Beiträge von Innad
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Liebe Juls,
ich kann endlich auch kommentieren. Das KApitel war wieder ganz stark. Nun ist die Frage, WAS Neiyra da so stört... was geht schief? Oder hat sie nur das Gefühl, es würde etwas schiefgehen??
Die Strafe für den jungen Druiden fand ich schon ziemlich heftig. Ich vertrete da ja eher de Meinung, dass Menschen nicht berechtigt sind, anderen das Leben zu nehmen, aber gut :rollauge
So - zum Ritus: Die Gabe des Heilens ist der Schlüssel. Ich versteh aber einige Dinge daran noch nicht so ganz: wieso steht das in einem verbotenen Buch, was ist daran so ungeheuerlich?
und für was genau ist der Ritus jetzt - um die Kinder zu erwecken?
Irgendwie hatte ich Neiyras Visionen so verstanden, dass in diesem Bcuh der Schlüssel gefunden wird, wie man Runcall besiegen kann. :confused: Da hab ich sicher was falsch verstanden, oder? -
48.
Eileen sah auf, als es an der Haustür klingelte. Sie hatte es sich gerade mit dem Notebook und einer Tasse Kaffee am Esstisch bequem gemacht und stand seufzend auf.
Draußen begann es schon wieder zu dämmern.
Sie öffnete die Tür und schlotternd trat Marlene ein.
„Hallo Süße! Ich dachte, ich sehe mal nach dir.“
Sie schälte sich aus Jacke und Schal. „Mein Gott, es ist so kalt da draußen!“
„Ja, furchtbares Wetter, nicht?“
„Ja, es schneit zwar nicht mehr, das meiste ist auch weggetaut, aber der Wind ist eisig kalt“, schlotterte Marlene.
„Komm mit rein, ich hab gerade Kaffee gekocht, der wird dich aufwärmen“, sagte Eileen lächelnd. Marlene ließ sich das nicht zweimal sagen und folgte ihrer Freundin ins warme Zimmer.
„Wie geht es dir?“
„Gut, danke“, erwiderte Eileen und gab Marlene eine Tasse mit dampfendem Kaffee.
„Hattest du noch Schmerzen?“
„Nein“, sie schüttelte den Kopf. „Glücklicherweise nicht.“
„Hast du die Tabletten bekommen?“
„Ja, wir haben sie heute Morgen in der Krankenhausapotheke mitnehmen können. Aber ich denke nicht, dass das schon wirkt, vielleicht war es gestern doch nur die Aufregung.“
Marlene grinste sie an.
„Er hat dich also nach Haus gefahren?“
Eileen lächelte verlegen. „Ja, hat er.“
„Und? Nun sag mal – ich brenne darauf, alles genau zu erfahren. Woher kennt ihr euch?“
„Mh – schwierig zu definieren. Eigentlich aus dem Krankenhaus, aber irgendwie auch nicht.“
Fragend sah Marlene sie an, und lächelnd berichtete Eileen ihr, wie sie Fabian kennen gelernt hat.
„Ich werde nicht mehr! Damals in der Bar? Das… ist ja der Wahnsinn“, stieß Marlene hervor. „Also echt, Eileen, wenn das kein Schicksal ist…“
Eileen zuckte lächelnd mit den Achseln. „Wer weiß.“
„Und... wie geht es nun weiter mit euch?“
Eileen zuckte wieder mit den Achseln. „Ich weiß es nicht, wirklich.“
„Eileen, der Mann ist verliebt in dich, glaub mir, das ist gar nicht zu übersehen… und du… ich meine, du doch auch, oder?“
„Ich in mich? Naja, so eitel bin ich nicht.“
Eileen zwinkerte und Marlene schnaubte. „Du weißt genau, was ich meine.“
„Ja“, sagte Eileen ernster. „Du hast recht. Ich hab mich verliebt.“
„Und er… er ist auch in dich verliebt, oder?“
„Ich… ja, ich denke schon, dass er ähnlich empfindet.“
Marlene sah sie nachdenklich an. „Aber wie ich dich kenne, sprechen für dich mehr als tausend Gründe dagegen, das zuzulassen.“
Eileen seufzte und lächelte dann. „Eigentlich ja. Aber weißt du, heute Morgen habe ich über alles nachgedacht und…“
Sie strich nachdenklich über ihren Bauch. „Weißt du, ich kann es ja doch nicht ändern. Ich hab mich nun einmal in ihn verliebt. Wir sind uns begegnet… und naja… vielleicht soll es ja so sein. Klar, es ist gerade der blödeste Zeitpunkt. Ich weiß nicht einmal, ob ich bereit wäre für eine neue Beziehung, die andere ist ja irgendwie noch gar nicht richtig abgeschlossen. Und dann das Baby…“, sie seufzte und zuckte dann mit den Achseln. „Aber soll ich dir mal was sagen? Ich will mir darüber nicht den Kopf zerbrechen. Es ist so wie es ist – und es ist erst einmal gut so.“
Marlene sah sie erstaunt an. „So hab ich dich ja noch nie reden hören. Du willst doch sonst immer alles bedacht und gut überlegt planen.“
Eileen verzog das Gesicht. „Hat aber nicht besonders gut geklappt in den letzten Jahren, oder?“
Marlene lächelte. „Wow, Eileen. Glückwunsch, dass du das endlich begriffen hast.“ Sie schwiegen einen Moment, dann fragte Marlene vorsichtig: „Und wie geht´s jetzt weiter mit dir und ihm? Und was ist mit Marcel? Oder hast du darüber ganz gemäß deines neuen Mottos einfach noch nicht nachgedacht?“
Eileen seufzte. „Wie könnte ich. Klar ist mir das durch den Kopf gegangen, mehr als einmal. Was Marcel angeht… für mich ist es aus, ein- für allemal. Ich schäme mich, dass ich gestern so schwach wurde, aber…“
Sie rieb sich die Arme. „Weißt du, ein Rest der Liebe wird vielleicht immer da sein. Wie eine Erinnerung. Ich meine, wenn man so lange miteinander gelebt, sich geliebt und alles geteilt hat… das gehört einfach zu einem, es wird immer ein Teil von mir bleiben. Und nach all den Enttäuschungen und Wirrungen habe ich mich einfach einen Moment dieser Erinnerung hingegeben. Aber es ist nicht real. Er hat mich zu sehr verletzt. Und ich nehme ihm seine Veränderung nicht genug ab.“
Sie machte eine hilflose Bewegung mit der Hand. „Vielleicht tu ich ihm unrecht, vielleicht hat er sich geändert. Vielleicht hab ich ihn auch von Anfang an falsch verstanden. Wer weiß, wann das angefangen hat…“, sie knabberte auf ihrer Unterlippe. „Ich weiß nur, es gibt kein Zurück mehr.“
Marlene nickte. „Vielleicht war eure Ehe auch schon viel früher vor dem Aus. Nicht erst, als er fremdging. Nicht erst, als du es erfahren hast.“
Eileen nickte. „Das kann sein. Vielleicht war es nur noch Gewohnheit? Ich weiß es nicht.“
Marlene seufzte. „Wer weiß das schon. Es gibt ja immer wieder solche Phasen, die haben wir auch. Wichtig ist nur, dass danach wieder bessere Zeiten kommen. Das war bei euch eben nicht der Fall. Ihr habt es vielleicht nicht geschafft, diese Zeit gemeinsam zu meistern. Jeder von euch hat sich seinen eigenen Weg gesucht, mit dem, was passiert ist umzugehen. Dass Marcel sich eine andere suchte, ist dabei natürlich nicht zu entschuldigen!“
Sie schnaubte abermals wütend aus und Eileen lachte auf.
„Ja – ist gut, werde nicht schon wieder wütend“, lachte sie. „Du siehst aus wie ein Stier in der Arena.“
Marlene schnitt ihr eine Grimasse. „Und – was ist mit diesem Fabian? Ich meine… ist etwas passiert zwischen euch? Heute Morgen oder schon vorher?“
Eileen schüttelte den Kopf. „Nein. Nicht wirklich. Ich meine… es gab Berührungen, immer wieder.“ Sie lächelte versonnen. „Und ich glaube, wir brauchen keine Worte. Aber vielleicht irre ich mich auch. Ich weiß es nicht.“
„Trefft ihr euch wieder?“
Eileen nickte. „Morgen Abend. Eigentlich hatten wir uns erst für Mittwoch verabredet, aber…“
Sie dachte an den Morgen zurück. Fabian hatte sie bis zur Haustür begleitet und dann gesagt, dass sie sich lieber hinlegen sollte nach der fast schlaflosen Nacht. Er selbst hatte auch müde gewirkt.
Zum Abschied hatte er ihre Hand gedrückt, war auf der Treppe aber noch einmal stehen geblieben und hatte gesagt: „Steht unsere Verabredung am Mittwoch denn noch?“
Eileen hatte genickt, sich dann ein Herz gefasst und erwidert: „Wegen mir schon, aber… wenn du magst, dann komm doch Dienstag Abend zum Essen. Sozusagen als kleines Dankeschön für die vergangene Nacht und deine Hilfe.“
Er hatte gelächelt und genickt. „Gerne. Ich habe auch frei. Um sieben?“
Mit diesen Worten und nachdem sie genickt hatte, waren sie auseinandergegangen. Er zum Auto, sie ins Haus.
Marlene sah sie aufgeregt an. „Eine richtige Verabredung also…“
Dann biss sie sich auf die Lippen. „Aber es wird schwer werden, eine Beziehung anzufangen in deiner Situation.“
Eileen seufzte. „Ich weiß. Aber ich weiß nicht, ob ich überhaupt eine Beziehung will. Ich… weiß gerade offen gestanden gar nichts, nur dass er mir gut tut, dass ich ihn aufregend finde, dass ich mich einfach nur wohl und glücklich fühle, wenn ich an ihn denke oder er in meiner Nähe ist. Und mehr brauche ich erst einmal auch nicht zu wissen.“
Marlene musterte sie nachdenklich. „Du hast dich sehr verändert“, sagte sie. „Zum Guten. Wenn ich daran denke, wie ich dich hier vor drei Monaten gefunden habe. Völlig durcheinander, am Boden zerstört, weil Marcel gegangen war. Und jetzt? Du bist so stark und weißt genau, was du willst, hast aber auch gelernt, dass du nicht alles vorplanen und steuern kannst. Du gibst dich hin, und das in einer denkbar schwierigen Situation – ich weiß nicht, wie du das schaffst, aber ich habe größten Respekt davor.“
Eileen errötete fast ob dieses Kompliments. „Mensch, Lene, du machst mich noch ganz verlegen.“ Sie fuhr nebenbei wie automatisch mit dem Finger über das Mousepad.
„Ich muss mal schnell mein Konto prüfen. Die Rate ist morgen fällig … und ich muss sie auf das alte Konto überweisen. Marcel lässt seinen Lohn schon seit Wochen nicht mehr auf unser gemeinsames Konto bezahlen, genauso wenig wie ich“, seufzte sie. „Und ich fürchte, der Dispo ist am Limit. Ich muss mir unbedingt etwas überlegen… Natürlich könnte ich es einfach mal dazu kommen lassen, dass die Rate nicht abgebucht wird. Die Mahnung würde schon uns beiden ins Haus flattern, nicht nur mir. Aber das möchte ich nicht riskieren… also muss ich bezahlen, egal wie…“
Marlene schluckte und sagte: „Deine Eltern? Könnten sie dir nicht etwas leihen, bis die Anwälte sich einig geworden sind?“
„Ja, schon… aber es ist mir peinlich, sie darum zu bitten“, antwortete Eileen stirnrunzelnd. „Und ich weiß ja auch gar nicht, wie es mit Marcel weitergeht. Ich nehme an, wenn ich ihm sage, dass ich mich gegen eine gemeinsame Zukunft entschieden habe, wird er wieder die harten Bandagen auspacken und auf stur schalten.“
„Aber das ist doch Wahnsinn, er schadet letztlich doch seinem eigenen Kind damit!“, rief Marlene aus. „Außerdem hat er gesagt, dass du ihm noch etwas bedeutest… wie kann er dir dann so zusetzen?“
„Ich denke, dass sein verletzter Stolz ihn schon dazu führen wird und… oh!“, rief Eileen aus und starrte wie vom Donner gerührt auf den Bildschirm.
„Was ist los?“
„Ich… ich fasse es nicht.“
„Was ist denn?“
„Marcel… er…“
Eileen sah Marlene fassungslos an.
„Was um Himmels Willen hat dieser Mann denn nun schon wieder gemacht?“, rief diese aus. Schweigend winkte Eileen sie heran und zeigte auf den Bildschirm.
Marlenes Augen weiteten sich.
„Das gibt es doch nicht!“
Und verwirrt starrten sich die Freundinnen an.
49.
„Er… hat dir sämtliche Raten in voller Höhe aufs Konto überwiesen?“
Marlene kratzte sich am Kopf und ließ sich wieder auf den Stuhl fallen.
„Ja… sämtliche Raten in voller Höhe seit Oktober… und einen Vorschuss für Januar.“
Eileen biss sich nervös auf die Lippen. „Ob das gut ist?“
Marlene sah sie an, als habe sie den Verstand verloren. „Klar ist das gut! Endlich hast du das Geld!“
„Ja… aber es ist zu viel und… ich nehme an, er hat das nur getan, weil er davon ausgeht, dass er hier wieder einzieht.“
„Oh… du könntest recht haben“, erwiderte Marlene. „Aber… du weißt doch selbst, dass seine Beteiligung an der Rate nicht von seinem Wohnrecht abhängt.“
„Ja, aber er hat sich ja nicht nur beteiligt, er hat sie komplett bezahlt.“
Eileen seufzte. „Ich muss morgen unbedingt mit meiner Anwältin sprechen. Nur vorsorglich. Vielleicht schaffen wir es ja doch irgendwie, uns wie Erwachsene zu einigen.“
„Du darfst dich von ihm nicht mehr so einschüchtern lassen“, sagte Marlene ernst. „Wer weiß – vielleicht hat er ja gar keinen Anwalt?“
Eileen sah sie irritiert an. „Er hat das doch gesagt.“
„Ich kann auch viel erzählen, wenn der Tag lang ist. Vielleicht hat er das nur gesagt, um dich einzuschüchtern?“
Eileen dachte nach. „Nun… er war ziemlich gekränkt, weil ich direkt mit meiner Anwältin gekommen bin.“ Sie seufzte. „Im Nachhinein muss ich ihm zumindest beschränkt recht geben.“
„Nun hör mal – er war ja derjenige, der dich sitzen lassen hat!“
„Ja, aber er hatte recht mit dem was er sagte: das hat nichts mit der Regelung der Finanzen und der Verpflichtungen zu tun. Das konnte ich damals nur nicht auseinander halten. Als ich zur Anwältin ging, hatte mir Marcel bis auf sein Fremdgehen keinen Anlass dazu gegeben, mich direkt an einen Rechtsbeistand zu wenden. Ich meine, ich hätte ihn ja auch einfach fragen können.“
„Du weißt genau, dass er nur dann geantwortet hätte, wenn er gerade Lust und Laune dazu gehabt hätte. So war das doch bisher immer.“
Eileen nickte. „Ja, das mag ja sein. Aber wir wissen es nicht, ich hab es nicht einmal versucht.“
Marlene schwieg und sagte dann: „Mag ja alles sein. Trotzdem denke ich, dass er versucht hat, dich einzuschüchtern. Lass dir das nicht noch mal gefallen.“
Eileen nickte. „Nein, werde ich nicht. Letztlich hat Marcel von einem Rechtsstreit doch genauso wenig wie ich. Und vielleicht sollten wir wirklich das Haus verkaufen, gemeinschaftlich.“
Marlene sah sie überrascht an. „Bist du dir sicher? Gerade jetzt, wo das Kind unterwegs ist?“
„Es ist trotzdem zu groß, auch mit Kind“, erwiderte Eileen. „Und auch wenn es mir schwer fällt – ein Neuanfang wäre sicherlich besser. Eine kleine Zwei- oder Dreizimmerwohnung wäre viel besser geeignet, und ich kann sie mir auch leisten. Und ich kann mit einem Umzug wohl nicht mehr ewiglich warten, schließlich werde ich auch nicht leichtfüßiger. Ich denke, spätestens im neuen Jahr sollte ich mir etwas anderes suchen.“
Sie seufzte. „Es führt kein Weg daran vorbei – ich muss mit Marcel sprechen.“
„Aber nicht heute. Und auch nicht morgen“, sagte Marlene bestimmt. „Du musst dich jetzt erstmal von der Aufregung erholen. Nicht dass wieder etwas passiert.“
Sie deutete auf Eileen Bauch. Diese nickte bestimmt.
„Ja, natürlich. Ich dachte daran, ihn übermorgen anzurufen und mich am Wochenende mit ihm zu verabreden.
„Du solltest morgen vielleicht noch zu Haus bleiben…“, schlug Marlene nach einer kleinen Pause vor.
Eileen schüttelte den Kopf. „Ich kann mir das nicht leisten, und laut der Ärztin ist es ja auch nicht nötig.“
„Pff, laut der wäre gar nichts nötig gewesen!“
„Ja, aber… ich sitze ja nur, und die Arbeit tut mir gut und strengt nicht an. Außerdem hab ich ja eine gut Aufpasserin.“
Eileen zwinkerte und Marlene lachte.
„Okay – dann mache ich mich mal wieder auf den Weg. Ich soll dich übrigens ganz lieb von Dirk grüßen. Er hat sich Sorgen gemacht vorige Nacht.“
Eileen sah sie gerührt an. „Danke. Grüß ihn zurück.“
Marlene nickte, stand auf und verabschiedete sich.
Während das Auto in der Ferne verschwand ging Eileen nachdenklich zurück ins Wohnzimmer. Sie war immer noch vollkommen überrascht über den plötzlichen Geldsegen und wusste nicht recht, was sie jetzt tun sollte. Marcel wusste ja nichts von ihrer Entscheidung. Sie war sich absolut sicher, dass er nur deswegen klein beigegeben hatte, weil er selbst es sich anders überlegt hatte und auf einen Neuanfang hoffte.
Sie seufzte. Es würde nicht einfach werden, ihm klar zu machen, dass sie es nicht noch einmal mit ihm versuchen wollte.
Und dann war da auch immer noch Fabian. Marcel wusste ja nichts von ihm, und wenn Eileen es sich recht überlegte, sollte das auch erst einmal so bleiben.
Immerhin wusste sie ja nicht einmal selbst, wo sie standen, wie es weitergehen sollte und könnte. Vielleicht war ja auch alles nur ein Strohfeuer. Oder sie hatte sich getäuscht, vielleicht empfand Fabian ja doch nur freundschaftlich für sie?
Letztlich hatte es keine Aussage gegeben, die etwas anderes unterstützen würde, keine Geste, keine Berührung…
Eileen loggte sich aus und klappte das Notebook zu. Sie wollte jetzt nicht über ihre Finanzen nachdenken. Erst einmal war genug Geld auf dem Konto, um die nächste Rate mühelos zu bezahlen, das war vorerst das wichtigste.
Es stand in den Sternen, wie Marcel auf ihr „Nein“ reagieren würde – aber vielleicht kam er ja auch zur Vernunft, nun, wo das Kind unterwegs war.
Eileen ließ sich auf das Sofa fallen und kratzte sich nachdenklich am Kopf.
Auch wenn sie sich sicher war, nicht mehr genug für Marcel zu empfinden, auch wenn sie ein neues Leben anfangen wollte – er war der Vater ihres Kindes und würde es immer bleiben.
Sie hatte kein Recht, ihm das Kind vorzuenthalten; und noch viel weniger, dem Kind seinen Vater vorzuenthalten.
Also war es wichtig, eine vernünftige Basis zu finden und nicht schon wieder in einen Rosenkrieg zu geraten.
Dennoch war sie nicht mehr bereit, sich Marcels Launen und Ideen widerstandslos zu beugen, wovon er vorerst sicherlich ausgehen würde.
Das Klingeln des Telefons riss sie aus ihren Gedanken. Sie warf einen Blick auf die im Display angezeigte Nummer und seufzte schwer.
Es war Marcel. Obwohl sie ihn um einige Tage Bedenkzeit gebeten hatte, rief er nicht einmal vierundzwanzig Stunden nach ihrem Gespräch schon wieder an.
Das war typisch für ihn, er war noch nie der Geduldigste gewesen. Ein wenig Mitleid empfand sie ja nun doch für ihn, aber sie fühlte sich nicht in der Stimmung, sich nun am Telefon mit ihm auseinander zu setzen, also ließ sie es einfach weiterklingeln, bis der Anrufbeantworter anging, auf dem er jedoch keine Nachricht hinterließ.
„Hoffentlich kommt er nicht schon wieder einfach vorbei“, murmelte sie, stand auf und lugte zum Fenster hinaus, fast als fürchte sie, er stehe mit dem Handy bewaffnet im Garten. Doch natürlich war alles still und ruhig.
Sie lächelte für einen Moment über sich selbst und fuhr zusammen, als das Telefon erneut klingelte. Diesmal wurde eine andere Nummer angezeigt.
„Hallo?“
„Hallo, Eileen. Hier ist Fabian. Ich wollte nur noch mal hören, wie es dir geht.“
Eileen genoss das kribbelnde Gefühl, das sie durchfloss, als sie seine Stimme hörte.
„Danke“, sagte sie. „Mir geht´s gut. Und dir?“
„Auch gut. Hast du noch etwas geschlafen?“
„Ja, ich bin sofort eingeschlafen und erst vor drei Stunden wieder aufgestanden. Hoffentlich bin ich jetzt nicht die ganze Nacht wach, morgen muss ich ja wieder früh raus.“
Fabian lachte leise am anderen Ende der Leitung. „Wenn alle Stricke reißen, schiebst du es einfach auf mich, schließlich habe ich dich für eine Nacht in unseren miserablen Zimmern einquartiert.“
Sie lächelte, auch wenn er es nicht sehen konnte. „Das war schon in Ordnung so.“
„Bleibt es bei Dienstag Abend?“, fragte er. „Wir waren heute Morgen beide so müde, dass wir gar nicht weiter darüber gesprochen haben.“
„Das macht doch nichts“, erwiderte sie. „Natürlich bleibt es dabei. Was magst du denn essen?“
„Ich bin absolut pflegeleicht.“
„Mh… aber es gibt doch sicher Sachen, die du nicht magst?“
„Wenn du mir nicht gerade gegrillte Schlange servierst, kann mich nichts schocken“, antwortete er und sie stellte sich sein grinsendes Gesicht vor.
„Wie schade, genau das hatte ich vor“, sagte sie und zog eine Grimasse.
„Naja, es gibt ja noch genug Schnellimbisse auf meinem Heimweg“, erwiderte er unbekümmert. „Dann sehen wir uns also Dienstag.“
„Ja. Bis dann.“„Bis dann, Eileen.“
Und lächelnd legte sie auf.Fortsetzung folgt.
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Liebe Kiara,
dann wünsche ich Dir alles gute zur Hochzeit!@ALL: Sorry, dass es diesmal so lange dauerte. Aber als ich dann endlich die FS machen wollte, ist mein Spiel nicht mehr hochgefahren.
Ich habe dann letztlich alles neu aufsetzen müssen, also alles deinstallieren und neu installieren, es war eine Heidenarbeit, aber nun läuft es wieder. Ich werde das Gefühl nicht los, dass es mit den 3er Sims kollidiert. Die habe ich nun auch erstmal runtergeschmissen - ich hab da ja nur das Grundspiel, von daher ging das. Aber blöd ist es schon.
Aber ich konnte jetzt wenigstens die Bilder für die FS machen. Da es so lange gedauert hat, heute mal 2 Kapitel auf einen Wutsch. Die Bilder sind relativ uninteressant, da es beide eine relativ ruhige Handlung haben. Ich wünsche euch trotzdem viel Spass dabei!
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47.
Eileen schreckte auf, als es dumpf an der Tür klopfte. Ein schmaler Lichtstrahl fiel ins Zimmer und Fabian streckte den Kopf herein.
„Bist du wach?“, flüsterte er.
Eileen streckte sich und nickte.
Er trat weiter ins Zimmer herein.
„Es tut mir leid, dass ich jetzt erst komme. Aber bei uns war in dieser Nacht die Hölle los. Ich hab aber mit der Schwester gesprochen, sie hat gesagt, dass alles in Ordnung war und alle Ergebnisse harmlos waren.“
Er setzte sich auf den Bettrand. Eileen setzte sich ebenfalls auf.
„Wie geht es dir?“, fragte er und sah sie sanft an. „Hast du dich ein bisschen von dem Schrecken erholt?“
Eileen nickte. „Ja, hab ich.“ Sie grinste schief. „Ich komme mir gerade etwas albern vor, dass ich so eine Panik geschoben habe.“
Er schüttelte den Kopf. „Bitte nicht, das ist Unsinn. Es war das einzig richtige, dass du sofort hergekommen bist. Gerade bei deiner Vorgeschichte.“
Sie nickte und gähnte dann.
„Hast du ein bisschen geschlafen?“, fragte Fabian fürsorglich.
Eileen zuckte die Achseln. „Nichts gegen dein Krankenhaus, aber gemütlich würde ich es nicht gerade nennen“, meinte sie.
Er sah sie gespielt empört an. „Das ist also der Dank dafür, dass ich die Stationsschwester mit drei extra Kaffee bestechen musste, damit du das schönste Zimmer bekommst, und vor allem ein Einzelzimmer. Das ist sonst nämlich nicht üblich.“
„Naja, ich bin ja schneller wieder weg als sie kucken können“, erwiderte Eileen und zwinkerte. „Aber ich weiß deine Bemühungen trotzdem zu schätzen“. Sie sah ihn ernst an. „Danke, Fabian. Ohne dich wäre ich total aufgeschmissen gewesen.“
Sie seufzte. „Irgendwie bist du immer genau dann zur Stelle, wenn es bei mir brennt. Du hast wirklich ein Helfersyndrom“. Sie grinste schief und er lachte laut auf.
„Das wirst du mir vermutlich ewig vorhalten!“
Sie schwiegen einen Moment, dann fragte Eileen: „Wie viel Uhr haben wir eigentlich?“
„Es ist fast halb acht. Meine Schicht ist gleich zu Ende.“
Er sah sich um. „Deine Freundin ist nach Haus?“
Eileen nickte und lächelte. „Nachdem sie um halb zwölf hier auf dem Stuhl eingeschlafen ist, habe ich sie heim geschickt. Sie war völlig fertig.“
„Du kannst froh sein, eine so gute Freundin zu haben“, erwiderte Fabian und lächelte. „Hör mal, ich habe eben mit Doktor Borger gesprochen und…“
„Oh je, dann kann ich ja froh sein, dass du noch lebst“, fiel ihm Eileen ins Wort und schnitt eine Grimasse.
Fabian lächelte und sprach dann unbeirrt weiter: „… Sie sagt, dass Du jederzeit gehen kannst. Die Tabletten kriegst du in jeder Apotheke rezeptfrei.“
Eileen richtete sich weiter auf und sagte erleichtert: „Das heißt, ich darf jetzt nach Haus?“
„Ja“, antwortete er. „Natürlich. Aber du hast kein Auto, oder?“
Sie schüttelte den Kopf und sah zum Fenster hinaus, wo sich langsam die Morgendämmerung ankündigte. „Ich kann unmöglich Marlene anrufen. Die liegt um diese Zeit noch im Tiefschlaf. Und meine Eltern will ich nicht schon wieder in Angst und Schrecken versetzen. Ich werde mir am besten ein Taxi rufen.“
„Oder du wartest noch ein halbes Stündchen, dann kann ich dich mitnehmen“, wandte Fabian ein und sah sie hoffnungsvoll an.
Eileen lächelte. „Ich will dir nicht noch mehr auf die Nerven gehen. Du hast schon so viel getan für mich, ich komme mir richtig blöd vor.“
Er sah sie verwundert an. „Bist du es denn so wenig gewöhnt, in schwierigen Situationen Hilfe zu bekommen?“
Erstaunt musterte sie ihn. „Ich… ich weiß es nicht.“
Sie schwiegen einen Moment, dann sagte Fabian: „Also… was meinst du?“
„Aber nur, wenn es dir wirklich keine Mühe macht…“, erwiderte sie zögerlich.
Er lächelte nur und schüttelte den Kopf. „Ich komme in etwa einer halben Stunde wieder. Drück mal die Daumen, dass nicht noch ein Zwischenfall passiert, aber ich denke, das wird schon schiefgehen. Die Ablösung steht ohnehin schon vor der Tür.“
Sie nickte und sah ihm nach, wie er die Tür leise hinter sich zu zog.
Eileen seufzte und schwang die Beine über die Bettkante. Ihr Magen knurrte erbärmlich. Zwar hatte die freundliche Nachtschwester ihr ein paar Kekse organisiert – immerhin hatte sie seit Stunden nichts gegessen – aber die waren ein schlechter Ersatz für Abendessen und Frühstück.
Müde sah sie zum Fenster hinaus. Es war ein ganz ähnlicher Blick wie jener vor etwa einer Woche, als sie einige Stockwerke höher bei Marcel im Zimmer gestanden hatte und er ihr eröffnet hatte, dass er sie „zurückhaben“ wollte.
Automatisch dachte sie wieder an das, was gestern zwischen ihnen geschehen war. Sie fühlte sich fast schmutzig, wenn sie an den Kuss zurück dachte.
Nicht, weil er ihr unangenehm gewesen war… zumindest nicht in diesem Moment. Sie fühlte sich schäbig und ungerecht, undankbar und furchtbar, wenn sie an Fabian dachte.
Fabian, den sie kaum kannte, der sie kaum kannte und der trotzdem zur Stelle gewesen war.
War dies vielleicht der Grund für ihre Gefühle?
Weil sie in ihm eine Art „Beschützer“ sah, jemanden, der ihr zur Seite stand?
Eileen fühlte tief in sich hinein und schüttelte den Kopf. Nein… auch wenn er nicht da gewesen wäre, auch wenn er nicht dieses „Helfersyndrom“ – sie lächelte bei dem Gedanken – gehabt hätte: ihre Gefühle wären sicher nicht anders gewesen.
Sie hatte seit so vielen Jahren kein derartiges Gefühl mehr gehabt, sie kannte es kaum noch. Vielleicht hatte es auch darum so lange gedauert, bis sie es zugelassen hatte.
Eigentlich konnte sie es erst seit gestern Nacht, nachdem Marlene es in ihrer schlichten, offenen Weise so auf den Punkt gebracht hatte, zulassen und akzeptieren: Sie hatte sich verliebt, daran gab es nicht zu Drehen und zu Wenden.
Natürlich hatte sie in den letzten Tagen und Wochen immer wieder daran denken müssen, wieso sie die Begegnung in der Karaokebar so nachhaltig berührt hatte.
Sie hatte immer geglaubt, Liebe auf den ersten Blick gäbe es nicht, aber… nun ja, es gab zumindest so etwas wie einen „Aha!“- Moment, und nichts anderes war geschehen, als sie Fabian im Oktober zum ersten Mal über den Weg gelaufen war.
Natürlich hätte der damals noch unbekannte Fremde aus der Bar von einem verheirateten Mann mit fünf Kindern bis zu einem wahnsinnigen Massenmörder jede Person sein können. Aber nun hatte das Schicksal sie mehrmals zusammengeführt, wenn auch in recht seltsamer Art und Weise. Und sie hatten sich näher kennenlernen können.
Selbstverständlich war sich Eileen darüber bewusst, dass sie grundlegend noch immer fast nichts über ihn wusste. Mal abgesehen davon, dass er Arzt war, als Kind vom Baggern im Weltraum geträumt hatte und aus einer Kleinstadt an der Nordseeküste stammte.
Aber vielleicht waren die Details auch gar nicht so wichtig, es genügte vielleicht zu wissen, wie sehr er ihr sie berührte und wie wohl sie sich fühlte, wenn er in der Nähe war.
Was für ein aufgeregtes Kribbeln er in ihr auslöste, wenn er den Raum betrat und welche Ruhe und Sicherheit seine warme, tiefe Stimme und seine festen, warmen Hände ihr einflößen konnten, wenn er sie berührte oder mit ihr sprach.
Natürlich hatte sie sich in den letzten Tagen auch manchmal gefragt, was sie für Fabian wohl war. Ob tatsächlich nur sein „Helfersyndrom“ schuld daran war, dass er sich so um sie kümmerte und offenbar auch den Kontakt aufrecht erhalten wollte.
Aber seit der letzten Nacht stellte sich diese Frage für sie kaum noch.
Auch hier hatte Marlene recht – Eileen war sich sicher, dass ihre Gefühle nicht einseitig waren, Fabians Verhalten sprach Bände.
Eileen wanderte wieder durchs Zimmer, während sie angestrengt weiter nachdachte.
Soweit war das ja alles wunderbar, was gab es schöneres, als frisch verliebt zu sein?
Aber in ihrer Situation…
War sie denn verrückt, die Lage noch komplizierter machen zu wollen, als sie war?
Das vernünftigste wäre es wohl, den Kontakt abzubrechen, die Gefühle im Keim zu ersticken und…
Eileen schluckte. Alleine der Gedanke daran schien ihr Herz zu zerreißen. Sie spürte Zorn in sich aufwallen und Wut, eine heilsame Wut. Nein – wieso sollte sie nicht das Recht auf ein bisschen Glück und eine neue Liebe haben?
Marcel hatte es sich schon lange genommen, und er war offenbar auch der Meinung, dass er von dem einen zum anderen hüpfen und wechseln konnte, wie ihm gerade der Sinn stand.
Sie atmete tief ein und aus. Ihre Hand ruhte auf ihrem Bauch, und mit einemmal fühlte sie sich entspannt und ruhig.
In den letzten Wochen, und vielleicht auch schon Monate oder Jahre lang zuvor, hatte sie immer versucht, alles genau zu planen.
Die Hochzeit, dann noch einige Jahre arbeiten, um sich ein finanzielles Polster anzuschaffen und das „Jung-Sein“ eine Weile zu genießen – so hatte Marcel das immer formuliert - dann die Schwangerschaft und Kinder.
Aber als die erste Schwangerschaft in der Fehlgeburt geendet hatte, war dieser so sorgfältig zusammengeschusterte Plan in sich zusammengefallen.
Offenbar hatten sie beide, auch Marcel, damit nicht umgehen können.
Und nun? Nun war alles ganz anders gekommen, als sie es jemals erträumt oder befürchtet hätten. Seit Wochen versuchte sie in alten Schemen zu denken und zu handeln, jeden Schritt genau zu überdenken, abzuwägen und zu planen.
Nur – es funktionierte nicht. Es funktionierte nicht einmal im Geringsten. Sie hatte sich das Leben mit Marcel so genau ausgemalt, als sie damals geheiratet hatten. Und nun? Nun war nichts mehr übrig von dem, was einst so verheißungsvoll gewesen war.
Eileen lächelte. Das merkwürdige daran war, dass ihr das jetzt gar nicht mehr schlimm oder wirklich bedauernswert vorkam. Vielleicht war es Zeit, Zeit für etwas neues, Zeit für ein anderes Leben, Zeit, einen anderen Teil in ihr endlich erwachen lassen zu dürfen.
Das Leben war nicht planbar, sie hatte es jetzt verstanden.
Also beschloss sie in diesem Moment, es einfach auch nicht mehr zu planen. Sie wollte jetzt nicht darüber nachdenken, wie es in einigen Wochen oder Monaten mit Fabian und ihr weitergehen könnte, wenn sie sich auf die Gefühle für ihn einließ.
An Marcel wollte sie schon gar nicht denken, und auch nicht mehr als nötig an Zahlen und Rechnungen.
Nein, sie wollte einfach nur diesen Moment genießen, das Kribbeln, das durch ihren Körper floss und das schwindelerregende Gefühl von Glück und Freude, das sie ergriff, wenn sie an Fabian dachte. An ihn und an das Baby.
Auch wenn beide nichts miteinander zu tun hatten, ja, sich fast im Wege zu stehen schienen.
Es war ihr gleich. Irgendeine Lösung würde sich finden, früher oder später.
Jetzt wollte sie genießen und mitnehmen, was das Leben ihr gerade auf dem Silbertablett anzubieten schien.
Sie drehte den Kopf, als die Tür sich erneut öffnete und genoss die Welle von kribbelnder Freude, als er den Raum betrat.
Er blieb stehen und sah sie überrascht an, denn ihr Gesicht schien sich in der knappen halben Stunde, in der er sie alleine gelassen hatte, völlig verändert zu haben.
Sie stand auf und lächelte, gelöst und befreit.
Sanft nahm er ihre Hand und drückte sie.
„Wollen wir gehen?“, fragte er dann und sie nickte. Sacht half er ihr in den Mantel und gemeinsam verließen sie das Zimmer, das sich langsam im Licht der Morgenröte färbte.Fortsetzung folgt.
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Liebe Kiara,
Hochzeitsvorbereitungen? Nun, falls es schon soweit war alles Gute, falls Du es noch vor Dir hast, weiterhin viel Spaß beim Vorfreuen :)))
Ja, ich gebe Dir recht, der Funke scheint auf jeden Fall da zu seinLiebe Greta
danke!@ALL: Tut mir leid, dass ich euch so lange auf diese FS hab warten lassen, aber wie bereits erwähnt, bin ich zurzeit beruflich super eingespannt, noch dazu hab ich seit einer Weile die 3er Sims und bin meistens - wenn ich mal Zeit finde- mit denen dran. Und meine 2er laufen sooo langsam... *seufz* Aber heute hab ichs mal geschafft und hier ist das nächste Kapitel, wenn auch nicht so lang, für euch.
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Hey
Es scheint, als ob deine Story sich langsam dem Ende zuneigt. Ich hoffe mal, dass es nur so aussieht
Ich finde es schön, dass sich Eileen ihrer Liebe zu Fabian bewusst wird und ihren "Ex-Mann" hoffentlich bald los wird. Dennoch kommt es mir so rüber, als ob sie sich viel zu schnell in Fabian verliebt. Sie haben gefühlt nur einmal geredet. Oder irre ich mich?Liebe Grüße und schreib schnell weiter,
Kakaduh
Nee, da muss ich Dich enttäuschen, die Story wird noch eine Weile weitergehen.
So einfach ist es dann doch nicht.
Eileen und Fabian kennen sich ja praktisch schon etwas länger, richtig eingehend gesprochen haben sie abgesehen vom Telefonieren nur einmal.
Aber daran stören sich Gefühle ja nicht(wüsste ich jedenfalls nix von). Wenn´s funkt, funkt es. Und wir reden hier zurzeit ja nur von Verliebtsein, nicht von "Liebe".
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46.
„Ihrem Baby geht es gut.“
Eileen riss die Augen auf und starrte die Ärztin an. Hatte sie sich gerade verhört?
„Ich… wirklich?“, stammelte sie zittrig.
Die Ärztin nickte und drehte nun endlich den Bildschirm in Eileens Richtung. Sie sah das kleine Wesen friedlich in ihrem Bauch liegen und mit den Füßchen wackeln.
„Es ist alles in Ordnung mit dem Kleinen.“ Die Ärztin lächelte. „Das ist doch schon einmal ein gutes Zeichen, oder? Ich bin nur gerade etwas irritiert darüber, dass sie erst in der sechzehnten Woche sein sollen, das Baby ist nämlich etwas größer als es sein sollte.“
„Ist das schlimm?“, fragte Eileen sofort.
„Nein, erst einmal nicht“, erwiderte die Ärztin. „Aber ist der Tag der Empfängnis denn ganz sicher? Oder gab es da Unstimmigkeiten?“
Eileen nickte. „Ja… ich… es kann sein, dass es auch etwas früher war.“
„Nun, wir sollten das im Auge behalten“, sagte die Ärztin rasch. „Aber nun müssen wir noch schauen, woher die Krämpfe kommen.“
Nur wenige Minuten später hatte sie die weitere Untersuchung abgeschlossen.
„Der Muttermund ist fest verschlossen“, sagte sie dann. „Das ist schon mal ein sehr gutes Zeichen. Eine Infektion liegt offenbar auch nicht vor. Und gut durchblutet ist auch alles, ich habe eben per Ultraschall die Blutströme durchgemessen.“
Deswegen hatte sie also so lange hin- und hergeschallt. Aber wieso um Himmels willen hatte sie das nicht vorher sagen können?
Eileen schluckte den bissigen Kommentar herunter, der ihm im Halse steckte.
„Ich nehme an, dass die Schmerzen, die Sie hatten, entweder nur Dehnungsschmerzen waren oder durch die Aufregung, die Sie erwähnten, ausgelöst wurden. Es können auch Rückenschmerzen sein, die nach vorne ausstrahlen. Das hat man in diesem Status gerne mal, weil sich alles dehnt und das Gewicht sich nach vorn verlagert.“
Die Ärztin bedeutete ihr, wieder aufzustehen und sich anzuziehen. Zittrig stieg Eileen wieder in ihre Hose und sah sich um, unsicher, ob sie sich nun wieder in den Rollstuhl setzen sollte oder nicht.
Die Ärztin musterte sie kurz und sagte dann: „Wir sind fertig mit der Untersuchung. Es ist alles in Ordnung, machen Sie sich also keine Sorgen mehr.“
Und sie stand auf und bedeutete Eileen, nach draußen zu gehen.
Verunsichert tat diese wie ihr geheißen und verließ von der Ärztin gefolgt das Zimmer.
Draußen saß Marlene auf der Sitzbank und wippte nervös mit dem Fuß auf und ab, während Fabian neben ihr stand und scheinbar angestrengt den Aushang an der Wand studierte.
Als die beiden sie bemerkten, sprang Marlene auf. Fabian sah angespannt von Eileen zu seiner Kollegin. Diese lächelte unbekümmert und sagte: „Keine Angst, alles in bester Ordnung. Sitzt alles, alles okay.“
„Keine Wehen?“, fragte er. Seine Kollegin winkte ab. „Nein, eher nicht. Frau Viersen kann eigentlich wieder nach Hause gehen…“
Fabian räusperte sich.
„Kann… ich dich kurz sprechen?“ Er deutete auf den Behandlungsraum. Seine Kollegin seufzte.
Fabian wandte sich wieder Eileen und Marlene zu. „Ich bin gleich wieder da… wartet ihr hier, ja?“ Er lächelte Eileen aufmunternd an und verschwand dann im Behandlungsraum. Eileen schluckte, und Marlene zog sie in die Arme.
„Nun erzähl mal alles genauer“, bat sie, während sich beide setzten.
„Sie… sagt, es wäre alles okay, sie meinte… Dehnungsschmerzen oder die Aufregung. Dem Baby geht’s gut.“
Eileen konnte es immer noch nicht so recht glauben, zu tief saß der Schrecken in ihren Knochen.
„Aber… was jetzt?“, fragte Marlene. „Die werden dich doch nicht einfach so gehen lassen, oder?“
„Ich … weiß nicht“, sagte Eileen langsam. „Fabian wollte wohl mit ihr sprechen.“Marlene kniff die Augen zusammen und sah sie an. „Ich denke, du hast im Moment sicher anderes im Kopf, aber mal ehrlich… das könnte ich dir ja jetzt schon übel nehmen, dass du mir von dieser Schnitte von Mann noch nichts berichtet hast. Seit wann kennst du ihn?“
Eileen sah sie verwirrt an. „Seit etwa zwei Wochen“, murmelte sie dann. „Ich… entschuldige, ich kann gerade nicht darüber nachdenken.“
Sie schauderte. Marlene legte den Arm um ihre Schultern. „Nein, natürlich nicht, Süße. Entschuldige, ich war nur so neugierig“. Sie schnitt eine Grimasse und rang Eileen so sogar ein winziges Lächeln ab.
„Ich erzähl es dir dann später, versprochen“, sagte Eileen langsam und warf einen verunsicherten Blick zur Tür. Was besprachen die beiden da nur?
Auch Marlene folgte ihrem Blick. „Ist er… er ist auch Arzt, oder?“
Eileen nickte.
„Auch für Geburtshilfe und so?“
Eileen schüttelte den Kopf.
„Was… bespricht er dann mit einer Ärztin für Gynäkologie?“, formulierte Marlene genau die Frage, die sich Eileen stellte.
In diesem Moment öffnete sich die Tür und die beiden Ärzte traten auf den Flur. Eileen konnte sich des Eindrucks nicht verwehren, dass die Ärztin Fabian einen genervten Blick zuwarf, als dieser zu Eileen trat und sagte: „Eileen, du… solltest über Nacht da bleiben. Eine Hebamme kommt nachher noch zu dir und hängt dir vorsichtshalber ein paar Stündchen einen Wehenschreiber an.“
„Bitte beachten Sie dabei, dass diese Geräte in dem Status der Schwangerschaft, in dem Sie sich befinden, meist nicht wirklich viel aussagen können“, fügte die Ärztin hinzu und hielt mit ihrer Mimik nicht damit hinter dem Berg, dass sie das ganze Unternehmen für absolut überflüssig hielt. „Sie könnten also auch Wehen haben, wenn auf dem Gerät nichts angezeigt wird.“
„Aber starke Wehen zeigt auch ein Wehenschreiber an“, sagte Fabian bestimmt und schien es in Richtung seiner Kollegin zu formulieren.
„Schon“, sagte diese bissig.
„Es ist einfach zur Sicherheit“, erklärte Fabian mit warmer Stimme. „Gerade durch deine Vorgeschichte.“
Seine Kollegin verzog das Gesicht und sprach dann weiter: „Morgen früh müssen Sie dann aber gehen, falls die Ergebnisse nichts andeuten.“
Eileen schluckte und fühlte sich fast schäbig, weil sie überhaupt hergekommen war.
Fabian schürzte die Lippen, sagte aber nichts. Seine Kollegin warf ihm einen provozierenden Blick zu und sprach dann weiter: „Sie sollten sich aber ausruhen, und wenn so etwas noch einmal vorkommt, wäre es vernünftig, einen Termin mit Frau Doktor Heinrichsen zu vereinbaren.“
„Ich bin Mittwoch ohnehin bei ihr“, sagte Eileen langsam. „Ist das zu spät?“
„Aber nein, ohnehin nicht, wenn Sie keine Beschwerden mehr haben“, erwiderte die Ärztin mit leicht genervtem Unterton. „Wir geben Ihnen morgen dann auch noch ein Rezept für Magnesiumtabletten mit, diese entspannen die Muskulatur, sie beugen also nicht nur Wehen vor, sondern helfen auch bei Dehnungs- und Rückenproblemen.“
Sie sah Fabian an, dann sagte sie: „Und jetzt entschuldigen Sie mich. Ich habe noch zu tun.“
Und verschwand hinter der Tür zum Aufenthaltsraum.
Fabian schnitt eine Grimasse und sagte: „Sie ist heute vermutlich mit dem falschen Fuß aufgestanden.“
Marlene schnaubte und sagte: „Oder mit beiden. Vielleicht hätte sie besser Zimtzicken-Dasein studiert als Medizin.“
Fabian lachte leise auf und auch Eileen schaffte es, schwach zu lächeln.
Marlene musterte ihre Freundin besorgt. „Nun komm schon, Süße. Du hast doch gehört, es ist alles nicht so schlimm. Ich hab dir doch gesagt, diesmal geht alles gut.“
Fabian setzte sich neben Eileen und lächelte sie sanft an.
„Ich stimme Deiner Freundin voll und ganz zu, Eileen. Es ist wirklich alles nicht tragisch. Vermutlich hat meine Kollegin recht, es waren nur Dehnungsschmerzen, und durch deine Aufregung hast du sie stärker wahrgenommen. Aber es war gut, direkt herzukommen. Man kann nicht vorsichtig genug sein. Und wenn der Wehenschreiber in der Nacht nichts zeigt, kannst du morgen beruhigt nach Haus gehen.“
Eileen nickte, sie war immer noch wie betäubt vor Schreck.
„Ich… wie geht es jetzt weiter?“, fragte sie schließlich und blickte in Richtung des Ärztezimmers, in das die Frauenärztin verschwunden war.
„Ich kümmere mich darum“, versprach Fabian und erhob sich wieder. Zwinkernd fügte er hinzu: „Glücklicherweise habe ich gute Verbindungen zu den Damen von der Geburtshilfestation. In meinem ersten Jahr hier habe ich direkt neben der Entbindung gearbeitet, das war die neurologische Abteilung der Kinderklinik, und da hab ich sie immer mit Kaffee versorgt, die Damen. Ich hab noch so einiges bei Ihnen gut. Du kriegst dann auch ein Zimmer, ich kläre das jetzt alles ab.“
Eileen warf einen Blick auf die Uhr, es war schon nach zehn.
„Ich… ich mache dir nur Ärger, oder? Du musst doch sicher schon arbeiten um diese Zeit.“
Er folgte ihrem Blick und sagte dann warm: „Mach dir mal keinen Kopf, mein Dienst beginnt erst um zehn Uhr, und ich habe ja eine gute Ausrede. Ich kümmere mich jetzt rasch um alles und komme dann noch einmal vorbei, wenn du dein Zimmer hast, ja?“
Sie nickte. Er lächelte ihr warm zu, nickte Marlene zum Gruß zu und verschwand dann in einem der Aufzüge.
Marlene und Eileen blieben derweil sitzen und die Stille der Nacht senkte sich über die Station.
So verharrten sie eine Weile schweigend. Dann lachte Marlene plötzlich leise auf.
Eileen sah sie überrascht an. „Was ist?“, fragte sie.
Marlene grinste.
„Deswegen hast du mir es nicht erzählt“, stellte sie fest.
„Was? Was erzählt?“
„Von ihm.“
Eileen sah sie fragend an.
„Du erzählst mir sonst immer alles. Aber von ihm hast du mir nicht erzählt, und ich weiß jetzt auch, wieso“, erklärte Marlene mit spitzbübischem Grinsen.
Eileen sah sie weiterhin fragend an.
„Ach komm, Eileen – nun tu nicht so, als wüsstest du nicht, worauf ich hinaus will!“
„Nein, weiß ich wirklich nicht.“
„Nun, meine Liebe, es gibt kaum etwas, das offensichtlicher wäre: Ihr seid ineinander verliebt.“
Eileen schluckte und starrte Marlene an. Dann begann sie plötzlich zu lächeln.
„Du hast recht“, flüsterte sie leise und sah dann verzaubert von dieser Erkenntnis in jene Richtung, in die er verschwunden war.
Fortsetzung folgt. -
@Juls: Naaa, ob ich so gemein bin? :rollauge
Dass die Frau Doktor Interesse an Fabian haben könnte, finde ich eine interessante Theorie :cool:
DAs, was Du über Fabian schreibst, finde ich auch: Er packt an, er ist sehr bedacht und er gibt einem einfach ein gutes Gefühl. Oder zumindest Eileen@sensoua:
Danke!@Kakaduh:
Auch Dir ein Dankeschön!Nein, ich hab nicht aufgehört zu schreiben, ich hab zurzeit nur wenig Zeit für die FS, aber es geht auf jeden FAll weiter
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So, hier habe ich noch 2 Outs
Das erste ist noch vom vorigen Kapitel, eine süße kleine Eileen
(ja das passiert wenn man mit dem stretch-Cheat rumspielt )
Und das ist nur ein Out im Sinnzusammenhang, draußen sagt Fabian der Ärztin wohl gerade die Meinung und Eileen grinst sich einen (passt doch echt perfekt, oder)?
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45.
Sanft zog Marlene sie in die Arme.
„Nein, wirst du nicht!“, sagte sie bestimmt. „Bestimmt ist es nur etwas ganz Harmloses, du wirst schon sehen. Trotzdem müssen wir das abklären lassen. Wo ist deine Jacke?“Und ohne eine Antwort abzuwarten ging sie in die Diele und suchte Eileens Sachen zusammen.
Nur zehn Minuten später parkte sie ihren kleinen VW auf dem Notfallparkplatz vor dem Krankenhaus und ging langsam mit Eileen hinein.
In kurzen Sätzen hatte Eileen ihr im Auto erzählt, was in den letzten Stunden vorgefallen war – ohne dabei jedoch Fabian zu erwähnen, denn von ihm wusste Marlene immer noch nichts – und wann die Schmerzen angefangen hatten.
Marlene hatte sich auf die Lippen gebissen und den Eindruck gemacht, als würde sie Marcel am allerliebsten auf den Mond schießen, jedoch nichts dazu gesagt und nur stetig versucht, Eileen zu beruhigen.
In der Lobby führte Marlene ihre aufgeregte Freundin zu einer der Sitzbänke und sagte: „Bleib du erst einmal hier, ich melde dich an. Du solltest besser nicht mehr laufen als nötig. Und bitte bleib ganz ruhig – wir sind jetzt ja hier, und alles wird wieder gut.“
Sie drückte ihre Hand und verschwand dann in Richtung Patientenaufnahme.
Eileen schluckte gegen die neu aufsteigenden Tränen an und versuchte, ihre zitternden Hände unter Kontrolle zu bringen.
Was geschah hier nur? Ihr ganzes Leben schien schon seit Wochen in Trümmern zu liegen, sich immer wieder neu aufzubauen und dann wieder in sich zusammen zu fallen.
Das alles war aber nichts gegen die Angst, die sie jetzt um ihr Baby ergriff. Es konnte doch nicht sein, dass sie es schon wieder nicht schaffte, dem kleinen Wesen das zu geben, was es benötigte… und ihm das Leben zu schenken oder vielmehr zu erhalten.
Sie würde es sich doch nie verzeihen, wenn die Aufregung des Nachmittags daran schuld wäre, dass ihr Baby nicht überleben konnte oder gar schon nicht mehr lebte!
Die Tränen kamen und ein Schluchzen drang über ihre Lippen.
„Scheiße!“, fluchte sie mehrmals hintereinander, nur um der unendlichen Angst in sich irgendein Ventil zu geben.
„Eileen?“
Sie sah auf und blickte in Fabians blaue Augen, die sie bestürzt musterten.
„Was… was ist los? Was machst du hier?“
Ehe sie sich versehen konnte, saß er neben ihr und hatte ihre Hand gegriffen.
„Was ist passiert?“
„Ich… ich weiß nicht. Ich… ich habe Krämpfe“, schluchzte sie. Seltsam, wie gleich es auf einmal war, dass sie ihn vorhin am Telefon vergessen hatte. Sie dachte nicht einmal mehr daran.
„Bist du alleine gekommen?“, fragte Fabian schnell und sah sich um.
„Nein- meine Freundin … sie versucht gerade mich anzumelden.“
„Sie ist vorne bei der Aufnahme?“, hakte er nach, und Eileen nickte.
„Warte einen Augenblick hier“, sagte er rasch und sprang auf. Dann drehte er sich noch einmal um, griff nach ihrer Hand und sah sie sanft an: „Es wird alles gut, okay?“
Seine Stimme klang warm und vertrauensvoll, und Eileen spürte, wie sie sich ein wenig entspannte.
Sie nickte unter Tränen und sah ihm nach, wie er um die Ecke hetzte.
Nur wenige Augenblicke später kam er zurück.
„Es ist alles geklärt. Deine Freundin gibt der Schwester noch die Daten durch, aber wir beide fahren jetzt sofort nach oben.“
Sie wollte aufstehen, doch er schüttelte den Kopf. „Bleib bitte sitzen.“
Rasch griff er nach einem der Rollstühle, die vorsorglich an der Seite standen.
„Das ist nur zur Sicherheit, bis wir wissen, was du hast“, sagte er sanft und half ihr vorsichtig in den Stuhl.
Im Aufzug setzte er sich in der Hocke neben sie.
„Du musst jetzt ganz ruhig bleiben, ja? Wie lange hast du die Krämpfe und sind sie stark?“
„Ich… ich weiß nicht genau“, sagte sie langsam. „Vielleicht seit einer knappen Stunde und … ich weiß nicht, ob sie stark sind.“
„Stärker als wenn du deine Menstruation hast?“, fragte Fabian und schien erleichtert, als sie den Kopf schüttelte.
„Nein, eher weniger, aber… ich hatte das noch nie und… es kommt immer wieder.“
„Regelmäßig?“
„Ich weiß nicht, ich denke nicht… ab und zu eben. Fabian… sind das Wehen?“
Er sah sie ernst an. „Ich weiß es nicht. Es ist dazu eigentlich noch viel zu früh…“
„Das brauchst du mir nicht zu sagen, es ist über fünf Monate zu früh…“
„Aber manchmal kann es zu solchen Vorwehen oder frühzeitigen Wehen auch in so einem frühen Status kommen.“
„Und dann? Ist das gefährlich?“
Er schluckte und sah sie dann wieder fest an. „Ja, das ist nicht ohne, Eileen. Es kommt aber auch darauf an, was sie ausgelöst hat. Vielleicht war es die Aufregung.“
Sie sah ihn an und schluckte. „Es tut mir so leid“, flüsterte sie dann. „Das vorhin, am Telefon…“
Er winkte ab. „Ich hab mir gedacht, dass es dein Noch-Mann ist und habe aufgelegt. Ich… nehme mal an, dass er sich nicht angemeldet hatte?“
Sie schüttelte den Kopf und senkte den Blick.
„Hast du direkt aufgelegt?“, fragte sie vorsichtig. Er nickte. „Ja… ich fand, egal, was ihr zu besprechen habt, es geht mich nichts an.“Der Aufzug machte ein leises „Pling!“ und die Türen öffneten sich. Sachte aber doch in schnellem Schritt fuhr Fabian mit Eileen durch die Gänge.
„Frau Heinrichsen hat heute leider keinen Dienst“, sagte er dabei zu Eileen. „Aber ihre Kollegin Frau Borgner ist da. Du bist bei ihr sicher gut aufgehoben.“
Er blieb vor einer Tür stehen und klopfte. Eine Ärztin machte die Tür auf, sie hielt eine Kaffeetasse in der Hand und Eileen erkannte, dass das Zimmer offenbar der Aufenthaltsraum der Ärzte sein musste. Die Ärztin stellte die Tasse beiseite und trat in den Flur.
„Fabian?“, fragte sie erstaunt. „Was machst du denn hier oben?“ Dann erblickte sie Eileen im Rollstuhl hinter ihm.
„Das ist Frau Viersen, sie ist in der fünfzehnten Woche und hat Krämpfe. Vielleicht vorzeitige Wehen.“
„Oh“, sagte die Ärztin und drehte sich zu Eileen. Sie sah fragend zwischen Fabian und Eileen hin und her, bis dieser schließlich sagte: „Wir sind befreundet, aber ich habe sie per Zufall unten in der Lobby getroffen. Ihre Freundin hat sie hergefahren, sie ist noch unten bei Frau Kramer, die nimmt gerade die Daten auf. Es gibt aber schon eine Akte, Frau Viersen war vor zwei Wochen bereits hier.“
Die Ärztin nickte und fragte nicht weiter, sondern schüttelte Eileen sanft die Hand. „Dann schauen wir uns das mal an“, sagte sie und lächelte ihr aufmunternd zu. „Vielleicht ist es ja auch nur etwas ganz harmloses. Lassen Sie uns nach hinten in den Untersuchungsraum gehen.“
Eileen schluckte und konnte das Lächeln nicht erwidern. Ihre Hände zitterten immer noch.
Die Ärztin griff nach dem Rollstuhl und schob Eileen in eines der Behandlungszimmer, wo sie ihr bedeutete, sich auf den vor dem Schreibtisch stehenden Stuhl zu setzen.
Eileen warf einen Blick über die Schulter und sah Fabian, wie er ihr aufmunternd zulächelte.
„Einen kleinen Moment noch“, sagte Doktor Borger und ging wieder nach draußen, die Tür blieb einen Spalt offen stehen. Eileen saß nun ganz alleine in dem Raum und hörte das Pochen ihres Herzens in ihren eigenen Ohren.
Von draußen hörte sie gedämpft die Stimmen der Ärztin und Fabians.
„Sie hat bereits ein Kind verloren“, hörte sie Fabians Stimme. „Und sie ist in einer denkbar schlechten familiären Situation zurzeit. Ich glaube, sie hatte heute Mittag einen dicken Streit und… vielleicht die Aufregung…“
„Ich mache das schon, Fabian, sie ist bei mir in guten Händen“, erwiderte die Frauenstimme relativ unbekümmert. „Hast du jetzt Feierabend oder kommst du gerade?“
Eileen schluckte und spürte, wie erneut die Tränen über ihre Wangen liefen. Sie wünschte sich schmerzlich Frau Doktor Heinrichsen herbei, die offenbar um vieles einfühlsamer und verständnisvoller als ihre Kollegin war, die jetzt da draußen Small Talk begann, während sie selbst hier vor Sorge und Angst fast starb.
„Ich komme gerade“, erwiderte Fabian und auch in seiner Stimme schien ein Hauch Ungeduld mitzuschwingen. „Aber ich bin ohnehin zu früh dran. Ich warte hier, bis du fertig bist.“
Damit hatte er ihr offenbar unmissverständlich klar gemacht, dass er den Zeitpunkt nicht für SmallTalk geeignet erachtete, denn nur wenige Sekunden später öffnete die Tür sich wieder und die Ärztin trat ein.
„Dann erzählen Sie mir mal genau, was los ist“, sagte sie und gab ihr mit der Hand den Hinweis, sich auf die Ultraschallliege zu begeben.
Rasch berichtete Eileen ihr alles und legte sich dann auf die Ultraschallliege. Die Ärztin half ihr, den Pullover nach oben zu krempeln und den Hosenbund nach unten zu schieben, damit sie mit der Untersuchung beginnen konnte.
Das Gel auf ihrem Bauch fühlte sich warm an und vorsichtig setzte die Ärztin den Ultraschallkopf auf die Haut.
Sie fuhr eine Weile nach rechts und links und nach oben und unten, neigte den Kopf, runzelte die Stirn und tippte auf den Tasten des Gerätes herum. Den Bildschirm selbst hatte sie zu sich gedreht, als wolle sie verhindern, dass Eileen einen Blick auf ihr Kind werfen konnte.
Diese schluckte und schloss die Augen.
Sie kannte diesen Vorgang. Sie kannte es, dieses hin- und herfahren mit dem Ultraschallkopf, dieses Stirnrunzeln und mehrmalige Nachschauen.
Und sie wusste genau, was es bedeutete. Es war vorbei.Fortsetzung folgt.
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Julsfels: Ja, manchmal sind wir schon leicht sadistisch veranlagt
Eileen hat Lene ja angerufen und gesagt, dass sie jemanden braucht, der sie ins Krankenhaus fährt. Nur Marlene wäre vermutlich echt nicht so hilfreich, das stimmt. :p
Aber auch wenn sie zurzeit kopflos wirkt, Du wirst sehen, dass sie das nicht ist.
Und ja, ein Trittchen an marcel war das schon. Und ob und wie viel Fabian gehört hat... wir werden es erfahren
Zum Rest sag ich natürlich nix und doch, ich spann euch gerne auf die Folter.Appolonia: Was es mit den Schmerzen auf sich hat, wird Eileen in der Klinik sicher erfahren. Ich denke, Du hast ganz recht mit dem, was Du schreibst, die ERinerungen und die Sehnsucht haben etwas in ihr ausgelöst. Dass sie das aber total durcheinander macht, ist ja klar und vielleicht kommen von daher auch die Schmerzen.
Tut mir leid, dass die FS zurzeit was dauern, aber ich bin total eingespannt. Zum einen geht es mir gesundheitlich gerade nicht so supertoll, aber ich habe auch einfach beruflich sehr viel zu tun und komme kaum dazu, das Spiel anzuwerfen.
Das hat es mir offenbar übel genommen, weil es gestern partout nicht starten wollte :hua Nach dreimaligem Hochfahren, DVD putzen und gut zureden, startete es dann aber gottseidank doch und darum gibt es heute die nächste FS -
*freufreu*
Eine FS! Und was für eine schöne.
Erst einmal zu dem Gespräch Neiyras mit dem Rat. Shainara ist in meinem Ansehen etwas gestiegen :cool::rollauge weil sie wirklich sehr sanft zu ihr gewesen ist.
Die Bedenken, die Martainn hat, kann ich nachvollziehen. Erstens könnte es wirklich eine Falle sein, zweitens sind seine Bedenken bzgl. des Buches sehr richtig. Aber auch die Einwände der anderen, dass sich die Zeiten geändert haben, sind nicht falsch.
Dennoch - es gibt ja einen Grund dafür, dass den Druiden bei Todesstrafe verboten ist, das Buch zu lesen. Das bedeutet grundlegend, dass die dort zu findenden Zauber und Anwendungen einfach so verboten und so unaussprechlich sind, dass es keine Zweck gibt, der diese Mittel heiligt.Auch wenn man es dreht und wendet wie man mag: an dieser Sache lässt sich nichts rütteln. Es ist eben das Problem: So bald eine "Waffe" exisitiert- auch wenn sie verboten ist - wird kompliziert, wenn eine Seite beginnt sie zu verwenden. Dann muss die andere Seite nachziehen und schon sind wir im krieg mit Waffen, die eigentlich niemals hätten benutzt werden dürfen.
Ein echtes Dilemma. Von daher ist auch brans Einwand nicht ganz von der Hand zu weisen, dass man das Buch hätte zerstören sollen. Auf der anderen Seite hat natürlich Martainn absolut Recht: Es liegt nicht in der Hand zu entscheiden, welches Wissen existiert. Aber so ganz aufgehen tut diese Logik eben auch nicht. Es ist den Druiden bei Todesstrafe verboten, es zu benutzen - dieses Wissen. Das entspricht ja fast einer "Zerstörung" des Wissens.
Sehr interessante ethnische Aspekte, die Du damit aufwirfst, die sich mühelos auch von einer "Daemonica" auf alle möglichen "reelen" Waffen oder Mittel übertragen lassen.
Ich bin gespannt, wie der Druidenrat entscheiden wird, vermute aber, dass es eine Neuregelung gibt, die vielleicht viel mit der nun kommende und schon begonnenen "Zeit der Finsternis" zu tun haben wird.
Es ist für mich auch die Frage, ob Raghnall wirklich vom Positiven getrieben ist und die Absicht hat, Neyira und die anderen zu beschützen, wenn er einen so schwierigen Vorschlag macht. Ich bleibe da nach wie vor skeptisch, auch wenn ich mich natürlich freuen würde, wenn er so ein kleines "Licht in der Dunkelheit" sein könnte. Ja, er kennt Runcall und Meduria gut, weil er sich einmal mit ihnen verbündet hatte, sich aber eines Besseren bekehrte - aber vielleicht will er auch nur aus dem Kerker heraus.
Das ist übrigens auch eine sehr fragwürdige Geschichte, dass sie ihn damals in den kerker warfen lebenslang. Erstens kann man sich fragen, ob da der Tod nicht menschlicher gewesen ware, zweitens zeugt es nicht gerade von einem Druidenrat, der Menschen dafür belohnt, ihre Fehler erkannt zu haben und sich bessern zu wollen. Wäre ich ein Druide und hätte was falsch gemacht würde ich es dem Rat tunlichst nicht sagen bei solchen Reaktionen
:rolleyes Also, ich finde auch diese Entscheidung fragwürdig, auch wenn es natürlich nötig ist, einen solchen Treuebruch und einen solchen Verrat zu bestrafen.
Aber wir sind halt im rauen Mittelalter
Dann zu dem Gespräch zwischen Artair und Neiyra. Endlich - endlich merkt der liebeskranke König, dass vor seinen Augen etwas geschieht, was er nicht fassen kann und dass seine engste Vertraute und Angehörige in einem echten Dilemma steckt.
Ich fand die Szene, als er sie zurück hielt, sehr stark.
Hach, und der "Morgen danach". Mensch, Juls, wie kannst Du uns und Neirya das nur antun? Die Szenen wären sooooo schön gewesen, wenn... ja, wenn... "LAdy Ariadna" nicht dazwischen gekommen wäre :angry
Aber ich finde, diese Szenen zeigen auch, dass Artair vermutlich so gar keine Ahnung, nichtmal den Hauch davon, hat, welche Gefühle Neyira und Brayan haben. Und das wiederrum find ich ziemlich heftig, denn es zeigt mir, dass man sich noch so nahe sein kann und dann trotzdem endlos "betriebsblind" sein kann, trotz aller Nähe, aller Vertrautheit - oder gerade deswegen vielleicht.
Dass Artair Neiyra liebt, ist unumstritten. Aber nicht wie ein Mann eine Frau liebt. Ich glaube nicht, dass er - wenn er auch nur den Hauch von derselben Liebe empfände - sich so zu ihr ins bett setzen und sie nackelig in den Arm nehmen würde. Ich meine, hallo, er ist immerhin ein MANN
und hat auch physiologische Gegebenheiten. Wenn die gute Ariadna auch nur halb so nackelig auch nur halb so nah bei ihm wäre... neee, das ist jetzt nicht jugendfrei
Also: Für mich ist das schon ein Zeichen, dass für Artair die schöne Neiyra in allerallerallerester Linie eine SCHWESTER und Seelenverwandte ist, seine liebste Freundin im FREUNDSCHAFTLICHEN Sinne... aber nicht ein Stück mehr.
Und was Brayan angeht. Mensch, mensch, Artair. Okay, Artair weiß nicht, dass Neyira ihn liebt und somit ist auch die These, dass Brayan darum so schlecht drauf sein könnte (weil Brayan ja dassselbe für Neirya empfinden könnte) nicht zu erschließen für ihn.
Aaaaaaber er weiß doch wohl, dass Brayan und Ariadna mal etwas miteinander hatten... oder etwa nicht?Jedenfalls ist er auch da für seine sensiblen und hocheinfühlsamen verhältnisse ein Maulwurf - blind eben.
Oje oje, was für ein Liebeschaos, und das in solch gefährlichen Zeiten, wo alle ihre Sinne ganz scharf für sich brauchen würden... wo das wohl hinführen wird? Ich ahne böses!
Und dass Neirya mir leid tut am Ende dieses emotionalen Kapitels, brauche ich wohl nicht zu erwähnen.
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Da ich euch die letzten Male ziemlich lange hab warten lassen, kommt die FS diesmal etwas schneller
44.
Reglos saß Eileen auf der Couch. Draußen bellte irgendein Hund und irgendwo wurde eine Autotür mit Wucht zugeworfen.
Sie schlang die Arme um sich, als wolle sie sich selbst Halt und Wärme geben, doch sie fühlte sich immer noch kalt und zittrig.
Wie spät es bereits sein mochte wusste sie nicht, sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren.
Müde fuhr sie sich mit einer Hand über die Stirn und sah sich im Zimmer um. Es wirkte so ruhig und friedlich, als sei gar nichts geschehen. Und in ihr fühlte sich schon wieder alles an wie ein einziger Haufen aus Chaos und Verwirrung.
Würde dieser Zustand eigentlich jemals aufhören?
Gerade wenn sie meinte, wieder einigermaßen Boden unter den Füßen zu finden, kam die nächste Wendung und warf all ihre Überlegungen und Entscheidungen, Gefühle und Empfindungen mit einem Paukenschlag über den Haufen.
In ihrem Bauch zog es unschön und erschrocken legte sie die Hand schützend darauf.
Vielleicht war die ganze Aufregung doch zuviel gewesen.
Erschöpft zog sie die Beine an.
Sie hatte das Gefühl, immer noch Marcels Lippen auf den ihren zu spüren und zu schmecken und fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund.
Nachdem sie sich geküsst hatten, war sie einige Schritte zur Seite gegangen und hatte dann aus einem spontanen Impuls heraus den direkten Weg zur Haustür eingeschlagen.
Erstaunt war er ihr gefolgt und noch erstaunter hatte er beobachtet, wie sie ihm die Türe öffnete und mit einer Handbewegung bedeutete, zu gehen.
„Eileen… was…?“, hatte er verwirrt gefragt, und dabei hatte er wirklich verletzlich gewirkt.
„Ich… das geht so nicht, Marcel“, hatte sie gestammelt. „Bitte.. bitte… geh jetzt.“
„Aber… wie geht es weiter mit uns?“, hatte er erwidert. „Hast du es eben nicht auch gespürt, es war wie früher? Es war wie Nachhauskommen.“
Er hatte recht, das war das schlimmste. Für einen Moment war es gewesen wie früher, für einen Moment hatte sie sich wieder vollständig gefühlt, begehrt, geliebt. Ein Gefühl, das sie schon so lange nicht mehr gespürt hatte, dass es sie fast trunken machte und dass das plötzliche erneute Fehlen davon schmerzlicher als je zuvor wirken ließ, sie fast zu zerreißen schien.
„Nein … ich… Marcel, ich kann nicht, nicht so. Bitte geh jetzt.“
Er hatte nichts mehr gesagt und war wortlos zur Tür hinaus gegangen. Der Blick in seinen Augen hatte ihr fast das Herz zerrissen.
„Ich werde dich anrufen“, hatte sie ihm versprochen. „Ich brauche Zeit zum Nachdenken.“
Er hatte nur wortlos genickt und war dann davon gefahren.
Eileen spürte, wie ihr die Tränen über die Wangen liefen. Die verwirrenden Gefühle drohten sie fast zu ersticken.
In ihrem Rücken piekste auf einmal etwas und ärgerlich begann sie nach dem Übeltäter zu tasten. Erschrocken sah sie dann das Telefon in ihrer Hand zwischen den Kissen auftauchen.
„Fabian!“, stieß sie erschrocken hervor.
Er war noch am Telefon gewesen – vor lauter Schrecken über Marcels unerwarteten Besuch und seine direkte Ankündigung hatte sie völlig vergessen, dass sie nicht aufgelegt hatte, bevor sie die Tür öffnen gegangen war.
Hatte er gar alles mitgehört?
Eileen biss sich auf die Lippen und spürte ein neues Gefühl in sich, ein Gefühl von Angst.
Rasch warf sie einen Blick auf die Uhr. Sie musste schon zwei oder drei Stunden hier gesessen und gegrübelt haben, denn es war nach acht.
Vielleicht erreichte sie ihn ja aber doch noch?
Ohne nachzudenken wählte sie die Nummer erneut, doch nach mehrmaligem Tuten ertönte nur die monotone Stimme des Anrufsbeantworters. Da sie nicht recht wusste, was sie sagen, wie sie sich für ihr Verhalten entschuldigen sollte, legte sie wortlos auf.
Müde stützte sie den Kopf in die Hände.
Wie konnte nur innerhalb weniger Minuten alles so schief gehen?
Wieso hatte sie den Kuss nicht verhindert, wieso hatte Marcel es geschafft, sie trotz allem noch so sehr zu berühren?
Fernab von jedweder der vernünftigen Überlegungen hatte sie sich gehen lassen, sich einem Moment der irren Illusion hingegeben, dass es die letzten zwei Monaten nicht gegeben hatte, dass es all die Irrungen, Verletzungen und all die verzweifelten Momente nicht gegeben hatte.
Aber sie waren da gewesen, sie waren immer noch da.
Und gerade als durch Fabian etwas wie ein Licht am Horizont aufzutauchen schien, platzte Marcel in ihr Leben und wollte sich einfach wieder all das nehmen, was er vor einiger Zeit mit einem Achselzucken aufgegeben hatte.
Eileen stöhnte, als ein erneuter Schmerz durch ihren Unterleib fuhr.
Sie starrte auf ihren Bauch und während sie sich noch fragte, was sie da gerade gespürt hatte, schoss der nächste Schmerz durch sie.
Ihr Mund wurde trocken. Plötzlich war alles vergessen – Marcel, Fabian, all ihre Überlegungen.
Rasch tastete sie nach dem Telefon und wählte hektisch die erste Nummer, die ihr einfiel.
„Marlene!“, rief sie ins Telefon, kaum dass der Hörer abgenommen wurde. „Bitte, bitte – kannst du herkommen, du… ich muss ins Krankenhaus, so schnell es geht.“
„Was? Was ist los?“, rief Marlene am anderen Ende der Leitung erschrocken. Im Hintergrund nahm man das Klappern von Töpfern wahr, offenbar waren sie und Dirk gerade mit dem Abendessen fertig.
„Ich… kann dir das jetzt nicht erklären“, stammelte Eileen und versuchte ruhig zu atmen.
Egal, was die Schmerzen hervor rufen mochte, Aufregung war vermutlich nicht das Mittel der Wahl, sie zu bekämpfen. „Aber irgendwas stimmt nicht mit mir oder dem Baby. Ich habe Schmerzen im Unterleib.“
„Was für Schmerzen?“, fragte Marlene aufgeregt. „Hast du etwa Wehen?“
„Ich… keine Ahnung. Ich bin doch erst in der fünfzehnten Woche, kann man da schon Wehen haben?“, stieß Eileen hervor.
„Das… weiß ich nicht!“; stammelte Marlene, und Eileen hörte, wie sie durch den Flur tappte und ihre Autoschlüssel klapperten. „Hör zu, du legst dich jetzt schön hin, und ich bin in ein paar Minuten bei dir!“
„Fahr vorsichtig, es schneit!“, rief Eileen noch in den Hörer und dann hatte Marlene schon aufgelegt.
Sachte lehnte sich Eileen wieder zurück in die Kissen und umgriff ihren Bauch mit beiden Händen. Sie versuchte, tief ein- und auszuatmen und horchte dabei angespannt auf jede Regung, doch glücklicherweise blieben die Schmerzen vorerst aus.
Ihr Herz schlug ihr bis zum Halse und ihre Gedanken schienen sich im Kreise zu drehen. Die Uhr tickte gleichmütig vor sich hin, draußen schneite es weiter friedlich, man hörte die Autos gedämpften Geräusches vorbeifahren.
Eileen schluckte, ihr Hals war trocken geworden vor Angst und Schreck.
Es verging eine Weile, und kein weiterer Schmerz überrollte sie. Sie begann sich ein wenig zu entspannen und fragte sich schon, ob sie vielleicht überreagiert habe, als es an der Tür klingelte. Langsam stand sie auf, um Marlene zu öffnen. „Oh!“, entfuhr ihr, als ein erneuter dumpfer Schmerz durch ihren Unterleib fuhr.
Vorsichtig ging sie zur Tür und öffnete. Marlene stand erhitzt vor ihr und fragte: „Ist es schlimmer?“
„Nein, aber auch nicht besser“, sagte Eileen. Sie war inzwischen kreidebleich vor Angst geworden. Die Tränen standen in ihren Augen.
„Ich werde es verlieren!“; schluchzte sie. „Ich werde dieses Kind auch wieder verlieren, ich weiß es!“Fortsetzung folgt.
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Oh Gott, Innad, ich hasse dich!
Bitte bitte gerne
Bitte, bitte, bitte, bitte, lass sie nicht zu Marcel zurück kehren! Diese plötzliche Gefühlsduselei, dieses "Marcel zeigt seinen weichen Kern" passt mir überhaupt nicht. Jetzt kommt er wieder angekrochen und redet davon, dass er sie vermisst.
Mh, ja - das wirkt sicher erstmal sehr kalkuliert und seltsam. Aber vielleicht haben wir ihn ja auch die ganze Zeit in einem falschen Licht gesehen? So richtig wusste man ja die ganze Zeit nicht, was "dahinter" steckt. Marcel ist für uns ja schon recht wenig zu Wort gekommen, das darf man nicht vergessen.
Na, toll. Der nette Doktor kriegt alles live mit. "Bei Innad sitzen sie in der ersten Reihe", oder so. :rolleyes
Da das Telefon tutet, nehme ich an, er hat aufgelegt. Jetzt hoffe ich nur, dass er das aus Diskretion getan hat und nicht, weil er jetzt entmutigt ist und glaubt, keine Chance mehr zu haben. :angry
Tja, das ist nun wohl die große Frage. Hat er alles mit angehört (kann man ´nen Kuss überhaupt *hören*?) oder nicht? Auf jeden FAll war es nicht gerade galant von Eileen, den armen Kerl einfach mal so am Telefon zu "vergessen"Ich werde auch bei diesem Gespräch das Gefühl nicht los, dass Marcel in erster Linie um sich selbst kreist.
Ja, dieser Eindruck ist wohl nicht ganz falsch. Aber Marcel ist wohl einfach wie er ist. Vielleicht wird ihm jetzt zum ersten Mal seit langem klar, dass das so nicht richtig ist. Wenn man niemanden von außen hat, der einem die eigenen Fehler reflektiert, ist es sehr schwer, sich zu verändern.
Ob Eileen ihm aber einen Tritt geben kann? Immerhin ist sie sich schon die ganze Zeit unsicher, ob sie es nochmal versuchen sollte oder nicht. Auch wegen des Kindes.
a, Marcel hat schon recht – er ist echt verdammt schäbig.
Hihi, mir tut der arme kerl fast etwas leid.
Aber ja, Du hast schon recht - er ist sich seiner Sache immer noch sehr sicher. Und es ist auch eine interessante Frage, ob bettina Eileen vielleicht sehr viel ähnlicher ist als man denkt, denn er spielt mir ihr ja zurzeit irgendwie ein ähnliches Spiel wie mit Eileen.Ob Eileen bzgl. Fabian ein solches Treffen überhaupt abwartet, steht noch in den Sternen - da ist auf jeden Fall Klärungsbedarf, das ist anzunehmen!
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43.
Eileen schloss die Tür und ging ihrem Noch-Ehemann völlig überrumpelt ins Wohnzimmer hinterher.
Dort sah sich Marcel um, entdeckte aber offenbar keine nennenswerte Veränderung und sagte dann: „Ach, es ist irgendwie schön, wieder zu Hause zu sein. Ich hätte nie gedacht, dass mir das hier so fehlen könnte.“
Eileen schluckte. Das hörte sich fast so an, als habe er schon die Umzugskartons im Auto gebunkert.
„Marcel… was willst du hier?“, fragte sie darum mit fester Stimme.
Er sah sie an und lächelte sanft.
„Ich… wollte einfach mal schauen, wie es euch geht. Und… naja, du hast dich seit Dienstag nicht mehr gemeldet. Ich… denke pausenlos an dich und an… das Kleine.“Er wies auf den Bauch Eileens. „Und daran, wie es weitergehen soll.“
Sie zog skeptisch die Augenbrauen hoch. „Und was sagt Bettina dazu? Hast du sie in die Sachlage eingeweiht?“
Marcel machte ein unbequemes Gesicht. „Noch nicht. Ich… wollte nicht mit der Tür ins Haus fallen. Ich bin ja gerade mal seit vier Tagen aus dem Krankenhaus zurück.“
„Solltest du dich nicht noch ausruhen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es gut ist, schon wieder in der Gegend herumzufahren“, wandte sie ein, nur um vom Thema abzulenken. „Mit was für einem Auto bist du eigentlich hier?“
„Bettina hat mir ihren geliehen“, erwiderte er und vermied es, Eileen anzuschauen.
Eileen lachte spöttisch auf. „Das ist ja nett. Sie leiht dir ihren Wagen, und du fährst hierher und planst ein neues Leben mit mir, während sie denkt, alles sei in Butter?“Eileen legte nachdenklich den Finger auf die Lippen. „Hm… lass mich überlegen, an irgendetwas erinnert mich das… ach so, stimmt: die Situation kenne ich aus eigener Erfahrung, mir ging es vor etwas mehr als zwei Monaten ganz ähnlich! Überraschend, wie die Dinge sich wenden, was?“
Sie sah ihn herausfordernd an, und ja – in diesem Moment empfand sie wirklich eine Art Rachegelüste gegenüber der Konkurrentin. „Was denkt sie, wo du bist? Überstunden kannst du ja nicht vorschützen.“
„Ich… ich habe ihr gesagt, dass ich bei dir bin“, erwiderte er. Eileen sah ihn prüfend an.
„Schau mich nicht so an!“, rief er aus. „Ich habe ihr gesagt, dass wir noch einige Dinge zu klären haben! Ich … wollte sie nicht mit der Schwangerschaft überraschen, bevor ich nicht weiß, wie es weitergeht.“Eileen lächelte spöttisch. „Verstehe, du willst dir natürlich alle Optionen offen halten. Wenn ich nein sage, musst du schließlich ein Auffangnetz haben. Sag mal Marcel…“, sie schritt zur Verandatür und starrte in die Dunkelheit des Spätnachmittags und den leise fallenden Schnee. „Kommst du dir nicht selbst langsam ein bisschen schäbig vor?“
Er seufzte und kam ein Stück auf sie zu.
„Doch, das tu ich“, sagte er offen.
Sie sah ihn erstaunt an. Ein Schuldgeständnis aus seinem Mund, das hatte sie seit Wochen nicht gehört.
„Ich…“, er kratzte sich hilflos am Kopf. „Ich bin selbst völlig verwirrt. Ich meine… ich war mir damals, als es zwischen uns schief ging, wirklich, wirklich sicher, dass es keine Hoffnung mehr gibt, dass ich dich nicht mehr liebe. Aber… je länger die Trennung dauerte, desto mehr fragte ich mich, ob ich nicht einen großen Fehler gemacht habe.“
Er sah sie offen an. „Du hast mir gefehlt, Eileen. Jeden Tag. Unser gemeinsames Leben, das Vertrauen, das wir zueinander hatten. Einfach alles.“
Sie schluckte, als er sie mit seinen braunen Augen auf diese bestimmte Weise ansah.
„Ich… ich verstehe dich nicht“, sagte sie dann mit nicht mehr ganz so fester Stimme. „Ich glaube dir auch nicht. Ich meine… erinnerst du dich, was du alles für Dinge getan hast? Noch vor anderthalb Wochen wolltest du mich zwingen, das Haus zu verkaufen, nur aus … Starrsinn oder… was weiß ich! Du wolltest mich fertig machen… nur weil ich nicht genau das getan habe, was du wolltest, Marcel… entschuldige, wenn ich mich irre, aber: so sieht Vermissen und vielleicht doch wieder aufkeimende Liebe nicht für mich aus!“
Sie sah ihn fragend an.
Er seufzte. „Eileen… ich hab viel Mist gebaut, aber… ich habe das alles nur gemacht, weil … ich war wütend auf dich.“
„Du? Auf mich?“, rief Eileen aus. „Wie kommst du dazu? Ich habe dir ja wohl kaum etwas angetan, oder?“
„Doch… nein… natürlich nicht…“, er sah sie hilflos an. „Du warst so anders, ich kannte dich so nicht. Ich hatte den Eindruck, dass du mich für alles, was ich getan habe, strafen willst und… ich … ach, ich weiß auch nicht.“
Er seufzte. „Vielleicht habe ich mich in etwas verrannt.“
Er verschränkte die Arme und starrte zum Fenster hinaus.
„Der Baum müsste geschnitten werden“, stellte er fest. „Ich habe das schon im Frühjahr vorgehabt, weißt du. Aber dann hat er so schnell getrieben, dass ich es auf den Herbst verschieben musste.“
Eileen schluckte. Dieser letzte Satz hatte sie mehr angerührt als alles, was er vorher gesagt hatte. Sie wusste nicht einmal wieso.
„Marcel… ich…“
Sie seufzte. „Ich weiß nicht, was wir machen sollen. Ich… ich meine, es ist viel zu viel zwischen uns kaputt gegangen. Und ganz ehrlich, ich kann dir nicht mehr trauen. Ich finde, du nimmst das alles nicht ernst genug. Es geht immer nur um dich. Es… du hast deine Verpflichtungen nicht wahr genommen, weil wir die Kompromisse nicht so getroffen haben, wie du es wolltest. Du bist nicht einmal von alleine auf die Idee gekommen, diese Dinge zu einer Vereinbarung kommen zu lassen.“
„Das stimmt nicht“, erwiderte Marcel. „Ich wollte mir dir sprechen.“
„Wann?“, fragte Eileen wütend. „Wann?“
Er sah sie an. „Damals, an diesem Samstag. Das erste Mal, dass wir uns nach der Trennung wiedersahen. Als du gefallen bist und ohnmächtig wurdest.“
Eileen dachte einen Moment nach und wurde dann blass. Er hatte recht, an jenem Morgen war er hier aufgekreuzt und hatte sie gebeten, die „wichtigen Dinge“ zu klären – was mit dem Haus, dem Auto zu tun sei…
„Ich gebe zu, es war zu früh. Ich hätte dich nicht so überfallen dürfen. Du… warst noch gar nicht auf dem Standpunkt, dass wir uns getrennt haben“, sprach er weiter. „Du warst noch nicht soweit. Und dann ging es dir so schlecht und… ich wollte dir Zeit lassen. Aber schon drei Tage später hast du mich angerufen und um ein Gespräch gebeten… und mir an den Kopf geworfen, dass du sowohl unser Konto aufgelöst hast als auch bei der Anwältin warst.“
Er sah sie wieder an. „Ich war völlig perplex. Ich fand es nicht in Ordnung, dass du mich nicht einfach vorher gefragt hast. Natürlich hattest du ein Recht darauf, dass ich das Haus mitbezahle, dass wir getrennte Konten anlegen. Aber wieso konnten wir das nicht gemeinsam besprechen und aushandeln? Wieso direkt mit Anwalt und harten Bandagen? Ich fand das nicht gerecht, Eileen – ich meine… in all den Jahren haben wir es immer so gehalten, dass wir gleichberechtigt alle Entscheidungen getragen haben. Nie habe ich dich benachteiligt oder dir das Gefühl gegeben, dass ich mehr Rechte habe, weil ich mehr verdiene. Ich sehe das heute noch immer so.“
Sie biss sich auf die Lippen. Er hatte nicht ganz unrecht, das wusste sie.
„Aber… du bist einfach gegangen, nachdem ich bewusstlos wurde. Marlene sagte, du warst völlig … desinteressiert. Du hast dich nicht einmal nach mir erkundigt. Ich meine… was sollte das schon aussagen? Du hattest mir klar und deutlich gesagt, dass du mich nicht mehr liebst.“
Er seufzte. „Ja – natürlich. Ich empfand es damals auch so. Aber denke nicht, dass dein Aussetzer mir völlig egal war. Ich war sehr schockiert. Ich habe mich schuldig gefühlt und … vermutlich wollte ich deswegen so schnell es ging aus der Situation heraus. Das war nicht on Ordnung, ja… aber was hatte das alles damit zu tun, dass man sich nicht einigen kann, die rechtlichen Dinge betreffend?“
Eileen schluckte und wusste keine Antwort.
„Ich… Marcel, du hast mich… betrogen, belogen… wochenlang. Du hast mir nicht einmal erklärt, was geschehen ist, warum… wann, wo und wie. Ich meine… aus dem Nichts war unsere Ehe beendet. Das… hast du so entschieden, nicht wir. Du alleine. Von jetzt auf gleich. Du kannst mir nicht übel nehmen, dass ich in dieser Situation nicht mehr wusste, wie ich dich einschätzen soll. Ich hatte dir mit meinem Leben vertraut… und bin fast zugrunde gegangen, als du einfach gegangen bist, und mir noch dazu gesagt hast, dass du diese andere schon wochenlang, monatelang hattest!“
Sie sah ihn wütend an. „Du hast mich auch nicht gefragt, ob ich das will, ob ich dich verlieren will, ob ich unser Leben zerstört wissen will! Du hast dich einfach abgewendet und dir ein neues, einfacheres Leben gesucht, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, wen oder was du damit zerstörst!“
Sie wandte sich zitternd ab. Es war so unglaublich schmerzhaft, all diese Dinge, die so schon für abgeschlossen erachtet hatte, noch einmal herauf zu wühlen, noch einmal diese Fassungslosigkeit der ersten Tage, diese Hilflosigkeit und Ratlosigkeit zu spüren, die Scham darüber, verlassen worden, hintergangen worden zu sein.
Marcel schwieg eine Weile.
Dann drehte er sich zu ihr um. Sie hatte die Arme um sich geschlungen und kämpfte mit den Tränen.
Sanft berührte er sie an der Schulter.
„Es tut mir leid“, flüsterte er sanft.
Sie sah ihn an und spürte, dass seine Worte diesmal aufrichtig waren.
„Aber das hilft jetzt nichts mehr“, flüsterte sie.
„Ich weiß.“
Sie sahen sich einen Augenblick an.
Sie wusste nicht mehr, wie es geschehen war, doch plötzlich hatte er sie mit den Armen umschlossen und sie spürte seine Lippen auf ihrem Mund.
Dieser so unendlich vertraute Duft, den sie seit Wochen nicht mehr gerochen hatte, hüllte sie ein, in eine Woge von süßen, fast vergessenen Erinnerungen.
Und in die Stille dieses Moments drang plötzlich ein Geräusch… es war das Tuten des Telefonhörers, der immer noch unbeachtet zwischen den Couchkissen lag.Fortsetzung folgt
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Hihi ihr beiden,
das dachte ich mir, dass ihr so reagiert. Ja, marcel ist da schon relativ siegesicher... *hüstel* man könnt es ja unter gesundem Selbstvertrauen verbuchen. Oder er denkt, wenn er besonders normal tut, kann er Eileen am ehesten überzeugen?
Nun wartet erst einmal ab, bevor ihr den Jungen in Stücke zerreißt.
Viel Spaß beim folgenden Kapitel! -
42.
Eileen trommelte nervös mit den Fingern auf den kleinen Couchtisch und sah dann zum Fenster hinaus.
Es hatte wieder zu schneien begonnen, und drüben im Nachbarhaus war das junge Paar, das seit einigen Monaten dort lebte, offenbar damit beschäftigt, einige Lichterketten der Weihnachtsdekoration neu an den Fenstern zu befestigen. Kein Wunder, morgen war ja schon der erste Advent.
Eileen seufzte und erinnerte sich für einen Moment an all die Jahre zuvor.
Um diese Zeit war ihr Haus sonst schon lange mit Weihnachtsdekoration geschmückt gewesen und sie hatte nie genug davon bekommen, hier und da noch etwas neues dazu zu ergattern.. Sie liebte das Bummeln in den Geschäften, die vielen kleinen verspielten Dekorationen – auch wenn ihr das meiste dann doch zu kitschig erschien -, die Lichter und das Festliche, das um diese Jahreszeit Einzug hielt.
In diesem Jahr fiel all das vollständig aus. Eileen seufzte und nahm sich fest vor, am Montag wenigstens einen Adventskranz zu besorgen. Vielleicht konnte sie auch ihren Vater bitten, den Karton mit den Weihnachtssachen vom Dachboden zu holen. In ihrem Zustand war das sicherlich nicht vernünftig, die Leiter war eng und schmal und die Luke ziemlich klein. Aber ob sie überhaupt dazu kommen würde, die Sachen aufzustellen? Wollte sie das überhaupt? Sie hatte es ja nicht einmal geschafft, die übliche Halloweendekoration aufzuhängen, und in diesem Jahr hatten die Kinder nur sporadisch an ihrer Haustür geklingelt. Als hinge eine schwarze Wolke über dem Hausdach, die symbolisiere, dass man hier lieber nicht klingeln sollte.
Eileen fuhr sich verwirrt über die Stirn und schob die Gedanken beiseite. Ihr Blick fiel wieder aufs Telefon und sie biss sich auf der Unterlippe herum.
Zum gefühlten tausenden Mal an diesem Nachmittag griff sie nach der Visitenkarte, drehte und wendete sie zwischen den Fingern und las den Namen: „Fabian Lengert“.
Sie kannte die darunter verzeichnete E-Mail Adresse und die Telefonnummer inzwischen auswendig, so oft hatte sie die Visitenkarte seither angestarrt.
„Das ist verrückt“, murmelte sie und warf einen Blick auf ihren vorgewölbten Bauch, der in einer der inzwischen angekommenen, so viel bequemeren Umstandshosen steckte. „Völlig verrückt. Es gibt keinen ungünstigeren Zeitpunkt hierfür!“
Und dabei war sie sich für einen Moment selbst unsicher, ob sie die Visitenkarte in ihrer Hand oder das kleine Bäuchlein meinte.
Seufzend legte sie die Karte wieder zur Seite. In diesem Moment klingelte das Telefon.
Erschrocken sah sie es an, schüttelte dann aber den Kopf, stand auf und nahm ab.
„Ich bin´s, Marlene“, sagte die Stimme an anderen Ende der Leitung. „Ich wollte nur mal hören, wie es dir geht?“
„Das ist lieb“, erwiderte Eileen lächelnd. „Mir geht´s gut… was ist bei euch los?“
„Ach, Dirk und ich kommen gerade vom allwöchentlichen Samstagseinkauf, wie immer die Hölle los, kannst du dir ja vorstellen“, antwortete Marlene und Eileen stellte sich vor, wie sie sich genervt die Haare aus der Stirn pustete. „Aber deswegen rufe ich nicht an. Ich wollte nur mal nachhören, ob du in deinen Überlegungen schon weiter gekommen bist und wie es bei dieser Frau Kollop war.“
„Sie ist ganz nett“, erwiderte Eileen langsam. „Aber irgendwie habe ich mich nach dem Besuch bei ihr fast noch verwirrter gefühlt als vorher.“
„Das war nicht gerade Sinn der Übung, oder?“
„Nicht wirklich. Sie hat schon versucht, meine Gefühle und Gedanken zu sortieren, einige wichtige Überlegungen angestellt und Fragen aufgeworfen. Wie zum Beispiel, ob ich Marcel noch in irgendeiner Form liebe. Und ob wirtschaftliche Sicherheit und all sowas wirklich so wichtig sind. Aber… ach, ich weiß auch nicht. Ich weiß nicht, was ich denken oder fühlen soll! Ich meine, diese Entscheidung ist so riesengroß… würde ich nur für mich entscheiden, wäre es schon nicht ganz einfach, aber es geht nicht nur um mich: jetzt bin ich aber bald Mutter, und ich muss für das Baby mitentscheiden.“
„Ja…“, sagte Marlene langsam. „Und doch hat sie nicht ganz unrecht. Ich meine… wenn du Marcel noch liebst… gut, dann wäre es vielleicht eine Überlegung wert… auch wenn ich nicht verstehe, wie du wieder mit ihm zusammen sein könntest, nach allem, was er getan hat… aber gut, ich halte mich zurück“, versprach sie schnell. „Ich denke nur… du tust deinem Kind keinen Gefallen, wenn du nur ihm zuliebe eine Ehe aufrecht erhältst, die zum Scheitern verurteilt war und vielleicht auch weiterhin ist. Mal ehrlich, Eileen… ich meine… selbst wenn du dich dazu bereit erklärst. Was ist mit Marcel? Wenn du und das Kind ihm dann irgendwann zu anstrengend werden… wer weiß, ob er es sich dann nicht schon wieder anders überlegt? Wir haben doch gemerkt, dass er nicht verantwortungsbewusst ist, dass er sein Ding durchzieht. Vielleicht war das schon immer so, und es ist uns allen nie so aufgefallen. Irgendwie war er doch schon immer ziemlich eigensüchtig, oder?“
Eileen kratzte sich am Kopf. „Ich weiß nicht. Denkst du?“
„Ja, irgendwie schon. Wenn ich es mir recht überlege, sind wir fast immer nur in Bars, in die er gehen wollte. In Filme, die er vorgeschlagen hat. Wie gerne wollten wir drei immer zum Indonesen in der Harlemstraße, weißt du noch? Aber nein – er fand das eklig.“
Eileen seufzte. „Ja, kann schon sein. Marcel war nie Mutter Theresa, er hat meist an sich gedacht. Aber er konnte auch sehr lieb und einfühlsam sein. Wenn es mir nicht gut gegangen ist, hat er oft alles stehen und liegen lassen, um für mich da zu sein. Er hat mir immer gezeigt, wie attraktiv er mich findet, mir jeden Tag mehrmals gesagt, dass ich toll aussehe und wie sehr er mich liebt. Als ich schwanger war, ist er noch vor mir aufgestanden, um mir Tee zu kochen, und wenn ich mal wieder einen Fressanfall hatte, ist er noch nachts um drei zur Tankstelle gefahren, um mir etwas zu essen zu holen…“
„Ich sage ja auch nicht, dass er ein Monster war. Du hättest ihn dann wohl kaum geheiratet, oder?“
Eileen lächelte. „Nein. Wir hatten wirklich glückliche Zeiten. Er war ein so liebevoller Mann… immer.“
„Ja, weil du ihm nie kontra gegeben hast!“; rief Marlene aus. „Du hast ihn immer genau das machen lassen, was er wollte. Es gab kaum Kompromisse! Und als du das Baby verloren hast, wurdest du ihm wohl einfach zu anstrengend…“
„Das ist schon wahr“, seufzte Eileen. „Ich weiß genau, was er alles falsch gemacht hat… was ich falsch gemacht hab. Und wäre ich nicht schwanger, würde ich sagen, die Beziehung ist beendet. Es gab bis vor einigen Tagen gar keine andere Option für mich! Ich … aber ich meine, jetzt ist die Lage anders. Vielleicht kann ich ihm verzeihen, was er getan hat und vielleicht ändert er sich, wenn er Vater wird. Er hat sich ja jetzt schon verändert.“
„Aber vielleicht kommt ihm das ganze auch nur gelegen“, sagte Marlene mit ärgerlicher Stimme. „Du weißt doch nicht, was mit seiner Bettina so los ist. Vielleicht wird sie ihm überdrüssig, und er ist froh, dass er einen Grund hat, zurückzukehren ins gemachte Nest. Eileen – überleg dir das bitte gut, ja?“
„Ja, mache ich… ich tu seit Tagen nichts anders, als hin- und her zu überlegen“, Eileen schluckte hart. „Aber es fühlt sich an, als säße ich in der Falle.“
„Es gibt immer einen Ausweg“, munterte Marlene sie auf. „Soll ich heute Abend vorbei kommen?“
„Nein, ist schon okay“, erwiderte Eileen und starrte wieder auf die Visitenkarte. „Ich muss noch ein paar Anrufe erledigen.“
Marlene schien ein wenig erleichtert über die Antwort zu sein – vermutlich hatte sie den Abend schon mehr oder minder mit Dirk verplant. Die beiden verabschiedeten sich und Eileen legte den Hörer auf. Sie starrte einen Moment auf ihre Hand, die noch immer auf dem Hörer lag, gab ihrem Herz dann einen Ruck und wählte ohne lange nachzudenken die Nummer, die sich bereits eingeprägt hatte.
„Wahrscheinlich ist er nicht da“, murmelte sie, als es zweimal getutet hatte. „Er arbeitet bestimmt an diesem Wochenende.“
Schon wollte sie wieder auflegen, als es in der Leitung knackte und sich eine warme Stimme meldete: „Lengert, hallo?“
Eileen schluckte und befeuchtete sich die trockenen Lippen mit der Zunge. Ihr Herz schlug ihr mit einemmal bis zum Halse und ihre Knie waren weich geworden.
„Hallo?“, sagte die Stimme noch einmal eindringlicher.
„Hallo“, krächzte Eileen schnell. „Hier ist Eileen.“
„Eileen!“, rief Fabian am anderen Ende der Leitung erfreut aus. „Das ist aber schön, dass du dich meldest. Wie geht es dir?“
„Ganz … ganz gut“, stammelte Eileen und war froh, dass er sie nicht sehen konnte. Sie war vermutlich rot wie eine Tomate. „Und dir?“
„Auch gut, danke. Ich hatte Nachtschicht, bin gerade erst aufgestanden. Und in ein paar Stunden muss ich schon wieder ran.“
„Oh… ich… habe dich doch nicht geweckt?“, sagte sie erschrocken.
„Nein, nein, so lange schlafe ich jetzt auch nicht, es wird ja schon wieder dunkel“, lachte er mit seiner warmen, dröhnenden Stimme.
„Gut“, seufzte sie erleichtert. Dann herrschte ein peinliches Schweigen und Eileen fistelte nervös an ihrem Pullover herum.
„Ich… hier schneit es schon wieder“, sagte sie darum unbeholfen, nur um die Stille zu durchbrechen.
„Hier auch“, erwiderte Fabian. „Ganz schön viel Schnee in diesem Jahr, vor allem um diese Zeit, was?“
Sie nickte, bis ihr einfiel, dass er das ja nicht sehen konnte. „Ja – schon. Ist auch ganz schön kalt.“
„Ja, bitterkalt. Heute Nacht gab es einige Unfälle, weil es so überfroren hat.“ Auch er schien ein wenig nach den Worten zu suchen, vergeblich- es entstand wieder eine unschöne Schweigenspause.
„Naja… ich…“, stammelte Eileen schließlich. „Wollte mich nur mal melden und… mich für den Kaffee bedanken.“
„Gern geschehen“, sagte er schnell und dann mit leiser dazu: „Ich finde es sehr schön, dass du anrufst. Mal ehrlich: geht es dir gut?“
Eileen seufzte. „Ja… ja, es geht mir gut, den Umständen entsprechend.“ Sie zog eine Grimasse. „Es ist eben alles immer noch nicht so einfach.“
„Ich weiß“, sagte er sanft. „Kommst du zurecht?“
„Ja… ich muss ja.“
„Und wie geht es dem Baby?“
„Gut, denke ich“, sagte Eileen und streichelte ihren Bauch sanft. „Ich spüre es ja noch nicht.“
„Wann ist die nächste Untersuchung?“, fragte Fabian.
„In einer Woche.“
„Wieder im Krankenhaus?“
„Ja, ich habe mit deiner Kollegin vereinbart, dass ich während der Schwangerschaft zu ihr kommen darf, weil ich zurzeit keinen regulären Frauenarzt habe. Und sie meinte, da ich sozusagen eine Risikoschwangere bin, ist das okay.“
„Das ist dir bestimmt sehr recht, oder?“
„Ja, ich hätte es total schwierig gefunden, jetzt auch noch einen neuen Arzt oder eine neue Ärztin suchen zu müssen. Ich muss ja ohnehin alle zwei Wochen hin, wegen der Fehlgeburt und der besonderen Situation, sagte sie.“
Fabian brummte zustimmend. „Das ist wirklich vernünftig. Dann sehen wir uns ja vielleicht nächste Woche? Wann hast du den Termin?“
„Um fünf Uhr, am Mittwoch.“
„Ja, da habe ich Dienst“, sagte er erfreut. „Sollen wir uns danach vielleicht auf einen Kaffee treffen? Oder lieber essen gehen? Du sollst in deinem Zustand ja eigentlich gar keinen Kaffee trinken, und ich verleite dich ständig dazu.“ Er lachte leise.
Sie lächelte. „Gerne, ich würde mich freuen“, sagte sie aufgeregt. „Aber hast du denn dann schon Feierabend?“
„Mein Dienst geht bis sechs“, sagte er. „Aber falls du früher fertig bist, und dann nach Haus möchtest, verstehe ich dich.“
„Ach was, ich kann doch in der Cafeteria auf dich warten und so lange ein bisschen was lesen oder so…“
„Gerne“, sagte er. „Dann sehen wir uns also am Mittwoch? Um sechs Uhr?“
„Ja“, sagte sie schnell. „Auf jeden Fall.“
„Und was hast du heute noch schönes vor? Gehst du ein bisschen raus?“
„Nein“, erwiderte sie. „Ich bin immer noch so oft müde, und ich bin froh, wenn ich jetzt mal richtig schlafen kann. Ich will heute Abend früh ins Bett und morgen ganz lange schlafen.“
„Das ist gut, so kann man den Samstag gut nutzen“, erwiderte er.
„Ja, ich…“
Eileen stockte, als es plötzlich an der Haustür klingelte.
„Warte mal, vielleicht ist das der Paketversand, ich habe was bestellt“, sagte sie.
„Kein Problem“, erwiderte Fabian mit seiner warmen Stimme.
Aufgeregt legte sie das Telefon beiseite und atmete tief durch. Sie fühlte sich von Kopf bis Fuß voller kribbelnder Freude und ging beschwingt zur Haustür.
Erschrocken sog sie die Luft ein, als sie die Tür öffnete und ihr Gegenüber sie breit anlächelte.
„Hallo, Schatz. Ich dachte, ich komme vorbei und schau mal, wie es euch beiden geht…“
Und ohne ihre Antwort abzuwarten marschierte Marcel zur Tür herein.Fortsetzung folgt.
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Kiara: Schön, dass Du noch mit dabei bist
Ja, das stimmt, die Schwangerschaft macht es natürlich noch viel, viel komplizierter. Mh, ob für Marcel der Zug aber WIRKLICH abgefahren ist? Wer weiß... so richtig sicher ist sich Eileen ja offenbar doch noch nicht, auch wenn ihre Gefühle eine relativ eindeutige Sprache sprechen.
Und ob Fabian wirklich mit ihr flirtet? Vielleicht ist er auch einfach nur "nett", denn da ist ja genau das, was Du ansprichst: Sie ist schwanger von ihrem Ex-Mann, der im Grunde genommen noch nichtmal WIRKLICH ihr EX-Mann ist, sondern lediglich getrennt von ihr lebt. Die genaueren Umstände kennt Fabian ja nicht einmal. Welcher Mann würde sich da wirklich drauf einlassen, sich etwas davon versprechen?Ich wäre mir da an Eurer Stelle noch nicht GANZ so sicher, vielleicht führe ich Euch auch einfach nur auf eine halbwahre Fährte
Aber gut aufgepasst: Eileen muss sich bei IHM melden, denn er kennt ihre Nummer nicht (naja, er hätte wohl die Krankenhausakte, wenn er wollte
aber er ist ja ein tugendhafter Kerl und macht das ganz bestimmt nicht
)
Wie es weitergeht - tja, mal schauen, ob ich einen Deiner Wünsche erfüllen kann
Julsfels: Das stimmt, sich Hilfe zu holen ist wirklich nichts, wofür man sich schämen muss, das wollte ich auch nochmal deutlich machen (denn man hört es ja immer wieder und überall, wie die Leute sich in Grund und Boden schämen, wenn sie zum Therapeuten gehen, weshalb auch immer).
Und ja, Frau Kollop hat gute Fragen gestellt. Vielleicht wirkt die Lage jetzt schon relativ klar, Eileens Gefühle sind jedenfalls ziemlich deutlich, aber ob sie wirklich auf sie hört? Immerhin ist sicherlich auch der Gedanke, wieder zurück in die "Sicherheit" die ihr das Leben mit Marcel bot kehren zu können, sehr verlockend, erst recht unter dem Blickpunkt, nun schwanger zu sein. Für Eileen war es ja ohnehin schon schwer, dieses "einsame" Leben, erstmals auf sich selbst gestellt, zu ertragen, aber jetzt in dieser doch ziemlich schwierigen und angreifbaren Situation ist es natürlich ungleich schwieriger.
Und ich finde, man weiß immer noch nicht so tausendprozentig, ob sie wirklich nichts mehr für ihren Mann empfindet... aber ihr werdet sehen, ich will nicht zuviel andeuten
Wobei ich durchaus verstehen kann, dass es Dir gefällt, wenn Marcel noch zappeln muss
Aber lies selbst!
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Huhu Cindy,
endlich komm ich zum Kommentieren. Die letzten FS waren wieder toll, vor allem die vorige hat einen sehr nachdenklich gemacht. Hat Stacey mit ihren Vorwürfen recht? Hat Jane überhaupt darüber nachgedacht, wie sie sich wohl fühlen mag oder "nur" daran, dass es für SIE selbst ja wichtig ist, wieder Stacey Liebe zu haben?
Penelopes Aussagen sind auf jeden Fall ein Lichtstreifen am Horizont, aber ob Jane es hinbiegen kann? Ob sie Staceys Herz zurückerobern kann? Und auch die Wendung mit dem nächtlichen Monster ist überraschend...Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Die Outs waren echt klasse!
jaja, es ist schon komisch, welches Treue- und Ehebruchempfinden die Sims so ab und an haben