Mit Herz und Verstand

  • So...heute hatte ich endlich mal Zeit, schon mal einige Bilder für die nächsten Szenen zu machen und es kann weitergehen. Ich hoffe, die Fortsetzung gefällt euch.


    +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++



    Alex und Marietta verabschiedeten sich ausgiebig und Marietta begleitete ihn noch zur Tür.
    "Ich komme morgen Mittag noch einmal vorbei", flüsterte Alex Marietta ins Ohr. "Ich..." er machte eine kleine Pause und schaute über ihre Schulter "wollte dich nämlich etwas sehr Wichtiges fragen."
    "Was denn?" fragte Marietta erstaunt und neugierig.
    "Morgen", lachte Alex und legte ihr den Zeigefinger über die Lippen.



    Dann küsste er sie noch einmal, drehte sich um und ging. Marietta stand ganz verwirrt im Flur. Was er sie wohl fragen wollte. Er hatte sehr ernst geklungen, aber nicht traurig oder besorgt.
    Konnte das etwas bedeuten, dass er ihr vielleicht einen Antrag machen wollte? Aber nein, das wäre doch noch etwas zu früh.
    "Romantisch wäre es allerdings schon", dachte Marietta und seufzte. Die Schmetterlinge in ihrem Bauch begannen wieder wie wild zu flattern.



    "Etwas ganz Wichtiges hat er gesagt?" fragte Elaine erstaunt am Frühstückstisch. "Also, ich weiß nicht. Das kann viel heißen, oder?"
    Marietta hatte ihre Gefühle doch nicht für sich behalten können. Es war ihr einfach so herausgerutscht. Anne versuchte, einen neutralen Gesichtsausdruck aufzusetzen. Innerlich war sie allerdings mindestens genauso nervös wie Marietta. Was, wenn er wirklich um ihre Hand anhielt? Ihr kleines Mädchen verlobt oder sogar verheiratet? Sie konnte sich das kaum vorstellen. Allerdings war Alex ein wirklich netter junger Mann und auch eine sehr gute Partie. Arm schien er jedenfalls nicht gerade zu sein.
    "Vielleicht möchte er, dass du bei ihm einziehst", spekulierte Elaine weiter. "Oder er möchte mit dir in den Urlaub fahren."



    "Das könnte doch auch sein", sagte sie. Vielleicht, dachte Marietta, hatte Elaine Recht und sie machte sich umsonst verrückt. Sie war noch sehr jung und Alex und sie kannten sich ja erst zwei Wochen. Allerdings hatte sie das Gefühl, als kenne sie ihn schon viel länger.
    Für sie gab es überhaupt keinen Zweifel daran, dass Alex der Mann fürs Leben war. Der Traumprinz, nach dem sie immer gesucht hatte.
    "Wenn er mich doch fragt, sage ich ja", sagte sie entschlossen und Anne verschluckte sich beinahe an ihrem Tee.
    In diesem Augenblick klingelte es an der Haustür.
    "Nanu, wer kann das denn sein so früh?" fragte Anne. "Die Post kommt doch immer erst später."
    "Ich geh mal nachsehen", sagte Marietta und stand auf.



    Marietta schaute ganz verdutzt drein, als sie die Tür öffnete und Alex vor ihr stand.
    "Hm...das riecht gut hier", sagte er und schnupperte. "Frühstückt ihr gerade?"
    "Alex!" rief Marietta. "Was um alles in der Welt machst du hier so früh? Ich dachte, du wolltest heute Mittag erst kommen?"



    "Ähm...na ja", sagte er und schaute verlegen zur Seite. "Es hat sich etwas ergeben, worüber ich mit dir reden muss."
    "Bitte?" Marietta war verwirrt.
    "Es ist so...du weißt ja, dass ich im Hotel meiner Tante in London als Geschäftsführer arbeite."
    Marietta nickte. Irgendwie hörte sich das nach schlechten Nachrichten an.
    "Hm...Tante Meredith möchte jetzt, dass ich sofort zurück fahre und mich um die Geschäfte kümmere. Das heißt, ich muss gleich heute Früh noch nach London."



    "Ach so", sagte Marietta. Ihr fiel ein Stein vom Herzen. Sie hatte schon Schlimmes befürchtet. "Das macht doch nichts. London ist ja nicht so weit. Wenn man nicht gerade im Stau steckenbleibt, ist man in anderthalb oder zwei Stunden da. Dann kannst du ja vielleicht später noch vorbeikommen oder morgen."
    "Äh...ja...", druckste Alex, "das ist genau das, worüber wir reden müssen. Wir bekommen in der nächsten Zeit einige Großveranstaltungen ins Haus. Unter anderem die Premierenfeier eines neuen Musicals und ich muss mich allein um alles kümmern. Tante Meredith war schon sehr ungehalten. Ich denke, ich muss eine Weile in London bleiben."



    "Tut mir echt Leid", sagte er und schaute sie mit einem herzzerreißenden Hundeblick an. "Aber ich bin bald wieder da und dann können wir über alles andere sprechen. Versprochen."
    Marietta wusste nicht, was sie denken oder fühlen sollte. Einerseits war sie erleichtert, dass er nur für eine Weile nach London musste, andererseits hatte sie ein ungutes Bauchgefühl. Alex wirkte wie ein kleiner Junge, der irgendetwas ausgefressen hatte.



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    Meine neue FS, die ich angekündigt hatte, wird wohl etwas warten müssen. Meine Downloads etc. funktionieren mit Haustiere nicht mehr. Die Installation hat mir ziemlich das Spiel zerschossen. Werde wohl auf einen Patch warten müssen.


  • "Na, dann kann ich ja wohl nichts anderes tun, als warten", schmollte Marietta.
    "Du musst das verstehen, Marietta", sagte Alex und zuckte mit den Schultern. "Es geht um meinen Job. Ich bin wirklich auf Tante Meredith angewiesen. Immerhin hat sie mir nach dem Studium gleich diese Riesenchance gegeben und jetzt sitzt sie mir natürlich ziemlich im Nacken. Und...in den letzten Wochen habe ich die Geschäfte ja auch ehrlich gesagt ziemlich vernachlässigt." Er zwinkerte Marietta an und gab ihr einen sanften Stubser unter das Kinn.
    Marietta lächelte. "Daran war ich wohl nicht ganz unschuldig."



    "Komm her, Süße. Lass dich noch mal drücken", sagte Alex. "Damit ich weiß, was ich vermisse, wenn ich in London bin."
    Er nahm Marietta in den Arm und drückte sie zärtlich an sich. In der Küche hörte man Stühle rücken und Anne erschien in der Tür.
    "Entschuldigt, ich wollte wirklich nicht lauschen, aber ich konnte es gar nicht vermeiden. Habe ich richtig verstanden, Alex. Sie wollen uns verlassen?"
    "Nur für eine Weile, Anne", antwortete Alex. "Wir haben gerade Stress auf allen Fronten und da werde ich in der nächsten Zeit einfach gebraucht."



    "Kommen Sie aber bloß bald wieder", sagte Anne und gab Alex die Hand. "Wir werden Sie hier schmerzlich vermissen."
    "Ich Sie auch, glauben Sie mir. Allzu lange halte ich den Stress im Hotel sicher ohnehin nicht aus." Er lachte. "Ich komme, sobald ich ein bisschen Luft habe. Mit dem Auto ist es ja nicht so weit."



    Auch Elaine verabschiedete sich von Alex und er drückte sie ausnahmsweise auch einmal.
    "Machs gut und ich wünsch dir einen guten Start in deinem neuen Job", sagte Alex. "Bis bald."
    "Halt die Ohren steif und lass dich nicht von zickigen Gästen ärgern", lachte Elaine.



    "Ich ruf dich an, Marietta", sagte Alex. "Allerdings werde ich nicht viel Zeit haben zu telefonieren. Wenn ich mich also eine Weile mal nicht melde, mach dir keine Sorgen. Es gibt wirklich wahnsinnig viel zu tun und ich kann mir bei Tante Meredith jetzt keine Schnitzer mehr erlauben, sonst setzt sie mich irgendwann achtkantig vor die Tür."
    "Schon gut", meinte Marietta und küsste ihn. "Wenn du es nicht schaffst anzurufen, kannst du ja einfach kurz eine SMS schicken, damit ich weiß, dass du noch lebst."
    "Okay", sagte er. "Mache ich. Und du lass dich nicht von fremden Männern ansprechen!" Er grinste.
    "Und du nicht von fremden Frauen!" gab Marietta zurück und lachte. Alex küsste sie noch einmal und ging.
    So hatte sich Marietta diesen Tag natürlich nicht vorgestellt. Jetzt würde sie wohl noch eine Weile warten müssen, um zu erfahren, was er sie Wichtiges hatte fragen wollen.



    Zwei Tage später machte sich Elaine auf dem Weg zu ihrer neuen Arbeitsstelle. Die Kanzlei Waters & Lloyd war mit dem Zug relativ schnell zu erreichen. Elaine hatte die Kanzlei noch nie gesehen, zum Vorstellungsgespräch hatte sie sich mit Ms Lloyd in einem Café in der Nähe des Gerichts getroffen.
    "Waters & Lloyd" las sie. "Hier bin ich richtig." Sie drückte auf die Klingel und wartete, dass der Summer betätigt würde.



    Eine Weile tat sich nichts, dann erschien eine junge Frau mit kurzen Haaren.
    "Guten Morgen", sagte sie. "Ich bin Melinda, die Sekretärin von Mr Waters. Sie müssen Elaine sein, habe ich Recht?"
    "Ja, genau", sagte Elaine und schüttelte ihre Hand.
    "Ich habe Sie sofort von Ihrem Foto her erkannt", lachte Melinda. "Die Bewerbungen sind ja schließlich bei mir auf dem Tisch gelandet. Aber kommen Sie herein, ich zeige Ihnen dann alles."



    Sie betraten die Kanzlei und kamen in einen schick eingerichteten Raum, in dessen Mitte eine wuchtige Ledersitzgruppe stand.
    "Das hier ist der Empfang und der Warteraum für die Klienten", erklärte Melinda. "Hier steht auch der Getränkeautomat. Erinnere mich daran, dass ich dir nachher noch Chips dafür gebe. Du musst die Getränke natürlich nicht selber bezahlen. Durch die Tür da rechts geht es zum Pausenraum, da ist auch die Toilette. Und dann zeige ich dir auch gleich noch die Büros."
    Melinda war ganz automatisch ins "Du" gerutscht und Elaine fand das auch viel angenehmer, da fühlte sie sich nicht so neu und fremd. Melinda war nett, mit ihr würde sie gut auskommen.

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  • "Das hier ist das Büro von Ms Lloyd. Wir gehen auch nachher mal zu ihr rein. Du wirst ja hauptsächlich für sie arbeiten. Sie kümmert sich vor allem auch um die notariellen Angelegenheiten. Kennst du dich mit sowas aus?"
    Elaine nickte. "Ja, ich habe ja schon vorher bei einem Notar gearbeitet."
    "Prima", freute sich Melinda. "Dann muss ich dich ja nur noch in die Eigenheiten hier in der Kanzlei einweisen."



    "Und das ist das Büro von Mr Waters, mit dem du nicht soooo viel zu tun haben wirst, es sei denn natürlich, ich bin im Urlaub oder krank." Sie lächelte. "So, dann komm mal mit. Ich gebe dir noch einen Schlüssel. Da musst du dann noch was unterschreiben und ein paar Getränkechips. Außerdem kann ich dir dann gleich deinen Arbeitsplatz zeigen."
    Elaine folgte der quirligen Melinda. Sie hatte eine lockere, freundliche Art, die Elaine sehr entspannend fand.



    "Et voilà! Hier wirst du wirken und schaffen. Das ist dein Arbeitsplatz. Ich zeige dir gleich noch, wie die Software hier funktioniert und wo du was findest. Aber vielleicht gehen wir am besten erst einmal zu Ms Lloyd und sagen bescheid, dass du hier bist."



    Elaine folgte Melinda in das Büro der Chefin. Ms Lloyd saß am Computer und schaute auf, als die beiden eintraten.
    "Ah, Elaine. Sie haben uns gefunden, wie ich sehe", lachte sie und stand auf. "Ich freue mich. Hat Melinda Ihnen schon alles gezeigt?"
    "Noch nicht alles, aber ich habe schon einmal einen groben Überblick", sagte Elaine.



    Ms Waters kam um den Schreibtisch herum und schüttelte Elaine noch einmal die Hand.
    "Sie werden sehen, hier herrscht wirklich eine sehr nette Arbeitsatmosphäre, auch wenn es natürlich manchmal sehr stressig zugehen kann", sagte Ms Waters. "Willkommen im Team."
    "Danke", sagte Elaine und lächelte. Ms Lloyd hatte schon beim Vorstellungsgespräch einen ziemlich netten Eindruck gemacht. Hier würde sie sich wohlfühlen.
    "Nehmen Sie noch kurz einen Augenblick Platz, Elaine", sagte Ms Lloyd, "ich würde gerne noch einmal mit Ihnen sprechen, bevor wir rübergehen und ich Sie mit meinem Partner, Mr Waters bekannt mache."


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  • So, zurück aus Schweden und gleich gaaanz viele neue Fortsetzungen hier *freu*


    Jaja, der geheimnisvolle Christopher... auch wenn ich dieses Geheimnis ehrlichgesagt etwas heftig fand. Das Mädchen hätte ja nicht gleich sterben müssen. Na gut, deine Geschichte ;) (die mir trotzdem sehr gut gefällt).
    Besonders über Martha, die alte Tratschtante hab ich lachen müssen *g*


    Bei Raj könnte ich mir gut vorstellen, dass er in Indien verheiratet werden soll (wobei... er heiratet ja, die Mädchen werden verheiratet... oder?...gibt's sowas in Indien überhaupt?)...wer weiß, vll hat er ja einen Harem :D


    Tja, und Alex hat sicherlich einige Affären in London. Du hast es durch ein paar gezielt hingestreute Wörter und Sätze geschafft, bei jedem Leser Zweifel an Alex aufkommen zu lassen, obwohl er ja eigentlich richtig perfekt zu sein scheint. Wobei, irgendwann hatte er mal so ein rotes, halboffenes Teil an. Das kann ich gar nicht leiden^^


    Freu mich auf die nächste Fortsetzung!
    LG, La Lluvia

    the world belongs to those of us who still believe we can
    and it matters what you do for they all look down on you
    cos it's better that you've come from nothing
    than nothing's come from you

  • @La Lluvia: Danke für deinen Kommi. Ja, die Vorgeschichte von Christopher ist natürlich etwas dramatisch, aber meine FS ist ja eine modernisierte Fassung eines Romans und in der Vorlage ist das Mädchen auch gestorben. Damals musste es halt immer etwas theatralischer zugehen. ;) Ich hab überlegt, das abzuändern, hab es dann aber einfach drin gelassen, zumal das später auch noch einmal eine Rolle spielt bei der Erklärung um Christophers plötzlichen Aufbruch bei der Grillparty.


    Was Raj angeht, so erfahrt ihr schon in der nächsten FS Näheres. Männer werden zwar in dem Sinne nicht verheiratet, aber arrangierte Ehen sind nicht unbedingt selten und die Familie erwartet dann oft von dem Sohn, dass er die entsprechende Frau heiratet. So ganz falsch liegt ihr alle mit dieser Vermutung natürlich nicht.


    Ob ihr mit Alex richtig liegt, das will ich natürlich noch nicht verraten und wie es für Marietta weitergeht. Eines kann ich versprechen, die alte Tratschtante Martha wird noch weiter mitspielen.

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  • PS: @La Lluvia: Stimmt, dieses halboffene Hemd sieht ein klein bisschen zuhältermäßig aus... *lach*

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  • So...ich habe gerade noch ein kleines bisschen Zeit. Daher schreib ich schnell nochmal weiter.


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    "Setzen Sie sich doch ruhig, Elaine", sagte Ms Lloyd und deutete auf einen der Sessel vor ihrem Schreibtisch.
    Elaine nahm Platz.
    "Sie haben sehr gute Referenzen und ich bin überzeugt, dass Sie sich hier schnell einarbeiten werden, Elaine. Und ich denke, dass Sie durch Ihre vorangegangene Arbeit bereits mit den Gepflogenheiten und dem Prozedere in einer Anwaltskanzlei bzw. einem Notariat vertraut sind."
    Elaine nickte. "Weitestgehend, ja."



    "Trotzdem möchte ich Sie noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass Sie sich mit Unterschreiben Ihres Arbeitsvertrages dazu verpflichtet haben, über die Angelegenheiten unserer Klienten absolutes Stillschweigen zu bewahren. Unsere Klienten müssen sich auf absolute Diskretion bei der Abwicklung ihrer Angelegenheiten verlassen können", sagte Ms Lloyd und Elaine nickte.
    "Selbstverständlich, Ms Lloyd", antwortete sie. "Sie können sich dahingehend voll auf mich verlassen."
    "Gut", sagte Ms Lloyd zufrieden. "Dann folgen Sie mir, ich stelle Ihnen Mr Waters vor."



    Sie betraten das Büro von Mr Waters, der ebenfalls gerade am Computer beschäftigt war, als sie eintraten.
    "William", sprach ihn Ms Lloyd an, "ich möchte dir meine neue Sekretärin vorstellen. Elaine Burwood. Sie fängt heute bei uns an. Wir haben darüber gesprochen."
    "Ja, ich erinnere mich", nickte Mr Waters und stand auf, um Elaine zu begrüßen.
    "Guten Morgen, Mr Waters", sagte Elaine.



    "Willkommen im Team, Elaine", sagte Mr Waters und schüttelte ihr die Hand. "Sie werden sich sicher bei uns wohlfühlen. Na ja, für mich haben Sie relativ wenig zu tun, das meiste macht Melinda. Es kann allerdings sein, dass ich Ihnen auch mal das eine oder andere Schriftstück hereinreiche. Haben Sie ihr Büro schon gesehen?"
    "Danke, ja", antwortete Elaine. "Melinda hat mir schon alles gezeigt."



    Als sie zurück ins Sekretariat kam, zeigte ihr Melinda noch die Kaffeküche.
    "Hier haben wir eine Kaffeemaschine, eine Espresso-Maschine, in den Schränken findest du Kaffee, Tee und so weiter und ganz wichtig: die Mikrowelle. Da kannst du dir mal schnell was warmmachen. Ansonsten essen wir meistens gegenüber in dem Bistro oder lassen uns was kommen. Es gibt hier einen Lieferservice, die haben einen ganz günstigen Mittagstisch."



    Danach erklärte Melinda ihr noch die Software und das Ablagesystem. Mit den meisten Programmen hatte Elaine schon einmal gearbeitet und sie konnte schnell folgen. Die Datenbanksoftware für die Klientendatei war ein wenig anders als die, die sie kannte, aber Melinda hatte gleich das Handbuch für sie parat. Elaine fühlte sich schon richtig wohl an ihrem neuen Arbeitsplatz.



    Sie beschloss, sich erst einmal etwas zu trinken zu holen, die Post zu sortieren und sich dann weiter mit dem Programm zu beschäftigen. Vorerst gab es noch nichts weiter für sie zu tun. Sobald die ersten Klienten kamen und Ms Lloyd ihre ersten Gesprächstermine hatte, würde sicher schon etwas anfallen. Bis dahin musste sie lediglich die eingehenden Anrufe annehmen.



    Nach einer Weile ging die Türklingel und Melinda betätigte den Summer und ging hinaus, um den Klienten zu begrüßen.
    "Setzen Sie sich doch noch einen Augenblick", hörte Elaine sie sagen. "Ms Lloyd wird Sie dann gleich hereinrufen. Kann ich Ihnen vielleicht etwas anbieten?"
    "Ein Glas Wasser wäre vielleicht nicht schlecht", antwortete eine Frauenstimme. Elaine kam die Stimme irgendwie bekannt vor und sie sah auf. Durch die Blenden konnte sie aber nur undeutliche Umrisse erkennen.
    Nach einer Weile kam Melinda wieder ins Büro und setze sich an den Rechner. Draußen hörte sie Ms Lloyds Tür und dann ihre Stimme, als sie die Klientin begrüßte.
    "Guten Morgen, Mrs Chopra. Wie schön, Sie einmal wieder zu sehen. Wie geht es Ihnen?"
    "Mrs Chopra. Natürlich", schoss es Elaine durch den Kopf. Daher hatte sie die Stimme gekannt.


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  • Hallo,


    bisher gefällt mir die Story richtig gut. Die beiden Schwestern sind sehr sympatisch und auch die Männer haben jeweils Charakterzüge, die ich mag.
    Ich frage mich natürlich was die Männer von den Frauen wirklich "weggetrieben" hat und das Raj´s Mutter in der Kanzlei dort auftaucht, kann ja auch kein Zufall sein.
    Ich bin gespannt wie es weitergeht.


    LG, Lenya

  • Lenya: Danke für dein Lob. Nein, natürlich ist das kein Zufall. Ich poste gleich im Anschluss die nächsten Bilder, da bekommt ihr dann auch des Rätsels Lösung.

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  • Elaine stand auf, um sich zu vergewissern. Tatsächlich, es war Rajs Mutter, die im Warteraum mit Ms Lloyd redete.
    "Dann gehen wir mal in mein Büro", sagte Ms Lloyd gerade.
    "Kennst du die Klientin?" fragte Melinda, als sie Elaine in den Warteraum spähen sah.
    "Ja. Das ist die Mutter von m... von einem Freund", sagte Elaine. "Ich habe sie aber nur einmal getroffen."



    Später am Nachmittag, Elaine fand sich inzwischen schon ganz gut mit dem Computer zurecht, kam Ms Lloyd zu den beiden ins Büro. Sie trug einen Stapel Papiere unter dem Arm, die sie Elaine auf den Schreibtisch legte und sie bat, sie zu bearbeiten.



    "Ach ja", sagte Ms Lloyd und drehte sich noch einmal um. "Bevor ich es vergesse, Elaine. Heute war eine Klientin da, deren Sohn bald heiratet. Sie möchte ihm und der Ehegattin eine Wohnung in Purley übertragen. Ich schicke Ihnen die Daten gleich über Netzwerk auf den Rechner. Es wäre schön, wenn Sie schon einmal die entsprechenden Papiere aufsetzen könnten."
    "Natürlich, Ms Lloyd", antwortete Elaine, "ich kümmere mich sofort darum."



    Elaine öffnete die Datei und überflog die Daten.
    "Oh mein Gott", entfuhr es ihr. Sie starrte ungläubig auf den Bildschirm. Der Name flimmerte beinahe boshaft mitten auf ihrem Bildschirm. Die Wohnung sollte Mr Raj Chopra und Ehegattin Amrita Chopra übertragen werden.



    Darum also war er nach Indien geflogen! Sie hatte es doch geahnt. Warum bloß hatte er ihr nichts gesagt? Gerade gestern Abend hatte sie noch so eine nette E-Mail von ihm bekommen. Er hatte von seiner Familie und einer Feier im Nachbarort erzählt und geschrieben, dass er mit seinem Vorhaben gut vorangekommen war.



    "Was ist denn los?" fragte Melinda erschrocken. Sie war aufgestanden und schaute Elaine verwirrt an.
    "Oh, nichts", wehrte Elaine schnell ab. "Ich...dachte nur gerade, ich hätte aus Versehen die ganze Datei gelöscht, aber da ist sie ja!" Sie versuchte, erleichtert auszusehen.



    "Sicher, dass alles in Ordnung ist?" fragte Melinda. "Du siehst ein bisschen blass aus."
    "Ja, wirklich. Alles Okay. Ich habe mich nur so erschrocken. Ich will doch nicht gleich am ersten Tag alles falsch machen", sagte Elaine. "Am besten, ich mache mir schnell mal einen Kaffee. Möchtest du auch einen?"
    "Gerne", sagte Melinda und schien beruhigt. Elaine war froh, dass sie auf diese Weise Melindas aufmerksamen Blicken für einen Augenblick entging.



    Am Ende eines langen Arbeitstages kam Elaine aus der Kanzlei. Sie hatte ein wenig länger bleiben müssen, um noch den Papierkram für ihre Einstellung mit Ms Lloyd durchzugehen und es war inzwischen schon dunkel geworden.
    Elaine war erschöpft und den ganzen Tag waren ihr immer und immer wieder diese Worte durch den Kopf gegeistert: "Mr. Raj Chopra und Ehegattin Amrita Chopra". Sie hatte fieberhaft überlegt, wie sie reagieren, was sie ihm schreiben sollte. Aber dann war ihr eingefallen, dass sie es offiziell ja gar nicht wissen durfte. Diese Information war vertraulich und unterlag genauso der Schweigepflicht wie alles andere, was in der Kanzlei verhandelt wurde. Das war das Allerschrecklichste. Sie würde niemandem davon erzählen dürfen.

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  • Elaine schluchzte. Nicht einmal ihrer Mutter oder Marietta konnte sie davon erzählen. Sie nahm ihren Job sehr ernst und Indiskretion konnte sie sich einfach wirklich nicht erlauben.



    "Warum passiert bloß immer mir so etwas?" dachte Elaine verzweifelt. "Ich dachte, dass ich endlich mal einen Mann gefunden habe, mit dem ich wirklich ein Leben lang glücklich sein könnte. Und dann so etwas!"
    Am meisten wurmte es sie, dass Raj ihr nichts gesagt hatte. Er hätte es ihr doch erzählen können. Zwischen ihnen war doch gar nichts gewesen. Sie hatten ja nur ein wenig geflirtet. Aber wenn er etwas gesagt hätte, hätte sie sich vielleicht nicht so verliebt.
    Sie erinnerte sich an ihr erstes Date. Darum also hatte er sie nicht geküsst. Immerhin schien er wirklich ein anständiger Kerl zu sein, dachte sie. Er hatte die Situation nicht ausgenutzt, obwohl, da war sich Elaine ganz sicher, er sie auch sehr mochte. Langsam machte sich Elaine auf den Heimweg.



    Als Elaine nach Hause kam, saßen ihre Mutter und Marietta schon beim Abendessen. Zur Feier des Tages aßen sie sogar nicht in der Küche, sondern im Esszimmer.
    "Komm rein, Liebes", rief Anne, als sie die Eingangstür ins Schloss fallen hörte. "Wir hatten so einen Hunger, dass wir schon einmal angefangen haben. Marietta hat Spaghetti gekocht."
    Elaine betrat das Esszimmer und setzte sich.



    "Das sieht sehr lecker aus, Marietta", sagte Elaine und schaute auf den Teller. In Wahrheit hätte sie keinen Bissen herunterbringen können, aber sie nahm die Gabel und probierte wenigstens ein bisschen, um Marietta nicht zu beleidigen.
    "Nun erzähl schon", drängte Marietta. "Wie war dein erster Tag denn so?"
    "Nicht besonders aufregend", log Elaine.



    "Aber...es war doch ein ziemlich langer Tag und ich bin total erledigt", sagte Elaine und stand auf. "Seid mir bitte nicht böse, aber so richtig hungrig bin ich auch nicht. Ich habe heute Mittag auf der Arbeit etwas gegessen. Jetzt würde ich mich lieber schon mal hinlegen. Ich muss morgen ja wieder früh raus."
    "Schon gut", meinte Anne. "Du kannst uns ja noch morgen alles erzählen."



    Als Elaine sich umgezogen und geduscht hatte, legte sie sich ins Bett. Doch an Schlaf war gar nicht zu denken. Sie stand noch einmal auf, holte sich ein Buch und legte sich aufs Bett. Vielleicht konnte sie sich ein wenig ablenken. Nebenan hörte sie die Dusche rauschen und eine Weile später kam Marietta ins Zimmer.



    "Keine Ausreden", sagte Marietta und hockte sich auf die Bettkante. "Ich kenne dich doch. Du hast irgendetwas, Elaine. Los, raus damit. Was ist passiert?"
    Elaine klappte ihr Buch zu und steckte es unter das Kopfkissen. Dann setzte sie sich auf.
    "Es ist nichts", gab sie zurück. "Wirklich. Ich bin bloß ein bisschen gerädert. Es war ein langer Tag."



    "Na gut", sagte Marietta, schien aber noch nicht ganz überzeugt. "Du würdest es mir doch sagen, wenn dich irgendetwas wirklich bedrückt, oder?"
    "Ja, natürlich", antwortete Elaine und senkte den Kopf, um ihrer Schwester nicht in die Augen sehen zu müssen.
    "Dann erhol dich gut", sagte Marietta und stand auf. "Gute Nacht."
    "Gute Nacht, Marietta", sagte Elaine und knipste die Nachttischlampe aus.


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  • oje die arme..... sie tut mir so leid das muss ja echt ein schock gewesen sein!! Aber ich kann mir nicht vorstellen das Raj sie angelogen hat.. viellleicht wendet sich ja doch alles noch zum Guten!! Mach schnellw eiter es ist soo spannend!!!!

    :jojo LG Lilly_1980

  • Wow, hab die FS jetzt mal ganz gelesen. Echt super!
    Die Story gefällt mir sehr gut, Test ist auch super (obwohl ich mich frage: hast du den Text geschrieben oder ist er aus dem Buch kopiert?).
    Das Buch kenne ich nicht, deshalb ist es sehr spannend für mich. Textlänge und Stil gefällt mir wie gesagt sehr gut, Rechtschreibfehler konnte ich nicht finden.
    Die Bilder sind auch toll, nur bei einem ziemlich am Anfang bist du im Baumodus, was nciht so gut wirkt.
    Werde sicherlich weiterlesen!
    Lg Sweetness

    [center] :p Visit my Page www.mary-kates.de :p
    Meine erste Fotostory: Ein ganz normales Leben

    [SIZE=1]Ev'ry breath you take, [/SIZE]
    [SIZE=1]and ev'ry move you make, [/SIZE]
    [SIZE=1]ev'ry bond you break, [/SIZE]
    [SIZE=1]ev'ry step you take, [/SIZE]
    [SIZE=1]I'll be watching you. [/SIZE]

    [SIZE=1]Oh, can't you see [/SIZE]
    [SIZE=1][SIZE=1]you belong to me.[/SIZE] [/SIZE][/center]

  • Lilly_1980: Danke für dein Lob. Ich werde mich beeilen und am Wochenende noch eine Fortsetzung reinsetzen. Versprochen. ;)


    Lenya: Freut mich, dass ihr die Geschichte bisher spannend findet. Die arme Elaine wird wohl noch eine Weile auf Raj warten müssen. Und ob er dann noch solo ist...? Alex werdet ihr schon relativ bald wiedersehen.


    Sweetness: Das Buch von Jane Austen ist schon 1811 erschienen. Dadurch ist natürlich alles anders als in dieser Geschichte, aber das Grundmuster ist dasselbe. Also, dort gibt es auch zwei sehr unterschiedliche Schwestern, eine alte Dame, die für die beiden unbedingt reiche Ehemänner suchen möchte und auch diverse Herren, die sich für die beiden interessieren. Die Verwicklungen sind natürlich auch ähnlich, aber ich musste alles auf moderne Zeiten anpassen und auch einen komplett neuen Text schreiben. Ich finde die Geschichte von "Sinn und Sinnlichkeit" aber sehr schön und vieles daran ist eben immer noch aktuell. Liebe und Liebeskummer sind heutzutage eben auch nicht so viel anders. :D Wenn du Lust hast, schau dir mal die Verfilmung an mit Emma Thompson, Alan Rickman, Hugh Grant und Kate Winslet (Sinn und Sinnlichkeit), die ist wirklich toll, finde ich. Mit den Bildern war ich am Anfang noch nicht so geübt, aber es wird besser und ich vergesse auch nur noch ganz selten, den Baumodus auszuschalten. :) Danke jedenfalls für deinen Kommi und noch viel Spaß beim Weiterlesen!!

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  • Elaine ließ einige Tage verstreichen, ehe sie Raj antwortete. Sie wusste einfach nicht, was sie ihm schreiben sollte. Sie konnte ihn nicht auf die bevorstehende Heirat ansprechen, aber einfach so tun, als sei nichts gewesen? Das konnte sie auch schlecht. Sie beschloss, einfach eine nette, harmlose und vollkommen unverfängliche Mail zu schreiben. Eine Mail, wie man sie einem Freund schreiben würde. Während Anne und Marietta noch beim Frühstück saßen, nutzte Elaine die Zeit um ungestört ihre Mail an Raj zu verfassen.



    Doch noch bevor sie die Mail abschicken konnte, kam Marietta ins Zimmer und schaute ihr neugierig über die Schulter.
    "Oh, du schreibst gerade E-Mails?" fragte Marietta und überflog die Empfängeradresse.



    "Elaine schreibt Liebesbriefe an Raj!!!" feixte sie in einem singenden Ton. "Lass mal lesen, was schreibst du ihm denn Schönes?"
    Marietta blickte über Elaines Schulter auf den Bildschirm, um die E-Mail zu lesen.



    "Waaas?" stöhnte Marietta auf. "Elaine! Sag mal, bist du noch ganz zu retten?"
    Elaine schwieg und tippte weiter.
    "Willst du nun, dass der Kerl dich irgendwann küsst, oder nicht, Elaine? So wie du schreibst, muss er ja denken, du magst ihn nicht die Bohne. So...trocken und überhaupt nicht herzlich!"
    "Ich weiß zwar nicht, was es dich angeht", sagte Elaine und hörte für einen Moment auf zu tippen, "aber ich denke, dass er weiß, dass ich ihn wirklich mag und ihn sehr schätze und..."



    "Dass ich ihn mag...dass ich ihn schätze. Elaine, du müsstest dich hören", entrüstete sich Marietta. "Der Job beim Anwalt bekommt dir glaube ich nicht. Kein Wunder, dass Raj sich nicht traut, dir näher zu kommen, wenn du hier die unnahbare Eisprinzessin spielst."



    "Ich verstehe dich einfach nicht", fuhr Marietta fort. "Ich dachte, du liebst ihn. Warum kannst du es ihm dann nicht einfach mal zeigen? Wo ist dein Herz, Elaine?"
    Elaine klickte auf "Senden". Dann drehte sie sich zu Marietta um.
    "Hör zu, du möchtest nicht, dass ich mich in dein Leben einmische", begann sie.



    "Dann akzeptiere aber auch, dass ich nicht möchte, dass du dich in meine Angelegenheiten einmischst." Elaine stand auf. "Schreib du deine E-Mails wie du willst und ich schreibe meine, wie ich will! Und jetzt lass mich in Frieden, okay?"



    Mit diesen Worten ließ Elaine die verdatterte Marietta stehen und verließ das Zimmer, um sich für die Arbeit fertig zu machen.
    Warum ging Elaine gleich so in die Luft, fragte sich Marietta. Ob sie irgendeinen Nerv getroffen hatte? Sie hatte Elaine doch nur ein wenig wachrütteln wollen. Irgendetwas stimmte da ganz und gar nicht zwischen Elaine und Raj. Aber warum sagte ihr Elaine nicht, was los war? Sie konnten doch sonst immer über alles reden.

    [SIZE=4]J[/SIZE][SIZE=4]ane Austen goes 21st century: [/SIZE]


    Meine aktuelle FS: Mit Herz und Verstand



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    Meine neue FS, die ich angekündigt hatte, wird wohl etwas warten müssen. Meine Downloads etc. funktionieren mit Haustiere nicht mehr. Die Installation hat mir ziemlich das Spiel zerschossen. Werde wohl auf einen Patch warten müssen.


  • Am Nachmittag war Elaine von der Arbeit schon wieder zurück, weil sie mittwochs immer einen kurzen Tag hatte, als es an der Tür klingelte. Anne machte auf und draußen stand eine mit hektischen roten Flecken übersäte, aufgeregte Martha.



    "Oh Anne, ich habe wunderbare Neuigkeiten und möchte den Mädchen einen Vorschlag machen!", sprudelte Martha. "Also, eine Bekannte von mir, Meredith DeWitt, besitzt ein Hotel in London und richtet dort die Premiere eines Musicals aus. 'John und Jackie'...über die Kennedys. Sie hat mir und Conrad zwei Karten für diese Premiere im Dominion Theatre geschickt. VIP-Karten mit Eintritt zur anschließenden Premieren-Feier in Merediths Hotel!!"



    "Stellen Sie sich vor. Die Darstelller alle einmal hautnah erleben. Das wird großartig! Nun ja...Conrad macht sich überhaupt nichts aus Musicals und da hatte ich eine Idee. Ich habe Meredith angerufen, ihr die Situation erklärt und sie gefragt, ob es irgendwie möglich wäre, eine weitere Karte zu bekommen, so dass ich Ihre Mädchen mitnehmen könnte. Und Meredith war so lieb, mir tatsächlich noch eine Karte zu schicken. Ist das nicht großartig?"



    Sie sah Marietta, die das Gespräch vom Wohnzimmer aus mitverfolgt hatte und strahlte sie verzückt an.
    "Und Sie wissen, wer Meredith DeWitts Neffe ist, nicht wahr, Kindchen? Ihr Alex. Sie könnten ihn überraschen."
    Anne fand endlich Gelegenheit, sich in Marthas Redeschwall einzuklinken: "Das ist furchtbar nett von Ihnen, Martha. Würden Sie die Mädchen dann wieder mit zurücknehmen? So spät fährt ja nichts mehr hier raus und ein Hotelzimmer können wir uns beim besten Willen momentan nicht leisten."
    "Das habe ich ja ganz vergessen", rief Martha. "Natürlich fahren wir gleich für das ganze Wochenende. Wir haben eine Wohnung in der Stadt mit einem hübschen Gästezimmer, das sich die Mädchen dann allerdings teilen müssten. Dann könnten wir am Samstag vielleicht noch ein bisschen Shoppen gehen."



    "Oh Mum, das hört sich fantastisch an!" rief Marietta begeistert. "Bitte, dürfen wir mit Martha nach London?"
    Die Aussicht, Alex so schnell schon wiederzusehen reizte Marietta noch weitaus mehr als die Aussicht, auf einer Musical-Premiere hautnah mit dabei zu sein.



    Auch Elaine kam jetzt die Treppe herunter und wurde von Martha in begeistert plapperndem Ton in die Neuigkeiten eingeweiht.
    "Jetzt muss nur noch Ihre Mutter zustimmen", lachte sie. "Und dann kann es losgehen. Wie lange müssen Sie am Freitag arbeiten, Elaine?"
    "Bis drei Uhr", sagte Elaine.
    "Fein, dann könnten wir um vier Uhr losfahren", meinte Martha, "Conrad ist so lieb und fährt uns."



    "Das wäre wirklich toll. Danke, dass Sie an uns gedacht haben, Martha. Das ist wirklich sehr nett", sagte Elaine. "Mum, hast du was dagegen, wenn wir fahren?"
    "Nein, natürlich nicht", antwortete Anne. "Ich finde die Idee ganz toll. Auf die Weise bekommt ihr mal wieder ein bisschen Action geboten. Hier ist für euch ja wirklich sehr wenig los. Vielen Dank, Martha!"



    "Gut. Dann packen Sie schicke Sachen ein für die Premiere...oder vielleicht finden wir Samstag auch in der Stadt noch etwas", sagte Martha. "Handtücher und Bettwäsche und so etwas brauchen Sie nicht, das ist im Apartment alles vorhanden. Conrad und ich sind ohnehin viel zu selten da. So wird die Wohnung auch mal wieder genutzt." Sie lachte. "Also, wir holen Sie dann Freitag pünktlich um vier hier ab. Am besten kommen Sie schon mit Ihrem Gepäck zur Straße. Ich freu mich!"
    "Ja, wir auch", rief Marietta. "Vielen Dank, Martha!"


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  • Die Fahrt dauerte knapp zwei Stunden, denn das Apartment lag etwas außerhalb der Stadt. Conrad setzte die drei Frauen ab und half ihnen noch die Koffer hochzutragen, dann machte er sich wieder auf den Weg. In der Wohnung führte Martha die beiden Mädchen direkt ins Gästezimmer.
    Marietta und Elaine stellten ihre Koffer ab und schauten sich begeistert in dem gemütlich eingerichteten Zimmer um.
    "Hier ist also das Gästezimmer. Das Bett ist frisch bezogen. Handtücher lege ich Ihnen gleich noch raus", sagte Martha. "Hach, ich freue mich so, dass wir endlich einmal wieder Gäste hier haben. Das wird sicher ein schönes Wochenende."



    Marietta und Elaine machten sich gleich daran, ihre Kleider auszupacken und sie in der Kommode zu verstauen. Morgen früh würden sie erst einmal in die Stadt fahren und sich etwas zum Anziehen für die Premiere kaufen. Elaine hatte gerade von Ms Lloyd einen Gehaltsvorschuss bekommen und wollte Marietta etwas Geld leihen. Schließlich wollten sie nicht wie zwei Landpomeranzen aussehen, wenn sie auf der Premierenparty im Hotel Esplanade auftauchten.



    "Mensch, Marietta!" rief Elaine begeistert. "Es ist richtig schön hier, findest du nicht?"
    Marietta nickte.
    "Ich freue mich richtig auf das Musical. Gerade gestern habe ich noch darüber in der Zeitung gelesen. Angela Gray wird Jackie Kennedy spielen. Und Greg Myers ist John F. Kennedy."
    "Angela Gray?" fragte Marietta erstaunt. "Ich dachte, die macht nur Filme. Wusste gar nicht, dass die auch singen kann."
    "Doch, doch", sagte Elaine, "so hat sie angefangen. Beim Musical wurde sie entdeckt und ist so zum Film gekommen."



    In der Zwischenzeit hatte Martha in der Küche zum Abendessen eine große Portion Pfannkuchen gezaubert.
    "Himmel, Martha. Die sind lecker!" lobte Elaine. "Ich muss aufpassen, dass ich nicht zu viele davon verdrücke, sonst passe ich morgen in kein Kleid mehr."
    "Da können Sie aber noch eine ganze Menge mehr Pfannkuchen essen", lachte Martha. "Sie sind doch ein Strich in der Landschaft."



    "Ähm, Martha..." begann Marietta, "dürfte ich vielleicht gleich einmal kurz telefonieren? Es ist nur ein Ortsgespräch."
    "Na, du verlierst aber auch keine Zeit", lachte Elaine.
    "Ich glaube, ich kann mir schon denken, wen Sie anrufen möchten, Marietta", zwinkerte Martha.
    "Eigentlich wollte ich ihn morgen überraschen, aber ich dachte, ich rufe ihn doch lieber heute schon an. Vielleicht hat er morgen Mittag oder Nachmittag kurz Zeit, um sich mit uns in der Stadt zu treffen", sagte Marietta.



    "Es ist wirklich sehr nett von Ihnen, dass sie uns eingeladen haben, Martha", sagte Elaine. "Ich freue mich schon wahnsinnig auf das Musical morgen Abend. Gerade habe ich schon zu Marietta gesagt, wie aufgeregt ich bin, dass wir Angela Gray so aus nächster Nähe zu sehen bekommen."
    "Ich bin auch schon ganz aufgeregt", lachte Martha. "Greg Myers ist ja auch nicht zu verachten. Meinen Sie, es wäre unangebracht auf so einer Premierenfeier nach einem Autogramm zu fragen?"
    "Ich weiß nicht", antwortete Elaine. "Ich war ja noch nie auf so einer Feier. Aber Ihnen wird doch niemand böse sein können, Martha. Auch Greg Myers nicht."
    Martha lachte.



    Als sie mit dem Essen fertig waren, half Elaine Martha noch in der Küche, während Marietta im Telefonbuch nach der Nummer des Hotels suchte. Sie hatte in den letzten Tagen mehrfach versucht, Alex auf dem Handy zu erreichen, aber er schien es die meiste Zeit ausgeschaltet zu haben. Jedenfalls erreichte sie immer nur die Voicebox. Abends hatte er ihr allerdings immer eine SMS geschickt. Er hatte eben schrecklich viel zu tun.



    Endlich hatte Marietta die Nummer gefunden und tippte die Zahlen in die Tastatur. Hoffentlich bekam Alex keinen Ärger mit seiner Tante, wenn sie ihn einfach im Hotel anrief. Andererseits, was sollte sie dagegen haben, wenn er nur ganz kurz einmal telefonierte. Sie wollte schließlich nicht stundenlang mit ihm quatschen, sondern ihn nur fragen, ob er sich morgen mit ihr zum Mittagessen oder zum Kaffee in der Stadt treffen konnte.


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  • Hey tolle Fortsetzung... na ich hoff das Alex sich freut:) ... nicht das es ne böse Überraschung gibt!!:angry Hoffe es geht bald weiter.. du schreibst echt toll und die Bilder sind auch schön...

    Hmm noch was:misstrau .. ne leider wüsst ich nu nichts mehr.. die FS ist einfach toll!!!:D

    :jojo LG Lilly_1980


  • "Hallo?" fragte Marietta in den Hörer. "Ja, hier ist Marietta Burwood. Ich würde gern mit Mr Alex De Witt sprechen."
    Sie lauschte auf die Stimme am anderen Ende.
    "Nein nein, ich möchte nicht buchen", wehrte sie ab.
    "Oh, nein. Eine Beschwerde habe ich auch nicht. Es ist privat."
    Sie lauschte wieder.
    "Danke, das ist nett."



    Seichte Popmusik erklang, während Marietta darauf wartete, dass die Rezeptionistin sie in Alex Büro durchstellte.
    "Ja, ich bin noch dran", sagte sie, als die Dame sich nach einer Weile wieder meldete.
    "In einer Besprechung...achso. Hm...dann muss ich es wohl später noch einmal versuchen."
    "Ach so...na ja, könnten Sie ihm einfach ausrichten, dass ich in London bin und dass er mich auf dem Handy erreichen kann, sobald er wieder Zeit hat?"
    Die Rezeptionistin nahm ihre Nachricht auf.
    "Vielen Dank. Auf Wiederhören", sagte Marietta und legte den Hörer auf.



    Marietta ging zurück ins Zimmer. Sie seufzte. So hatte sie sich das natürlich nicht vorgestellt. Sie schaute aus dem Fenster auf die Silhouette des Stadtzentrums, die sich am Horizont abmalte. Irgendwo da war Alex. So nah und doch nicht zu erreichen. Marietta zuckte mit den Schultern. Na ja, er würde sich schon melden und spätestens auf der Premierenfeier würde sie ihn ja sehen, dachte sie und machte sich daran, die Koffer unter dem Bett zu verstauen. Sie war auf sein überraschtes Gesicht gespannt.





    Den gesamten Samstagvormittag hatten die Burwood-Mädchen damit verbracht, von einem Geschäft ins Nächste zu ziehen und nach dem passenden Outfit für den Abend zu suchen. Dann waren sie mit Martha eine Kleinigkeit essen gegangen und waren anschließend noch einmal mit Martha an den teuren Geschäften der Bond Street vorbeiflaniert und sich buchstäblich die Nasen an den Schaufenstern der Designer-Outlets plattgedrückt. Hier hätten sie sich natürlich nicht einmal ein T-Shirt leisten können, aber es machte einfach Spaß, wenigstens mit den Augen ein wenig im Luxus zu schwelgen.
    Als es Abend wurde, war Marietta schließlich ein einziges Nervenbündel.
    "Wo hab ich denn jetzt schon wieder die Haarnadeln hingelegt?" fluchte sie. "Ich drehe noch durch. Heute sehe ich Alex endlich wieder, da muss ich gut aussehen!"



    "Oh nein!" rief sie und betrachtete sich kritisch im Spiegel, während sie sich schminkte und frisierte. "Ich glaube, ich kriege da einen Pickel. Guck doch mal!"
    "Ach was", lachte Elaine. "Du siehst toll aus. Da ist nichts zu sehen. Mach dir keine Sorgen, Marietta. Außerdem sehen Männer ohnehin nur Umrisse. Zumindest habe ich das neulich in der Cosmo gelesen. Wenn also dein Ausschnitt tief genug und das Kleid eng genug ist, ist das Letzte was ihm auffällt ohnehin der Pickel." Sie kicherte.
    "Sehr witzig, Elaine!" schmollte Marietta. Sie konnte es nicht vertragen, dass Elaine sie damit aufzog, schließlich war das eine ernste Angelegenheit.



    Elaine hatte inzwischen schon ihr Kleid angezogen. Sie setzte sich aufs Bett und schlüpfte in ihre Schuhe.
    "Im Ernst, Marietta. Du siehst hübsch aus und von einem Pickel ist nichts zu sehen. Alex wird lang hinschlagen, wenn er dich sieht. Ganz bestimmt."




    "Meinst du?" fragte Marietta und lächelte. "Zeig mal, das sitzt noch nicht ganz richtig", sagte sie und zupfte Elaines Rock zurecht. "Das ist wirklich ein total schönes Kleid. Das steht dir richtig gut, Elaine. Du solltest öfter mal so etwas anziehen."



    Dann setzte sich Marietta noch einmal an die Frisierkommode und bedachte ihr Spiegelbild mit einem äußerst kritischen Blick.
    "Na ja...ich packe zur Vorsicht doch noch den Abdeckstift in die Handtasche", sagte sie. "Falls das Ding doch noch dicker wird."







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