Weil du das Beispiel mit dem Einbrecher angeführt hast, Innad, wollt ich dazu noch sagen, dass es bei uns vor einigen Jahren einen Fall gab (ich arbeite ja in einer Firma, die sicherheitstechnische Anlagen vertreibt und einbaut), wo der Einbrecher den Geschäftsmann wegen Körperverletzung verklagte und Recht bekommen hatte, weil dieser seine Firma zusätzlich mit Neblern absichern ließ. Innerhalb weniger Sekunden füllt sich der Raum mit Nebel (kann auch zusätzlich Reizgas sein) und man verliert absolut jede Orientierung, da ist der arme Einbrecher eine Treppe runtergestürzt und hat sich das Bein gebrochen, ohje, ohje! Böser Mensch, der nur versucht hatte, sein Eigentum zu schützen. :rolleyes
Dass dieser Breivik auf Zurechnungsfähigkeit und/aber auch auf Notwehr plädiert, sagt doch eh schon so einiges über ihn aus.
Allein sein "stolzes" Auftreten, seine Gesten und sein dämliches Gegrinse ... :angry. Seine "Aufgabe", sein Land vor der Islamisierung zu retten. Für mich persönlich ist er eindeutig krank, aber ich denke auch, dass er sich seiner grauenvollen Taten absolut bewusst war, er ist nicht wie andere, die an einer Geisteskrankheit leiden, verwirrt oder leidet unter Halluzinationen oder Bewusstseinstrübung. All das tut er nicht, daher konnte er in seiner Klarheit auch diese Verbrechen planen und letztendlich auch ausführen. Und er selbst sagt ja, er wäre zurechnungsfähig, er möchte ja ernstgenommen werden, egal was die Psychiater sagen.
Klar ist es aber auch für Psychiater, Neurologen etc. sehr schwer ein eindeutiges Gutachten zu erstellen. War es denn eine fanatische Idee oder eine wahnhafte Vorstellung? Beherrscht ihn diese wahnhafte Idee? Hat er sein ganzes Leben danach ausgerichtet? Kann man ihn vom Gegenteil überzeugen? Für einen Psychiater befindet er sich im Zustand einer wahnhaften Wehrlosigkeit und wäre somit dieser Welt, in der er lebt, ausgeliefert. Aber "Wahnsinn" an sich, kann nicht gemessen werden, weder durch eine Laboruntersuchung, einer Hirnstromanalyse, noch durch eine Computertomographie. Wann kann ein Psychiater also von krank sprechen? Er muss sich lange mit solchen Menschen befassen, um es an bestimmten Phänomenen festmachen zu können.
Sind seine Taten denn für irgendjemanden nachvollziehbar? Ich denke, für Rassisten ja, für "normale" Menschen absolut nicht. (Da stellt sich auch wieder die Frage - was ist normal?) Zum Glück wird das Gericht in Norwegen zwar die beiden Gutachten (eines attestiert ihm eine paranoide Schizophrenie und das andere meint, er wäre gesund) anhören, aber ein Urteil wird doch nach Gefühl und dem gesunden Menschenverstand gefällt werden. (Achja, wie war das? Schizophrenie kann nur innerhalb der ersten 6 Monate geheilt werden?)
Persönlich möchte ich auch noch hinzufügen, dass ich wohl keine öffentliche Verhandlung gemacht hätte. So könnte er sich weder bei den Medien noch vor sonst jemanden so ins Rampenlicht stellen.