Beiträge von Monimausal

    Hallo ihr Lieben!
    Ja, ich spiele immer noch SIMS 2, aber diesmal hab ich trotz intensiver Spielerfahrung ein mir unbekanntes Problem. Wenn ich meinen Sims mehrere Aktionen befehle, verschwinden sie kurz, kommen dann am selben Fleck zurück und haben alles vergessen, bzw die Aktionen sind weg. Vor allem bei Gesprächen ist das sehr nervig, bitte helft mir!

    Bei uns kam man früher auch unter 16 überall rein, aber im Laufe der letzten zwei Jahre hat sich das gravierend geändert. Ich weiß auch nicht, warum das so ist, aber heute kommt man unter sechzehn nirgends mehr rein.

    Willkommen auf Kelmscott Manor


    Richard führte mich nun in den wundervollen Garten. Hier wuchsen tausende verschiedener Blumen, die alle ihren Duft versprühten und mich in eine andere Welt versetzten. Er zog mich zu sich und küsste mich. "Hast Du Lust, Dir die Geschichte von Kelmscott Manor anzuhören?" Ich nickte aufgeregt.





    "Natürlich, ich will alles über dieses Haus wissen." Er lächelte. "Nun, meine Schöne, das Haus, in dem Du leben wirst, wurde 1840 erbaut von Richard Rutherford dem Ersten. Kelmscott Manor besteht aus Kalkstein, welchen man extra zum Bau dieses Hauses von Oxford hier her geholt hat. Die Bauzeit betrug drei Jahre, und mein Ururgroßvater legte sehr viel Wert darauf, dass alles genau so gemacht wurde, wie er das wollte. Er liebte die Natur hier, und sagte stets, das Haus solle so aussehen, als wäre es "aus dem Boden gewachsen". Und ich finde, er hat es geschafft. Ich könnte mir diesen Platz ohne das Haus nicht mehr vorstellen." Auch ich war entzückt von dem Haus. "Es ist wunderschön hier." Er sah mir tief in die Augen. "Könntest Du Dir vorstellen, für immer hier zu bleiben?" Ich war sehr überrascht über diese Frage. Doch trotzdem gelang es mir, schnell zu antworten.




    "Ja, das könnte ich mir durchaus vorstellen." Er grinste bis über beide Ohren und kniff mich in die Wange. "Ich liebe Dich, mein Schatz. Komm, setzen wir uns an meinen Lieblingsplatz." Er führte mich zur Gartenlaube. "Setz Dich schon mal, ich geh nur noch schnell für kleine Königstiger." Ich nahm auf einem der Gartenstühle Platz. Ganz verträumt saß ich da und beobachtete einen Schmetterling, als plötzlich hinter mir jemand kreischte: "Ach, hiiiier sind Siiiie!"



    Ich erschrak. Es war Rosemarie. "Darf ich mich zu Ihnen setzen?", säuselte sie. Ich nickte. "Ich hoffe, ich habe Sie nicht erschreckt, meine Liebe." Ich lächelte verwirrt. "Schon gut, ich habe nur nicht damit gerechnet, dass jemand hinter mir steht." Sie setzte sich. "Na, hat Richard Sie schon herumgeführt?" Ich nickte. "Ja, es ist wirklich schön hier. Ein Paradies. Vor allem der Garten. Haben Sie den grünen Daumen?" Sie lächelte geschmeichelt. "Ja, das liegt bei uns in der Familie. Ich kümmere mich hier um alles. Aber der Garten liegt mir wahrlich sehr am Herzen." Dann kam Richard wieder. "Oh, ihr habt euch schon angefreundet." Er schien sehr erfreut. Rosemarie lächelte, so, wie sie es immer tat. "Wir werden uns bestens verstehen." Ich war mir da aber nicht so sicher.



    Obwohl sie sehr freundlich zu mir war, hatte ich irgendwie ein komisches Gefühl in ihrer Gegenwart. "Ich habe Miranda gerade einiges über Kelmscott Manor erzählt. Sie ist sehr interessiert an der Geschichte des Hauses. Vielleicht können Sie ihr noch etwas darüber erzählen, Rosemarie, schließlich kennen Sie das Haus wahrscheinlich besser als jeder andere." Rosemarie musterte mich kurz, wahrscheinlich um zu sehen, ob ich wirklich Interesse daran hatte, und sagte dann: "Aber natürlich. Sehr gerne"

    Du brauchst alle 90 Punkte, die es bei Essen, Konversation und beim Hausbesichtigen gibt, also mindestens 90. Dazu klickst du einfach auf den Direktor, dann auf UNTERHALTEN und RUNDFÜHREN. In den einzelnen Zimmern gehst du dann auf ZIMMER ZEIGEN. und bei der Konversation solltest du einfach immer wieder reden / plaudern anklicken, dann klappt auch das. Und zum Essen solltest du ihn auch rufen.
    Viel Glück!


    Als wir in England landeten, fuhren wir erst einmal ein Stück mit dem Taxi. "Kelmscott Manor liegt am Stadtrand von Carlisle. Es wird Dir gefallen, da Du ja gesagt hast, dass Du alte Häuser liebst. Das Haus wurde 1840 erbaut und seither ist viel geschehen. Aber das alles werde ich Dir mal bei einem Gläschen Wein vor dem Kamin erzählen." Und schon bald standen wir vor einem riesigen Gebäude, welches mich sofort beeindruckte. Als Richard stehen blieb, sah ich ihn ungläubig an.





    "Du machst Witze, oder? Ist das Kelmscott Manor?" Er grinste, wie immer, und das liebte ich so an ihm. "Ist es Dir alt und groß genug?" Vor Freude sprang ich in seine starken Arme, wo ich mich ganz und gar geborgen fühlte.






    Nun kamen mir zum ersten Mal Zweifel. "Aber... ich bin gar nicht richtig angezogen für so einen Anlass. Und was werden Deine Kinder denken? Was sagst Du ihnen eigentlich, wer ich bin?" Sein Grinsen verschwand nicht. "Ach, Miranda, ich habe ihnen längst von Dir erzählt. Cindy, meine Tochter, wird Dich wahrscheinlich hassen, allein aus dem Grund, weil Du meine neue große Liebe bist, aber bei Robin mach ich mir keine Gedanken. Er freut sich schon, Dich kennen zu lernen. Und meine Haushälterin hat sowieso nichts dagegen, das wär ja noch schöner. Wobei sie mittlerweile ja schon fast ein Mitglied der Familie ist. Und Bruno - der Hund - der liebt Dich ja sowieso. Außerdem: Dein Kleid sieht wunderschön aus, und Du natürlich ebenfalls. Also, mach Dir keine Gedanken, und komm mit. Ich werde Dich allen vorstellen."






    Nun war mir schon etwas wohler, und wir schritten auf Kelmscott Manor zu. Seine Anziehungskraft nahm von mir Besitz und ich verliebte mich sofort in diese alten Mauern. Dann traten wir ein. Es waren jede Menge Menschen im Haus. Da war ein junges Mädchen, blond und ziemlich hübsch, ein Junge, der mich an Richard erinnerte, und eine ältere Dame in einem hellblauen Kleid. Dann war da noch der Butler, von dem Richard mir lustige Sachen erzählt hatte, und ich musste fast lachen, als ich ihn sah. Dabei dachte ich daran, wo er im Hühnerstall Staub gewischt hatte, und an andere Kuriositäten. Und dann war da noch eine unheimliche Frau. Ich nahm an, dass sie die Haushälterin war, was sich auch schnell bewahrheitete. Richard stellte sie mir als erstes vor.



    "Das hier ist Rosemarie, unser Hausgeist." Er grinste. "Seit Jahren sorgt sie sich um unsere Familie, sie hat mir schon die Windeln gewechselt, danach meinen Kindern und in ein paar Jahren vermutlich auch ihren Kindern. Man merkt ihre Anwesenheit kaum, sie gehört einfach schon zur Familie. Und das ist unser Butler, Gerard, von dem ich Dir ja schon erzählt habe." Ja, dachte ich, das hast Du. Ich schenkte dem alten Kauz ein Lächeln und war wirklich verwundert, wie jemand nur so hässlich sein konnte.






    Er tat mir fast schon wieder leid. Doch bei Rosemaries Anblick lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Warum hatte Richard mich denn nicht gewarnt? Sie war blass, hatte schwarzes, streng hochgestecktes Haar und irgendwie fühlte ich mich von ihr sofort durchschaut, obwohl sie freundlich lächelte.





    Cindy wollte mich erst gar nicht kennen lernen, dafür aber Robin. Er freute sich, dass ich hier war, sagte er mir in gutem Deutsch.



    Und dann waren da noch der Pianist und die alte Dame, Freunde der Familie, wie Richard mir erklärte.
    Der Pianist hieß Edward und die alte Dame war Melissa.



    Sie versorgte das Haus mit frischen Blumen und kümmerte sich darum, dass die Klatschgeschichten der Stadt auf dem schnellsten Weg nach Kelmscott Manor kamen. Diese Information gab Robin mir flüsternd und mit einem Augenzwinkern. Robin war ein lieber Junge. Doch diese Cindy? Ich wusste nicht, was ich von ihr halten sollte. Wieso war sie nur so schrecklich abweisend? Ich vermutete, dass Eifersucht dahinter steckte.


    Nachdem ich das Baby meiner Schwester geben hatte, war die Sache mit Fernando eigentlich so gut wie gelaufen. Zwar machte er mir keiner weiteren Vorwürfe, doch er ignorierte mich stärker als je zuvor. Er hatte Stress in der Arbeit. Am Telefon erklärte er seiner Mutter, dass man ihn auf der Baustelle ständig zum Bier trinken zwang und ihn behandelte wie einen kleinen Schuljungen. Beinahe hätte ich mich in das Gespräch mit eingemischt und ihm gesagt, dass er, wenn er ein bisschen mehr "Mann" gewesen wäre, es auch mit mir leichter gehabt hätte. Doch dann riss ich mich zusammen und hielt den Mund.



    Als ich eines Tages den Flur des Mietshauses, indem wir wohnten, kehrte, bemerkte ich im Stockwerk unter uns einen heftigen Radau. Im Gang standen einige Kartone, Umzugskisten. Zog jemand aus? Oder gar ein? Meine Neugier zwang mich, nach unten zu gehen. Ich tat natürlich so, als wäre ich mit kehren beschäftigt, und da sah ich ihn: Den Mann meiner Träume. Er war älter als ich, und im Vergleich zu Fernando ein richtiger Mann. Er hatte Muskeln, etwas längeres Haar und ein wettergegerbtes Gesicht, das von harter Arbeit erzählte.



    "Hallo!", rief er erfreut. "Sie sind wohl die Nachbarin, die ich nie kennen gelernt habe." Er zog also aus. Schade, dachte ich. "Ja, das bin ich. Miranda Fröhlich." Ich reichte ihm die Hand. "Richard Rutherford." Er grinste. "So ein Pech, dass wir uns jetzt erst kennen gelernt haben." Er schien wirklich traurig darüber zu sein. "Ja, das finde ich auch. Wo ziehen Sie denn hin?" Ich hoffte, dass ihn meine Neugierde nicht störte.



    "Nun, mein Gepäck zieht heute nach England, und ich komme in einer Woche nach." Ich erschrak richtig. "England? Aber... das ist ja sehr weit weg." Wieder grinste er. "Ja, da haben Sie wohl recht. Aber was tut man nicht alles für Menschen, die man liebt." Oh nein, er hat bereits eine Frau, dachte ich, und schämte mich, an so etwas zu denken. Anscheinend konnte er Gedanken lesen. "Also, es ist nicht wegen einer Frau. Sondern wegen meinen Kindern. Wir kamen vor zwei Jahren nach Deutschland, weil ich hier an der Börse spekuliert habe und mich intensiv mit meinen Geschäftspartnern auseinander setzen wollte. Doch vor einem halben Jahr wollten meine Kinder zurück nach Hause, und jetzt gehe auch ich zurück. Zuhause haben sie nur unsere Haushälterin und den Butler. Doch sie brauchen ihren Vater." Er war also gar kein schwer arbeitender Mann, sondern an der Börse tätig. Das überraschte mich. Trotzdem war er interessant. "Sagen Sie, haben Sie nicht Lust, später mit mir ein bisschen nach draußen zu gehen? Mein Hund muss dann sowieso raus." Natürlich wollte ich das.




    Und so trafen wir uns ein paar Stunden später auf dem Spielplatz hinter dem Haus. Ich hatte Samira dabei, die er sofort ins Herz schloss. "Und wo ist der Vater von dem süßen Ding?" Nun war ich gezwungen, ihn anzulügen. "Wir sind nicht mehr zusammen. Es hat einfach nicht mehr gepasst. Und was ist mit der Mutter von Ihren Kindern?" Nun hatte ich auch eine Gelegenheit, nach dieser Frau zu fragen. "Sie starb... Vor einer langen Zeit." Ich war versucht, ihm mein Beileid auszusprechen, doch dann ließ ich es doch sein. "Ich würde auch gern mal nach England reisen.", sagte ich, um ein anderes Thema aufzugreifen. "Na, dann kommen Sie doch mit." Ich dachte, er würde scherzen, doch er blieb ernst. "Meinen Sie das ernst?" Wieder dieses Grinsen. "Aber natürlich meine ich das ernst. Kommen Sie doch einfach mit. Ich weiß, wir kennen uns noch nicht lange, aber wir haben ja noch eine ganze Woche Zeit, das zu ändern." Nun musste auch ich lachen. "Und was mache ich mit meinem kleinen Anhängsel?"




    Ich sah zu Samira. "Sie hat doch einen Vater. Der kann sich ja um die Kleine kümmern. Und außerdem bleiben Sie ja nicht für immer weg. Um die Kosten brauchen Sie sich keine Sorgen machen. Das übernehme ich." Nun zog ich diese Reise doch wirklich ernsthaft in Erwägung. War ich denn verrückt geworden? Ich kannte diesen Mann kaum, doch andererseits: Es war ein neues Abenteuer, eines, das ich mir schon so lange gewünscht hatte. "Na schön, ich komme mit. Ich muss nur noch das mit Samira regeln." Er freute sich riesig.




    Eine Woche später war es so weit: Wir standen am Flughafen. Doch nun waren wir keine Freunde mehr, sondern ein Liebespaar. Innerhalb einer Woche hatte sich mein ganzes Leben verändert. Wir liebten uns, und das wussten wir seit dem ersten Moment, an dem wir uns begegnet waren.




    Nun stiegen wir in den Flieger. Ich drehte mich noch einmal um. Auf wiedersehen, Deutschland, ich komme bald zurück, sagte ich leise, und wünschte mir, dass dem nicht so war. Ich wollte für immer weggehen. Nur meine Samira würde ich schrecklich vermissen. Ich hatte kurz vor meinem Abflug noch die Scheidung von Fernando eingereicht. Er wurde einfach vor vollendete Tatsachen gestellt. Keine Minute zweifelte ich daran, dass das, was ich tat, falsch sein könnte. Ich hatte die Schuld beglichen, die ich bei meiner Schwester hatte, und Samira bei Fernando gelassen. Er konnte sich nun auch Santino zurück holen. Aber an all das wollte ich nie mehr denken. Ein neues Leben? Schön, her damit. Und dann flogen wir davon...


    Schließlich brachte ich die kleine Lara zum Jugendamt. Die Frau stellte mir jede Menge unangenehme Fragen, die ich nur ungern beantwortete. Ich musste mich dafür rechtfertigen, warum ich das Kind weggab. Wie hätte ich es ihr denn erklären sollen? Außerdem waren alle Anträge bereits unterschrieben, also wozu wollte sie mir noch ein schlechtes Gewissen machen? Sie nervte mich.



    Ich wusste, dass ich mit dieser Adoption auf alle meine Rechte als Mutter verzichtete, und das wollte ich auch so.




    Die kleine Lara lag in ihrem MaxiCosi und brabbelte vor sich hin. Sie hatte noch keine Ahnung, was auf sie zukam. Doch sie würde es schön haben bei meiner Schwester, davon war ich überzeugt.




    Dann übergab ich Lara der Frau vom Jugendamt. Ich trauerte keineswegs, doch trotzdem war es ein komisches Gefühl.



    Als ich das Gebäude verließ, warf ich keinen Blick mehr zurück. Nur nach vorne sehen. Und da wartete auch schon das nächste Problem: FERNANDO




    ***So, eeeeendlich Seite 4!!! Das war´s für heute, würde mich sehr über Kommis und Thanks freuen! Danke an alle Leser!***

    Dann wurde ich in ein anderes Zimmer verlegt. Es war jedoch genau so schön wie das vorherige. Das Geburtshaus war wirklich toll.




    Auch Fernando kam an mein Bett. Er hatte Samira dabei. Ich schlief noch halb, als er eintrat. "Deine Mama ist noch müde, Samira. Sie hat heute Nacht Deine Schwester zur Welt gebracht. Na komm, sehen wir uns die kleine Maus mal an."



    Ich richtete mich im Bett auf, als Fernando Samira das Baby zeigen wollte. "Fernando, ich muss Dir was sagen. Ich werde das Baby zur Adoption frei geben, und meine Schwester wird es adoptieren. Sie wünscht sich schon so lange ein Kind." Es war, als würde er gleich wieder in Tränen ausbrechen. "Wie kannst Du nur so etwas tun, Miranda. Dein erstes Sohn lebt bei meiner Mutter, und Deine zweite Tochter soll bei Deiner Schwester leben. Warum verhütest Du denn nicht, wenn Du eh keine Kinder willst?" Ich wollte seine Belehrungen nicht hören. "Geh jetzt bitte." Er schwieg. Dann wagte er noch einen kurzen Blick in die Wiege und ging aus dem Zimmer.


    Doch das alles war immer noch nicht ganz geklärt. Zwar hatte Maida schon alles mit der Adoption geregelt, doch musste ich das Baby über das Jugendamt an Maida geben. Dort würde ich es auch selbst hinbringen müssen.
    Nach der Geburt nahm Arthur sich ein letztes Mal Zeit, mit mir unter vier Augen zu reden.
    "Du weißt, dass ich Maida liebe, sonst hätte ich das alles nicht für sie getan, doch ich kann einfach nicht ganz verstehen, wie sehr Du sie liebst, denn das, was Du auf Dich genommen hast, übertrifft alles bisher dagewesene.", sagte er voller Achtung.



    Ich schüttelte den Kopf und lachte. "Ach, Arthur, ich würde noch viel mehr auf mich nehmen, damit Maida glücklich ist, glaub mir." Wir sprachen noch immer kein Wort über das, was wir getan hatten, damit die kleine Lara nun bei uns war. "Morgen gehe ich sofort zum Jugendamt, damit ihr auch ganz offiziell Laras Eltern sein könnt." Er drückte meine Hand. "Danke, Miranda. Du bist etwas ganz Besonderes."



    Es tat gut, so etwas zu hören, auch wenn ich wusste, dass er mich nicht kannte und keine Ahnung davon hatte, wie ich wirklich war.






    Natürlich erkundigte sich Maida fast jeden Tag, wie es mir denn mit der Schwangerschaft so ging. Manchmal trafen wir uns und sie fragte mich alles mögliche, welche Gelüste ich hätte, wie oft ich mich übergeben müsse, und so weiter. Sie aß sogar das selbe wie ich, nachdem ich ihr meinen "Ernährungsplan" aufgeschrieben hatte, auf den sie bestand. Ich schilderte ihr stundenlang sämtliche Einzelheiten, während mein Bauch dicker und dicker wurde.



    Auch Fernando hatte an meiner Schwangerschaft teil, auch wenn ich das eigentlich nicht wollte. In einem langen Gespräch erklärte er mir, dass wir das schon irgendwie schaffen würden, nur seine Eltern durften nichts davon erfahren. Er sagte, dass das Kind ja auch nichts dafür könne. Nicht eine Sekunde sprach er von Abtreibung, wie ich es eigentlich erwartet hätte. "Miranda, ich liebe Dich, auch wenn Du einen Fehler gemacht hast. Aber wir sind zu dritt glücklich gewesen, also können wir es auch zu viert." Von unserem Sohn sprach er nicht mehr. Doch waren wir je glücklich gewesen? In den ersten Monaten, ja. Damals dachte ich noch, alles könnte gut werden und Fernando wäre der Richtige. Doch schnell merkte ich, dass dem nicht so war. Und nun liebte er mich so stark, dass er mir wahrscheinlich alles verziehen hätte.



    Fernando war es, der das Baby in meinem Bauch fühlte.

    Fernando war es, der meine Laune ertragen musste, als ich schwanger war, und trotzdem immer ruhig blieb.

    Fernando war es auch, der bei mir war, als dann schließlich die Wehen kamen.




    Und Fernando war es, den ich wegschickte, damit er nicht hinter mein Geheimnis kam...



    Maida hatte darauf bestanden, dass ich das Kind in einem Geburtshaus zur Welt bringen sollte. Zuerst war ich skeptisch, doch im Nachhinein war ich sehr froh darüber. Meine Hebamme war einfach großartig, und die Geburt dauerte nur vier Stunden.




    Die Schmerzen waren weitaus erträglicher als bei den beiden vorherigen Geburten. Mein drittes, oder eigentlich viertes Kind, war ein Mädchen. Maida liebte es sofort. Und auch Arthur war mächtig stolz. Alle sahen nur die süße Lara an, wie Maida sie nannte.




    Arthur hielt sie auf dem Arm, als wäre sie aus zerbrechlichem Glas. Sie hatte seine blauen Augen. Sie war ein schönes Baby.







    Es war für mich gar keine Frage: Ich konnte meiner Schwester, deren Kindes Tod ich zu verantworten hatte, diesen Wunsch nicht abschlagen. Selbstverständlich durfte niemand etwas davon erfahren. Drei Monate nach Samiras Geburt wurde Maidas Lebensgefährte zu mir geschickt, um mit mir ein Baby für Maida zu zeugen. Als ich ihn das erste Mal sah, überfiel mich zuerst einmal eine leichte Panik: Mit diesem Mann mit den blonden Haaren würde ich also schlafen müssen. Beinahe wäre mir übel geworden, doch dann dachte ich an Maida, und ich riss mich zusammen.
    Er war sehr nett zu mir, fast so, als wäre es ihm selber unangenehm. Arthur hieß er. Über unser Vorhaben verloren wir beide kein Wort. Wir wussten, was zu tun war. Maida hatte alles geregelt: Wir sollten uns in einem Stundenhotel treffen, und damit Fernando nichts merkte, gab sie mir ein Alibi.
    Sosehr mir Maidas Wunsch auch überrascht hatte, ich wäre nie auf die Idee gekommen, sie zu enttäuschen. Es war nicht nur Mitleid, was mich dazu bewog, meiner Schwester zu helfen. Vielmehr empfand ich es als eine Chance, meinen eigenen Fehler wieder gut zu machen. Ich sollte Maidas Kind zur Welt bringen, da sie es selbst nicht mehr konnte. Es war fast so, als würde ich ihr Zafira zurückbringen. Die andere Seite war, dass Maida auch meine Situation ausnutzte. Sie wusste, dass ich ein schlechtes Gewissen hatte, und deshalb konnte sie es sich erlauben, mich überhaupt in diese Situation zu bringen.


    Das erste, was Arthur zu mir sagte, als wir in diesem Stundenhotel waren, war: "Miranda, ich möchte sichergehen, dass Du Dir im Klaren darüber bist, was Du da tust. Du wirst das Baby weggeben. Bist Du sicher, dass Du bereit dazu bist?" Ich fragte mich, ob diese Mahnung zur Besonnenheit in allerletzter Sekunde nicht bedeutete, dass er von der Idee weniger begeistert war als Maida. Doch ich war mir sicher: "Ja, ich will das so. Es gibt nichts, was mich umstimmen könnte." Er nickte. "Na schön, dann sollten wir uns jetzt wohl ausziehen."



    Sofort streifte ich alles, was ich am Leib hatte, ab und stand nackt neben dem Bett. Er selbst zögerte und zog sich nur langsam aus. Als er nur noch seine Boxershort trug, sah er sich verwirrt im Raum um, so, als würde er mich nicht sehen. "Oh.", sagte er nur, als sein Blick meine Blöße streifte.
    "Bist Du nervös?", fragte er unsicher. "Ein wenig.", sagte ich kurz und knapp.
    "Das brauchst Du nicht.", sagte er freundlich. Und dann taten wir, was wir tun mussten. Der Verkehr tat mir zwar nicht weh, aber er verschaffte mir auch keine Lust. Während ich so lange wie möglich still hielt, beobachtete ich die Kassettendecke und zählte die kleinen Karos.




    Als er fertig war und von mir abließ, stand ich auf und schwang meine Beine gegen die Wand.
    "Was machst Du da?", fragte er mich belustigt.
    "Ich helfe ihnen.", erklärte ich ihm. "Ich habe gelesen, das funktioniert."
    Diesen Vorgang wiederholten wir immer wieder, fast sieben Tage die Woche, einmal im Monat, wenn ich meinen Eisprung hatte. Und schon bald war es so weit: Nach drei Monaten war ich schwanger. Nun hatte ich da aber noch ein Problem: Fernando. Ich hatte seit Samiras Geburt nicht mehr mit ihm geschlafen, ihn stets gemieden und reagierte immer gereizter auf ihn. Ich wusste, dass es Zeit war, ihn zu verlassen, doch irgendwie brachte ich es nicht übers Herz. Mittlerweile hatte er eine Stelle als Bauarbeiter angenommen. Wegen Samira konnte ich zunächst nicht arbeiten, und nun war ich erneut schwanger. Fernando musste natürlich wissen, dass das Kind nicht von ihm sein konnte, doch wie sollte ich es ihm erklären? Es gab nur einen Weg: Ich musste ihm fremd gehen. Und zwar so, dass er mich dabei erwischte. Deshalb nahm ich als erstes einen Job an, was Fernando sehr missmutig stimmte. Es war ein gut bezahlter Job, und der Chef war bekannt dafür, mit seinen Angestellten ins Bett... naja, ihr wisst schon...




    Das alles musste schnell gehen. Und es war einfacher, als ich dachte. Pete hieß mein Chef, und er hatte ein Autohaus. Damit er auf mich ansprang, brauchte ich gar nicht viel zu tun. Er machte sich ganz von selbst an mich ran. Er konnte mir kaum widerstehen. Doch Fernando musste uns inflagranti erwischen. Schnell wurde aus unserem Flirt mehr, und eines Tages, als Fernando in der Arbeit war, schrieb ich ihm eine SMS, ob er Samira bitte abholen könnte nach der Arbeit, da ich länger arbeiten musste. Ich plante alles genau. Zu der Zeit, wo Fernando eintraf, um Samira abzuholen, lag ich bereits mit Pete im Bett und wir fummelten aneinander herum. Ich hörte, wie Fernando das Gebäude betrat. Er fand Samira, die in ihrem MaxiCosi im Wohnzimmer schlief. Pete war so wild auf mich, dass er anscheinend nichts anderes mehr hörte, und ich fing lautstark an zu stöhnen. Und dann stand Fernando in der Türe.



    Wenn ich heute darüber nachdenke, hasse ich mich dafür, dass ich ihm das alles angetan habe. Doch es war in dieser Situation für mich das einzig richtige. Er machte mir eine Szene, und ich erwartete, dass er Schluss machte, doch er weinte nur vor sich hin. Pete war das ganze schrecklich peinlich. Fernando packte den MaxiCosi und flüchtete. Ich zog mich an und ging ebenfalls nach Hause.
    Fernando saß auf dem Boden bei Samira, so als wäre nichts gewesen. Nur ignorierte er mich.



    Einige Wochen später erklärte ich Fernando, dass ich schwanger sei. Er hatte mich noch immer nicht rausgeworfen, war einfach nur ziemlich schweigsam mir gegenüber und kümmerte sich liebevoll um Samira.



    Ich saß auf dem Boden. Er fragte, was denn los sei mit mir. "Ich hab mich gerade übergeben... Aber das ist normal in meinem Zustand." Er runzelte die Stirn. "Fernando, ich bin schwanger." Ungläugib starrte er mich an. "Bist Du Dir sicher?" Natürlich war ich mir sicher. "Ja. Es ist ganz sicher."




    Er senkte seinen Blick. Dann fragte er: "Ist es von Deinem Chef?" Von wem hätte es in seinen Augen sonst sein sollen? Es schien, als hoffe ER, der Vater zu sein. "Ja, es ist von Pete." Er drehte sich um und ging.



    Wieder nicht die erwartete Reaktion. Konnte er nicht endlich durchdrehen und mich rauswerfen? Verdammt noch mal, dachte ich, wie werde ich ihn nur los? Hatte ich ihm nicht schon genug weh getan? So ungläubig es auch scheint, aber ich hatte keinesfalls Spaß daran, Fernando weh zu tun. Ich wollte einfach nur nicht mehr mit ihm zusammen sein.


    So schön die ersten Momente mit meiner Tochter auch waren, Fernandos Bemerkung über unseren Sohn hatte mich total aus der Bahn geworfen. Natürlich wusste ich tief in meinem Herzen, dass es da noch ein Kind gab, das mich brauchte. Ich lag im Krankenhausbett, neben mir meine Tochter, die ich stillte, und wusste weder ein noch aus. Verdammt, Miranda, füg dich doch endlich in dieses Leben ein, sagte ich mir selbst. Doch wie?
    Wieso war ich nur so unglücklich? Eigentlich hatte ich alles, was man sich wünschen konnte: Einen Mann, der sich um mich kümmerte, hinter mir stand, egal was kam und mich nie allein ließ, und zwei wundervolle Kinder, einen Sohn und eine Tochter. War mir vielleicht alles zu schnell gegangen? Oder war der Tod meiner Nichte immer noch Auslöser für meine Unzufriedenheit?
    Ungewiss, wie es denn weitergehen sollte, schlief ich ein weiteres Mal ein. Als ich wieder aufwachte, war jemand im Raum. Fernando, dachte ich. Er ist zurückgekommen. Obwohl es dunkel war, konnte ich seine Anwesenheit spüren. War da vielleicht doch eine unsichtbare Bindung zwischen uns?
    Samira lag vermutlich in seinen Armen, dachte ich, denn es war ganz still, so als wolle er sie nicht wecken.



    Doch dann setzte ich mich auf und knipste das Licht an, und nicht Fernando saß an Samiras Bett, sondern Maida. Mein Hals schnürte sich regelrecht zu, ich konnte nicht sprechen. Sie sah in Samiras Bettchen und sagte: "Sie ist so wunderschön. Und Du hast sie Samira getauft. Das hört sich fast so an wie Zafira." Ich konnte mich kaum bewegen. Auf einmal war mir, als wäre ich am Bett festgeschnallt. "Wäre doch meine kleine Samira noch am Leben. Könnte ich doch nur noch ein einziges Mal ihr Lachen sehen." Ich zitterte und sagte leise: "Ach, Maida, wenn ich Dir doch nur irgendwie helfen könnte. Es tut mir so leid. Ich würde es so gerne ungeschehen machen. Ich weiß, wie..." Sie wurde böse.
    "Nein!", rief sie. "Miranda, Du weißt gar nichts! Ich werde nie wieder ein Kind haben können! Ich hatte letztes Jahr eine Operation, man musste meine gesamte Gebärmutter entfernen. Nie wieder kann ich ein Kind haben."



    Ich wandt den Blick ab. Ich hatte keine Ahnung, denn niemand hatte mir etwas davon erzählt. Seit Zafiras Tod hatte ich allgemein nur wenig von meiner Familie gehört. Anscheinend gaben alle mir die Schuld. Aber war ich das? Ich wusste es selbst nicht.
    "Ich habe einen Mann an meiner Seite, der mir Kraft gibt und Trost spendet, doch ohne ein Kind..." Sie brach in Tränen aus. Ich versuchte, sie zu trösten. "Aber Maida, er liebt Dich so, wie Du bist. Mit oder ohne Kind." Sie schüttelte den Kopf. "Er wusste nicht, dass ich keine Kinder bekommen kann. Wir probierten es fast ein halbes Jahr, bis ich ihm endlich die Wahrheit sagte, und seitdem ist er so komisch. Er schläft fast nicht mehr mit mir und ist immer auf Abstand, so als wolle er mir sagen: Warum schlafen wir miteinander, wenn es sowieso nichts bringt? Miranda, ich weiß, Du kannst das nicht verstehen, denn Du hast bereits Dein zweites Kind und anscheinend wolltest Du Dein erstes nicht haben, doch ich bin eine Mutter, verstehst Du. Auch wenn Zafira tot ist... ich bin immer noch mit Leib und Seele eine Mama und ich will wieder eine sein. Ich will kein solches Leben führen. Ich kann mir ein Leben ohne Kinder einfach nicht vorstellen." Ich stand auf und ging zu ihr.



    "Aber Maida, Du hast einen wundervollen Mann, der Dich liebt, da bin ich mir sicher. Und den auch Du liebst. Das muss wunderbar sein. Man kann nicht immer alles haben."
    Sie schluchzte: "Alles?! Ich will gar nicht alles. Ich will nur ein Kind. Ich habe immer eine große Familie gewollt. Mehr nicht."
    Ich wusste nicht, wie ich ihr hätte helfen können.
    "Nun, das geht eben nicht. Es ist ein rein biologisches Problem, Maida. Keiner kann was dafür."Arme Maida, dachte ich. "Er liebt Dich um Deinetwillen, Maida, und keine Kinder bekommen zu können ist ein Teil von Dir." Da stoppte Maidas Tränenfluss. "Unsinn. Es ist kein Teil von mir. Die Fähigkeit, Kinder bekommen zu können, habe ich verloren. Sie ist ein Teil von mir, der mir abhanden gekommen ist. Der mir genommen wurde, genau so wie Zafira mir genommen wurde."



    "Es tut mir wirklich sehr leid, Maida.", sagte ich aufrichtig. Dann nahm ich sie in den Arm.




    Sie schluchzte, doch dann verstummte sie und sagte:

    "Willst Du die Mutter meines Babys sein?" Ich lachte, doch sie blieb ernst. "Nein, wirklich, Miranda: Willst Du für mich ein Baby bekommen?"





    Später kam Jasmin zu mir. Eigentlich wollte ich nicht mit ihr reden, doch ihr zu widersprechen, traute ich mich auch nicht. "Wir müssen reden, Miranda. Denkst Du, ich merke nicht, wie Du Dich Fernando gegenüber verhältst? Er freut sich so über Santino, dass er am Liebsten immer bei ihm sein würde, und Du schickst ihn weg. Was ist denn nur los mit Dir?"



    Ich erklärte ihr, dass ich noch nicht bereit war für ein Kind, und mir eigentlich ein Mädchen gewünscht hatte. Dass ich mir ausgeschlossen vorkam, und nicht in der Lage, dieses Kind zu erziehen. Sie beschloss, dass ich unter einemGeburtsschock litt, und beantragte beim Jugendamt das Sorgerecht für Santino. Da ich mich nicht wehrte und dem ganzen Geschehen zustimmte, sollte mein erster Sohn bei seiner Großmutter aufwachsen. Der einzige, dem das überhaupt nicht passte, war Fernando. Er liebte seinen Sohn und verstand nicht, wie ich ihn einfach so weggeben konnte. Doch er war nie böse auf mich, und schnell schien er das alles vergessen zu haben. Heimlich besuchte er Santino und setzte alles daran, dass ich wieder schwanger wurde. Immer wieder fragte er: "Wenn wir ein Mädchen hätten, würde es dann bei uns leben?" Ja, sagte ich dann, ein Mädchen wäre kein Problem. Eines Tages war es dann erneut so weit: Kaum sechs Monate nach Santinos Geburt war ich bereits in der fünften Woche schwanger. Und diesmal sollte alles anders werden.



    Schon in der Schwangerschaft war Fernando so liebevoll zu mir und dem Ungeborenen, dass ich kaum etwas selbst erledigen konnte. Alles trug er mir nach und sah immer, dass es mir ja an nichts fehlte. Die Besuche beim Frauenarzt waren ständig wie ein Freudenfest für Fernando, und als uns dann gesagt wurde, dass es ein Mädchen werden würde, freute auch ich mich endlich auf das Baby. Was war ich doch für eine Rabenmutter. Mein eigener Sohn wuchs bei meiner Schwiegermutter auf, und das, ohne dass ich auch nur ein Mal Sehnsucht nach ihm gehabt hätte, und dieses Baby sollte nun geliebt werden?



    Diese Schwangerschaft war leichter wie die erste. Ich erledigte trotz des großen Bauches alle Arbeiten im Haushalt und es ging mir gut dabei. Auch meine Liebe zu Fernando wuchs in dieser Zeit enorm, was ich nie gedacht hätte. Ich war endlich wieder netter zu ihm. Diesmal wollte ich den Namen sogar selbst auswählen, so freute ich mich auf dieses kleine Wesen, wobei ich vor der Geburt große Angst hatte. Würde wieder etwas schief gehen?



    Auch die Frau vom Jugendamt erkundigte sich nach meinem Zustand. Würde ich dieses Kind behalten wollen? Ja, natürlich, sagte ich ihr, als sie uns zu Hause besuchen kam. Sie war sehr zufrieden mit allem, und der Geburt meiner Tochter stand nichts mehr im Weg.
    Als ich die ersten Wehen bekam, eilte Fernando mit mir sofort ins Krankenhaus, wo wir zusammen warteten. Meine Tochter ließ wirklich sehr lange auf sich warten. Fernando aber war die ganze Zeit an meiner Seite, hielt meine Hand und litt mit mir.



    Vierzehn Stunden dauerte die ganze Prozedur, und es hat schon ziemlich weh getan, doch als man mir meine süße Prinzessin dann in die Arme legte, waren all die Schmerzen vergessen. Ich bewunderte meine süße Tochter. Sie sollte Samira-Chanel heißen. Erschöpft und glücklich schlief ich schließlich erst einmal einige Stunden. Als ich wieder wach wurde, stand Fernando vor meinem Bett. Er wiegte Samira sanft in den Schlaf. Ich ging zu ihm.



    Dann legte er sie in ihr Bettchen. Er sah mich an und sagte: "Danke, mein Liebling. Es ist so ein wunderbares Wesen. So klein und süß. Schade nur, dass Santino nicht..." Er verstummte, denn er wusste, dass es nichts brachte. Für mich gab es keinen Santino. Es hatte nie einen gegeben. Mein Herz schlug nicht für dieses Kind. Nur Samira golt meine Liebe. Doch er hatte ihn erwähnt. Er wollte es nicht wahr haben, dass ich Santino nicht wollte. Er versuchte, mir wieder einmal ein schlechtes Gewissen zu machen. "Fernando, willst Du mir diese wenigen schönen Stunden wieder zunichte machen mit Deiner ewigen Leier?" Entsetzt sah er mich an. "Wie kannst Du nur so etwas sagen, Miranda? Ich muss nun mal an unseren Sohn denken. Er ist immer in meinem Herzen." "Aber nicht in MEINEM!", fuhr ich ihn an. "Du verstehst gar nichts. Das hier ist MEIN Kind, MEINE Tochter. Du kannst Santino haben, aber nicht auch noch meine Samira." Er schüttelte verwirrt den Kopf. "Aber ich will sie Dir doch nicht nehmen. Ich bin doch auch ihr Vater." "Nein! Ich bin ihre Mutter. Und das reicht. Und jetzt RAUS HIER!" Er brach regelrecht zusammen, fing an zu weinen wie ein kleiner Schuljunge. Er war so schwach, so verletzlich. Was sollte ich mit diesem kleinen Jungen? Ich wollte ihn nicht mehr. Ich hatte ihn noch nie gewollt. Und eigentlich wollte ich auch keine Mutter sein. Ich wollte wieder zurück in das Leben, aus dem man mich gerissen hatte, damals, als ich noch bei meiner Mutter lebte, noch unschuldig war, noch keine Verpflichtungen hatte. Damals, als ich noch kein Leid kannte, als ich noch nicht verletzt geworden war. Sogar das Leben als Junkie war besser als das als Hausfrau und Mutter. Bestand mein ganzes Leben denn nur aus Kinderkriegen? Ich wollte frei sein, ein eigenes Leben haben, so wie damals in der Wohnwagensiedlung. Jeden Tag Spaß, Freude und Tanz.


    HALLO!
    Habe alles gemacht, was hier steht (Auch das mit dem Launcher ausblenden, dass das Spiel direkt gestartet wird) Doch das Spiel startet einfach nicht.
    Man hört, dass der PC die CD-Rom starten will, doch es geht nicht. Gestern hab ich noch normal gespielt und heute gehts auf einmal nicht mehr.
    Bitte helft mir sonst dreh ich durch ich versteh das einfach nicht
    Danke, Moni

    Auch seine Mutter kam, so schnell sie konnte, ins Krankenhaus. Sie verglich den kleinen mit ihrem eigenen Sohn und lobte mich in den Himmel. "Danke, dass Du mich so glücklich machst, Miranda. Ein so wundervolles Geschenk hab ich noch nie bekommen. Er sieht Fernando zum Verwechseln ähnlich. Ich liebe ihn schon jetzt wie mein eigenes Fleisch und Blut."



    Es war schön, zu sehen, wie sehr sie sich freute. Auch ich war glücklich, zumindest für einen kurzen Moment, doch dann kam ich mir auf einmal so fremd vor. So als gehöre ich gar nicht zu dieser Familie dazu. Die drei - Fernando, Jasmin und Santino - gehörten zusammen, und ich lag da, und fühlte mich ausgeschlossen und einsam. Was war denn los mit mir? Sie liebten mich doch auch, und das war mein eigenes Baby. Mein eigenes Baby erschien mir fremd.
    Ich bekam wieder schlechte Laune. Ständig passte mir irgendwas nicht, ich wusste selbst nicht, was los war mit mir.



    "Ich will jetzt alleine sein.", verkündete ich lautstark. Die beiden glotzten mich an, als wäre ich von allen guten Geistern verlassen. Jasmin legte Santino vorsichtig in sein Bettchen zurück und ging hinaus. Fernando stand noch einige Zeit vor dem Bettchen und sagte dann traurig: "Ich dachte, wenn das Baby da ist, wird es besser mit uns." Dann ging auch er. Es tat mir im gleichen Moment schon wieder leid, dass ich so gemein zu ihm gewesen war, doch trotzdem konnte ich einfach nicht anders. "Verschwinde", sagte ich, als er schon draußen war. Ich wusste nicht, ob er es noch hörte oder nicht.


    Schon bald nach unserer Hochzeit eröffnete mir Jasmin, dass sie schwanger sei. Sie war zu dem Zeitpunkt 40 Jahre alt. Ich fand es aber trotzdem schön,
    auch wenn Fernando entsetzt war. "Was will sie mit noch einem Kind? In ihrem Alter.", schimpfte er.



    Wir saßen auf dem Balkon, ich und Jasmin, als sie mir erklärte, dass es auch für mich so weit sei. Ich wusste nicht, was sie meinte. "Du wirst bald schwanger
    werden, Miranda. Ihr verhütet nicht, und ich bin mir sicher, dass mein Sohn nichts anbrennen lässt." Ich wurde rot. Von Verhütung hatte mir nie jemand erzählt,
    weder meine Mutter noch sonst jemand, doch ich wusste, was das bedeutete, und schwanger war ich auch schon gewesen. Ich war immer noch nicht bereit für
    ein Kind. Doch ich konnte Jasmin nicht fragen, ob ich mir die Pille holen durfte. Das hätte sie nie erlaubt, denn sie liebte große Familien und wollte so schnell wie
    möglich Oma werden.




    Eines Nachts lag ich in Fernandos schützenden Armen. Mir war schon längst klar, dass er mich liebte. Er sagte es stets, und ich spürte es auch, und auch ihn hatte
    ihn sehr gern. Ob es Liebe war? Ich wusste es nicht. Nach wie vor schmerzte mich jeder Gedanke an Vertrauen, Liebe oder gar Sex. Obwohl ich regelmäßig mit
    Fernando schlief, war es mir fast unmöglich, es zu genießen. Zuerst dachte ich, es würde irgendwann leichter werden, doch mittlerweile war fast ein Monat vergangen,
    und es war immer noch genau so wie am Anfang. Es lag nicht an ihm, sondern an meiner Vergangenheit. Und das tat mir unendlich leid für ihn. Er wollte mich so gerne
    glücklich machen und fragte mich immer, ob er es auch gut machte und ob es mir denn gefiele. Doch ich wollte ihn nicht anlügen, jedoch auch nicht verletzen, und
    wich seinen Fragen so gut es ging aus.




    Die Wochen vergingen und wurden zu Monaten, als auch ich bemerkte, dass etwas mit mir nicht stimmte. Ich hatte ständig Heißhunger und musste mich auch manchmal
    übergeben. Jasmin, die bereits im achten Monat war, wusste sofort, was mit mir los war. Ich erwartete ein Kind. Fernando und seine Familie freute sich über alle Maßen.
    Ein schöneres Geschenk hätte ich ihm kaum machen können. Doch ich fühlte mich ganz und gar nicht wohl.




    Aus Büchern eignete ich mir ein bisschen Wissen an. Auch Jasmin half mir in dieser Situation. "Es wird alles wunderbar werden.", prophezeihte sie mir. Doch ich
    wusste nicht, ob ich das glauben konnte. Dann kam ihr Sohn, den sie Benito taufte. Er war ein süßes Baby, nur ein wenig hell, was mich ein bisschen verwunderte.
    Doch ich wollte Jasmin nichts unterstellen und nahm das alles stillschweigend hin. Ihr Mann schien das gar nicht zu bemerken, was mich wahrlich verwunderte.




    Meine Schwangerschaft war für mich eine schwierige Situation. Ich hing den ganzen Tag irgendwo herum und quälte mich mit diesem unendlichen Gedanken an dieses
    Kind herum.
    Fernando war wie immer für mich da, saß bei mir und las mir etwas vor, kümmerte sich um mich und war wirklich liebevoll.




    Doch meine Abneigung gegen ihn wurde immer größer. Ich konnte es mir selbst nicht erklären. Immer fuhr ich ihn gleich an, beleidigte ihn, schimpfte über alles, was
    er tat. Wieso, fragte ich mich danach, bist du so zu ihm? Doch ich wusste selbst keine Antwort darauf. Immer wieder nahm ich mir vor, netter zu ihm zu sein, ihn
    versuchen zu lieben, doch es wollte einfach nicht funktionieren.
    Manchmal jedoch schaffte ich es, ihm ein bisschen entgegen zu kommen.




    Er legte seine Hand auf meinen Bauch, wenn das Baby trat, und das ließ ich, schon allein des Babys Willen geschehen. Er überließ es mir, den Namen auszusuchen,
    was bei den Sintis eine absolute Seltenheit ist. Schon bald wussten wir, dass es ein Junge wird. Und das wollte ich überhaupt nicht. Mit einem Mädchen hätte ich mich
    vielleicht noch abfinden können, doch einen Jungen wollte ich nicht. Es hört sich hart an, doch allein die Vorstellung bereitete mir solches Unbehagen, dass ich es bereute,
    die Pille nicht heimlich besorgt zu haben.



    Eines Tages strichen wir zusammen das Zimmer für unseren Jungen -natürlich in hellblau -, als Fernando wieder mal über den Namen sprach. "Weißt Du denn schon,
    wie Du unseren Kleinen nennen willst?" Ich war so genervt in diesem Moment, dass ich ihn anschrie.
    "Ich will keinen Jungen, Du kannst Dir den Namen für Deinen Sohn selbst aussuchen." So gemein wies ich Fernando zurück. Es war das erste und letzte Mal, dass ich
    ihn weinen sah. Heute frage ich mich, wie ich ihn nur so verletzen konnte, doch auch jetzt weiß ich keine Antwort darauf.
    Als das Baby kam, war ich kurze Zeit ein bisschen besser drauf. Auch wenn die Geburt die Hölle war.
    Am 04.04.2000 war es so weit. Nach meiner 9-monatigen
    Schwangerschaft brachte ich meinen ersten Sohn zur Welt. Die Geburt verlief leider nicht so problemlos wie man mir gesagt hatte. Nachdem der Frauenarzt bei einem
    routinemäßigem Kontrolltermin kurz vor der Geburt keine Herztöne mittels CTG mehr feststellen konnte, schickte er mich vorsichtshalber ins Krankenhaus. Der Ernst
    der Lage wurde zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich erkannt und meine Schwiegermutter dachte auch an nichts Außergewöhnliches. Sie sagte, ich hätte mich ja während
    der Schwangerschaft stets gesund ernährt und wir machten sogar auf ihr Anraten hin Akupunktur, um den Geburtsvorgang zu erleichtern. Alles in allem waren meine
    Schwiegereltern voller Vorfreude auf ihren kleinen "Krümel"...


    Im Krankenhaus angekommen ging alles sehr schnell. Nach einer weiteren CTG-Untersuchung entschieden sich die Ärzte innerhalb kürzester Zeit zu einem Not-Kaiserschnitt,
    um kein unnötiges Risiko einzugehen! Die OP verlief ohne besondere Vorkommnisse. Ich war durch die lokalen Betäubungsmittel etwas weggetreten -Jasmin und Fernando
    waren auch dabei- aber beide merkten sofort, dass irgendetwas nicht stimmte...


    Als junges Elternpaar kennt man eine Geburt nur aus dem Fernsehen. Das erste, was man hört, ist lautes Geschrei des Nachwuchses und dann darf man das Kind das erste
    Mal halten, die Nabelschnur durchtrennen und es baden. Wenn diese Vorstellung einer Geburt tief im Kopf sitzt, ist es umso schockierender, wenn nur kleinste Abweichungen
    davon eintreffen. In meinem Fall waren es nicht nur kleine, sondern riesige Abweichungen. Als erstes war kein Geschrei zu hören. Jasmin konnte beobachten, dass der Kleine
    sich auch nicht sonderlich bewegte, sondern alle Viere von sich hängen lies. Die Nabelschnur wurde vom Arzt durchtrennt und ein anderer Arzt schnappte das Kind, legte es
    auf einen Wagen etwas abseit im OP und begann mit Wiederbelebungs- und Beatmungsmaßnahmen.


    Mit irgendwelchen Schläuchen, die ihm durch den Mund eingeführt wurden, versuchte dieser Arzt, Flüssigkeit aus seiner Lunge abzusaugen, damit er selbstständig zu atmen beginne.
    Abwechselnd wurde ihm dann wieder eine Sauerstoffmaske über Mund und Nase gedrückt und eine Schwester pumpte ihm so Luft in die Atemwege (wie man das aus Arztserien kennt).
    Diese Prozedur dauerte einige Minuten, die einem als frischgebackenes Elternteil wie Stunden vorkommen.


    Dann konnte man endlich ein leises Röcheln von ihm vernehmen und allgemeine Erleichterung machte sich im Raum breit. Der Kleine wurde kurz zu mir gebracht, und dann brachte
    man ihn auf die Neugeborenen-Station in einen Brutkasten, wo er sich von den Strapazen dieser Geburt erholen sollte...


    Dann fragte man Fernando und mich nach dem Namen. Ich sah ihn an, und er wusste, was ich meinte. "Santino soll er heißen.", sagte er ein bisschen traurig.




    Doch schon wenige Tage später kam unser kleiner Schatz zu uns. Wir durften ihn in den Arm nehmen und die Schwester brachte mir sogar eine kleine Wiege ins Zimmer.
    Fernando konnte ich kaum satt sehen von seinem wunderschönen Sohn mit der dunklen Haut, über die er immer wieder streichelte, als könne er es nicht fassen.







    ----So, ich hoffe, es hat Euch gefallen, und vielleicht schreibt mir ja einer von Euch einen Kommi oder ein Thanks, würd mich sehr freuen! LG----

    Die beiden kleinen Geschwister von Fernando waren bereits im Garten. Sie fuhren Fahrrad.



    Eine richtig friedliche Familie, dachte ich. Meine neue Sciegermutter "platzierte" ihren Sohn direkt neben mich. Da es schon dunkel war, schien er richtig locker zu werden und sprach sogar mit mir. "Wie gefällt es Dir denn hier bei uns, Miranda?" "Es ist echt schön hier.", antwortete ich.
    "Hattest Du denn keine Angst vor uns?" Er stellte mir diese ungewöhnliche Frage mit vollem Ernst und wartete gespannt auf meine Antwort. Ich musste lachen. "Nein, Angst hatte ich keine, aber es ist eine gewisse Ungewissheit, wenn man in eine fremde Familie kommt."




    "Das hier ist jetzt auch Deine Familie. Oder spätestens nach unserer Hochzeit. Du bist wirklich sehr hübsch, und Mama sagt, dass Du klug und fleissig bist. Aber mir kommt es auf all das nicht an. Mir ist es wichtig, dass wir uns verstehen." Das hatte er wirklich schön gesagt. Endlich jemand, der mich nicht auf diese drei Qualitäten beschränkte, sondern mein ICH kennen lernen wollte. Ich habe in meinem Leben nur selten solche Menschen getroffen. Wir redeten lange, bis es so spät wurde, dass mir die Augen schon zufielen. "Heute müssen wir noch alleine schlafen. Ich schlafe auf der Couch und Du kannst in meinem Zimmer - unserem - schlafen. Morgen bereiten wir alles für die Hochzeit vor und schon bald sind wir ein Ehepaar." Das hörte sich zwar sehr fremd an, doch irgendwie gefiel mir der Gedanke, seine Frau zu sein. Er war gerade achtzehn Jahre alt und doch wirkte er auf mich älter. Ich hatte mich wahrhaftig verliebt. Als ich später in seinem - unseren - Bett lag, weinte ich. Weshalb? Ich konnte es kaum beschreiben. Auf der einen Seite war da meine tote Nichte, die ich nie wieder in meinen Armen halten würde, und meine Schwester, die mir so leid tat. Auf der anderen war dieses neue Leben, welches, wenn ich es richtig anpacken würde, ein schönes Leben werden könnte.


    Schon bald war meine Hochzeit. Bei uns Sintis ist das ein bisschen anders. Es wird erst am Abend gefeiert. Meine Schwiegermutter ließ eine Freundin von ihr kommen, die mich schminkte und frisierte.





    Als ich Fernando gegenüber trat, konnte er kaum seine Überraschung verbergen. "Du bist wunderschön.", sagte er liebevoll. Ich lächelte. Dann wurde mit der Zeremonie begonnen. Von meiner Familie war nur meine Mutter anwesend. Ich wusste nicht, ob mich die anderen mieden oder einfach keine Zeit hatten, doch es war sehr enttäuschend dass keiner gekommen war.




    Als Fernando mich küssen durfte, tat er das so stürmisch, als habe er schon zehn Jahre darauf gewartet. Schnell war die Feier wieder vorbei, denn um zwölf mussten wir unsere Hochzeitsnacht begehen. Vor dieser hatte ich am meisten Angst. Wusste er nun, dass ich keine Jungfrau mehr war?
    In unserem Zimmer zog er mich langsam aus, küsste und streichelte mich und machte mir Komplimente.



    Dann zog er mich aufs Bett. Ich zitterte am ganzen Körper, mein Atem stockte, als er mich berührte. Ich wusste nicht, ob das wegen meiner Angst war, dass er noch nichts von meiner verlorenen Unschuld wusste, oder aufgrund der vorher erlebten Geschehnisse. Doch dann beruhigte er mich. "Keine Angst, Miranda, ich weiß, was Dir schlimmes passiert ist. Hab keine Angst. Ich bin Dein Mann und ich werde Dir nie was antun. Wenn Du irgendwas nicht willst, dann musst Du es nur sagen."



    Es tat gut, dass er mir so eine Sicherheit gab, und so schliefen wir miteinander. Es war ganz schnell vorbei, und ich vermutete, dass er keine Jungfrau mehr gewesen war, denn er wusste genau, was er zu tun hatte. Ich kann nicht sagen, dass es mir gefiel, aber schlimm war es nicht.


    Nun waren wir Mann und Frau.




    @ Gelber Wolf: Naja das ist Deine Meinung und wenigstens bist Du ehrlich aber ich schreibe trotzdem weiter weil es mir einfach Spaß macht und ich glaube schon dass noch ein paar mitlesen, man siehts ja auch an den "Thank you" - Anzeigen.
    @ Käsekuchen: Danke, das ist echt nett und schön zu hören! Vielen Dank
    So, und jetzt erst recht, hier kommt die Fortsetzung. Viel Spaß!
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    Auf einmal stand mein Bruder hinter mir. Er hielt mich fest. "Du kommst jetzt mit. Noch einmal läufst Du mir nicht davon." Er brachte mich zum Wagen und wir fuhren in eine ungewisse Zukunft. Wenige Minuten später trafen wir bei der Familie ein, die mich aufnehmen sollte und dessen Sohn ich heiraten würde. Miro hatte inzwischen mit dem Handy meine Mutter angerufen, die sofort zu der Familie geradelt war.



    Das Haus war groß und alles sah sehr gepflegt aus. Im Garten befand sich ein Badeweiher und eine ganze Sammlung von verschiedenen Pflanzen. Es gefiel mir auf Anhieb. Ich dachte: Vielleicht wird es gar nicht so schlecht. Vielleicht konnte ja auch ich mal Glück haben. Aber insgeheim zweifelte ich im selben Moment an allem, was ich da sah.



    Eine Frau kam aus dem Haus und lief in unsere Richtung. "Latscho diewes!", rief sie, was so viel wie "Hallo" heißt. Sie wirkte freundlich und es war fast, als wäre sie glücklich, uns zu sehen. "Ich dachte schon, ich würde meine Schwiegertochter nie zu Gesicht bekommen!" Mein Bruder winkte ab. Da sah ich auch schon meine Mutter. "Ich gehe jetzt. Du gehst mit Mama rein. Und mach ihr keinen Kummer mehr." Dann drehte Miro sich um und ging zurück zum Auto. Die letzten Schritte in Freiheit, dachte ich. Sollte ich noch einmal weglaufen? Nein. Ich ging weiter. Ich konnte nicht immer vor allem davonlaufen. Also gingen meine Mutter und ich hinein.


    Die Frau stellte sich als "Jasmin" vor, und dann war da noch Jackie, ihr Mann, der Vater meines zukünftigen Ehemanns. Er war auch sehr nett. Meine Mutter verstand sich gut mit ihm.



    Wir gingen ins Wohnzimmer, wo Jasmin mich auf ein Sofa dirigierte und nach ihrem Jungen brüllte. "Fernando! Komm runter! Miranda ist da!" Er kam herein, zog schüchtern seinen Kopf ein und setzte sich mir gegenüber auf das andere Sofa. Süß, dachte ich. Aber mehr fiel mir zu ihm nicht ein.



    Verstohlen sah er mich an. Wenn sich unsere Blicke begegneten, sah er schnell wieder weg. Ich musste schmunzeln. Das war er also, der Mann, mit dem ich mein Leben verbringen sollte, und der all das, was ich vermasselt hatte, wieder gut machen sollte. Ob er wusste, dass ich keine Jungfrau mehr war? Ich wusste nicht, wie meine Mutter diese heikle Situation mit seinen Eltern geregelt hatte.



    Mama sprach so viel wie noch nie zuvor. Sie lobte mich in den höchsten Tönen, sprach von meiner Lehre als Köchin und der Ausbildung zum Kindermädchen. "Sie kann alles, was eine richtige Sinti können muss: Kinder hüten, kochen, waschen - einfach alles. Sie ist in allem ausgebildet. Sie kocht die besten Gerichte, die ihr je gegessen habt! Und hübsch ist sie noch dazu!" Fernandos Vater sah mich an und nickte. "Wohl wahr, hübsch ist sie." Ich kam mir vor wie ein Schwein bei der Fleischbeschau. "Jasmin soll mal sehen, was sie alles kann." Das hieß, ich musste ihr alles zeigen, was ich konnte, und das war in Wahrheit weitaus weniger als meine Mutter eben angeprießen hatte. Ich kam mir vor wie eine riesengroße Betrügerin.




    Jasmin schleppte mich zuerst ins Schlafzimmer, wo sie mir eine Tracht der Sintis verpasste. "Das muss sein. Du lebst jetzt bei uns, und deshalb musst Du das tragen." Dann ging es in die Küche.



    Ich hasste Küchen, ich habe sie schon immer gehasst. War das denn alles, worauf man mich beschränkte? Ich hatte doch viele andere Vorzüge, musste es immer gerade dieser sein? Doch ich meisterte zu meiner eigenen Verwunderung ihre Aufgabe mit Bravour. Jasmin war begeistert von mir und fragte mich alle möglichen Sachen. Anscheinend gab ich ihr genau die Antworten, die sie hören wollte, denn als wir wieder zurück ins Wohnzimmer kamen, sagte sie zu Fernando: "Da haben wir eine Goldmarie für Dich gefunden, Junge." Er wurde rot und sah weg. Wieder dachte ich: Süß- aber mehr nicht.



    Meine Mama ging erst, als es Abend wurde. Sie verabschiedete sich nicht lange, sie sagte einfach: Viel Glück, und ging. Ich blieb alleine zurück, in einem fremden Haus, bei fremden Leuten. Es kam mir alles so unwirklich vor. Doch wenigstens waren alle nett zu mir. Fernando hatte noch zwei jüngere Geschwister. Sie freuten sich sehr, dass ich da war, und wollten sofort mit mir spielen, doch Jasmin schickte beide nach draußen zum Spielen. Auch wir gingen nach draußen. Es war eine warme Sommernacht.