Beiträge von Innad

    41.

    Die Fahrstuhltüren schlossen sich langsam hinter Eileen und sie biss sich nervös auf der Unterlippe herum, während sie vor der Tür aus dunklem Eichenholz stehen blieb.
    Dann schließlich fasste sie sich ein Herz und klingelte.



    Von innen waren Schritte zu hören, dann öffnete eine ältere Dame mit freundlichem Gesicht.
    „Frau Viersen?“, fragte sie direkt und lächelte Eileen warm an.
    Diese nickte und sah sich unbehaglich um.
    „Kommen Sie doch herein.“
    Langsam betrat Eileen die kleine Wohnung. Es roch nach einer feinen Note aus Lavendel und Sandelholz, vermischt mit einem Hauch Vanille
    Es wirkte alles anheimelnd und warm, die rustikal gemauerten Wände, die zahlreichen Blumen und das warme Licht der Lampen, die den vom frühen Abend ins Dunkel getauchten Flur erhellten.
    „Ich bin Frau Kollop“, stellte sich ihr Gegenüber vor und reichte ihr die Hand zum Gruß. „Wie schön, dass das so schnell geklappt hat mit uns beiden.“ Sie lächelte erneut.



    Eileen nickte nur und konnte immer noch nichts sagen, darum folgte sie Frau Kollop in das nächst gelegene Zimmer.
    Es war warm und gemütlich darin, auf einem kleinen Sideboard brannten zahlreiche Kerzen, die nach Eileens Vermutung für den angenehmen Duft im Raum verantwortlich waren.
    Sie ließ sich in einen der gemütlichen Sessel sinken, während Frau Kollop ihr gegenüber Platz nahm.
    Wieder lächelte diese sie an und sagte dann: „Sie sind auf Empfehlung von Frau Walter hier?“, fragte sie dann, und Eileen nickte rasch.
    „Ja, Sie hat mir Ihre Karte gegeben. Vorige Woche.“
    „Es ist Ihr erstes Mal bei einer Psychologin?“
    Eileen nickte unbehaglich und Frau Kollop sah sie verständnisvoll an.
    „Das erste Mal fühlen sich viele meiner Patientinnen unwohl, aber das müssen Sie gar nicht. Es ist völlig in Ordnung, sich in schwierigen Situationen Hilfe zu holen. Das hat nicht das Geringste mit Verrücktsein oder Labilität zu tun“.


    Eileen atmete ein wenig auf, es schien, als habe die Psychologin ihre Gedanken erraten.
    „Ich… habe lange überlegt, ob ich anrufen soll. Aber … irgendwie weiß ich nicht wohin mit meinem ganzen Gefühlschaos“, sagte sie dann langsam.
    „Nun, in diesem Raum hier ist es gut aufgehoben“, sagte die Psychologin sanft. „Wie wäre es, wenn Sie mir erst einmal ein bisschen etwas über sich erzählen und was Sie hierher führt?“
    Eileen nickte und rieb ihre Hände aneinander, die wohlige Wärme im Raum tat ihr gut, nachdem sie ohne Mantel durch die Kälte gegangen war. Sie hatte direkt vor dem Haus geparkt und es nicht für nötig gehalten, sich wärmer zu bekleiden, aber im Hausflur war es doch sehr kalt gewesen.
    „Ich… mein Mann hat sich vor etwas mehr als zwei Monaten von mir getrennt. Und jetzt bin ich schwanger von ihm.“
    Die Psychologin sah sie weiterhin an und zeigte keine Regung. Eileen vermutete, dass sie solche Geschichten vermutlich ständig in ihrer Praxis hörte.
    Für einen Moment zweifelte sie erneut an der Richtigkeit ihres Besuches. Aber da sie nun ja ohnehin hier war, konnte sie auch weitersprechen.
    Also begann sie zu erzählen: davon wie Marcel gegangen war und wie schwer die ersten Wochen danach für sie gewesen waren. Wie sehr sie sich geweigert hatte, zu akzeptieren, dass er sie nicht mehr liebte und dass es aus war.
    Und dann schließlich von der Schwangerschaft.
    Dann schwieg sie eine Weile und auch die Psychologin sagte vorerst nichts. Schließlich erhob sie aber doch die Stimme und sagte: „Das ist eine ganz schön schwierige Situation für Sie, Frau Viersen. Es ist gut, dass Sie damit nicht ganz alleine fertig zu werden versuchen.“ Sie sah Eileen an. „Ich habe aber das Gefühl, dass da noch irgendetwas ist. Was ist mit Ihrem Mann? Weiß er von dem Kind? Oder gibt es noch etwas, das sie aufwühlt?“



    Eileen schluckte. „Nun ja…“, sagte sie langsam. „Mein Mann weiß davon. Ich habe vor einigen Tagen mit ihm gesprochen. Und…“
    Sie seufzte. „Es ist alles noch schwieriger geworden. Es war ein katastrophaler Abend. Obwohl… nicht ganz.“ Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht.
    „Was hat Ihr Mann dazu gesagt?“, fragte Frau Kolopp nach.
    „Er…“, Eileen seufzte. „Er möchte, dass wir es noch einmal miteinander versuchen. Dem Kind zuliebe.“
    Die Psychologin nickte. „Das klingt ja ganz anständig von ihm?“
    Eileen sah sie verwundert an. „Anständig? Nun ja… ich weiß nicht.“
    Sie fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und spürte den Zorn in sich aufflammen. „Ich weiß nicht, ob man das anständig nennen kann – ich … ich meine, er hat mir so viel angetan in dieser Zeit. Er wollte das Haus gegen meinen Wunsch verkaufen – und bis heute habe ich keinen Cent von ihm gesehen, obwohl er rechtlich dazu verpflichtet ist, sich an den Raten zu beteiligen. Er weiß genau, dass ich finanziell untergehe, wenn er mich hängenlässt. Wochenlang musste ich ihn anbetteln, nie hat er sich bewegt und am Ende wollte er mich sogar erpressen. Als er im Krankenhaus war, bin ich sofort zu ihm gefahren… und er hat mich bis auf die Knochen blamiert, als er direkt nach dem Aufwachen nach seiner Neuen fragte.“


    Sie sah die Psychologin wütend an: „Ich… ich meine… er wohnt immer noch bei ihr. Er lässt sich in diesem Moment vermutlich von ihr pflegen, und innerlich wartet er vermutlich nur darauf, dass ich ihm wieder Tür und Tore öffne! Das kann es doch eigentlich nicht sein, oder?“
    Sie sah die Psychologin so wütend an, dass man hätte meinen können, sie selbst sei schuld an allem. Diese jedoch lächelte nur, fast verschmitzt.
    „Sehr gut, Frau Viersen. Jetzt haben Sie zum ersten Mal seit Sie hier sind richtig Ihre Emotionen erfasst und ausgedrückt. Ich habe Sie extra ein wenig provoziert, weil ich wissen wollte, wie es in Ihnen im Moment aussieht, was diese ganze Sache angeht.“
    Eileen sah sie erstaunt an. „Und… was haben Sie nun herausgefunden dabei?“, fragte sie dann leicht verärgert.



    „Ich glaube“, sagte die Psychologin langsam“, dass ich Ihnen das gar nicht beantworten muss. Sie selbst können sich das beantworten.“
    Eileen sah sie verwirrt an und Frau Kollop sprach weiter: „Sie haben vorhin gesagt, in Ihnen herrscht Gefühlschaos. Sie wissen nicht, was Sie tun sollen, wie Sie zu Ihrem Mann stehen. Es gibt einen Widerspruch zwischen dem logischen Denken – das natürlich klar sieht, wie günstig es wäre, der Ehe eine neue Chance zu geben, allein der Absicherung wegen – und Ihren Gefühlen.“
    Eileen überlegte einen Augenblick und erwiderte dann: „Ja, das ist ganz richtig. Aber das hat sich noch nicht geändert.“



    Die Psychologin pflichtete ihr bei: „Es ist eine schwere Entscheidung. Auf der einen Seite haben Sie die Verantwortung gegenüber des Kindes, schwere Sorgen, was ihre wirtschaftliche Lage angeht. Auf der anderen Seite haben Sie aber auch sich selbst gegenüber eine Verantwortung. Lassen Sie uns eine scheinbar einfache Frage stellen, die aber vermutlich die schwierigste überhaupt ist: Lieben Sie Ihren Mann noch?“
    Eileen schluckte und sah ihr Gegenüber ratlos an. „Ich… ich weiß nicht“, sagte sie dann langsam.
    Die Psychologin dachte einen Augenblick nach. Dann sagte sie: „Gibt es noch irgendetwas, das Sie zu Ihrem Mann zieht? Gefühle, Sehnsüchte…?“



    Eileen dachte einen Augenblick nach und fühlte tief in sich hinein. Dann überkam sie die Erkenntnis mit voller Wucht und sie sah die Psychologin verwirrt an.
    „Ich… nein“, sagte sie dann. „Nein… Sie… Sie haben Recht. Ich… ich liebe ihn nicht mehr. Nicht ein bisschen.“
    Die Psychologin nickte. „Sind Sie sicher?“, fragte sie dann. „Wenn Sie ihn nicht mehr lieben, wieso sind Sie dann so schnell an sein Krankenbett geeilt?“
    Eileen schluckte wieder und schüttelte verwirrt den Kopf. Hatte sie ihr Gefühlschaos nicht lichten wollen? Stattdessen schien alles nur noch verwirrender zu werden durch diese Fragen.
    „Ich… ich weiß nicht genau“, stammelte sie. „Vielleicht… aus Gewohnheit. Aus einem… alten Impuls. Kann das nicht sein?“
    Die Psychologin nickte erneut. „Ja, natürlich – Sie haben viele Jahre zusammengelebt und Emotionen erlischen entgegen aller landläufigen Überzeugungen in der Regel nicht von heute auf morgen. Aber vielleicht ist genau das, was Sie an sein Bett trieb, ja ein Rest der Liebe, die noch übrig ist?“
    Eileen schüttelte vehement den Kopf. „Nein. Nur weil er mir nicht völlig gleichgültig ist, heißt das doch lange noch nicht, dass ich ihn liebe. Schon gar nicht, dass ich ihn genug liebe, um noch einmal eine Beziehung mit ihm zu beginnen.“
    Die Psychologin lächelte wieder. „Ich nehme an, Sie haben sich in diesem Moment die Frage, die Sie so sehr beschäftigte, als Sie hier herein kamen, im Großen und Ganzen selbst beantwortet?“



    Eileen sah sie erstaunt an. „Ja… irgendwie schon“, sagte sie dann und dachte einen Moment nach. „Aber… habe ich denn ein Recht, nur an mich zu denken und was ich fühle? Ich meine… ohne Marcel schaffe ich es nicht… ich habe kaum Reserven auf dem Konto. Und wenn ich kein Gehalt mehr bekomme… wovon soll ich denn leben? Soll ich zum Sozialfell werden? Oder mein Kind von Anfang an fremden Leuten geben? Ich… das ist doch kein schönes Leben für ein Kind! Bin ich es ihm nicht schuldig, die andere Variante zu leben? Ich meine… mit Marcel könnte es so einfach werden. Er verdient genug, um uns beide und das Kind zu versorgen … gut zu versorgen… ich kann doch nicht nur an mich denken.“
    Aufgebracht sah sie die Psychologin an.
    Diese schwieg wieder einen Augenblick und erwiderte dann: „Das ist der andere Aspekt. Aber lassen Sie mich eine Frage stellen: War Ihre eigene Kindheit … nun ja, sagen wir mal… einigermaßen glücklich?“
    Eileen sah sie zerstreut an. „Ja… natürlich… ja.“
    „Und… die Erinnerungen, die Sie haben. Die besonders glücklichen, intensiven meine ich. Was für welche sind das?“
    Eileen kratzte sich am Kopf. „Ich… ich weiß nicht genau.“



    Sie dachte intensiv nach und lächelte dann: „Weihnachten. Wenn ich mit meiner Mutter oder Großmutter, die damals noch lebte, Plätzchen backte. Oder… diese Spieluhr, jeden Abend hat mein Vater sie mir aufgezogen und dann eine Geschichte vorgelesen… mh… und was ich auch besonders gut in Erinnerung habe… wenn meine Großmutter Suppe kochte und wie das Haus danach roch.“
    Sie lächelte und winkte dann ab. „Nun ja… nichts Besonderes eben.“
    „Ja“, sagte die Psychologin und sah sie an. „Nichts Besonderes. Wären die Erinnerungen denn anders, wenn Ihre Eltern mehr verdient hätten? In einem größeren Haus gelebt hätten? Wenn Sie Ihnen Klavierunterricht und ein Pony hätten bezahlen können?“
    Eileen sah sie stumm an und schluckte. „Nein“, erwiderte sie dann langsam.
    „Und… was wäre mit all diesen Erinnerungen, wenn Ihre Eltern sich nicht gemocht hätten. Wenn Ihre Mutter, Ihr Vater, Ihre Großmutter innerlich gelitten hätten? Wirkten sie damals authentisch auf Sie oder so, als würden Sie sich jahrelang zu etwas zwingen, was sie nicht mochten?“



    Eileen seufzte. „Ich weiß, worauf Sie hinaus wollen. Nein, vermutlich wären die Erinnerungen dann in dieser Form nicht so schön. Aber… trotzdem kann man das doch nicht so einfach sagen. Ich meine, immerhin waren Marcel und ich so lange zusammen. Vielleicht gewöhnen wir uns ja wieder aneinander. Wer weiß… wir waren doch glücklich. Wir könnten es doch wieder werden?“
    Frau Kollop lehnte sich nach vorne. „Frau Viersen, ich… kann und werde Ihnen die Entscheidung nicht abnehmen. Ich kann Ihnen nur helfen, herauszufinden, was Sie möchten und was in Ihnen ist.“
    Eileen nickte langsam.
    „Gibt es da noch etwas?“, fragte die Psychologin nach.



    „Nun… ja“, sagte Eileen langsam. „Es… ich weiß nicht… ob es überhaupt etwas ist, aber…“
    Sie sah sie fest an. „Ich… da gibt es einen anderen Mann. Also… nein, falsch, das klang jetzt seltsam. Ich meine…“
    Sie seufzte. „Ich weiß nicht, was ich für ihn empfinde. Aber ich weiß, dass er mich berührt- auf irgendeine Weise.“



    „Und was ist mit ihm?“, fragte die Psychologin.
    Eileen dachte nach. Diese Frage hatte sie sich bisher nur einmal gestellt, aber dann waren ihre Überlegungen sofort wieder von den Gedanken um Marcel und sein Angebot beendet worden.
    „Ich… bin nicht sicher“, sagte sie und dachte nach. „Ich… glaube… er… mag mich auch.“
    Als sie dies gesagt hatte, durchflutete sie mit einemmal eine Welle warmen Gefühls.
    Die Psychologin sah sie aufmerksam an. „Und wie finden Sie das?“
    „Ich…“, Eileen biss sich auf die Lippen.
    „Frau Viersen – seien Sie ehrlich zu sich und zu mir. In diesem Raum gibt es keine Bewertungen. Das macht ihn ja so wertvoll“. Sie lächelte sie aufmunternd an.
    „Der Gedanke, dass er mich auch mag…“, sie lächelte versunken. „Ist wunderschön“, flüsterte sie dann.
    Frau Kollop nickte.



    „Frau Viersen… unsere Zeit ist fast herum“, sagte sie dann langsam. „Lassen Sie uns doch nächste Woche weitersprechen. Ich möchte Sie bitten – nur bitten, es ist Ihre Entscheidung – bis dahin noch keine Entscheidung zu fällen. Aber dafür genau in sich hinein zu hören, was Sie möchten… was Ihnen wichtig ist. Ohne Eile. Ohne schlechtes Gewissen. Auch ihre Gefühle zu dem anderen Mann. Und vielleicht… rufen Sie ihn ja einfach einmal an.“
    Sie lächelte Eileen zu. Gemeinsam standen sie auf.
    „Ich bin froh, dass Sie den Weg zu mir gefunden haben“, sagte Frau Kollop warm.
    Eileen nickte und lächelte. Dann schloss sich die Wohnungstür hinter ihr.
    Langsam verließ Eileen das Gebäude, vor dem ihr kleiner Wagen parkte. Sie wollte rasch nach Hause. Es gab vieles, worüber sie nachdenken musste.


    Hallo Innad,


    ich fand es sehr schön, dass Marlene auf Eileen zugegangen ist und den ersten Schritt gemacht hat. Das zeigt doch, dass sie bei aller Impulsivität durchaus auch zur Selbstkritik fähig ist. Und in dem darauffolgenden Gespräch konnte ja auch jede der Beiden der Anderen klarmachen, worum es ihr eigentlich ging.



    Ja, das stimmt, ich denke, sie haben sich ihre gegenseitigen Sichtweisen gut näherbringen können. :)
    Was Eileen ihr jedoch erzählt, ist ja noch nicht ganz klar ;) Ihr werdet es aber erleben, nur noch nicht heute :)



    Marcel will also doch wieder mit Eileen zusammen sein. Na, ich weiß ja nicht, ob das eine so gute Idee ist. Selten funktioniert so ein zweiter Versuch, sondern meist schadet er nur mehr als er nützt. Denkt er überhaupt dabei an Bettina? Oder will er einfach nur eine "heile" Familie mit Eileen? Und so eine schwere Entscheidung für Eileen... will sie ihn zurück? Oder bleibt sie lieber allein mit ihrem Kind? Du machst es ihr wirklich nicht einfach(er).


    Nein, das tu ich wohl nicht ;) aber wäre ja auch zu einfach, oder? Ein bißchen schwierig muss es schon werden für sie :)
    Die Frage ist natürlich, was MArcel sich denkt - immer noch und immer wieder. Und ob wir es je erfahren werden? Jedenfalls hab ich bisher nicht vor, jemals in Marcels Blickwinkel zu switchen ;) aber vielleicht kriegen wir es ja nach und nach noch heraus. Ob Eileen überhaupt darüber nachdenkt, wieder zu ihm zurückzugehen, ist ja auch fraglich, auch wenn wir noch nicht genau wissen, wie sie überhaupt für Fabian empfindet und ob sich da mehr als nur eine Freundschaft und gute Stütze entwickeln würde.




    Heute gibt es eine relativ ruhige Fortsetzung, aber ich fand diesen Zwischenteil auch sehr wichtig, um ein wenig in Eileens Gedanken- und Gefühlswelt einzutauchen. Beim nächsten Mal wird es dann wieder etwas spannende r;)

    Ja, natürlich gehört das bestraft, aber es ist doch schon ein zweischneidiges Schwert, oder? Es hatte nichts mit seiner Arbeit als Minister zu tun, es war vielleicht höchstens der moralische Anspruch. Wie wird ein Ottonormalverbraucher geahndet bei Plagiatsvorwürfen bzgl. eines Dr Tites (ich weiß es nicht, ich frage deswegen ganz ernsthaft)? Hätte das nicht auch "gereicht"?


    Ich bin mir da echt unsicher, zumal es sehr durchschaubar ist, wieso nun "so urplötzlich" jemand über diese Sachen stolperte und es ihm so "rein zufällig" den Kopf kostete.
    Das machtspiel, das hier gespielt wird, ist schon so offensichtlich, dass man sich fremdschämen könnte, wenn man noch irgendeinen Impuls verspüren würde, sich mit Politikern zu beschäftigen. Es ist einfach zum Abgewöhnen.

    Huhu Juls,


    wie nett, dass Du 2 Kapitel direkt hintereinander postest :D Vorbildlich.


    Zum ersten: Wie schockierend, wie grausam und furchtbar ist dieses Schicksal, das Neiyras Schwester zugestoßen ist :( Die arme Rhiannon und auch ihr armer Mann. Mich hat die Stelle sehr berührt, als Shainara zu ihr ging und sagte, sie müsse stark sein und Rhiannon in resignierter Gleichmut sagte, dass sie das ja schon ihr ganzes Leben sein musste. DAs hatte irgendwie mehr Potential, als wenn Du sie schreiend und weinend (auch wenn das an dieser Stelle mehr als "normal" oder "verständlich" gewesen wäre) dargestellt hättest.


    Heftig heftig.


    Kein Wunder, dass es nun auch Neiyra mitnimmt, selbst wenn sie ihre Schwester kaum kannte. Und ihr dazu verhilft, sich weit genug zu öffnen. Bei dem Cliffhanger des vorherigen Kapitels hatte ich echt zuerst ein wenig Bedenken, dass das nun keine "gute" Reise sein könnte, dass vielleicht Runcall nun auch Macht über sie ergreift usw.
    Aber das war ja glücklicherweise nicht so.


    Nun verstehen wir also auch den Schutz, der sie und die anderen umgibt, umso grausamer wird die Tat, die Runcall und Meduria begangen haben :(
    Ich frag mich natürlich jetzt wie alle anderen, wer Neiyras "neuer Freund" ist und ich bin genauso skeptisch wie sie. Aber er macht einen recht vertrauenswürdigen Eindruck - das alleine reicht aber nicht so ganz.
    Ich bin gespannt, ob Neirya sich jetzt wirklich Martain und Shainara anvertraut, so wie ihr unbekannter Helfer es ihr geraten hat? Es würde ja schon ein bissi zu ihrem Charakter passen, dass sie das Geschehene in sich verschließt.


    Übrigens haben mir auch mal wieder die Bilder von Brayan im ersten Kapitel sehr gut gefallen, als die beiden gekämpft haben. Der arme Kerl ist ja total zerstreut. Es ist aber auch alles sehr viel für ihn, die ganzen Erinnerungen an den Tod seiner Mutter und das schreckliche Zeitalter in jener Phase kommen wieder hoch, dann stiehlt ihm sein bester Freund die Herzdame (damit meine ich unser Mauerblümchen) und - wie ich vermute - kriegt er eben auch vor Augen geführt, dass seine große Liebe (Neiyra?) ihn nie anders sehen wird als einen bruder. Der arme Kerl. :( Vielleicht ist es sogar noch mehr. Wer weiß?


    Ich bin jetzt sehr gespannt darauf, wie Neirya sich im nächsten Kapitel verhält. Ach, und ich bin noch gespannt, ob Artair vielleicht irgendwas davon bemerkt hat, was hier geschah. Oder auch Brayan. Du hast ja immer wieder die doch recht intensive und besondere Bindung zwischen den dreien verdeutlicht. So wusste Artair ja auch instinktiv, wenn es Neirya nicht gut ging usw. Eigentlich müsste er doch spüren, wenn etwas derartiges mit ihr geschieht. Oder auch nur, wie sehr sie der Tod ihrer Schwester mitnimmt.
    Es kann aber auch sein, dass seine Antennen etwas "überlagert" sind von der holden Grazie ;) die ihn umschwänzelt.


    Ich denke, wir werden es sehen ;)

    40.

    Es fiel Eileen schwerer denn je, sich auf die Zahlen in ihrem System zu konzentrieren.
    Ihr ganzer Körper schien von einer nervösen Anspannung erfüllt zu sein, und sie wusste nicht genau, welchen Ereignissen des Vortages diese am ehesten zuzuordnen waren.
    Marlene warf ihr hinter ihrem Bildschirm hervor einen fragenden Blick zu, aber Eileen hatte kein Bedürfnis, sie in ihr Gefühlschaos einzuweihen, schon gar nicht nach dem Telefonat in der vorigen Woche.



    Seither herrschte zwischen ihnen eine angespannte Stimmung, und Eileen hatte immer wieder das Gefühl, Marlene begutachte mit hochgezogenen Augenbrauen ihr kleines Bäuchlein.
    Vorgestern hatte sie kurz gefragt, wie es gelaufen sei, als Eileen aus Herrn Kuhrmaiers Büro gekommen war.
    Diese hatte dann ebenso kurz mit einem „soweit, so gut“ geantwortet. Mehr hatten sie nicht gesprochen. Es war, als umschiffe jede von ihnen das Thema mühevoll.
    Eileens Herz wurde schwer, als ihr dies klar wurde. Sie hätte Marlene jetzt gebraucht, mehr denn je. Aber aus irgendeinem Grund schien diese nichts von der „Sache“ wissen zu wollen.
    Eileen seufzte so leise wie möglich; dennoch fuhr Marlene hoch und sah sie prüfend an, Eileen reagierte jedoch nicht darauf und richtete ihren Blick wieder auf die Zahlen, die sich heute gegen sie verschworen zu haben schienen.
    Immer wieder schweiften ihre Gedanken zurück zum Vortag und den Ereignissen des vergangenen Abends.



    Als sie nach Hause gekommen war, hatte sie ein seltsames Gefühl erfasst – sie hatte kaum einen Gedanken an das aufwühlende Gespräch mit ihrem Ex-Mann gefasst, nein… zum ersten Mal seit der Trennung… vielleicht sogar zum ersten Mal seit noch viel längerer Zeit hatte sie sich in irgendeiner Form richtig glücklich, freudig und voller Hoffnung, voller Energie und Mut gefühlt.
    Der wunderschöne Abend im Café mit Fabian schien sie in eine Wolke aus Geborgenheit zu hüllen. Sie hatte zum ersten Mal seit ewigen Zeiten das Gefühl, dass es jemanden gab, der sie verstand oder dies zumindest versuchte, der die Dinge nicht schwarz oder weiß sah sondern versuchte, sich ein Bild zu malen, das allen Aspekten gerecht wurde.
    Und der ihr einfach gut tat, der sie berührte.
    Sie hatte sich ein leichtes Abendessen gekocht und war dann ins Bett gegangen, wo sie sofort selig eingeschlummert war.
    Mitten in der Nacht hatte sie ihre Blase aus dem Bett getrieben, und danach waren ihre Gedanken so in ihrem Kopf herumgepurzelt, dass sie nur noch wenige Stunden Schlaf gefunden hatte.



    Seitdem schien sie regelrecht neben sich zu stehen.
    Es gab dieses Gefühl in ihr, das sie noch am Abend begleitet hatte – ein entspanntes, aber auch angenehm aufregendes, vor allem aber so geborgenes Gefühl.
    Und auf der anderen Seite das Gefühl vollkommener Verwirrung, Ratlosigkeit und Bedrückung, wenn sie an das Gespräch mit Marcel zurück dachte.
    Sie schluckte hart, als ihr erneut bewusst wurde, was dieses Gespräch beinhaltet hatte und was es für sie beide bedeuten sollte, konnte, würde…


    Und dass sie genau danach mit einem anderen Mann Kaffee trinken gegangen war… und dieses Treffen ihr Herz derart berührte, machte die Sache nicht unbedingt einfacher für sie.
    Eileen hatte das Gefühl, die abstrusen Gedanken könnten jeden Moment Überhand nehmen und stieß sich mit dem Stuhl seufzend vom Schreibtisch weg.
    Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es spät genug war, um Mittag zu machen.
    Also stand sie auf und murmelte: „Ich… geh dann was essen.“
    Marlene sah auf und nickte nur.



    Seufzend zog Eileen ihren Mantel an und verließ das Bürogebäude.
    Davor blieb sie unschlüssig stehen. Normalerweise aßen sie und Marlene gemeinsam zu Mittag, in der Regel in der kleinen Küche des Büros oder im benachbarten Café, das wirklich günstige Mittagspreise anbot – sowieso da sie seit Jahren Stammgäste waren.
    Aber seit dem Wochenende hatten beide es tunlichst vermieden, zusammen essen zu gehen. Sich alleine ins Café zu setzen behagte ihr nicht, aber zurückgehen wollte sie auch nicht und sich alleine in der ungemütlichen Küche ihr mitgebrachtes Brot – auf das sie ohnehin wenig Appetit verspürte – zu Gemüte führen.



    Also ging sie einige Schritte, um ihren Kopf frei zu bekommen.
    Gerade waren ihre Gedanken wieder bei dem Gespräch mit Marcel angekommen, als sie eilige Schritte hinter sich vernahm und dann Lenes Gesichts neben sich auftauchen sah.
    „Wie kann man in deinem Zustand nur einen derartigen Schritt drauf haben“, keuchte diese atemlos und grinste schief.
    Eileen blieb stehen und musterte sie fragend.



    Lene ließ den Kopf hängen und sagte dann: „Mensch, Eileen, so geht das nicht weiter. Was ist eigentlich passiert zwischen uns?“
    Eileen zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht so recht…“
    „Hab ich irgendwas falsch gemacht?“, wollte Lene wissen und sah sie aufrichtig an.
    „Ja“, erwiderte Eileen ohne Umschweife. „Ich fand es nicht okay, wie du letzte Woche reagiert hast. Am Telefon.“
    Marlene seufzte und nickte. „Ja… ja, das dachte ich mir schon. Und es war bestimmt auch nicht ganz in Ordnung, nur… ich war völlig perplex, Eileen. Ich meine… ihr seid seit zwei Monaten auseinander, und du hattest mehrmals angedeutet, dass vorher auch schon nicht mehr so viel zwischen euch lief. Der Gedanke, dass du von ihm schwanger sein könntest, der kam mir kaum in den Sinn. Es war einfach nicht logisch.“



    „Nein, das ist es auch nicht. Aber es ist trotzdem so“, sagte Eileen achselzuckend. „Aber das war es nicht einmal.“
    Sie gingen automatisch weiter, während sie sprachen. „Ich habe mich geärgert, weil du es anscheinend nicht verstehen konntest, dass ich das Kind behalten will. Mal abgesehen davon, dass ich gar keine Wahl gehabt hätte.“
    Marlene seufzte. „Eileen… ich… du weißt, meine Zunge ist oft schneller als mein Verstand. Das zum einen. Es war einfach… ich war so schockiert. Ein Baby, und das in dieser Situation, das ist doch… wirklich die ul-ti-ma-tive Katastrophe! Ich dachte nur daran, dass das eigentlich nicht geht, und wie man das Problem lösen könnte.“
    Eileen sah sie mit großen Augen an. „Lene, du weißt genau, dass ich vor nicht einmal einem Jahr ein Kind habe gehen lassen müssen … dir müsste doch klar sein, dass ich das nicht noch einmal durchmachen will, schon gar nicht unter dem Aspekt, dass ich es auch noch entscheide.“



    Marlene sah sie nachdenklich an. „Soweit habe ich nicht gedacht“, erwiderte sie dann aufrichtig. „Ich wusste nicht, dass dir das immer noch so nachgeht.“
    Eileen schnaubte und schüttelte den Kopf. „Ich verstehe das einfach nicht. Wieso denken so viele Menschen, dass man so etwas innerhalb kürzester Zeit überwunden haben muss? Es ist ein Verlust, Marlene. Ich meine, auch wenn es noch nicht sichtbar war, so war es doch mein Kind… und eine Hoffnung und eine Zukunft… wie auch immer, es war ein ziemlicher Einschnitt im Leben. So was will keine Frau mehr als einmal erleben müssen.“
    Marlene schwieg einen Moment nachdenklich und sagte dann: „Du weißt, Dirk und ich haben es nicht so mit Kinderplänen, vielleicht kann ich es darum nicht nachvollziehen. Klar, ich wusste, dass du schwanger bist, aber wie du selbst sagst, man hat ja noch nichtmal was gesehen, du hattest nicht einmal einen Bauch…“



    „Ich weiß, aber es war ja trotzdem da“, erwiderte Eileen seufzend.
    „Klar, das war es für dich, aber für mich… war deine Schwangerschaft irgendwie nur eine Information, zumindest in diesem Status noch. Ich meine… ich kann das wohl einfach nicht ganz nachvollziehen.“
    Sie blieb stehen und griff Eileen an der Schulter. „Es tut mir leid, wenn ich dich verletzt habe mit diesen unbedachten Aussagen. Ich… wirklich, ich dachte nur, dass du das mit einem Baby nicht schaffen kannst und dachte, es sei die beste Lösung, vielleicht keines zu bekommen.“
    Eileen lächelte schief. „Ja… manchmal ist deine Logik ziemlich seltsam, das habe ich schon oft genug erlebt.“
    Lene lächelte ebenfalls schief. „Ja… lass uns bitte nicht mehr stinkig aufeinander sein, ja?“



    Eileen nickte erleichtert.
    Schweigend gingen beide wieder weiter. Dann sah Marlene Eileen von der Seite an und fragte: „Und? Wie geht es jetzt weiter? Hab ich irgendwas verpasst? Du wirkst den ganzen Morgen schon so… anders. Nervös, aber irgendwie auch… zufriedener als sonst.“
    Eileen überlegte einen Moment, ob sie ihr alles sagen sollte, warf dann einen Blick auf die Uhr und sagte: „Das ist eine etwas längere Geschichte, und in einer Viertelstunde müssen wir wieder im Büro sein. Ich muss noch was essen vorher.“
    „Hast du schon Fressattacken?“, zwinkerte Marlene.
    „Schon?“, Eileen lächelte. „Die Phase habe ich wenn überhaupt schon hinter mir, Marlene. Ich bin schon im vierten Monat.“
    „Ich vergesse das immer, für mich ist es, als seiest du gerade erst schwanger geworden“, sagte Marlene kopfkratzend. „Aber du hast recht, man sieht es sogar schon.“
    Eileen lächelte. „Ja, allmählich macht es sich bemerkbar. Hat ja auch lange genug gedauert, bis wir es realisiert haben.“



    „Das will ich meinen. Diese Geschichte wird das Kind vermutlich noch seinen eigenen Enkeln erzählen!“, rief Marlene aus. „Komm, lass uns schnell rüber zu Louise gehen und ein Sandwich essen, ich lade dich ein.“
    Eileen wollte protestieren, aber Marlene winkte ab: „Hör zu, ich muss noch was gutmachen, und ich kann ja wohl schlecht verantworten, dass dein Kind vom Fleisch fällt.“ Sie zwinkerte.
    „Und den Rest erzählst du mir dann einfach heute Abend- wie wäre es, wenn du zu uns kommst und ich koche uns was. Keine Angst, Dirk quartiere ich aus, der ist mir zurzeit ohnehin zu faul und müsste mal wieder ins Fitness-Studio gehen.“



    Eileen lachte lauthals über die typische liebenswürdige Art ihrer Freundin.
    „Na gut, aber ich werde das nicht auf meine Kappe nehmen“, sagte sie lachend und schlug gemeinsam mit Lene die Richtung zu dem kleinen Café ein.







    Fortsetzung folgt.


    Jemand wie Fabian wäre für Eileen bestimmt viel besser als Marcel, dessen Sicht doch immer eher auf sich selbst ausgerichtet zu sein schein.
    Und Fabian scheint also etwas ähnliches erlebt zu haben wie Eileen. Noch etwas Verbindendes zwischen den Beiden, etwas, das zu einem tiefen Verständnis führen kann.


    Ja, das hast DU gut bemerkt ;) Aber ob das reicht, und wir wissen ja auch gar nicht, wie er empfindet. Und bei Eileen sind wir ja auch noch nicht sicher. Vielleicht ist es ja auch nur wie eine Art Gegenreaktion auf dei Trennung?


    Die Outtakes waren ja mal wieder witzig. Feuer vom Himmel und eine abgefackelte Kellnerin. :roftl
    Hast Du es schon mal mit dem Seasons Controller von Simwardrobe versucht? Das ist so eine Vase, damit kann man die Jahreszeiten setzen und ich glaube, auch das Wetter einstellen, und man braucht keinen Goldstatus dafür.
    Wen Du willst, kann ich auch mal meine DLs durchgucken, ich glaube, ich habe ein paar wintertaugliche Schwangerschaftsklamotten, könnte ich mal nachsehen.



    Ich glaube, nach dem COntroller muss ich mal suchen! Das wäre praktischer als ständig die wettermaschine zu kaufen ;) Das wäre super, wenn Du noch was an DLs hättest, ich finde wirklich keine einzige Outdoorklamotte die den Bauch zeigt.



    Erstmals wird eingeräumt, dass Marcels Verhalten zu dieser Zeit eben nicht rein egoistisch und gleichgültig war, sondern dass er womöglich auch sehr gelitten hat (warum sonst hätte er auch so eine 180° Kehrtwende gemacht, nachdem Eileen ihm von ihrer erneuten Schwangerschaft erzählt hat? Das ist eine neue Chance, auch für ihn, doch noch eine glückliche Familie zu bekommen) und keinen Zugang zu seiner Frau gefunden hat. Ich habe ja schon gesagt, dass ich finde, dass Eileen sich ihm ja da auch entzogen hat während er nicht wusste, wie er ihr helfen kann und selbst mit der Situation komplett überfordert war.
    .


    Ja, das habe ich ja auch schon angedeutet, dass es da sicher noch "another side of story" gibt. Allerdings heißt das auch nicht zwingend, dass es bei Fabian genauso war. Er erwähnt ja nur sehr aus dem Zusammenhang, dass ihm das Gefühl von männlicher Trauer nicht gänzlich unbekannt zu sein scheint. Wir wissen ja gar nicht, in welchem Kontext das steht (wir werden es sicher irgendwann erfahren, aber noch ist ja unklar). Und ja, vielleicht hat auch Marcel gelitten - ob das aber in einem zusammenhang dazu steht, wie und ob sich etwas zwischen ihm und Eileen kitten lässt oder ob sich da gar was zwischen ihr und Fabian anbahnt, das ist natürlich fraglich (ich weiß es schon :D aber ich verrats natürlich nicht).


    Eines kann ich aber bestätigen, das Thema Marcel ist noch nicht gegessen, nö. Wäre ja auch ZU einfach :D

    Auch diesmal einen Haufen Outs ;)



    Man richtet sich auf dem noch unbebauten Café Grundstück ein, achtet mal auf den Herrn im Rollkragen, der ist absolut bescheiden, was die Themen seiner Konservation angeht



    Eileen musste natürlich erst wieder geschwängert werden und prompt folgen die ersten Symptome, während es draußen sanft schneit *romantischwerd*



    Na super, war hat denn da die Wettermaschine bedient ohne goldene Laufbahnanzeige zu besitzen??? :angry



    Das kommt davon! - kann mir mal einer verraten, wie Schnee brennen kann? ;)



    Tragischerweise ist das blöde Feuer nicht auszukriegen und da EIGENTLICH nicht benötigt, hatte ich auch weder Brandmelder noch TELEFON auf dem Grundstück installiert. Dooferweise erwischt es darum nach Stunden vergeblichen Löschversuchen die Kellnerin, die an der Wettermaschine gespielt hat (jaja, ich war ja selbst schuld, hätte ja jemand mit besser Laufbahnanzeige "blauen Himmel" einstellen lassen können... :rolleyes ich dachte ja aber nicht daran, dass gleich sowas passiert!)



    Leider gibt es für die arme Kellnerin Simin keine Rettung :(





    Das führte dann dazu, dass meine sorgsam platzierten Café-Besucher (alle mit viel Bedacht teils mit moveobjects platziert....) ALLE aufstehen, nach draußen wollen und vorhaben "leise zu weinen" :misstrau HEUREKA!



    Also Massen-Abbruch der Wein-Aktion, dafür kriegen einige Kandidaten gepflegte Nervenzusammenbrüche (echt spaßig mit >20 Personen auf dem Lot...)



    So, und zu guter letzt: Also, Eileen... SO wird das nix mit dem Herrn Doktor ;)


    39.


    „Es… ist einfach alles so verrückt in letzter Zeit“, stieß Eileen aus und starrte auf ihre Espressotasse.



    „Ich meine… ich wache morgens auf und für einen kleinen Augenblick fühle ich mich ganz normal. Und dann beginnt mein Kopf zu arbeiten und ich werde mir bewusst, wie meine Situation ist. Dass ich alleine zu Hause in meinem Bett aufwache, daran habe ich mich langsam gewöhnt. Aber nun bin ich auch noch schwanger.“
    Sie seufzte schwer und schüttelte den Kopf. „Mein Leben war bis vor einigen Monaten eigentlich noch geordnet und heil. Aber jetzt ist alles ein riesiges Chaos. Es gibt so viele Baustellen, das ich gar nicht weiß, welcher ich mich zuerst zuwenden soll.“



    Sie lächelte schief und sah ihr Gegenüber an. „Entschuldigen Sie bitte. Ich wollte Sie nicht mit meinen Problemen belasten.“
    Er zuckte die Achseln und lächelte warm.
    „Ist schon okay. Wenn man in einer Situation wie der Ihren ist, kann man vermutlich kaum an etwas anderes denken und noch weniger darüber sprechen. Wirklich, dafür brauchen Sie sich weder zu schämen noch zu verurteilen.“



    Er trank einen Schluck seines Kaffees und sah sie dann an.
    „Normalerweise mache ich so etwas nicht“, sagte er dann und grinste schief.
    Eileen lächelte. „Was denn? Kaffee trinken?“
    „Nein – mit einer … naja, sagen wir mal ehemaligen… Patientin Kaffee trinken gehen.“
    Eileen sah ihn verlegen an.
    „Tut mir leid – ich hoffe, ich habe Sie nicht in eine blöde Situation gebracht.“
    „Nein, nein – immerhin habe ich mich angeboten“, erwiderte er schnell. „Ich wollte damit nur sagen, dass…“, er überlegte einen Moment. „Ich wollte nur nicht, dass Sie denken, ich will Ihren Therapeuten spielen oder so etwas.“



    „Nein, nein – das dachte ich nicht. Und letztlich haben wir uns das erste Mal ja auch nicht im Krankenhaus getroffen“, sagte sie schnell. „Erinnern Sie sich nicht?“
    „Doch, wie könnte ich das vergessen, Ihr sagenhafter Auftritt beim Karaoke“, lachte er.
    Eileen verzog das Gesicht. „Naja, nun übertreiben Sie aber.“
    „Seit ich den Hintergrund kenne, stellt er sich für mich noch etwas anders dar“, erwiderte er vorsichtig. „Ich glaube, Sie sollten so etwas öfter machen.“
    „Was meinen Sie damit?“
    „Naja, Dampf ablassen, das tut immer gut.“ Er lächelte. „Ist zumindest meine Erfahrung.“
    Eileen nickte.
    „Ja, das mag sein. Aber ich bin in letzter Zeit einfach für alles zu ausgelaugt und schlapp. Ob das an der Schwangerschaft liegt?“
    „Mag sein“, erwiderte er. „Aber sicher nicht nur. Sie haben Stress, da ist es ganz normal, dass man nicht auf der Höhe ist.“
    Sie nickte langsam und dachte an den Zusammenbruch vorige Woche zurück. Auf einmal wurde sie bei diesem Gedanken verlegen und begann sich zu fragen, was ihr Gegenüber eigentlich alles von ihr gesehen haben mochte, während er sie medizinisch versorgt hatte.



    Immerhin war sie nicht in ihren Kleidern im Bett gelegen, als sie am Morgen endlich zu sich kam.
    Bei diesem Gedanken wurde sie mit einemmal puderrot und fühlte sich völlig fehl am platze. Was machte sie hier eigentlich?
    „Ich…“, sagte sie beschämt. „Ich sollte dann…“
    „Gehen?“, fragte er, als habe er ihre Gedanken gelesen. „Fühlen Sie sich unwohl, weil ich letzte Woche Ihr Arzt war und jetzt hier – mehr oder minder privat – mit Ihnen sitze?“
    Sie fühlte sich ertappt und lächelte verlegen.



    „Es ist schon irgendwie seltsam.“
    „Ja, und genau deshalb machen wir Ärzte so etwas normal nicht.“ Er seufzte. „Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich Sie nicht so einfach gehen lassen sollte. Sie wirkten so niedergeschlagen und aufgeregt.“
    „Helfersyndrom“, stellte Eileen zwinkernd fest und beide lachten auf.
    Das Eis schien damit zu brechen.
    „Was machen Sie denn sonst so, wenn Sie nicht gerade Ihr Helfersyndrom ausleben?“, fragte Eileen lächelnd.
    „Ach, dies und das. Viel Freizeit hatte ich in den letzten Jahren nicht, da ich mich auf den Facharzt vorbereit habe.“
    „Ach – ich dachte, Sie sind schon lange fertig mit dem Studium.“
    „Sehe ich so alt aus?“, scherzte er und sie schüttelte lachend den Kopf.



    „Nein, aber ich dachte, mit Mitte zwanzig ist man fertig. Ich weiß es nicht, ich habe ja nie studiert.“
    „Das wäre eine Traumvorstellung. Gut, ich war auch nie der fleißigste Student.“ Er schnitt eine Grimasse. „Ich habe mit Ende zwanzig erst mit dem Assistenzarzt-Dasein angefangen und vorigen Herbst dann den Facharzt gemacht. Jetzt bin ich fast fünfunddreißig und mein nächstes Etappenziel ist eine Oberarzt-Stelle.“
    „Was ist denn Ihr Fachgebiet?“
    „Neurologie“, erwiderte er. „Schwierige und knifflige Sache, sage ich Ihnen.“
    „Und Sie arbeiten schon immer hier im Krankenhaus?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe mein praktisches Jahr in Würzburg verbracht, dann war ich in Dresden für drei Jahre, während der ersten Facharzt-Zeit. Normalerweise wechselt man während dieser Zeit eher nicht, aber die Neurologie hier ist sehr bekannt in Fachkreisen, und darum habe ich die Stelle hier vor knapp drei Jahren angenommen.“
    „Und jetzt bleiben Sie hier?“



    Er zuckte die Achseln. „Wer weiß das schon.“
    Sie schluckte und fühlte sich von seiner Antwort irgendwie getroffen, ohne zu wissen, wieso.
    „Das heißt, Sie haben vor, wegzuziehen?“
    „Nicht unbedingt, ich habe es auf eine Stelle in einer Privatklinik in der Nähe abgesehen. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, dort den Fuß in die Türe zu bekommen in etwa so groß wie auf den Mond zu fliegen.“ Er lächelte. „Ich hätte meinen ersten Berufswunsch verfolgen sollen.“
    „Der wäre?“
    „Was schon? Alle kleinen Jungs wollen entweder Astronaut oder Baggerfahrer werden. Ich wollte genau genommen beides: Auf den Mond fliegen und dort etwas ausbaggern.“



    Er lachte. „Dann habe ich mich aber doch für etwas Bodenständigeres entschieden.“
    Sie grinste. „Das war sicherlich die bessere Wahl. Und wo kommen Sie eigentlich her? Aus Würzburg?“
    „Nein, ich komme eigentlich aus dem hohen Norden, ich bin in einer kleinen, beschaulichen Stadt an der Küste aufgewachsen. Und Sie? Sie leben schon immer hier?“
    Eileen nickte. „Ja, fast. Als ich ganz klein war, haben meine Eltern und ich ein bisschen weiter draußen gewohnt, aber im Großen und Ganzen ist das hier meine Heimat.“
    Er nickte. „Ich würde manchmal auch gerne zurückgehen, aber es ist beruflich einfach nicht von Vorteil.“
    „Und wenn Sie eine Praxis eröffnen würden?“, sinnierte Eileen.



    „Als Neurologe bietet sich das nicht unbedingt an. Ich meine – es gibt natürlich schon neurologische Praxen. Aber es ist doch ein ganz anderes Einsatzgebiet als im klinischen Bereich. Und auf dem Land ist das auch ganz schwer.“
    Sie nickte. „Ja – das kann ich mir vorstellen. Aber ich stell es mir schon schön vor auf dem Land. Die Stadt ist oft dreckig, ungemütlich und unpersönlich.“
    „Ja, das ist richtig. Das fehlt mir auch oft. Aber ich lebe ja schon seit fast fünfzehn Jahren nicht mehr in meinem Heimatort, und ich habe mich nach und nach daran gewöhnt.“
    Er sah sie lächelnd an. „Und Sie? Was machen Sie so beruflich?“
    „Ach, ich bin nur eine einfache Bürokraft“, winkte sie ab. „Nicht weiter erwähnenswert.“
    Er hob die Brauen. „Was soll denn das heißen?“
    „Naja – ich meine… ich habe nicht studiert, rette kein Menschenleben und baue keine tollen, neuen Häuser oder super tolle Schulen.“



    Er sah sie irritiert an. „Und wer macht das?“
    „Mein Mann – also, ich meine… mein Ex-Mann oder…“, sie seufzte. „Wie auch immer ich ihn nennen mag.“
    „Ja und?“ Ihr Gegenüber kratzte sich am Kopf. „Ist das eine denn besser als das andere?“
    Eileen sah ihn unsicher an. „Nun… ich denke schon, dass meine Tätigkeit nicht gerade aufregend oder wichtig ist gegen einen Beruf wie zum Beispiel den Ihren.“
    Er schüttelte den Kopf. „Das ist doch Unsinn. Arbeit ist Arbeit. Und eigentlich ist der Begriff ohnehin falsch definiert. Sogar wenn man gar kein Geld verdient, ist es Arbeit. Was meinen Sie, wie viele ehrenamtliche Helfer in den Krankenhäusern und auch in allen anderen Bereichen unterwegs sind? Sie arbeiten teils härter als so manch ein Großverdiener, aber das sieht niemand. Und diese Arbeit ist wichtig, um das ganze System am Leben zu erhalten. Wie jede Arbeit. Es gibt keine Unterschiede, und diese pauschalen Bewertungen einzelner Berufe oder Tätigkeiten halte ich für völlig unsinnig.“



    Sie sah ihn nachdenklich an. „Eigentlich haben Sie recht.“
    Er nickte. „Ja – und Sie sollten sich nicht unnötig klein machen. Ihr Beruf ist genauso viel wert wie jeder andere auch. Was genau machen Sie denn?“
    „Ich arbeite in einer Vertriebsagentur – eine ganz kleine wohlgemerkt. Meine Freundin und Kollegin und ich, wir sind sozusagen Mädchen für alles, was so anfällt. Eigentlich bin ich als Buchhalterin eingestellt worden, aber so genau definieren kann man das inzwischen eigentlich nicht mehr.“ Sie lächelte.
    „Und macht es Ihnen noch Spaß?“, wollte er wissen.



    Sie nickte. „Ja, ich arbeite gerne mit Papier und Zahlen. Ich wollte keinen anderen Job haben.“
    Einen Moment verfielen sie in Schweigen. Dann deutete er auf ihren Bauch.
    „Wie geht es Ihnen damit jetzt eigentlich? Haben Sie den ersten Schrecken verwunden?“
    Sie nickte langsam.
    „Ja. Ja, habe ich. Ich… muss offen gestehen, dass ich mich inzwischen darüber freue.“
    Sie lächelte und streichelte ihren Bauch zärtlich. Dann seufzte sie: „Nur die Situation außen herum ist nicht besonders erfreulich.“
    Er nickte schweigend. „Und doch – ein Leben ist immer ein Grund zum Freuen.“
    Sie sah ihn an. „Haben Sie in Ihrer Laufbahn eigentlich schon mal ein Baby zur Welt gebracht?“



    Er lächelte zwinkernd: „Ich selbst? Nein, nicht wirklich.“
    Sie lachte auf. „Sie wissen genau, was ich meine – waren Sie bei einer Geburt dabei?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein – als Neurologe sieht man so etwas nicht so oft. Und im Studium ist es nie dazu gekommen. Ich habe schon mit Neugeborenen und Frühgeborenen gearbeitet, aber bei den Geburten war ich nicht dabei. Ich denke mir, dass es ein erhabenes Erlebnis sein muss.“
    Sie nickte. „Ja, das glaube ich auch.“ Plötzlich wurde sie traurig, als sie an ihr erstes Ungeborenes zurückdachte. „Ich habe es leider noch nie erlebt.“
    „Es ist Ihre erste Schwangerschaft“, sagte er.
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, ist es nicht.“
    Er lehnte sich nach vorne und sah sie ernst an.
    „Nicht?“
    „Nein- ich war Anfang des Jahres schwanger, in der zwölften Woche sagte man mir, dass das Baby gestorben ist.“



    Sie schluckte und verstand nicht, wieso ihr mit einemmal die Tränen in die Augen stiegen.
    „Das muss furchtbar für Sie und Ihren Mann gewesen sein“, sagte er warm.
    Sie schluckte bitter. „Wie es für ihn war, weiß ich nicht“, sagte sie zornig. „Für mich war es schlimm. Aber für ihn – ich glaube, es war ihm egal.“
    Er sah sie einen Moment nachdenklich an und sagte dann vorsichtig: „Ich kenne Ihren Mann oder Ihren Ex-Mann nicht genug, aber… ich weiß, dass Männer oftmals ganz anders damit umgehen.“
    Seine Stimme wurde plötzlich brüchig. „Ich weiß es das sehr genau.“
    Sie sah ihn überrascht und fragend an, doch er sprach nicht weiter und starrte nur geistesabwesend ins Leere.
    „Jedenfalls“, fasste er sich dann wieder. „Trauert eben jeder anders, das wollte ich damit sagen. Es ist einfach eine schwere Situation.“ Er sah sie an. „Sie haben das Kind nicht gebären dürfen, oder? Es war wohl noch zu klein?“



    Sie nickte. „Die Ärztin schickte mich ohne Umschweife zur Ausschabung und ehe ich wusste, was passiert war – war auch schon alles vorbei.“
    Sie seufzte. „Es tut mir leid, ich wärme alte Kamellen auf. Es ist schon so lange her.“
    „Anfang des Jahres?“, hakte er nach, und als sie nickte, sprach er weiter: „Das ist nicht lange her – nicht für Ihr Herz. Setzen Sie sich nicht unter Druck, indem Sie denken, dass Sie nicht mehr trauern dürfen. Auch wenn das Kindchen noch so klein war. Ich bin kein Gynäkologe, aber ich weiß, dass die Bindung zum Kind schon ganz früh entsteht, wenn man weiß, dass man schwanger ist. Das ist doch ganz normal.“
    Er lächelte sanft. „Und nun bekommt Ihr erstes Baby also ein Geschwisterchen.“
    Sie nickte und lächelte auch. „Ja… ja, aber unter ganz anderen Voraussetzungen.“



    Er nickte, sagte aber nichts dazu. Die Kellnerin trat an den Tisch und ehe sich Eileen verrsheen konnte, hatte er für sie beide bezahlt.
    „Danke…“, sagte Eileen rasch und etwas beschämt. Gemeinsam gingen sie nach draußen.
    „Ich… bin froh, dass Sie mich nicht alleine gelassen haben“, sagte Eileen, als sie die Stufen nach unten gegangen waren. „Ich meine… es war gut, jetzt nicht mit diesem ganzen Wirrwarr an Gedanken nach Hause gehen zu müssen.“



    Er lächelte sie warm an. „Dann hatte ich ja nicht ganz unrecht. Aber es war auch für mich schön, jetzt hier mit Ihnen einen leckeren Kaffee trinken zu dürfen. Zuhause erwartet mich nur eine unordentlich Wohnung, und ich bin überhaupt nicht gut im Aufräumen.“
    Eileen lachte auf. „Das glaube ich Ihnen nicht. Als Arzt?“
    Er zog eine Grimasse. „Sie meinen, weil man in der Klinik so sauber arbeiten muss? Nun, ich führe zu Hause nur höchst selten Operationen durch, da nehme ich es nicht so genau.“
    Sie hielt sich den Bauch vor Lachen.
    „Sie haben einen köstlichen Humor!“



    Er zwinkerte, und das Licht ließ seine blauen Augen aufblitzen.
    „Es gibt bestimmt wieder Schnee“, sagte er dann und schnupperte. „Ich kann Schnee riechen.“
    „Achso, Sie sind Fräulein Smilla“, zwinkerte Eileen.
    „Fast“, erwiderte er und lachte.



    Gemeinsam gingen Sie bis zu Ihrem Wagen.
    „Dann… kommen Sie gut nach Haus“, sagte er langsam.
    Sie zögerte und nickte. „Ja… Sie auch.“
    Er wollte sich schon zum Gehen wenden, zögerte dann aber doch und griff in seine Jackentasche.
    „Hören Sie, Frau Viersen…“



    „Nennen Sie mich doch Eileen“, warf Eileen schnell ein.
    „Dann nennen Sie mich aber Fabian“, erwiderte er lächelnd.
    Sie nickte. Er drückte ihr eine schmale Karte in die Hand.
    „Wenn Sie mal wieder jemanden brauchen, um nicht alleine zu sein – rufen Sie mich… ich meine, dann ruf du mich einfach an. Da steht auch meine Mailadresse drauf. Die private natürlich.“ Er lächelte sie warm an.
    Sie nickte dankbar und strich sanft über die Karte, als sei sie ein wertvolles Kleinod.
    „Das ist lieb, vielen Dank. Ich komme bestimmt drauf zurück.“
    „Das würde mich freuen.“
    Sie sahen sich einen Moment an, dann nickte er, fröstelte und sagte: „Mann, ist das kalt. Fahr bloß langsam, es ist bestimmt glatt auf den Straßen.“
    „Ja – Sie… ich meine… du auch“, sagte sie und öffnete die Tür zum Auto.



    Während Sie sich auf den Fahrersitz fallen ließ, sah sie ihn im Rückspiegel über die Straße und um die Ecke hasten.
    Ein warmes Gefühl durchfloss sie, als sie den Schlüssel ins Zündschloss steckte und den Motor anwarf.
    Und der Gedanke an Marcel war in diesem Augenblick so weit weg wie Fabians ehemalige Träume vom Baggern auf dem Mond.






    Fortsetzung folgt.

    cindy: Hihi, ja, ich finde ihn auch ganz nett :D Nun, es wäre ja alles zu einfach gewesen, wenn jetzt einfach der Doktor auf den Plan gekommen wäre ohne Hindernisse, oder ;) Und bis jetzt ist auch noch gar nix passiert ;) so süß er auch sein mag - wer weiß, wer weiß...


    Appolonia: Nun, noch ist ja nichts entschieden. Sicherlich wird Eileen das ganze, was Marcel nun angesprochen hat, noch einiges beschäftigen - und vielleicht ändert sie ihre Meinung ja doch noch? Und ob der Fabian wirklich an ihr interessiert ist, das weiß man im prinzip ja gar nicht!


    Julsfels: Jaaa, das sind wichtige Fragen, die Du aufgeworfen hast: Liebt Marcel Bettina? Was waren die wirklichen Gründe für die Trennung (denn die kennen wir ja immer noch nicht so wirklich)? Und ist ein Kind Grund genug, um eine eigentlich gescheiterte Ehe aufrecht zu erhalten?
    Und würde Eileen überhaupt noch wollen?
    Vielleicht sind die "Symptome" die Sie in Anwesenheit von Fabian zeigt, ja aber auch eine Flucht weg von ihrem durcheinander geratenen Leben und gar nicht "echt" in dem Sinne, wie man sie eigentlich hat usw.


    Hihi, was die Outs angeht, so war ich auch sehr überrascht, als der Fahrstuhl abstürzte. Da entdeckt man doch immer noch was neues im "alten" Spiel :p
    Ja, das mit dem Outfit, ich friere auch wenn ichs anschaue, aber leider habe ich so gut wie keine Outdoor Outfits, die den Schwangerschaftsbauch zu lassen (auch ohne InTeen nicht) :angry Wie guuuut, dass in der Story gerade erst WinterANFANG ist *grummel*

    Mensch, warst Du diesmal schnell mit Deiner Fortsetzung! Schööön :)


    Hm, hm, hm - ich weiß gar nicht, was ich von diesem Kapitel halten soll. Erstmal die vielen Szenen mit Ariadna, Artair und Neiyra. Neiyra tut mir so leid, echt. Obwohl ich für Ariadna auch ein ganz klein wenig Mitleid empfunden habe. Aber nur ganz wenig :D
    Es muss für sie ziemlich schwierig sein, dass sie auch mal jemandem begegnet, der nicht entzückt von ihr ist. Das ist immer ziemlich schmerzhaft, wenn man als Prinzessin auf der erbse und Daddys Liebling aufgewachsen ist. Ich nehme mal schwer an, dass an Brans Hof niemand auf die Idee gekommen wäre, ihr jemals etwas anderes als Höflichkeit und Sympathie und Freundlichkeit entgegen zu bringen, ihr der holden Maid von edlem Blute.


    Da ist es für sie sicher schwierig, in eine so ganz andere Umgebung zu geraten, die sie so gar nicht kennt.
    Interessant ist jedoch, dass sie Neiyras hohe Stellung hervorhebt. Es ist also ganz tricky eigentlich: Denn eigentlich will Ariadna ihr ja auch klar machen, dass sie gleichgestellt sind. Das sieht Neiyra aber gar nicht als "Kompliment" an sondern eher als Beleidigung, weil sie sich in der Art und Weise, wie sie lebt, angegriffen fühlt, klassische Geschlechtermerkmale von sich weist.


    Es ist dabei aber schon ziemlich *wüüüüürg* wie Ariadna das formuliert: "Weil das nicht eurer naturgegebenen Bestimmung entspricht".


    Später betont Artair dabei - was ich sehr interessant finde - dass Neiyras Position gar nicht SO ungewöhnlich ist, wie wir dachten, dass es auch noch andere Frauen gibt, die Hosen tragen und kämpfen. ich fand Artairs Reaktion auf die Stickanfrage von Ariadna übrigens auch sehr kennzeichnend - da fängt er an zu lachen, als er sich Neirya stickend vorstellt. und diese wiederrum - die ihm sicher eine Kopfnuss gegeben hätte 2 Wochen vorher, wenn er ihr vorgeschlagen hätte, zu STICKEN oder sie gefragt hätte, ob sie das kann - fühlt sich ihrerseits wieder angegriffen, als könne sie etwas nicht, das sehr erstrebenswert ist - weil Ariadna es eben kann.


    Die vielen romantischen Szenen zwischen Artair und der holden Maid fand ich grausigelig. Neee, neee, sie sind superschön atmosphärisch und romantisch und zart: aber liebe liebe Julsfeld, biiiiitte lass uns das gerne noch öfter sehen, aber nicht mit der holden Maid im Stickfieber sondern mit den Protagonisten, die der allgemeinen Sympathie gerecht werden ;) :D Ich fürchte aber, diesen Wunsch erfüllst Du uns erstmal nicht *seufzganzdoll*


    Übrigens finde ich Ariadna manchmal fast zu einfach gestrickt. ich meine, all unsere Figuren wirken so mystisch und tiefsinnig, Ariadna entspringt eigentlich einer ähnlichen Blutslinie, es kann doch nicht sein, dass ihr einziges Daseinsmerkmal nur im Sticken und Nähen besteht und darin, dekorativ zu sein. Sind da dann alle Gene an ihr vorbei gegangen oder weiß sie nur selbst noch nichts davon? Sie erinnert mich dabei ein bißchen die Figur der Guinevere in der Artus-Saga bzw. Avalon-Saga. Sie ist letztlich auch immer nur "nett, dekorativ, hübsch" und während Lancelot und ARtus von vielen Frauen, die unermessliche Fähigkeiten haben und nebenbei auch hübsch sind, umgeben ist, strahlt nur diese relativ stumpfsinnige Guinevre über ihnen allen und trägt letztlich maßgeblich zum Verderben bei, ohne wirklich zu merken, dass sie es tut.


    Ich hoffe, dass Ariadna nicht eine ähnliche Rolle einnimmt.


    Denn was dann nachdem Neiyra die Halle verlässt geschieht, zeigt erneut deutlich den ganz anderen Unterschied zwischen ihr und Ariadna: Denn sie retttet Artair das Leben, indem sie den stoff durch ihre GAbe und ihr Feingefühl erkennt, der vermutlich wie Appolonia schon schrieb mit irgendeinem Gift oder einem Fluch versehen ist. Himmel, und der Knallkopf sitzt drinnen am Feuer, sieht seiner Grazie beim sticken zu und schenkt ihr Rosen und Katzenbabys, während die dunkle Bedrohung direkt vor seiner Türe ist.


    Verliebtsein ist in einer solchen Situation wahrscheinlich nicht gerade gut, denn es vernebelt die sinne, die Artair jetzt ja eigentlich schärfer denn je braucht. Seine Äußerung "NOCH keine Königin".... find ich äußerst erschreckend, es geht mir zu schnell. Ich finde, dass Artair eine starke Frau an seiner Seite braucht, nicht so ein Pflänzchen (es sei denn, sie ist es gar keines...) und Appolonias Einwurf mit der "Torschusspanik" finde ich gar nicht so unsinnig. Vielleicht will er wirklich möglichst schnell das Weiterleben seiner Blutslinie sichern, Ariadna gefällt ihm und ist so ganz anders als die Frauen, die ihn bisher umgaben - starke Hohepriesterinnen, die kämpfende Neiyra usw.
    Das passt doch hervorragend.


    So, und dann Neiryas Traum. Ich frage mich, wer da aufeinmal aus dem Nichts auftaucht? Ist es etwa Runcall, der Meduria in die Schranken wies und nun eine neue Variante versucht, um Neirya zu "bekommen" und sie auf den Weg des Verrats zu führen? Vielleicht war der Stoff auch gar nicht auf Artair, sondern gar auf sie selbst gemünzt, vielleicht SOLLTE sie ihn finden und damit irgendeine Schwelle öffnen?


    Ich würde ja gerne glauben, dass es "irgendwo da draußen" jemanden gibt, der auf der Seite Neiyras und der anderen ist, der wie eine Art Schutzpatron aus dem Nichts auftaucht, aber irgendwie glaub ich das gerade nicht, aber ich hoffe, dass ich mich irre...


    Und bin gespannt auf das nächste Kapitel, wie immer :)
    Und fürchte mich by the way fast mehr vor Hochzeitsszenen als davor, dass nun wieder die Kämpfe ausbrechen! Arghhh!

    Ich hab gar keine Vorsätze- ich WÜNSCHE mir einfach nur, dass das Jahr zufrieden wird, Katastrophen ausbleiben und ich niemand verliere, der mir nahe steht. Und dass es gesundheitlich besser wird oder zumindest so bleibt.
    Und dass sich einige Problematiken entschärfen und lösen - das wäre auch schön.
    Darauf hab ich aber im Großen und Ganzen relativ wenig Einfluss.
    Der Rest - Aussehen, Gewicht, Ordnung halten usw. - ist für mich inzwischen ziemlich nebensächlich, und das ist auch gut so :)

    Liebe Juls,
    das war wieder eine supergeniale Fortsetzung!


    Brr, diese Träume von Neiyra... und so wie ich das auch schon dachte, sind es vermutlich nicht nur "Bilder", die ihr Meduria in den Kopf einpflanzt. Sie unterstreicht das ja selbst, indem sie sagt (Neiyra), dass sie inzwischen zwischen Traum und Vorsehung unterscheiden kann, und dass die Bilder aus den Träumen definitiv nicht nur von "Bilder" sind...
    Auf der anderen Seite wurde ihr das Bild von Meduria eingepflanzt, das ist nicht direkt mit dem "Sehen" zu vergleichen.


    Dass Meduria Neiyras Gabe ausnutzt, ist natürlich auch ganz typisch. Es erinnert mich ein wenig an die Verbindung in Harry Potter zwischen ihm und Voldemort, die beide gegenseitig auszunutzen und zu mißbrauchen verstehen. Hier ist es jedoch bisher nur Meduria, die weiß, wie sie Neirya mürbe macht.


    Ich denke, hier müsste Neiyra jetzt ihren Stolz überwinden und sich Hilfe bei ihrer Mutter und ihrer Tante suchen, alleine zum Selbstschutz und dem der anderen. Denn wer weiß, wo diese ständigen traum-Attacken noch hinführen. Vielleicht ist genau das der Schlüssel zu dem vorausgesagten Verrat Neiyras an Artair. Und wer weiß, ob nicht auch genau die Sache, die sich hier gerade anbahnt und erst einmal relativ "harmlos" wirkt - wie eine Art Randgeschichte - der Knackpunkt ist.


    Damit meine ich nämlich Ariadna und Artair, und ihre offensichtliche Schwärmerei füreinander. Wir alle wissen, dass viele der Probleme der Menschheit auf Missgunst, verletzter Liebe, Neid und Eifersucht gewachsen sind.
    Man sagt ja, bei Geld hört die Freundschaft auf, bei Liebe und verletzten Gefühlen aber schon viel früher. Wer weiß...


    Auf jeden Fall fand ich dann die Szene doch trotz allem relativ lustig, wo Neiyra Ceilith entschlossen zwischen die beiden schiebt! Wie gut, dass die liebe Ceilith gerade sooo dringend mit ihrem reden musste :D


    Mh, und ich bin gespannt, wie lange Artair braucht, um zu verstehen oder zumindest auf den Trichter zu kommen, was mit Neiyra los ist. Er war ja schon jetzt leicht irritiert ob Neiyras Unfreundlichkeit gegenüber diesem "süßen Geschöpf" Ariadna *würgspei*


    So, dann zum Ritual. Das war sehr faszinierend, und immer wieder bewundere ich nicht nur die greifbare Atmosphäre Deiner Bilder (es ist immer wieder ein Genuß sie anzuschauen und faszinierend, wie Du mit dem Lichtern spielst, um die richtige Stimmung zu transportieren! WOW!) sondern auch die Detailliebe, die darin zu erkennen ist.


    Ich glaube, ich bin nicht alleine damit, wenn ich sage, dass mich die Erinnerungsszenen an Neiyras Einführung in die "Ritterschaft" sehr berührt haben. Hach, Brayan und sie geben doch auch ein sooo schönes Paar ab!


    Was ich total genial finde - mal so am Rande - ist übrigens auch, wie gekonnt Du mit Neiyras Figur den Spagat zwischen "weiblich" und trotzdem "emanzipiert" schaffst. wie ich ja in meinem letzten Kommi schon angedeutet habe, ist sie ja eigentlich relativ maskulin, vor allem im Gegensatz zu dem Blumenmädchen Ariadna. Und doch finde ich Neiyra unglaublich weiblich und attraktiv, sie wirkt nicht wirklich "burschikos". Wie sie da so an Brayan angeschmiegt sitzt, wirkt sie auch sehr zerbrechlich - aber auf eine charmante, berührende Weise.


    Es ist schön, dass Du Neiyra nicht als Power-Emanze, die absolut keine weiblichen Attribute hat, darstellst, sondern als perfekte Mischung aus beidem, denn das wirkt sehr glaubwürdig, sympathisch - und es berührt, zumindest mich, immer wieder.


    Darum finde ich es auch schön, dass Neiyra ihre Schwäche damals nach der Wache zugeben kann, zugibt, dass ihre Beine sie nicht mehr trugen, dass sie weinte und dass sie dann doch auch wieder "weibliche" (und natürlich auch menschliche) Seiten hatte. Das Bild, in dem Brayan sie einfach in die Arme nimmt und trägt, berührt einen hierbei besonders. Sie wirkt im dem Moment nicht "schwächlich", sondern einfach "echt" - und das find ich wirklich großartig.


    Zu guter letzt habe ich nun aber auch noch eine Frage an Dich: Bei der "Weihungszeremonie" sind nun alle "hohen" Tiere anwesend, ist das so üblich oder ist es nur so, da im Moment ohnehin alle anwesend sind?


    Die Outs waren auch mal wieder wunderbar, vor allem die Bilder zwischen Artair und Neiyra, aaaaaaber ich muss zu meinem eigenen Erstaunen gestehen: Sie gefällt mir mit Brayan besser! ;)

    So
    und diesmal hab ich auch wieder jede Menge Outtakes für euch. Was manchmal so am "Set" alles passiert...


    Um die "Ehering-"Szene aufzunehmen, musste ich meine auf dem Klinik-Lot befindliche Eileen ja erstmal unter die Haube bringen, also hab ich dazu gleich mal den netten Herrn Doktor verpflichtet:



    Und dann kam es zu einem heftigen unfall! Eileen wollte mit dem Aufzug runterfahren, dann nur noch ein Schrei (ich dachte mir, was ist das denn, denn im Spiel ist mir das noch nie bisher passiert ;) ) und dann :





    Da ist doch glatt der Aufzug mit Eileen abgestürzt!! Die Ärmste, die macht aber auch was mit!


    Und gleich war der gute Fabian zu Stelle, um das Dingen zu reparieren...



    Tja, das ist nur immer ein bißchen gefährlich, wenn man so GAR keine Mechanikpunkte hat (und das als Arzt, tztz!)



    Eileen ist natürlich sehr bestürzt und auch die meisten anderen Besucher der Klinik können ihre Augen nicht von dem Schauspiel abwenden. Röntgenbilder mal anders :D



    Ich hatte ja schon Angst, dass es das nun was mit dem guten Herrn, aber er hat es überlebt - wenn auch ein wenig "demoliert"...



    Und was macht der Kerle? Direkt nochmal probiern! :angry



    Frisch geduscht und wieder "adrett" kann er sich sogleich eine Standpauke Eileens anhören:



    So, und hier noch ein sehr seltsames Foto:



    Auch wenn es so ausschaut, sie wurde hier NICHT angefahren, sie stand lediglich mit Rüchenschmerzen auf der Straße und just in dem Moment setzte sich das parkende Auto um...

    38.


    Eileen lief den Flur so schnell entlang, dass sie kaum wusste, wohin sie eigentlich ging.
    Dieses Labyrinth an Fluren, Abzweigungen und Zimmern in diesem Krankenhaus machte sie wahnsinnig!
    Sie war so durcheinander, dass sie kaum realisierte, wohin sie ging und aus irgendeinem vermaledeiten Grund den Aufzug nicht fand!
    Schließlich bog sie atemlos um eine Kurve und fand sich endlich in der Aufzugshalle.




    Rasch drückte sie auf den Knopf, trippelte nervös von einem Fuß auf den anderen und drückte voller Ungeduld erneut.
    Es dauerte einen Augenblick, bis das „Pling!“ ertönte und sich die Türen öffneten.
    Sie stürmte in den Lift, als ginge es um ihr Leben.
    Erst als sich die Türen hinter ihr schlossen und sich das Gefährt in Abwärtsbewegung begab, schien sie sich ein wenig zu entspannen und atmete tief durch.



    Was war da oben eben nur geschehen?
    Hatte sie das alles nur geträumt?
    Verwirrt strich sie sich die Haare aus der Stirn und starrte ihre Hand an. Sie trug den Ehering immer noch. Sie wusste eigentlich gar nicht, wieso.
    In den letzten Wochen hatte sie einige Male überlegt, ihn abzulegen, es aber nie übers Herz gebracht. Vielleicht weil er ein Symbol für das war, das einmal gewesen war.
    Das letzte, war sie noch heilig und hoch gehalten hatte – die Vergangenheit, deren gute Seiten ja nicht zwingend durch all das schlechte, das in den letzten Wochen geschehen war, null und nichtig gemacht werden mussten.



    Er gehörte eben zu ihr. Es schien ihr fast, als überlege sie, sich den ganzen Finger abzuschneiden, wenn sie über ein Abnehmen des Ringes nachdachte.
    Jetzt erschien er ihr wieder in einem ganz anderen Licht. Er schien fast in ihr Fleisch zu schneiden. Einen Moment griff sie danach und versuchte ihn abzuziehen.
    Doch er ließ sich nicht bewegen, denn in den letzten Minuten hatte sie ihre Faust so fest um den Griff ihrer Tasche gekrallt, dass ihre Fingerknöchel rot geworden und die Finger angeschwollen waren.
    Sie seufzte und betrachtete den Ring nochmals. Sollte er etwa wirklich wieder eine Bedeutung erlangen?
    War da noch Hoffnung, wo es eigentlich gar keine mehr geben konnte?
    Die Türen des Aufzugs öffneten sich, und Eileen starrte noch immer auf ihre Hand, als könne diese ihr die universelle Antwort vermitteln, während sie den Aufzug verließ.



    „Hoppla!“, rief eine Stimme und Eileen sah nach oben.
    Kurz vor ihr stand ein ihr wohl bekannter Mann und lächelte.
    „Wollten Sie einen Anschlag auf mich verüben?“
    Er zwinkerte und seine tiefblauen Augen schienen mitzuzwinkern.
    Eileens Herz begann plötzlich laut und schnell zu pochen. Noch mehr als vor wenigen Minuten oben in Marcels Krankenzimmer.
    Sie sah ihn beschämt an.
    „Himmel, es tut mir leid“, rief sie aus. „Jetzt hätte ich sie beinahe schon wieder umgerannt! Sie müssen denken, ich mache das extra!“



    Er lachte auf.
    Erst jetzt fiel ihr auf, dass er nicht wie beim letzten Mal seine Arztkleidung trug, sondern leger in Jeans und Pullover gekleidet war.
    „So lange Sie den Boden unter den Füßen behalten, bin ich zufrieden!“, sagte er und zwinkerte abermals. Dann deutete er auf den Aufzug. „Waren Sie noch einmal bei Frau Heinrichsen?“
    Eileen schüttelte den Kopf. „Nein – nein… ich… musste einen Besuch machen.“
    Er schien zu verstehen und nickte.



    „Ist alles in Ordnung?“, fragte er und musterte sie. „Sie wirken ziemlich aufgeregt.“
    „Ach, nein – keine Bange“, sagte sie und lächelte. „Es… nun ja, es war ein nicht ganz einfacher Besuch.“
    „Kann ich mir vorstellen“, sagte er und biss sich dann auf die Lippen. „Entschuldigen Sie, ich – wollte Ihnen nicht zu nahe treten.“
    Eileen lächelte. „Nein – das sind Sie nicht.“
    Sie deutete auf die Uhr. „Haben Sie schon Feierabend? Oder fangen Sie jetzt an?“
    „Ersteres, Gott sei dank“, erwiderte er. „Ich habe erst am Wochenende achtundvierzig Stunden Bereitschaft geschoben.“
    „Das ist ja Wahnsinn!“, entfuhr es Eileen.
    Er zuckte mit den Achseln. „Wahnsinniger Ärztealltag.“



    „Ist das bei allen so?“
    „Nun, wenn ich irgendwann – so in schätzungsweise hundert Jahren- mal zum Chefarzt aufgestiegen bin, werde ich die Wochenenden wohl frei haben.“ Er schmunzelte. „Aber ob es jemals so weit kommen wird – wer weiß.“
    Sie lächelte. „Da hab ich es ja noch richtig gut. Ich hatte vor anderthalb Stunden Feierabend und fand meinen Tag schon wahnsinnig lang.“


    „Man gewöhnt sich an alles“, erwiderte er lächelnd.
    Sie nickte und einen Moment standen sie schweigend voreinander. Dann sagte sie: „Gut… dann… hat mich gefreut, Sie wiederzusehen….“
    „Mich auch.“ Er lächelte und sah sie fest an, so dass ihr Herz seltsam zu stolpern begann. Sie schluckte.
    „Bis dann“, stammelte sie. Er tippte sich zum Gruß an die Stirn.
    Zeitgleich wanden sich beide ab und wichen im letzten Moment einander aus.
    „Das gibt es doch nicht“, lachte Eileen. „Wie oft kann man eigentlich zusammenstoßen?“
    „Das muss Karma sein“, erwiderte er lächelnd. „Sie wollen gehen? Haben Sie im Parkhaus geparkt?“
    „Nein, vorne an der Straße“, antwortete sie. „Ich mag Parkhäuser nicht so.“
    „Wer mag die schon. Ich parke immer zwei Straßen weiter, da kommen keine Politessen vorbei und man ist trotzdem schnell hier. Bevor wir wieder zusammenstoßen, lassen Sie uns doch einfach zusammen hinaus gehen.“
    Eileen lachte leise auf. „Ja, das ist eine gute Idee.“



    Gemeinsam gingen sie zur Tür und er hielt sie ihr auf.
    „So, nun kann nichts mehr geschehen“, sagte er lächelnd. „Ich muss jetzt nach rechts, und Sie nach links.“
    Eileen nickte und lächelte ebenfalls. „Also dann…“
    Sie sah ihm nach, wie er in die Seitenstraße einbog und verschwand.



    Dann atmete sie tief durch. Sollte sie sich fragen, wieso ein jedes Mal, wenn sie diesen Mann traf, ihr Herz ihr bis zum Halse schlug und sich in ihrem Bauch eine Ladung Flöhe entlud?
    „Das bist ja wohl nicht du, oder?“, fragte sie in Richtung ihres leicht vorgewölbten Bäuchleins, bekam jedoch keine Antwort.
    Sie seufzte und schüttelte den Kopf, während sie sich auf den Weg zu ihrem Auto machte.
    „Das passt ja wunderbar“, murmelte sie. „Das kann ich nicht auch noch gebrauchen! Ich habe jetzt keine Zeit für so etwas!“
    Sie seufzte. Da waren sie wieder, ihre drei Probleme – die Trennung, die Schwangerschaft und die seltsame Wandlung ihres Noch-Ehemanns zum scheinbar verantwortungsvollen, liebevollen Bald-Vater, der die Uhr auf null zurückstellen und von vorne anfangen wollte.



    Der Gedanke an das Gespräch schien ihr den Magen zusammen zu ziehen und nachdem sie sich eben für einige Minuten wie auf Wolken schwebend gefühlt hatte, fühlte sich der Absturz in ihre graue, komplizierte Realität an wie ein Aufprall auf Granit.
    Eileen schluckte. Erst jetzt, als die kalte Novemberluft sie einhüllte und ihre Gedanken klarer wurden, begriff sie, was im Krankenzimmer geschehen war.
    Sie hatte sich auf so viele Eventualitäten eingestellt – damit gerechnet, dass Marcel ihr unterstellen könnte, nicht der Vater zu sein bis hin zu der Möglichkeit, das Gespräch im Schlimmstfall gemeinsam mit seiner „Neuen“ führen zu müssen.



    Aber darauf, dass ihn die Aussicht, dass er Vater wurde, berühren – ja, vielleicht sogar „freuen“ könnte, dass er wieder mit ihr zusammen sein wollte, dass er plötzlich wieder der Mann zu sein schien, den sie jahrelang geliebt hatte… das wäre ihr im kühnsten Träume nicht eingefallen!
    Eileen war an ihrem Auto angekommen, doch ihre Hände zitterten so, dass sie kaum die Türe öffnen konnte.
    „Was soll ich jetzt nur machen?“, stammelte sie in die Stille des Abends. Ein vorbeigehender Passant sah sie skeptisch an, schüttelte dann den Kopf und ging weiter.
    Eileen schlug die Hände vors Gesicht.
    Die Gefühle in ihr schienen ihr fast die Brust abzuschnüren.
    Sie musste mit irgendjemand reden – ihre Gedanken, ihre Gefühle sortieren. Aber mit wem nur? Mit ihren Eltern? Undenkbar!



    Ihre Mutter würde ihr sicher zu einer Versöhnung raten, alleine des Kindes wegen. Und ihr Vater wäre wahrscheinlich erneut kurz davor, zu Marcel zu fahren und ihm endlich eine Kopfnuss zu geben.
    Marlene? – Die hatte ja schon nicht verstanden, wie sie überhaupt schwanger sein und das „akzeptieren“ konnte.
    Eileen versuchte, die klare Luft tief einzuatmen.
    Mitten in ihr Gedankenchaos hinein hielt plötzlich ein Wagen neben ihr.
    „Ich finde, jetzt ist es an der Zeit, dass ich Ihnen einen ausgebe“, sagte eine freundliche Stimme.
    Sie drehte sich herum und sah in der Dunkelheit zwei blaue Augen aus dem schwarzen Fahrzeug blitzen.
    „Sie wissen doch- beim dritten Mal gibt man sich einen aus.“ Er lächelte und sah sie dann ernster an. „Ist alles in Ordnung bei Ihnen? Ich sah Sie hier so stehen und habe mich gefragt, ob am Ende Ihr Wagen nicht anspringt?“



    Eileen starrte auf den Schlüssel in Ihrer Hand und schüttelte dann den Kopf.
    „Nein – nein… ich… war nur in Gedanken und…“
    Sie schluckte gegen den Kloß im Hals an.
    „Es … ist alles nicht so einfach“, beendete sie ihren Satz dann.
    Er nickte. „Ja. So ist das Leben manchmal. Komplizierte Sache.“
    Rasch schaltete er den Warnblinker ein, stellte den Motor ab und stieg kurz aus.



    „Wie wäre es, wenn Sie den Wagen stehen lassen und ich bringe Sie nach Hause?“
    Sanft fasst er nach ihrer Hand mit dem Schlüssel darin, die immer noch deutlich zitterte.
    Eileen schluckte und schüttelte dann den Kopf.
    „Nein. Nein… ich meine… das ist sehr lieb von Ihnen, aber… ich brauche das Auto, um morgen zur Arbeit zu kommen.“
    Sie lächelte schief.
    „Gut“, erwiderte er und warf einen Blick in den Himmel. „Wissen Sie, ich hatte nur das Gefühl, dass Sie jetzt nicht alleine sein sollten.“ Er lächelte schief. „Helfersyndrom, muss an der Berufswahl liegen.“



    Er wandte sich wieder um und wollte die Tür zu seinem Wagen öffnen, als Eileen impulsiv rief: „Warten Sie! … Ich… es klappt zwar nicht, dass Sie mich nach Haus bringen, aber… ich würde gerne auf Ihr Angebot zurückkommen. Mit dem Ausgeben meine ich. Die Frage ist nur, wer von uns beiden ist eigentlich in der Pflicht? Sind Sie mir dreimal über den Weg gelaufen oder ich Ihnen?“
    Er drehte sich wieder um und lächelte. „Vielleicht beides?“, sagte er sanft.
    Sie lächelte. „Vielleicht.“
    Er deutete auf eine kleine Bar, die nur wenige Meter entfernt lag. „Dort soll es einen guten Kaffee geben“, sagte er lächelnd. „Lassen Sie mir doch einfach zwei Minuten, um einen Parkplatz zu finden. Auch als Arzt darf man nicht in zweiter Reihe parken“. Er zwinkerte.



    Eileen nickte und sah ihm nach, wie er mit dem Wagen um die Ecke verschwand.
    Er musste sich hier wirklich gut auskennen – kein Wunder, schließlich arbeitete er in dieser Gegend – denn nur kurz darauf bog er zu Fuß um die Ecke und hob die Hand zum Gruß.
    Lächelnd ließ Eileen den Autoschlüssel in ihre Handtasche sinken, hob ebenfalls die Hand und gemeinsam gingen sie in Richtung des kleinen Cafés.



    Fortsetzung folgt!

    Versteh einer die Kerle! Wäre ich nicht gerade selbst in einer verzwickten Situation, würde ich dir unterstellen, Quatsch zusammenzuschreiben. :D Aber nein, ich kann mir das ziemlich leibhaftig genau so vorstellen, wie du es dargestellt hast. Männer...


    Mh, ja, ich glaube aber sogar, das hat nicht nur mit "Mann" zu tun. Ich habe das in den letzten Jahren selbst oft erlebt, gerade in relativ extremen Situationen neigen wir Menschen find ich oft dazu, total unlogisch zu reagieren, oftmals auch so, dass es überhaupt nicht zusammen passt, und in der Regel auch gar keinen echten Sinn gibt- schon gar nicht für die "Umwelt", aber manchmal glaub ich auch nichtmal für einen selbst.


    Natürlich ist das jetzt eine reine Impulsreaktion die mir mal wieder beweist, dass Marcel - wie s viele junge Männer - noch sehr stark das Kind in sich spürt, das nunmal nach Lust und Laune handelt. Wahrscheinlich hat er seit seinem Unfall immer wieder an Eileen gedacht, die wider erwarten nicht die betroffene Ehefrau gespielt hat und aufopfernd für ihn da war. Eben deshalb ist sie wohl wieder interessant geworden (wie verdammt einfach Männer doch gestrickt sind, diese Sache bestätigt sich immer wieder!).)


    Ja, vielleicht (wobei Marcel ja soooooo jung auch wieder nicht ist, er hat die 3 auf jeden fall schon vornedran ;) ) Vielleicht hat es aber auch noch ganz andere Gründe, vielleicht hat es damit zu tun, dass er eine relative "Hals-über-Kopf"-Aktion gestartet hatte, dass er nun jetzt auch hilflos ist oder gar sein eigener Kinderwunsch mindestens genauso stark wie der von Eileen war, sie das aber niemals realisiert hatte?... Wer weiß!



    Dann taucht sie doch noch auf und Marcel spürt mal wieder, dass er dieser endgütligen Trennung nicht gewachsen ist, weil da doch noch viele angenehme Gefühle für seine Frau sind, die er lange verdrängt hatte als die Ehe in der Krise steckte. Und Eileen ist immer noch nicht die besorgte Ehefrau, die alles stehen und leigen lässt, um für ihren betrügerischen Mann da zu sein, sondern präsentiert sich ihm als starke Persönlichkeit, die nicht um der Beziehung willen auftaucht, sondern eröffnet ihm, dass sie schwnager ist. Zack!



    Ja, das kann natürlich auch sein. Vielleicht hat auch erst der Abstand Marcels Perspektiven verschoben?



    So - lass uns die Zeit ein halbes Jahr zurückdrehen, vergessen, dass wir unser erstes Kind verloren haben und ich dich betrogen habe, weil mir alles zuviel wurde, davor war doch alles suptertoll und jetzt haben wir eine neue Chance.
    Ganz wegstoßen kann ich diese Logik auch nicht.


    Das ist korrekt, ja - aber so wie Du auch schon schreibst mit zahlreichen Konflikten beladen und nicht so einfach. Und ja, vielleicht ist Marcel einfach nur unernst, vielleicht aber auch nicht. Ich kann gerade selbst nicht so ganz sagen, ob das im Laufe der geschichte noch einmal wirklich klar werden wird (ich hab das Ende ja noch lange nicht geschrieben!)... schauen wir mal! :)


    Danke für diesen riesigen Kommi! :)



    DAS war meine größte Befürchtung. Dass er unbedingt wieder mit ihr zusammenkommen will und den Muster-Vater spielen will.
    Schlimmer, als wenn er seine Vaterschaft angezweifelt hätte.
    Denn ich glaube nicht, dass die Beziehung funktioniert. Marcel ist zu sprunghaft, vor allem, wenn es Probleme gibt. Naja, sagen wir, wenn es große Gefühlregungen gibt. Erst Eileen, dann Bettina, dann wieder Eileen. Was, wenn irgendwas nicht klappt, wenn es - Gott bewahre - Komplikationen gibt oder später Erziehungsprobleme... Ich glaube nicht, dass das gut geht.


    Ja - wir kennen ja noch gar nicht Eileens Sichtweise dazu. Es ist sicher nicht so einfach, den Schalter wieder umzulegen und einfach da weiterzumacnen, wo man fast ein Jahr zuvor aufgehört hat. Und nun kann auch nicht mehr so viel passieren und Marcel ist sich "sicher", dass er Vater wird (ich sage nur, die magische 12-Wochen-Schwelle, auch wenn das natürlich auch ein Trugschluss ist, dass man damit alles "überstanden" hat).


    Ihr dürft weiter gespannt sein!





    ALL:


    Eigentlich wollte ich noch bis zum neuen Jahr mit der neuen FS warten, da sie aber heute dann doch fertig wurde, dachte ich mir, so gebe ich Euch noch ein kleines Schmankerl mit auf den Weg ins kommende Jahr!
    Ich wünsche Euch allen an dieser Stelle schon einmal einen GUTEN RUTSCH und ein FROHES NEUES JAHR 2011 und dass sich Eure Träume erfüllen und ihr alle vor allem gesund und munter bleibt! :)


    Und ich hoffe, ihr hattet schöne Weihnachten!

    Outtakes :)


    Eileen führt ein angeregtes Gespräch mit dem "falschen Marcel"... es geht offenbar um Umweltverschmutzung




    Himmel, die hören ja gar nicht mehr auf, jetzt gehts wohl schon um die globale Erwärmung???



    DIe ist offenbar sogar sehr amüsant für Eileen ;)


    Danach haben sie übrigens übers Gefängnis gesprochen. Als Eileen dann aber von Mode anfing, brach ihr Gegenüber das Gespräch ab :D


    Also, ich gebe zu: das ist fies.


    Das Grundstück war zu voll, um Eileen wieder schwanger zu kriegen... äääähm, also hab ich mal ein bißchen "aufgeräumt"...



    Der hatte heute auch Stress, der gute alte Sensenmann. Wusste gar nicht, wo er anfangen soll ...


    Zur Strafe ist mir danach direkt mal das Spiel gepflegt abgestürzt :D Hab ich sie also doch lieber mal alle ausziehen lassen *schlechtesgewissenwiederberuhig*


    Und zum Schluss:



    Sooo lange verheiratet und offenbar noch nie geknutscht :D

    37.


    Vorsichtig klopfte Eileen an die schlichte Krankenhaustüre.
    Sie hatte lange hin und her überlegt, es eine gute Idee war, das Gespräch hier zu führen. Zum einen war Marcel immerhin noch angeschlagen, und möglicherweise brauchte er noch ein paar Tage Ruhe.


    Und ein Krankenhaus war für ein Gespräch dieser Art eigentlich nicht der rechte Ort. Aber was war dann der „rechte Ort“? Ein Cafe, ihr Wohnzimmer oder gar seine „neue Bleibe“? Es erschien alles deplatziert und nicht richtig. Vermutlich weil alleine das Gespräch schon derart schwierig und deplatziert war, dass es völlig gleich war, wo es stattfinden würde.
    Letztlich, so dachte sich Eileen, während von innen ein „Herein!“ zu hören war, mochte es vielleicht gar nicht schlecht sein, die Sache hier zu klären.
    So konnte sie den Raum einfach verlassen, wenn es ihr zu anstrengend oder widersinnig wurde. Und immerhin war ein Krankenhaus ein doch recht öffentlicher Ort, so dass es wohl kaum zu lautstarken oder emotionalen Aussetzern kommen würde.
    Weder bei ihm, noch bei ihr.
    Zudem fühlte sich Eileen hier auf irgendeine Art und Weise sicher.
    Sie wusste nicht wieso – vielleicht weil die nette Gynäkologin nur einen Stock weiter unten ihr Behandlungszimmer hatte. Denn insgeheim machte sie sich schon etwas Sorgen, dass die doch recht aufreibende Auseinandersetzung ihr und dem Baby vielleicht schaden könnte.
    Je mehr sie begriff und akzeptierte, schwanger zu sein, desto mehr Ängste um das Kind stiegen in ihr auf. Sie war erst in der letzten Nacht dreimal zur Toilette gerannt, in der festen Überzeugung, Blut zu verlieren. Aber immer hatte es sich nur als ein Schreckgespenst erwiesen und sie war halbwegs beruhigt wieder eingeschlafen.
    Die Erinnerung an jenen Tag im Februar schien doch noch tiefer zu sitzen als sie dachte. Wie eine Realität von jetzt auf gleich zerplatzen konnte….
    Eileen seufzte, schüttelte die Gedanken daran ab und öffnete die Türe.



    Draußen war es schon wieder dunkel geworden, und das Krankenzimmer wirkte in dem kalten Licht der Leuchtstoffröhren nicht gerade anheimelnd. Eileen musste feststellen, dass sie Marcel nicht darum beneidete, fast eine Woche hier verbracht haben zu müssen.
    Dieser saß derweil auf dem Bett und sah sie an, als sie das Zimmer betrat.
    „Das ist aber nett, dass du mich auch mal besuchen kommst!“
    Sie versuchte, den nicht zu leugnenden Unterton leichten Vorwurfs in seiner Stimme zu ignorieren.
    „Hallo“, sagte sie schlicht, ohne auf seine Begrüßung einzugehen. „Wie geht es dir?“
    Marcel zuckte mit den Achseln. „Ganz gut, der Kopf tut mir noch die meiste Zeit des Tages ein bisschen weh. Aber es ist schon viel besser.“
    „Wieso haben sie dich so lange hier behalten?“, fragte Eileen und musterte ihn. Er stand auf und folgte ihr um das Bett herum.
    „Eigentlich sollte ich schon am Wochenende entlassen werden“, erwiderte er. „Aber ich hatte Freitagabend Sehstörungen, das hat ihnen wohl nicht so ganz gefallen. Sie wollten noch mal ein MRT machen, aber das ging erst gestern.“



    „Und? Es ist doch alles in Ordnung?“, fragte Eileen, diesmal mit echter Anteilnahme.
    Er nickte. „Ja, schon. Die Gehirnerschütterung war wohl doch etwas schwerer als sie anfangs annahmen, aber es ist eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen. Sie wollen morgen noch einmal ein MRT zur Kontrolle machen, aber es ist nicht zu erwarten, dass sich am Befund was verändert hat. Nur nervig, dass ich deswegen die ganze Zeit hier bleiben musste. Ist nicht gerade gemütlich.“
    Er sah sich im Zimmer um. Eileen nickte. „Stimmt“, erwiderte sie schlicht und starrte dann auf ihre Fußspitzen.
    „Ich hatte gehofft, du meldest dich früher“, sagte Marcel nach einer Weile des Schweigens und ließ sich wieder auf der Bettkante nieder, während Eileen ihm den Rücken zudrehte und zum Fenster hinaussah.
    „Wieso?“, erwiderte sie bissig. „Um mit dir über deine Hausverkaufpläne zu sprechen?“
    Dann atmete sie tief ein und rief sich selbst zur Ordnung. Sie trug sein Kind unter dem Herzen, sie musste sich zusammenreißen und versuchen, in irgendeiner Form einen Neuanfang zu wagen. Wie auch immer der aussehen mochte!



    Marcel runzelte die Stirn.
    „Nein, nicht deswegen – ich dachte… hast du dich denn gar nicht gesorgt?“
    Eileen schluckte und fühlte widersprüchliche Gefühle in sich aufsteigen – zum einen Empörung über das, was er da für sich beanspruchte. Auf der anderen Seite aber auch ein schlechtes Gewissen – ein Teil von ihm hatte ja nicht ganz unrecht. Dennoch war er nicht in der Position, diese Frage zu stellen.
    „Doch, aber man sagte mir ja, dass es dir gut geht. Außerdem…“, sie versuchte, ihre Stimme ruhig und nicht allzu aggressiv klingen zu lassen… ,“ bin ich wohl nicht mehr diejenige, die sich um dich sorgen muss. Oder?“
    Marcel seufzte und sah sie lange an. „Du hast recht, tut mir leid“, sagte er dann zu ihrem Erstaunen sanft. „War eine blöde Situation für dich letzte Woche. Es tut mir leid, ich war nicht richtig da und dachte im ersten Moment nur daran, dass man Bettina Bescheid geben muss, denn sie hat auf mich gewartet und war schon in Sorge.“
    Eileen erwiderte nichts und starrte zum Fenster heraus, fast als habe sie seine Worte gar nicht gehört.



    „Ich habe im ersten Moment gar nicht begriffen, dass du schon da warst. Sonst hätte ich… das irgendwie anders ausgedrückt oder versucht, anders zu regeln.“
    Eileen zuckte mit den Schultern und sagte scheinbar gleichmütig: „Es ist nur natürlich, dass du deine Freundin an deiner Seite haben wolltest. Es war von mir unsinnig, herzukommen – ich hätte der Schwester schon bei ihrem Anruf sagen müssen, dass sie sich nicht mehr an mich zu wenden hat.“
    Marcel sah sie einen Moment verwirrt an und antwortete dann: „Aber das ist doch Unsinn, Eileen. Wir sind immer noch verheiratet!“
    „Ja… noch…“, sagte sie leise, so leise dass er es kaum gehört haben konnte. Dann sah sie ihn fest an und sagte: „Sag mal, sind wir alleine?“
    Marcel nickte. „Ja, so wie du es dir gewünscht hast. Bettina kommt heute nicht mehr hierher, sie war heute Mittag schon da.“
    Eileen seufzte erleichtert auf, es wäre sehr viel schwieriger gewesen, wenn die „Neue“ jeden Moment zur Tür hätte herein kommen können.
    „Gut, vielen Dank“, sagte sie und nickte. „Ich habe etwas mit dir zu besprechen.“
    Marcel seufzte tief. „Eileen – lass uns diesen ganzen Trennungsmist mal für eine Weile vergessen. Mir brummt der Kopf ohnehin schon. Ich dachte, wir könnte heute einfach nur… reden und… du könntest einfach bei mir sein.“ Er stand auf und ging einige Schritte auf sie zu.
    Eileen sah ihn irritiert an. „Was meinst du damit?“



    Marcel zuckte mit den Achseln. „Ich weiß nicht.“ Dann schwieg er.
    Eileen schüttelte den Kopf, als könne sie die Verwirrung über sein Gerede damit abschütteln und sagte dann: „Es geht nicht um die Trennung. Jedenfalls… nicht direkt. Es ist etwas anderes. Es tut mir leid, dass es dir noch nicht wieder gut geht, aber… das ganze duldet keinen Aufschub. Wir müssen jetzt reden.“
    Er sah sie fragend an. „Worum geht es dann?“
    Sie lehnte sich zurück und sog die Luft tief ein. Wie nur anfangen?
    „Ich… weißt du… hast du mitbekommen, was mit mir letzte Woche abends war?“
    Marcel nickte. „Ja – was heißt, nein… nicht direkt. Ich weiß, dass es dir nicht gut ging und du auch eine Nacht lang hier warst. Ich hab mir auch schon Sorgen gemacht, aber du bist ja nicht ans Telefon und…“
    „Ist schon gut, Marcel“, unterbrach sie ihn schnell. „Es war nett, dass du dich gesorgt hast und angerufen hast, aber ich war in den letzten Tagen… sehr…“, sie dachte einen Moment nach. „Sehr, sehr beschäftigt. Aber der Grund, wieso es mir nicht gut ging, ist auch der Grund, weshalb wir reden müssen.“
    Marcel sah sie erschrocken an. „Meine Güte, Eileen, du machst einem ja Angst. Bist du etwa krank? Ist etwas passiert?“
    Eileen schluckte. „Nicht direkt. Es …“
    Sie brach ab und rieb sich über die Stirn. Dann fasste sie sich wieder und sagte: „Marcel, ich… denke, dass das, was ich dir jetzt sage, erst einmal so wirken wird, als könnte es nicht sein. Aber glaub mir, es ist die Wahrheit, ich kann es selbst kaum fassen.“



    Marcel stand nun auf und trat einen Schritt auf sie zu.
    „Eileen – was ist denn los?“
    „Marcel – ich… ich bin schwanger. Von dir.“
    Schweigen. Stille. Nur das Pochen ihres eigenen Herzens war noch zu hören, und zwar so laut, dass sie nicht sicher war, ob er es nicht auch hören konnte.
    Einer der Stühle quietschte, als Marcel sich darauf fallen ließ.
    Sie drehte sich um und musterte ihn. Er saß einfach nur da, starrte in die Luft und sagte – nichts.


    „Es klingt sicher nicht einleuchtend für dich“, ergriff sie darum wieder das Wort. „Und du denkst vermutlich sogar, dass es nicht von dir sein kann. Aber ich… bin schon im vierten Monat.“ Sie deutete auf ihren Bauch und er folgte mit dem Blick. Seine Augen weiteten sich, als beginne er erst jetzt langsam zu begreifen, was sie ihm sagen wollte.



    „Ich… denke, es ist kurz vor der Trennung passiert. Du kamst vom Spiel gegen Wachtburg und… naja, vielleicht erinnerst du dich. Ich habe es die ganze Zeit selbst nicht gewusst, sonst hätte ich es dir früher gesagt. Ich… habe meine Menstruation bekommen gehabt und… durch die Trennung und den ganzen Stress… hab ich es einfach nicht bemerkt. Bis letzte Woche.“
    Sie seufzte. „Die Ärzte haben es nur durch meinen Zusammenbruch herausgefunden. Sonst wüsste ich es vermutlich immer noch nicht.“ Sie grinste hilfos. „Naja, ich meine… natürlich sieht man es langsam und… aber bis vorige Woche dachte ich einfach, ich hätte nur etwas zugelegt…“
    Marcel starrte sie an.
    „Bist… du dir denn ganz sicher?“, fragte er langsam, aber sie wusste, dass er die Frage nicht ernst meinte und sie nur stellte, um irgendetwas zu sagen.
    Darum nickte sie einfach nur, setzte sich neben ihn und sah ihn an.
    Plötzlich empfand sie fast Mitleid für ihn. Er saß einfach nur da und schien völlig vor den Kopf gestoßen zu sein. Unfähig, etwas zu sagen oder sich zu bewegen, wie in Stein gegossen saß er da und starrte ins Leere. Es vergingen Minuten, ohne dass beide etwas sagten. Sie fühlten sich fast wie Stunden an.



    „Marcel?“, fragte sie nach einer kleinen Weile der Stille vorsichtig.
    „Ich… Marcel, bitte sag doch was. Ich… hoffe, du glaubst mir. Ich“, sie befeuchtete ihre trockenen Lippe mit der Zunge und sortierte ihre Gedanken. „Wenn du möchtest, kannst du oben in der Gynäkologie nachfragen – der Geburtstermin ist festgelegt, die Empfängnis war definitiv noch während wir zusammen waren und… du weißt doch, dass wir nicht verhütet haben, Marcel.“
    Sie sah ihn an, doch er starrte immer noch ins Leere.



    Dann begann er plötzlich zu lachen, immer lauter und lauter.
    Entsetzt sah Eileen ihn an und wich ein Stück zurück. Hatte er jetzt den Verstand verloren? War der Schlag auf den Kopf doch heftiger gewesen als man gedacht hatte?
    Er wurde ihr fast unheimlich.
    „Marcel… was bitte ist daran so komisch?“, rief sie aus.
    Er sah sie an, fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen und versuchte, sich zu beruhigen. Dann sagte er langsam: „Irgendwie ist unser Timing ziemlich miserabel, was?“
    Eileen wusste nicht, was sie darauf sagen sollte und zuckte mit den Achseln.
    Marcel starrte zum Fenster hinaus und schien eine Weile nachzudenken. Dann drehte er sich zu ihr und sagte langsam: „Das mischt die Karten dann wohl noch mal ganz neu. Oder was denkst du?“
    Sie schluckte. „Ja – schon…“, sagte sie unsicher.



    Marcel nickte. „Und jetzt?“, fragte er dann. „Wie soll es weitergehen?“
    Eileen war verwirrt, stand auf und sah wieder zum Fenster hinaus, um ihre Gedanken zu sortieren. Sie hatte erwartete, ihn verärgert zu sehen. Sie hatte sich auf Schuldzuweisungen und Vorwürfe eingestellt oder auf die völlige Ignoranz der Situation. Aber nicht darauf, dass Marcel sich sichtlich getroffen fühlte und sie fragte, wie es nun weitergehen sollte.
    „Ich… sag du es mir“, sagte sie darum nur vorsichtig.
    Marcel atmete tief durch. „Ich… weiß es nicht.“ Er sah sie ernst an und Eileen fühlte, wie sich ihr Herz zusammenzog, als sie in ihm nach langer Zeit wieder den Mann erkannte, den sie jahrelang geliebt hatte.
    Marcel betrachtete ihren Bauch und sagte dann langsam: „Weißt du schon, was es wird?“
    Eileen sah ihn überrascht an, und er lächelte zaghaft. „Naja… ich bin schließlich der Vater, oder?“



    Sie nickte, völlig überwältigt von den Gefühlen, die in ihr aufstiegen.
    „Ja… ich meine… nein… ich meine“, stammelte sie verwirrt und versuchte sich zu fangen. „Ich meine, ich weiß es noch nicht. Es ist noch zu früh dafür.“
    Sie sah ihn an. „Marcel… ich… verstehe dich gerade nicht ganz…“
    Marcel seufzte. „Eileen, das war jetzt eine ganz schöne Ankündigung. Ich verstehe mich gerade selbst nicht.“
    Er stand auf und sah ihren Bauch erneut an. „Darf ich… ihn mal berühren?“
    Sie schluckte und wich ein Stück zurück. „Ich… bin nicht sicher“, sagte sie dann und sah Marcel ernst an. „Marcel… es… ist nicht so, dass hierdurch alles, was gewesen ist, ungeschehen gemacht werden kann.“


    Marcel nickte. „Ja- mag sein. Aber…“, er wies auf ihren Bauch und ließ sich wieder aufs Bett fallen. „Auch das ist nicht ungeschehen zu machen. Und es ist unseres. Daran lässt sich wohl nichts rütteln, oder?“
    Eileen schüttelte den Kopf. „Nein… nein, das nicht.“
    Marcel nickte und sah zum Fenster hinaus. Er wirkte plötzlich traurig. „Noch vor einem halben Jahr hättest du dafür alles gegeben.“
    Eileen schluckte schwer und fühlte sich plötzlich schuldig. Marcel sah sie sanft an.
    In diesem Moment klingelte sein Handy. Eileen warf einen Blick darauf und Marcel folgte ihm. Auf dem Display blinkte „Bettina“ auf.
    Eileens Blick, der eben noch weich gewesen war, verhärtete sich. Und auch Marcel straffte plötzlich den Rücken, nahm das Handy und- drückte den Anruf entschlossen weg.
    Eileen sah ihn an und sagte dann langsam: „Ja, Marcel. Hätte ich. Aber… damals hast du dich schon anders entschieden gehabt.“ Sie wies zum Handy und drehte ihm dann wieder den Rücken zu.
    Marcel schluckte.



    „Und diese Entscheidung ist nun einmal gefallen. Du hast sie gefällt- für uns beide. Und, wie wir jetzt wissen, auch für uns drei“, sprach Eileen nach einer Weile weiter.
    Sie berührte ihren Bauch. Marcel sah sie mit großen Augen an.
    „Eileen…“, sagte er langsam. „Ich… wusste ja nicht.“
    „Ja… vielleicht war das ganz gut so“, sagte sie. „So hast du dich so entschieden, wie es deinen Gefühlen entsprach.“
    Marcel schüttelte den Kopf. „Eileen – so einfach können wir es uns nicht machen.“
    Sie sah ihn an.
    „Was meinst du damit?“
    Er stand auf und griff nach ihrer Hand. Aus irgendeinem Grund entzog sie ihm diese nicht.


    „Ich denke, dass wir dem Kind schuldig sind, unsere Ehe noch einmal zu überdenken.“
    „Das bedeutet…?“
    „Dass wir uns noch eine Chance geben sollten, Eileen“. Er sah sie fest an. „Lass es uns noch einmal versuchen. Lass uns neu anfangen, Eileen.“






    Fortsetzung folgt.

    Mh, leider hängt Photobucket gerade :angry und in 20 Minuten muss ich los. Daher gibts die FS erst nachher oder ggf. auch erst am WE, sobald Photobucket bei mir wieder funzt (es öffnet sich gar nicht erst, nur die Startseite :( )

    @Fasti: Hihi, so schlimm fand ich den Cliffhanger nu auch nicht (naja, ich kenne aber auch die noch kommenden :rollauge:rollauge)...
    Tja, was könnte wohl hinter Marcels Sinneswandel stecken? Vielleicht ist er versöhnlicher geworden ( so ein schlag auf den Hinterkopf soll ja so einiges bewirken :roftl), vielleicht liegt der Hund aber auch ganz woanders begraben, vielleicht will er auch nur wieder irgendetwas rechtliches. schließlich sind die beiden im Streit um den Hausverkauf auseinander gegangen und haben sich seither nicht mehr besprochen!



    @Juls: Ja, das stimmt, es kommt auf das Kind an, und ich denke auch, die Fremdbetreuung empfindet man als Mutter sicher oft schlimmer im Vorfeld als sie ist. Hat aber auch noch mit den doch recht "alten" Wertvorstellungen zu tun, dass Frau zu Haus beim Kind bleiben sollte. Meine Mutter und erst recht Oma schnauben immer noch verächtlich über jede Frau, die vor dem 3. oder sogar 4. Lebensjahr des Kindes wieder zu arbeiten anfängt. :misstrau
    Aber mal schauen, wie Eileen dann weitermachen wird. Im Moment hat sie ja noch einiges an Zeit übrig, vermutlich bricht nur gerade alles über ihr ein. Sie braucht nicht in den ersten Tagen der Schwangerschaft zu entscheiden, wie alles organisatorisch zu stemmen ist, denn das wird sich ohnehin erst zeigen, wenn das Baby da ist. Jedes Kind hat ja auch andere Bedürfnisse - und andere Möglichkeiten zur Verfügung und bis dahin kann sich schon noch einiges tun, das stimmt.
    Jaaaa - die Augenbrauen bei dem Kind! Wo kommen die bitte her? Weder er noch sie haben solche Augenbrauen!!! :angry Neee, neee, neee.


    @Llyn: Hihi, das Problem ist, dass ich - falls es denn nötig wird ;) - zum "Shooten" ja ein kleines Kind brauche, nee, das muss ich dann echt modifizieren. :cool:
    Fraps mach ich auch vorher an, aber das Spiel hängt sich trotzdem auf. Könnte aber auch dem TuneUp liegen, was mein Gemahl mir ungefragt auf den Rechner gepackt hat. :misstrau Mal sehen, das schmeiss ich heute runter, grmpf.


    Zurück zu Eileen: Ja, vielleicht will Marcel ja noch was mit ihr klären, genau. Ich denke, ihr werdet es heute erfahren :D

    Bei uns gabs "Its a wonderful life" colourized und in HD als Nikolausschmankerl. Klassiker in Hightech, bin mal gespannt, wie sich das anschaut :)
    Und natürlich Schoki, Äpfel, Nüsse, Mandarinen.