[Fotostory] Tiefer als der Schmerz

  • Hallö Innad. :)


    Die arme Tessa. Das war das erste was mir einfiel, als ich die beiden Fortsetzungen gelesen habe. Sie muss wirklich einen hohen Preis für ihre Liebe zu Jess zahlen. Aber sie hat ja noch Glück im Unglück und Jess rettet sie, bevor es zu spät ist. Ich hoffe nur, dass sie wirklich nicht so schwer verletzt ist, wie sie annimmt. Das es kein Fehler ist, nicht ins Krankenhaus zu fahren, sondern nach Hause. Aber verstehen kann ich es, welches Opfer einer Gewalttat geht schon gerne freiwillig ins Krankenhaus und setzt sich den Fragen der Ärzte aus. Obwohl die ja meist mit sowas umgehen können und da wohl schon alles gesehen und gehört haben.


    Du hast die beiden Kapitel, wirklich sehr einfühlsam geschrieben. Man konnte sich richtig reinversetzen und mitfiebern/leiden mit Tessa. Ich bin immer wieder begeistert, wie du es schaffst auch so schlimme Themen so zu schreiben, das es nicht zu übertrieben/klischeehaft klingt. :up


    Ganz liebe Grüße
    Llyn

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Hallo Innad,
    da hat ja Tessa ganz schön was einstecken müssen und muss jetzt ganz schöne Schmerzen aushalten. Nun will sie nicht mal ins Krankenhaus, obwohl Jess es für nötig hält.
    Naja sie hat ja auch in gewisser Weise recht, die würden wissen wollen was passiert ist und das ihre Verletzungen nicht von einen Treppensturz oder so kommen könnten, ist ja offensichtlich und sie kann ja nicht sagen was passiert ist um nicht noch mehr in Gefahr zu gelangen.
    Eigenglück ist Jess noch im richtigen Moment gekommen, ich will gar nicht daran denken was hätte noch passieren können, aber Jess wird sich dort auch nie wieder sehen lassen können und muss aufpassen wem er jetzt übern Weg läuft. Ich weiß nicht wie er Tessa da raus holen konnte, aber diese fiese Type wird es sich sicher nicht gefallen lassen.
    Nun bringt Jess Tessa nach Hause und ich hoffe, dass er bei ihr bleibt bis es ihr besser geht.
    Aber das wird er schon, dazu liebt er sie viel zu sehr. Na da kann man nur hoffen, das Tessa nicht noch unerwartet Besuch bekommt und dann wirklich in Erklärungsnot gerät.
    War wieder einer sehr tolle Fs, ich bin sehr gespannt wie es weiter geht und freue mich schon drauf.
    Bis dann!:)

    [SIZE=3]*liebe grüße Ines*[/SIZE]
    [SIZE=3]Meine erste FS! Eine etwas andere Familie! [/SIZE][SIZE=3]
    [/SIZE]
    Liebe Grüße an Nintendog, Rivendell, PeeWee, Jane Eyre, Kautschi, Llynya, colle Omi, wawuschel, Panakita, Josijusa, Filour, fallin'angel undalle Leser!:knuddel



  • @Dani04: Ich hab ja gesagt, so schlimm ist es gar nicht :) Naja, eine Anzeige würde vermutlich wenig bringen, aber eigentlich gehört dieser Clan hinter Gittern, das stimmt! Danke für Deinen Kommi und dass Du Dich getraut hast :) !



    @Llyna: Es freut mich, dass Dir die FS so gefallen und es auch nicht zu übertrieben ist! Da hab ich selbst immer was Bedenken wegen :hua


    Also, ich glaube, Tessa geht nichtmal nur deswegen nicht ins Krankenhaus, weil sie sich den Ärzten nicht aussetzen will. Sie müsste ja sagen, wie sie überhaupt da hingekommen ist, was sie da wollte... und würde sich selbst evtl in den Verdacht bringen, auch etwas mit der Szene zu tun zu haben. Und vor allem, wenn Jess dabei wäre, würde evtl noch auf den der Verdacht fallen, sie würde ihn also auch nochmal in Gefahr bringen.
    Und zudem riskieren, dass ihre Eltern mitkriegen, was los ist. Dann müsste sie denen erstmal eine Erklärung geben können, was sie an einen derartigen Ort geführt hat.
    Ob es ein Fehler war, nichts in ein Krankenhaus zu fahren, wird sich noch herausstellen.
    Danke für Deinen Kommi! :)




    @ineshnsch: Genau, Du hast es ganz richtig erkannt, warum Tessa eigentlich nicht in eine Klinik möchte. Und auch Deine Überlegung bzgl Jess und die Konsequenzen für ihn aus der Handlung in der Ruine sind absolut korrekt und ich gehe da heute auch nochmal drauf an mit der FS.
    Ob Jess bei Tessa bleibt und wie lange, ist natürlich die Frage... eigentlich braucht er ja bald wieder einen neuen "Schuss"... :(
    Aber das werdet ihr alles noch sehen!
    Vielen Dank für Deinen Kommi! :)

  • Kapitel 33
    Was es ist


    Was es ist



    Es ist Unsinn
    sagt die Vernunft
    Es ist was es ist
    sagt die Liebe



    Es ist Unglück
    sagt die Berechnung
    Es ist nichts als Schmerz
    sagt die Angst
    Es ist aussichtslos
    sagt die Einsicht
    Es ist was es ist
    sagt die Liebe



    Es ist lächerlich
    sagt der Stolz
    Es ist leichtsinnig
    sagt die Vorsicht
    Es ist unmöglich
    sagt die Erfahrung



    Es ist was es ist
    sagt die Liebe


    E. Fried


    Jess hastete um den Wagen herum, öffnete die Beifahrertür und bückte sich, um Tessa erneut zu tragen, doch diese schüttelte heftig den Kopf.
    „Nein, Jess – ist schon in Ordnung, ich kann selbst gehen.“
    Jess sah sie zweifelnd an, doch Tessa biss die Zähne zusammen und hievte sich unter einiger Anstrengung und einem leisen Stöhnen aus dem Wagen. Jess stützte sie zwar, aber sie musste feststellen, dass ihre Beine sie zwischenzeitlich wieder erstaunlich gut trugen.
    Nur ihr Kopf schien immer noch kleine, schwallartige Explosionen zu produzieren, jede schmerzhafter als die andere.
    Jess legte sanft den Arm um ihre Schultern und gemeinsam gingen sie in Richtung der Haustüre. Für einen Moment schwindelte es Tessa und sie holte tief Luft.


    „Ist wirklich alles in Ordnung?“ fragte Jess besorgt.
    Tessa nickte. „Ja, es geht schon. Ich friere… lass uns reingehen.“
    Mit zittrigen Fingern schloss sie die Türe auf und war froh, als der Aufzug sie nach oben gebracht hatte und sie endlich den vertrauten Geruch ihrer Wohnung wieder wahrnahm. Die mollige Wärme des Hauses hüllte sie ein.
    Erst als sie zielstrebig durch die Küche ins Wohnzimmer gegangen war, fiel ihr auf, dass Jess noch nie hier gewesen war. Doch das schien in diesem Moment nicht zu zählen.

    Jess atmete plötzlich tief und geräuschvoll aus, und Tessa erschrak für einen Moment, weil es fast wie ein Stöhnen geklungen hatte.
    „Tessa…“, stammelte er. „Tessa… was hast du nur dort gemacht? Ich hatte solche Angst um dich… ist dir eigentlich klar, in welche Gefahr du dich gebracht hast? Sieh dir doch nur an, was sie mit dir gemacht haben…“
    Er strich ihr sacht über die Wange, sein Gesicht war vor Sorge und Entsetzten über die gut sichtbaren Spuren, welche die Schläge ihres Peinigers in Tessas Gesicht hinterlassen hatten, regelrecht verzerrt.


    Erst jetzt, im hellen Licht des Wohnzimmers, konnte man erkennen, wie schlimm er Tessa zugerichtet hatte und Jess war für einen kleinen Augenblick froh, keinen Spiegel im Raum erkennen zu können, in dem Tessa sich selbst ansehen konnte.



    Tessa griff nach Jess Hand. Dann schluckte sie und flüsterte. „Es tut mir leid, Jess… ich… oh, Jess…“
    Mit einemmal schien der seltsame Schockzustand von ihr abzufallen. Ganz langsam, aber mit stetem Wachstum schlichen sich die Gefühle und Bilder der letzten Stunden wieder in ihr Bewusstsein.
    Und plötzlich schienen die Hüllen, welche der Schock um sie gelegt hatte, mit einer derartigen Wucht aufzubrechen, dass Tessa das Gefühl hatte, darunter in die Knie zu gehen. Mit einem erstickten Schluchzen schlug sie die Hände vors Gesicht, drehte sich zur Seite und begann heftig zu weinen.
    Vorsichtig näherte Jess sich ihr, wie einem verwundeten, geschundenen Tier.



    „Tessa….“, er klang hilflos und ein wenig ängstlich. „Oh, Tessa… es tut mir so leid… es ist alles meine Schuld…“
    Tessa konnte nichts erwidern, zu sehr war sie von heftigen Schluchzern geschüttelt, die ihren ganzen Körper und ihre Seele erfasst zu haben schienen.



    Nach einer kleinen Ewigkeit wurde sie langsam ruhiger und schließlich sah sie Jess an und sagte leise: „Halt mich fest, Jess… bitte, halt mich fest… lass mich nicht mehr los…“
    Jess zog sie in seine Arme und drückte sie feste an sich, so fest, dass sie schmerzlich aufstöhnte, was in diesem Moment jedoch völlig gleich war. Die beiden klammerten sich förmlich aneinander wie Ertrinkende.



    Nach einer kleinen Weile ließ Jess vorsichtig von Tessa ab und sagte ernst: „Ich muss mich um deine Wunden im Gesicht kümmern, Tessa.“ Vorsichtig führte er sie zur Couch, wo sie sich erschöpft niederließ. „Wo hast du Verbandszeug?“ fragte Jess.
    „Im Badezimmer, gleich hier rechts, neben dem Schlafzimmer“, erwiderte Tessa.


    Schnell verschwand Jess und kam gleich darauf mit dem Verbandmaterial zurück. Er versorgte die Wunden notdürftig und sehr vorsichtig, reinigte sie und wischte das inzwischen getrocknete Blut ab. Mehr konnte er nicht tun.
    Als er fertig war, blieb er unsicher vor Tessa stehen und schluckte schwer.
    „Bist du dir sicher, dass es dir sonst gut genug geht?“ fragte er besorgt.
    Tessa nickte langsam. „Mein Kopf tut ziemlich weh“, erwiderte sie. „Aber ich denke, es ist nicht weiter schlimm.“
    „Tessa… was… was hast du in der Ruine gewollt?“ fragte Jess leise und sah Tessa ernst an.
    „Was schon… dich suchen natürlich“, erwiderte sie langsam. „Ich wollte dir sagen, dass ich all das, was ich bei unserem Streit gesagt habe, nicht so gemeint hab, Jess… Ich war lange krank und konnte nicht kommen…“ Tessa schwieg. Seltsamerweise hatte das, was sie vor wenigen Stunden noch so getrieben, innerlich aufgefressen hatte – nämlich Jess zu sagen, dass sie ihn nicht verlassen würde – an Bedeutung verloren. Vermutlich, weil nun jedes Wort um diesen unsäglichen Streit nicht mehr wichtig war. Er schien Jahre her zu sein.
    „Dann hast du dich nur darum in diese Gefahr gebracht?“ stieß Jess entsetzt hervor. „Nur um mir zu sagen, dass du… mich nicht verlassen hast?“
    Er sah sie verstört und entsetzt an. Die Erkenntnis, dass Tessa ihr Leben riskiert zu haben schien, nur um ihm klar zu machen, dass sie weiterhin zu ihm hielt, hinterließ ihn regelrecht fassungslos.



    Er ging unruhig einige Schritte im Zimmer auf und ab, während Tessa schweigend ins Leere starrte. Schließlich drehte er sich hastig um und sagte mit zitternder Stimme. „Tessa… das ist verrückt…“

  • Tessa sah ihn an und schüttelte den Kopf. „Nein“, sagte sie und wunderte sich darüber, wie ruhig ihre Stimme klang. „Das ist Liebe.“
    Jess Gesicht verzog sich schuldbewusst und schmerzerfüllt und er sah zu Boden.



    „Ja…“, sagte er dann langsam. „Das ist Liebe…“
    Er setzte sich neben sie und griff nach ihrer Hand. „Ich habe das, was ich damals sagte, auch nicht so gemeint, Tessa… ich weiß gar nicht mehr genau, was ich gesagt habe… ich stand völlig neben mir…“
    Tessa schüttelte sachte den Kopf. „Ich weiß“, erwiderte sie schlicht und strich über seinen Oberschenkel.



    Vorsichtig zog Jess sie an sich heran und küsste sie.
    Eine Weile saßen sie nur engumschlungen beieinander, dann sah Jess Tessa wieder an und fragte: „Aber woher wusstest du, wo ich bin?“
    Tessa schluckte. „Jasmin hat es mir gesagt… du darfst ihr nicht böse sein. Ich war völlig verzweifelt.“

    Jess verzog schmerzlich und schuldbewusst das Gesicht. „Ich gebe ihr keine Schuld. Der einzige, der Schuld trägt, bin ich… denn ich hätte DICH suchen müssen. Ich hätte wissen müssen, dass es einen Grund dafür gibt, dass du nicht wiederkommst. Irgendetwas in mir hat mir auch gesagt, dass es so ist. Aber ich war viel zu beschäftigt mit mir und meinen Problemen…“



    Er zog sie ein Stück näher an sich.
    „Ich hätte es verhindern können.“
    Tessa schüttelte langsam den Kopf. „Nein, Jess. Gib dir keine Schuld. Ich hätte auch vernünftiger sein müssen… ich hätte wissen müssen, wie gefährlich das ist, was ich tu…“
    Sie sah ihn einen Moment an und sagte dann: „Was ist eigentlich passiert, während ich ohnmächtig war… ich kann mich nur daran erinnern, dass dieser… dieser Mann mich geschlagen hat…“ Sie schluckte schwer und bei der Erinnerung an diesen Augenblick schauderte sie erneut zusammen.

    Jess strich ihr sanft und beruhigend über den Rücken.


    „Ich hab dich schreien hören“, erklärte er. „Mir war sofort klar, dass du es bist. Ich habe zwar gedacht, dass es eigentlich nicht sein kann, aber ich habe deine Stimme erkannt. Ich war gerade mit zwei meiner Kumpels, Ben und Tobi, auf der oberen Etage, als ich dich hörte. Sofort bin ich nach unten gerannt, Ben und Tobi waren dabei. Dieses Schwein war gerade mit dir fertig, du musst gerade in diesem Moment auf den Kopf gefallen sein… ich bin auf ihn losgegangen… ich weiß selbst nicht mehr, was dann geschehen ist. Ich muss ihm wohl ordentlich eine verpasst haben, denn er hat nur etwas geflucht und ist dann fortgegangen. Der Rest der Truppe ist natürlich auf uns aufmerksam geworden. Tobi hat sie abgelenkt und Ben auch, indem sie irgendetwas erzählt haben… ich hab es nicht richtig mitbekommen. Ich hab dich nur noch geschnappt und bin mit dir zu deinem Auto gelaufen… den Rest weißt du ja.“
    Tessa schluckte. Mit einemmal wurde ihr klar, dass sie nicht nur sich selbst durch ihren unüberlegten Spaziergang, sondern offenbar auch Jess und seine Freunde in allergrößte Gefahr gebracht hatte.
    „Und… was ist nun mit deinen beiden Freunden?“ fragte sie leise.
    Jess sah besorgt aus und zuckte die Schultern.


    „Ich weiß es nicht. Vielleicht haben sie mit einer Lüge alles zurechtbiegen können. Die Hellows sind brutal, aber offen gesagt ziemlich dumm, das haben wir in der Zeit, in der wir dort waren, allesamt festgestellt. Wir sind dort meist nicht zusammen aufgetreten. Jeder von uns ist einzeln zu der Gruppe gestoßen, um möglichst wenig Verdacht zu erregen. Ich weiß nicht, was mit ihnen ist… ich hoffe, es geht ihnen gut… aber ich denke schon.“
    „Und…“, Tessas Stimme war dünn. „Und… was ist mit dir? Was werden sie mit dir machen?“
    Er zuckte erneut mit den Schultern. „Ich sollte mich wohl von ihnen fernhalten in Zukunft…“ Er sah sie an. „Aber das ist jetzt alles nicht so wichtig. Wichtig bist du. Wie fühlst du dich?“
    Tessa seufzte. „Erschöpft und müde“, sagte sie dann.
    Jess sah sie einen Moment unsicher an. „Soll… soll ich bei dir bleiben? Heute Nacht?“

    Tessa nickte und rieb ihre Stirn an seiner Jacke. „Ja… bitte… lass mich heute nicht alleine… geht das?“
    „Natürlich geht das“, erwiderte er mit fester Stimme und half ihr auf. „Lass uns schlafen gehen.“
    Die beiden betraten das Schlafzimmer und Jess half Tessa vorsichtig aus ihren Kleidern. Keiner von beiden dachte in diesem Moment darüber nach, dass sie sich zum ersten Mal so nahe kamen oder dass es ihre erste gemeinsame Nacht werden würde
    Es zählte nur der Wunsch und die Sehnsucht, sich festzuhalten, nach den Schrecken der letzten Stunde die Wärme des anderen Körpers zu spüren und das Gefühl zu haben, den anderen nicht alleine zu lassen.
    Nachdem beide ins Bett gekrabbelt waren, umschloss Jess Tessa vorsichtig von hinten mit beiden Armen. Diese seufzte wohlig auf und kuschelte sich näher an den warmen Körper, der sie sanft umschlungen hatte.
    „Gute Nacht, Jess“, flüsterte sie.
    „Gute Nacht, Tessa.“



    Und das letzte Gefühl, das Tessa noch wahrnahm, bevor sie in einen traumlosen Schlaf fiel, war das Gefühl von Wärme … und Glück.







    Fortsetzung folgt.

  • Hallö Innad. :)


    Endlich ist Tessa wieder in ihren eigenen vier Wänden. Aber sie sieht wirklich übel zugerichtet aus. Ein Glück, dass Jess sie nicht gleich alleine lässt und sie verarztet. Wie sehr sie ihn in dem Moment braucht sieht man deutlich. Und endlich weiß er, dass sie ihn nicht verlassen hat, sondern sogar ihre Gesundheit riskiert hat nur um ihn wiederzusehen. Das es nicht besonders klug war, wissen sie beide. Das Wissen um die Bereitschaft alles zu riskieren für den Anderen ist wohl neu für Beide.
    Ich denke auch nicht, dass sie sich ihre erste Nacht zusammen so vorgestellt haben. Aber ich freu mich für die beiden, dass sie endlich wieder die Wärme und Nähe des Anderen spüren können. :)


    Und ich mag deine Bilder immer noch. Sie passen einfach immer so gut zu den Situationen. Du schaffst es so gut, die Gesichtsausdrücke der Sims richtig zu nutzen. :)


    Ich freu mich auf jeden Fall auf die Fortsetzung und ich hoffe, dass Jess nicht allzu viele Konsequenzen für seine Rettungsaktion drohen. ;)
    Ganz liebe Grüße
    Llyn

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Hallo Innad,
    tolle Fs und obwohl Tessa und Jess aber besonders Tessa etwas Schlimmes durchmachen musste, ist dieses Kapitel auch in einer gewissen Weise romantisch. Nun haben sie sich wieder und als sie sich so in den Armen lagen, wurden für ein kurzen Moment alle Schmerzen und Sorgen verdrängt und es zählte nur dieser Augenblick eine Sehnsucht die ihr Ziel gefunden hat. Nur schade dass im nächsten Moment auch schon wieder die Realität im Vordergrund drängt und es noch ein weiter Weg zu seien scheint, bis Tessa ihre Wünsche sich erfühlen können, wenn das überhaupt möglich ist. Tessa hat sich in sehr große Gefahr begeben um Jess zu finden. Gut es mag verrückt sein, so wie er meint aber was tut man nicht alles aus Liebe. Jess wird sicherlich einige Schuldgefühle haben, obwohl ihn irgendwie keine Schuld trifft. Aber vielleicht ist es an der Zeit, dass er noch mal über seine Zukunft nachdenkt und einen neuen Versuch, auch wenn er so schwer wird, startet um den Drogen den Kampf anzusagen. Naja man steckt halt nicht drinne und hat zwar so eine Vorstellung wie schlimm so ein Entzug ist, aber ich glaube wenn man so was noch nicht durchgemacht hat, ist das was man glaubt von der Realität weit entfernt.
    Nun hat er auch noch eine Stelle weniger um an Drogen ran zu kommen, denn es wäre nicht Klug von ihn da noch mal hinzugehen. Hoffentlich geht es seine Kumpels gut und sie müssen nicht noch für ihre Hilfsbereitschaft was einstecken.
    Es ist toll das Jess jetzt bei Tessa ist und ihr zur Seite steht. Denn bei einer Kopfverletzung, auch wenn man nur gefallen ist, kann immer noch Stunden später was kommen.
    Ach ich wünsche mir so sehr die beiden könnten Glücklich sein, sie sehen im Bett so zufrieden aus. Aber dann gebe es ja nicht diese tolle FS.
    Bis dann!:)

    [SIZE=3]*liebe grüße Ines*[/SIZE]
    [SIZE=3]Meine erste FS! Eine etwas andere Familie! [/SIZE][SIZE=3]
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    Liebe Grüße an Nintendog, Rivendell, PeeWee, Jane Eyre, Kautschi, Llynya, colle Omi, wawuschel, Panakita, Josijusa, Filour, fallin'angel undalle Leser!:knuddel



  • Stress, stress und nochmal stress.. Sorry liebe Innad, aber ich hab es einfach nicht geschafft nach der letzten FS zu kommentieren, eigendlich hab ich es irgendwie sogut wie nirgendwo geschafft, aber das hohle ich jetzt nach!


    Tessa ist echt eine arme Sau, anders kann man es garnicht beschreiben! Aber ich denke alles tun und Handeln hat mit dem Schicksal zu tun und dieses Schicksal was ihr wiederfahren ist, hatte einen sehr wichtigen Grund: Jess weiss nun, was ihm Tessa wert ist, dass sie mehr ist als alles andere. Vielleicht war genau diese Situation ein Auslöser für ihn! Ein Auslöser endlich einen Weg aus dieser Hölle zu finden, ich hoff es so für beide!


    Ich find es so toll von ihm, dass er Tessa nicht alleine lässt, sich um sie Sorgt, sie verarztet, einfach nur bei ihr ist. Und es scheint ihm egal, ob er in ihrer ach so heilen welt übernachtet oder nicht.
    Ich denke unter anderen Umständen hätte er sich mit Händen und Füßen hiergegen gewehrt! Mmmh, vielleicht findet er ja Geschmack an der Umgebung *g*


    Deine Bilder sind wieder toll geworden, so realistisch! *hutvordirzieh* Aber du weist ja, was ich von deiner Geschichte halte! Ich hoffe sehr, dass du bald wieder eine FS bringst!


    Fühl dich geknuddelt!

    [CENTER][COLOR="White"]Bussi @all Kiara :wink
    ***************[/CENTER][/COLOR]




    [CENTER][SIZE="1"][COLOR="Sienna"]P.S. Für Rehctshcbriefleher wird kiene Hatufng übrnemoemn! *g*[/COLOR][/SIZE][/CENTER]

  • @Llyna: Vielen lieben Dank für Deinen Kommi! Du hast es recht, für die beiden ist es ganz wichtig, einfach nur nah beeinander zu sein. Da rückt wohl erstmal alles andere in den Hintergrund.



    @ineshnsch: Ja, Du hast recht, die Realität steht sozusagen schon wieder vor der Tür. Aber vielleicht war das Erlebnis einschneidend genug, um etwas zu ändern - ganz richtig.
    Dass Jess bei tessa bleibt, ist nach dieser Sache bestimmt ganz wichtig, da hast Du recht, auch körperlich gesehen.
    Danke für Deinen lieben Kommi!



    @Dani04: Ja, Du hast recht, ich finde die beiden zusammen auch niedlich! Trotz der Unterschiede! Dass die beiden nicht mehr in die Ruine gehen sollten, denke ich auch. Ich glaub, da sind sie aber beide zu vernünftig, um das zu machen.
    Danke für Deinen lieben Kommi! Und ich nutz Deine Neugier nicht aus, keine Bange! :)




    Kiara: Oh je, du arme, klingst echt gestresst. Bei mir ist es zurzeit aber auch echt knapp... das ist die Jahreszeit :D Du hast ganz recht, was Du schreibst bzgl Jess, dass ihm klar wurde, was Tessa ihm bedeutet. Nur ob das was auslöst oder nicht? Das wirst Du gleich erfahren, nehm ich an :)


    Danke für Deinen Kommi und einen Anti-Stress-Knuddler ;)

  • Kapitel 34
    Eine Entscheidung




    Als Tessa von dem ins Zimmer fallenden Tageslicht erwachte, fühlte sie sich wie gerädert.
    Alles schien ihr weh zu tun, jeder einzelne Muskel des Körpers bewies sein Dasein auf schmerzliche und aufdringliche Weise. Für einen Moment fragte sie sich, wie es zu diesem Zustand gekommen sein mochte und drehte sich mit einem leisen Stöhnen auf den Rücken, die Augen noch geschlossen.



    Dann bemerkte sie, dass etwas anders war als sonst. Sie war von einem Duft umgeben, den sie sonst nicht kannte, der ihr aber der liebste von allen auf dieser Welt war. Und neben sich tastete sie einen warmen, weichen Körper. Auf ihre Berührung hin fing Jess verschlafen zu brummen an.

    Nun fiel Tessa alles wieder ein. Mit erschreckender Klarheit schossen ihr die Bilder aus der Ruine durch den Kopf und sie schauderte. Jess öffnete derweil die Augen und rutschte zu ihr herüber, um sie sanft zu küssen.
    „Guten Morgen, Tessa. Wie fühlst du dich?“
    Tessa setzte sich langsam auf und stellte erstaunt fest, dass ihr Kopf nicht einmal halb so sehr schmerzte wie sie es befürchtet hatte.
    „Ganz gut“, antwortete sie darum wahrheitsgemäß.



    Sie betrachtete Jess, der sich neben ihr aufgesetzt hatte und sich nun mit dem Kopf am Bettrahmen anlehnte. Es war ein merkwürdiges, aber unbeschreiblich schönes Gefühl, ihn in der Nähe zu haben, neben ihm aufzuwachen…
    Wenn sie vierundzwanzig Stunden zurückdachte, schien sich ihre Welt von Kopf bis Fuß geändert zu haben. Gestern war sie noch voller Sorge ob Jess´ Verschwinden aufgewacht, mit Selbstvorwürfen in Kopf und Herz… und heute lag sie hier neben ihm. Hier, in ihrer Wohnung, ganz dicht… fast wie ein normales Pärchen.



    Doch dann fiel ihr wieder ein, dass sie kein normales Pärchen waren und sie betrachtete den Mann neben sich unter einem anderen Blickwinkel. Wie lange mochte es her sein, seit er zum letzten Mal seine Sucht hatte befriedigen können? Noch wirkte er ungewöhnlich entspannt, sah ausgeschlafen und frisch aus. Doch wie lange würde dies noch andauern?
    Wann würde sie ihn wieder gehenlassen müssen?

    „Was ist los, Tessa?“ fragte Jess da, als habe er ihre Gedanken erahnt.



    Tessa schluckte und wich aus, indem sie sagte: „Ach nichts… ich… ich hab nur darüber nachgedacht, was alles geschehen ist. Ich kann es immer noch nicht so recht fassen… es kommt mir so unwirklich vor.“
    Jess´ eben noch aufmunternd lächelndes Gesicht wurde schlagartig ernst und er zog sie vorsichtig in die Arme.
    „Das geht mir genauso, Tessa“, sagte er dann. „Ich kann immer noch nicht fassen, dass das wirklich geschehen ist. Es ist furchtbar, und ich wünschte, ich hätte es verhindern können. Ich weiß nicht, wie ich mir das verzeihen soll… du hättest dabei sterben können…“
    Auch Tessa liefen bei diesen Worten kleine Schauer über den Rücken – denn sie wusste, dass Jess recht hatte.



    Jess schauderte ebenfalls zusammen.
    „Nein, Jess“, sagte Tessa schnell. „Mach dir nicht solche Vorwürfe. Das bringt doch niemanden mehr etwas. Es ist nun mal geschehen. Und ich bin genauso schuld, eigentlich ich alleine. Ich meine, woher hättest du wissen sollen, dass ich dich dort finde? Dass ich dort bin? Ich hätte wissen müssen, was ich tu. Ich hätte nicht so unvorsichtig sein dürfen. Ich fürchte, ich war zu gutgläubig und zu sehr auf den Gedanken fixiert, dich finden zu müssen…“
    Jess nickte. „Aber genau das ist es doch, was mich so furchtbar trifft, Tessa. Du warst so vieles zu riskieren bereit für mich… und ich… was habe ich jemals für dich riskiert?“
    Er sah sie traurig an.
    Sie wusste, dass er nicht unrecht hatte, aber sie wollte, sie konnte es ihm nicht zeigen. Darum schüttelte sie hastig den Kopf und küsste ihn traurig auf die Schläfen.
    „Das darfst du so nicht sehen“, sagte sie dabei leise.



    Jess schüttelte den Kopf. „Aber es ist die Wahrheit, Tessa. Du hast mir immer so viel gegeben… und was hab ich dir gegeben?“
    „Deine Liebe!“ erwiderte sie schnell.
    Er lächelte sie kurz an und sagte: „Ja… das hab ich… aus ganzem Herzen, das ist richtig, aber…“
    „Kein aber… das war das größte Geschenk, was du mir machen konntest“, sagte Tessa schnell und küsste ihn.


    Als sie von ihm abließ, lächelte er kurz, wurde dann aber sofort wieder ernst.
    „Nein, Tessa… so einfach ist es nicht. Ich hab dir nicht viel geben können. Im Gegenteil, ich hab dir dein Leben nur schwerer gemacht. Es wäre wohl einfacher gewesen, wenn du mich nie getroffen hättest…“
    „Das stimmt nicht! Du hast mein Leben um so vieles bereichert…“, begann Tessa, doch Jess unterbrach sie: „Das mag sein, aber es ist nicht einfach geworden durch mich, und wer sollte dir das verübeln? Du lebst in ständiger Angst und Sorge um mich. Das, was für andere Paare ganz normal ist, werden wir nie haben… Ruhe und Zufriedenheit. Ein gemeinsames Zuhause, bisher nicht einmal eine gemeinsame Nacht…“
    Er sah sie ernst an. „Denkst du denn, ich habe diese Gedanken nie gehabt, mir nie gedacht, dass auch du sie hast? Und denkst du, ich bin so blind, nicht zu erkennen, wie du dich in den letzten Wochen verändert hast? Dass du immer dünner und blasser geworden bist, dass du chronisch müde bist, weil du in der Nacht aus Angst nicht schlafen kannst…“
    Tessa schluckte und konnte ihm nicht widersprechen. Es berührte sie zutiefst, all diese Dinge von Jess zu hören. Sie hatte nicht unbedingt gedacht, dass er all dies nie selbst bemerkt oder gedacht hätte… aber es war nie ein Thema zwischen ihnen gewesen…



    Jess strich ihr sachte eine Strähne aus dem lädierten Gesicht und sprach dann weiter. „Du hast ein Recht auf all das, Tessa. Wir haben ein Recht darauf. Ein Recht auf eine Zukunft. Oder nicht?“
    Tessa sah ihn fragend an. Sie wusste nicht recht, worauf er hinauswollte, doch er sprach sofort weiter: „Ich habe viel nachgedacht gestern Abend, nachdem du eingeschlafen bist. Du warst bereit, dein Leben für mich zu riskieren… und ich bin nicht einmal bereit, das geringste zu versuchen, was ich für dich und uns tun könnte… und müsste…“

  • Er schluckte. „Aber es ist nicht nur das. Als du gestern so da lagst, wurde mir erst richtig klar, wie viel du mir bedeutest, verstehst du. Ich will dich nicht verlieren. Ich könnte es nicht ertragen. Aber genau diese Bereitschaft erwarte ich von dir… und das ist nicht fair. Das ist nahezu unmenschlich.“
    Er sah sie offen an und zog sie näher an sich. Seine Bartstoppeln kitzelten sie, und Tessa begann leise zu kichern und er stimmte ein, ohne weiter zu sprechen.



    Nach einer Weile, in der sie sich nur festgehalten und ihre Nähe genossen hatten, erhob Tessa die Stimme und sagte: „Und… was bedeutet das nun für uns?“
    Jess sah sie lange an und sagte dann: „Ich will eine Zukunft für uns beide haben, Tessa. Ich möchte dich nicht verlieren – ganz gleich in welcher Form. Und ich weiß, dass es dir genauso geht. Ich finde, wir haben eine Chance verdient.“ Er lächelte. „Ich weiß, dass es schwachsinnig ist, an so etwas zu denken, aber ich möchte irgendwann einmal an einem Sonntagmorgen in vielen Jahren genauso mit dir hier liegen und das Getrappel kleiner Füßchen über den Boden tappsen hören… ich will eine Familie, ein ganz normales Leben… irgendwann einmal, in vielen Jahren.“



    „Aber zurzeit gibt es für mich nicht einmal ´viele Jahre´…“, fuhr Jess fort und seine Stimme war bitter geworden. „Und es gibt niemanden, der daran etwas ändern kann, außer mir selbst. Das ist einfach Fakt, das kann ich nicht wegignorieren…“
    Tessa hielt gespannt den Atem an. Sollte er nun wirklich das sagen, was sie sich erhoffte, ersehnte…?
    „Ich will aufhören mit diesem Mist“, sagte Jess dann langsam. „Ich will aufhören, Tessa…“
    Tessa riss überrascht die Augen auf.



    „Bist… bist du dir sicher?“ fragte sie dann mit dünner Stimme.
    Jess nickte und lächelte. „Ja, bin ich… ich möchte loskommen von den Drogen. Ich will aufhören.“
    Glücklich lächelte Tessa ihn an. „Oh Jess… das… das ist großartig!“
    Er zog sie näher an sich und lächelte. „Ja… vielleicht wird dann ja doch noch alles gut…“



    Tesa schmiegte sich an ihn und rieb ihr Kinn an seinem Haar.
    „Und… wie geht es nun weiter?“ fragte sie dann langsam.
    „Nun… Tessa… hör zu, folgendes…“, erwiderte Jess langsam. „Ich will einen Entzug machen. Ich will es versuchen. Für uns…“
    Er sah sie kurz an und sagte dann. „Aber ich will es nicht alleine durchstehen müssen. Ich möchte bei dir bleiben… ich will es hier machen. Hier und jetzt.“
    „Was?“



    Tessa sah ihn verwirrt an.
    „Aber… aber Jess…“, stotterte sie. „Wie… wie meinst du das? Braucht man dafür nicht professionelle Hilfe? Ärzte? Therapeuten? Ich meine…“
    Sie sah ihn hilflos an, doch er rückte ein Stück zur Seite und verzog verächtlich das Gesicht. „Nein! Genau das möchte ich nicht mehr! Diese Quacksalber, sie helfen einem doch nicht! Sie machen alles nur noch viel schlimmer… wer weiß, was sie mir diesmal erzählen würden! Abgesehen davon kriegt niemand von heute auf morgen einen Therapieplatz… und ich will nicht warten.“
    Er sah sie lange an. „Ich KANN nicht warten… verstehst du das denn nicht? Wer weiß, ob ich morgen noch die Kraft dazu habe… wenn ich wieder zurückgehe…“



    Tessa schluckte. Ihr Mund fühlte sich trocken an.
    Eigentlich hätte sie jubilieren sollen, denn Jess hatte gerade eben genau den Entschluss gefasst, den sie sich so lange gewünscht hatte.
    Doch die Umstände waren nicht jene, die sie sich dazu gewünscht hatte. Und sie hatte ein schlechtes Gefühl in der Magengegend.

    „Jess…“, begann sie noch einmal. „Das stelle ich mir trotzdem nicht so einfach vor. Was, wenn es dir schlechter geht, als du annimmst? Du hast selbst einmal gesagt, der kalte Entzug ist die Hölle… ich…“
    Sie sah ihn hilflos an und verschwieg, was sie gedacht hatte – nämlich, dass in ihr Angst aufkeimte, Angst, ihn in jenen Extremsituationen zu sehen. Sie wusste nicht, wie er reagieren würde… genau vor jener Situation hatte er sie immer schützen wollen.
    Jess schien abermals ihre Gedanken zu erraten und nahm sie in den Arm.
    „Ich weiß, dass es nicht einfach werde wird – auch für dich nicht, Tessa… aber es ist unsere einzige Chance. Du weißt, ich würde dich nicht darum bitten, wenn ich für mich selbst einen anderen Weg sehen würde… aber ich will und kann nicht wieder in eines dieser Therapieheime. Ich will bei dir sein.“



    Tessa schluckte. Der letzte Satz hatte eine solche direkte, tief ins Herz gehende Ehrlichkeit, dass sie nichts mehr erwidern konnte. Etwas in ihr sagte ihr immer noch hartnäckig, dass dies nicht der richtige Weg sein konnte. Dass es zu viele Unsicherheiten gab, zu viele Risiken.
    Doch Jess hatte jeden anderen für sich ausgeschlossen. Was blieb ihr anders übrig, als ihm die Hand zu reichen und diesen einen mit ihm gemeinsam zu gehen? War sie überhaupt berechtigt dazu, Angst zu haben, wo ihn doch die Hölle erwarten würde? War es nicht das mindeste, was sie für ihn tun konnte, ihm dabei die Hand zu halten, für ihn da zu sein? Auf ihn aufzupassen? Schließlich tat er es für ihre Zukunft – ihre beider Zukunft!
    Wieso sollte sie nicht auch ihren Teil dazu beitragen?
    „Gemeinsam schaffen wir es bestimmt“, flüsterte Jess ihr zu und lächelte. „Ich bin mir ganz sicher… wenn du bei mir bist, wird es anders sein als vorher. Bestimmt.“

    Unsicher lächelte Tessa zurück.
    „Was… was hab ich zu erwarten? Wirst du Schmerzen haben? Wirst du schreien? Muss… muss ich Angst vor dir haben?“
    Jess sah sie lange an und sagte dann: „Ich kann dir darauf keine Antwort geben. Ich werde Schmerzen haben und vielleicht auch schreien… ich weiß es nicht. Aber Angst brauchst du keine haben… denn ich glaube, nachdem, was dir gestern geschehen ist, kann dich nichts mehr ängstigen. Ich werde dir nicht wehtun, das weiß ich ganz sicher. Und wenn du doch Angst hast und denkst, dass ich mich nicht mehr unter Kontrolle habe, kannst du mich in einem der Zimmer einschließen. Das ist in Ordnung…“
    Tessa schluckte bange. Alleine der Gedanke, einen tobenden Jess in einem der Zimmer zu verriegeln, ließ ihren Magen zusammenkrampfen. Doch sie nickte tapfer und versuchte zu lächeln.
    „Das schaffen wir schon, Jess“, sagte sie dann, fast als wolle sie sich selbst Mut zusprechen. „Und du wirst sehen… in wenigen Wochen werden wir ein neues Leben haben… zu zweit.“
    Jess sah sie gerührt an und zog sie an sich, um sie zu küssen.



    Er tat es mit solch einer Innigkeit und Leidenschaft wie nie zuvor. Es war wie ein Versprechen.




    Fortsetzung folgt!

  • Liebe Innad!

    Na endlich hat Jess noch Mal den Mut gefunden, einen Entzug zu machen. Darauf habe ich so lange gewartet.:applaus Irgendwann musste doch bei ihm der Groschen fallen, es gab ja nun mal nur zwei Möglichkeiten. Entweder er macht einen Entzug oder wird früher oder später seine Liebe verlieren. Er hat ja keine unheilbare Krankheit sonder ist Drogensüchtig und das sehr stark. Da kann man durchaus was gegen tun, auch wenn es die Hölle sein wird und das wird sie. :(Das er den Entzug bei Tessa und mit Tessa machen will, wird für sie sehr hart werden und sie kann sich ja schon vorstellen, was so ungefähr auf sie zukommen wird. Aber Jess denkt das es für ihn die einzige Möglichkeit ist von den Drogen los zu kommen, nur mit der Kraft seiner Liebsten. Der werden sehr harte Zeiten auf sie zukommen und ich hoffe sie werden diese gemeinsam meistern.
    Das verspricht spannende und zum Teil traurige Fortsetzungen die ich schon sehnsüchtig erwarte.
    Wie immer eine tolle Fs und die Bilder sind dir gut gelungen, vor allem der Gesichtsausdruck der beiden, passt so schön zum Text und das bekommt man nicht so einfach hin.
    Bis dann!:)

    [SIZE=3]*liebe grüße Ines*[/SIZE]
    [SIZE=3]Meine erste FS! Eine etwas andere Familie! [/SIZE][SIZE=3]
    [/SIZE]
    Liebe Grüße an Nintendog, Rivendell, PeeWee, Jane Eyre, Kautschi, Llynya, colle Omi, wawuschel, Panakita, Josijusa, Filour, fallin'angel undalle Leser!:knuddel



  • Hallo Innad!


    Wollte mal kurz ein "Lebenszeichen" von mir geben, dass ich immernoch gebannt Deine FS lese. Die letzten FS waren wie immer wunderschön und gingen mir sehr unter die Haut. Endlich haben sie sich wieder.
    Mir graut es schon ein wenig davor, was auf die beiden zukommen wird, aber endlich hat Jess einen Grund gefunden, sein Leben zu ändern. Hoffentlich halten beide durch.


    Mach weiter so! Ist immernoch meine Lieblings-FS :applaus


    LG draggoon

  • @inesnhnsch: Danke für Deinen lieben Kommi!
    Ja, es kommen harte Zeiten auf Tessa zu, wenn sie mit ihm den Entzug durchsteht, das stimmt. Aber vielleicht lohnt es sich ja?



    draggoon:
    Freut mich total, Dich zu lesen! Ja, Du hast recht, sie haben bange Zeiten vor sich, aber mit einem guten Ziel vor Augen! Danke für Deinen lieben Kommi, hat mich sooo gefreut!


    @Dani04: Ja, Du hast recht, es ist den beiden zu wünschen und sie gäben sicher auch eine süße Familie, find ich auch. Aber bis dahin ist es noch ein guter Stück, sehr steiniger Weg, und ob sie auf dem nicht stolpern, ist fraglich.
    Danke für Deinen lieben Kommi!



    @All:
    Das nächste Kapitel ist arg lang, aber ich wollte es nicht in mehrere Teile reißen! Viel Spaß damit!

  • Kapitel 35
    Cold Turkey





    Tag 1


    Tessa drehte den Duschhahn auf und ließ sich genießerisch das warme Wasser über ihren Körper laufen. Im ersten Moment zuckte sie etwas zusammen, als die mit Schorf bedeckten Stellen auf ihrem Gesicht mit dem feuchten Nass in Berührung kamen und sofort zu brennen begannen. Doch der Schmerz war nach wenigen Sekunden vorbei und das warme Wasser schien für ihre Glieder wahrer Balsam zu sein.
    Sie hätte ewig so dastehen und sich mit ihrem zart duftenden Duschgel abschrubben mögen. Irgendetwas an ihr schien schmutzig geworden zu sein – etwas, das sie so schnell nicht würde abschrubben können.
    Trotzdem huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. Draußen hörte sie Jess´ Schritte, als er durch die Wohnung ging. Vielleicht würde es bald öfters so sein.



    Ihre Bedenken versuchte sie, so weit als möglich in den hintersten Winkel ihres Bewusstseins zu schieben. Eine bange Angst schien sich in ihr auszubreiten, wenn sie an die nächsten Tage dachte. Doch sie hoffte, sie betete, dass sie es gemeinsam schaffen würden – irgendwie.
    Und wenn es doch zu schlimm werden würde, so versuchte sie sich zu beruhigen, konnte man immer noch professionelle Hilfe holen.

    Nachdem sie ausgiebig geduscht hatte, schlüpfte Tessa in frische Kleider und während Jess unter die Dusche sprang, steckte sie seine ausgefranste Jeans, das Shirt und die Jacke – sein einziges Hab und Gut – in die Waschmaschine.
    Dann machte sie zwei belegte Brote für sich und Jess und kurz darauf saßen sie sich gemeinsam am Frühstückstisch gegenüber.
    Es hätte den Anschein haben können, als seien sie nur ein ganz normales Paar, das nach einer gemeinsamen Nacht ein Frühstück zu sich nahm. Doch bei näherem Hinsehen fiel auf, dass dies nicht der Fall war.
    Tessa bemerkte, wie Jess von Minute zu Minute unruhiger wurde. Nach wenigen Bissen ließ er selbst das Brot unberührt liegen.
    „Ist… alles in Ordnung?“ fragte sie unbehaglich und sah ihn ängstlich an. Er nickte und versuchte ein wenig zu lächeln.



    „Mir ist nur ein wenig übel, darum hab ich wohl nicht so besondern Hunger, auch wenn es wirklich lecker ist.“
    Tessa schluckte. Dass die ersten Symptome so früh beginnen würden, war zwar nicht verwunderlich, und doch hatte sie gehofft, noch einige Stunden „Schonfrist“ zu haben.
    „Jess…. wann hast du das letzte Mal etwas genommen?“ fragte sie nach einer Weile des Schweigens.
    „Gestern Abend, kurz bevor ich dich gefunden habe“, erwiderte er möglichst ruhig. „Es würde langsam wieder Zeit. Es wird bald losgehen.“
    Tessa nickte tapfer und versuchte, ihn aufmunternd anzulächeln.
    „Wir werden das schon schaffen, Jess… gibt es irgendetwas, was ich für dich tun kann? Was ich beachten muss?“



    „Nein – nur bei mir sein. Das reicht völlig.“
    Nachdem Tessa aufgegessen hatte, half Jess ihr, den Tisch abzuräumen. Besorgt stellte diese fest, dass er kaum mehr in der Lage war, die Teller zu halten, so sehr zitterten seine Hände.
    Es war zwölf Uhr mittags.
    Als die Uhr auf ein Uhr stand, begann Jess zu schwitzen. Inzwischen zitterte er heftiger, so dass Tessa es mit bloßem Auge erkennen konnte. Sie saßen nebeneinander auf der Couch und sprachen nur noch wenig. Es schien, als fehle ihm die Konzentration, um tiefgehende Gespräche zu führen.
    Um drei Uhr, nachdem sie beide fast zwei Stunden wortlos nebeneinander gesessen und sich nur gelegentlich vorsichtig berührt hatten, sprang Jess plötzlich auf und begann, unruhig im Zimmer auf und ab zu wandern.
    Unsicher, was sie tun sollte, beobachtete Tessa ihn nur angespannt, sagte und tat aber nichts.
    Nach einer weiteren Stunde, in der er wie besessen hin und her gegangen war, blieb er plötzlich stehen, schlug die Hände vors Gesicht und begann hemmungslos zu schluchzen.
    Erschrocken sprang Tessa auf und näherte sich ihm vorsichtig.
    „Jess…“, sagte sie hilflos.


    „Ich kann nicht mehr!“ schluchzte Jess hilflos. „Ich halte das nicht aus! Ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll, Tessa! Ich hab solche Angst! Ich brauche etwas, damit es aufhört, ich weiß es – ich brauche etwas, Tessa!“
    Hilflos griff Tessa nach seiner Hand und drückte sie.
    „Nein… nein, Jess… das ist nicht so. Du brauchst dieses Zeug nicht, hörst du. Du hast mich! Ich bin da- ich geh nicht weg! Du schaffst es – du bist stark!“, versuchte sie ihm Mut zu machen.
    „Nein – ich will nicht stark sein! Ich war noch nie stark!“ heulte Jess weiter wie ein kleines Kind.
    Wäre die Situation nicht so grausig ernst gewesen, hätte seine kindhaftes Gesicht und seine jammervollen, fast wie von einem Kleinkind stammenden Phrasen einem fast ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert. Genau dies machte die Situation noch abstrakter – ja, fast bizar.
    „Nein, Jess – du bist stark, und du willst es auch sein!“, rief Tessa rasch. „Und ich bin doch da- ich pass auf dich auf!“
    „Ich hab aber solche Angst!“, weinte Jess weiter. „Ich wünschte, meine Mutter wäre hier und könnte mir helfen. Tessa, ich vermisse sie so!“
    Getroffen sah Tessa ihn an. Unter den ersten Symptomen des Entzuges schienen bei Jess wahre Dämme zu brechen. Dass er in seiner Verzweiflung nach seiner längst verstorbenen Mutter rief, erschreckte und rührte sie zugleich.



    Es dauerte schiere Ewigkeiten, bis Jess sich wieder beruhigen konnte. Unter heftigen Schluchzern stieß er viele, erschreckende und berührende Sätze aus, die Tessa ebenfalls Tränen in die Augen trieben. Doch sie selbst schien ihm nicht viel helfen zu können. Mit Sicherheit realisierte er, dass sie bei ihm war und ihn tröstete – doch es schien, als habe ihn ein Strudel erfasst, der nur ihn umschloss und aus dem sie ihn vorerst nicht befreien konnte.
    Also ließ sie ihn einfach weinen, bis er keine Tränen mehr zu haben schien und sich schwach von ihr zur Couch führen ließ.
    Es war inzwischen fast fünf Uhr.



    Erschöpft, aber erleichtert realisierte Tessa, dass Jess eingenickt war. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie erst sechs Stunden überstanden hatten, seit bei Jess die ersten, schwachen Symptome angefangen hatten. Nun, da er schlief, überkam sie endlich etwas Entspannung, die mit sich brachte, dass ihre Gedanken wieder zu den Ereignissen des Vortages zurückschweiften.
    Sie schauderte. „Daran darf ich jetzt nicht denken“, fuhr es ihr durch den Kopf. „Wenn ich es nicht aus meinem Kopf streiche, werde ich verrückt werden. Ich muss jetzt stark sein für Jess. Alles andere kann ich später sehen.“
    Jess stöhnte neben ihr leise auf, als plage ihn ein Alptraum. Sein Gesicht war verzerrt und auf seiner Stirn hatten sich kleine Schweißperlen gebildet.
    So sollte es die ganze Nacht weitergehen.





  • Tag 2


    Tessa erwachte davon, dass jemand laut schrie. Mit einem beherzten Sprung war sie auf den Beinen und sah Jess, der im Schlafzimmer auf und ab ging und dabei urmenschliche Schreie von sich gab. Ihr Herz zog sich zusammen und plötzlich dachte sie an die Nachbarn, denen diese Schreie irgendwann auffallen würden. Was sollte sie dann sagen?
    „Jess… was ist denn los?“ fragte sie sanft, doch er schien sie gar nicht zu hören.
    Wie ein nervöses Tier ging er hin und her, vor und zurück. Seine Augen waren trübe und er sah schlechter aus denn je. Vorsichtig berührte Tessa ihn und zuckte zusammen, als sie spürte, wie kalt vom Schweiß seine Haut geworden war. Fast, als sei er nicht mehr wirklich lebendig.
    „Ich kann nicht mehr… ich kann nicht mehr!“ stieß er keuchend hervor und raufte sich die Haare. Tessa war einige Meter zurückgeblieben und starrte ihn nur mit vor Sorge verzerrtem Gesicht an. Sie fühlte sich so hilflos wie noch nie zuvor in ihrem Leben.



    Die Stunden zogen sich hin wie Minuten. Jess übergab sich mehrmals, bis er kaum noch auf den Beinen stehen konnte vor Erschöpfung. Er schien unendliche Schmerzen zu haben, jedes Glied schien sich auf unerbittlichste Weise in heiß-stechende Dornen zu verwandeln.
    Tessa wurde es von Stunde zu Stunde unbehaglicher und banger zumute.
    Dann kamen die Halluzinationen. Er hatte ihr bereits davon erzählt, doch was er sah, was er spürte, war für sie nicht sichtbar. Sie hörte nur seine verzerrten, schmerzerfüllten, ängstlichen Laute, die er von sich gab. Die Bilder, die in seinem Kopf entstanden, waren nur für ihn sichtbar und nur anhand einiger Wortfetzen konnte sie erahnen, wie sie aussehen mochten.
    „Hol mich nicht…“, stieß er hervor. „Ich will nicht sterben…!“



    Was sah er in diesen Momenten?
    Was produzierte seine durch den Entzug der geliebten Droge derart überstimulierte Phantasie Sekunde für Sekunde?
    Es schien ewig zu gehen. Stunden um Stunden. Halluzination um Halluzination schleppte sich der Tag dahin.



    Gab es denn keine Gnade?
    Niemanden, er ihm helfen wollte? Jess versank in einem Strudel aus bizzaren Bildern. Er nahm nichts mehr wahr um sich. Nicht Tessa, nicht dass sich die Nacht erneut über die Stadt legte.

    Nichts war dort als der unendliche Schmerz, die Hitze und Kälte, die sich grausam abwechselten, und wieder dieser Schmerz, Schmerz, Schmerz.
    Was ist das Leben noch wert, wenn es sich so gestaltet? Nichts.
    In diesem Augenblick war er bereit zu sterben, ja, er flehte sogar danach.
    „Lass es aufhören…. lass es bitte aufhören…“



    Erneut war er auf der Couch eingeschlafen, seine Trugbilder bei ihm. Durch halb geöffnete Augen erkannte er das weiße Geschöpf, das vor ihm stand. Wachte es über ihn? Nahm es ihn mit in die andere Welt? Oder brachte es ihm nur wieder Schmerzen?
    Er wusste es nicht. Er wusste gar nichts mehr.


  • Tag 3


    Wären da nicht immer wieder ihre Hände gewesen, die sich so sanft anfühlten, dass es doch noch wert war, den eigenen Körper zu spüren, und ihre Stimme, die mit solcher Zärtlichkeit auf ihn einsprach, dass sie es vermochte, seine Seele, die in diesem Kampf verloren zu gehen schien, zu erreichen – er hätte aufgegeben. Er hätte sich fallenlassen in die Dunkelheit, die ihm immer wieder so nahe war.
    Aber Tessas sanfte Stimme und ihre zarte Berührung rissen ihn immer wieder heraus. Er nahm sie nicht oft wahr, denn Schmerz und Übelkeit, Halluzinationen und Wahnvorstellungen nahmen ihn ein und hielten ihn umschlossen.
    Tessa hingegen nahm ihn wahr. Sie nahm alles wahr, in überdeutlicher, grausamer Realität.



    Am Abend des dritten Tages schien Jess zum ersten Mal seit achtundvierzig Stunden wieder ein wenig zu Bewusstsein zu kommen. Sein Blick wurde wieder etwas klarer und seine Haut bekam ein wenig mehr Farbe.
    Tessa setzte sich neben ihn auf die Couch und sah ihn an. Zögerlich begann sie zu sprechen.
    „Jess… ich… ich hab nachgedacht und… ich mach mir wahnsinnige Sorgen um dich… vorhin und auch gestern hatte ich teilweise das Gefühl, du stirbst mir unter den Händen weg. Du hast seit Tagen nichts gegessen und kaum getrunken… ich hab Angst, dass dein Körper das nicht durchhält.“
    Sie schwieg und dachte voller Angst an die Stunden zurück, in denen sie kurz davor gewesen war, den Notarzt zu rufen, weil Jess nahezu nicht mehr ansprechbar in ihren Armen gelegen hatte, der Atem flach, aber schnell, mit kleinen Aussetzern dazwischen.



    Die Haut kalt und schweißig, das Herz so am Rasen, dass sie es selbst durch den dünnen Stoff seines durchnässten Unterhemdes mit bloßem Auge sehen konnte.
    Wie lange konnte ein ohnehin geschundener, geschwächter Körper so etwas aushalten?
    Tessa musste sich eingestehen, dass sie keine Vorstellung davon gehabt hatte, wie schlimm die Entzugserscheinungen werden würden.
    „Du gehörst in professionelle Hände“, sprach sie darum fest weiter, in der Hoffnung, er sei klar genug, um zu verstehen, was sie sagte. „Du brauchst Ärzte, die das Ganze überwachen, die sicherstellen, dass dein Körper das mitmacht, Jess… was wir hier machen, ist gefährlich, ich habe im Internet nachgelesen… du könntest daran sterben, wenn du so entziehst, wie du es tust…!“
    Verzweifelt sah sie ihn an. Er schien einige Sekunden zu brauchen, bis er den Sinn ihrer Worte völlig verstanden hatte, dann zog er das Gesicht wütend zusammen und erwiderte:
    „Ach, hast du es schon satt, oder wie? Ich werde dir wohl zu viel – du willst mich abschieben, an Leute, die sich mit so etwas ´auskennen´?“




    „So meine ich das nicht!“ rief Tessa. „Aber ich habe Angst um dich – ich bin überfordert, ich weiß nicht, was ich tun soll…!“
    „Nichts kannst du tun! Du leidest nicht, ICH leide!“ rief Jess wütend aus. „Hast du noch nicht einmal das Durchhaltevermögen, dies mit mir durchzustehen? Aber von mir verlangst du, dass ich diese Hölle durchmache? Weißt du überhaupt, wie furchtbar es ist?“
    Tessa schluckte. „Nein… das weiß ich natürlich nicht. Aber…“

    „Nichts aber! Ich geh in kein Therapieheim! Ich hab es bis hierhin durchgezogen, noch ein paar Tage, dann ist es vorbei! Ich will es durchhalten! Wie sieht es mir dir aus?“
    Er sah sie wütend an, und die Aggressivität in seinem Gesicht ließ sie erschaudern.



    „Ist gut… ist gut…“, sagte sie darum resignierend.
    „Na schön!“ rief Jess aus und verschwand im Badezimmer.
    Seufzend sah Tessa ihm nach.
    Wenige Stunden später begann Jess erneut zu rebellieren. Er schlug und trat um sich und schrie. Egal wie sehr Tessa ihn zu beruhigen versuchte, es half alles nichts.
    Verzweifelt schlug sie die Hände vors Gesicht und begann zu weinen. Was sollte sie nur tun?



    Eine bange Angst überkam sie. Jess tobte immer noch und war inzwischen dazu übergangen, seinen Frust an den Möbeln auszulassen.
    Sie tat schließlich, was sie tun musste, verließ das Schlafzimmer und schloss hinter sich ab. So konnte er wenigstens nur in Badezimmer und Schlafzimmer rebellieren.
    Schaudernd stand Tessa vor der Tür, den klammen Schlüssel in der Hand. Sie fühlte sich fast zu schwach, um noch auf den Beinen zu stehen und die Tränen liefen ihr über das Gesicht und brannten in den noch nicht verheilten Wunden auf Wange und Lippe.
    Was sollte sie nur tun? Wenn sie doch wenigstens irgendjemanden gehabt hätte, den sie zu Hilfe rufen, mit dem sie hätte reden können!
    Auf was hatten sie sich da nur eingelassen?
    Tessas Blick blieb auf dem Telefon ruhen und plötzlich griff sie danach und wählte eine Nummer, die sie noch nie zuvor gewählt hatte.



    „Sorgentelefon, mein Name ist Tina, hallo“, schlug ihr eine freundliche Frauenstimme entgegen. „Wo drückt der Schuh?“
    Tessa schwieg einen Moment und sagte dann leise: „Hallo… mein Name ist Tessa… ich… ich bin verzweifelt, darum ruf ich an.“
    „Was ist los, Tessa?“ fragte Tinas freundliche Stimme. „Kann ich dir helfen?“
    „Ich weiß es nicht“, erwiderte Tessa müde. „Ich glaube, mir kann niemand helfen.“
    „Aber du rufst trotzdem hier an, und das ist doch schon einmal ein erster Schritt.“
    „Ja...“
    „Was ist los, Tessa?“ wiederholte Tina ihre Frage.



    Stockend begann Tessa, Tina alles zu erzählen – von dem Tage an, da sie Jess im Supermarkt kennengelernt hatte – ein Tag, der ihr in einem völlig anderen Leben gewesen zu sein schien – bis hin zu den letzten Stunden und Tagen, an denen sich so viele, größtenteils schrecklichste Erlebnisse überstürzt hatten.
    Je mehr und länger sie erzählte, desto leichter kamen ihr die Sätze über die Lippen, desto seltener musste Tina Zwischenfragen stellen.
    Erst jetzt, da alles aus ihr heraussprudelte, merkte Tessa, wie gut es tat, endlich mit jemandem über alles reden zu können, formulieren zu können, wie sie sich bei all diesen Schritten und Ereignissen gefühlt hatte, das Gefühl zu haben, jemand interessiere sich für sie und ihre Probleme – ohne sie zu verurteilen oder gewisse Dinge vorauszusetzen.

    Immer wieder rollten ihr Tränen über die Wangen, während sie Tina ihr Herz ausschüttete, doch sie empfand sie diesmal nicht als brennend, sondern erleichternd.
    Als sie schließlich fertig war mit ihrer Schilderung, holte sie tief Luft und sagte dann: „Ich weiß nicht, was ich jetzt tun soll, Tina. Ich hab Angst um Jess… und offen gesagt nicht nur um ihn, sondern auch wegen meiner selbst. Er hat mir eben da drinnen extreme Angst gemacht. Ich weiß nicht… ich hab einfach Angst, dass er in einer seiner Wahnvorstellungen doch einmal auf mich losgeht…“
    Tina antwortete ruhig und einfühlsam. „Tessa – ich kann das völlig nachvollziehen. Was ihr da macht, ist ziemlich riskant. Drogensüchtige sind im Entzug oft völlig außer Kontrolle. Das kann ihnen niemand vorwerfen, weil sie unvorstellbare Schmerzen und Leiden ertragen müssen. Aber es ist nicht umsonst so, dass in den meisten psychiatrischen Einrichtungen, welche sich auf Drogenentzug spezialisiert haben, auch immer mehrere Personalfachkräfte für einen Patienten verantwortlich sind und zur Not mit mehreren eingreifen können, wenn eine Person einmal doch völlig außer Kontrolle gerät.“



    „Aber was soll ich machen?“ erwiderte Tessa ratlos. „Ich kann ihn nicht dazu zwingen, sich Hilfe von außen zu holen. Er hat vorhin regelrecht aggressiv und völlig uneinsichtig reagiert. Und irgendwie kann ich ihn ja auch verstehen. Ich wüsste auch gar nicht, was ich nun unternehmen sollte, selbst wenn er sich dazu bereit erklärt. An wen ich mich wenden sollte? Den Krankenwagen rufen oder das Drogenbüro informieren…?“
    „In dem Punkt kann ich dich beruhigen“, erwiderte Tina. „Ich kann dir eine Liste mit Adressen von Einrichtungen geben, die sich auf Drogenentzug spezialisiert haben.“

  • „Aber Jess sagte, man bekäme von heute auf morgen meist keinen Therapieplatz“, gab Tessa zu bedenken.
    „Das kommt auf die Einrichtung an“, erklärte Tina ihr. „In der Regel weisen die Einrichtungen aber niemanden zurück, der sich zum Entzug bereit erklärt – sie wissen genau darum, dass solche Entscheidungen sehr schnell revidiert werden können, wenn man den Betroffenen zurück in sein Umfeld schickt. Aber da Jess nun ohnehin schon mitten im kalten Entzug ist, wird ihn niemand mehr abweisen, das weiß ich. Hol Dir einen Stift, ich sag dir, wo du dich hinwenden kannst.“
    Tessa schrieb sich schnell einige Adressen auf und seufzte dann.
    „Ich fürchte aber, er wird sich nicht dazu bereit erklären. Was soll ich dann tun?“
    „Dann versuche, bei ihm zu bleiben, Tessa, aber stelle dein eigenes Wohl immer, absolut immer, über seines. Bitte versprich mir das. Du hast so viel durchgemacht in den letzten Wochen, du musst auch ein wenig an dich denken.“

    „Aber Jess braucht mich doch!“
    „Ja, aber du hilfst ihm auch nicht viel, wenn du selbst nicht mehr auf den Beinen bist“, erwiderte Tina ruhig.



    „Ich weiß“, gab Tessa zu.
    „Wenn es ihm sichtlich schlechter geht, ruf sofort den Notarzt“, erklärte Tina weiter. „Ein kalter Entzug ist für einen Körper ein ungemeiner Stress, eine extreme Belastung. Es kann dabei sehr leicht zu einem Herz- oder Atemstillstand kommen. Versuch darum auf seine Vitalzeichen zu achten. Es hilft weder dir noch ihm, wenn ihn dieser Versuch das Leben kostet, verstehst du! Und wenn er dir zu aggressiv scheint, schließ ihn ein, so wie du es schon gemacht hast. Das ist in Ordnung, du musst dich selbst schützen. Besser wäre es aber, ihr würdet euch Hilfe holen. Aber Jess muss damit einverstanden sein, sonst bringt das nichts.“
    „Danke, Tina. Das hilft mir schon etwas weiter. Ich werde sehen, wie es sich entwickelt. Weißt du, wie lange das alles noch gehen kann?“
    „Normalerweise rund fünf Tage, aber ein Rückfall ist nie auszuschließen. In jedem Fall habt ihr das gröbste bereits überstanden“, erwiderte Tina. „Aber wenn der kalte Entzug vorbei ist, muss Jess sich in therapeutische Hände geben, Tessa! Die Entzugserscheinungen können auch in den ersten Wochen immer wieder einmal kommen und die Rückfallgefahr im Sinne einer erneuten Sucht ist sehr groß!“

    Tessa nickte. „Sobald er wieder klarer ist, werde ich ihn bestimmt überzeugen können… wie es danach weitergeht, weiß ja ohnehin noch niemand… darüber hab ich noch nicht nachgedacht. Erstmal will ich das hier mit ihm überstehen.“
    „Ich wünsch euch viel Glück, Tessa“, schloss Tina schließlich das Gespräch.
    Tessa legte auf und horchte in Richtung Schlafzimmer. Es war etwas stiller geworden, aber Jess jammerte immer wieder kläglich zwischendurch. Es tat ihr im Herzen weh, ihm nicht helfen zu können. Was er wohl gerade durchmachte?
    Schließlich legte Tessa sich auf die Couch, rollte sich zusammen und döste ein.






    Tag 4


    Jess schrie leise auf, als eines der Monster im Schlafzimmer auftauchte.
    „Jess… ich werde dich kriegen“, sagte der Mann mit rauer Stimme und bleckte seine spitzen Vampirzähne.
    Erschrocken wich Jess zurück.
    „Das gibt es nicht! Du bist nur eine Ausgeburt meiner Fantasie!“



    Er drehte dem Vampir den Rücken zu und eilte ins Badezimmer. In Sicherheit!
    Schwer atmend blickte er sich um. Er sehnte sich nach Tessa. Warum hatte sie ihn eingeschlossen? Stieß sie ihn von sich? Wo war sie?
    War sie vielleicht fort?

    „Würde dich das denn wundern?“
    Wieder entwich seinen Lippen ein Schrei.



    Alleine das Aussehen der Erscheinung zeigte, dass es ein Trugbild sein musste.
    „Scher dich fort!“ rief Jess panisch. „Geh fort, du bist doch gar nicht da!“
    „Offensichtlich bin ich das, wenn auch nur in deinem kranken Kopf“, raunte die Stimme. „Wieso denkst du eigentlich, du hast Liebe verdient? Hast du für das Mädchen jemals etwas getan?“



    Jess schüttelte es vor Entsetzen und er griff sich an den vor Schmerz fast zerberstenden Kopf.
    „Geh raus, geh da raus!“ heulte er. „Lass mich in Ruhe!“



    Doch das Wesen zog stattdessen seine Kapuze aus dem Gesicht und kam auf ihn zu, starrte ihn mit diesem schrecklich entstellten Gesicht an.
    „Du bist ein Verlierer, Jess Berger! Du bist ein Verlierer, du warst es immer, du wirst es immer sein! Du wirst dieses Mädchen enttäuschen, weil du nicht stark genug bist! Und damit wirst du sie auf dem Gewissen haben! Weil du nicht die Kraft hast, zu ihr zu stehen!“




    „Neiiiiiin!“ schluchzte und schrie Jess und hielt sich die Ohren zu, wohl wissend, dass die garstigen Stimmen in seinem Kopf dadurch nicht zum Verstummen gebracht werden konnten.
    Es schien eine Ewigkeit, bis ihn endlich eine dankbare, ruhige Dunkelheit umschloss und ihm Gnade erwies.



    t.


  • Tag 5


    „Jess?!“
    Tessas Stimme klang entsetzt, fast ein wenig panisch. In Windeseile hatte sie das Badezimmer durchquert und war neben dem regungslosen Mann auf die Knie gesunken. Sie befürchtete schon das Schlimmste, doch als sie ihn vorsichtig berührte, bewegte er seinen Kopf und öffnete langsam die Augen.
    „Jess! Was ist mit dir?“
    Er blickte sie einen Moment zerstreut an, als wisse er nicht, wo er sich befände, dann sagte er mit leiser Stimme. „Tessa… oh… Tessa… du bist noch da…“
    „Natürlich bin ich noch da, du Dummerchen. Wo sollte ich denn sonst sein? Kannst du aufstehen?“
    Langsam half sie Jess auf die Beine. Er umklammerte sie fest und wimmerte leise: „Tessa… ich dachte, du wärst gegangen…“
    Tessa schluckte und drückte den zitternden Körper fest an sich.
    „Natürlich bin ich nicht gegangen…“




    Sie drückte ihn fester an sich.
    „Du hast mir einen Schrecken eingejagt, als du da so lagst… wie lange liegst du schon dort? Du bist eiskalt…“
    Sie musste auf der Couch in einen komaartigen Schlaf gesunken sein, denn als sie aufwachte, war es bereits erneut schwarze Nacht gewesen und sie erinnerte sich daran, dass ihr Telefonat mit Tina in den frühen Morgenstunden gewesen war. Jess musste somit schon seit fast vierundzwanzig Stunden hier eingesperrt gewesen sein.
    Gewissenbisse übermannten Tessa. Wie hatte sie das nur zulassen können? Wieso war sie nicht vom Tageslicht aufgewacht, wie hatte sie es in dieser Situation nur fertigbringen können, fast zwanzig Stunden zu schlafen?!



    Vorsichtig führte sie Jess zurück ins Schlafzimmer und half ihm, sich ins Bett zu legen. Er zitterte immer noch, was wohl von der Kälte der Fliesen kommen konnte, auf denen er offenbar schon stundenlang gelegen hatte.
    Rasch ging Tessa in die Küche und kochte einen Tee. Sich selbst bereitete sie einen Espresso vor. Sie durfte keinesfalls schon wieder einschlafen, bevor sie nicht sicher sein konnte, dass es Jess einigermaßen gut ging.



    Sie flößte ihm den Tee vorsichtig und langsam ein, streichelte seinen zitternden Körper wie den eines kleines Kindes. Irgendwann schien beides seine Wirkung zu tun. Er wurde ruhiger und schlief schließlich sogar ein.
    Tessa jedoch wagte es nicht, sich auch neben ihn zu legen. Draußen dämmerte bereits wieder der Morgen, doch sie saß oder stand neben dem Bett und ließ ihn keine Sekunde aus den Augen.
    Immer noch nagten die Gewissenbisse in ihr. Nicht nur Tina, sondern sogar Jess selbst hatten ihr gesagt, dass es in Ordnung sei, wenn sie ihn einschloss. Doch nun fragte sie sich, ob sie nicht zu schnell auf diese „Lösung“ zurückgegriffen hatte. Und vor allem konnte sie es sich nicht verzeihen, so lange geschlafen zu haben, während Jess alleine und verriegelt gewesen war. Was, wenn er sich in diesen Stunden etwas angetan hätte – egal ob beabsichtigt oder nicht? Tessa wollte gar nicht darüber nachdenken.



    Schließlich spürte auch sie die Müdigkeit immer deutlicher. Obwohl sie so lange geschlafen hatte, schien ihr Körper dermaßen erschöpft, dass er schon nach wenigen Stunden des Wachseins wieder nach Schlaf verlangte. Vielleicht kam es von daher, dass diese Stunden derart angespannt waren. Abgesehen davon spürte Tessa immer noch jeden Muskel schmerzen und auch die Wunden im Gesicht verheilten nur langsam. Offenbar hatte ihr Körper nicht mehr allzu viel Energie zur eigenen Rehabilitation übrig.
    Sie dachte an das, was Tina ihr gesagt hatte – denk auch an dich, denn schwach und kraftlos bringst du Jess nicht weiter!
    Sie seufzte und musste einsehen, dass sie nicht ewig neben Jess stehen oder sitzen konnte, um über seinen Schlaf zu wachen. Darüber hinaus schien dieser tatsächlich fest zu schlafen. Nur selten drehte er sich und stöhnte nur ab und an und sehr leise, nicht wie in den letzten Tagen, an denen ihn seine Horrorvisionen offenbar sogar bis in den Schlaf verfolgt hatten.
    Darum überwand Tessa sich schließlich und krabbelte neben dem schlafenden Mann ins Bett.



    Nach wenigen Sekunden war auch sie in einen traumlosen und tiefen Schlaf gesunken, während der Tag sich langsam zum Ende neigte.





    Fortsetzung folg

  • Hallö Innad. :)


    Ich muss deine Fortsetzungen immer erstmal sacken lassen. Du schreibst so realititäsnah und deine Bilder wirken immer! so emotional wie der Text. Trotz der manchmal wirklich schwierigen Aufgabe, die Sims dazu zu bringen gerade die richtige Bewegung zu machen, schaffst du das deine Texte so toll damit umzusetzen. Das nur erstmal vorab. *g*


    Zu den Fortsetzungen kann ich mich nur den Vorrednern anschließen, es war sicher eine gute Entscheidung von Jess einen Entzug zu machen. Allerdings hat er sich wohl nicht gerade die beste Methode dafür ausgesucht. Das in Eigenregie durchzuführen ist nicht gerade ungefährlich für Beide. Ich kann verstehen, dass er nicht wieder in eine kalte und unpersönliche Klinik will, aber die Gefahr in die er sich und Tessa bringt ist ja auch nicht zu unterschätzen gewesen.
    Das Tessa sich an die Seelsorge gewendet hat, war aber richtig. Sie war völlig überfordet mit der Situation und manchmal hilft es mit völlig unbeteiligten Menschen zu reden. Alleine schon, weil die den nötigen Abstand dazu haben und völlig neutral helfen können, ohne zu verurteilen.
    Ich hoffe wirklich, dass das Schlimmste erstmal ausgestanden ist und die Beiden sich von den Strapazen ein bisschen erholen können. :)


    Ich freu mich auf die nächste Fortsetzung.
    Ganz liebe Grüße
    Llyn

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19