Kapitel 82 Was hab ich zu erwarten!

Es war schon kurz vor Mittag als Fay wieder wach wurde. Durch die Dunkelheit des Zimmers, hatte sie gar kein Zeitgefühl, nur der drang ihrer reichlich gefüllten Blase zwang sie aufzustehen und so schnell wie möglich das Bad aufzusuchen. Danach schaute sie zu Dario der fest schlief. Im ganzen Haus herrschte ungewohnte Stille, keine Autos die fuhren, keine Geschrei spielender Kinder und überhaupt hörte man gar nichts.

Als sie sich angezogen hatte und nicht so recht wusste was sie nun tun sollte, da sie von ausging das alle schliefen, ging zu einem Fenster im Korridor um raus zu schauen. Sie wusste zwar dass die Rollos runter waren, aber hoffte wenigstens eine kleine Ritze zu finden. Doch kein Lichtstrahl dran hindurch und Fay wurde so richtig bewusst wie gefährlich die Sonne für Vampire sein muss. Sie musste daran denken, dass ihr Baby vielleicht auch mal so ein Schicksal haben wird und das machte sie traurig. Geräusche die aus der Küche kamen, holten sie aus ihren Gedanken und sie merkte dass doch jemand wach war.

Als sie die Küche betrat, wurde sie sehr freundlich von Rosi begrüßt. „Guten Morgen Kindchen, hast du gut geschlafen? Ich hab uns Frühstück gemacht. Möchtest du Kaffee oder Tee?“ Fay erwiderte das Gute Morgen und sah Rosi beim Tisch eindecken zu und ihr auftragen schien kein ende zu finden. „Wer soll das bloß alles essen?“ fragte sie sich, denn ihr Appetit hielt sich morgens eher in grenzen. Auf die Fragte was sie trinken möchte meinte sie; „Ich möchte lieber Tee.“, da ihr Kaffee in letzter Zeit nicht so gut bekam. Sie setzten sich beide am Tisch und obwohl Fay gar keinen Hunger verspürte, wollte sie nicht unhöfflich sein und versuchte doch was runter zubekommen. Sie schaute den Tee etwas skeptisch an, das bemerkte auch Rosi. „Keine Angst, das ist nicht derselbe Tee wie in der Nacht. Der tut dir zwar auch gut, aber er schmeckt auch viel besser. „Der andere Tee tat mir aber auch gut.“ Erwiderte Fay aus Höfflichkeit. Rosi musste lachen und meinte; „Ja, das der Tee dir gut getan hat weiß ich. Doch ich weiß auch dass er grauenvoll schmeckt da dieser bittere Kräuter enthält. Doch gerade die sorgen dafür dass man schnell zur ruhe kommt. Das ist das beste gute Nacht Getränk was ich kenne und geraden in deinem Zustand sehr empfehlenswert.“

„In meinen Zustand.“ ließ sich Fay noch mal so durch den Kopf gehen. Dabei vielen ihr gleich sehr viel Fragen ein, auf die sie keine Antwort wusste. Ach wenn ihr immer noch nicht so recht bewusste war, das sie Schwanger ist, musste sie sich damit auseinander setzten. Sie hatte ja keine Vorstellung, was sie so erwarten könnte, wie die Schwangerschaft von einem Vampir verläuft, was soll sie Essen, wie muss sie sich verhalten und auf was muss sie achten.
Fay bombardierte Rosi regelrecht mit Fragen die gar nicht so schnell eine passende Antwort parat hatte. Aber sie konnte Fay zum teil beruhigen. „Naja ich kann dir nur erzählen wie eine Schwangerschaft bei uns Vampirfrauen ist und diese ist nicht viel anders als die von Menschen. Du kannst weiterhin das essen auf was du Appetit hast und auch trinken was du magst, naja was du in einer normales Schwangerschaft auch getan hättest. Aber was dich noch erwarten wird, darauf kann ich dir keine Antwort geben, das wird dir auch keiner sagen können. Du bist der erste Mensch der von einem Vampir schwanger ist ohne dass er vorher verwandelt wurde. Das ist auch für uns neu und wie gesagt, wir hätten nie geglaubt dass dies möglich wäre.“

Fay hielt kurz inne und überlegte. Doch eines wollte sie noch unbedingt wissen. Etwas verlegen sah sie Rosi an da sie sich nicht sicher war wie sie ihre Frage formulieren sollte;
„Hmm…, naja ich weiß nicht wie ich es sagen soll und meine Eltern sind ja Menschen und sie wollen sicher später das Baby sehen, doch sie wissen nicht was Dario ist und ich kann es ihn nicht sagen. Ich weiß nicht wie sie reagieren, meine Vater arbeitet bei der Polizei und und und.“ Fay erzählte und erzähle so das Rosi sie unterbrach; „Du willst wissen wie so ein kleiner Vampir aussieht?“ Fay schaute noch verlegender und flüsterte schüchtern; „Ja.“
Rosi lächelte Fay an und sagte beruhigend; „Du brauchst keine Angst haben, keiner wird merken dass euer Baby was von einem Vampir hat, solange man nicht sein Blut untersucht.
Das was es zum Vampir macht, schlummert tief im Körper eures Babys und erwacht erst nach frühestens 14 Jahren. Also noch genug Zeit um eure Zukunft zu planen. Vielleicht wird es auch niemals zum Vampir, wer kann das schon wissen.“

Nun gesellte sich Don zu den Damen und begrüßte diese. „Du hast das Elixier genommen?“ stellte Fay fest und fügte noch hinzu. „Dario auch?“ „Nein Dario nicht.“ Meinte Don und Fay wirkte traurig. Sofort ergriff Rosi das Wort und erklärte Fay warum es sinnlos wäre wenn Dario das Elixier nehmen würde. Doch irgendwie verstand sie nicht ganz und meinte zu Don; „Aber dann ist es doch bei dir auch sinnlos?“ „Ja da hast du wohl Recht, aber in meinem Alter kann ich schon ne doppelte Dosis vertragen. Außerdem möchte ich dir das schöne Tal hier zeigen und frische Luft wird dir sicherlich gut tun.“ „Aber die Sonne?“ fügte Fay noch ein. „Macht dir da mal keine Sorgen drüber, ich merke es schon rechtzeitig wenn’s soweit ist dass das Elixier aufhört zu wirken und ich die Sonne meiden muss.“

Nach dem Frühstück, was eher von der Zeit her schon Mittag war, zog sich Don sowie auch Fay um und er zeigte ihr das Tal bei Tage. Fay genoss die herrliche Stille, den leichten Wind, diese frische Luft die so rein war, selbst die Vögel klangen an diesem Ort anders. Nachdem sie einige hundert Meter gelaufen sind, kamen sie an einem gemütlichen Marktplatz. „Sie Mal Don da sind Leute!“ bemerkte Fay und war auch schon auf dem Weg zu ihnen. Sie interessierte welche Art von Menschen an diesem Ort wohnen die ja über Vampire bescheid wussten. Don hatte echt mühe Fay zu folgen den ihre Schritte haben auf einmal an Geschwindigkeit zugenommen.

„Wollen wir uns ein bisschen hinsetzten?“ fragte Fay und Don bejahte dieses. Er überredete Fay zu einem Eis das sie sich bei der wärmenden Nachmittagssonne schmecken ließen. Dabei beobachtete Fay die Menschen die keinerlei Interesse an andere zu haben schienen. Sie kauften nur schnell was sie wollten und verschwanden wieder ohne ein Wort ohne eine Geste. Don erklärte Fay, das die Menschen die in so einer Vampirsiedlung leben, auf nichts außer sich selber achten. Ihnen ist es egal wer, wann und wo irgendwas macht. „Ja ist ja manchmal besser nicht so viel zu wissen.“ Haute Fay raus und Don schmunzelte. „Aber ich mag es mir mit anderen Leuten zu unterhalten ist doch sonst so einsam oder?“ „Naja die Menschen hier haben schon so ihre Orte und Räume wo sie sich treffen. Doch sofern die Dämmerung eingesetzt hat, wirst du draußen keinen mehr sehen. Sie haben zwar vor uns keine Angst, sind aber trotzdem vorsichtig.“ „Das kann ich mir gut vorstellen.“ Gab Fay grinsend zurück.
Ein Wachvampir der das Elixier innehatte, kam auf die beiden zu da er ja Don als seines Gleichen erkannte und sich wunderte, dass er mit so einen hübschen Mädchen zusammen saß.
* geht noch weiter*