*reinschleich*
Überraschung, Dox lässt sich endlich mal wieder hier blicken ^^''
Studium hat mich etwas in Beschlag genommen, aber bald sind die Prüfungen nun endlich vorbei, also geht es hier mal wieder weiter
@ Shio: Tja, wovor muss man mehr Angst haben? Muss man vor Dämonen mehr Angst haben, als vor Menschen mit dämonischen Kräften oder gibt es da keinen großen Unterschied? Wird Sisar an dem Konflikt in sich selbst kaputt gehen? Gute Fragen, die aber vorerst unbeantwortet bleiben :p
@ Rivendell: Naja, als echte Miez hätte ich das Tierchen sicherlich nicht mehr verkaufen können XD Und was es mit dem Bannmal und lila Dämon auf sich hat... dazu ist das letzte Wort noch nicht gesagt
@ Inii: Dämönchen... hoffentlich hört Sisar diesen Ausdruck nie, wäre ein weiterer Grund für ihn die Menschheit vernichten zu wollen Und Sisar wie er Blumen kauft, den Tisch deckt oder Liebesgedichte schreibt... komisch schon, aber auch eine sehr amüsante Vorstellung :roftl
"Du willst uns nicht weitergehen lassen? Aber du hast uns doch noch vor einiger Zeit geholfen!" rief Miranda bestürzt aus.
"Nein, du verstehst es falsch. Ich würde euch gern gehen lassen, kann es aber nicht. Ich habe einen Befehl erhalten, dem ich mich nicht widersetzen kann. Es tut mir Leid, wirklich." beteuerte Calla und in ihrem Gesicht konnte man lesen, dass sie die Wahrheit sprach.
"Damals... warum hast du uns überhaupt geholfen? Aus reiner Sympathie?" wollte Asura wissen und Calla schüttelte den Kopf.
"Nein, das war ein Befehl meiner jungen Herrin gewesen, sie hat gewünscht dass ich euch leite. Jedoch ist dieser Befehl auch zu meinem eigenen Willen geworden. Ich finde, dass ihr den richtigen Weg geht, ebenso wie meine jungen Herren."
Die jungen Herren... Larius und Althea, die Kinder der Pflanzenherrin.
Miranda erinnerte sich, wie sie Calla kennengelernt hatten. Und sie erinnerte sich auch an die Momente davor. Sie war von Wasserwesen in einen See gezogen worden und als sie die Augen aufschlug, war da Calla...
Nein, nicht Calla. Die erste Person, die sie danach gesehen hatte, war ein Junge gewesen. Er hatte grüne Haut gehabt, rote Haare, grün-orangene Augen... Larius. Er war es wohl damals gewesen.
"Ich würde euch wirklich gern helfen, wenn ich könnte, aber ich kann nicht." versicherte Calla ihnen erneut.
"Ich glaube dir. Ich verstehe deine Situation, aber... gibt es denn wirklich keinen Weg?"
Calla schwieg einen Moment, während sie nachdachte.
"Ich kann euch nicht gehen lassen. So lange nicht, wie ich in der Lage dazu bin euch aufzuhalten."
Die grüne Frau fixierte Miranda mit einem festen Blick.
"Schlag mich nieder."
"Was?!" rief das Mädchen entsetzt aus.
"Schlag mich nieder, das ist das einzige Weg. Dann kann ich euch nicht mehr hier halten und ihr könnt gehen."
Sie meinte das wirklich ernst. Calla wollte wirklich von ihnen bewusstlos geschlagen werden. Wie kam sie nur auf die Idee, dass Miranda jemanden bewusstlos schlagen könnte?
"Hier, nimm diesen Stock, hol aus und verpass mir einen kräftigen Schlag gegen den Kopf. Es sollte reichen, wenn du einmal ordentlich zuhaust."
Miranda wurde von einer grünen Hand ein dicker Ast in die Hand gedrückt.
"Ich... ich kann das nicht..."
"Du musst aber, wenn du weiterkommen willst. Glaub mir, es ist in Ordnung, ich stimme dem vollkommen zu."
Das braunhaarige Mädchen wog das Holz in der Hand. Sie dachte an Sisar. Sie dachte an ihren Onkel.
Sie musste einfach weiter!
Miranda schloss die Augen, holte mit dem Ast aus, ließ diesen herum sausen... und stieß auf Widerstand. Ein erstickter Schrei ertönte und als Miranda die Augen wieder öffnete, lag Calla bewusstlos vor ihr.
"Du hast sie wirklich niedergeschlagen." hauchte Asura ungläubig.
"Ich musste." brachte Miranda gepresst hervor und ließ ihre Waffe fallen.
"Los komm, wir müssen weiter."
Ohne einen Blick zurück zu werfen, setzten die zwei Mädchen ihren Weg fort.
Die Kronen der Bäume wurden dichter, je weiter sie liefen. Immer weniger Licht konnte sich zwischen den zahlreichen Blättern hindurchkämpfen, es wurde dunkler und kühler. Jedoch war der Waldboden trotzdem reichlich bewachsten mit den verschiedensten farbenfrohen Blüten. Viele davon waren beiden Mädchen unbekannt, sie schienen aus keiner der beiden Welten zu stammen.
Niemand stellte sich ihnen in den Weg. Hatte man sie noch nicht entdeckt? Oder wurden sie bereits von tausenden, unsichtbaren Augen beobachtet?
Plötzlich wich die Dunkelheit des Waldes dem hellen Licht der Sonne. Sie waren auf einer Lichtung angekommen, welche wie aus dem Nichts erschienen war. Einen Schritt zuvor war kein Sonnenstrahl zwischen den Baumstämmen hindurch gefallen und nun standen sie mitten im Licht. Und die unsichtbaren Augen wurden sichtbar.
Es waren ingesamt vier Diener der Pflanzenherrin, welche sie die zwei Mädchen mit ruhigem Blick von ihren Sitzplätzen aus betrachteten. Kein Funken von Überraschung zeigte sich in deren Zügen. Man hatte also von ihrem Ankommen genau gewusst.
"Somit wären wir also da. Und nun?" flüsterte Asura.
"Das entscheiden nicht wir." antwortete Miranda ebenso leise und machte einen Schritt nach vorne. Während Asura noch beunruhigt die Überzahl der Diener betrachtete, hatte Miranda ihre Aufmerksamkeit bereits auf jemand anderen gerichtet.
"Sieh an, ihr seid wirklich hergekommen." tönte es in hartem Tonfall über die Lichtung.
"Wie mutig, wie mutig. Leider hat der Mut den meisten Menschen nie viel gebracht. Höchstens den Tod." gesellte es sich sogleich spöttisch hinzu.
"Bitte Hoheit..." begann Miranda und lief auf die Herrin der Pflanzen zu. Diese erhob sich und ging dem Mädchen entgegen.
"Glaubst du wirklich du kannst mich umstimmen, indem du mir hohe Titel verleihst?"
"Nein, ich... ich bitte darum, dass Ihr mir zuhört. Ich verstehe, dass es gefährlich ist eine so große Macht zu entfesseln. Aber es ist nicht so, dass Ihr das Gleichgewicht schützt, wenn Ihr das nicht zulasst. Das Gleichgewicht ist bereits gestört und zwar massiv! Eine Welt ist bereits bedroht und vielleicht nicht nur die! Wenn er in meiner Heimat fertig ist, was hindert den Teufel daran auch hierher zu kommen? Was hindert ihn daran immer weiter zu gehen, zu töten und zu zerstören, wenn sich ihm niemand Gleichwertiges in den Weg stellt? Ich werde die Macht nicht missbrauchen. Eure Geschwister haben mir vertraut, ist das denn gar kein Zeichen dafür, dass dieser Weg richtig ist?"
Miranda hoffte, dass ihre Worte nun endlich ausreichten, schwieg und betrachtete das mächtige Wesen vor sich gespannt.
"Wenn wenn dein Blumenbeet von Blattläusen befallen ist, wie entfernst du diese?"
Miranda verzog verwundert das Gesicht bei dieser Frage. Was hatte das mit dem Thema zutun?
"Ich... ähm..."
"Du benutzt ein Mittel, welches das Ungeziefer tötet und deine Blumen nicht angreift. Du zündest nicht gleich das ganze Beet an."
"Ja, aber was hat das..."
"Du willt Feuer verwenden, ein viel zu starkes Mittel gegen deinen Feind und somit schädlich. Egal welche Stärke dein Teufel besitzt, es ist unmöglich, dass er die Macht des Artefaktes erreicht, mit dem du dich ihm entgegen stellen willst. Indem du eine zu starke Waffe benutzt, kann das Ergebnis für dich unkontrollierbar werden. Das Feuer kann von deinem Beet auf die Wiese übergreifen und von da auf einen ganzen Wald."
"Aber Sisar kann doch das Gegenstü..." wollte Miranda gegen diese Argumentation anreden, wurde jedoch sogleich unterbrochen.
"Genug jetzt! Meine Meinung bleibt bestehen, egal was du sagst, also spar dir deine Worte. Schone sowohl deine Stimmbänder, als auch meine Ohren und Nerven. Aber ich kann dich beruhigen Mädchen, dein Weg hierher war nicht völlig umsonst."
Die Machtträgerin verzog die Lippen zu einem leichten Lächeln. Aus den Augenwinkeln sah Miranda, wie sich die sitzenden Diener erhoben und auf sie zukamen.
"Was wird das?" fragte das Mädchen, Angst schlich sich in ihre Stimme. Aber anstatt sich ihr zuzuwenden, richtete die Pflanzenherrin an ihre Untergebenen.
"Nehmt ihr die Artefakte ab, die meine Geschwister ihr gegeben haben."
Geschockt riss das Mädchen die Augen auf, als schon nach ihren Armen gegriffen wurde. Mit aller Kraft riss sie sich wieder los.
"Nein! Nein, das dürft ihr nicht tun! Die Stücke wurden mir gegeben, ihr dürft sie mir nicht abnehmen!" rief sie aus, wurde jedoch erneut und fester gegriffen. Sie wehrte sich weiterhin, hatte jedoch keine Chance gegen die Übermacht.
Sie wurde gehalten, durchsucht und schließlich beraubt. Ruhig beobachtete die Pflanzenherrin, wie ihr Befehl ausgeführt wurde und sagte kein Wort gegen die Grobheit, mit dieser das geschah.
Als sie endlich wieder losgelassen wurde, ließ das Mädchen sich kraftlos zu Boden fallen. Ihre Arme trugen nun sicherlich blaue Flecken.
"Es tut mir Leid, aber es musste so geschehen." kam es in kühlen Tonfall von oben herab.
"Ja, natürlich..." flüsterte das Mädchen ungläubig.
Sie wollte weinen, treten, um sich schlagen und diese Ungerechtigkeit laut verurteilen, aber das würde keinen Sinn haben. Sie wollte sich nicht noch schwächer zeigen.
Miranda schluckte alle Wut, Trauer und Enttäuschung hinunter, stand auf und drehte der Herrin der Pflanzen den Rücken zu. Sie wollte einfach nur noch weg.
"Warte Mädchen. Du sagtest deine Feinde seien mächtig." hielt die inzwischen verhasste Stimme sie zurück.
"Ja, das sind sie."
"Es ist sicher gefährlich für dich da draußen. Wollt ihr nicht lieber hier bleiben und unter meinem Schutz stehen?"
Miranda wandte ungläubig den Kopf. Was sollte das nun schon wieder bedeuten?
Im nächsten Moment hatte sie jedoch verstanden und die hübschen Züge des Mädchens verhärteten sich.
"Ihr wollt uns hier festhalten? Als Gefangene?"
"Gefangene ist so ein hartes Wort, nennen wir es doch lieber Gäste. Nur aus Sorge um eure Sicherheit bestehe ich darauf, dass ihr in meinem Reich bleibt. Meine Diener werden eure Diener sein. Immer an eurer Seite um euch jeden Wunsch zu erfüllen, der in ihrer Macht steht. Ihr werdet es hier gut haben."
Diese Worte, welche so schön die Wahrheit verzerrten und verschleierten, waren aus einem lächelnden Mund gekommen. Jedoch erstarb dieses Lächeln sogleich wieder.
"Bringt sie zur hinteren Lichtung und achtet darauf, dass sie dort auch bleiben."
Zwei der grünen Diener folgten diesem Befehl, die anderen zwei setzten sich wieder auf ihre Plätze um den Abtransport der Gefangenen zu beobachten, ebenso wie ihre Herrin.
Asura, welche ihre Festhalter durch Zähne und Krallen wenigstens etwas gestraft hatte, schließlich jedoch auch ihre Unterlegenheit einsehen musste, durfte sich nun wieder zu ihrer Freundin gesellen.
"Verdammt, was sollen wir jetzt nur tun?" flüsterte Miranda entmutigt.
"Keine Sorge, uns fällt schon was ein. Immerhin sind wir noch hier." versuchte Asura sie aufzubauen, aber das bewirkte nicht viel.
Ja, als Gefangene...
So, fertig für heute