Beiträge von Nerychan

    Irgendwie schein ich mit meinem Schreibrausch nicht allein zu sein.;)
    Das war nicht nur viel, sondern auch noch gut geschrieben. Vor allem natürlich die Szene zwischen Friedbert und Terry. Da musst' dich nicht entschuldigen, dass es einen (!) Tag länger gedauert hat.


    Tja, was hat der liebe Terry da bloß angestellt, was?


    Dabei finde ich es gar nicht schlimmer, dass es ein Mann war, eher logischer. Ich glaube, mit einer Frau wäre es ihm gar nicht erst passiert. Dafür liebt er seine Lara zu sehr. Aber ein Mann ist etwas, dass er nicht kennt (als Liebhaber versteht sich)


    Und ihm allein kann man die Schuld auch nicht anlasten.
    Laras Reaktion auf seine Eröffnung wegen Lars war ja wohl bilderbuchreif. Kein Gedanke daran, dass der Junge ihr immerhin auch nichts erzählt hatte, wie auch, sie war ja nie da, dass er bei seinem Auszug auch keinen Gedanken an seine Mutter verschwendet hat.
    Und dann seinem Mann so was an den Kopf zu werfen: du bist so unfähig. Also wirklich Lara, hast du deine Augen im Labor vergessen? Oder warum sonst hast du nicht gesehen, wie fertig dein Mann war?:angry


    Wenn man sich statt die Probleme gemeinsam zu bewältigen, einfach einschließt und die Welt, speziell den Partner damit aus, muss man sich nicht wundern, dass so was passiert.


    Armer Terry! Himmel, tut der mir leid. Der "gute" Friedbert hat ihn sozusagen regelrecht vom Hocker gehauen und jetzt muss er damit leben. Verdrängen kann er das nicht.


    Hier hat der Friedbert aber eine andere Ader als in deinen LJ Strangetown Geschichten. So forsch ist er da nicht.
    Er scheint genau zu wissen, wie man das Blut eines Mannes zum Kochen bringen kann. Und er nimmt sich, was er haben will, ganz ungeniert. Der könnte vermutlich jedem gefährlich werden.
    Armer, armer Terry!:eek:

    Ich gebe dir recht, die beiden passten ganz gut in diesen Teil und haben ihn sehr bereichert.
    Aber irgendwie ist es nicht besonders gut, wenn ein Schüler seine Lehrer so in Aktion erlebt. Schon gar nicht, wenn dieser Schüler Ahmik ist, der ja nun zwei und zwei zusammen zählen kann. In dem Zusammenhang sollte Chuck vielleicht auch etwas vorsichtiger sein, was er erzählt, und wem. Man hat ja gesehen, dass er sich so seine Gedanken macht.


    Ahmik Bishoo ähnelt Lex Luthor? Jetzt wird er erst recht interessant. Geht es hier um den harten Businessman oder um Lex' kriminelle Energie? Darüber wüsste ich gern noch mehr. Auch weil ich Ahmik schon ganz gern hab.


    Der sollte jetzt endlich mal bei seinen Eltern mit der Sprache rausrücken. Warum zögert er eigentlich solange? Hat er Angst, sie würden ihn nicht lassen? Also bei der Vergangenheit und dem Umgang, den sowohl die Eltern als auch die Kinder dadurch haben, ist das nicht wirklich anzunehmen.
    Also los Junge, schnapp dir deine Mutter und führe mal ein schön langes Gespräch mit ihr. Ist doch gerade die perfekte Gelegenheit, über Mum's nächtliches Geständnis muss man sowieso reden.

    Also ich verstehe Niko nur teilweise. Ich verstehe den Schmerz um den Verlust, die Hilflosigkeit, ihr nicht helfen zu können.
    Ich verstehe nicht seinen Hang zur Grausamkeit, mit dem er Lena quält. Das scheint er mit seiner Schwester gemeinsam zu haben.


    Nele ist nicht nur ein hübsches, sondern auch ein tapferes Mädchen. Und kümmert sich wirklich um ihre Schwester. Sie steht absolut auf meiner Sympathieliste.


    Dass der Selbstmordversuch früher oder später kommen musste, war klar. Und dass sie trotzdem leben will, macht doch schon mal Hoffnung. Der "liebe" Niko und seine Schwester haben sie also noch nicht ganz klein gekriegt.
    Das Bild mit dem "Engel"(?) ist interessant. Schutzengel(?), Lenas Überlebenswillen (?). Es wird schon dadurch interessanter, dass ihr ihn (sie) mit keinem Wort im Text erwähnt habt.


    Ansonsten hab ich an den Bildern (aus der vorletzten) FS nix weiter auszusetzen. Das Zzzz lässt sich nicht immer vermeiden, die Animation kommt leider immer zu früh und selbst dann, wenn man die Sprechblasen ausschaltet. Dumm geregelt von Maxis finde ich.
    Und die einzigen Bilder, auf denen wenig zu sehen ist, sind die beiden von Niko und Nele auf dem Friedhof. Halb so wild, der Friedhof ist halt neu angelegt worden, nachdem der alte wegen Überfüllung geschlossen werden musste.<gg>


    Eure Geschichte nimmt immer mehr die Züge einer psychologischen Achterbahnfahrt an. Das gefällt mir und ich werde euch abonnieren.


    Nachdem Nicolas rechts und links von Mutter und Schwester flankiert mit gewzungen wirkendem Lächeln die Vandermeres begrüßt hatte, verspürte er nur wenig später eine tiefe Erleichterung, als er Justin aus seinem Sportwagen steigen sah.
    „Toller Schlitten!“ gratulierte er ihm. „Seit wann hast denn den?“ Sein Freund grinste.
    „Seit fast genau 48 Stunden. Allerdings passt mein derzeitiges Outfit nicht so ganz dazu.“ Er zeigte mit einer amüsiert schwungvollen Handbewegung an sich herunter und Nick verzog den Mund.
    „Ich weiß, es tut mir leid, dass ich dir das antun muss.“
    „Ach, DU tust es doch gar nicht. Es war deine Mutter, die mich eingeladen hat, und ich muss mich gleich noch mal bei ihr bedanken.“
    Nick riss die Augen auf.
    „Was?“
    „Na hör mal! Ohne ihre tolle Idee würde ich doch die Frau nicht kennen lernen, die es geschafft hat, dich aus deinem Schneckenhaus zu holen. Das ist jede langweilige Gesellschaftsparty wert!“



    „Aber jetzt mal was anderes!“ Justin wurde wieder ernst. „Was war das jetzt gestern mit dem Umzug nach England? Wieso so plötzlich?“
    „Du erinnerst dich, was ich dir über meine Familie erzählt hab?“ Justin nickte. „Der andere Zweig, der in England, der alte Graf ist gestorben, und meine Mutter ist die einzige in Frage kommende Erbin. Seit drei Tagen ist sie Countess of Carver und Viscountess Landsdown. Auf sie warten zwei riesige alte Schlösser in Sussex und Derbyshire samt zugehöriger Güter, ein Stadtpalais in London und zwei große Firmen. Und wie sie sagt, wird ihre Anwesenheit dort gebraucht. Das muss ich so hinnehmen. Aber...“
    „Aber was?“
    „Ich werde mitgehen, JD. Nicht wegen Mum, sondern wegen Bella. Sie braucht mich. Ich kann sie nicht im Stich lassen.“
    „Dich braucht immer jemand, Nick. Das war immer so und wird immer so sein. Tu es nicht aus Pflichtgefühl. Das macht keinen glücklich. Und dich am allerwenigsten. Weiß sie es schon?“
    [FONT=&quot]Nick schüttelte den Kopf.



    [/FONT] „JD!“ Eine glockenhelle Stimme ließ die beiden Männer herum fahren. Bella kam gerade aus dem Haus gelaufen, blieb auf dem Absatz stehen und stemmte die Hände in die Hüften. „Nick, du Schuft, du hast kein Wort darüber verloren, dass JD heute Abend auch kommt.“
    [FONT=&quot]„Und wenn, Prinzessin? Hättest du dann auf deine Verabredung verzichtet und stattdessen die ganze Nacht mit mir getanzt?“ fragte Justin lachend und schloss die kleine Schwester seines Freundes in die Arme. Er kannte sie schon seit sie ein kleines Mädchen war, faxte mit ihr herum, wann immer sie sich trafen und half ihr, wenn sie Schwierigkeiten hatte und Nick gerade nicht greifbar war. Es hatte sich einfach so ergeben und es blieb so, selbst wenn er aufgrund seiner vielen Reisen in den letzten Monaten nicht mehr ganz so viel Zeit aufbringen konnte.
    "Verzeih ihm, er hat es selber erst gestern erfahren. Für mein Erscheinen ist deine Mutter verantwortlich."
    "Mum?" Bella riss die Augen auf. "Du machst Witze?"
    "Nein, mach ich nicht."



    [/FONT] Sie schüttelte den Kopf, murmelte etwas von "Versteh ich nicht" löste sich aus seiner Umarmung, ging zwei Schritte zurück und drehte sich vor ihm. „Und?“
    „Was und?“ stellte er sich dumm.
    „Wie seh ich aus?“
    „Hmmm?“ Er tat, als müsste er erst darüber nachdenken. „Also ich weiß nicht, das Kleid, na ja, und die Frisur, oookeeeey?“
    „JD!“ kreischte Bella und knuffte ihn in die Seite.
    „Aua, aua!“ jammerte er scherzhaft und hob die Hände. „Ist ja gut, ich ergebe mich. Du siehst zauberhaft aus, Prinzessin! Nick ich fürchte, du musst dir jetzt dringend eine Flinte anschaffen, anders wirst du die Verehrer nicht mehr von deiner Haustür vertreiben!“
    Bella tat zwar, als wäre sie entrüstet, aber der rosige Schimmer, der sich plötzlich über ihre Wangen ergoss, sprach Bände.
    [FONT=&quot]„Sag mal, Nick, ist das nicht die Limousine deiner Mutter, die da gerade vorgefahren ist?“ erkundigte sich Justin und zeigte Richtung Straße. Amüsiert bemerkte er, dass Nicks Wangen auf einmal die gleiche Farbe annahmen, wie die seiner Schwester.



    [/FONT] Wenn er sich noch im Unklaren gewesen wäre, wie sehr es seinen Freund wirklich erwischt hatte, dann wurde die jetzt augenblicklich beseitigt, als er ihn auf die junge Frau zu gehen sah, die aus der Limousine gestiegen war und nun unschlüssig am Brunnen wartete. Statt sie zu begrüßen, starrte Nick sie jedoch einfach nur an.
    „Ich hab ihm ja gesagt, ihm würde der Mund offen stehen bleiben!“ flüsterte Bella, die ihm mit JD vorsichtig gefolgt war.
    „Das ist also die geheimnisvolle Celia.“ konstatierte JD und lugte weiter über die Schulter seines Freundes.
    „Ja, das ist sie!“ hauchte Nick fast schon ehrfürchtig und die Frau wandte den Kopf in seine Richtung.





    +++


    Ein paar Minuten später kam er immer noch missmutig aus dem Badezimmer. Zwar rührte ein gehöriger Teil seiner schlechten Stimmung von seiner Mutter und deren Eröffnung her, aber weitaus wütender war er auf sich selbst, weil er sich hatte gehen lassen. Er hätte Justins Angebot annehmen und heute früh mit ihm frühstücken sollen, um sich auszusprechen. Aber er war der Meinung, dass sein Freund heute Abend schon genügend leiden würde. Also hatte er stattdessen den ganzen Tag in der Klinik Patienten und Kollegen angebrummt, bis alle, die es konnten, sich möglichst weit von ihm fern hielten.
    „Hallo Bruderherz!“ begrüßte ihn Bella mit einem halbherzigen Lächeln, als sie seine grimmige Miene sah.
    „Was machst du denn hier?“ verlangte er zu wissen. „Ist mein Schlafzimmer, falls du das schon wieder vergessen hast!“
    [FONT=&amp]„Nein, hab ich nicht, ich dachte nur, na ja, ich .....“ stotterte sie und beschloss, doch lieber den Mund zu halten.



    [/FONT] Himmel, so angespannt hatte sie Nick noch nie gesehen. Er war erschreckend bleich, hatte tiefe Schatten unter den Augen und schaffte es nicht einmal mehr, sein berühmtes schiefes Lächeln aufzusetzen. Zeit, etwas zu unternehmen!
    „Mach’s dir gar nicht erst gemütlich“ warnte er seine Schwester, als er sah, dass sie auf sein Bett geklettert war. „Ich muss mich jetzt anziehen.“
    „Kannst du doch! Ich werd dich bestimmt nicht aufhalten.“
    „Bella!“
    „Was denn?“ fragte sie unschuldig. „Du willst dich ja nicht ausziehen, oder?“
    Nicolas stöhnte und ergab sich. Es hatte sowieso keinen Zweck. Fluchend holte er seinen Anzug aus dem Schrank und warf ihn in hohem Bogen auf den Schreibtischstuhl.



    „Und ich dachte schon, ich sei schlecht gelaunt.“ stichelte Bella und prompt kam Nicks Schuh angeflogen, der ihren Kopf nur knapp verfehlte und stattdessen eine der Lampen vom Nachttisch fegte. Aber der Teenager kicherte nur weiter.
    „Sag mal, Nick, muss ich dich jetzt eigentlich mit Mylord ansprechen?“ erkundigte sie sich nach einer Weile spöttisch, während sie ihm beim Anziehen zusah, griff aber vorsichtshalber gleich nach einem der Kissen, um dahinter in Deckung zu gehen. Aber diesmal flog ihr nichts um die Ohren. Stattdessen kam Nick selber, der sich gerade die Krawatte festgezogen und die Weste geschlossen hatte, und warf sich neben ihr aufs Bett.
    „Nur wenn ich dich Mylady nennen soll!“ Und da war es wieder, das schiefe Grinsen. Na also. Zufrieden lehnte sich Bella zurück.
    „Also rein theoretisch müsstest du das. Ich hab nachgesehen, weil Mum jetzt eine Countess ist, sind wir als ihre Kinder automatisch Lord und Lady. Ist doch irgendwie .... krass, nicht wahr?“
    [FONT=&amp]Nicolas lächelte schwach und nickte. „Voll krass, wirklich!“



    [/FONT] Dann wurde sie auf einmal wieder ernst und drehte sich weg.
    „Nick?“
    „Ja?“
    „Du wirst mir fehlen.“ sagte Bella unvermittelt und leise, ohne ihn anzusehen. Aber Nick spürte auch so, dass ihr jeden Moment die Tränen in die Augen treten würden. Und wenn er auch die halbe Nacht und den ganzen Tag darüber gegrübelt hatte, ob es wohl richtig sei, jetzt stand sein Entschluss fest.
    „Keine Angst, Kleines, ich lass dich nicht allein.“ Bellas Kopf fuhr nach oben.
    „Was?“
    „Ich komme mit.“ sagte er sanft und strich ihr mit dem Handrücken vorsichtig über die Haare. „Wir sind doch eine Familie, oder?“
    „Aber, .... aber das Krankenhaus, deine Arbeit. Du ....“
    [FONT=&amp]„Das ist doch nur ein Job. Das Krankenhaus findet schnell einen Ersatz. Und in England brauchen sie Ärzte genauso wie hier.“ Es fiel ihm keinesfalls so leicht, wie er sie glauben machen wollte, aber Bella war kein Dummkopf, sie wusste genau, was ihn das kostete und dass er es nur ihretwegen tat.



    [/FONT] Überglücklich und dankbar schmiegte sie ihre Wange in seine Hand und blieb eine Weile still liegen, bis ihr wieder etwas einfiel.
    „Und Celia?“
    Wie machte sie das nur? Immer den Nagel auf den Kopf zu treffen? Celia! Sie war der wundeste Punkt in dieser Sache.
    „Ich werde mit ihr reden.“ antwortete er mit einem neuen Seufzer. „Aber sie wird es bestimmt verstehen. Gerade weil sie sich an ihre eigene Familie nicht erinnern kann.“ Wen versuchte er da gerade zu überzeugen, Bella oder gar sich selbst? Wenn ja, dann war er nicht besonders erfolgreich!
    „Ich mag sie sehr, weißt du, Nick. Viel lieber als Caroline.“ gestand ihm seine Schwester beinahe geknickt, als wäre es ihm gegenüber unfair. Aber er zwinkerte ihr nur verschwörerisch zu.
    „Ich auch! Wir können sie ja gemeinsam überreden, mit uns umzuziehen. Zusammen schaffen wir es vielleicht.“
    [FONT=&amp]Bella stimmte ihm begeistert zu.



    [/FONT] „Ich bin schon ganz gespannt, was du für Augen machst, wenn sie nachher kommt.“ Erstaunt sah Nick sie an.
    „Wieso das denn?“ Ihr glücklich überlegenes Lächeln war mehr als nur verdächtig. „Bella?“ fragte er gedehnt. „Was habt ihr angestellt?“
    „Wir waren gestern zusammen einkaufen und beim Friseur. Jemand musste sich ja um sie kümmern!“
    „Und das warst ausgerechnet du? Du bist doch mit ihr nicht etwa bei Miss Blauhaar gewesen?“
    „Oh doch, bei Ariel. Ich weiß gar nicht, was du immer hast.“ schimpfte Bella in gespielt beleidigtem Ton. „Meine Haare hat sie doch gut hinbekommen, oder etwa nicht?“
    „Ja, man kann die falschen Strähnen nicht von den echten unterscheiden.“ Bewundert strich er über die lose herabhängenden Strähnen, die Ariel in der kunstvollen Steckfrisur befestigt hatte. „Warum lässt du dir die Haare nicht einfach länger wachsen?“
    [FONT=&amp]„Wieso? Ist doch so viel praktischer. Und außerdem will ich keine dieser Cheerleader-Schönheiten werden.“



    [/FONT] Dann winkte sie wieder ab. „Aber dazu hab ich ja eh keine Gelegenheit mehr.“
    Nick wurde einer Antwort enthoben, denn die Tür flog auf und ihre Mutter kam herein. Sie stutzte und betrachtete mit einer Mischung aus Unglauben und Entsetzen ihre Kinder auf dem Bett.
    „Sagt mal, seh ich nicht richtig?“ fragte sie und kam näher. „Draußen fährt die erste Limousine vor, und ihr liegt hier in aller Ruhe auf dem Bett?“
    „Wir hatten ein paar Dinge zu besprechen!“ informierte sie Nick ungewöhnlich kalt.
    „Das hätte doch sicher auch bis morgen warten können.“
    „Nein, das hätten sie nicht!“ Dann stupste er seine kleine Schwester an und schwang selber die Beine über die Bettkante. „Nützt ja alles nichts!“




    +

    ***



    Am nächsten Abend. Die Stimmung im Hause Blandfort war auf dem Nullpunkt angekommen. Bella, die inzwischen eingeweiht worden war, hatte sich nach einem ausgewachsenen Schreikrampf den ganzen Tag in ihrem Zimmer verkrochen und von dort aus missmutig die Vorbereitungen für den Tanz unterm Sternenhimmel nach dem Essen mit angesehen. Von Nick war weit und breit keine Spur. Erst durch Lucy, die zur Hilfe herübergekommen war, erfuhr sie, dass er den ganzen Tag in der Klinik gewesen war.
    Konfliktvermeidung durch „Mutter aus dem Weg gehen“, nannte er das. Trotzdem half es alles nichts. Unerbittlich rückten die Zeiger der Uhr vor und sie mussten zu dieser verfluchten Party.



    „Du wolltest mich sprechen, Mamà?“ Eingezwängt in Gwens neue Kreation, betrat Bella mit einer Bitterleidensmiene das Schlafzimmer ihrer Mutter und fand sie ebenfalls fertig vor dem Spiegel. „Wolltest du nicht ein anderes Kleid tragen?“ fragte sie verwundert. Catherine nickte.
    „Wollte ich. Aber das rote wäre heute Abend unpassend.“
    „Wieso das denn? Ich denke, du magst das rote?“
    „Ja, natürlich, dennoch geht es nicht anders. Immerhin haben wir einen Trauerfall in der Familie.“
    „Familie? Ha, über wie viel Ecken?“ schnaubte das Mädchen. „Sollen wir jetzt vielleicht auch noch Schwarz tragen?“
    Catherine beachtete es nicht. „Offiziell müssten wir sogar die ganze Gesellschaft absagen.“ belehrte sie stattdessen ihre Tochter, die sofort ein begeistertes Gesicht zog.
    „Nichts dagegen! Kann ich mich wieder umziehen?“
    „Arabella Frances!“ rief Catherine sie streng zur Ordnung. „Darüber reißt man keine Witze.“
    [FONT=&quot]„Nein!“ maulte Bella. „Darüber singt man Trauerlieder!“ Gefasst auf einen neuen Rüffel zog sie sofort den Kopf ein, doch diesmal beließ es die Mutter mit einem missbilligenden Blick.



    [/FONT] „Wieso müssen wir eigentlich?“ fragte sie nach einer kleinen Weile und Catherine wusste sofort, dass ihre Tochter nicht von der Party sprach. Na wenigstens redet sie überhaupt wieder mit mir, dachte Catherine. „Kannst du denn nicht einfach ‚Nein’ sagen, Mum?“
    „Das ist nicht so einfach, Liebling.“ Ihre Stimme wurde ganz weich, bat um Verständnis.. „Sieh mal, Bella, es geht doch nicht einfach nur darum, dass ich einen Titel, ein bisschen Geld und ein paar Juwelen von diesem Mann geerbt habe. Da sind die Güter, die zwei Industriegesellschaften, die ihren Hauptsitz nun mal beide in England haben, ganz zu schweigen von den Häusern. Da dreht es sich nicht nur um Geld, sondern um die Menschen, die dort leben und arbeiten. Ich bin jetzt für sie verantwortlich, genauso wie Nicolas es sein wird, wenn der Titel nach meinem Tod an ihn übergeht. Von Amerika aus kann ich das alles nicht managen, jedenfalls nicht in der ersten Zeit, wenn sich alle erst an die neue Situation gewöhnen müssen. Ich bin schon froh, dass ich nicht auch noch seinen Parlamentssitz geerbt hab. Vor ein paar Jahren wär’ das noch so gewesen.“
    „Parlament?“
    [FONT=&quot]„Oberhaus, Liebling!“ Bella verstand kein Wort und ihre Mutter lächelte nur, verkniff sich aber jeden Kommentar über ihr Schulwissen.



    [/FONT] Sie wandte sich um und ging zur Kommode an der gegenüberliegenden Wand. Bella folgte ihr mit den Augen.
    „Wenn du unbedingt nach England musst, warum kann ich dann nicht hier bleiben, bei Nick, oder willst du den auch mitschleifen?“ Catherine zuckte zusammen, und Arabella entschuldigte sich sofort.
    „Ich habe dich nicht allein zu ihm gelassen, als nur ein paar Straßen zwischen uns lagen, denkst du, ich ändere meine Meinung bei einem ganzen Ozean?“
    „Aber...!“
    „Bella, Nicolas ist Arzt. Seine Arbeitszeiten sind gelinde gesagt unregelmäßig. Er kann sich nicht um dich kümmern. Wie könnte ich als deine Mutter dich guten Gewissens hier mit ihm allein lassen, sag mir das?“
    „Aber hier sind alle meine Freunde!“ protestierte Bella noch einmal heftig, wohl wissend, dass es sowieso keinen Sinn machte.
    [FONT=&quot]„Du wirst in England neue finden!“ versicherte ihre Mutter denn auch schon, holte etwas aus ihrer Schatulle und schloss die Kommode wieder.



    [/FONT] Sie zog das widerstrebende Mädchen zum Spiegel und befestigte vorsichtig zwei Ohrgehänge an ihren Ohren.
    „Mum?“ flüsterte Bella ergriffen. „Die sind doch von deiner Mutter!“
    „Und die hatte sie von ihrer, die sie von ihrer Schwiegermutter bekommen hat usw. Sie stammen noch aus Cressidas Privatbesitz, deshalb gingen sie nicht an die Familie nach England zurück. Ich glaube, du bist jetzt alt genug, um sie zu tragen. Tu es mit Stolz, Lady Arabella Blandfort!“
    „An die Lady werd' ich mich nie gewöhnen, fürchte ich!“ seufzte Bella, während sie noch immer ehrfürchtig die filigranen Ohrringe anstarrte, deren kleine blitzende Diamanten mit dem matten Glanz der Perlen ihrer Mutter wetteiferten. Schon als kleines Kind hatte sie die bewundert.
    „Warten wir es ab, mein Kind!“ antwortete Catherine, während sie voller Stolz das Bild ihrer Tochter im Spiegel betrachtete. „Warten wir’s ab!“
    „Und jetzt werde ich sehen, wo dein Bruder bleibt.“
    [FONT=&quot]„Oh, oh!“ murmelte Bella leise vor sich hin. „Ärger im Anmarsch.“



    [/FONT] Sie ging hinüber zu seinem Schlafzimmer, klopfte und betrat den Raum. Keine Spur von ihm. Aber aus dem Badezimmer hörte sie das Wasser rauschen.
    Sie blieb vor der Tür stehen und rief seinen Namen.
    „Nicolas?“ Keine Antwort. Auch das Wasser verstummte. „Nicolas bitte, es wird Zeit, die Vandermeres werden bald eintreffen, ich kann sie doch nicht allein empfangen.“
    „Wieso nicht?“ kam es schnippisch aus dem Bad. „Und wenn du schon dabei bist, kannst du deine Party dann auch gleich allein weiterfeiern. Statistenrollen kann man ja leicht umbesetzen. Oder besser noch, streichen!“
    „Du redest Unsinn, Nicolas.“ schalt Catherine leicht genervt. „Und jetzt komm endlich raus, oder willst du dich den ganzen Abend hier verstecken?“
    „Wenn’s nach mir geht, ja!“
    [FONT=&quot]„Nicolas!“ Catherine stampfte mit dem Fuß auf, als sie wieder keine Antwort bekam. „Nicolas!“



    [/FONT] „Also das reicht mir jetzt!“ Entschlossen riss sie die Tür auf. „Du benimmst dich wie ein bockiges kleines Kind, Nicolas, und nicht wie ein erwachsener Mann!“
    „Wann ist dir denn aufgefallen, dass ich erwachsen bin, bevor oder nachdem du dich entschieden hast, mein Leben auf den Kopf zu stellen und mir nichts davon zu sagen?“
    Er stand ihr genau gegenüber, die Haare noch leicht feucht, neben sich das Rasierzeug. Doch er schenkte ihr nicht einmal einen Blick durch den Spiegel.
    „Ich hab’s dir doch gesagt“ erwiderte Catherine, die sich zum ersten Mal gezwungen sah, ihre Handlungsweise gegenüber ihren Kindern zu rechtfertigen. „Außerdem wurde doch nicht DEIN Leben auf den Kopf gestellt.“
    „Ach nein?“ Er knallte den Rasierer mit solcher Wucht auf die Marmorplatte, dass er zerbrach. „Wie verdammt noch mal würdest du das denn sonst nennen, wenn du einfach mit allem verschwindest, was nach Dad’s Tod von meiner Familie übrig ist, und ich nicht mal gefragt werde?“
    [FONT=&quot]„England ist schließlich nicht aus der Welt. Nicolas, bitte!“ machte sie einen neuen Versuch, das unerfreuliche Thema zu beenden. „Dies ist nicht die Zeit für Diskussionen über die Zukunft. Darüber können wir morgen immer noch reden. Jetzt haben wir eine Verpflichtung.“



    [/FONT] „Du wolltest wohl sagen, DU hast eine Verpflichtung. Hast du es so eilig, vor den anderen anzugeben?“
    Catherine zuckte zusammen, schon zum zweitenmal heute Abend. „Du bist ungerecht.“ sagte sie leise.
    Er drehte sich um und griff nach dem Handtuch. „Mag sein, Mutter, das muss ich dann wohl von dir haben. Und jetzt, falls du wirklich Wert auf meine Anwesenheit legst, wäre ich dir sehr verbunden, wenn du mich allein lassen könntest. Andernfalls schaffe ich es vermutlich nicht mehr rechtzeitig in meinen Anzug.“
    Catherine stand noch zwei Minuten stumm in der Tür und beobachtete ihn, wie er sich das Gesicht trocknete, die Haare kämmte, seine Sachen wegräumte. Wortlos, als wäre sie gar nicht da. Dann drehte sie sich um und verließ das Zimmer. Als sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, warf Nicolas in einem Anfall von wütender Verzweiflung die Haarbürste gegen die Wand.
    Ja, nach diesem Tag versprach der Abend das reinste Vergnügen zu werden.



    +

    Hautkrankheit?
    Gelbsucht?


    Also das ist bestimmt die außergewöhnlichste Erklärung für Aliens, die mir je untergekommen ist.


    Im Grunde kann der liebe Terry einem ja leid tun. Wo er doch eh schon so gestreßt und einsam ist, kriegt er jetzt gleich zwei Riesenschocks hintereinander. Da kann man durchaus mal die Beherrschung verlieren. Bin bloß gespannt, wie er das jetzt Lara beibringen will. Das .... könnte ... etwas schwierig werden.


    Tja Zeitmaschinen sind halt eine Sache, Aliens eine ganz andere.


    Kleine Frage, die nicht unbedingt hierher gehört. Der Sohn von (mal schnell nachguck, wie hieß der doch noch mal) Polli-Tech 9 (hihi), das ist doch Jonny, oder?


    „Och, das musst du nicht!“ wehrte Bella großzügig ab und strahlte doch übers ganze Gesicht. „Ich mag dich eben! Und Nick ist verrückt nach dir!“
    „Soso, ist er das?“ Celia schmunzelte zwar, wartete aber trotzdem gespannt auf die Antwort.
    [FONT=&quot]„Na klar!“ bestätigte Bella auch sofort. „Das sieht doch ein Blinder mit 'nem Krückstock. Außerdem bin ich es, die dankbar sein muss. Caroline ...“ sie brach ab, als müsse erst darüber nachdenken, ob sie das Celia wirklich erzählen sollte. „Caroline würde mir Nick wegnehmen. Sie mag keine Kinder!“ Ihr verzogenes Gesicht und ihr Ton machten beide deutlich, wie wenig sie sich für ein Kind hielt. „Aber bei dir ist das anders, denke ich. Du bist... einfach nett. Und Nick ist viel lockerer, seit er dich kennt, ehrlich!“ Sie kam ganz nah an Celia heran und flüsterte ihr ins Ohr: „Stell dir mal vor, neulich hat er sogar unter der Dusche gesungen. Du hättest mal Mum’s Gesicht sehen sollen. Er kann nämlich nicht einen Ton halten.“ Ungehemmt prustete sie los und auch Celia konnte sich des Lachens nicht erwehren. Nicolas, singend unter der Dusche und Catherine Blandfort mit schmerzhaft verzogenen Gesichtszügen vor der Tür, das war einfach zu köstlich.



    [/FONT] Aber Bella war noch längst nicht fertig mit ihrer Hilfsaktion.
    „Was nützt der schönste Fummel ohne die richtige Frisur.“ verkündete sie. „Glücklichweise kriegt man bei Gwendolynne beides!“ Und schon schleppte sie Celia nach nebenan und stellte ihr Ariel vor, die Friseurmeisterin, deren Haarfarbe Celia auf den ersten Blick zumindest ungewöhnlich erschien.
    Ihre Skepsis musste deutlich in ihrem Gesicht zu lesen sein, denn Bella versicherte ihr sofort, dass Ariel ihr Handwerk wirklich verstand.
    „Du wirst sehen, sie zaubert dir eine Frisur, dass Nick der Mund offen stehen bleibt. Und sie nimmt auch nicht jeden Kunden, nicht wahr, Ariel.“
    Die junge Frau nickte.
    „Nun komm schon Celia. Lass uns Caroline aus dem Feld schlagen!“ bat Arabella eifrig und Celia seufzte ergeben.
    [FONT=&quot]„Na ja, viel verderben kann man bei meinen Haaren sowieso nicht mehr. Die kann man höchstens noch ganz abschneiden.“



    [/FONT] „Aber, aber. Wer wird denn da so pessimistisch sein?“ fragte Ariel lächelnd, als sie sich zu Celia herunterbeugte, um ihr Haar zu untersuchen. „Ich kenne eine Menge Frauen, die würden alles dafür geben, solche Haare zu haben, wie Sie, Miss. Voll und seidig, kein Anzeichen für Spliss, völlig gesund...“
    „....und fransig, als hätte ich sie mit dem Messer abgeschnitten.“ beendete Celia ihren Satz.
    Ariel zog nur kurz die linke Braue nach oben, bevor sie Bella fragte, welches Modell ihre Freundin tragen würde.
    „Die 25“ antwortete Bella.
    [FONT=&quot]„Oh, das Traumkleid“ Ariel nickte zustimmend. „Ja, das passt zu Ihnen. Und ich hätte da schon eine Idee. Wenn Sie mir erlauben, Sie ein klein wenig zu verändern....“



    [/FONT] Was blieb Celia denn anderes übrig? Entweder ganz oder gar nicht. Sie wusste, es war im Grunde lächerlich. Doch, von Bellas liebenswürdigem Bemühen, ihr zu helfen mal abgesehen, wuchs in Celia selbst der Wunsch, Catherine Blandfort zu beweisen, dass man sich ihrer nicht schämen musste, auch und vor allem wegen dem, was Catherine ihr heute Nachmittag beim Tee erzählt hatte.
    [FONT=&quot]Und so ließ sie Ariel freie Hand, während Bella es sich im Hintergrund mit einem Buch gemütlich machte und nur hier und da einen kurzen Blick auf sie riskierte. Ihr Termin war ja erst morgen.



    [/FONT] Spät am Abend stand Nicolas draußen am Pool und wählte die Nummer seines besten Freundes.
    Soeben hatte er in seinem Schlafzimmer ein höchst unangenehmes Gespräch mit seiner Mutter hinter sich gebracht, und der Schock saß ihm noch in allen Gliedern. Wie konnte sie das tun? Es die ganze Zeit wissen, und ihn im Unklaren lassen. Hatte sie überhaupt eine Ahnung, was das für ihn bedeutete?
    Natürlich hatte sie das, sonst hätte sie ja nicht so lange geschwiegen. Sie wollte ihn nicht belasten, ihn verschonen, solange es irgend ging. Ha, warum musste sie nur immer so .... recht haben!
    [FONT=&quot]Und gerade als er wütend sein T-Shirt auf das Bett warf und mit Schwung die Tür hinter sich zuknallen wollte, da war sie an ihm vorbeigegangen, hatte gemeint, er solle sich erst einmal beruhigen und sie habe übrigens seiner Freundin (ein Wort, das ihr sichtlich schwer über die Lippen kam) einen Tischherrn besorgt, der ihm wohl auch genehm wäre.
    „Immerhin kannst du Caroline nicht so einfach vor den Kopf stoßen!“ äffte er sie in Gedanken nach.



    [/FONT] „Nick?“ Sein Freund gähnte am anderen Ende und Nick merkte erst jetzt, wie spät es wirklich war. „Was gibt’s denn?“
    „Ich wollte dir nur danken, dass du ja gesagt hast.“
    „Hä, was? Ach so, du meinst wegen morgen. Nicht der Rede wert. Kann dich doch nicht hängen lassen.“
    „Danke trotzdem.“ Nick holte tief Luft und schwieg. So lange, das Justin misstrauisch wurde.
    „Nick, was ist los?“ Aber er schwieg immer noch. "Also wenn du jetzt nicht gleich mit der Sprache rausrückst, komm ich rüber, und dann werd ich echt sauer!" drohte Justin. Mit Erfolg.
    „Meine Mutter will umziehen, mit Bella, ganz.“
    „Zu dir?“
    „Nein, nach England!“



    +++

    ***



    Celia war kaum aus Blandfort Manor zurückgekommen, hatte noch nicht einmal Gelegenheit, sich umzuziehen, da klingelte auch schon das Telefon und eine recht aufgeregte Arabella erkundigte sich danach, ob sie denn inzwischen fündig geworden sei. Du liebe Güte, das Abendkleid! Das hätte sie doch beinahe vergessen, so aufgewühlt wie sie noch immer war. Leider, so musste sie Nicks kleiner Schwester gestehen, war ihr Schrank mit einer Unzahl von Kleidungsstücken gefüllt, nur ein Abendkleid, das auch nur annähernd Catherines Ansprüchen genügen würde, war natürlich nicht dabei.
    „Dann hab ich die perfekte Idee!“ hatte Bella vergnügt ins Telefon gequietscht. „Komm in die Stadt, Jefferson Boulevard 379, ich warte dort auf dich! Nick hat mir Ausgang gegeben.“ Mehr hatte sie nicht gesagt und aufgelegt. Celia, die sowieso keine bessere Idee hatte, woher sie auf die Schnelle ein Abendkleid nehmen sollte, rief sich das nächste Taxi und fuhr los.
    [FONT=&quot]Und hier waren sie nun, im vermutlich teuersten Salon der ganzen Stadt. Aber Bella schien das nicht zu beeindrucken. Zielsicher ging sie auf die Empfangsdame zu und verlangte die Eigentümerin zu sprechen.



    [/FONT] „Meinst du denn wirklich, das klappt auf die Schnelle?“ fragte Celia, als sie mit Bella auf dem Sofa Platz nahm, während die überaus entgegenkommende Empfangsdame die Eigentümerin verständigte.
    „Na klar, warum denn nicht?“ lachte Bella, die immer noch ganz stolz auf ihre Idee war. „Das ist Mum’s Lieblingsschuppen, hier schleppt sie mich immer hin, wenn es mal wieder solche todlangweiligen Veranstaltungen wie morgen gibt. Man kann ja schließlich nicht zweimal das gleiche Kleid tragen. Also wenn du hier nichts findest, das sie zufrieden stellt, dann nirgendwo, glaub mir! Und du hast doch gesagt, dass es nicht am Geld liegt.“
    „Nein, dafür reicht’s gerade noch!“ murmelte Celia und tastete im Stillen nach dem kleinen Plastikkärtchen in ihrer Tasche, das Mara ihr nach der letzten Diskussion um Geld vor ein paar Tagen mit einem Naserümpfen in die Hand gedrückt hatte und sich als großzügige Kreditkarte herausgestellt hatte. „Trotzdem, hier gibt’s doch bestimmt nur Maßanfertigungen, oder?“
    „Ja und?“
    „Was mach ich, wenn mir nichts passt?“ Bella setzte eine erstaunte Miene auf, als würde sie scherzen.
    [FONT=&quot]„Du mit deiner Figur? Und selbst wenn, wo ist das Problem? Wenn’s nicht passt, wird es geändert. Das machen die hier über Nacht, falls nötig!“



    [/FONT] „Ah, da ist sie ja schon! Komm!“ Bella sprang auf und zog Celia energisch mit sich hinüber zu der Frau, die gerade den Raum betreten hatte.
    „Hallo Gwendolynne!“
    „Miss Blandfort!“ grüßte die Dame freundlich zurück. „Sie hätten sich nicht extra herbemühen müssen. Wir haben ihr Kleid gerade verpackt. Es wäre noch heute Abend ausgeliefert worden.“
    „Fein, dann kann ich es ja nachher gleich mitnehmen. Aber deshalb bin ich nicht hier, Gwen. Sondern ihretwegen!“ Sie zeigte auf Celia, die leicht verunsichert hinter ihr stand. „Meine Freundin braucht ganz dringend für morgen ein Abendkleid!“
    Die Frau musterte sie interessiert und wie es Celia schien, auch ein wenig taxierend, bevor sie nickte.
    „Da ließe sich bestimmt etwas passendes finden.“ erklärte sie und drehte sich um. „Bitte, folgen Sie mir meine Damen!“



    Sie führte die beiden in den angrenzenden Raum, wo Celia sich ein paar Mal um ihre eigene Achse drehen musste, während Gwens kritisches Auge ihre Proportionen abschätzte. Anschließend bat sie die Mädchen, in den Sesseln vor dem Laufsteg Platz zu nehmen.
    „Bevorzugen Sie denn bestimmte Farben, Miss oder Schnitte?“ wandte sie sich an Celia, als sie sich neben sie setzte.
    Tat sie das? Celia schluckte. Eine wirklich gute Frage, die sie beim besten Willen nicht beantworten konnte. Also schüttelte sie lediglich den Kopf und erwiderte diplomatisch: „Ich bin eigentlich offen für alles und verlasse mich ganz auf ihr Urteil.“
    [FONT=&quot]Sollte Gwendolynne das erstaunen, dann zeigte sie es nicht. Sie nickte lediglich, winkte ihrer Assistentin und nannte ihr ein paar Nummern, wobei sie hin und wieder einen kurzen Blick auf Celia warf, als wolle sie sich vergewissern, die richtige Auswahl getroffen zu haben.
    [/FONT]

    In der folgenden Stunde führte Gwendolynne ihnen eine Reihe ihrer, wie sie sagte, exklusivsten Kreationen vor. Während die beiden Models abwechselnd die Abendkleider präsentierten, hielt die Designerin einen kleinen Vortrag über Material, Schnitt und Trageeigenschaften und wurde nur ab und zu unterbrochen, wenn Bella sich zu Celia nach hinten beugte, sie frech angrinste und ihr dann solche Dinge zuflüsterte, wie: „Was meinst du, was Nick für Augen macht, wenn er dich in dem Fummel sieht.“ Oder: „Bei dem würde Caroline mit Sicherheit einen Schlaganfall bekommen.“ Die ganze Sache schien ihr nicht nur ungeheuren Spaß zu machen, nein es war nicht zu übersehen, dass die gute Miss Vandermere ganz und gar nicht in ihrer Gunst stand. Ganz im Gegenteil zu Celia, die ihr Herz offenbar im Sturm erobert hatte.
    [FONT=&quot]Und tatsächlich ertappte Celia sich selber immer wieder bei dem selben Gedanken. Wie würde Nick wohl reagieren? Und konnte sie wirklich mit jemandem wie Caroline Vandermere konkurieren?
    Aber etwas anderes bedrückte sie weit mehr. Dass sie Bella nicht sagen konnte, was Catherine ihr vor wenigen Stunden anvertraut hatte. Es kam ihr beinahe wie Verrat vor, denn immerhin würde sich ihr Leben von Grund auf ändern, und sie wusste noch nicht einmal etwas davon.


    [/FONT] Am Ende blieben die beiden Models in ihren letzten Kleidern auf dem Laufsteg stehen und Gwendolynne erhob sich.
    „Nun?“ fragte sie gespannt. „Hat Ihnen etwas gefallen?“
    „Alle!“ erwiderte Celia spontan und entlockte der Designerin damit ein erfreutes Lächeln. „Sie waren alle so schön, ich kann mich einfach nicht entscheiden, welchem ich den Vorzug geben sollte.“
    „Dann wäre es vielleicht das Beste, Sie probieren sie der Reihe nach an.“ schlug Gwen vor und Bella nickte sofort heftig.
    „Oh ja, das machen wir. Ich bin echt gespannt, wie dir die Sachen stehen!“
    Bei so viel Eifer konnte Celia nur noch eins tun, zustimmen.
    Später, als sie tatsächlich jedes einzelne der vorgeführten Modelle anprobiert und Bellas kritischem Blick vorgeführt hatte, standen sie beide im Umkleideraum, und Celia rückte ihr T-Shirt unter der Jacke zurecht.
    „Danke, Bella!“ sagte sie leise und ohne sich zu dem Mädchen umzudrehen. „Ich weiß gar nicht, warum du das für mich tust, aber ich bin dir wirklich dankbar.“




    +

    Ich finde es schön, dass du deine Geschichten jetzt auch hier veröffentlichst. Ist doch mal etwas ganz anders, dass jemand die Originalcharaktere von Maxis weiterentwickelt. Na ja, Merkwürdighausen/Strangetown bietet ja weiß Gott genügend Material, auch wenn dazu immer noch eine gehörige Portion Fantasie gehört. Aber davon hast du ja genug, nicht?;)
    Ich finde es auch gut, dass du die Orts- und Einrichtungsnamen beibehalten hast. Die kennt, denke ich, mit Sicherheit inzwischen jeder Sims-Spieler und dadurch wird das ganze noch .... authentischer.


    Die Bilder sind klasse geworden, scharf und gut zusammengestellt, wie ich es von dir gewöhnt bin.


    Muss ich jetzt noch sagen, dass ich deine Art zu schreiben sehr mag? Na klar, beim ersten Posting in einer neuen Geschichte darf ich das und tue es hiermit. Es ist flüssig und einfühlsam geschrieben. Bei Charakteren, die nicht immer nur "Normalos" sind, wie du sie dir vorgenommen hast, stell ich mir das gar nicht immer so leicht vor, ich meine, dass alles auch glaubhaft und nicht einfach nur komisch wirkt.
    Aber da können wir uns ja überraschen lassen.:eek:


    Der arme Terry, wirkt wie ein typischer Vertreter der Gattung Mann, der mit einer erfolgreicheren Frau gestraft ist, wobei der Erfolg an sich bestimmt nicht das Problem ist, sondern eher die Tatsache, dass die Familie irgendwie an ihm hängen bleibt.
    Und dann bekommt er nicht mal eine kleine Belohnung dafür. So einzuschlafen, ist schon .... frustrierend.


    Ach ... und Lara ist ein richtig hübsches Exemplar von Sim.<gg>


    Immer her mit der Fortsetzung!


    Ganz liebe Grüße
    Nery

    Ich kann mir nicht helfen, ich mag diese Aija kein Stück. Sowas hinterhältig, gemeines. Was ist das für eine Art, mit seiner Freundin umzugehen, nur weil man nicht einer Meinung ist.
    Und was sollte bitte die Behauptung, Lena hätte sie gestoßen? Genauso wie dieser letzte Ausruf! Wäre sie nicht wirklich tot, würde ich denken, aus irgendeinem Grund hat sie ihre Freundin reingelegt, um ihr den Mord anzuhängen. Aber sich dafür selber umzubringen, das wär schon hammerhart.


    Wie ihr seht (ich sprech euch jetzt als Creator einfach beide an), bin ich restlos verwirrt und voller Mitgefühl für Lena. Aber wenn Nele ihr wirklich helfen will, sollte sie sie zu einem Psychologen schaffen, Lena braucht Hilfe, dringend!


    Alles in allem scheint es eine sehr gelungen Story zu werden mit sehr gutem Text und perfekt passenden Bildern, oder umgekehrt. Eure Teamarbeit funktioniert jedenfalls wunderbar.


    Nur eine kleine Anmerkung noch. Vielleicht wäre es besser, wenn ihr euch auf eines einigt: entweder Kapitel 3 oder Chapter Three, deutsch-englisch gemischt wie bei Kapitel Three finde ich nicht ganz so gelungen. Aber wie gesagt, nur als Anmerkung am Rande.

    Das erste Bild ist schlau gemacht, keiner sieht die Füße, Illusion der ausgezogenen Schuhe perfekt.
    Sich an drei wachen (!!!) Leuten vorbeizuschleichen, darauf kann er auch stolz sein. Haben die Herrschaften auf ihren Ohren oder ihren Augen gesessen? Oder haben sie sich einfach krampfhaft den Mund zugehalten, um nicht laut loszulachen, wenn sie es eh alle wussten.


    Bäume pflanzen beim Nachsitzen. Wie witzig! Musste Janna das auch machen? Ach bitte versuch doch, die Szene irgendwo extra reinzubauen, das wär bestimmt absolut lustig!

    Die Mutter ist klasse! Wie trocken das rüber kam! Man konnte richtig hören, wie Ahmik der Kiefer runterklappte.
    Das ist ein interessanter und wie es scheint auch noch erfolgreicher Erziehungsansatz: erst tun wir so, als wüssten wir nichts über die nächtlichen Ausflüge unseres Kindes (was seinen Einfallsreichtum herausfordert, damit keiner was merkt) und dann lass ich ihn mit Erlaubnis weitermachen, ohne Vorträge zu halten (was dann wieder das Selbstbewusstsein stärkt). Eigene Erziehungsvorstellungen verarbeitet, Nath?

    Ahmik Bishop! Was hat der nur angestellt? Wieso leidet Lilah so darunter? Jetzt hast du mich neugierig gemacht. Bitte mehr Infos.
    Aber ernsthaft, du scheinst eine bösartige Ader zu besitzen: Ahmik Barnabas, das ist absolut grausam. Ahmik klingt ja noch interessant und ungewöhnlich, aber Barnabas? Ernsthaft, hat er sich noch nie bei dir beschwert?


    Dieser Chuck, hat der auch was mit den Wraith, Shield oder ähnlichem zu tun, oder ist er einfach ein ganz normaler Freund?
    Denn so was scheint in dieser Geschichte irgendwie Mangelware zu sein.
    Gespannt bin ich auf ihn jedenfalls sehr, wie weit er sich von Kev unterscheidet, denn das würde doch einiges über Harris aussagen, was er so für Freunde hat.

    Erstmal Taschentuch rüberreich für dich. Das war wirklich traurig, traurig und schön zugleich. Man hat gemerkt, wie sehr dein Herz geblutet haben muss.


    Ich hab mich doch so gefreut, als ich Ryan da sitzen sah, ich hätte mit Nana mitheulen können, aber jetzt laufen mir wirklich die Tränen runter. Arme Zoe, armer Teddy. Warum musste es ausgerechnet Teddy sein.
    Nein, ich weiß. Schon aus dramaturgischen Gründen ging das gar nicht anders. Wie hättest du ihn auch mit seiner unglücklichen Liebe leben lassen können!
    Trotzdem, es tut mir unendlich leid um ihn.
    Aber dafür wirst du Zoe doch jetzt wenigstens etwas entschädigen, ja? Gib ihr Lucas, er hat sich doch so gut entwickelt. Und was sie zu ihm über Nana und Ryan gesagt hat, dass sie ihm gut tun würde, ich denke, das trifft gleichermaßen auf sie zu.
    Bitte gib den beiden eine Chance.


    Und jetzt sollte Lucas seine Mutter anrufen, damit sie die Leute nach Hause schicken kann. Jason sollte sich um seine Geliebte kümmern, seine Mutter um eine Gebärmaschine und Nanas Mutter um eine Valium.


    Und dann möchte ich ganz zum Schluß deiner Geschichte doch ein Foto sehen mit einem schönen langen Kuss zwischen Nana und Ryan.


    Mehr geht im Augenblick nicht. Muss mir jetzt erstmal selber ein Taschentuch holen.



    Edit: Ok, zwei Taschentücher verbraucht, jetzt gehts mir besser.
    Und was mach ich dumme K..., les es noch mal, und fang gleich wieder an.
    Und denke mir, dass der liebe Ryan jetzt sehr sensibel sein muss, wenn er Nana Teddys Tod beibringt. Darum gehts doch bei dem, was er ihr sagen will, nicht?
    Und Ryan selber hat wohl auch ganz schon zu knabbern an der Sache.
    Ich denke zwar die ganze Zeit immer arme Zoe, aber immerhin war Teddy sein Freund, sein bester glaub ich.
    Ganz blöde Frage: das ist ja nun bei Zoes Gestammel nicht so genau rausgenommen. Sind die zwei zusammengestoßen? Ich meine, Teddy in einem Auto und Ryan in dem andern. Und Teddy ist zu schnell gefahren? Wenn ja, wird's Ryan doppelt treffen. Erst das mit seinem Bruder und jetzt das. Er wird sein Leben verfluchen.
    Aber das darf er nicht. Immerhin hatte das Ganze auch was gutes, denn wenn man genau darüber nachdenkt, dann hätte Nana Jason geheiratet (wenn du diesen Unfall nicht von vornherein geplant hättest). Und dann wären sie beide für den Rest ihres Lebens unglücklich geworden.


    Glücklicherweise ist auf deine romantische Ader Verlaß! Und genau deshalb bau ich darauf, dass du den verbleibenden beiden Paare jetzt nach all dem Schmerz und Unglück das Glück gönnst, das sie sich so hart erkämpft haben.
    Oder anders, gönn es dir einfach selber, du - ich zitiere dich selber - hoffnungsloser Schnulzenfan. Ich schließ mich dir an.


    [FONT=&quot]Sie führte Celia eine große freischwingende Treppe hinauf in den ersten Stock, vorbei an einer Unmenge von Skulpturen, Gemälden und kostbaren antiken Schränkchen, die mit ebenso kostbaren Dingen beladen waren. Dann öffnete sie eine Tür und betrat einen schlauchartig angelegten Raum, der ganz offensichtlich nur einem einzigen Zweck diente, der Präsentation von Porträts. Von überall an den Wänden starrten ihr die Gesichter längst verstorbener Menschen entgegen, allesamt Blandforts wie Catherine ihr mit hörbarem Stolz verkündete. Während sie mit ihr die Galerie abschritt, vorbei an der Urgroßmutter Leandra, deren kluge Heirat die Familie vor dem finanziellen Ruin gerettet hatte, fühlte sich Celia immer unwohler. Wenn Nicks Mutter erreichen wollte, dass sie sich klein und unbedeutend vorkam, dann hatte sie ihr Ziel erreicht. Soviel geballter Familiengeschichte vermochte sie kaum etwas entgegenzusetzen, nicht einmal Eltern konnte sie vorweisen.



    [/FONT] Schon war sie versucht, ihr das zu sagen und sich zu verabschieden, als ihr Blick plötzlich von einem Porträt ganz am Ende der Galerie angezogen wurde. Wie in Trance ging sie darauf zu, gefolgt von der erstaunten Catherine.
    Celia blieb neben dem Bild stehen, drehte sich um und fragte: „Wer ist das?“
    „DAS? Adrian Blandfort, Henry Blandforts Sohn, der letzte Viscount Landsdown. Er ist sehr jung gestorben, drüben in England. Und leider ohne Kinder, weshalb unser Familienzweig den Titel ja verloren hat. Daneben hängt seine Schwester, Lady Cassandra, von der wir anderen abstammen. Warum fragen Sie?“
    Celia überlegte. Konnte sie ihr das wirklich sagen? Es wäre garantiert ein Fehler, aber die Gelegenheit war einfach zu verlockend. Und die Enttäuschung, bei ihrer Suche noch keinen Schritt vorangekommen zu sein, ließ sie alle Vorsicht vergessen.
    [FONT=&quot]„Es klingt vermutlich verrückt,“ begann sie vorsichtig und Catherine hob auch prompt schon wieder die Augenbraue, „aber dieser Mann ist das Einzige aus meiner Vergangenheit, an das ich mich erinnere.“




    [/FONT] „Wie bitte?“ Catherine blieb regelrecht die Luft weg, was sollte diese Behauptung?
    „Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll, aber ich weiß genau, ich fühle es tief in mir drin, ich kenne ihn!“ sagte Celia, während sie beinahe geistesabwesend auf das Bild sah. Seine grauen Augen blickten ernst, aber gütig auf sie herunter, berührten sie auf ganz besondere Weise. Ein vertrautes Gefühl von Wärme und Liebe verbunden mit abgrundtiefer Traurigkeit breitete sich in ihr aus. Nichts und niemandem fühlte sie sich derart verbunden, nicht einmal Nick, das wusste sie in diesem Moment genau.
    „Woher sollten Sie meinen Vorfahren kennen?“ verlangte Catherine verächtlich zu wissen. „Er ist seit über zweihundert Jahren tot, Sie könnten also höchstens dieses Bild kennen. Es gibt nämlich nur dieses eine Porträt von ihm, nicht einmal in Landsdown Hall befindet sich eines. Um es gesehen zu haben, müssten Sie also schon einmal hier gewesen sein, und das meine Liebe, wüsste ich!“
    [FONT=&quot]Catherine war ehrlich empört. Glaubte diese Frau tatsächlich, sie könnte sich ihr mit dieser Theatervorstellung anbiedern?




    [/FONT] „Ich war auch schon mal hier, Mrs Blandfort!“ gestand Celia und drehte sich zu ihr um. „Und das ist noch gar nicht lange her.“
    „Pardon, wie war das?“
    „Ich war schon mal hier,“ wiederholte Celia, die inzwischen eingesehen hatte, dass sie besser nichts gesagt hätte. Aber nun war es ohnehin zu spät. Also konnte sie ruhig weiterreden. „Ich war mit Nicolas hier, vor ein paar Tagen. Aber nicht im Haus, sondern auf dem kleinen Friedhof im Garten.“
    „Was wollten Sie denn da?“ Im Augenblick konnte sich Catherine nicht entscheiden, an wessen Verstand sie zweifeln sollte, an dem dieser Frau oder aber lieber an dem ihres Sohnes! Was hatte diese Fremde auf dem Familienfriedhof zu suchen.
    „Nicolas wollte mir ein Grab zeigen, das er auf einem meiner Bilder erkannt hatte, das ich nach dem Unfall gemalt habe.“ versuchte Celia zu erklären und zeigte auf das Porträt neben sich.
    „Sein Grab!“



    Catherine brachte kaum noch ein Wort heraus. Ihre Gedanken überschlugen sich in ihrem Kopf. Welche Verbindung sollte dieses wildfremde Mädchen mit ihrer Familie haben? So hatte sie das nun wirklich nicht geplant. Die Dinge hatten eine Wendung genommen, die sie nicht verstand, denen sie aber unbedingt auf den Grund gehen musste.
    [FONT=&quot]„Ich denke, wir sollten wieder nach unten gehen, bevor der Tee kalt wird und dann, Miss Moreau, sollten wir unsere Unterhaltung noch einmal von vorn beginnen. Mir scheint, wir haben uns noch sehr, sehr viel zu erzählen.“



    [/FONT] Nachdem Celia Moreau gegangen war, griff Catherine mit noch immer zitternden Fingern aber dennoch entschlossen nach dem Telefon.
    „Guten Tag, Mr Sanderson!“ meldete sie sich, nachdem am anderen Ende abgenommen wurde. „Hier ist Catherine Blandfort. .... Ja, danke, gut. Ich weiß, es ist etwas kurzfristig, und Sie haben sicher Ihre Verpflichtung, aber Sie würden uns, mir persönlich und auch Nicolas einen großen Gefallen tun, wenn Sie uns morgen bei unserer Dinnerparty die Ehre geben könnten.“
    Sie wartete einen Moment, während ihr Gesprächspartner nachzudenken schien.
    „Darf ich fragen, warum Sie auf meine Gesellschaft solchen Wert legen, nicht dass ich das nicht zu schätzen wüsste.“ Catherine verzog das Gesicht. Er konnte es sich einfach nicht verkneifen. Am liebsten würde sie sofort alles zurücknehmen, aber das ging nicht. Sie brauchte ihn.
    „Wir erwarten noch eine weitere Dame, und nun fehlt uns ein Tischherr.“
    „Die Dame heißt nicht zufällig Celia Moreau, oder Mrs Blandfort. Nein, schon gut“ wehrte er ab, bevor sie ihm entrüstet widersprechen konnte. „Es ist mir natürlich ein Vergnügen, Ihrer überaus liebenswürdigen Einladung Folge zu leisten!“




    +++


    „Ich denke, Miss Moreau, Sie werden es mir verzeihen, wenn ich unser beider Zeit nicht mit höflicher Konversation verschwende, sondern gleich in aller Offenheit zur Sache komme!“
    „Ich würde das begrüßen, Mrs Blandfort!“ erwiderte Celia und merkte, wie sie plötzlich ganz ruhig wurde.
    „Schön! Ich habe Sie hergebeten, um mit Ihnen über meinen Sohn und seine Beziehung zu Ihnen sprechen.“
    „Das habe ich mir gedacht. Allerdings müssen Sie ihn dazu schon selbst befragen, es steht mir nicht zu, über seine Gefühle zu sprechen.“
    [FONT=&amp]Catherine stutzte kurz, hob die Augenbrauen und warf der Frau gegenüber einen indignierten Blick zu. Mut hatte sie ja, die Kleine, aber das reichte nicht! Ihr jedenfalls nicht. „Es geht hier nicht um ihn und seine Gefühle!“ belehrte sie die junge Dame. „Nur um Sie. Ich möchte von Ihnen wissen, welche Pläne Sie in Bezug auf Nicolas haben!“



    [/FONT] „Pläne? Ich?“ Celia konnte sich nur mit Mühe ein Schmunzeln verkneifen. Sie hörte sich an, wie ein besorgter Vater, dessen minderjährige Tochter gerade ihren ersten Freund nach Hause gebracht hatte, der nun einem gründlichen Verhör unterzogen werden musste. Aber Nick war erwachsen und es wurde Zeit, dass seine Mutter das endlich begriff. Andernfalls hatte ihre ganze Liebe keine Chance. Was hatte Lucy gesagt, Angriff wäre die beste Verteidigung? Vielleicht war es am besten, dieser Frau gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen, bevor sie womöglich der Mut verließ.
    [FONT=&amp]„Da wir uns ja auf Offenheit geeinigt haben, erlauben Sie sicher auch mir ein paar offene Worte.“ sagte sie deshalb und fuhr, nachdem Catherine Blandfort hoheitsvoll nickte, fort.



    [/FONT] „Ich habe keine Pläne, Ma’am, schon gar nicht in Bezug auf Nick. Ich liebe ihn, ich habe es nicht beabsichtigt, oder geplant, wenn Sie so wollen, genauso wenig wie er. Es ist einfach passiert. Wieso auch nicht? Er ist ein liebenswerter Mann, das wissen Sie mit Sicherheit besser als ich. Und falls Sie mit Plänen meinen, ich wolle ihn ausnutzen, um mich selbst zu verbessern, nun, dann kann ich Ihnen nur versichern, dass nichts mich im Augenblick weniger interessiert. Sie mögen mir zwar an Vermögen, Lebensstil und gesellschaftlicher Stellung überlegen sein, aber all diese Dinge sind für mich nur Nebensächlichkeit, die nichts über den Wert eines Menschen aussagen. Und da Nicolas Sie mir als kluge Frau beschrieben hat, glaube ich, dass Sie im Grunde meiner Meinung sind. Sehen Sie, ich bin mit meinem Einkommen und meiner Situation vollkommen zufrieden. Andere Dinge sind für mich zur Zeit viel wichtiger, z.B. herauszufinden, wer ich bin, wo ich herkomme, wer meine Eltern sind.... Und ich bin Nicolas überaus dankbar, dass er mich dabei unterstützt.“



    Catherine wurde zunächst einer Antwort auf diese Ungeheuerlichkeit enthoben, weil Lucy mit den Tassen hereinkam. Es entging ihr nicht, wie freundlich sie diese Miss Moreau anlächelte. Ob Nicolas ihr mehr über sie erzählt hatte? Die Vorstellung schmerzte. Und weckte unwirklich die Frage, wie viel sie von ihren Kindern eigentlich wusste, bzw. nicht wusste. Ihr Sohn hatte ihr seine Beziehung mit dieser Frau verschwiegen, eine Beziehung, die ganz offensichtlich weitaus tiefer ging, als Caroline mit ihrer oberflächlichen Beobachtung vermutet hatte. Und ihre Tochter? Das Mädchen war fünfzehn, in diesem Alter hatte die Jungen bei ihr Schlange gestanden. Aber Arabella hatte noch nicht einmal eine Andeutung in dieser Richtung gemacht. Hatte sie denn wirklich alles verkehrt gemacht?
    [FONT=&amp]Aus den Augenwinkeln beobachtete sie die Freundin ihres Sohnes, während Lucy ihnen beiden den Tee einschenkte. Geschmack hatte er ja bewiesen, das konnte sie ihm nicht absprechen, sie war eine ganz aparte Erscheinung, selbst mit dieser eigenartigen Fransenfrisur, die ihr, das gab sie nur ungern zu, auch noch ausnehmend gut stand. Aber der Junge hatte keine Ahnung, welchen Problemen er in absehbarer Zeit gegenüberstehen würde.



    [/FONT] „Ich danke Ihnen für Ihre Offenheit, Miss Moreau!“ begann sie, sobald Lucy hinausgegangen war. Und Celia bemerkte mit großer Verwunderung, dass sie nicht im geringsten verärgert zu sein schien, sondern tatsächlich meinte, was sie sagte. „Und ich denke, ich schulde Ihnen die gleiche Aufrichtigkeit. Vielleicht werden Sie dann meine Bedenken besser verstehen. Allerdings muss ich Sie bitten, gegenüber Nicolas nichts davon zu erwähnen. Nein, nein!“ wehrte sie einen Einwand sofort ab. „Es handelt sich hier nicht um sie, sondern um Familienangelegenheiten, die ich noch nicht mit ihm besprechen konnte.“
    „Dann sollten Sie das vielleicht auch zunächst auch tun, bevor Sie mit mir darüber sprechen, Ma’am. Es wäre doch höchst unfair, wenn ich über solch, wie Sie sagen, bedeutsame Dinge eher Bescheid wüsste als er.“
    [FONT=&amp]Catherine schmunzelte. Neugier schien keines ihrer Laster zu sein, ganz im Gegensatz zu Caroline, die längst gierig an ihren Lippen hängen würde.



    [/FONT] „Sie haben natürlich recht, Miss Moreau, dennoch bitte ich Sie, mir zuzuhören. Es wäre für uns alle sicher am besten so. Glauben Sie mir!“
    Was blieb ihr denn anderes übrig, als ihrer Bitte zu entsprechen. Und so hörte Celia ihr zu, ruhig und ohne Einwurf, auch wenn ihr, je länger Catherine sprach, immer schlechter wurde.
    Das waren in der Tat Umwälzungen ganz besonderer Art, die ihm da bevorstanden. Und sie würden ihm nicht gefallen, davon war sie sofort überzeugt. Dennoch würde er sich dem nicht entziehen können, egal wie sehr er sich dagegen sträubte. Und so langsam begann sie Catherines Bedenken zu verstehen. Jemand wie Caroline Vandermere würde in der Tat in diese Welt viel besser passen als sie selbst.
    „Verstehen Sie mich jetzt, Miss Moreau?“ fragte Catherine ohne jeden Hochmut in der Stimme. Und als Celia langsam und gequält nickte, sprang sie plötzlich auf. „Kommen Sie, Miss Moreau, ich möchte Ihnen etwas zeigen!“




    +++++++++
    und zu Teil 3

    ***



    Völlig entnervt schloss Celia mit einem Ruck die Tür ihres Kleiderschranks. Den halben Vormittag hatte sie damit zugebracht, ein Kleid, ein Outfit nach dem andern anzuprobieren und es nach einem Blick in den Spiegel wieder auszuziehen. Bald lagen auf ihrem Bett Stapel von durcheinander geworfenen Sachen, und sie selber war den Tränen nah. Mara, die für einen Moment ins Zimmer gekommen war, um zu nachzusehen, was sie da trieb, hatte sie die Tür einfach vor der Nase zugeschlagen.
    [FONT=&amp]Dabei wusste sie gar nicht, warum sie eigentlich so nervös war. Was spielte es schon für eine Rolle, was Catherine Blandfort von ihr dachte, solange Nick sie liebte.




    [/FONT][FONT=&amp]„Ziemlich .... spießig!“ dachte sie, als sie beim Hinausgehen noch einen Blick in den Spiegel warf. Es war nicht ganz das, wonach sie in den letzten Tagen gegriffen hatte, doch schien es ihr gerade deshalb auch wieder irgendwie richtig für den Besuch bei einer so auf Konventionen bedachten Frau wie Catherine Blandfort es war. Zumindest an der Kleidung sollte sie nichts zu kritisieren haben, Celia brauchte dieses Gefühl von Sicherheit, um sich dahinter verbarrikadieren zu können. Sie gab sich keinen Illusionen hin, diese Teestunde würde alles andere als angenehm werden, doch sie gedachte, sich nicht ins Bockshorn jagen zu lassen. Sie liebte Nicolas und er liebte sie, keine Ahnung, wieso sie sich dessen so sicher war, aber sie würde seiner Mutter nicht gestatten, sich zwischen sie zu stellen.



    [/FONT] Ein bisschen mulmig war ihr dann aber doch geworden, als das Taxi die Auffahrt von Blandfort Manor hinaufgefahren war und vor dem riesigen Eingangsportal hielt. Ihre Hand zögerte, sie musste mehr als nur einmal tief durchatmen, bevor sie entschlossen den großen Metallring des löwenköpfigen Klopfers betätigte, dessen harter polternder Klang vermutlich durchs ganze Haus tönte. Weglaufen konnte sie jetzt nicht mehr, denn nach nur wenigen Augenblicken öffnete sich ein Flügel der schweren Tür und eine junge Frau sah sie an:
    „Miss Moreau?“ fragte sie mit einem freundlichen Lächeln, und bat sie, nachdem Celia es bestätigt hatte, ihr ins Haus zu folgen. „Wenn Sie hier einen Moment warten würden, Miss!“ sagte sie und wies auf die Chaiselongue an der Seite.
    [FONT=&amp]Verstohlen sah sich Celia um und zum ersten Mal wurde ihr so richtig bewusst, wie vermögend Nicks Familie sein musste. Allein die Möbel und Gemälde in diesem Raum entsprachen vermutlich dem Wert von Maras ganzer Hauseinrichtung.



    [/FONT] „Lady Catherine erwartet sie jetzt!“ Ungehört war die junge Frau zurückgekommen und bat sie mit einem, irrte sie sich, aufmunternden Lächeln, ihr in den Salon zu folgen.
    „Ah Miss Moreau, wie schön, dass Sie es einrichten konnten!“ begrüßte Catherine ihren Gast in einem Ton, der keinen Zweifel daran ließ, dass sie selbstverständlich nichts anderes erwartet hatte.
    Sie erhob sich, gerade schnell genug, um nicht unhöflich zu wirken, übergab der wartenden Frau die Zeitung, in der sie gerade gelesen haben musste und wandte sich dann an Celia.
    „Sie trinken doch Tee, Miss Moreau, oder bevorzugen Sie Kaffee?“
    „Ja, Tee wäre wunderbar, danke Mrs Blandfort!“ entgegnete Celia, noch immer leicht verunsichert.
    „Gut dann, also Tee, Lucy!“
    [FONT=&amp]Das Mädchen nickte und ging hinaus, nicht ohne Celia, zu deren nicht geringen Erstaunen leise zuzuflüstern: „Angriff ist die beste Verteidigung!“



    [/FONT] Das war also Lucy, die gute Seele dieses Hauses, wie Nicolas ihr erzählt hatte. Von ihr hatte er das Rezept für seine tollen Frühstückseier, mit denen er sie zuletzt verwöhnt hatte. Na ja, wie es aussah, hatte sie zumindest in ihr schon mal einen ihr freundlich gesinnten Menschen gefunden, was sie mit Sicherheit auch Nick verdankte.
    Seine Mutter dagegen würde es ihr nicht so leicht machen, das konnte sie deutlich sehen, als sie ihr jetzt gegenüberstand. Ein höflich verbindliches, aber dennoch abschätzig wirkendes Lächeln auf den Lippen, musterte die Frau sie nun schon zum zweiten Mal beinahe unverhohlen. Wieder schien ihr kein Detail dabei zu entgehen. Und Celia war froh, sich für das Förmliche entschieden zu haben, denn Catherine nickte schließlich zufrieden und bat sie in weitaus freundlicherem Ton, doch Platz zu nehmen.




    +

    Ok, also ich hab das bei mir gerade noch mal versucht, der Zielordner für die Sims, die du im Spiel haben willst, sollte der Downloads-Ordner im EA-Games-Ordner - Unterordner Sims 2 bei den Eigenen Dateien sein.
    Hast du den Ordner selber erstellt? Und hast du alle Meshes? Es sind bei runtergeladenen Sims nicht immer alle Meshes dabei, die nötig wären, um den Sim anzuzeigen.
    Kontrolliere mal, ob im CAS vielleicht einer doppelt ist. Mein Spiel macht das manchmal mit neuinstallierten, der Sim ist zwar da, aber ohne eigenes Bild.


    Dann könntest du noch überprüfen, ob die Kleidung, die der Sim trug, den du installiert hast bei der Kleiderauswahl, die Haare bei den Frisuren usw. auftaucht.

    Willkommen im Forum!


    Waren das komplette Sims? Also sims2pack.Dateien?
    Wenn ja, dann werden die durch Doppelklick installiert (entweder vom Spiel selber oder falls du den hast durch den Clean Installer.)
    In den Download-Ordner kopiert man nur die package.Dateien für Kleidung, Möbel, Haare, Meshs usw.


    Edit: Chazy war wieder schneller.

    Weiß du was, ich verstehe ja, dass dich SimsFlairs überheblicher und niveauloser Kommentar ärgert, aber es ist sehr schade, dass du es nun für nötig hältst, dich durch deine eigene Wortwahl und deinen eigenen Ton mit ihm(ihr) auf eine Stufe zu stellen. Wenn du dir schon Luft machen musst, auf diese Weise, wäre eine PN vielleicht angebrachter gewesen.
    Wirklich schade, wenn man bedenkt, dass schon einige Zeit vergangen ist, und viele hier, einschließlich Moderator, für dich eine Lanze gebrochen haben.


    „Kümmern Sie sich nicht um ihre Freundin. Machen Sie das, was Sie wollen!“ riet er ihr mit einem jungenhaften Grinsen und legte seine Hand auf die ihre. „Im Ernst, gehen Sie ihren eigenen Weg, Celia, es ist ihr Leben!“
    Leicht unbehaglich wollte sie seine Hand abschütteln, denn die Geste schien ihr zu vertraulich zu sein, doch mitten in der Bewegung hielt sie inne und sah ihn gebannt an.
    Seine Stimme hatte sich auf einmal völlig verändert. Leise und eindringlich, beinahe schon beschwörend sprach er auf sie ein, während der Druck seiner Hand auf die ihre immer fester wurde. Ein angenehme Hitze ging davon aus, durchströmte ihren Körper, entspannte jede einzelne Zelle und versetzte sie in eine Art Rauschzustand, in dem sie die Wirklichkeit vergaß und nur noch ihn zu hören vermochte. „Löse dich von Mara Banning.“ befahl er gebieterisch. „Befolge keine Ratschläge oder Anweisungen mehr von ihr! Kümmere dich nicht um die Merkwürdigkeiten! Und verschweige ihr unsere Begegnung!“
    „Ja!“ hauchte sie und er zog mit einem mehr als zufriedenen Ausdruck seine Hand zurück.
    [FONT=&quot]Es dauerte nur einen Moment, bis sie sich schüttelte, ihr Blick wieder klar wurde und sie ihn anlächelte.



    [/FONT] Er deutete auf die leeren Tassen und meinte dann: „Wollen wir? Bevor Miss Banning noch eine Vermisstenanzeige bei der Polizei aufgibt.“ Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte Celia mehr als nur Spott, sondern verborgenen Zorn in seiner Stimme wahrzunehmen. Doch bevor sie noch darüber nachdenken konnte, wieso, stand er auch schon auf und lenkte sie mit der nächsten Frage ab.
    „Was nun Ihr Problem mit der Party Ihres Freundes betrifft,“ sagte er, während er den Stuhl zurückschob, um dann an ihrer Seite wieder Richtung Treppe zu laufen.
    „Na ja, es ist nicht so sehr die Party, die Mutter ist das Problem!“ widersprach sie. „SIE will mich da nicht haben.“
    „Und was sagt Ihr Freund dazu? Möchte er, dass sie seine Party besuchen?“
    [FONT=&quot]„Ja, ich denke schon. Sonst hätte er mich sicher nicht eingeladen.“



    [/FONT] „Na also. Dann müssen Sie doch gar nicht mehr groß darüber nachdenken. Was kümmert Sie die Mutter!“
    Abrupt blieb sie stehen und drehte sich nach ihm um. „Sie hätten sie hören sollen. Soviel herablassende Arroganz, soviel Ablehnung, ich weiß nicht ....Ich will ihm einfach keine Schwierigkeiten machen.“ Sie winkte ab. „Es tut mir leid, ich hätte Sie da gar nicht mit hineinziehen sollen.“
    „Nein, nein, ist schon gut.“ wehrte er die Entschuldigung ab. „Aber lassen Sie mich Ihnen nur noch eine einzige Frage stellen, oder besser zwei!“
    „Bitte!“
    „Glauben Sie, dass dieser Mann Sie liebt?“ Celia senkte die Lider und ihr Blick wurde ganz weich.
    „Ja!“ Natürlich liebte Nicolas sie. Er hatte es ihr gesagt und es gab keinen Grund für sie, ihm nicht zu glauben, selbst wenn sie kaum begreifen konnte, wie so etwas Wunderbares in dieser kurzen Zeit geschehen konnte.
    [FONT=&quot]„Und Sie?“ hakte Damien nach. „Lieben Sie ihn?“



    [/FONT] Als sie wiederum nickte, schenkte er ihr ein strahlendes Lächeln. Das war ganz offensichtlich, was er hören wollte.
    „Schließen Sie die Augen.“ forderte er sie auf. „Kommen Sie, tun Sie mir den Gefallen, schließen Sie die Augen.“ Obwohl verwirrt und völlig ohne Vorstellung, was er damit bezweckte, tat sie es doch und spürte gleich darauf, wie er nach ihrer Hand griff und sie fest hielt.
    [FONT=&quot]„Und jetzt stellen Sie sich vor, wie Sie in einem traumhaften Abendkleid in seinem Haus erscheinen, wie er zu Ihnen kommt, Stolz und Liebe leuchten Ihnen aus seinen Augen entgegen, wenn er sich über ihre Hand beugt, um Ihnen einen zarten Kuss darauf zu hauchen, rings umher die anderen Gäste, die keine Sekunde davon versäumen und diese Geste sehr wohl verstehen.“ Seine machtvoll hypnotischen Worte drangen tief in Celias Kopf ein, fast meinte sie die Szene direkt vor sich zu sehen. Ihr Atem wurde immer schwerer, als sie in die Vorstellung eintauchte. Und als seine Lippen ihren Handrücken streiften, spannte sich ihr ganzer Körper an, als habe ihn ein Schlag getroffen.



    [/FONT] Tief in ihrem Innern begann sich etwas zu regen, etwas Starkes, Mächtiges, wie ein wildes Tier, das obwohl jahrelang in einem Käfig gehalten, niemals gebändigt worden war und immer wieder versuchte sich zu befreien. Und er war es, dessen starke Hand die Gitterstäbe auseinander bog, rief, lockte. Nur noch ein kleiner Kampf, und es würde sein Gefängnis zerbrechen und an die Oberfläche kommen.
    [FONT=&quot]„Gut so!“ hörte sie seine Stimme wie von weit her. „Gut! Fühle die Energie, die dich durchdringt, fühle die Kraft in dir. Du fürchtest niemanden. Nichts und niemanden! Du bist das Leben und der Tod. Du bist das Licht und die Dunkelheit. Du bist Ordnung und Chaos, du bist die perfekte Verbindung. Wenn die Zeit kommt, wirst du dich daran erinnern und deinen rechtmäßigen Platz einnehmen. Und niemand wird dich daran hindern.“



    [/FONT]
    „Und nun geh, meine dunkle Taube! Geh zu dieser Party und erfülle dein Schicksal, UNSER ALLER SCHICKSAL!“





    +++