Bibi62, SarahO, Smeagol und Nerychan
Vielen Dank für eure Kommentare
Meine Festplatte hatte beschlossen den Geist aufzugeben. Die Neuorganisation aller Dinge die zur Fotostory gehören hat viel Zeit gekostet. Nun gut - heute geht es weiter
Wieviel Bücher hatte Alexander Fabergé schon über das Leben im Mittelalter gelesen, jetzt würde er alles hautnah selbst erleben können. Ein Besuch auf einem Marktplatz - die vielen Menschen und all die neuen Eindrücke. Zusammen mit Gloria machte dies noch mehr Spaß. Nachdem sie sich umgezogen hatte gingen sie vom herrlichen Anwesen Arthurs durch die Gassen zum Marktplatz hinab.
„Wie fühlst du dich, Alexander? Fürchtest du dich nicht ein wenig so viel Neues jeden Tag zu erleben?“, fragte Gloria.
„Fürchten eigentlich nicht. Du bist ja bei mir. Aufregend ist es aber schon. Ich bin schon so gespannt was du mir zeigst“.
„Sag – wie gefällt dir mein Kleid“
„Es ist sehr schön, doch schöner ist dein liebliches Gesicht – meine Liebste“.
„Ja – wirklich?“
„Wirklich, wirklich“
Als Fabergé der hübschen Gloria in die Augen sah konnte er nicht anders als ihr einen Kuss auf die Lippen zu hauchen. Schüchtern erwiderte sie ihn und blickte sich dabei nach allen Seiten um.
„Das solltest du besser nicht so schnell wieder tun“.
„Hat es dir nicht gefallen?“, fragte Fabergé.
„Ach mein Liebster – ich möchte gar nichts anderes mehr tun. Aber ich will nicht als Hure auf dem Scheiterhaufen enden und dein Kopf ist mir zu schade für das Hackepeil“.
„Aber es war doch nur ein Kuss...“
„Du kommst wirklich aus einer völlig anderen Zeit. Solche Dinge tun hier in Camelot nur Menschen die einander versprochen sind und bald heiraten werden“
„Und wie wird man versprochen?“
„Ich habe dabei am wenigsten etwas zu sagen, Alexander. Wer um meine Hand anhalten möchte muss sich mit meinen Vater einigen. So ist das bei uns seit Generationen“.
„Schau mal, hier wohnt Isegrimm die Kräuterfrau“, zeigte Gloria auf ein kleines Häuschen. Eine alte Frau hockte neben der schäbigen Behausung und zerstampfte irgendwas in einem Mörser.
„ISEGRIMM“...
„Arrgh“
„Sei gegrüßt, Isegrimm. Na was machen deine Glieder?“
„Gloria, mein Kind – du bist es. Lass dich ansehen. Mir geht es ganz gut. Jakob, der Sohn des Bäckermeister, versorgte mich jeden Tag mit Wasser. Ich konnte diese schweren Tonkrüge einfach nicht mehr tragen“
„Es ist bestimmt ein guter Junge“, meinte Gloria.
„Und so ein gescheiter Bursche. Stell dir vor er hat sich aus Holzteilen ein eigenartiges Gefäß gemacht und trägt es mit einem Lederriemen umher. Wie sagt er – ach ja Empa“
„Na Lancelot was sagst du dazu?“, drehte sich Gloria zu Fabergé um.
„Sehr interessant. Ich hab so etwas schon wo anders gesehen. Dort sagen die Leute Eimer oder Kübel dazu“
„Nicht möglich“, war die Alte total verwundert.
„Darf ich dir vorstellen – Ritter Lancelot. Er kommt aus Gallien“, sagte Gloria.
„Lancelot? Du hast mein Mädchen gerettet“
„Ich war zur rechten Zeit am rechten Platz, Mutter Isegrimm“, hoffte Fabergé dass er die Alte richtig ansprach.
„Ich danke dir von ganzen Herzen, mein Sohn. Ja ganz Camelot dankt dir für diese gute Tat. Du hast dir wahrlich schon deinen Platz im Himmelreich verdient“, sagte Isegrimm.
„Wir müssen leider weiter, Isegrimm. König Arthur bat mich die Marktleute zu treffen. Er will wissen wie es mit der Ernte steht und wo Not besteht“
„Lang lebe König Arthur – ein König der selbst eine alte Frau wie mich nicht vergisst“
Danach verabschiedeten sich Gloria und Lancelot von Mutter Isegrimm die ihnen noch einige Beutel mit Kräuter zusteckte.
Ganz wichtig für die bevorstehende Ernte war die Vorbereitung einer genügenden Anzahl von Gefässen zur Lagerung. Daher besuchte Gloria, gleich zu Beginn, den Töpfermeister Parzival.
„Vor allem Olivenöl wird in großen Tonkrügen gelagert aber auch vieles mehr“, erklärte Gloria. „Wie bereitet ihr euch zu Hause auf den Winter vor?“.
„Ob du es verstehen kannst oder nicht – eigentlich gar nicht. Bei uns bekommst du sogar mitten im Winter frisches Obst und Gemüse, ja alles was du willst“
„HEXER. Sagt das bloß keinem anderen, sonst muss ich dich vom Scheiterhaufen retten“, grinst Gloria den verdutzten Zeitreisenden an.