Vier Jahreszeiten - 100 Geschichten

  • Das Valentins-Treffen

    Liebe Leser, hier kommt die Geschichte anlässlich zum Valentinstag! Ich hoffe, sie gefällt Euch! Freue mich sehr über Kommentare und Verbesserungsvorschläge!



    Es war das Jahr 2008. Ich war seit nunmehr drei Jahren Single, und mit meinem Familienstand auch relativ glücklich. Ich hatte nach meiner letzten Beziehung nicht mehr wirklich das Bedürfnis, eine neue einzugehen. Mein Verlobter hatte mich damals betrogen und mich immer angelogen, er hat mir sehr weh getan. Ich kam dahinter und warf ihn aus meiner Wohnung, mit den Worten, ihn nie wieder sehen zu wollen. Ich war nicht unbedingt hässlich, hätte also gut und gerne einen neuen Mann gefunden, doch der Schmerz von damals war noch nicht überwunden. Nun stand der Valentinstag bevor, und ich musste schmerzhaft zugeben, dass es nicht schön war, genau um diese Zeit keinen Menschen an seiner Seite zu haben. Ständig las man von Sonderangeboten bezüglich dem 14. Februar, und vor allem die Rosen waren hoch im Kurs. Man sah Pärchen, die verliebt Hand in Hand durch die Stadt gingen, und innerlich brannte einem das Herz. Doch dann dachte ich wieder an all das, was mir angetan wurde, und war auch gleich wieder froh, das alles heil überstanden zu haben.


    Als ich an jenem 14. Februar von einem Einkauf nach Hause kam, lag eine Rose mit einem Zettel vor meiner Tür. Ich traute meinen Augen nicht und nahm dieses mysteriöse Geschenk erst mal mit rein.



    Die Rose versorgte ich mit Wasser und dann las ich die Botschaft auf der Karte: "Komm heute Abend um sechs in den Park und sei mein Valentinsgeschenk." Mehr stand da nicht. Ich war verwirrt. Im Park hatte ich bis jetzt nur mit meinem Ex-Verlobten eine Art "Zufluchtsort" gefunden. Wir haben uns dort des öfteren getroffen und auch geliebt. Ich wollte ihn auf keinen Fall sehen, doch meine Neugierde war ziemlich groß. Den ganzen Tag lief ich im Haus herum. Ich wollte nicht, nein, nein und nochmal nein. Ich beschloss, nicht zu diesem Treffen zu gehen.



    Doch dann, um ca. halb sechs, stand ich auf und ging ins Bad, um mich ausgehfertig zu machen. Ja, ich würde doch hingehen. Ich war einfach zu neugierig. Ich wusste gar nicht so recht, was ich anziehen sollte, und entschied mich dann für etwas Schlichtes.


    Ich ging also in den Park. Ich wusste nicht, wo genau dieser Unbekannte auf mich wartete. Also ging ich zum Brunnen, und da stand er, mit dem Rücken zu mir. Ich erkannte ihn sofort. Er drehte sich zu mir um. Da stand er nun vor mir, und mit ihm die Zeit, die wir hatten. Ich wollte ihn doch nie wieder sehen! Die Erinnerung tat viel zu weh!


    Er sprach so leise, dass ich genau hin hören musste, doch trotzdem verstand ich jedes seiner Worte. "Hallo, Sabine. Ich bin hierher gekommen, um Dich um Verzeihung zu bitten." Er ging nicht weiter auf mich zu, sondern blieb dort stehen, wo er schon vorher gestanden hatte.


    "Nach so langer Zeit soll ich Dir einfach vergeben, Toni?", fragte ich ihn misstrauisch. "Was willst Du von mir? Nach drei Jahren kommst Du hier her und reißt alte Wunden wieder auf! Du weißt nicht, was Du da verlangst. Ich weiß nur, dass ich Dir nicht vergeben kann. Ich glaube, es ist besser, wenn ich sofort gehe!" Ich war außer mir vor Wut, machte auf dem Absatz kehrt und lief davon.


    Ich strich ihn aus meinem Leben. Für mich war er tot, und damit ging´s mir gut. Ich wollte mich nicht wieder quälen. Ich würde ihn nie wieder sehen, und die Erinnerung würde auch irgendwann vergehen. Ich war wieder zu Haus, da läutete mein Telefon. Ich nahm den Hörer ab. Es war meine Freundin. "Hast Du schon gehört, Toni ist was passiert! Er hatte heute Morgen einen Autounfall. Die Ärzte können nichts mehr für ihn tun."



    Ich schlug die Hand vor den Mund und schüttelte den Kopf. "Nein, Susi, das kann nicht sein, ich hab ihn vorher gesehen, im Park am Brunnen! Ich hab ihn leibhaftig gesehen. Er bat mich um Verzeihung, doch ich sagte "Nein". Ich wünschte, ich hätte ihm vergeben!"



  • Zuerst hatte ich Bedenken,dass dies eine der üblichen LiebesHerzSchmerz Geschichten werden würde,aber weit gefehlt,die ging ja richtig interessant aus.Aber man hört dies oft,dass Tote sich noch einmal kurz vor ihrem Tod oder kurz danach noch einmal bei einem Menschen melden,der ihnen am wichtigsten war,ein Zeichen senden,so auch hier.Ach hätte sie ihm doch vergeben,es war sein sehnlichster Wunsch,wie furchtbar traurig.Wunderschöne Geschichte,Moni!