Hi.
Das, was ich überhaupt nicht leiden kann, sind Gruppenarbeiten. (Super, dass mein Englischunterricht eigentlich nur daraus besteht.)
Aufgaben auf kleine Gruppen verteilen ist schön und gut, doch sollte eine Gruppenarbeit nur eine Stunde in Anspruch nehmen, sodass am Ende der Stunde die Ergebnisse vorgetragen werden.
Längere Gruppenarbeiten verleiten dazu, nichts zu machen, denn "wir haben ja noch Zeit". Des weiteren ist meistens die Person, die die erarbeiteten Ergebnisse mitgenommen hat, zufällig nicht da.
Diskussionsrunden schätze ich ebenfalls mehr. Jeder, der will, kann sich einbringen, wobei der Lehrer letzendlich die Diskussion in eine bestimmte Richtung lenkt. Solche Diskussionsrunden finde ich außerdem wesentlich produktiver als das Vorlesen von Hausaufgaben, die, wenn möglich, mehr als drei Zeilen umfassen. Man neigt dazu, nur den Anfang, das Ende und drei Schlagwörter zu behalten. Die restliche Hausaufgabe ist vielleicht ganz nett, sie wird aber nicht wahrgenommen.
Ein Lehrer hat in der 9.Klasse mal die gelbe und rote Karte eingeführt. Wenn man jemandem eine Fußball-Gelbe-Karte vor die Nase hält wirkt es nicht so ... *wort fehlt*... , als würde man "1. Verwarnung" (o.ä.) sagen. Letzendlich ist die Konzequenz aber die gleiche.
Solltest du jemandem tatsächlich mit der "roten Karte" drohen, zieh es auch durch. Nichts wirkt lächerlicher als fünf mal zu sagen "Wenn du nochmal störst, fliegst du raus!".
Du solltest dich bemühen, einen freundlichen und natürlichen Eindruck auf die Schüler zu machen. Wie genau man die Balance zwischen Freundlichkeit und Autorität hält, kann dir wohl keiner sagen. Das musst du ganz alleine rausfinden.
Versuche also nett, aber nicht zu kumpelhaft zu wirken, da du sonst nicht ernst genommen wirst. Zeige Durchsetzungsvormögen, sei aber nicht zu einschüchternd streng und authoritär. Die Schüler sollen schließlich keine Angst haben, etwas (falsches) zu sagen.
Viel Erfolg!
Kathy