LorenhillCity

  • hay
    ich find die vorgeschichte voll cool, ihr vater war ein idiot! kein kerl hat das recht eine frau zu schlagen -.- ... ich finde sie sollte mit ihrer freundin darüber reden! ^^
    ich freu mich wiedermal auf die fortsetzung =)
    liebe grüße!

  • @ nikki1991 Schön dass dir die Vergangenheitssequenzen gefallen haben. Es wird später noch mehr davon geben. Irgendwie mag ich die Mini-Sims x)


    Also hier kommt die Fortsetzung: Diesmal ein wenig mehr.


    Was Menschen tun, um ein Problem zu lösen, ist oft genau das, was das Problem auslöst



    „Hey, Lena! Meine Eltern sind heut weg und ich geb eine Party. Du kommst doch oder?“ Betont lässig schlenderte Sarah auf Lena zu. Sie wusste, wie sie ihre Beute reizen und umschlängeln musste, bis die Falle zuschnappte. „Ich…ich…du hast mich doch noch nie auf eine deiner Partys eingeladen?“ Man musste kein großes Genie sein, um zu sehen, wie verunsichert Lena gerade war. „Na und? Hey, und wie wärs wenn du vorher noch zu mir kommst? Wir stylen uns, ziehen uns schicke Klamotten an…gleich nach der Schule?“ Lena war völlig verdattert von Sarahs direkten Fragen. Ja, Sarah konnte Menschen manipulieren. Zumindest meistens. „Ja, gern, ich…ruf nur noch kurz meine Mutter an und sag bescheid.“





    „Ich hab ein paar Outfits, die dir super stehen würden!“ Wie erwartet hatte Sarahs Schrank nur Outfits in den Versionen „knapp“ und „noch knapper“. Lena atmete tief durch. Es war schon ein Wahnsinn, dass sie überhaupt hier war. Das Ganze fühlte sich irgendwie so unreal an, als wäre sie gar nicht sie selbst, sondern nur eine Beobachterin von außen. Die zwei Gläser Weißwein, die sie im Vorhinein getrunken hatten, taten ihr Übriges. Als Sarah ihr schließlich ein Oberteil und einen Minirock heraussuchte, kam sie gar nicht auf die Idee, zu widersprechen. Sie zog es einfach an und fühlte sich plötzlich wahnsinnig gut. So, als wäre sie mit einem Mal in eine andere Haut geschlüpft. Als könnte sie alles erreichen. Zumindest heute Nacht.




    „Sieht doch super aus! Jetzt fehlt nur noch das Make-up. Los, setz dich mal zum Schminktisch!“ Lena setzte sich, wie befohlen. Irgendwie fühlte sie sich plötzlich so verbunden mit Sarah. So vertraut, als wären sie gute Freunde. Und es gab etwas, worüber sie dringend reden wollte… Sarah grinste zufrieden. Was sie gerade hörte, war eine Goldgrube. Depressive Kindheitserinnerungen, die Mutter will den Plingauer heiraten und nicht zu vergessen die fiesen Gewissensbisse… Mehr als genug Stoff. Sie konnte gar nicht erwarten, Lisa davon zu erzählen.






    „Fertig!“, sagte Sarah und war stolz auf ihr Meisterwerk. Ohne Haarklammern und mit ein bisschen Schminke sah die Oberstreberin gar nicht so schlecht aus. Natürlich niemals eine Konkurrenz für sie oder Lisa, aber doch herzeigbar. „Ich geh mich noch schnell umziehen. Schau doch schon mal runter. Lisa und Felix sind glaub ich schon da.“






    Lisa und Felix waren tatsächlich schon da… und sie beschäftigten sich hauptsächlich mit sich selbst und rissen Lena damit aus ihren Tagträumen. „Willkommen zurück auf der Erde. Du hast doch nicht ernsthaft gedacht, dein Leben verändert sich vom einem zum anderen Augenblick oder?“, fragte sie sich selbst. Irgendwie fühlte sie sich blöd, wie sie da sinnlos in der Ecke rum stand, aber das war ja nichts Neues für sie. Dann würde sie sich eben diese „Party“, die bisher aus zwei Leuten plus ihr bestand eben einmal genauer ansehen.






    So wie es aussah, hatte sich Sarah echt Mühe gegeben. Sogar ein Barkeeper war eingestellt. Lena fragte sich, wieso. Würden später noch mehr Leute kommen? Oder wollte sie nur ganz einfach mit dem Geld ihrer Familie protzen? Sie nahm sich ein Glas und trank. Arrgh! Sie musste sich anstrengen, nicht alles gleich wieder hoch zu würgen. Was auch immer da drinnen war, es war stark alkoholisch und schmeckte absolut scheußlich. Aber Lena wollte sich nichts anmerken lassen. Und da sie sowieso gerade nichts zu tun hatte, trank sie noch Glas…






    …und noch eines und noch eines und noch eines…bis sie irgendwann anfing, aus der Flasche zu trinken. Das war absolut nicht ihr Stil, aber jedes Mal, wenn sie auch nur kurz zu Felix und Lisa hinüberschaute, konnte sie nicht anders, als noch einen Riesenschluck zu nehmen. Langsam fühlte sie sich irgendwie schwindlig…





    „Lena? Geht es dir gut? Tut mir leid, dass ich so lange gebraucht habe. Ich hoffe, du hast dich gut unterhalten in der Zwischenzeit. Wie gefällt dir die Party?“
    „Der Wahnsinn! Ich will tanzen! Los, komm!“ „Ich…ich weiß nicht ob das im Moment so klug ist.“

    (geht gleich weiter)


  • Seit wann war die denn so langweilig? Egal, Lena stolperte auf die Tanzfläche, falls man diese so nennen konnte. Sie fühlte sich so frei und leicht und gut, dachte an nichts mehr. Nur der Moment zählte. Als könne sie fliegen. Lena hatte keine Ahnung, wann sie das letzte Mal so glücklich und unbeschwert gewesen war. Sie liebte es im Mittelpunkt zu stehen und die Blicke der anderen auf sich zu spüren. Heute konnte sie alles erreichen.


    Als Lisa kurz raus an die frische Luft ging, erkannte sie ihre Chance. „Hey, Felix, wie geht’s?“ „Bestens und dir auch wie ich sehe“, erwiderte Felix und grinste frech. Er kam ihr näher, viel zu nahe. Sie spürte die Luft zwischen ihnen schon vibrieren und ihr wurde noch schwindliger, als ihr ohnehin schon war. Nur noch wenige Zentimeter waren zwischen ihnen.







    Plötzlich spürte sie seine Hand auf ihrem Hintern. Er zog sie näher zu sich, drückte sie an sich. Alles um sie begann sich zu drehen. „Wie wärs wenn du morgen bei mir übernachtest? Wir machen unsere kleine Privatparty.“ „Aber…Lisa…“ „Mach dir um die mal keine Sorgen. Ab Morgen früh bin ich wieder Single“, flüsterte er und grinste zufrieden.



    Oh Gott, hatte er das wirklich getan? Sarah hatte Lisas Eifersücheleien immer sinnlos und kindisch gefunden. Aber was sie da gerade sah, bewies ihr das Gegenteil. Was war nur passiert? War…war das vielleicht sogar ihre Schuld? Immerhin hatte sie diesen blöden Plan von der Party gehabt. „Finden wir ihre Geheimnisse heraus, sorgen wir dafür, dass sie sich mehr mit uns beschäftigt, als Penelopé. Laden wir sie auf eine Party ein und geben ihr zu viel Alkohol…“ Und sie hatte Lena aufgestylt. Langsam wurde ihr bewusst, was sie da geschaffen hatte.



    „Lena? Ich rufe dir jetzt ein Taxi. Es wird Zeit, nach Hause zu fahren.“ Wie von weit her nahm sie Sarahs Stimme wahr. „Und du solltest jetzt auch besser gehen. Lisa ist noch draußen. Tut mir leid, aber die Party ist jetzt beendet. Ich bin hundemüde!“ Was war eigentlich mit der los? Es war gerade mal halb zwei und schon fing sie an herumzuzicken? Gerade jetzt, wo sie doch so viel Spaß hatte!






    Als sie im Taxi saß, brummte ihr Schädel immer noch. Wieso war die Party schon zu Ende? Und wieso war ihr auf einmal so schlecht? Und wo kamen diese verdammten Kopfschmerzen her? „Können Sie bitte mal kurz anhalten? Ich muss – „ Und schon ergoss sich der Mageninhalt der letzten paar Stunden über den nassen Asphalt. Ihre Kehle brannte vom Magensaft und sie schämte sich. Lena fühlte sich schrecklich, das einzige, was sie jetzt wollte, war nach Hause zu fahren und zu schlafen.



    Felix fuhr mit der Hand über Lisas Oberschenkel. Endlich würde er das kriegen, worauf er schon so lange gewartet hatte. Allein die Vorfreude darauf machte ihn wahnsinnig. Das einzige, was ihn störte, war Lisas langweilig eingerichtetes Zimmer. Aber darüber konnte er gerade noch hinwegzusehen. Wenigstens war sie nicht auf die Idee gekommen, irgendwelche Kerzen oder Rosenblätter zu verteilen. Irgendwelche Kitschfernsehserien hämmerten einigen Mädchen anscheinend ein, dass so etwas furchtbar romantisch sein soll und daher auch unbedingt nötig sei.


    Er zog ihr langsam das Oberteil aus. So schwer es ihm auch fiel, er musste jetzt Ruhe bewahren. Ein falscher Schritt, auch nur eine Sekunde zu schnell könnte alles zerstören, auf das er in den letzten Wochen hingearbeitet hatte. „Du bist wunderschön.“, flüsterte er und ließ seine Hand weiter nach oben gleiten, zum Verschluss ihres BHs…




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    So, das wars erstmal. Seid mal gespannt auf die Fortsetzung und den Morgen danach x) Kommis sind natürlich immer erwünscht.
    Ach ja und die Partyoutfits der Mädels gibts schon auf meiner Homepage zum Download KLICK (Hoffe die funktionieren auch, sonst bitte melden!)

  • hay
    omg! der kerl neh! voll der ***** felix find cih schrecklich un sarah benimmt sich auch wie ne bescheuerte kuh xD die is nur nett weil die ihr schaden will. ich hoffe ja felix bekommt noch nen korb°!!!!


    liebe grüße

  • @nikki1991 Felix wird auf jeden Fall bestraft, für den lass ich mir noch was einfallen (obwohl ich momentan ehrlich gesagt noch keine Ahnung hab, wie. Ein Korb genügt jedenfalls nicht.) Und wie versprochen kommt jetzt auch noch eine Rückblende.
    Noch ein Hinweis für alle Leser: Wer vorausschauen möchte, sollte in die Vergangenheit schauen und meine letzte Fotostory lesen, die könnte ab der nächsten Fortsetzung hilfreich sein x) (und sie ist sowieso nur 2 Seiten lang). Ist aber für das Verständnis natürlich nicht zwingend notwendig.
    Also hier die Fortsetzung:


    Der Morgen danach ist selten so gut wie der Abend zuvor




    Die Sonnenstrahlen blinzelten durchs Fenster und Lisa, die gerade aufgewacht war, rieb sich die Augen. Verwundert fragte sie sich, wieso sie keinen Schlafanzug trug. Ach ja richtig, gestern…Langsam trudelten die Erinnerungen an die vergangene Nacht ein…Felix…Moment mal…wo war Felix? Verwirrt blickte sich Lisa in ihrem Zimmer um. Keine Spur. War…war das vielleicht alles nur ein Traum gewesen? Nein, dafür war es viel zu real. Außerdem war der kleine Blutfleck auf der Bettdecke eindeutig. Aber wo war er hin? Lisa begann zu zittern. War sie wirklich auf einen dieser widerlichen Ar*schlöcher hereingefallen, die naive Mädchen entjungferten und dann fallen ließen?






    Am liebsten wäre Felix an diesem Morgen einfach liegen geblieben. Welt, lass mich in Ruhe!, dachte er sich. Er war sich ziemlich sicher, dass das, was er gestern so geleistet hatte, Konsequenzen fordern würde und zwar spätestens dann, wenn Lisa mit Sarah reden würde… oder wenn Lena aus ihrem Alkoholrausch erwachen würde. Sicherheitshalber hatte er nicht mal bei Lisa übernachtet. Irgendwie musste er sich etwas überlegen, so was wie einen Plan, wie er aus der ganzen Sache wieder rauskommt. Aber dazu hatte er gerade überhaupt keine Lust. Vorsichtig kletterte er aus seinem Bett, immer noch von einem starken Alkohol- und Zigarettenqualmgeruch verfolgt. Erstmal duschen! Danach würde sein Gehirn schon noch eine Lösung finden…





    Sarah hatte den letzten Abend noch immer nicht ganz verdaut. Wie hatte das passieren können? Dieser eine Abend hatte alles so…durcheinander gebracht. Dabei hätte er doch alle Probleme lösen sollen. Lena und Penelopé hätten endlich aus ihrem Leben verschwinden sollen. Aber dann…Da macht diese kleine Streberin sich doch tatsächlich an Felix heran. Das hätte sie ihr nie im Leben zugetraut. Sonst war sie immer so schüchtern und so unsicher. Wahrscheinlich lag es am Alkohol. Sonst traute sich Lena doch nie so selbstbewusst auftreten. Sarah konnte sich beim besten Willen nicht erinnern, sie jemals so gesehen zu haben…außer…




    „Ich will mit der Rakete spielen! Gib mir die rote Rakete!“, Lisa war schon von klein auf gewöhnt, sich zu holen, was ihr ihrer Meinung nach gehörte. Wenn nötig, mit Gewalt. „Nein, die gehört mir. Ich hatte sie zuerst. Such dir doch ein anderes Spielzeug!“ „Ich will sie aber haben! Du blöde schwarze Kuh! Gib mir jetzt sofort die Rakete“ „Lass meine Freundin in Ruhe! Du spinnst doch! Hau ab, wir wollen nicht mit dir spielen!“ Der letzte Satz hallte in Sarahs Kopf nach. Sie waren also einmal Freundinnen gewesen. Daran hatte sie sich gar nicht mehr erinnert. Sie hatte immer gedacht sie wäre schon immer mit Lisa befreundet gewesen…dabei hatte diese sie doch tatsächlich eine blöde schwarze Kuh genannt…



    „Lena ist gemein zu miiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiir!“, schrie Lisa aus Leibeskräften und drückte ein paar Krokodilstränen heraus. Schon damals war sie berechnend und hinterhältig gewesen. Obwohl sie keinerlei Talent besaß und weder besonders intelligent, noch besonders kreativ, ja nicht einmal besonders hübsch war, hatte sie es in ihrem Leben für ihr alter relativ weit gebracht. Die Leute schienen ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Ja, wahrscheinlich hatte sie doch ein Talent. Sie konnte Leute manipulieren. Sarah erschrak. Seit wann dachte sie so über ihre Freundin? Sie waren doch immer ein Herz und eine Seele gewesen. War sie am Ende selbst nur manipuliert worden?


    „Oohh, lassen sie dich nicht mitspielen?“, die Erzieherin warf Sarah und Lena einen bösen Blick zu. „Komm her, mein Schatz, wir beide spielen etwas gemeinsam ok? Du darfst dir auch etwas aussuchen!“ Lisa gluckste fröhlich. Mal wieder hatte sie ihren Willen bekommen. Und Sarah verstand die Welt nicht mehr. Damals, als Kind dachte sie noch, dass alles im Leben gerecht wäre. So wie in den Märchen. Die Bösen werden bestraft und die Guten belohnt. Damals musste sie feststellen, dass es nicht so ist. Und jetzt stellte sie fest, dass sie nicht einmal wusste, was Gut und was Böse war. Auf welcher Seite stand sie überhaupt? Und wieso war sie mit Lisa befreundet anstatt mit Lena?





    „Mama? Es tut mir leid, ich…Ich hab darüber nachgedacht und…ich war total egoistisch. Ich gönne dir dein Glück echt, es war nur so…so plötzlich. Ich hab mich so überrumpelt gefühlt. Aber ich habe nichts dagegen, wenn du Leo heiratest.“ Ihre Mutter strahlte. „Oh Lena, das ist wunderbar von dir!“ Ihre Augen waren schon feucht geworden. „Jetzt ist wirklich alles perfekt. Heißt das, du hilfst mir? Kommst du mit ein Brautkleid aussuchen und alles?“ Sie war außer sich vor Freude. Und Lena freute sich auch. Endlich war sie ihrer Mutter wieder näher gekommen. Und gegen ein bisschen Shopping hatte sie sowieso nie etwas einzuwenden.






    Für zwei andere fing der Morgen gut an. Sie hatten auch keine Erinnerungen vom Abend zuvor zu verarbeiten. Pünktlich um halb zehn standen sie vor dem alt-ehrwürdigen Schloss Lorenhill. Wow, es hat sich ganz schön verändert, seit ich es das letzte Mal gesehen habe. Irgendwie komisch, an diesen Ort zurückzukehren, wenn auch in meinem Fall nicht körperlich, sondern nur als Beobachterin. Naja, hoffentlich bringt das Schloss den beiden mehr Glück, als es mir gebracht hat.




    (geht gleich weiter)


  • Bereits von außen war Schloss Lorenhill viel versprechend. Penelopé freute sich auf die Zeit, die sie dort verbringen würde. Ja, klar, sie machten das hier eigentlich für die Schule. Aber bestimmt würden sie noch genügend Freizeit haben. Es würde also eher wie gratis Urlaub werden. Auch, dass sie jetzt schon seit 10 Minuten auf die Besitzerin warteten, konnte ihrer Stimmung keinen Abbruch tun. Und das hieß etwas, denn Penelopé hasste Unpünktlichkeit und zickte normalerweise schon jeden an, der 2 Minuten später als vereinbart erschien.






    Und dann kam SIE. Penelopé hielt den Atem an. Sie hatte alles erwartet, aber nicht so etwas. Irgendetwas an dieser Frau fesselte sie. Obwohl sie spießige Klamotten anhatte, wirkte sie wunderschön und total aufregend. Und sie war noch so jung. Höchstens 25. Auf den ersten Blick erkannte man, dass sie selbstbewusst war und stark. So anders als jede Frau, die Penelopé kannte. Anders als ihre Mutter und deren Freundinnen, anders als die Frauen im Fernsehen.






    Sie war keine klassische Schönheit und doch schöner als alles, das Penelopé jemals gesehen hatte. Ihre Gesichtsforum ähnelten einer Katze und die Augen erst…Die Farbe war absolut außergewöhnlich und sie betonte sie auch noch mit gleichfarbigen Liedschatten. Ihr Blick war so…so fest und stark und trotzdem irgendwie weiblich. Sie zog jeden damit in ihren Bann. Die hohen Wangenknochen ließen ihr Gesicht hart wirken, fast schon maskulin, wären da nicht ihre vollen Lippen gewesen. Um ihre Nase tänzelten ein paar Sommersprossen und neben ihrem Mund war ein Muttermal, das sie trotz der vielen Schminke natürlich wirken ließ. „Willkommen auf Schloss Lorenhill. Ich habe euch schon erwartet.“, sagte sie und ihre Lippen formten ein Lächeln.




    „Leider habe ich persönlich nur kurz Zeit, mit euch zu plaudern. Aber ihr könnt euch hier gerne umsehen. Außer natürlich in meinen Privaträumen und in den Räumen der anderen Gäste. Aber ansonsten steht euch alles frei. Ich würde euch die Bibliothek empfehlen, da erfahrt ihr einiges über Lorenhill und die Umgebung. Die durchschnittlichen Touristen sind fast nie dort, deshalb werdet ihr dort auch eure Ruhe haben. Auch Fotos könnt ihr so viele machen wie ihr wollt, allerdings bitte ich die Privatsphäre der anderen Gäste zu wahren. Jetzt wünsche ich euch noch eine schöne Zeit hier.“



    Penelopé hatte ihr nur halb zugehört. Sie war noch immer viel zu beeindruckt von ihrer Entscheidung. Wie sie da auf dem Sessel saß…wie auf einem Thron. Ohne Zweifel, das war ihr Schloss. Sie war die Königin hier. Sie schien so stolz und so erhaben. Fast schon mystisch wirkte sie. Penelopé konnte kaum glauben, dass sie ein Mensch war. Eher eine Göttin, die sich dazu herabgelassen hatte, auf die Erde zu steigen. „Penelopé?“, Davids Stimme riss sie aus ihren Gedanken. „Komm, sehen wir uns mal ein wenig um.“





    „Es ist wunderschön hier. Sogar die Luft wirkt irgendwie besser als anderswo.“ Penelopé und David hatten das Nötigste aus der Bibliothek kopiert und ein paar Fotos gemacht. An dem Projekt konnten sie auch zu Hause weiterarbeiten. Jetzt wollten sie erst einmal ihren „Urlaub“ genießen. „Also wenn wir jetzt irgendwo am Meer wären, würde das was du sagst ja Sinn ergeben, aber wir sind noch immer in LorenhillCity, also die Luft ist dieselbe“, grinste David. „Ja aber es ist irgendwie…so anders. Die Atmosphäre hier ist so…ich weiß gar nicht, wie ich es beschreiben soll.“ „Ich verstehe schon was du meinst“, sagte David und blickte in die Ferne. Irgendwie fühlte er sich hier frei. Hier war niemand, der irgendetwas von ihm erwartete. Gute Noten, Beliebtheit oder dass er möglichst viele Mädchen abschleppen würde. Er konnte einfach nur er selbst sein.






    „Und du bist nicht mal sauer weil du deinen Urlaub mit mir verbringen musst?“ „Ehrlich gesagt fiele mir niemand ein, mit dem ich ihn lieber verbringen würde.“ Davids Herz machte einen Sprung. Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Und falls ja, meinte sie es ernst? „Ich weiß, ich war am Anfang etwas schwierig, aber eigentlich bin ich gar nicht so zickig. Wenn man mich mal näher kennt, bin ich sogar richtig nett.“, sagte sie und grinste verschmilzt. „Ich weiß“, flüsterte er, so leise, dass sie es kaum hörte. Er wollte ihr noch etwas sagen und sah sie an, aber irgendwie konnte er nicht. „Ich wird mir jetzt mal mein Schlafzimmer ansehen und mein Zeug auspacken. Wir sehen uns dann morgen.“, unterbrach Penelopé seinen Versuch und ging.



    (in wenigen Minuten kommt noch ein Kapitel, allerdings nur mit 4 Bildern. Wollte nur inhaltlich lieber was neues anfangen)

  • Je länger man schläft, je weniger man lebt



    In der Nacht wachte Penelopé auf. Irgendetwas knarrte hier. „Jetzt reg dich nicht so auf. In solchen alten Schlössern gibt es doch bestimmt die ganze Zeit irgendwelche komischen Geräusche“, redete sie sich selbst zu. Verdammt, wieso musste sie nur so ein Angsthase sein? Oh Gott, da war schon wieder etwas gewesen. Penelopé klammerte sich ängstlich an ihre Bettdecke. Das konnte einfach nicht normal sein. Auch wenn es ihr peinlich war, sie musste David aufwecken. Kurz dachte sie daran, sich noch vorher zumindest ein wenig zurecht zu machen. Aber diesen Gedanken verwarf sie sofort wieder. Wem wollte sie denn hier bitteschön gefallen?



    „Was ist denn los?“, murmelte David verschlafen. „Wieso weckst du mich?“ Es dauerte ein paar Minuten, bis er sich daran erinnert hatte, wo er gerade war. Und mit wem er hier war. Er grinste zufrieden. Aber im nächsten Moment war er auch schon wieder verwirrt. Wieso weckte sie ihn mitten in der Nacht? „Ich…ich habe etwas gehört. So komische Geräusche. Irgendwas knarrt so…“ „Ach Penelopé,“ er schaute sie an. Richtig süß sah sie aus, wie sie ihn ängstlich ansah, obwohl ihre Frisur recht verwüstet war und sie ungeschminkt war „in so einem alten Schloss kracht doch ständig irgendwas…“ KNARR Er zuckte zusammen. „Da war es wieder“, flüsterte Penelopé kreidebleich.



    David musste zugeben, dass das wirklich nicht normal war. „Es kommt von da draußen…lass uns doch mal rausgehen“, schlug er vor. Jetzt erst nahm Penelopé so richtig wahr, wie er aussah - genauso fertig wie sie selbst. Komisch, dabei schminkten sich Jungs nicht einmal. Auch seine Haare waren irgendwie anders. Dabei hatte sie sich gedacht, dass er rein gar nichts für seine Haare tat. Sie hatte ihm noch nicht einmal zugetraut, dass er sie kämmte. Aber wenn sie ehrlich war, gefielen ihr die verwuschelten Haare gar nicht so schlecht…






    „Seit wann sind hier eigentlich so viele Grabsteine? Wieso sind uns die vorher nicht aufgefallen? Und was machen diese verdammten Raben hier?“ „Naja die meisten alten Schlösser sind alt und es sind eben auch schon viele Menschen darin gestorben. Normalerweise haben sie deshalb eine Gruft, aber auch ein Friedhof ist durchaus nicht abnormal. Vielleicht war er ja nur für die Bediensteten. Und wir waren ja vorher nur auf der Vorderseite des Schlosses.“, versuchte David Penelopé und sich selbst zu beruhigen. „Trotzdem. Irgendwas stimmt hier nicht…diese Raben…das alles macht mir Angst.“




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    So, das wars erstmal. Das Outfit von Penelopé wirds in Kürze auf meiner Homepage geben. Einfach mal vorbeischauen x)






  • Das größte Wunderding ist doch der Mensch allein; Er kann, nach dem er´s macht, Gott oder Teufel sein.




    „Schön, Sie zu sehen!“, sagte Lara in ihrer zuckersüßesten Stimme. „Sie wissen, bei einer Traumhochzeit sollte absolut gar nichts dem Zufall überlassen werden! Daher haben Ihnen meine fähigsten Stylisten einige Traumkleider zusammengestellt.“ Sie ging zu der Kleiderstange und durchwühlte sie. „Probieren Sie erstmal das hier!“ befahl sie und schickte Renate in die Umkleide. Jetzt erst nahm sie Notiz von Lena. „Oh und du musst dann wohl Renates Tochter sein. Du bist ja noch viel hübscher, als sie erzählt hat!“ Irgendwas an dieser Frau war ihr unsympathisch. Ja, klar, es gehörte wahrscheinlich zu ihrem Job sich überall einzuschleimen, aber…na ja sie konnte sich wahrscheinlich einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass ihre Mutter eine Hochzeitsplanerin engagiert hatte.







    „Ein traumhaftes Kleid!“, jubelte Lara und kritzelte irgendwas auf ihr Klemmbrett. „Es umschmeichelt wunderbar Ihre Figur. Einfach himmlisch! Aber versuchen Sie doch noch ein paar andere Kleider!“ Allein diese Stimme nervte Lena. Obwohl…irgendwoher kommt mir diese Stimme bekannt vor…wenn ich nur wüsste…



    „DAS ist es Mama! Der Wahnsinn!“, rief Lena begeistert. Renates strahlende Augen zeigten, dass sie dasselbe dachte. „Dann also dieses Kleid“, bemerkte Lara und notierte es auf ihrem Klemmbrett. Sie verbrachten noch ungefähr eine Stunde mit der Auswahl des passenden Schmucks, den Schuhen,…eben dem ganzen Kram den man so für eine Hochzeit braucht.
    „Als nächstes möchte ich Ihnen gerne eine Location zeigen, die ich geplant habe. Falls Sie Ihnen nicht gefällt, werde ich mich natürlich unverzüglich auf die Suche nach einer anderen machen.“






    „Das ist…perfekt…von so einer Hochzeit habe ich immer geträumt.“ Renate standen die Tränen in den Augen. Es schien ihr, als würde sie endlich ihre Ruhe finden. Leo war immer ihr Halt gewesen, ihr Fels in der Brandung. Er war für sie da, wenn sie ihn brauchte. Und diese Hochzeit war die Krönung. Es war, als würden alle ihre Wünsche mit einem Mal in Erfüllung gehen. Alles, worauf sie je gehofft hatte, würde sie nun, nach endlos langem Warten bekommen. Sie konnte es selbst gar nicht glauben.







    „Schön, dann nehmen wir das.“ Die Hochzeitsplanerin schien erleichtert. In einem Monat eine Traumhochzeit zu planen, war gar nicht so einfach. Nicht nur, dass so gut wie alles bereits vorher ausgebucht war, die Gäste so kurzfristig kaum Zeit hatten,… Das alles war einfach verdammt viel Arbeit. Viel zu viel für gerade mal ein Monat. Normalerweise konnte das eine durchschnittliche Hochzeit im kleinsten Kreis werden, aber niemals eine riesige Traumhochzeit. Normalerweise hätte sie, als sie die Anfrage bekommen hatte, einfach gelacht und gesagt „Nie im Leben“. Normalerweise war um diese Zeit nicht mal ein Termin bei ihr zu kriegen. Aber für diese besondere Familie wollte sie eine Ausnahme machen…





    „David, sieh doch mal! Da hinter dem Vorhang… da ist eine versteckte Tür!“ „Das ist wahrscheinlich der Eingang zu ihren privaten Räumen. Die hat sie versteckt, damit die Gäste da nicht runtergehen. Ehrlich, Penelopé, wir sollten das besser lassen…“ Doch Penelopé hatte den Vorhang schon zur Seite geschoben und die Tür geöffnet. Irgendwas stimmte hier nicht und sie wollte herausfinden, was.






    Hinter der Tür befand sich ein riesiges Treppenhaus. Penelopé konnte fast nichts sehen. Je tiefer sie nach unten tapste, umso dunkler wurde es. Sie versuchte, sich der glitschige Steinwand entlang hinabzutasten. Das Holz unter ihr knarrte. Bestimmt war das schon halbmorsch. Penelopé wollte gar nicht daran denken, was ihr gerade alles passieren konnte. Sie könnte ausrutschen oder das Holz könnte brechen und sie könnte in die schier unendliche Tiefe hinabstürzen. Ganz abgesehen davon, wem sie hier begegnen könnte. „Nur nicht daran denken! Denk an etwas anderes!“, befahl sie sich selbst. Doch sie konnte kaum gegen ihre Gänsehaut ankämpfen. Sie zitterte innerlich. Nach einer halben Ewigkeit gingen die Stufen wieder aufwärts. Penelopé entdeckte eine zweite Tür. Mit klopfendem Herzen öffnete sie sie.






    Mit einem Mal stand sie hinter einem merkwürdigen Raumteiler. Sie war wieder im Schloss, jedoch in keinem der Räume, den sie bisher gesehen hatte. Wahrscheinlich hatte David recht gehabt. Wahrscheinlich waren das nur die Privaträume der Besitzerin und sie hatte sie versteckt, damit sie nicht Besuch von irgendwelchen Gästen bekam. Wahrscheinlich war es besser, wenn sie jetzt wieder gehen würde. Doch plötzlich fiel ihr Blick auf den Tisch…



    (geht gleich weiter)











  • Oh Gott! Penelopé lief es kalt den Rücken herunter. War das wirklich…sie traute ihren Augen nicht. „David?“ wollte sie schreien, doch aus ihrer Kehle drang kein Laut. Verdammt, wo war er? Penelopé fing am ganzen Körper unkontrolliert zu zittern an. So eine schreckliche Angst hatte sie noch nie in ihrem ganzen Leben gehabt. Was sollte sie nur tun? Sie wollte weglaufen, doch ihre Knie erlaubten es ihr nicht, sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Panik stieg in ihr auf. Wieder wollte sie nach David rufen, doch ihre Kehle war wie zugeschnürt. Plötzlich hörte sie eine ihr unbekannte Stimme hinter sich. „Ich glaube nicht, dass Sie hier etwas zu suchen haben, junges Fräulein.“





    Penelopé wurde schwarz vor Augen. „Penelopé? Wo bist du? Penelopé? Verdammt, bitte antworte doch!“ Davids Stimme wurde immer verzweifelter. Er hätte sie nicht allein gehen lassen sollen! Wieso war er nicht nur ein kleines bisschen schneller gewesen? Wieso war er ihr nicht sofort gefolgt? Wieso hatte er nur diesen einen Augenblick gezögert? Sein Herz verkrampfte sich. „Verdammt, Penelopé, wo bist du bloß?“


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    Das wars erst mal für heute. Kommentare und Kritik, egal ob positiv oder negativ, sind immer willkommen.

  • oh nein! xD wieso hast du aufgehört zu schreiben?? OMG! xD ich will wissen was passiert ist und passieren wird! wer wa das auf dem tisch und was is mit Penelopé ??? ich find im übrigen das sie und david ein cooles paar sind (oder wären..) ;D --
    schreib bald weiter, bin schon gespannt!!


    liebe grüße!

  • Nikki: Danke für deinen Kommentar. Mit einer Nachricht von Penelopé und David musst du dich leider noch gedulden. Aber sei mal gespannt, da wird sich noch einiges entwickeln x) Und das auf dem Tisch ist eine Leiche (dachte eigentlich das sieht man).


    So, hier die Fortsetzung, diesmal wieder etwas länger.


    wieso, weshalb, warum, ...



    Montagmorgens saß Lena allein auf ihrem Platz. Sie hasste es, wenn Penelopé nicht da war. Wie sollte sie ohne sie nur diesen Tag überstehen? Es war zwar traurig, aber Penelopé war ihre einzige Freundin in der Schule. Wenn sie ehrlich war, sogar ihre einzige Freundin überhaupt. Ohne sie war es nicht nur schrecklich langweilig, sie fühlte sich auch furchtbar unsicher. Sie hatte Angst, sofort zum Gespott der Schule zu werden. Vor ihrem inneren Auge konnte sie schon alle Finger auf sich zeigen sehen, nur, weil sie einen klitzekleinen „Fehler“ gemacht hatte, irgendetwas getan hatte, was nicht zum Durchschnittsverhalten eines Jugendlichen passte. Ganze 6 Stunden lang saß sie wie auf Kohlen. Dann endlich die erlösende Schulklingel. Ende für heute. Gut, dass sie heute keinen Nachmittagsunterricht hatten.





    Kaum hatte sie die Schule verlassen, versuchte sie Penelopé zu erreichen. Wieder und wieder wählte sie ihre Nummer. Doch sie hob einfach nicht ab! „Bitte, bitte sei nicht krank, Penelopé! Das kannst du mir nicht antun! Bitte komm morgen wieder in die Schule!“, murmelte sie und schaute das Handy flehend an. „Bitte heb ab und sag mir, dass du morgen wieder da bist! Bitte!“ Doch alles, was ihr Handy von sich gab, war ein tutender Leerzeichenton.






    Eigentlich wollte hatte Lisa gedacht, Sarah würde bereits in ihrem Zimmer auf sie warten. Doch stattdessen stand dort nur eine merkwürdig aussehende Frau. „Wer…wer sind Sie?“, fragte sie verwirrt. „Das tut nichts zur Sache.“, antwortete die Frau mit fester Stimme. Lisa war noch verwirrter. Wer war sie? Was hatte sie hier zu suchen? Normalerweise hätte sie sich gedacht, das wäre eine Faschings- oder Halloween-Werbefrau, doch für beides war definitiv nicht die richtige Zeit. Irgendwas war seltsam an ihr…„Was machen Sie im Zimmer meiner Freundin?“, fragte Lisa und wurde immer unsicherer. „Ist das das Zimmer deiner Freundin? Wie denn? LorenhillCity gehört doch derselben Frau, der auch ich gehöre. Wie kann also irgendjemand außer ihr hier Besitz haben?“ Was war das denn für eine Irre? Was faselte sie hier für einen Unsinn? „Was machen Sie hier?“, wiederholte Lisa.





    Plötzlich beugte sich die Frau vor und flüsterte scharf „Ich bringe Verderben.“ „Was…wie?“ Lisa wich entsetzt zurück. Eine kalte Aura schien diese Frau zu umgeben. „Jetzt hör gut zu. Ich bringe Verderben, aber zugleich bin ich auch eine Warnung für Verderben. Also sei gewappnet. Ändern kannst du es sowieso nicht.“ Lisa blickte sie noch immer irritiert an. „Wieso bist du grün?“ Sie fühlte sich unglaublich dumm wegen dieser Frage. Aber irgendwie war ihr eben genau diese genau jetzt herausgerutscht. „Weil ich auch Fruchtbarkeit bringe. Verderben und Fruchtbarkeit. Wie Erde, die wenige Jahre nach einem Vulkanausbruch fruchtbarer ist als je zuvor. Denn nur wenn etwas zerstört wird, kann etwas Neues wachsen.“, sagte die Frau und funkelte Lisa noch immer böse an.






    Plötzlich spürte Lisa einen unglaublichen Schmerz. Es fühlte sich an, als würde ihre Haut aufspringen. „Das passiert, wenn einer von euch Sterblichen uns zu nahe kommt“, kommentierte die Frau kühl „ich sollte jetzt besser verschwinden. Ich möchte nicht noch mehr Schmerzen verursachen, als ohnehin schon nötig sind.“ Und plötzlich war sie verschwunden. Lisa stand noch immer wie benommen da und befühlte ihr Gesicht. Da waren tatsächlich Wunden, wie nach einem Kampf.





    „Lisa? Wie siehst du denn aus?“ Sarahs bestürzte Stimme riss Lisa aus ihren Gedanken. „Oh ich…bin beim Fahrradfahren gestürzt. Kein großes Ding, es sieht schlimmer aus, als es ist.“, log Lisa und versuchte glaubwürdig zu klingen. Die Wahrheit würde ihr Sarah sowieso niemals glauben. Sarah schaute skeptisch an. Lisa war seit Jahren nicht mehr Fahrrad gefahren. Und selbst wenn, diese Wunden…das war alles sehr merkwürdig.






    Langsam ging sie auf sie zu und legte ihren Arm um Lisa, um sie zu beruhigen. „Du weißt, dass du mir alles erzählen kannst, ja?“, fragte sie. Lisa nickte, doch ihre Augen sagten etwas anderes. „Wie läuft´s eigentlich mit Felix?“, fragte Sarah und versuchte, wie beiläufig zu klingen. Sie hatte ihre ganz eigene Version, wie die Sache abgelaufen war. Seit sie ihn und Lena auf der Party gesehen hatte, traute sie ihm alles zu. „Eigentlich super“, sagte Lisa etwas zaghaft. „Und uneigentlich?“, bohrte Sarah nach und Lisa begann von ihrem 1. Mal zu erzählen und dass Lukas am nächsten Morgen unauffindbar gewesen war und sie ihn erst in der Schule wieder gesehen hatte. „Wie wars eigentlich?“, fragte Sarah. Sie selbst hatte es schon vor Jahren hinter sich gebracht und keinen blassen Schimmer wieso alle so einen Aufstand darum machten. Aber als Mädchen musste man ja fast schon bis zur Hochzeit warten, um nicht gleich als Schlam*e abgestempelt zu werden. „Eigentlich recht schön“, sagte Lisa und begann dann jedes noch so kleine Detail zu erzählen.






    „Ich denke ich muss jetzt gehen.“, sagte Lisa und umarmte Sarah zum Abschied. Diese drückte sie mit sorgenvollem Blick an sich. Wer auch immer ihrer Freundin etwas angetan hatte oder in Zukunft antun würde, würde bitterlich dafür büßen.

    (geht gleich weiter)


  • In dieser Nacht hatte Sarah einen merkwürdigen Traum…
    Eine Frau tanzte der Straße entlang und sang immerzu dasselbe Lied „Angst und Hoffnung, Angst und Hoffnung, beides ist oft eng verknüpft, drum trau weder dem einen noch dem anderen. Angst und Hoffnung, Angst und Hoffnung kommen von mir, werden zu dir wandern…“ Bis sie plötzlich abrupt aufhörte und zischte: „Pass bloß auf, Sarah, denn bald werden deine Angst und deine Hoffnung größer und stärker sein als je zuvor.“ Sarah wachte auf, kalter Schweiß tropft von ihrer Stirn.



    Am nächsten Morgen oder besser gesagt in der Mittagspause, fiel Sarah auf, dass Lena ganz allein an ihrem Tisch saß. Sie wusste nicht, woran es lag, ob sie Mitleid mit ihr hatte, oder ob sie nur einmal mit einer alten Freundin reden wollte, aber sie setzte sich zu ihr. „Hy! Wie geht’s dir so?“ Lena schaute sie skeptisch an. Sie wusste nicht wirklich, was sie von Sarah halten sollte. Zuerst lud sie sie auf diese Party ein und tat, als wäre sie plötzlich ihre beste Freundin, dann meldete sie sich überhaupt nicht mehr und jetzt setzte sie sich plötzlich vor sie hin. „Was willst du?“, fragte sie, etwas trotziger, als sie es eigentlich vorgehabt hatte.






    „Ich wollte nur mal mit dir reden. Ist doch nicht verboten oder?“ Ungeachtet Lenas kühlen Blickes redete sie weiter. „Weißt du, ehrlich gesagt mache ich mir Sorgen um Lisa. Dieser Felix…ich weiß nicht…gestern war sie bei mir, im ganzen Gesicht blutig. Und erzählt mir, das kommt vom Fahrradfahren. Glaubt sie doch selbst nicht. Die hat sich heute wahrscheinlich 3 Tonnen Make-up übers Gesicht geschüttet, damit man auch nichts sieht.“ „Und du denkst, Felix…“ Sarah nickte. Es tat ihr gut, mit jemandem darüber zu reden. Kurz kam ihr der Gedanke, Lena auch von ihrem Traum zu erzählen. Sie zögerte. Das war doch nur ein Traum! „Stell dich nicht so an! Seit wann kennst du den Unterschied zwischen Traum und Wirklichkeit nicht mehr?“, sagte sie zu sich selbst. „Gibt es noch etwas, worüber du reden möchtest?“, fragte Lena. Sarah wollte anfangen, doch dann beendete die Pausenklingel ihr Gespräch.






    Lisa und Felix saßen auf der Coach und kuschelten sich aneinander. Na also, von wegen Verderben! Alles war schön, alles war super. Sie waren das perfekte Paar. Und nachher würden sie noch ins „Breakthrough“ schauen und sich mit ihrer perfekten Clique treffen. Oder zumindest mit Sarah, denn David war ja anscheinend krank. Oder vielleicht hatte er auch nur mal wieder die Schule geschwänzt und unternahm irgendetwas mit dieser Penelopé. Lisa verkniff sich einen angewiderten Blick. Naja, wenigstens war ihr eigenes Liebesleben soweit in Ordnung. Sie sollte wahrscheinlich einfach nicht so viel über das der anderen Leute nachdenken. Aber eines konnte sie nicht so schnell vergessen: „Wieso warst du Samstag morgen einfach weg?“





    Felix stand auf. „Ach es ist doch immer dasselbe mit euch Mädchen. Ich hatte mir eigentlich gedacht, du bist da lockerer drauf. Aber anscheinend hab ich mich da getäuscht. Denkst du, ich habe Lust, noch eine halbe Ewigkeit in diesem unbequemen Bett liegen zu bleiben? Bloß weil du nicht alleine aufwachen willst?“ Er war zum Schluss gekommen, dass Angriff die beste Verteidigung war. Und da er so und so kein Interesse mehr an einer längeren Beziehung mit Lisa hatte, konnte er sie ruhig ein bisschen anzicken. Irgendwie würde er es nachher schon so hindrehen können, dass er nicht als das große Ar*chloch dastehen würde. Irgendwie schaffte er das ja jedes Mal. Er war nicht umsonst der Mädchenschwarm der Schule, er konnte sich so etwas leisten.






    Lisa sah ihn schmollend an. „Weißt du eigentlich, wie ich mich gefühlt habe? Zufällig war das mein 1. Mal und zufällig hat es mir SEHR viel bedeutet! Als was fällt dir ein, einfach abzuhauen, bloß weil dir mein Bett nicht bequem genug war!“ „Dein erstes Mal? Ach ja? Woher weiß ich das? Also gemerkt habe ich davon jedenfalls nichts und über dich hört man ja
    allerhand…“ Lisa war außer sich. Wie konnte er so etwas behaupten? „Bloß weil du zu besoffen warst…“ Felix schaute ihr tief in die Augen. „Jetzt beruhig dich mal wieder. Ich will dir ja glauben. Aber man hört so viele Gerüchte…ach, ist ja jetzt egal, zieh dir was an. Sarah wartet sicher schon.“ Immer noch schmollend zog Lisa sich wieder an und sie machten sich auf den Weg ins „Breakthrough“






    Irgendwie war die Stimmung heute komisch. Nicht nur, dass David nicht da war, auch mit Felix und Lisa stimmte etwas nicht. Sie klebten nicht wie sonst förmlich aufeinander, sondern hielten Abstand, wechselten nur die nötigsten Worte miteinander und vermieden jede Art von Körperkontakt. Mit anderen Worten, es herrschte Eiszeit. Die Stimmung war auf dem Tiefpunkt und Sarah sah ihre Sorgen bestätigt. Sie hatte keine große Lust, noch mehr Zeit mit den beiden zu verbringen. Sie konnte Lisa nicht helfen, wenn die es nicht selbst wollte und das tat sie offensichtlich nicht. Und mit Felix nebenbei konnte sie sowieso nicht über das reden, was sie eigentlich reden wollte. „Ich geh dann mal nach Hause. Ich bin schon recht müde.“ „Warte doch noch einen Moment. Wir fahren sowieso auch gleich, dann nehm ich dich mit.“, entgegnete Felix. „Nein schon ok. Ich gehe zu Fuß. So weit ist es nicht.“, antwortete Sarah. Sie hatte wirklich keine Lust, von Felix heimgefahren zu werden.







    Sarah schauderte. „Reiss dich zusammen! Du bist gleich zu Hause!“, sagte sie zu sich selbst. Das Breakthrough war nicht gerade in der nobelsten Gegend. Nicht die Gegend, in der sich Sarah normalerweise aufhielt. Wahrscheinlich auch nicht die Gegend, in der Mädchen ihres Alters gut aufgehoben waren. Aber das hatte sie ja auch vorher schon gewusst. Die paar Minuten würde sie schon überleben. Mit ungutem Gefühl ging sie weiter.




    (geht immer noch weiter. in wenigen Minuten)




  • Plötzlich stießen ihre Füße gegen etwas Merkwürdiges. Sie blickte nach unten und entdeckte einen Obdachlosen. Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Hoffentlich war er nicht aufgewacht. Obdachlose gehörten zu den Leuten, denen Sarah am liebsten aus dem Weg ging. Unsicher tapste sie weiter. Verdammt, wieso hatte sie bloß soviel Alkohol getrunken, als sie auf Lisa und Felix gewartet hatte? Weil sie so schnell getrunken hatte, hatte sie anfangs kaum etwas gespürt, doch jetzt traf es sie mit solch einer Wucht, dass sie kaum noch gehen konnte.






    „Um Himmels willen, Mädchen! Was machst du denn um dieser Zeit auf der Straße?“ Eine fremde Frau sah sie entsetzt an. „Ich…ich fühl mich irgendwie so komisch“, stotterte Sarah, „ich will doch nur nach Hause.“ „Naja, so wirst du nicht weit kommen. Komm erst mal zu mir rein und leg dich eine Weile hin, bis es dir besser geht.“ „Nein, ich sollte …sollte wirklich nach Hause gehen.“ Die Frau sah sie besorgt an. „Na gut. Darf ich dir wenigstens was zu trinken geben? Etwas Nicht-Alkoholisches, meine ich. Sonst hast du morgen einen Kater…“






    Minuten später kam sie mit einer Dose Saft zurück. Sarah trank sie gierig auf. Aber irgendwie fühlte sie sich nicht besser. Eher im Gegenteil. Ihr war richtig schwindlig. Alles schien vor ihr zu verschwimmen. Sie fühlte, wie ihr kalt wurde, vor allem an Händen und Füßen. Was war nur plötzlich los mit ihr? Das konnte doch nicht der Alkohol sein oder? „Komm erstmal mit rein“ hörte sie wieder die Frau und ihre Stimme hörte sich irgendwie blechern an. Sarah folgte ihr in das kleine Zimmer.






    Das einzige, was in diesem Zimmer war, war ein altes Doppelbett. Die Tapete an den Wänden war zum Teil abgerissen, zum Teil voller Flecken, von denen Sarah nicht wusste, woher sie kamen, es eigentlich auch gar nicht wissen wollte. Immer mehr verlor sie die Kontrolle über ihren Körper. Immer weniger konnte sie klar sehen, nur noch mit einem geringen Teil ihres Blickfeldes. „Moment, ich such dir nur noch schnell etwas Bequemeres zum Anziehen raus.“, sagte die Frau und verschwand in einen anderen Raum.






    Sie kam mit einem winzigen Rosa etwas zurück. Ohne viel nachzudenken, zog Sarah es an und legte sich auf das Bett. Sie dachte nicht einmal mehr darüber nach, wieso ihr so schwindlig war und warum alles um sie herum verschwamm. Sie nahm die Stimme der Frau nur noch blechern wahr, wie eine Computerstimme aus weiter Ferne. „Gleich kommt ein Freund von mir vorbei. Kümmere dich ein wenig um ihn.“ Sarah nickte benommen, realisierte nicht wirklich, was sie da gerade gehört hatte.




    Wenige Minuten später stand ein Mann in der Tür. Mühevoll erhob sich Sarah vom Bett. „Bist du Sarah?“, fragte er sie. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis sie diese Information verarbeitet hatte und benommen nickte. „Du bist wohl neu hier?“ Wieder nickte sie, ohne zu verstehen, was er eigentlich meinte. Sie erkannte nicht einmal, wie er aussah, nahm seine abstoßendes Äußeres und seine dreckige Kleidung nicht wahr. Auch die lüsternen Blicke, die er ihr zuwarf, merkte sie nicht. „Ich bin Paul“, sagte er.






    Wie von weit her hallte seine Stimme. „Schön, dich kennen zu lernen.“ Sarah nickte nur, war nicht fähig, irgendetwas zu erwidern. „Oh, du bist wohl schüchtern.“, stellte er fest und grinste noch dreckiger als zuvor. „Aber keine Sorge, das kriegen wir schon hin.“. Wieder nickte Sarah, obwohl sie keine Ahnung hatte, worüber er gerade redete und auch nicht sonderlich darüber nachdachte. „Leg dich hin“, befahl er und wiederholte, als Sarah seinen Befehl nicht schnell genug ausführte, mit brutalerer Stimme „Los, leg dich auf das Bett.“ Sarah schwankte hinüber zum Bett und kaum lag sie dort, stürzte er sich auf sie.






    Sie wehrte sich nicht, war gar nicht in der Lage dazu. Und selbst wenn sie es gekonnt hätte, hätte es keinen Sinn gehabt, denn Paul war viel stärker als sie. Schon allein durch sein Körpergewicht drückte er sie auf das Bett. Mit der Zeit wurden ihre Gedanken wieder klarer. Als erstes nahm sie diese furchtbaren Schmerzen wahr. Dann den Typen der auf ihr lag. Doch noch immer konnte sie sich kaum bewegen. Ihre Arme und Beine fühlten sich irgendwie taub an. Es war, als wäre sie gefesselt, gefangen im eigenen Körper, unfähig, sich zu wehren. Sie hoffte nur, dass es aufhörte.



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    So, das wars erstmal. Freue mich wie immer wahnsinnig über Kommentare!

  • Jetz habe ich deine Geschichte von Anfang an gelesen und muss gestehen ,dass sie mich richtig in ihren Bann zieht.Zunächst sah es ja aus wie eine ganz normale Teeniegeschichte,aber hallo,was da alles passiert.
    Felix,nun gut,das ist der klischeehafte unsympathische Sexprotz,der die Mädchen nur ausnützt und Lena ist das kleine unerfahrenen Naivchen,die sich für ein paar schöne Worte gern ausnützen lässt,die ersten Alkoholerfahrungen,das ist typisch,sie scheint nicht viel Ahnung vom Leben zu haben und sehr weltfremd erzogen worden zu sein,aber es freut mich,dass sie sich damit anfreundet,dass ihre Mutter wieder glücklich ist und ihren Geschchtslehrer heiratet,anfänglich hat sie sich ja unmöglich aufgeführt wie sie von der Beziehung erfahren hat.
    Sarah wird mir immer sympathischer,aber jetzt ist sie ja in eine schlimme Situation geraten,wie sie da wohl wieder rauskommt?Sie tut mir echt leid,auch wenn diese Party gar keine gute Idee vo nihr war.Lisa ist ein ziemlich oberflächliches Dummchen,hoffentlich durchschaut sie Felix Art noch irgendwann und ändert ihr Verhalten noch.
    Aber das mit David und Penenlope ist ja eine Hammergeschichte,so richtig schön gruselig,was wohl mt Penelope passiert ist und ob David ihr noch helfen kann,da hätte sich so eine romantische Beziehung angebahnt und jetzt diese Erlebnisse auf der Burg,die übrigens wunderbar von dir gestaltet und sehr gruselig ist,genau wie ich es mag.
    Und dann diese seltsame grüne Frau,die bei Lisa aufgetaucht ist,ob sie wohl mit der Burgherrin identisch ist?Sie sieht aber super aus,hast du schön hingekriegt.
    Bin ja sehr gespannt,wie alles sich weiterentwickeln wird.Aus diesem Schulprojekt scheint ja eine tolle Geschichte zu werden.
    Deine Sims gefallen mir alle sehr gut,vorallem David,Lena ist aber viel hübscher als sie denkt .Deine Bilder sind sehr gut jetzt,nachdem sie ganz am Anfang zu klein waren und der Text ist genau richtig,nicht zu viel ,immer mit genügend toll passenden Fotos durchsetzt.

  • Oha.
    Da ist die arme Sarah ja in was reingeraten...
    Sarahs angeschickerten Zustand so auszunutzen ist einfach nur hinterhältig, egoistisch und verabscheuungswürdig.

    Großes Lob!
    Deine Bilder und dein Schreibstil haben sich im Vergleich zur ersten Episode SEHR verbessert.
    Da macht Lesen und Bilder-gucken richtig Freude.

    Ich werde deine Geschichte auf jeden Fall weiterverfolgen, denn jetzt gibts ja noch einige unbeantwortete Fragen.

    Liebe Grüße
    ~Appolonia~

  • @Dirgis: Danke für deinen ausführlichen Kommi (freu mich sowieso immer wie blöd über Kommentare und je länger umso besser :applaus)
    Ja, es wird noch einiges passieren. Eine richtige Horrorgeschichte wird es allerdings nicht, eher ein wenig in Richtung Fantasy. Finde es toll, wie du meine Hauptpersonen so analysiert hast x) Mit der Burg muss ich dich leider enttäuschen, da war ich gar nicht selbst kreativ, die hab ich von MTS.


    Appolonia: Danke für dein Lob. Sarah kommt aus der Sache leider nicht mehr ganz so schnell raus. Aber ich will jetzt nicht zu viel verraten x)


    Seit die Schule wieder angefangen hat, hab ich leider nicht mehr so viel Zeit für meine Fotostory, aber eure Kommentare haben mich zum Schneller-weitermachen motiviert. Die Fotos für die nächsten zwei, drei Kapitel sind schon gemacht, muss jetzt nur noch bearbeiten und einen Text dazu kreiren x)
    In der Zwischenzeit gibts auf meiner Homepage wieder ein paare neue Outfits von der Fotostory zum Downloads (unter anderem jetzt auch endlich das von Penelopé vor ihrem Verschwinden). Hab jetzt mal alles als package-datei hochgeladen, aber keine Ahnung, ob es funktioniert. Also falls jemand etwas runterladen sollte, sagt bitte per PN bescheid! Sonstige Kommentare zu meinen Downloads (die natürlich auch herzlich willkommen sind) bitte hierher.


  • Das Böse dringt unbemerkt wie ein Nadelstich ein und wird doch groß wie eine Eiche




    Sarah atmete auf, als er endlich fertig war. Voller Ekel beobachtete sie, wie er sich anzog und wortlos den Raum verließ. Als würde sie gar nicht existieren, wäre nur ein wertloser Gegenstand. Noch immer war sie wie benommen. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis sie die Kraft dazu hatte, aufzustehen und sich etwas anzuziehen. Dann stand auch schon wieder diese merkwürdige Frau vor ihr. Sarah sah sie an. „Wieso hast du das gemacht?“, fragte sie und konnte die Demütigung noch immer nicht verstehen. Die Frau zuckte kühl mit den Schultern. „Ich wollte dir helfen.“ Sarah konnte es gar nicht mehr fassen. Sie wollte die Frau wütend anschreien, aber irgendwie war sie selbst dafür zu kraftlos. „Wie sollte mir DAS helfen?“, wollte sie mit strenger Stimme sagen, doch es klang zerknirscht und hilflos. Die Frau grinste sie an und drückte ihr ein paar Euroscheine in die Hand. „Willkommen im Team.“ Sarah war fassungslos. Wie konnte das nur passieren? Wie konnte sie so tief sinken? Sie wollte nur weg, nach Hause und alles vergessen.



    Doch die Frau hielt sie fest. Nicht körperlich. Aber irgendwas an ihr hinderte Sarah daran zu gehen. Sie versuchte verzweifelt, zur Tür zu gelangen, doch nur ein Blick der Frau genügte und sie blieb wie erfroren stehen. Tränen stiegen ihr in die Augen. „Ich will doch nur nach Hause!“, schrie sie. Doch die Frau lächelte sie nur kühl an. „Das ist ab jetzt dein zu Hause.“ Ein kalter Schauer durchfuhr Sarah. Gänsehaut stellte sich auf. Das konnte doch nicht ihr Ernst sein? Wieder kämpfte sie gegen Tränen an. Auch ihre Haut fühlte sich plötzlich merkwürdig an. Ihr schien, als würde ihr jemand das Gesicht zerkratzen. Erschrocken schrie sie auf. „Eine typische Reaktion. Warte erst mal, bis du meine Dienerinnen triffst…“, kommentierte die Frau kühl. Dienerinnen? Wovon sprach sie nur? Sarah konnte sich keinen Reim darauf machen.






    Die Frau brachte sie in einen kahlen, grauen Raum. Sarah fühlte sich unwillkürlich an ein Gefängnis erinnert. Die einzelnen „Zellen“ waren mit Zwischenwänden getrennt, aber es gab keine richtigen Türen, keine richtige Privatsphäre. In jedem Bereich standen ein Bett, ein Stuhl, ein Nachttischchen und Kleiderschrank, die allesamt aussahen, als würden sie entweder seit einem halben Jahrhundert dort stehen oder frisch aus dem Sperrmüll kommen. Ein kurzer Blick in den Kleiderschrank zeigte er, dass dort ausschließlich Unterwäsche, soweit man das überhaupt noch so nennen konnte, hing.





    Verzweifelt ließ sie sich auf den klapprigen Stuhl sinken und vergrub ihr Gesicht in den Händen. „Warum nur ich? Warum passiert das ausgerechnet mir?“, war der einzige Gedanke, der ihr durch den Kopf rannte. Gestern war sie doch noch mit ihren Freunden im „Breakthrough“ gewesen. Oh verdammt, Felix! Wieso war sie nicht mit ihm nach Hause gefahren? Warum musste sie auf ihren Stolz bestehen und zu Fuß gehen? Die dicke Luft zwischen Lisa und Felix erschien ihr im Vergleich zu ihren jetzigen Problemen geradezu kindisch lächerlich. Wieso konnte sie die Zeit nicht zurückdrehen? Nur um ein paar Stunden.






    Sarah hörte ein Schluchzen und blickte auf. Neugierig stand sie auf und entdeckte so etwas wie eine Wohnecke. Wider erwarten erkannte sie sogar einen Fernseher, wenngleich sie sich nicht sicher war, ob der überhaupt schon in Farbe senden konnte. Rund herum standen ein paar alte Couchsessel und ein zerschlissenes Sofa. Dort fand Sarah schließlich auch den Auslöser für das Schluchzen. Ein Mädchen mit langen, dunkelblonden Haaren. Ihre Haut war extrem bleich, beinahe schon krankhaft. Sie schien Sarah gar nicht bemerkt zu haben. „Hy“, sagte diese leise. Das Mädchen blickte noch immer zu Boden. Noch einmal versuchte Sarah, auf sich aufmerksam zu machen. „Hy!“, diesmal etwas lauter. Jetzt zuckte sie leicht zusammen und schluchzte noch lauter als zuvor. Doch noch immer sagte sie kein Wort.






    Sarah setzte sich neben sie. „Warum weinst du?“, fragte sie mitfühlend und dachte sich gleichzeitig „Dumme Frage. Aus dem gleichen Grund wie du, du dumme Kuh!“. Doch irgendwie lenkte der Schmerz des Mädchens sie von ihrem eigenen Schmerz ab. „Ich wollte nichts trinken, wirklich nicht“, flüsterte sie, so leise, dass Sarah es kaum verstehen konnte. „Ich wollte wirklich nicht.“, wiederholte sie eingeschüchtert. Sarah war verwirrt, aber sie wusste, dass das Mädchen eine Antwort erwartete, also fragte sie einfach auf gut glück weiter. „Wieso wolltest du nichts trinken?“ „Tara sagt, ich soll nicht. Sie sagt, es ist wichtig, dass wir unser Bewusstsein behalten.“, stammelte sie, etwas lauter und fügte unter neuerlichem Schluchzen hinzu „Aber ich…ich kann das nicht. Ich hab mich so ekelig gefühlt…ich musste etwas trinken.“




    „Ich möchte euch darüber informieren, dass Penelopé und David eine Sondergenehmigung haben, um dem Unterricht fernzubleiben. Sie arbeiten sehr intensiv an ihrem Geografieprojekt und führen zu diesem Zweck noch weitere Recherchen auf Schloss Lorenhill durch.“ Zugegeben, als sie heute Morgen den Anruf der Schlossherrin bekommen hatte, hätte sie beinahe einen Luftsprung gemacht. Soviel Engagement für ihren Unterricht hatte sie noch nie erlebt. Sie schlürfte kurz an ihrem Cappuccino und sprach weiter. „Ich bitte die Sitznachbarn von ihnen, ihnen sämtlichen Stoff zu geben, sobald sie wieder hier sind. Am besten fertigt ihr Kopien an, damit sie nicht alles nachschreiben müssen.“





    Felix saß im Zimmer seiner Freundin. Eine „Aussprache“ sollte es geben. Oh Gott wie er so etwas hasste. Mit Aussprache meinten Mädchen im Allgemeinen, sie würden ihm Vorwürfe machen und versuchen, ihm ein schlechtes Gewissen einzureden. Aus Erfahrung hatte er gelernt, sie dabei besser nicht zu unterbrechen und gar nicht erst versuchen, sich zu rechtfertigen. Er ließ es einfach nur über sich ergehen. Am Ende würde er dann zugeben, was für ein riesiges unsensibles ********* er war und beteuern, dass es ihm unendlich leid täte, er sich bessern wollte, bla, bla, bla. Immer dieselbe Tortur. Wann würden Gentechniker endlich eine Methode finden, weiblichen Embryos das Mundwerk zu entfernen? „…und dann auch noch die Sache mit dem Geografieprojekt. Du verbringst viel zu viel Zeit mit dieser Streberin! Muss denn das sein?“


    (geht gleich weiter)



  • „Ach, was soll´s? Warum nicht mal andere Methoden ausprobieren? Mal sehen, wie weit ich gehen kann“, dachte sich Felix. Immerhin konnte er sich als Frauenschwarm der Schule einiges leisten, oder? Die Beziehung mit Lisa war ihm so oder so egal. Falls sie Schluss machen würde, hätte er innerhalb von einer Woche die Nächste. Also warum nicht mal was Neues? „Apropos Lena…“ Er blickte gespielt auf seine nicht vorhandene Armbanduhr, bis er merkte, wie dämlich das war. „Ähm…wie spät ist es?“ „Halb vier.“, erwiderte Lisa zickig. „Oh Mist, ich wollte doch um viertel nach 3 bei ihr sein. Du weißt schon, wegen dem Projekt. Tja, tut mir Leid, Süße, ich muss echt los! War schön, mit dir zu quatschen.“ Und mit diesen Worten stand er auf und ging.






    Lisa blieb verbittert zurück. Was war denn nur in letzter Zeit los? Ständig stritten sie wegen irgendwelchem Blödsinn. Betrübt sah sie ihm nach. Vielleicht hatte ihr Exfreund recht gehabt und sie war wirklich zu zickig. Immerhin ging es hier um ein Geografieprojekt. Und was war da schon so schlimm dran? Dachte sie ernsthaft, dass Felix mit dieser Lena ins Bett hüpfen würde? Wohl kaum. Vielleicht ließ sie ihm auch einfach zu wenig Freiheiten. „Jungs brachen genügend Abstand, das weiß doch jeder!“, sagte sie sich. Er reagierte wahrscheinlich ganz normal und sie sollte sich beruhigen. Sie sollte froh sein, mit jemanden wie ihm zusammen zu sein. Doch irgendwie hatte dieses Glück einen bitteren Nachgeschmack.






    „Ich weiß nicht, seit Neuestem läuft es nicht mehr so gut. Sie ist irgendwie so…so zickig. Keine Ahnung, ich habe das Gefühl, wir passen überhaupt nicht zusammen.“ Na also, klappte doch Prima! Allein während der letzten halben Stunde hatte Felix 9 SMS erhalten, alle von Lisa und in allen entschuldigte sie sich für ihr Verhalten. Tja, er konnte sich wohl wirklich alles erlauben. Nachdem er Lisa stehen gelassen hatte, war ihm eingefallen, dass er gar nichts zu tun hatte. Seine Freunde waren alle schon irgendwie anders beschäftigt und zu Hause rum zu sitzen hatte er überhaupt keine Lust. Also hatte er spontan beschlossen, wirklich mal bei Lena vorbeizuschauen. Und wie zu erwarten saß sie nur zu Hause rum, wahrscheinlich lernte sie den ganzen Tag nur oder so. Naja, nicht sein Problem, jedenfalls hatte sie sich gefreut ihn zu sehen und jetzt saß er da und jammerte ihr vor, was für ein armer, beziehungsunfähiger Typ er war.








    Lisa konnte ihr Glück kaum fassen. Felix war einfach so vorbeigekommen, freiwillig, nicht wegen dem Geografieprojekt, sondern wegen ihr! Wegen ihr ganz allein! „Ich hatte gerade einen Streit mit Lisa. Jetzt geht’s mir schlecht und ich weiß nicht, mit wem ich reden soll. David ist ja auch nicht da und so…kann ich reinkommen?“, hatte er gesagt und dabei wie ein begossener Pudel ausgesehen. Total süß! Und jetzt erzählte er ihr auch noch seine Probleme, die er sonst niemandem erzählte! Aber als wäre das noch nicht genug Grund zur Freude, handelten seine Probleme auch noch davon, dass er vielleicht bald Single wäre. Lena hatte schon fast ein schlechtes Gewissen. Immerhin ging es ihm dreckig und sie freute sich indirekt darüber. „Danke, dass du mir zuhörst“, sagte er. Und ehe Lena merkte, was los war, küsste er sie. Glückselig ließ sie sich zurücksinken.






    Das musste tatsächlich ihr Glückstag sein. Träumte sie das? Gut, die Lücke zwischen den Sesseln drückte ein wenig im Kreuz, aber das war ja wohl jetzt unwichtig. Felix ließ seine Hände über ihren Körper gleiten. Er küsste sie sanft am Hals, knabberte an ihrem Ohr und wanderte mit seinen Lippen immer weiter nach unten, zu ihren Brüsten. Es war so ein wunderschönes Gefühl. Endlich gehörte Felix ihr…Moment mal. Gehörte er doch gar nicht. Lena stockte. „Warte“, sagte sie und schob ihn weg.



    „Ich…ich kann das nicht. Wir sind nicht mal zusammen!“ Wie oft hatte Felix diesen Satz nicht schon gehört. Er hatte keine Ahnung, warum alle Mädchen unbedingt eine Beziehung haben wollten. Ab und zu tat er einer den Gefallen, aber meistens sagte er einfach etwas wie „Aber das ändert doch nichts an den Gefühlen, die wir füreinander haben!“, oder ähnlichen sentimentalen Kram. Aber da er sich an derartige Traditionen heute sowieso nicht hielt, sagte er stattdessen: „Ich dachte, du wärst lockerer drauf als Lisa. Aber da hab ich mich wohl getäuscht.“ „Du solltest jetzt besser gehen“, erwiderte Lena.






    Kurz vor der Tür lehnte er sich noch einmal an die Wand. „Tja, dann eben nicht“, sagte er und blickte sie betont lässig an. Er gab ihr exakt eine halbe Stunde. Dann würde sie ihm auch mit SMS bombardieren. Falls sie ihn nicht sofort aufhielt und sich entschuldigte, ihm erklärte, dass sie eigentlich ganz anders sei. „Ach ja, und ich schicke dir dann die Unterlagen für das Geografieprojekt per Mail. Die nächsten paar Kapitel kriegst du denke ich ohne meine Hilfe hin.“ „Geht klar“, antwortete Felix und grinste. Ja klar, als ob sie das wirklich tun würde. Schon alleine aus Sorge um ihre gute Note machte sie das ganze Projekt so gut wie allein.
    Triumphierend verließ er das Haus.






    Lena saß die halbe Nacht wach. Hatte sie wirklich richtig gehandelt? Es war doch so schön gewesen mit ihm. Und wahrscheinlich wären sie dann ja auch früher oder später zusammen gekommen. Ach verdammt, wieso war Penelopé jetzt nicht da? Sie hatte sie ungefähr hundert Mal angerufen, doch immer war nur ihre Mailbox dran. Sollte sie sich vielleicht doch bei Felix melden? Sich entschuldigen? Wie wäre es, wenn sie ihm eine SMS schreiben würde? Sie kramte ihr Handy hervor. War das die richtige Entscheidung? Kontakte…suchen…Felix…Sollte sie es tun? Einen kurzen Moment dachte sie noch nach. Dann drückte sie auf „Telefonnummer löschen“




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    so, das wars erstmal wieder für heute. Und nächstes Mal gibts dann endlich Neuigkeiten von Penelopé und David (versprochen!). Freue mich natürlich wie immer wahnsinnig über Kommentare! Und das Outfit von dem neuen Mädchen ist auch bereits auf meiner Homepage angekommen x)

  • Hi Cindy Sim!

    Weitreichende Fortsetzung heute. OK... Mal analysieren... ^^

    Schock! Was hat diese Bestie von einer Frau mit dem armen Mädel angestellt? Was auch immer es war, es war auf alle Fälle grausam. Die arme Kleine ist ja richtig fertig. Und Sarah wird es nicht besser ergehen, wenn sie sich nicht was einfallen lässt... Oder wenn ihr jemand zur Hilfe kommt.

    Moment, da gabs doch mal eine 'Freundin'...
    Ach ja. Lisa.
    Die hat ja nur ihren Felixim Kopf.
    Ist ja immerhin schonmal was, dass ihr 'Glück' für sie einen bitteren Nachgeschmack bekommen hat. Aber bis sie Felix abschießen wird, wirds wohl doch noch a bissle dauern...

    In dieser Sache hat Lena wohl mehr Grips. Goldrichtige Entscheidung von ihr. Weg mit seiner Telefonnummer. Ab in die Handy-Mülltonne.

    Und Penelopé... Das Thema wurde ja nur kurz angeschnitten.
    Die Frage, was ihr wiederfahren ist, ist ja noch unbeantwortet. Spannung!

    Ähm... Die Lehrerin trinkt im Unterricht Cappuccino?
    Naja... Lehrer dürfen des halt... ^^

    Liebe Grüße

    ~Appolonia~

  • Tolle Überschrift für dein neues Kapitel! Die Tapete in Lisas Zimmer gefällt mir gut,aber Lisa ist doch das typische Naivchen,das immer die Schuld bei sich sucht,leider sind ja auch in der Realität viele junge Frauen so wie sie und haben praktisch kein Selbstbewusstsein,da muss ich sagen Hut ab vor Lena,sie löscht seine Nummer,find ich gut.Felix taugt für kein Fünferl was,wie wir in Bayern sagen.(Übrigens wir hatten schon zu meiner Schulzeit einen total netten Französischlehrer ,der immer ein Kaffeehaferl mit sich trug in jedem Unterricht,jetzt ist er leider tot,starb im Frühling im Ruhestand beim Schwimmen im Atlantlik an Unterkühlung,er war zwar immer ein toller Sportler,aber dieses eine Mal hat er sich wohl übernommen.Die Nachricht von seinemTod schockte die ganze Schule)
    Um Sara mach ich mir echte Sorgen,sie bekommen da also irgendwelche Drogen zum Trinken verabreicht,sie und die anderen Mädchen brauchen dringend Hilfe,hoffentlich kommt bald welche.