könnte er auch auf die Idee kommen, dass Eileen sich so kurz nach der Trennung auch mit jemanden vergnügt hat. :misstrau


    +++


    Muahahaha, die Outtakes find ich immer klasse. Ich mag diese Blicke hinter die Kulissen einfach. :roftl


    Stimmt, das könnte MArcel annehmen. Durch die fortgeschrittene SS wird ja aber klar - und lässt sich auch ganz gut nachweisen - dass es noch vor der Trennung passiert sein MUSS. Aber wer weiß, vielleicht unterstellt er Eileen ja, dass sie ihn auch schon betrogen hat... vielleicht auch was ganz anderes. Es ist alles denkbar.


    Und ja, die Outs mag ich auch immer. :D Leider klappt das Fraps bei mir nicht :( Sims fährt meistens nicht hoch, wenn ichs aktiviere, darum kann ich immer noch keine FullShots machen (dann immer das Spiel klein machen, ist mir ehrlich gesagt zu umständlich :D ) und es entgehen manchmal noch bessere Outs, wenn die Sims so total andere Wünsche haben als es ihren Rollen entspricht ;)



    Wie süß, sie am Ende in den Armen des jungen Arztes zu sehen...
    Sie vermisst Marcel doch gar nicht. Das bildet sie sich nur ein. *hypnose*


    Hihi, wer weiß, wer weiß...

    Sooo
    hier noch die Outs. Eure Kommis beantworte ich beim nächstenmal :)



    Eileen achtet sehr auf ihre Figur, aber irgendwie gibt es mit den Laufband-Fähigkeiten noch Probleme ;)



    Interessant ist auch, was in diesem Augenblick anderswo so passiert... während Eileen sich abkämpft, steht Dirk im Bad und reibt sich das Bäuchlein, lach.



    Der kleine Hund, der immer noch auf dem Lot wohnt, hat mal wieder sein geschäftchen im Haus gemacht. Marcel fängt schonmal an zu putzen. Na, immerhin!



    So, und nun hab ich mir ja Juls tollen Tip der Teleporter Katze geladen und direkt mal Frau Anwältin teleportiert. Da die Katze auf dem Vordach steht, kam die gute Dame dann auch da und hat sich schwer darüber beschwert :D Man beachte auch die tolle Klamotte :D



    Ich habe dann fünf Minuten damit verbracht, ihr schmunzelnd dabei zuzuschauen, wie sie auf dem Dach hin- und herlief und sich an jeder Kante erneut lautstark über den fehlenden Ausgang beklagte :D

    Hallo Julsfels,
    es war wieder eine göttliche Fortsetzung, die ich schon vor einigen Tagen genoßen habe.
    Besonders hat es mir übrigens das Bild von Neirya in ihrem Schlafgemacht nach der Feier angetan. Das hat sowas wehmütiges, stilles - sehr großes Kino!
    Während mich das letzte Bild jetzt noch schaudern lässt *brr* :( Ich hoffe, dass meine Vorschreiberinnen Recht mit dem haben, was sie vermuten - das Meduria Neiyra nur einschüchtern möchte. Ich bin mir daber offen gestanden nicht so sicher.


    Ariadna - nee, nee, dies ist mir nun auch nicht gerade sympathischer geworden durch ihr Verhalten. Sie ist eben das klassische Klischee einer adligen Dame. Das schlimme ist, dass sie damit in einem so extremen Kontrast zu Neiyra steht. Sie hat all das, was Neiyra nicht hat - von den Röcken und der (amüsanten Empörung ihrerseits, dass nicht jede Frau automatisch eben jene trägt ;) ) Haube bis hin zu den Beschäftigungen. Es gibt kaum einen größeren Graben als der zwischen Neiyra und ihr.
    Das interessante dabei ist, dass Neiyra sich von der masse abehbt und das "BEsondere" hat, nicht Ariadna. Da Artair aber mit Neiyra aufgewachsen ist, hebt sich Ariadna als typisches Jungfer in Nöten deutlich von der doch recht maskulin auftretenden Neiyra ab.


    Brayan - Brayan, der meiner Meinung nach dieselben Gefühle für Neirya hegt wie sie für Artair und derer gegenüber sie genauso blind ist wie Artair den ihren gegenüber. was für eine vertrackte Situation, die aus der Vertrautheit aller Personen miteinander unterstrichen wird. Wo jeder eigentlich denkt, dass man nur brüderlich/schwesterliche Gefühle füreinander hat, es dem aber nicht so ist. Nur leider immer einseitig in verschiedene Richtungen.
    Auch Brayan tut mir leid. Neiyra wird sich nur klar darüber, dass Brayan ahnt, was sie für Artair empfindet, aber mehr vermutet sie wohl nicht dahinter. Vielleicht denkt sie sogar, dass Brayan auch auf Artair mit eifersüchtig ist, wegen seiner Liebeleien mit Ariadna. Aber dem ist nicht so. Ich denke, Brayan ist eifersüchtig auf Artair wegen Neyira und wird sich nichts sehnlicher wünschen als dass diese ihm die Gefühle entgegen bringt, die sie für Artair hegt.
    Herrjeh, ist das alles kompliziert.


    Die Szene mit der Wache und der Berufung fand ich sehr stimmungsvoll und schön dargestellt, ich frage mich, ob die Berufung von Gowan noch eine tiefere Bedeutung haben wird oder nicht.


    Medurias Worte "Ich weiß jetzt, wer du bist..." und auch die Aussprache Neiyras mit ihrem Vater, der ihr noch einmal deutlich machte, dass nicht nur sie Opfer bringen musste und wie sehr sie als Eltern unter der Trennung litten, machen mich übrigens auch nachdenklich. ich denke, dass Neiyra nicht "nur" die waffentragende Frau / Ziehschwester an der Seite von einem starken, begabten König ist, sondern eine tiefere und weitaus komplizierte Rolle im Kraftnetz zwischen allen Beteiligten einnimmt als wir oder sie bisher wirklich erahnen können.
    Warum sonst hätte man sie damals wegholen sollen von ihren Eltern?


    Auch der Ausspruch ihres Vaters "niemand durfte wissen, wieso, der seinen Geist nicht vor anderen verschließen konnte" lässt mich darauf schließen. Gut, wir wissen jetzt schon ein Weilchen, dass sie die Gabe des Sehens hat, was ja aber grundlegend erstmal nicht SO besonders ist. Ich denke, da sind noch viel mehr Verstrickungen und Energien am Wirken, die bisher Du alleine kennst ;)


    Ich bin gespannt auf die nächste Fortsetzung!

    Liebe Llyn,


    hach, das war aber ein schönes Ende. :)
    Die Fürstin tat mir zum Schluss ja schon fast ein bißchen leid ;) aber nur fast.
    Und dass Lina sich gegen den Fürstenhof und für ein Leben mit Richard entschieden hat, finde ich auch ganz toll und respektabel!!! Ich denke, sie wird in den etwas einfacheren Verhältnissen und in Aderas alter Hütte glücklicher sein als auf Hofbällen. Und auch der Fürst hat letztlich ja sien Glück gefunden und seinen Thronerben bekommen :)


    Dein Special war auch ganz toll. Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie die "Kulissen" aufgebaut sind und erstaunlich, wie viel Arbeit und "Drumherum" in dem ganzen steckt, das man während der eigentlichen Fortsetzungen überhaupt nicht mitkriegt.


    Und Dein Selbst-Sim sieht mal richtig gut aus :)


    Bin jetzt aber doch auch ein bißchen wehmütig, dass die Geschichte zu Ende ist *schnief*


    DANKE für diese tolle Story!


    Und dass Du Dich gegen sämtliche Alternativenden entschieden hast (wobei mir die böse Lina auch gefällt, wenigstens optisch :D )!!! ;)

    @BloodOnTheIce: Mach das mal :) Bin ich sehr dafür :)




    35.


    „Bin ich denn verpflichtet, es ihm zu sagen?“
    Eileen sah ihre Anwältin fragend an.



    Diese machte eine unsichere Handbewegung.
    „Das liegt im Auge des Betrachters. Aber Sie sollten es ihm sagen.“
    Eileen seufzte, während ihre Anwältin einen Schluck Kaffee trank und sie dann ernst ansah.
    „Es ist nicht nur die moralische Frage, Frau Viersen. Es ist wichtig, dass Ihr Mann für das Kind aufkommt, sobald es geboren ist. Auch wenn es bis dahin noch einige Monate sind. Und auch was sein Drängen bezüglich des Hauses angeht – ich sage es nur ungern, aber wir haben durch die Schwangerschaft einen Joker in der Hand. Kein Richter der Welt würde Ihnen das Einsitzrecht im Haus absprechen in dieser Situation.“
    Eileen sah die Anwältin unbehaglich an. „Mir gefällt es nicht, dass das Kind für solche Dinge herhalten soll“, sagte sie dann.
    Ihre Anwältin nickte. „Ja, mir auch nicht. Und grundlegend hat Ihr Mann ja ohnehin nicht das Recht, auf einen Hausverkauf zu bestehen.“


    „Das hat er aber gesagt“, erwiderte Eileen und stützte einen Arm auf die gläserne Tischplatte. Sie war froh, dass ihre Anwältin so schnell und unkompliziert war und einfach zu ihr nach Hause gekommen war, nachdem sie von den Ereignissen in der Klinik erfahren hatte.
    Nachdem sie eine Nacht über alles geschlafen hatte, war Eileen am Morgen aufgewacht und hatte sich unablässig die Frage gestellt, wie es nun weitergehen sollte.
    Ihre Mutterliebe zu dem heranwachsenden Kind in ihrem Bauch war entfacht worden, und es gab für sie nun keine Frage mehr, dass sie das Kind lieben und ihm eine gute Mutter sein wollte.
    Aber konnte sie das überhaupt? Sie schaffte es zurzeit ja kaum, sich selbst zu versorgen. Was würde geschehen, wenn sie nicht mehr arbeiten ging? Schon jetzt konnte sie das Haus kaum halten, und Marcel würde, sobald er sich erholt hatte, sicherlich weiterhin mit harten Bandagen kämpfen.
    Jedoch war die viel größere Frage, ob und wie sie Marcel beibringen sollte, dass sie sein Kind unter dem Herzen trug. Wollte sie es ihm überhaupt sagen, nach allem, was er getan hatte?
    Sie wusste, dass sie es vielleicht schon im Krankenhaus, direkt nach der Untersuchung, hätte tun sollen. Immerhin lagen sie nur wenige Meter und Zimmer entfernt voneinander auf derselben Station.
    Aber sie hatte es nicht übers Herz gebracht, schon gar nicht nach den Ereignissen des Vorabends.



    Vermutlich war das auch besser so gewesen, denn sie hatte erst einmal für sich selbst sortieren müssen, wie sie zu allem stand und was sie fühlte.
    Als Eileen klar geworden war, dass sie gar nicht wusste, was nun auf sie zukam, welche Rechte und Pflichten sie angesichts dieser vertrackten Situation hatte, war ihr nächster Weg der zum Telefon gewesen, um mit ihrer Anwältin zu sprechen.
    Diese machte in diesem Moment eine wegwerfende Geste mit der Hand und sagte: „Frau Viersen, so wie ich die Lage einschätze, hat Ihr Mann nur versucht, Sie einzuschüchtern.“
    „Nun ja… er verdient sehr gut“, sagte Eileen langsam. „Er … wird sicher mehr als einen Anwalt darauf ansetzen.“
    Frau Walter sah sie einen Moment an und schien dann zu begreifen, worauf ihre Klientin hinaus wollte. Zu Eileens Erleichterung nahm sie die Anspielung auf die Tatsache, dass Marcel mehr Geld hatte, um „teurere“ Anwälte zu bezahlen, nicht als Kränkung auf, sondern sagte fest: „Ich weiß, was Sie denken. Aber nur weil jemand einen hohen Tarif verlangt, ist er nicht unbedingt besser. Gesetz ist letztlich immer noch Gesetz. Natürlich gibt es Grauzonen und für uns Anwälte die Möglichkeit, Tatsachen so oder so zu drehen und wenden, um gewisse Dinge zu vermeiden oder zu erreichen. Hier liegt die Sache jedoch ganz klar. Ihr Mann hat sich ebenso wie Sie vertraglich verpflichtet, das Haus und dessen Schuldenlast zu tragen und abzubezahlen, völlig unabhängig von einem Einsitz- oder Wohnrecht.
    Abgesehen davon wird Ihnen aufgrund Ihrer geringeren Vermögensverhältnisse das Haus auf jeden Fall als Wohnsitz zugesprochen werden. Und in Anbetracht der Schwangerschaft ohnehin.“




    Sie seufzte und schüttelte den Kopf. „Ich kann die Männer manchmal nicht verstehen. Wobei – wir wollen nicht ungerecht sein, eine gekränkte Ehefrau kann auch jeden Anstand vergessen und über die Stränge hinaus schlagen. Auch das habe ich schon erlebt. Und doch sind es oft die Männer, die sich der Illusion hingeben, dass sie sich einfach aus allen Verpflichtungen einer Ehe lösen können. Oftmals sogar aus jenen der Vaterschaft.“
    Sie lächelte Eileen zu. „Ich hoffe, dass Ihr Mann wenigstens jetzt zur Vernunft kommt und Sie nicht weiter bekriegt. Allein des Kindes wegen, das schließlich auch seines ist.“
    Sie sah Eileen lange an und fragte dann: „Haben Sie sich schon einmal überlegt, ob diese Wendung jetzt vielleicht doch Einfluss darauf nehmen könnte, wie Ihre Ehe weitergeht?“
    Eileen sah sie fragend an. Frau Walter zuckte die Achseln und sagte vorsichtig: „Ich hatte schon einmal einen ähnlichen Fall, und das gemeinsame Kind hat beide Parteien noch einmal zum Nachdenken gebracht. Sie haben es noch einmal miteinander versucht – und erstaunlicherweise hat es funktioniert. Das war sicherlich ein Einzelfall, er ist mir aber gut in Erinnerung geblieben.“
    Eileen sah sie nachdenklich an. „Daran habe ich noch gar nicht gedacht“, erwiderte sie dann langsam. „Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass wir noch eine Chance hätten. Sowieso nicht nach allem, was mein Mann sich mir gegenüber geleistet hat. Ich würde ihm am liebsten noch nicht einmal von dem Kind erzählen…“
    Sie dachte wütend an Marcels Gleichgültigkeit nach dem Verlust ihres ersten Kindes. Wahrscheinlich würde ihn dieses Kind jetzt noch weniger interessieren.
    „Sie sollten es ihm sagen“, sagte Frau Walter beharrlich. „Er hat ein Recht es zu erfahren und Sie ein Recht, die nötige Unterstützung zu bekommen.“
    Dann warf sie einen Blick auf Eileens Bauch, den man nun – mit dem Wissen, was sich darin verbarg – plötzlich wahrzunehmen begann.
    „Darüber hinaus wird er es ohnehin irgendwann erfahren. Sie können ihm wohl schlecht die nächsten Monate aus dem Weg gehen…“
    Sie lächelte.


    Eileen nickte. „Ja, Sie haben recht. Aber ich weiß nicht, wie ich es ihm sagen soll. Ich kann doch nicht einfach zu ihm gehen und ihm sagen, hallo, ich bin schwanger von dir, was machen wir jetzt.“
    Sie seufzte schwer. „Es ist furchtbar kompliziert.“
    Frau Walter nickte. „Hören Sie, Frau Viersen, haben Sie schon einmal überlegt, sich therapeutische Hilfe zu suchen?“
    Eileen sah sie überrascht an. „Nein – ich… wieso? Ich meine, ich bin ja nicht verrückt geworden, nur… ist alles so schwierig.“
    Frau Walter lächelte und schüttelte dann den Kopf. „Dass die Menschen immer noch denken, man muss erst *verrückt* werden, um einen Therapeuten zu brauchen. Nein, so meine ich das nicht. Ich denke nur, dass Sie in einer sehr schwierigen, emotional belastenden Situation stecken und da tut es manchmal gut, mit jemandem reden zu können, der ganz neutral ist.“
    Eileen sah sie nachdenklich an.
    „Meinen Sie?“
    Frau Walter nickte. „Ja – ich empfehle das den meisten meiner Klientinnen, aber bei Ihnen ist die Lage durch die Schwangerschaft noch schwieriger als in den Regelfällen.“
    Sie schob eine kleine Visitenkarte über den Tisch zu Eileen hinüber.
    „Ich kann diese Dame hier besonders empfehlen“, sagte sie dann warm und sah Eileen mitfühlend an. „Rufen Sie doch einfach mal an und schauen Sie, ob es etwas für Sie ist.“
    Eileen nickte dankbar. „Das ist sehr nett von Ihnen. Ich kann es mir ja mal überlegen.“
    Frau Walter nahm einen letzten Schluck Kaffee und sagte dann: „Gut, Frau Viersen. Ich denke, das rechtliche haben wir geklärt. Sie sollten es Ihrem Mann wirklich sagen. So bald wie möglich. Und dann schauen wir mal, ob er auf seiner abstrusen Forderung bezüglich des Hauses überhaupt noch weiter beharren wird.“
    Eileen nickte und stand ebenso wie die Anwältin auf. Sie schüttelten sich zum Abschied die Hand.
    „Danke, dass Sie vorbei gekommen sind.“



    „Das war doch selbstverständlich. Für Sie ist es jetzt erst einmal wichtig, sich auszuruhen und zu Kräften zu kommen“. Frau Walter lächelte ihr aufmunternd zu. „Dann sieht die Welt schon wieder anders aus.“
    Eileen nickte und öffnete ihr die Haustüre. Die frische, kalte Novemberluft drang in die kleine Diele.
    Eileen blieb noch einen Moment in der Tür stehen und sog die frische Luft tief ein.
    Frau Walter balancierte auf ihren High Heels durch den Schnee, winkte noch einmal und brauste dann in ihrem schwarzen Wagen von dannen.



    Eileen sah ihr nach und drehte sich dann um. Das Herz wurde ihr wehmütig schwer. Sie dachte an die vergangenen Winter, deren Behaglichkeit und Geborgenheit.
    Das Gefühl völliger Einsamkeit übermannte sie mit einer solchen Wucht, dass ihr die Tränen in die Augen stiegen. Sie fühlte sich so alleine und verlassen! Würde dieses Gefühl denn niemals weniger werden, seinen Schmerz verlieren?



    Die Sehnsucht, von jemandem in den Arm genommen, geküsst und gehalten zu werden, war so übermenschlich groß, dass sie aus Verzweiflung die Arme um sich selbst schlang und sich hin und her wiegte. Noch dazu stand der Advent direkt bevor. Eileen schloss sachte die Haustüre und ging zurück ins Wohnzimmer.
    Es war so still und leer, während draußen der Schnee sanft zur Erde fiel. Ungläubig dachte sie daran, wie heil ihre Welt noch vor einem Jahr gewesen war, ohne Verlust, ohne Verlassenwerden, ohne Einsamkeit, Schmerz.
    Geordnet, warm und vollständig war ihre Welt gewesen. Was gäbe sie jetzt für die Sorgen dieser Zeit, die sich einfach so hatten lösen lassen, wenn man nur nach der Lösung gesucht hatte.




    Jetzt stand sie vor den Trümmern ihres Lebens, es war kaum noch etwas übrig geblieben. Sanft strich sie über ihren Bauch. Kaum noch etwas, außer diesem kleinen Wesen in ihr, das sich einen so ungünstigen Zeitpunkt ausgesucht hatte, den Schritt ins Leben zu wagen, wie man ihn sich kaum ungünstiger hätte vorstellen können.
    Eileen rollte sich auf der Couch zusammen und zog die Beine an.
    Die Stille und Leere im Haus schienen sie fast zu erdrücken. Sie schloss die Augen und sah die Bilder ihres einst so heilen Lebens vor sich aufsteigen.
    Was, wenn sie die SMS nicht entdeckt hätte? Was, wenn sie einfach noch einige Wochen in der heilen Welt hätte weiterleben dürfen, die sie vorher besessen hatte?
    Und dann gemerkt hätte, dass ein neues kleines Leben in ihr heranwuchs.
    Sie stellte sich vor, wie sie es Marcel gesagt hätte. Was hätte er getan? Hätte er seine neue Freundin verlassen, nun da die Sachlage so anders gewesen wäre?
    Und heute läge sie hier nicht alleine, sondern in seinen Armen, während er ihr liebevoll über den Bauch streicheln würde, so wie er es damals auch hin und wieder getan hatte?



    Die Vorstellung daran war so real, dass sie ihr die Luft abschnürte. Sie hatte das Gefühl, nur danach greifen zu müssen.
    Doch dann riss sie die Augen auf und die Einsamkeit nahm sie wieder ein, genauso wie die Realität. Nein, sie hätte es nicht gewollt. Sie war froh, dass es so gekommen war. Die Vorstellung, weiterhin nur die „zweite“ zu sein, während in ihrem Bauch das Kind herangewachsen wäre, schnürte ihr die Kehle zu. Es war besser, dass sie alles rechtzeitig herausgefunden hatte.
    Und doch half diese Erkenntnis nicht gegen die Einsamkeit, die sich wie ein kalter Mantel um sie zu legen begann. Sie schloss erneut die Augen und spürte, wie ihr die Tränen über die Wangen liefen. Sie sehnte sich nach ihm. Sie sehnte sich immer noch.
    Sie wollte nicht mehr alleine. Sie wollte all das nicht alleine ertragen müssen.
    In ihr brannte sich das Bild dessen ein, was hätte sein können.


    Sie ließ den Schmerz kommen, ihn die Macht über sich gewinnen, in der erlösten Empfindung, für einen kleinen Moment endlich einmal nicht mehr kämpfen zu müssen.
    Sich in dieses Gefühl fallen lassen zu können, welches das innere Bild in ihr auslöste.
    Das Weinen machte sie müde und ihre Augen wollten nicht mehr offen bleiben.
    Und bevor ein leichter Schlaf sie gnädig ergriff, fing das Bild in ihr sich zu verändern an. Und mit einemmal ergriff sie Wärme und Geborgenheit und sanft glitt sie in den Schlaf.



    Fortsetzung folgt.

    Heute beantworte ich erstmal nur Kommis, die FS wird vermutlich erst in den nächsten Tagen kommen. Ich muss auch mal wieder weiterschreiben, hab gar nicht mehr sooo viel Vorsprung, aber gerade irgendwie eine Kreatitivätsblockade *kopfkratz*


    Juls: Ja, das stimmt, eigentlich passt es auch ein bissi zu Marlene. Vor allem kann ich mir das schon gut vorstellen; da ruft einen die Freundin an, die seit Wochen in trennung lebt und sagt, sie ist schwanger - was soll man davon halten? Das ist ja eigentlich ein Paradoxem, und so irre das für Eileen ist, umso irrer muss es für Marlene gewirkt haben.
    Dass sie dann natürlich auf eine Abtreibung anspielte - relativ schnörkel- und gefühllos - war vielleicht wirklich nicht das NonPlusUltra. Es ist auch etwas, das man sich mal in Hinblick auf Lenes Rolle nach dem Verlust des ersten Kindes anschauen und merken sollte - und wirft vielleicht neue Fragen auf?
    Das gute daran ist aber, da gebe ich Dir recht, dass sich Eileen so über ihre eigenen Gefühle klar wurde. Und ich denke auch, dass das jetzt erstmal das wichtigere ist.
    Nun, ob Du Marcels dummes Gesicht siehst - das kann ich noch nicht versprechen :D

    Llyn
    : Hihi, ja, ich kann Deinen Impuls, Lene durchs Telefon ziehen zu wollen, nachvollziehen ;)
    Du hast recht, es wäre schlimm, wenn zwischen den beiden dadurch jetzt Streit entsteht, dann hätte Eileen bis auf ihre Eltern niemanden mehr. Und man hat ja schon an vielen Stellen gemerkt, dass deren Stütze ihr zwar gut tut und wichtig ist, es aber eben letztlich die ELTERN sind, denen man sich nicht ganz anvertrauen und mit denen man nicht auf der Ebene, die nötig ist, kommunzieren kann und will.
    Und der Arzt - der ist ja erstmal wieder vom Spielfeld verschwunden ;) - und vielleicht hab ich euch mit ihm ja auch nur auf eine falsche Fährte geführt ;)



    Appolonia
    : DAs stimmt, Marlene war auch noch mitten im "Alltag" gefangen und dann SO eine Nachricht, das kann einen schonmal aus der Fassung bringen, ist doch klar.
    Nun, wie Marcel reagieren wird und ob Eileen es ihm überhaupt sagt, das ist natürlich die Frage der Fragen!!! Und ihr werdet es nach und nach erfahren :)



    FastForward:
    Ich finde es genial, wie schön Du Dich auf die andere Seite stellst :) Es ist natürlich eine interessante Frage, ob MArcel jetzt wirklich schlecht darauf reagiert oder nicht. Auf seine bisherigen Reaktionen zu schließen, dürfte man davon ausgehen, dass er das ganze abstreitet, negiert und mit den harten Bandagen weiter boxt, die er schon die ganze Zeit getragen hat. Aber Du hast natürlich recht, so schwarz und weiß ist das alles nicht, das habe ich ja auch schon mehrmals angedeutet.
    Trotzdem ist natürlich alles offen.
    Und Bettina - naja, sie hat hier wirklich die Rolle der schwarzen petra, das stimmt schon.

    @SarahChagal:
    Freut mich, dass es Dir gefällt und Du mitliest! :)

    34.



    Eileen saß zitternd auf dem Bett und starrte ins Leere. Ihr Kopf fühlte sich an, als sei er zu einem gigantischen Wattebausch mutiert.


    Ihre Mutter trat ins Zimmer und musterte sie sorgenvoll.
    „Schatz… kann ich Dir etwas bringen?“, fragte sie sanft.
    Eileen schüttelte den Kopf.
    "Nein“, sagte sie und lächelte tapfer. „Nein. Ich… bin nur so durcheinander.“
    „Du solltest ein wenig schlafen. Ich gehe runter zu deinem Vater ins Wohnzimmer.“
    Eileen sah sie einen Moment an und erwiderte: „Ihr müsst eigentlich nicht bleiben, Mama. Ich… fühle mich schon wieder ganz gut und… eigentlich wäre ich jetzt gerne alleine.“
    Ihre Mutter dachte einen Moment nach und sagte dann: „Eigentlich möchte ich dich nicht alleine hier lassen, Schatz. Was, wenn du doch noch einmal ohnmächtig wirst?“
    Eileen schüttelte den Kopf. „Du brauchst dich nicht ängstigen. Sowohl Doktor Lengert als auch die Frauenärztin haben gesagt, dass mein Zusammenbruch nur von der Aufregung, der Belastung und dem fehlenden Essen kamen. In der Schwangerschaft…“, sie schluckte und wusste nicht recht, was sie davon halten sollte, genau das gesagt zu haben. „Da braucht man einfach öfter etwas zu essen. Wegen dem Blutzucker.“


    Ihre Mutter nickte. „Ich weiß, ich weiß. Aber… das alles…“, sie sah sich im Zimmer um, als stände dieses symbolisch für die Ereignisse der letzten Wochen. „War doch ziemlich viel und …“
    „Mama, ihr könnt nicht hier einziehen für die kommenden Wochen. Ich muss jetzt einfach einen Weg finden, besser auf mich zu achten“, erwiderte Eileen müde. „Und ich würde gerne damit anfangen, indem ich ein wenig schlafe und einfach meine Ruhe habe. Bitte, Mama… ich habe euch gerne um mich, aber manchmal möchte man einfach alleine sein. Ich muss das ganze jetzt erst einmal verarbeiten, verdauen.“
    Sie sah ihre Mutter ernst an.
    „Gut“, erwiderte diese schließlich. „Wir fahren nach Hause. Aber bitte rufe mich noch einmal an, bevor du schlafen gehst. Morgen früh komme ich vorbei und bringe dir Frühstück und ein paar Einkäufe, ja?“


    Eileen nickte. „Ja. Ich werde jetzt noch Lene anrufen und ihr erzählen, was los war. Sie muss mich auch bei meinem Chef entschuldigen.“ Eileens Herz sank bei dem Gedanken daran, dass sie nun schon wieder auf der Arbeit fehlen würde. Aber die Ärztin hatte nicht mit sich reden lassen. Den Rest der Woche musste Eileen auf jeden Fall im Bett oder zumindest auf der Couch verbringen, um wieder zu Kräften zu kommen.
    Glücklicherweise war schon Mittwochabend, aber drei Fehltage ließen sich nicht vermeiden.
    „Gut, Schatz“, ihre Mutter lächelte und strich ihr über den Kopf, als sei sie wieder ein kleines Mädchen. „Dann ruh dich aus und wenn etwas ist, ruf uns an.“
    Eileen nickte und lehnte sich in den Kissen zurück, während ihre Mutter das Zimmer verließ. Sie hörte sie unten gedämpft mit ihrem Vater sprechen – allen Anscheins nach führte sie jetzt fast genau dieselbe Diskussion mit ihm wie Eileen einige Minuten zuvor mit ihr geführt hatte – und schließlich fiel die Haustür ins Schloss. Eine Minute später war das Geräusch ihres Motors in der Ferne verklungen. Eileen seufzte tief. Draußen begann es bereits wieder zu dämmern.


    Sie stand auf, griff nach ihrer Tasche und holte ein Ultraschallbildchen hervor, das sie nachdenklich betrachtete.
    Das Baby war schon deutlich zu erkennen – kein Wunder, nach den Berechnungen der Ärztin war Eileen auch bereits im vierten Monat, ganz wie die Ärzte es schon vor der Untersuchung vermutet hatten.
    Sie betrachtete das kleine Wesen lange. Es sah fast genauso aus wie das Baby damals, nur um einiges größer. Kleine Ärmchen, die schon kräftig in ihr herumruderten, ein heftig pochendes Herzchen, das eifrig auf dem Bildschirm gezuckt hatte. Das Kleine war wach gewesen, in ihrer Gebärmutter auf und nieder gehüpft, hatte mit Ärmchen und Beinen Schwimmbewegungen vollführt und einmal sogar die winzige Hand gehoben, als wolle es ihr durch den Bildschirm zuwinken und sich mit „Hallo Mama, da bin ich nun also“ vorstellen.
    Ob es jedoch ein Junge oder ein Mädchen war, hatte man noch nicht erkennen können.
    Eileen seufzte und legte das Bild sorgsam in ihren Nachttisch.
    In ihr herrschte ein solches Wirrwarr an Gedanken und Gefühlen, das ihr davon fast schon wieder schwindelig wurde.


    Der Himmel hatte sich mit Wolken zugezogen und Eileen war sich sicher, dass es bald wieder zu schneien anfangen würde. Unwillkürlich legte sie die Hand auf ihren Bauch und hielt ob dieser Bewegung inne. Es war ihr fast, als spüre sie die kleinen Tritte in sich bereits, auch wenn das unmöglich war. Wie konnte es nur sein, dass seit fast acht Wochen ein zweites kleines Herzlein in ihr schlug und sie nichts davon bemerkt hatte?



    Sie sah an sich herunter und musste unfreiwillig grinsen. Nun ja – fast nichts aus den enger werdenden Hosen. Wer hätte aber je gedacht, dass daran nicht die Sahnetorten sondern ein kleines Menschlein schuld sein könnte?
    Eileen schüttelte den Kopf, immer noch völlig fassungslos. Immerhin hatte sie ihre Menstruation bekommen… sie schluckte. Im Nachhinein war ihr klar, dass das, was sie dafür gehalten hatte, wohl eher Zwischenblutungen gewesen sein mussten. Aber sie hatte gedacht, es sei eine – aufgrund der Umstände eben etwas durcheinander geratene – Periode gewesen.
    Wer sollte es ihr schon übel nehmen, dass sie in den stressigen letzten Wochen alles andere im Sinne gehabt hatte als Zykluskalender zu führen? Zumal sie ja abstinent gelebt hatte… nun ja, zumindest nach der Trennung.
    Sie kratzte sich am Kopf und fragte sich, ob das eigentlich alles nur ein verrückter Traum sei? Aber wo fing er an und wann hörte er auf?
    Stöhnend griff sie sich an die Stirn, es fühlte sich an, als platze ihr Kopf, nicht vor Schmerz, sondern von der Fülle an Gedanken darin, die allesamt keinen rechten Sinn geben wollten.
    Ihr Magen knurrte, so dass sie das Schlafzimmer verließ und nach unten in die Küche ging. Im Kühlschrank fand sich eine vorsorglich von ihrer Mutter vorbereitete Platte mit belegten Broten, von denen sie sich eines auf einen Teller legte.



    Sie wollte keinesfalls riskieren, dass ihr wieder der Boden unter den Füßen verloren ging.
    Nachdem sie sich gestärkt hatte, warf sie einen Blick zur Uhr. Es war nun fast halb sechs, und Lene dürfte inzwischen zu Hause angekommen sein. Also griff sie nach dem Hörer und holte tief Luft.
    Bisher wusste Lene nur, dass sie heute krank war – ihre Mutter hatte sie kurz von der Klinik aus angerufen, aber nichts Genaues gesagt.
    Wie sollte sie ihrer Freundin nur beibringen, was in den letzten vierundzwanzig Stunden alles geschehen war?
    „What a difference a day made. Twenty-four little hours…”, ging Eileen der alte Song von Diana Washington durch den Kopf.
    Am anderen Ende der Leitung hörte sie es tuten und schließlich meldete Lene sich atemlos.
    „Hallo?“



    „Hei, Eileen hier.“
    „Eileen! Wie schön, dass du anrufst. Mensch, ich hab mir den ganzen Tag Sorgen gemacht. Was ist los, wo bist du?“
    Eileen schluckte und wusste nicht recht, wo sie anfangen sollte. Schließlich sagte sie langsam: „Das ist eine lange Geschichte, Lene.“
    „Was ist passiert?“ Lene klang erschrocken. „Geht es dir gut?“
    „Ja, soweit. Ich bin zu Hause.“
    „Warst du denn woanders?“
    Eileen kratzte sich am Kopf. „Hat meine Mutter dir nichts gesagt?“
    „Sie rief nur an und sagte, du kannst nicht kommen.“
    „Oh...“, Eileen biss sich auf die Lippen. Sie hätte gedacht, dass Lene wenigstens die groben Fakten wusste. „Also… ich war im Krankenhaus. Bis vorhin.“
    „Du selbst? Was ist los?“
    „Längere Geschichte“, sagte sie erneut und schnitt eine Grimasse, auch wenn Lene sie nicht sehen konnte.


    „Soll ich vorbeikommen?“, bot Marlene sofort an.
    Doch Eileen schüttelte den Kopf und sagte schnell: „Nein – sei mir nicht böse, aber ich bin noch nicht wieder ganz auf den Beinen. Ich werde gleich schlafen gehen. Also, Lene… ich versuch es mal in der Kurzform… ich…“
    „Ja?“
    „Ich bin schwanger, Lene.“
    Schweigen am Telefon. Eine halbe Minute. Eine Minute.


    „Lene?“
    Eileen ging nervös auf und ab„Bist du noch dran?“
    „Ja. Sag mal…willst du mich vergackeiern?“
    Sie klang wütend.
    Eileens Stimme wurde zittrig. „Ich wünschte, es wäre so.“
    „Wie kannst du schwanger sein? Von wem?“
    Erst jetzt begriff Eileen, was Lene von ihr denken musste.
    „Nein… nein, nein“, rief sie schnell aus. „Nicht so wie du denkst!“
    „Was denke ich denn?“, gab Lene schmollend zurück. „Ich denke, du hättest es mir wenigstens erzählen können, dass du schon jemand neuen hast…“


    „Nein, Lene, stopp – stopp!“, rief Eileen hastig in den Hörer. „Du irrst dich. Ich bin schwanger… von Marcel schwanger.“
    „Wie bitte? Seit wann läuft das wieder?“
    Eileen wäre am liebsten durch den Hörer gesprungen und hätte Lene geschüttelt.
    „Lene! Nun hör mir doch erstmal zu! Ich bin bereits im vierten Monat! Es… es ist Marcels Kind. Es ist… noch vor der Trennung passiert, verstehst du!“
    Wieder Schweigen. Dann ein „Oh“, von Marlene.
    War das alles? Eileen schwieg und wartete darauf, dass Marlene etwas sagte. Nach einer schier endlos scheinenden Zeit tat sie es dann auch: „Wie… wie kann das sein? Hast du es nicht gemerkt?“



    „Nein“, erwiderte Eileen und versuchte den Ärger über den Ton, in dem ihre Freundin den letzten Satz gesagt hatte, hinunter zu schlucken. „Nein, ich hatte meine Periode und ich hätte nie gedacht, dass ich schwanger sein könnte.“
    Marlene schwieg erneut. Dann fragte sie: „Und jetzt ist es weg?“
    Eileen riss die Augen auf. „Was? Wie kommst du darauf?“
    „Na… weil du im Krankenhaus warst. Ich dachte, du…“
    „Du dachtest, ich hab es wegmachen lassen“, vollendete Eileen ihren Satz. „Und es dir jetzt erst erzählt, oder wie?“
    Marlene schien sich nun unsicher zu werden.
    „Nein… ich… dachte nur, dass du vielleicht… dass du deswegen in der Klinik warst und…“
    „Nein, deswegen nicht“, sagte Eileen mit plötzlich sehr kalter Stimme. „Ich war gestern in der Klinik, weil Marcel einen Autounfall hatte.“



    „Ach herrjeh!“, rief Marlene aus. „Habe ich ihm zu sehr den Teufel an den Hals gewünscht?“
    Eileen konnte sich nur noch über ihre Freundin wundern. Ihre Offenbarung, von ihrem Mann, der sie einige Wochen zuvor wegen einer anderen verlassen hatte, im vierten Monat schwanger zu sein, löste endloses Schweigen und merkwürdige Rückschlüsse bei ihr aus, aber die Aussage, dass eben jener Mann einen Unfall gehabt hatte, löste ihre Zunge?
    „Nun, es geht ihm nicht schlecht, aber… mir ging es nach der Aufregung nicht so gut, und die Ärzte haben mich über Nacht dabehalten und dabei gemerkt, dass ich schwanger bin“, kürzte sie die aufreibenden Ereignisse der letzten vierundzwanzig Stunden ab.
    „Und nun?“, fragte Marlene abermals. „Wirst du das Kind behalten?“




    Wieder spürte Eileen einen eisigen Zorn in sich über die Flapsigkeit, mit der ihre Freundin diesen Satz äußerte.
    „Marlene – ich bin schon mitten des vierten Monats!“, rief sie aus. „Ich habe gar keine Wahl!“
    „Oh“, stieß diese wieder hervor und verfiel dann wieder in ihr Schweigen. Schließlich sagte sie vorsichtig: „Und… gibt es da gar keine Möglichkeit? Vielleicht in einem Nachbarland oder bei einem privaten Arzt?“
    Eileen schluckte. „Marlene, sag mal… hast du was getrunken?“
    „Nein, wieso?“
    „Weil… weißt du, was du da gerade gesagt hast?“
    Marlene schluckte schuldbewusst. „Ja… ich meine… ach Mensch, Eileen, ich weiß auch nicht, was ich jetzt sagen soll. Ich meine… du bist ohnehin am Ende, nun auch noch ein Kind, auch noch von Marcel. Ich frage mich eben nur, wie das gehen soll?“
    „Es muss und wird wohl gehen“, sagte Eileen fest. „Schließlich ist es jetzt da. Und es ist mein Baby und… kann nichts dafür, was sein Vater getan hat. Es verdient genauso die Chance auf Leben und Liebe wie sein Geschwisterchen sie auch hatte.“


    Erst jetzt, als sie diese Worte so inbrünstig sprach, realisierte sie, dass das genauso war. Und dann spürte sie, wie ein warmes Gefühl für das kleine Wesen in ihr aufzusteigen begann und ihre Brust erfüllte.
    „Es ist mein Kind“, sagte sie darum fest. „Und irgendwie schaffe ich das schon.“
    „Na… gut, wenn du meinst“, erwiderte Marlene und klang wenig überzeugt. Eileen wäre ihr am liebsten ins Gesicht gesprungen. Was gab es denn für Alternativen und wie konnte Marlene nur so wenig teilnehmen?
    „Nun ja…“, sagte Eileen schnell und versuchte, ihren Ärger herunterzuschlucken. „Jedenfalls haben mich die Ärzte für die nächsten zwei Tage aus dem Verkehr gezogen. Ich weiß, das ist nicht gut, aber ich habe sie nicht überzeugen können. Aber am Montag bin ich wieder da. Sagst du Herrn Kuhrmaier, dass es mir leid tut?“
    „Und was soll ich sagen, wieso du schon wieder fehlst?“, fragte Marlene ratlos.



    „Sag, ich bin krank. Den Rest bespreche ich am Montag mit ihm“, erwiderte Eileen rasch. „Ich muss jetzt auflegen. Bis dann.“
    Und ehe Marlene noch ein Wort hatte sagen können, legte Eileen auf. Wütend funkelte sie das Telefon an. In manchen Dingen war Marlene einfach ein unsensibles Trampeltier!
    Doch dann legte sie den Hörer beiseite und sah an sich hinunter. Und zum ersten Mal berührte sie ihren Bauch mit jener Zärtlichkeit, die sie noch von früher kannte – und plötzlich fühlte sie sich nicht mehr verwirrt oder verzweifelt.



    Sondern glücklich. Einfach glücklich





    Fortsetzung folgt.

    @Llyn: Hihi, Du findest also, dass der Arzt mit ihr flirtet? und gut bemerkt, dass der Vorname so von mir reingeschmuggelt wurde :)
    Ja, für Eileen ist die situation nun wirklich nicht so einfach, und wie es mit der Schwangerschaft weitergeht, werdet ihr auch erfahren :) klaro.


    Hihi, nein, das ist nicht Niklas´ Bettina ;) die gab es auch nur als Namen. irgendwie sind die "Frauen am Rande" bei mir offenbar immer Bettinas. Mh, das müsste man mal Dr. Freud begutachten lassen :rolleyes

    @Juls:
    Das mit dem OMSP hab ich offen gestanden noch nicht ausprobiert, da es für dieses Kapitel nicht nötig war und ich das Spiel zurzeit eher selten ankriege.
    Aber danke für den Tipp! :)
    Danke auch für den Teleporter-Katze Tipp, ich hab sie mir gerade runtergeladen :D Mit dem Tombstone klappt das zwar schon ganz gut, aber man muss immer so ewiglich suchen und sich durch 100 "Schmusehäschen Sozi", "Spektralassistentinnen", "Väterchen zeit" und Konsorten klicken.


    Hihi, Fabian ist ja nun nur auf dem Lot der Papa vom Baby, auf anderen hat es andere Väter (jaja, so bin ich).


    Und Du hast recht, für Eileen ist es gut (wenn das mit der SSW denn stimmt!) dass sie sich über einen Abbruchg nicht auch noch gedanken zu machen braucht, das wäre jetzt sicher total schwierig. Ich denke, was Du angesprochen hast bzgl. der Ratschläge aus dem Umfeld, wird sich noch das ein oder andere zeigen, u.a. auch in dieser Fortsetzung.

    Beantworte heute mal eure Kommis, die FS wird aber vermutlich noch ein bßchen brauchen.


    Tabatha: Noch ist es ja nicht ganz heraus, wie weit das Kind wirklich schon entwickelt ist, aber Du hast vermutlich recht, auch Appolonia, dass Eileen nach dem, was ihr geschehen ist, das Kind eher nicht abtreiben würde.
    Hihi, das mit dem Ehemann hättest Du gerne, NOCH hat Eileen den ihren ja, wenn auch nicht so richtig ;)


    Appolonia: Ja, das mit dem schonen ist so eine Sache und über Deinen Vergleich mit der hustenden Milz musste ich echt schmunzeln, wobei es ja eigentlich traurig ist, dass das wirklich in aller Regel Realität ist.
    Ja, das stimmt, Eileen wirkt auf den Rückblickfotos wirklich jünger, frischer und lebendiger, vielleicht hat es auch was mit der Frisur zu tun und der Farbgebung, aber das stimmt schon :)

    Seufz, ich weine immer noch dem Rococo von Joop hinterher. Der einzige Duft, der bei mir wirklich gut "funktioniert" hatte.
    Es gab vor Jahren außerdem einen von Champs-Elysee/Guerlain: "Too much". Leider wurde das auch recht fix in D aus dem programm genommen. Ich wüsste nicht, wo es noch verfügbar ist.
    Aber ich habe keine echte Alternative zu Rococo gefunden seither. Meistens trage ich jetzt Sun Delight, aber damit werde ich offen gestanden nicht so richtig glücklich.
    Ab und an auch Life von Esprit, auch weil es günstig ist und ganz okay riecht.
    Im Sommer mochte ich früher auch Cristalle (Chanel) gerne, aber das ist ja unbezahlbar geworden.

    Vomex macht einen ziemlich schnell und sicher müde. Kannst auch die Variante von Ratiopharm kaufen, selbst Wirkstoff in selber Menge.


    Das mit dem 3D frage ich mich auch, das blöde an der Reiseübelkeit ist ja leider oft, dass es schon fast zu spät ist, wenn man´s merkt und man die Kurve dann kaum noch kriegt... und einen Kotzanfall riskieren wär mir selbst HP nicht wert ;)


    Aber schau mal hier:


    http://www.moviepilot.de/news/…-7-kommt-nur-in-2d-108370


    Ich glaube, zumindest für den ersten Film braucht man sich nicht zu sorgen ;) so wie sherry schon schrieb.

    Hihi, naja, es gibt zwischendurch natürlich auch immer wieder viele Kapitel, wo nix wirklich neues kommt :)
    Einige Fragen kann ich Dir aber beantworten: zu dem Zeitpunkt, als das Baby entstand, war Marcel schon mit Bettina "am Gange" - Eileen erwähnt ja in einem der ersten Kapitel, dass Marcels Affäre schon lange los ging, bevor sie diese entdeckte: nämlich schon ca. 6 Wochen nach ihrer Fehlgeburt.
    Und dann - die meisten von euch gehen davon aus, dass er und Eileen nach der Fehlgeburt im Februar bis Oktober enthaltsam waren - das ist aber gar nicht gesagt. Auch wenn sie nicht mehr gut miteinander klar kamen, eines darf man nicht vergessen: für Eileen kam die Trennung ja wie aus dem Nichts. Es war also durchaus nicht so, dass sich die Beziehung wie "kurz vor dem Scheitern" angefühlt hatte, zumindest nicht für sie. Und ich denke doch mal, wenn man beispielsweise über ein halbes Jahr nicht mehr sexuell miteinander "tätig" wird, fällt einem das schon auf. Klar, Eileen hat Marcel nicht mehr so an sich herangelassen wie zuvor, das heißt aber nicht, dass ihre Beziehung vollkommen "eiskalt" war vor der Trennung und da gar nichts mehr ging. Ich denke, dann hätte Eileen doch schon irgendwie was bemerkt. Für sie war die Welt im Großen und Ganzen ja vorher schon noch "heil".
    Sicherlich hatten sie kaum noch Verkehr miteinander, und man kann auch vermuten, dass in den ersten Wochen nach der Fehlgeburt nichts mehr ging (was ja auch relativ normal ist). Aber ob es sich dann im Sommer nicht irgendwann wieder ein bißchen "entspannt" hat, das ist nicht angedeutet.
    Es ist also durchaus so: Marcel hat eine ganze Weile "doppeltes" Vergnügen gehabt ;)
    Dann zu Deiner Vermutung mit dem biologischen Vater im Sims-Spiel: auch da sollte man nix rein interpretieren - im Prinzip laufen in meiner "Fotostory-Stadt" nämlich inzwischen ca. 5 oder 6 Eileen-Sims rum, mehrere Marlenes usw. Blöderweise habe ich Marcel aber nicht über den BodyShop sondern im Spiel erstellt und muss ihn nun ständig von Lot zu Lot umziehen lassen oder ihm mit L and D rüberholen (was ja nicht geklappt hat, wie ich in den Outs zeigte :D ) und da er für die Krankenhaus-Szenen noch nicht gebraucht wurde, habe ich ihn einfach noch nicht auf diesem Lot gehabt.
    Und da war der nette Herr Doktor wie gesagt der einzige Mann, den ich nehmen konnte.
    Es deutet also nicht unbedingt darauf hin, wie der storyverlauf weitergeht und ist eher ein Foto-Knips-technischer Fakt :)
    Wobei es mir schon interessieren würde, wie ein Baby aus Eileen und Dr. Lengert auschauen würde :D

    Es ist zwar ein total alter Schinken, aber für so richtige "Basics", teils auch à la Mutti oder Omi, find ich "Ich helf dir kochen" ganz gut. Da stehn auch so Sachen drin wie Mehlschwitze, das findet man heute ja kaum noch.
    Und ansonsten - auch ich greif am liebsten aufs Internet zurück :) Und am Anfang hab ich ich einfach an simplen Sachen versucht und mir durchaus auch mal ein "Tütchen" zur HIlfe genommen für ne Sauce oder so. Nach und nach hab ich das dann immer weniger gebraucht und heut gar nicht mehr. :)

    So,
    jetzt noch- wie immer- die Schnappschüsse.



    Man beachte die Augen - da hat ihr wohl jemand bunte Pillen in den kaffee, was? ;)




    Mh, was ist das denn? Der feine Herr Doktor lacht, wenn Eileen weint (weil sie von der Ärztin "geschockt" wurde)




    ... aber wenn diese die Ärztin zurückschockt, schimpft er... *kopfkratz*




    Mh.... aha :D




    Und was ist denn da los????



    Also, wirklich - und das in ihrem Zustand... tztz



    Und bevor ihr jetzt etwas in diese Szenen interpretiert: ich musste Eileen ja irgendwie schwanger kriegen und der liebe Doc war der einzige Mann auf dem Grundstück (abgesehen von Eileens Vater, aber das fand ich nun wirklich.... ZU grenzwertig!!)

    Danke, Dark Lady - das hab ich fast befürchtet ;)
    Fürs normale Spiel ist das nicht problematisch, für die FS muss ich es dann eben immer mit dem Abbrechen ermöglichen! Vielen Dank für den Tipp - in der Beschreibung hab ich das offenbar übersehen.

    33.


    Doktor Lengert lächelte Eileen sanft und aufmunternd an. Diese strich sich nervös eine Haarsträhne aus dem Gesicht und rieb sich die Arme.
    „Bei Frau Doktor Heinrichsen sind Sie sehr gut aufgehoben, glauben Sie mir. Es ist jetzt einfach wichtig herauszufinden, wie fortgeschritten die Schwangerschaft schon ist. Nach den Blutwerten zu schätzen, könnten Sie bereits im vierten Monat sein.“



    Eileen schauderte zusammen und merkte, wie ihr die Beine wieder schwach wurden. Sie war froh, dass der sympathische Arzt mit den blitzblauen Augen neben ihr stand und sie verständnisvoll beobachtete. Es schien ihr irgendeine Kraft einzuflössen.
    Sie nickte, dann klopfte sie sachte an die Tür, an der ein Schild mit den Worten „Dr.med.A.Heinrichsen, Gynäkologie und Geburtshilfe“ hing.
    „Herein!“, hörte sie eine helle, freundliche Stimme von innen. Sie warf ihrem Begleiter einen unsicheren Blick zu und dieser nickte erneut aufmunternd.
    Gemeinsam betraten sie das Zimmer.



    „Fabian!“ Die Frau im weißen Kittel erhob sich von ihrem Schreibtisch und lächelte Doktor Lengert zu. „Guten Morgen.“ Sie wandte sich Eileen zu und schüttelte ihr sanft die Hand.
    „Sie sind sicherlich Frau Viersen, nicht wahr? Mein Kollege hat mich bereits informiert.“
    „Ja“, sagte Eileen verunsichert und sah zu, wie Doktor Lengert seiner Kollegin ihre Patientenakte überreichte.
    „So, ich verabschiede mich nun von Ihnen“, sagte er und lächelte Eileen wieder an, wobei erneut das Grübchen in seiner Wange erschien. Er nahm ihre Hand zwischen seine beiden Hände und drückte sie, als wolle er ihr damit Kraft und Mut geben.
    Seine Hände fühlten sich fest und doch weich und warm an.



    „Ich habe jetzt Feierabend“, fügte er erklärend hinzu. „Da wir ja nun wissen, was der Grund für Ihre Ohnmacht war, spricht erst einmal nichts dagegen, Sie zu entlassen. Jedenfalls nicht von meiner Warte aus – die letzte Entscheidung liegt natürlich bei meiner Kollegin.“
    Er zwinkerte ihr zu. „Wenn Sie mir also versprechen, sich zu schonen und alles zu tun, was Frau Heinrichsen Ihnen sagt…“
    Diese lächelte verständnisvoll bei diesen Worten.
    „Dann können Sie heute Mittag mit Ihren Eltern nach Hause fahren. Diese werden sich bestimmt noch um Sie kümmern - und das ist auch nötig.“
    Er wurde wieder ernst. „Sie brauchen jetzt vor allem Ruhe, nicht nur wegen der Schwangerschaft, auch um wieder ganz von Grund auf zu Kräften zu kommen.“



    „Aber… ich muss arbeiten gehen“, sagte Eileen hilflos.
    Er nickte verständnisvoll, als habe er sofort begriffen, wieso dies in der momentanen Situation so wichtig sei.
    „Von meiner Seite aus rate ich Ihnen mindestens den Rest der Woche zu Hause zu bleiben. Alles Weitere muss meine Kollegin entscheiden, denn das kann ich nicht beurteilen.“
    Er lächelte und drückte ihre Hand noch einmal fester.
    „Ich wünsche Ihnen alles Gute, Frau Viersen. Und ich hoffe, wir sehen uns zumindest hier nicht wieder.“ Er lächelte und sah sie einen ganzen Moment fest an. Eileen spürte ihr Herz erneut schneller pochen und fragte sich, ob ihr Kreislauf schon wieder schwach zu werden begann oder dies gar einen anderen Grund haben konnte.



    „Ist gut“, sagte sie langsam und nickte. „Ich versuche, mich zu schonen. Versprochen.“
    Sie lächelte und er nickte zufrieden, lächelte seine Kollegin noch einmal an und schloss dann die Tür hinter sich.
    Doktor Heinrichsen berührte Eileen sanft am Arm. „Setzen Sie sich doch, Frau Viersen. Wie mein Kollege mir sagte, sind Sie erst seit einigen Stunden wieder auf. Sie sind sicher noch wacklig auf den Beinen.“
    Eileen nickte, denn sie fühlte sich wirklich ziemlich schlapp.
    Langsam setzte sie sich auf den Stuhl und sah der Ärztin zu, wie diese ihre Akte kurz überflog.
    Eileen sah sich derweil im Zimmer um und merkte, wie sich plötzlich ihr Hals zuzuschnüren begann.



    Seit Februar war sie in keiner gynäkologischen Praxis mehr gewesen. Sie hatte es einfach nicht über sich gebracht, an das, was sie einst in derartigen Räumen an Hoffnungen und Sehnsüchten erfahren hatte, erinnert zu werden.
    Nun saß sie wieder hier. Und ihr wurde plötzlich mit aller Macht bewusst, was man ihr gesagt hatte: Sie war wieder schwanger.
    Schwanger von Marcel.
    Ihre Hände begannen zu zittern und sie versuchte, tief ein und auszuatmen, um nicht schon wieder den Boden unter den Füßen zu verlieren.
    Wie hatte das nur passieren können? Und wann?


    Und was sollte sie um Himmels Willen tun? Marcel hatte sie verlassen, sie stand finanziell mehr auf der Kippe denn je – wenn jetzt alles passte, dann doch bloß kein Baby von ihm!
    Wie konnte es nur sein, dass sich der seit dem Verlust immer wieder gehegte Wunsch ausgerechnet jetzt erfüllte?
    Jetzt, wo er doch gar nichts mehr wert zu sein schien!!!
    „Frau Viersen“, begann die Ärztin langsam. „Sie… ich gehe davon aus, dass die Schwangerschaft nicht gewollt war?“



    Eileen schüttelte den Kopf und spürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen.
    „Ich… nein… oder… doch, schon… nein... eigentlich nicht.“
    Sie wischte sich über die Augen.
    „Weinen Sie ruhig, wenn Ihnen danach ist“, sagte Dr. Heinrichsen langsam.
    Eileen begann nun zu schluchzen und stammelte: „Es… tut mir leid… ich… ich… wissen Sie, eigentlich wollten wir immer ein Baby, aber…“
    Sie versuchte, gegen die Tränen anzuschlucken. „Wir … ich war Anfang des Jahres schwanger“, sagte sie dann mit brüchiger Stimme. „Im dritten Monat stellte man fest, dass das Kind nicht mehr lebte und…“
    Die Ärztin sah sie mitfühlend an. „Ja?“, ermutigte sie Eileen zum Weitersprechen.
    „Dann… kam ich zur Ausschabung. Es … ich habe kaum begriffen, was geschehen war und … schon war alles vorbei“. Sie schluchzte wieder und wusste auf einmal nicht mehr, worum sie jetzt weinte: um sich selbst, über die neue Schwangerschaft und die darum so vertrackte Situation oder über das kleine Wesen, das sie damals hatte gehen lassen müssen und das ihr immer noch fehlte.



    „Ich… ich wollte danach wieder schwanger werden. Aber mein Mann… er… wir haben uns danach nicht mehr verstanden“, sagte sie unter Tränen. „Und dann… haben wir uns vor ein paar Wochen getrennt.“
    Die Ärztin nickte verständnisvoll und schwieg eine Weile, während Eileen schluchzte.
    Als Eileen sich nach und nach wieder beruhigte, reichte die Ärztin ihr ein Taschentuch und sagte dann langsam: „Die Situation ist alles andere als einfach. Das Kind ist vielleicht nicht grundlegend ungewollt, aber im Moment natürlich ein Schock für Sie.“
    Eileen nickte.
    „Und vielleicht haben Sie den ersten Verlust noch gar nicht recht verdaut“, sagte die Ärztin langsam. „Haben Sie jemals mit jemandem über Ihre Trauer gesprochen?“
    „Nein“, sagte Eileen. „Mit wem denn?“
    „Freunde? Familie? Was war mit Ihrem Mann?“



    „Für ihn war das alles nicht mehr als ein… Fehler… oder ein missglückter Versuch“, schnaubte Eileen traurig.
    Die Ärztin nickte. „Ja, das höre ich oft. Leider werden solche Verluste viel zu oft verdrängt.“
    Sie lächelte Eileen sachte an. „Aber nun ist das Wunder noch einmal geschehen. Wollen Sie es denn zulassen?“
    Eileen schluckte. „Ich… ich weiß es nicht. Ich weiß ja nicht einmal, wann es passiert ist.“
    Die Ärztin nickte, setzte sich wieder auf ihren Stuhl und nahm ihre Schreibunterlagen zur Hand.
    „Heute Morgen hat mein Kollege Ihren Blut-Hcg bestimmen lassen.“ Sie sah auf und fügte erklärend hinzu: „Das ist das Schwangerschaftshormon im Blut. Daran kann man grob erkennen, wie weit Sie sein könnten. Es kann sogar sein, dass Sie bereits über den dritten Monat hinaus sind.“
    Eileen schluckte und sagte leise: „Das heißt… dass ich das Kind behalten muss, egal ob ich will?“



    Die Ärztin nickte langsam. „Wenn die Ultraschalluntersuchung dieses Ergebnis bestätigt… ja.“
    Sie sah Eileen lange an. Diese fühlte sich völlig bodenlos. Was sollte sie jetzt nur tun? Ihr Kopf schien ein einziger Wattebausch geworden zu sein und sie wusste nicht, was denken oder fühlen.
    „Wann hatten Sie denn das letzte Mal Ihre Periode?“, fragte die Ärztin nun langsam.
    „Ich… ich weiß es gar nicht“, erwiderte Eileen verwirrt. „Eigentlich hatte ich den Eindruck, dass Sie regelmäßig kam – sie war das letzte Mal nur sehr schwach, das weiß ich noch genau – das war so… vor drei oder vier Wochen. Ich… ich habe die Pille nach der Fehlgeburt gar nicht erst wieder angefangen und mein Zyklus war danach nicht mehr ganz so wie vor der Schwangerschaft. Aber… ich habe noch einmal etwa drei oder... vier Wochen vor der Trennung meine Periode gehabt“, sie dachte nach. „Ich erinnere mich noch sehr gut, weil ich an diesem Wochenende nicht mit auf das Fußballspiel bin, denn ich hatte ein bisschen Krämpfe und war nicht gut gelaunt. Dann…“
    Sie schluckte, als es ihr plötzlich einfiel. Es war das Wochenende danach gewesen. Marcel und seine Jungs hatten ein Heimspiel gewonnen, und Marcel hatte recht viel getrunken. Die Jungs waren mitgekommen und man hatte ausgelassen gefeiert.



    Lene und Dirk waren auch dagewesen – und auch Eileen hatte zum ersten Mal seit langem wieder ein bisschen gefeiert und getrunken. Am Abend waren sie und Marcel so gut gelaunt gewesen, dass die Barriere zwischen ihnen zu bröckeln begonnen hatte und sie abends im Bett schnell zur Sache kamen.
    Dies war jedoch das letzte Mal gewesen, dass sie miteinander schliefen.



    Unter der Woche und im Alltagsstress waren die alten Probleme schnell wieder da gewesen – und zwei Wochen danach hatte sie bereits die verräterische SMS entdeckt
    „Ich… ich denke, ich weiß, wann es passiert sein könnte“, sagte sie mit dünner Stimme und wies auf den Kalender.
    Die Ärztin nickte. „Dann wären Sie jetzt bereits in der vierzehnten Woche, vielleicht eine Woche weiter nach vorne oder hinten, aber die Blutwerte würden damit übereinstimmen.“
    „Und das bedeutet…“
    „Wenn Sie auf einen Schwangerschaftsabbruch anspielen, dieser ist nur bis zur zwölften Woche möglich“, sagte die Ärztin sanft. „Aber darüber würde ich jetzt erst einmal gar nicht nachdenken. Lassen Sie uns erst einmal nachschauen, ja?“



    Eileen nickte. Die Ärztin stand auf und führte sie zur Ultraschallliege.
    Eileen schlüpfte aus der Trainingshose und ihrem Shirt – Ihre Mutter war direkt nach dem Gespräch mit Doktor Lengert zu ihr nach Haus gefahren und hatte ihr neue Kleidung geholt, da Eileen in dem Krankenhaushemdchen fast verrückt geworden war – und legte sich auf die Liege.



    Ihr schossen die Bilder an das letzte Mal, als sie auf einer solchen gelegen hatte, durch den Kopf.
    Die Ärztin machte den Bildschirm an und begann mit der Untersuchung.
    „Das sieht alles gut aus“, sagte sie zu Eileen gewandt, die sie angespannt beobachtete.


    „Na also“, sagte sie eine kleine Weile später. „Da haben wir es ja.“
    „Sehen Sie nur“, sie drehte Eileen den Bildschirm zu. „Sehen Sie nur – das ist es. Das ist Ihr Baby.“




    Fortsetzung folgt.