Welcome to "Sunshine Valley"

  • "Jaja, wir müssen alle mit der Zeit gehen." murmelte Simon, seufzte und wandte sich dann an Lea.
    "Für mich wird es jetzt auch Zeit zu gehen, bis irgendwann."
    Simon machte sich nun auch auf, um die Schule zu verlassen. Lea kämpfte noch immer mit sich selbst. Sie konnte sich noch immer nicht entscheiden, ob sie mit ihm reden sollte oder nicht.
    "Warte!" rief Lea ihm hinterher, er sollte einfach stehen bleiben, damit sie noch etwas mehr Zeit zum Nachdenken hatte.
    Er blieb tatsächlich stehen.
    "Was?" fragte er, ohne nach hinten zu sehen.
    "Ich... ähm... nunja..."
    Unbedingt mehr Denkzeit hatte ihr das jetzt nicht wirklich gebracht.



    "Dir scheint die Sache mit dem Beamer nicht sonderlich gefallen zu haben." versuchte Lea sich an das Thema heranzutasten.
    "Naja, kann man nicht so direkt sagen. Eigentlich ist es mir grundlegend ja egal, was sich da bei der Bühne so befindet. Ich weiß ja nicht einmal, ob ich zu diesem Tanzding überhaupt hingehen will. Ich habe nur nicht erwartet, dass ihr irgendwer so eine Idee haben wird. Aber wie gesagt, eigentlich ist es mir egal." erklärte Simon und Lea wusste nun, dass das nicht so stimmte.



    Aber wieso sollte er ihr jetzt etwas anderes erzählen? Es war so wie Lex gesagt hatte, er behielt seine Geheimnisse nunmal für sich.
    Nur Lex hatte er es von sich aus erzählt, alle anderen haben es irgendwie anders herausgefunden. Somit war Lex in dieser Beziehung 'die Einzige'.
    Lea wollte ihn nicht mehr fragen, sie wollte ihn nicht mehr erzählen was sie wusste. Denn damit würde sie ihm die Chance nehmen, es von sich heraus zu erzählen. Aber sie wollte, dass er es tat.
    "Achso..." murmelte das Mädchen bedrückt.
    "Sonst noch was?" wollte Simon wissen.
    Lea schaute einen Moment lang auf den Boden, dann hob sie den Blick wieder und schüttelte den Kopf.
    "Nein, sonst nichts."



    "Gut, dann geh ich jetzt." verabschiedete Simon sich.
    "Ja, bye."
    Er lief zur Treppe und ging sie hinunter. Die Freunde, die Lex ihr gegeben hatte, hatte Simon ihr jetzt wieder genommen. Lex hat es so ausgedrückt, als wäre Lea etwas Besonderes für Simon, aber das war nicht der Fall. Er benahm sich ihr gegenüber doch nicht großartig anders, als er sich Resa gegenüber verhielt. Begrüßung und Verabschiedung konnte man nicht unbedingt erkennen und Namen schien er generell zu vermeiden.
    Lea war wohl doch bloß irgendein Mädchen für ihn.






    So, fertig für heute ^^
    Kommentiert schön :D

  • Unsicher schwebte der Finger über der Tastatur. Sie war schon so weit gekommen, jetzt fehlte nur noch diese letzte Schritt. Eine letzte Überwindung.
    Der letzte Schritt. Danach war es geschehen. Bis jetzt hatte sie noch nichts wirklich verändert. Aber wenn sie jetzt die Taste drückte...


    Der sauste Finger herab und traf die 'Enter'-Taste. Ein Balken wurde gelanden, dann änderte sich das Fenster.
    'Nachricht wurde gesendet'
    Lea starrte auf die Anzeige und ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Sie schloss das Fenster und sah dann den Computerdesktop.
    Was hatte sie da gerade getan?
    Wieso hatte sie es getan?
    Konnte man eine E-Mail wieder von einem anderen Konto löschen?


    Plötzlich löste sich die Erstarrung des Mädchens. Lea sprang schlagartig auf, rannte in ihr Zimmer und griff sich ihre Jacke.
    "Ma, mir ist gerade was eingefallen, bin nochmal kurz draußen!" rief sie ins Wohnzimmer, während sie versuchte den zweiten Arm in den Jackenärmel zu stecken. Es war schlimm, gerade wenn man sich beeilt ist man irgendwie viel langsamer als gewöhnlich.
    Sie zog noch schnell die Fäustlinge an, welche Lea in ihrer Jackentasche fand und stürmte dann aus dem Haus, wobei sie vor lauter Eile sogar vergaß die Tür wieder hinter sich zu schließen.


    Sie rannte quer durch die Stadt, vorbei an Kleidungsgeschäften und Wohnhäusern. Die kalte Nachtluft brannte in ihrer Lunge, aber das Mädchen machte keine Pause. Sie rannte immer weiter, keine Straße überquerte sie an einer Ampel, da sie fürchtete dort Zeit zu verlieren.
    Erst als sie fast ihr Ziel erreicht hatte, wurde Lea langsamer. Dunkel hob sich das Gebäude vom Nachthimmel ab.
    Als sie das sah, war sie plötzlich unsicher, ob sie überhaupt weiter gehen sollte. Was wollte sie tun, was wollte sie sagen? Sie hatte extra darum gebeten, dass ihr Name nicht erwähnt wird. Er würde es zwar sehen, aber nicht wissen, dass sie dahinter steckte.
    Außerdem war die Tür doch sowieso abgeschlossen. Sie kam doch sowieso nicht rein. Leas Hand legte sich trotzdem auf die Tür.
    Sie konnte es ja mal probieren. Wenn die Tür offen war, dann ging sie rein und wenn nicht...
    Die Tür war offen.


    Langsam betrat Lea das Gebäude, welches ihr irgendwie noch größer, leerer und kälter schien, als das letzte Mal.
    Das letzte Mal, da war Lex ihre Begleiterin gewesen und hatte sie in einen Raum geführt, in welchem sich nur Gegenstände befunden hatten. Heute war Lea alleine und in dem Raum würden wohl nicht nur Gegenstände sein.
    Sie wollte es ihm eigentlich gar nicht mehr erzählen, aber... wieso lief sie dann immer weiter?


    Dort war sie schon, die Holztür hinter der Theke. Solange sie diese nicht berührte, konnte sie noch immer umkehren.
    Diese Erkenntnis half dem Mädchen ein Stück weiter. Der Zwiespalt in ihr wurde mit jedem Schritt stärker. Sie wollte mit ihm reden, hatte aber gleichzeitig Angst davor. Bei ihm kam sie sich immer so dumm vor. Er war so desinteressiert, aber auch überlegen. Und er hatte so viele Geheimnisse vor ihr, sie ist ihm nicht genug wert, um über alles Bescheid zu wissen.
    Wieso sollte gerade sie etwas bewegen können? Wieso war sie nur so oft in ihrer Traumwelt?
    Und wieso stand sie nun schon so nah an dieser Tür?


    Sie sollte umkehren. Sie sollte wirklich umkehren, letztendlich würde sie sich doch sowieso nur zum Volltrottel machen. Was wollte sie denn sagen? Wie sollte sie es ihm denn erklären? Wie sollte sie ihm klar machen, wieso ihr das alles so wichtig war? Und wie konnte sie es vermeiden ihm zu sagen, dass diese ganzen Geheimnisse, in die er sie nicht einweihte, ihr weh taten?
    Mit einem Anflug plötzlicher, unbedachter Entschlossenheit öffnete Lea die Tür, schloss sie hinter sich wieder und blickte in den Raum.



    Da stand er. Er stand vor einer Leinwand, hielt Pinsel und Palette. Ein Kunstwerk entstand. Es roch nach frischer Farbe.
    "Was willst du schon wieder? Setzt dich und sei ruhig oder geh wieder. Diese Diskussionen nerven langsam."
    Was für eine nette Begrüßung. Er hatte Lea noch nicht einmal angeschaut.


    ~geht noch weiter~

  • "Falls du Lex erwartest... das bin ich nicht."
    Er blieb völlig ruhig, als Lea diese Worte aussprach. Simon legte die Palette beiseite und stellte den Pinsel in einen Becher. Dann nahm er sich einen bunten Lappen, welcher wohl kürzlich noch vollkommen weiß gewesen war, und wischte sich damit die Hände ab.
    Und danach wandte er sich endlich seinem Besuch zu. Die Hände in die Hüften gestemmt, musterte er Lea.
    "Was willst du hier? Hatte Lex keine Lust selbst herzukommen?"


    "Lex hat mich nicht geschickt. Sie hat mir das hier vor einigen Tagen gezeigt, aber heute hat sie mich nicht hergeschickt."
    Simon schien über diese Worte verwundert zu sein.
    "Und wieso bist du dann hergekommen?"
    Weil ich dachte ich kann hinter deinem Rücken handeln. Aber ich kann es nicht.
    "Weil... weil mir das hier so sehr gefiel. Ich musste mich nochmal selbst davon überzeugen, dass es wirklich da war und auch, dass du wirklich dafür verantwortlich bist. Aber jetzt habe ich es gesehen, auch wenn ich es noch immer nicht recht glauben kann."
    Lea lief auf Simon zu.
    "Es ist so wunderbar, was du hier tust."


    "Nunja... ähm... danke."
    Simon schaute das Mädchen einen Moment an, er wirkte noch immer reichlich verwirrt.
    "Wenn das alles war... dann kannst du ja wieder gehen, oder?" fragte er unsicher und sah, wie das Lächeln aus Leas Gesicht verschwand.
    "Meinetwegen kannst du auch bleiben, vorschreiben kann ich dir ja nix. Du würdest mich ja nicht stören oder so..." ergänzte er schnell.
    "Ich bin es zwar gewöhnt alleine zu arbeiten, aber... naja, du würdest mich wirklich nicht stören. Also bleib ruhig, wenn du willst."


    "Simon... wieso sagst du nichts?" flüsterte Lea.
    "Was meinst du damit? Ich hab doch gerade geredet." gab Simon mit größerer Verwirrung zurück.
    "Das meine ich doch nicht! Wieso sagst du niemandem, was du kannst? Das ist so ein großes Talent und du schaffst solche fantastischen Dinge, wieso hälst du es geheim? Lex hat mir erzählt, dass diese Gebäude hier ebenfalls abgerissen werden soll. Wie kannst du das zulassen? Wie kannst du zulassen, dass hier alles zerstört wird? Ich verstehe das einfach nicht! Wovor hast du Angst? Wieso willst du nicht, dass andere Menschen dich kennen, wie du wirklich bist? Wieso schließt du dich immer so ein?"


    Simon schaute das Mädchen einen Moment lang stumm an. Dann schloss er die Augen und wandte den Kopf ab.
    "Weil... weil ich nicht will, dass Menschen mich deswegen mögen." zischte er. Lea wollte etwas sagen, wurde jedoch durch seinen Blick gestoppt, welcher ihr plötzlich genau in die Augen zielte. So direkt hatte er sie noch nie angesehen.
    "Ich sehe es doch so oft bei Chad! Er ist beliebt und er hat viele Freunde, weil er so gut in Sport ist und was weiß ich wieso noch. Aber wenn es ihm mies geht, dann war niemals jemand da. Meinst du seine tollen Freunde haben sich blicken lassen, als Brüderchens Image runter war? Nein, erst als er nach drei Monaten wieder ungekrönter Schulkönig war, da kamen sie alle wieder angerannt. Das will ich nicht, ich will keine so falschen Freunde, die mich nur wegen dem mögen, was ich kann. Deshalb sage ich es niemandem und deswegen schließe ich mich so ein. Darum will ich gar nicht beliebt sein, so wie Chad. Damit ich nie zwischen echten und falschen Freunden unterscheiden muss."


    Er erklärte es ruhig und er erklärte es teilweise mit einem Lächeln. Aber er machte Lea mit seinen Worten unglaublich wütend.
    "Simon, du bist so unfair!" warf sie ihm an den Kopf. Die Hände des Mädchens ballten sich zu Fäusten.
    "Wenn du niemanden zeigst, wie du bist, wie soll dich dann jemand wegen deinem Charakter mögen? Dass alle deine alten Freunde solche echten Freunde sind, das stellst du damit sicher, aber was ist mit neuen Freunden? Du lässt ja niemandem die Chance kennenzulernen, wie du wirklich bist! Was erwartest du von den Menschen, die deine Freunde werden wollen?"



    "Wenn sie es wert sind und wirkliches Interesse zeigen, dann werden sie sich Mühe geben deinen Charakter zu ergründen. Das denkst du, oder? Aber nichtmal diese Chance lässt du ihnen!" fuhr Lea den Jungen vor sich weiter an. Diese Erkenntnis trieb ihr die Tränen in die Augen und es tat weh diesen Gedanken weiterzudenken. Aber sie tat es trotzdem. Sie wollte, dass Simon begriff, was er eigentlich tat!



    "Immer schließt du dich ab und wenn man glaubt dich zu kennen, da taucht ein neues Geheimnis auf, welches man lösen muss. Und du sieht nicht einmal die Mühe, du siehst gar nichts! Du sagst vielleicht du willst neue Freunde, aber in Wirklichkeit machst du es doch unmöglich eine Freundschaft zu dir aufzubauen! Denn nach einer Weile fragt sich jeder vernünftige Mensch, ob sich die Mühe überhaupt lohnt!"
    Irgendwie mischte sich in all die Enttäuschung und die Wut noch ein anderes Gefühl. Das Gefühl, als würde die eben erwähnte Vernunft nun auch bei ihr einsetzen.
    "Es ist wirklich unmöglich eine Freundschaft zu dir aufzubauen, egal wie sehr man es auch versucht!"




    So, das war's von mir für heute ^^

  • Stille herrschte in dem Gebäude. Eine unangenehme Stille, die Ruhe nach dem Sturm. Lea spürte die Panik in sich. Was hatte sie da gerade gesagt? Und wie konnte sie es wieder zurück nehmen? Wer war sie denn, dass sie so über ihn urteilen konnte? Dass jetzt keine Freundschaft mehr zustanden kommen konnte, war nun ganz allein ihre Schuld...
    "Simon, ich... ich wollte nicht..." stotterte sie und starrte auf den schwarzen Haarschopf vor sich. Simon hielt den Kopf gesenkt, sodass Lea seine Augen nicht sehen konnte. Und sie wusste selbst nicht, ob das gut oder schlecht war.
    Sie legte ihm die Hand auf die Schulter und schaute nun ebenfalls auf den Boden, während sie mit den Tränen kämpfte. Sie hasste sich, weil sie sich die Chance auf eine Freundschaft nun vollkommen verbaut hatte, mit einer totalen Überreaktion.
    "Es tut mir Leid, ich wollte nicht..."
    "Was wolltest du nicht? Die Wahrheit sagen? Tja, das hast du aber nunmal getan." erklang die sanfte Jungenstimme, von Reue geprägt und einem Lächeln begleitet.



    Lea hob den Kopf, schaute Simon an und zog ganz schnell die Hand wieder zurück.
    "Du hast ja vollkommen Recht, ich lasse niemanden an mich ran und erwarte, dass die anderen sich Mühe geben. Und ich ärgere mich dann, weil es niemand tut und schließ mich noch mehr ein. Und so verbaue ich mir Chancen auf neue Freundschaften. Und weißt du, was wirklich schade ist? Dass ich es anscheinend zu spät verstanden habe."



    "Simon... es ist doch nie zu spät etwas zu verstehen..." flüsterte Lea verwundert.
    "Doch, ist es. Ich habe es zu spät verstanden, um noch mit dir befreundet zu sein. Denn so wie es sich angehört hat, willst du ja nichts mehr mit mir zutun haben. Und ich kann es dir nicht einmal übel nehmen. Ich bin dir deswegen nicht böse oder so, das darfst du nicht falsch verstehen. Ich bin es auf mich selbst."
    Er war wirklich traurig, er bereute sein Verhalten. Man hörte es aus seiner Stimme und sah es in seinem Gesicht. Und schon allein deswegen konnte Lea in keinster Weise mehr auf ihn wütend sein.
    "Simon, das Bild für den Winterball, hast du das gemalt?"



    Der Junge wandte den Kopf und schaute Lea verwundert an.
    "Ja, hab ich, immer bei meinem angeblichen Nachsitzen. Wieso?"
    "Wenn es aufgehängt wird, würdest du es irgendwem sagen? Kommst du überhaupt zu dem Winterball?"
    "Ich... naja, ich hatte es eigentlich nicht vor."
    "Hlör zu, ich kümmere mich darum, dass dein Bild ausgehängt wird. Und ich bitte dich darum zu dem Ball zu kommen. Wenn du das machst, dann vergess ich den ganzen Mist und wir sind Freunde. Okay?"
    Lea griff Simon bei den Schultern und lächelte ihn aufbauend an. Und daraufhin lächelte er auch.
    "Muss ich mich wegen dir wirklich in einen Anzug quälen?" fragte er, jedoch nicht kritisch, sondern eher scherzhaft.



    "Es gibt auch noch eine zweite Variante. Als Lex mit mir hier war, hab ich Fotos von deinem Bild gemacht und die hab ich an Resa geschickt, sie jedoch als zufälligen Fund bezeichnet und gesagt ich weiß nicht, von wem die sind. Ein anderer Weg für dich unsere Freundschaft zu retten wäre also auch, dass du dich hierzu bekennst." schlug Lea als Alternative vor. Diese Variante wäre ihr für ihn lieber gewesen, aber sie wusste auch, dass sie nicht gleich wieder zuviel von ihm fordern durfte.
    "Okay, ich komme auf den Ball. Versprochen."



    Eine angenehme Wärme durchfloss Lea. Er war bereit für sie und nur für sie allein auf den Winterball zu kommen, nur damit sie nicht mehr wütend auf ihn war. Und er lächelte sie so freundlich an. Das erste Mal hatte das Mädchen wirklich das Gefühl, nun bei ihm in seiner Welt zu sein. Die ganze Zeit hatte sie versucht sich irgendwie über die Hintertür einzuschleusen, aber nur der direkte Weg brachte endlich den erhofften Erfolg.
    "Und danke, dass du mich nicht verraten hast. Und dass du es mir jetzt gesagt hast. Das bedeutet mir viel."
    Jetzt schoss Lea die Röte ins Gesicht und erinnerte sie daran, dass sie noch etwas mehr als Freundschaft für ihn empfand.
    "Anders... anders könnte ich es nicht."









    Hoppla, is ja ganz schön kurz... aber ich denke es reicht ^^
    Wobei... wenn ich es schon nicht lassen konnte das Foto zu machen, dann kann ich es euch ja auch noch zeigen.
    Es trägt den Titel 'Yey, eine neue Freundin!'



    Aber es gehört nicht zu dem Geschehen in der Fortsetzung! Zumindest nicht dem geschriebenden... ;)

  • "Ma... Ma, sei vorsichtig!"
    "Jaja, ich pass ja schon auf. Komm, noch einmal hochgucken, dann hast du es endlich überstanden."



    "Wieso lässt du dich von Emelie schminken und von mir nicht?" fragte Leas Mutter beleidigt.
    "Wieso lässt du nicht zu, dass ich mich von Emelie schminken lassen?" gab Lea zurück.
    "Weil ich doch wissen wollte, wie du aussiehst bevor du auf deinen Ball gehst! Das lass ich mir als Mutter doch nicht nehmen. Ich schick dich nicht zu einer Freundin, damit du dich dort fertig machst."
    Lea verdrehte bei dieser Antwort die Augen und seufzte. Sie wusste genau, was jetzt gleich kam.
    "Eigentlich macht die Tochter sich immer daheim fertig und wird dann von ihrer Begleitung abgeholt, so ist das immer. Wieso musst du dich selbst um deine Beförderung kümmern?"
    "Mama, du hast zu viele Teeniejugendfilme gesehen. So läuft das nur in Amerika ab."
    "Es ist aber eine Form der Höflichkeit sich der Mutter vorzustellen, bevor man die Tochter ausführt. Ich will doch wissen, was für ein Typ das erste Date von meinem kleinen Mädchen ist."



    "Ma, das ist kein Date, wie oft soll ich dir das noch sagen?"
    "Wenn er mit dir zu einem Ball geht, dann ist er ein Date!" bestand Leas Mutter trotz dauerndem Widerspruch ihrer Tochter weiterhin auf ihrer Meinung.
    "Ma, er kommt wegen mir, nicht mit mir, das ist ein Unterschied!"
    "Schatz, sowas sollte eigentlich keinen Unterschied machen."
    "Eigentlich, eigentlich, eigentlich... Ma, es gibt zu viele Eigentlichs, um sie alle in einem Leben zu befolgen."



    "Na sieh mal einer an, wer da mit Weisheit spricht. Naja, wenn du klug genug bist das zu erkennen, dann wirst du dir auch nicht die falsche Begleitung ausgewählt haben. Aber spätestens bei der nächsten Verabredung will ich ihn vorgestellt bekommen, dein Vater reißt mir sonst den Kopf ab. Und jetzt halt still, ich will noch ein Foto machen."
    Lea tat wie ihr befohlen und lächelte verträumt in die Kamera. Sie wusste noch nicht, ob die Veröffentlichung der Bilder etwas bewirkt hatte, aber sie hoffte es.
    Als das Fotoshooting beendet war, warf Lea sich ihren schwarzen Mantel über, auf den ihre Mutter bestanden hatte, und trat mit ihr zusammen nach draußen in die Winterlandschaft. Ihre Mutter musste zu irgendeinem Geschäftstermin und würde ihre Tochter unterwegs an der Schule absetzen. Das bedeutete zwar einen Umweg, aber der Wunsch das Töchterchen so schön rausgeputzt zu sehen war in der Mutter größer als die Sorge um Zeit oder Benzinpreis.



    "Brrr... ist das kalt. Hoffentlich sind die Straßen nicht zu glatt, darauf habe ich keine Lust." beschwerte Leas Mutter sich auf dem Weg zum Auto.
    "Also ich find das Wetter schön, passend zu einem Winterball. Ohne Schnee hätte was gefehlt." gab Lea ihre Meinung kund und stieg in das Auto.
    "Jaja, ist ja schon gut. Wenn wir weiße Weihnachten kriegen vergebe ich dem Wettergott."



    Nach einer kurzen Fahrt kamen sie an der Schule an, welche ebenfalls in winterliches Weiß gehüllt war. Lea spürte, dass ihr ein schöner Abend bevor stand. Sie verabschiedete sich von ihrer Mutter und betrat das Gebäude, in welchem noch kein großer Trubel herrschte. Als Mitglied des Organisationsteams hatte Resa darauf bestanden, dass alle mindestens eine halbe Stunde vor offiziellem Beginn eintrudelten. Lea gab ihren Mantel in die Obhut von zwei Siebtklässlern, welche diese Aufgabe in der Turnhalle übernahmen, und brauchte nicht lange warten, bis auch Emelie ankam. Ihre Freundin war so nett gewesen ebenfalls eher zu kommen, damit Lea nicht so alleine rumstand und nichts zutun hatte. Denn wirkliche Aufgaben für sie gab es eigentlich nicht mehr.
    "Schön habt ihr das alles geschmückt." bemerkte Emelie auf dem Weg zur Aula.
    "Ja, war aber auch massig Arbeit. Aber hat sich gelohnt."



    "Sogar mit Mistelzweig über einer Tür! Boah wie süß." rief Emelie begeistert aus.
    "Jip, darauf hat Mai bestanden. Der hing schon bevor wir die ganzen Stühle rausgeschafft haben und als wir ständig durch die Tür mussten, kam es immer wieder zu Verzögerungen. Deshalb hat Resa den wieder entfernt und erst wieder aufgehangen, als alles fertig war." erzählte Lea amüsiert.
    "Aber ich habe immer die andere Tür genommen." fügte die Rothaarige noch schnell hinzu. Sie wusste, dass Simons Bild hing. Obwohl ihre Kunstlehrerin sich strikt gegen die Idee mit dem Beamer gestellt hatte, hätte Resa ihre Idee fast verwirklichen können, aber bei der Generalprobe versagte das Gerät und damit war der Streit entschieden. Bei den Vorbereitungen war das Bild stets verhüllt gewesen, damit es keinen Schaden erlitt, erst heute konnte Lea es sich endlich anschauen.
    Sie betraten die Aula und auf der Bühne konnte Lea zudem mit Freude einige bekannte Personen erkennen. Sofort wandte die Rothaarige sich in diese Richtung, ungeachtet dass ihre beste Freundin gerade in eine andere Ecke gehen wollte und nur unwillig folgte.



    "Lea, hallo!" rief Susu ihr zu, als sie das Mädchen entdeckte, sprang von der Bühne und fiel der Rothaarigen mit vollem Schwung um den Hals.
    "Schön mal ein sympathisches Gesicht zu sehen, das ist hier irgendwie Mangelware. Aber vielleicht sind meine Erwartungen auch zu hoch, ist ja schließlich 'ne Schule."



    ~geht noch weiter~

  • "Keine Sorge, die netten Leute kommen schon noch. Das hier ist übrigens meine Freundin Emelie. Meine beste Freundin."
    Susu wandte sich von Lea zu Emelie, ohne dass ihr breites Lächeln verschwand. Die Schwarzhaarige dagegen schien nicht sonderlich begeistert, versteckte es jedoch ganz gut.
    "Hey Emelie, wen Lea mag den mag ich auch. Ich bin Susann, kannst mich aber Susu nennen, so wie eigentlich fast alle. Oder meinetwegen auch anders, mir egal solange es keine Beleidigung ist." stellte Susu sich fröhlich vor und ergriff Emelies Hand.
    "Ja... danke." gab diese unsicher zurück. Lea beobachtete das Ganze gespannt, sie hoffte die zwei Mädchen würden sich vertragen lernen. Susu schien da kein Problem zu sehen, jedoch reagierte Emelie durch ihre Vorurteile etwas stark abweisend, auch wenn sie es durch anerzogene Höflichkeit nicht so direkt zeigte.



    Das war der entscheidende Moment. Wenn Emelie jetzt nicht...
    "Lass mich raten. Der erste Song ist 'I want candy'?" kam es von dem dunkelhäutigen Mädchen spitz. Susus Augen weiteten sich bei dieser direkten Anspielung auf ihre Kleidung, aber anstatt jetzt wütend zu werden verbreiterte sich ihr Lächeln.
    "Hey, das ist eine super Idee!" rief sie beigeistert aus und stürmte zurück auf die Bühne.



    "Mädels, Planänderung!"
    "Ne, so spontan können wir nix mehr ändern." bemerkte Maya genervt von den üblichen, plötzlichen Eingebungen ihrer Chefin.
    "Besonders nicht wenn zwei Fünftel fehlen. Wenn wir was ändern werden die Jungs dann sauer." gab Mira hinzu.
    "Ach, die haben Pech wenn sie nicht eher als pünklich auftauchen. Wir können doch alles, Reihenfolge ist doch egal." bestand Susu auf ihrer Meinung.



    "Lea, das ist ein komischer Haufen." bemerkte Emelie irritiert und riss ihre Freundin damit aus deren begeisterter Bildbetrachtung. Lea lächelte und betrachtete zunächst den Trubel auf der Bühne und dann Emelie.
    "Ja, genau. Deshalb mag ich sie auch."


    Es war nicht viel später, inzwischen waren schon mehr Schüler angekommen, Simon war jedoch noch nicht dabei. Jedoch kam Lex zusammen mit Silvio, dem Bassist der Band. Auf ihn als Partner hatte sie schon von Anfang an gesetzt. Jedoch wollte sie ihm nicht die ganze Zeit beim Spielen betrachten und war deshalb mit Lea in die ebenfalls geschmückte Cafeteria gegangen. Emelie hatte sich mit Aron in irgendeine Ecke verkrochen.
    Lea und Lex unterhielten sich größtenteils über Simon. Er war recht schweigsam geworden berichtete Lex, nun auch ihr gegenüber. Er war nicht einmal wütend gewesen, weil sie sein Geheimnis weitererzählt hatte, ohne ihn zu fragen.
    "Ich glaube ihn bedrückt irgendwas und er will mir nicht verraten, was es ist." äußerte sich die Kindheitsfreundin besorgt.
    "Naja, das macht er vielleicht noch."



    "Hm... ich hoff's..."
    "Hallo Lea, stör ich?" sprach sie plötzlich jemand von hinten an. Lea wandte den Kopf und erkannte Frau Meyer.
    "Nein, nicht wirklich." gab Lea freundlich zurück.
    "Ich wollte dir nur sagen, dass ich dir einige Materialien für deinen Deutschvortrag geben kann." berichtete die Kunstlehrerin.
    "Wirklich? Oh vielen Dank!" Leas Deutschlehrerin war immer begeistert, wenn man in einem Vortrag über eine Epoche nicht nur die Literatur mit einbezog.
    "Moment, sind sie nicht die Kunstlehrerin? Also die, bei der Micha... ich meine Simon immer so fleißig ist?" sprach Lex plötzlich die Lehrerin an.
    "Ja, genau. Warst du das, die ich damals kennengelernt habe? Ja stimmt, dein Gesicht kommt mir bekannt vor. Kann ich mich zu euch setzen? Ich habe nicht oft die Gelegenheit mit Freunden von ihm zu sprechen."
    Die Mädchen nickten und die ältere Dame setzte sich zu ihnen. Während Lea sie gerade etwas über Simon ausfragte, bemerkte Lex etwas, was Lea entgangen wäre.
    "Hey Chaddie, hübsche neue Fruisur. Wo hast du denn dein Bruderherz gelassen?"



    "Simon? Der kommt nich'."
    Lea erstarrte für einen Moment. Was sollte das heißen? War das nur ein böser Scherz des Bruders? Sicherlich, wie konnte es anders sein. Simon wollte doch kommen. Er hatte es doch versprochen!
    "Echt jetzt?" fragte Lex zum Glück nochmals nach.



    "Ja, echt jetzt. Ma denkt er ist hier, also verratet der nix. Er hat sich rausgeputzt und is mit mir mitgekommen, aber ich sollt ihn bei so 'ner halbverfallenen Bruchbude rauslassen und das hab' ich gemacht. Zu mir hat er gesagt er kommt nich'. Aber keine Ahnung, vielleicht taucht er ja doch noch auf, verstehen kann man den schon lang' nich' mehr."
    Das war's, Chad lief weiter zu dem anderen Tisch, an dem seine Freunde saßen. War das jetzt wirklich die Wahrheit? Was sollte das? Wieso brach er sein Versprechen? Wieso brach er gerade so ein wichtiges Versprechen?!



    "Tja, das hätte man sich denken können." bemerkte die Kunstlehrerin.
    "Wieso? Weil sein Bild draußen hängt? Zu mir hat er gesagt er kommt trotzdem." erklärte Lea, aber Frau Meyer schüttelte den Kopf.
    "Nein, deswegen nicht. Es ist... es ist eigentlich der dümmste Grund einer solchen Veranstaltung fern zu bleiben, den ich bisher gehört habe, aber so ist unser Micha nunmal."
    "Was ist es?" fragte Lex.
    "Ich glaube ich darf es euch nicht sagen." wich die Lehrerin aus.
    "Doch, das dürfen sie! Wenn Micha nicht da ist, habe ich die Vollmacht und ich erlaube es! Der teilt schon andere Geheimnisse mit uns, da macht eines mehr oder weniger auch nix." versuchte Lex sie zu überzeugen.
    "Naja... gut, ich finde es ja auch dumm, dass es niemand wissen soll. Und euch scheint er ja zu vertrauen. Aber verratet es ja nicht weiter und sagt ihm nicht, dass ihr es von mir habt."
    "Jaja, versprochen, geht klar." willigte Lex für sich selbst und Lea ein.



    "Nunja... Simon ist... er ist Halbjahresbester. Und das wissen alle Lehrer und er fürchtet wohl, dass ihn irgendwer drauf ansprechen könnte und es dann... mehr Leute wissen." erklärte Frau Meyer mit gesenkter Stimme und einem Kopfschütteln.
    "Ich bezweifel stark, dass er noch auftaucht."




    Miemiep, reicht für heut ^^

  • "Und du willst echt nicht gehen?" fragte Lea ein letztes Mal.
    "Nein." antwortete Lex mit fester Stimme.
    Wenn Simon sich den Abend versauen wollte, dann wollte sie ihn nicht daran hindern. Das war im Moment Lex' Meinung und Lea wusste nicht so recht, was sie davon halten sollte. Sie wusste nicht, was sie überhaupt von der ganzen Sache halten sollte.
    Simon hatte sein Versprechen gebrochen, soviel war klar. Und das bedeutete, dass sie jetzt eigentlich wütend auf ihn sein musste. Aber sie wollte nicht wütend sein. Und außerdem, waren es durch die Situation nicht mildernde Umstände? Natürlich fiel es ihm bei so einer Bekanntmachung noch viel schwerer sich auf dem Schulfest zu zeigen, auch wenn seine Gründe dafür eigentlich völlig unlogisch waren. Aber es waren trotzdem seine Gründe.
    "Wirst du es den anderen erzählen?" wandte Lea sich wieder an Lex.
    "Ja, werde ich, wenn die Pause haben. Aber die werden auch nichts groß machen, weil ich sie darum bitten werde." antwortete die Schwarzhaarige hart.



    Es stimmte zwar, es war seine Entscheidung, aber...
    Das erste Lied der Liveband endete. Lea und Lex befanden sich ganz hinten im Raum, sodass sie trotz der gespielten Lieder noch gut reden konnten. Aber Lex schien nicht mehr reden zu wollen, weshalb Lea es dabei beließ und in ihren eigenen Gedanken versank.
    Sie wollte Simon nicht so hart verurteilen, wie Lex es tat. Sie wollte ihn verstehen, genug verstehen um ihm zu verzeihen. Sollte sie wieder zu ihm gehen?
    Aber wie oft war sie schon zu ihm gegangen? Es war immer sie gewesen, niemals hatte er einen Schritt getan. Lohnte das sich letztendlich wirklich? Egal wie viel Mühe sie sich gab, es schien sich nichts zu ändern, er machte kaum einen Schritt aus seinem alten Muster. Und wenn doch, dann fiel er bald darauf wieder dahin zurück.
    War die Arbeit somit nicht eigentlich völlig umsonst?



    Nein, sie würde nicht hinter ihm her rennen. Sollte er doch mal beweisen, dass es das wert war. Und wenn er es nicht tat, dann...
    Nunja, was dann?
    Lea wollte sich nicht länger mit diesem Gedanken herumschlagen. Sie versuchte ihn zu verdrängen, indem sie auf das nun gespielte Lied hörte. Sie kannte es nicht, aber es klang sehr schön.
    "Once upon a dream in a magical kingdom, a beautiful princess fell into a long deep sleep." klang es aus den Lautsprechern und Lea musste unwillkürlich lächeln. Das erinnerte sie an Halloween, als sie die Prinzessin war, die in einen Schlaf gefallen ist. Nur leider hatte sie kein Prinz wachgeküsst.



    "I know you, I danced with you once upon a dream. I know you, the gleam in your eyes is so familiar of me." setzte der Refrain ein. Und da erinnerte sich Lea auch daran, wozu das passte.
    Ja, sie hatte auch mal von ihm geträumt, sie hatte davon geträumt dass sie tanzten. Das schien eine Ewigkeit her zu sein.
    Damals war alles anders gewesen. Damals... was war denn damals anders gewesen? Sie hatte Simon noch weniger gekannt und deshalb immer mehr erfahren wollen. Hatte sie dieses Ziel etwa schon erreicht? Wusste sie alles über ihn?
    Das hatte sie gedacht, sie war der Meinung am Ende angekommen zu sein. Aber was ist, wenn das erst die Hälfte des Weges gewesen war? Was würde sie am Ende erwarten?
    Je länger das Lied andauerte, desto mehr Erinnerungen drängten sich in Leas Kopf. Und bevor die Schussnote ertönte, hatte sie einen Entschluss gefasst.



    Vielleicht war die ganze Sache doch nicht so hoffnungslos, immerhin war sie insgesamt schon ein gutes Stück voran gekommen. Und wenn sie Simon jetzt noch einmal zeigte, dass er ihr nicht egal war und dass sie ihn nicht nur mochte, weil er gut malen konnte oder gute Noten hatte, dann könnte das vielleicht doch noch etwas bewirken.
    Ohne ein weiteres Wort an Lex zu richten verließ Lea den Raum und lief nach draußen. Ihre Jacke hatte sie vergessen und obwohl der Weg zu dem Lagerhaus recht lang war, kehrte sie nicht nochmal um, als sie die Kälte draußen spürte.



    Die kalte Nachtluft stach in ihr Gesicht, das lange Kleid flatterte um ihre Beine und Absatzschuhe waren nicht wirklich zur schnellen Fortbewegung gedacht, aber all das ignorierte Lea. Sie hatte das Gefühl durch ihre langen Überlegungen schon zuviel Zeit verloren zu haben und bildete sich ein diese nun aufholen zu müssen.



    Das Mädchen rannte durch die nahezu verlassene Stadt. Aber es war gut, dass nicht so viele Leute auf der Straße waren, da ihr Outfit viele verwunderte Blicke auf sich gezogen hätte. Aber auch das wäre ihr egal gewesen.
    Ihre Lunge brannte, der Rocksaum war nass und sie hatte augehört zu zählen, wie oft sie beinahe gestürzt wäre, da kam endlich das Lagerhaus in Sicht. Und nach einigen schnellen Schritten mehr erkannte Lea, dass sie zu Recht so geeilt war, denn eine dunkle Gestalt hob sich vom Nachthimmel ab. Simon hatte die Lagerhalle verlassen und wollte gerade weggehen.




    ~geht noch weiter~



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  • "Simon!" schrie Lea so laut sie konnte. Der Junge drehte den Kopf und schaute sie erstaunt an.
    "Simon, ich...!" begann Lea im Lauf zu rufen, brach jedoch ab als sie auf ihren Kleidsaum trat. Sie verlor das Gleichgewicht und würde im Dreck landen, genau vor ihm.



    Das Mädchen schloss die Augen und erwartete das Unvermeidliche.
    Seit wann war der Boden warm? Und trocken? Und wieso tat ihr nach dem Aufprall nichts weh?
    Zögerlich öffnete das Mädchen die Augen und... es war nicht das Grün des Grases, was sie da sah. Das waren Simons Augen. Er... hatte sie aufgefangen und jetzt... jetzt hielt er sie fest und sie starrte ihn an ohne ein Wort sagen zu können.



    Ganz im Gegensatz zu ihren Stimmbändern, arbeitete ihre Vorstellungskraft auf Hochtouren und die Bilder in ihrem opf ließen sie noch etwas mehr rot anlaufen, als es sowieso schon der Fall war.



    So, Schluss für heute... fast. Denn ich habe euch noch eine Überraschung versprochen :D
    Es ist in einer FS ja immer sehr wichtig, dass die Leser sich in die Figur versetzen können und ich will euch das heute mal etwas erleichtern. Deshalb hab ich den Spaß heute mal zusätzlich in Filmform vorbereitet. Ich hoffe es gefällt euch :)
    Dazu muss ich sagen, da es sich um nachgedrehte Szenen handelt (weil mir die Vididee recht spät kam XD), stimmt manchmal Make-up und anderen Kleinigkeiten vielleicht nicht. Ich bitte das zu entschuldigen und nicht genau hinzusehen XD.
    Und außerdem, damit es nicht so langweilig ist, habe ich noch einige bisher nicht erwähnte Extraszenen eingebaut ^^

    http://www.youtube.com/watch?v=UuAk-B3zWx4&feature=channel_page



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  • "Si... Simon, ich..." fing Lea einen satz an, ohne recht zu wissen was dessen Inhalt sein sollte. Sie wollte irgendwas sagen, aber ihr fiel vor Aufregung nicht ein was.
    "Ja, ich weiß." bemerkte der Junge mit leiser Stimme und gesenktem Blick, dann ließ er das Mädchen wieder los und wandte sich um.
    "Ich hab mich nicht an die Abmachung gehalten und du bist jetzt zu Recht sauer auf mich. Es war ganz einfach nur... ach, ich weiß auch nicht."
    Er drehte den Kopf und schaute Lea mit bedauerndem Blick an.
    "Willst du mir noch was an den Kopf werfen oder soll ich gleich abhauen?"
    Lea starrte ihn nur an. Sie war doch gar nicht wirklich wütend auf ihn, auch wenn es ihr zugestanden hätte. Sie war eher... traurig.
    "Naja, ich geh dann schonmal. Kannst mir ja noch immer was hinterherschmeißen."
    Und er fing an zu laufen. Er entfernte sich wieder von ihr.
    Ohne wirklich darüber nachzudenken, packte Lea Simons Unterarm, zog ihn zu sich heran und hielt ihn fest. Sie wusste nicht genau, was sie wollte, aber auf keinen Fall sollte er weggehen.
    "Ich bin nicht wütend auf dich." flüsterte sie.



    Sie ließ ihn wieder los, nun würde er hoffentlich erstmal bleiben.
    "Hör zu, ich will gar nicht wütend auf dich sein! Ich hab gesagt wenn du auf den Ball kommst, dann bin ich nicht wütend auf dich, aber wenn du das nicht willst, dann machen wir eben etwas anderes aus."



    "Ich hätte es natürlich schön gefunden, wenn du auf den Ball kommen würdest, aber ich will dich doch zu nichts zwingen. Sag mir, was du tun kannst und das wird dann unser neues Versprechen."
    Wieso hatte sie gewollt, dass er auf den Ball kam? Doch nur, um ihm zu helfen. Und auch, um ein Ergebnis ihrer bisherigen Mühen zu sehen. Aber sie wollte unter keinen Umständen, dass er sich von ihr abwandte, auch wenn das bedeutete, dass sie ihr fast erreichtes Ziel aufgeben musste.
    "Ich will mit dir befreundet sein, mehr als alles andere auf der Welt, aber dafür musst du mir eine Chance lassen. Ich will nicht mit dir streiten und ich will dich zu nichts zwingen, verstehst du? Ich will dir bloß näher kommen."



    Ich will dir bloß näher kommen.
    Was hatte sie da gesagt? Die Wahrheit, natürlich, aber wie konnte sie das so einfach laut sagen?!
    Lea versuchte ihren kleinen Ausrutscher noch zu verstecken, indem sie schnell wieder auf ein anderes Thema sprang.
    "Also, wie soll die neue Abmachung aussehen? Ist mir egal, schlag du einfach was vor und ich sag dann, ob ich das in Ordnung finde, okay?"
    Wieso schaute er sie so seltsam an? Es war zu dunkel, um diesen Blick richtig zu deuten.
    Plötzlich machte Simon einen Schritt auf das Mädchen zu und schloss sie fest in seine Arme.
    Ja, diesen Vorschlag fand Lea sehr in Ordnung.
    Es war das erste Mal, dass sie seine Wärme so genießen durfte. Alles vorher, das waren kurze Berührungen. das jetzt war eine wirkliche Umarmung, die niemals enden durfte.



    "Ich komme mit auf den Ball." hörte das Mädchen es nahe an ihrem Ohr flüstern.
    "Mhm... was?! Aber... aber ich dachte du willst nicht. Ich meine, du musst wirklich nicht..." stammelte Lea, plötzlich herausgerissen aus ihrem siebten Himmel.
    "Aber es ist dir doch wichtig, oder?"
    Zögerlich nickte das Mädchen. Simon konnte es zwar nicht sehen, aber spüren. Da löste er die Umarmung wieder, Lea ließ es widerwillig geschehen. Fest schaute der Junge ihr in die Augen und lächelte dann plötzlich.
    "Außerdem habe ich es doch versprochen."
    Nun musste auch Lea lächeln. Sie legte ihrem Gegenüber die Hand auf die Schulter.
    "Gut, ich nehme dich beim Wort und werde persönlich darauf achten, dass du nicht in letzter Sekunde abhaust."
    Er lachte.
    "Na dann bleibt mir ja gar keine Wahl."





    So, wie gesagt nicht viel. Aber ich finde hier ist ein guter Schnitt :D

  • Sie gingen zusammen zum Ball.
    Sie gingen zusammen zum Ball!
    Sie waren durch die Stadt gelaufen und hatten sich unterhalten. Früher waren sie schon einmal zusammen durch die Stadt gelaufen, aber da hatte Schweigen geherrscht. Und jetzt unterhielten sie sich, Simon war sogar richtig redseelig geworden.
    Es gab so viel, was sie noch nicht voneinander wussten und so viel, worüber sie noch reden konnten.
    Wie hatte sie je glauben können, das Ziel schon erreicht zu haben?



    Sie kamen an der Schule an. Von drinnen hörte man Musik und Stimmen.
    Und da waren plötzlich zwei lautere Stimmen. Zwei Mädchen kamen gerade aus der Schule heraus. Susu und Maya.
    "Lea... darf ich wieder gehen?" kam es vorsichtig von dem schwarzhaarigen Jungen.
    "Du wirst doch keine Angst vor einem Mädchen haben?" gab Lea grinsend zurück.



    Bei dieser Entgegnung musste er lachen, was Susu hörte.
    "Michaaaaa!"
    Sofort sprang sie die Treppenstufen herunter und fiel dem Jungen um den Hals.
    "Wie schön dass du da bist, heut ist nämlich ein ganz, ganz dummer Abend." klagte sie.
    "Weißt du, Lex und Silvio verstehen sich ganz toll. Und Mira hat auch einen netten Jungen getroffen. Und Maya hat auch eine Freundin. Ich bin garantiert heut die Einzige, die als Single nach Hause geht! Und dabei hab ich schon extra nicht 'Stupid Cupid' gesungen oder irgendwas anderes, was diesen kleinen Mistkerl in Windeln beleidigen könnte."



    "Ach hör auf, da haben noch ganz andere Leute gute Chancen allein nach Hause zu gehen."
    Lea betrachtete die Szene nicht sonderlich begeistert. Sie hatte Simon schließlich nicht geholt, damit Susu ihn umarmen konnte. Und wie es aussah wollten die sich gar nicht mehr loslassen!
    "Ich meine ja auch aus unserer Gruppe!"
    "Du weißt doch jetzt noch gar nicht, was der Abend noch so bringt."
    Das Mädchen löste sich langsam wieder und zuckte mit den Schultern.
    "Stimmt, dich hat er ja schon gebracht. Da ist eigentlich alles andere auch möglich. Na kommt, gehen wir wieder rein, hier draußen find ich niemanden."
    Und schon war er vollkommen eingenommen. Irgendwie wünschte Lea sich jetzt, dass sie bei dem alten Lagerhaus geblieben wären.
    "Micha, darf ich dir ein Lied widmen?" kam es, welch Überraschung, von Susu.
    "Nein."
    "Was passt denn zu dir..."
    "Hör auf zu überlegen!"
    "Candyman!"
    "Wenn du das machst, bring ich dich um. Und zwar bevor du das Lied singen kannst."



    "Toxic!"
    "Ich glaub ich geh gleich wieder..."
    "Sieh an, ich hätte nie erwartet, dass er bei sowas auftaucht."
    Lea wandte überrascht den Kopf. Hatte Maya das gerade gesagt? Mit diesem Mädchen hatte sie eigentlich noch nie großartig was zutun gehabt.
    "Glückwunsch, du hast das störrischte Vieh in Gottes Garten gezähmt."
    "'Dirty Little Secret' würde auch passen... aber das müsste ich bisschen umdichten. Hey, wo willst du hin? Micha!"
    So startete der Abend und er entwickelte sich auf eine Art und Weise, die Lea nicht erwartet hätte. Tatsächlich standen plötzlich Emelie, Aron, Maya und Simon in einer Ecke und unterhielten sich. Eigentlich hatte Lea diese Personen immer zwei verschiedenen Welten zu geordnet und plötzlich... verstanden die sich.



    "Hey Lea, was sitzt du hier so alleine rum?" gesellte Emelie sich im Laufe des Abends zu ihrer Freundin.
    "Weiß nicht, ergab sich so."
    "Weißt du, ich hab vorhin mit Simon geredet und war echt überrascht."
    Lea schaute ihre Freundin verwundert an.
    "Wirklich?"
    "Ja, der ist heute irgendwie ganz anders als sonst. Ich meine... der redet richtig. Also du weißt schon, der gibt nicht solche Antworten die das Gespräch sofort wieder beenden, wie er es sonst immer tut. So kann er einem wirklich sympathisch werden. Aber wie hat der sich so schnell verändert?"
    "Hat er nicht, so ist er immer wenn er mit seinen Freunden zusammen ist. Er hat bis jetzt bloß immer Wert darauf gelegt, dass das niemand merkt." erklärte Lea. Ja, es lag nur an Susu, Lex, Mira und all denen, dass er sich heute anders verhielt. Damit hatte sie doch gar nichts zutun.
    "Achso, und wieso legt er jetzt keinen Wert mehr darauf?" wollte Emelie wissen.



    Lea zuckte mit den Schultern.
    "Keine Ahnung, vielleicht weil sie einfach hier sind. Da ergibt sich das so."


    ~geht noch weiter~

  • "Wenn du meinst... ich finde trotzdem, dass er sich verändert hat. Wenn er weiter so ist, wird er vielleicht noch richtig beliebt. An deiner Stelle würde ich aufpassen, ich glaube ein paar Mädchen sind schon interessiert. Wenn du dich mal genau umschaust..."
    Lea musste lächeln. Wenn er so blieb, wurde er vielleicht beliebt? Dann würde er wohl nicht so bleiben. Beliebt zu sein, das hasste er schließlich. Diese Mädchen würden sicherlich bald wieder das Interesse verlieren. Sie würden ihm nicht hinterher rennen, so wie Lea es getan hatte. Schließlich war deren Interesse... nur oberflächlich...
    Das rothaarige Mädchen begann plötzlich leise zu lachen.
    "Hey, was lachst du denn? Das ist nichts, worüber man sich freuen sollte." bemerkte Emelie verwundert.
    "Er hat mich mit seinem Denken angesteckt."
    Emelie verstand diese Erklärung nicht, hatte aber das Gefühl erneutes Nachfragen würde zu weit führen.
    "Seht sie euch an... gehen hier nicht auf die Schule und benehmen sich wie die Könige auf unserem Schulfest." kam es plötzlich von der Seite. Cassidy und ihre zwei Freundinnen hatten sich aus das andere Ende der Eckcouch gesetzt. Oder eher, Cassidy und Manuela hatten sich gesetzt und hielten es wohl nicht für nötig nachzurutschen, damit Karla sich auch setzten konnte.
    "Was soll das denn heißen?" fragte Lea genervt nach.
    "Guck hin, dann siehst du es." gab Manuela fauchend zurück.
    "Ach hört nicht auf die, die sind ja bloß neidisch." mischte sich plötzlich eine weitere Stimme ins Gespräch ein.
    Lex? Wo kam die denn her?



    "Ach Unsinn, worauf sollen wir denn neidisch sein?" warf Manuela nun ihr sogleich wütend entgegen. Lex grinste.
    "Weil wir Spaß haben und ihr nicht."
    "Lex?"
    Lea schaute verwundert zu Emelie. Wie hatte ihre Freundin das Mädchen vor ihnen erkannt?
    "Emelie? Hey, schön mal dein Gesicht zu sehen."
    Kannten die sich?
    "So, ich verschwind wieder auf die Tanzfläche. Lea, du auch?" wandte Lex sich nun an Lea. Diese schüttelte jedoch den Kopf.
    "Ne lass mal, ich kann nicht tanzen."
    Lex zuckte mit den Schultern.
    "Ist doch egal. Naja, die Einladung steht, komm vorbei wenn du es dir anders überlegst."
    Damit war die Schwarzhaarige auch wieder zu ihrer Bande verschwunden. Später würde die Band nochmal spielen, jetzt kam die Musik von einer CD oder so. Sonst tanzte eigentlich niemand, die Leuten standen am Rand oder waren gar nicht im Raum.
    Sie waren nicht sehr weit weg und es stimmte, sie hatten wirklich einen wahnsinnigen Spaß.
    "Hey, kann ich dir mal kurz meine Freundin entführen? Ich muss sie mal kurz jemanden vorstellen."
    Das war Aron. Lea nickte. Sie wollte Emelie ja nicht den ganzen Abend lang beanspruchen.



    Und somit saß sie wieder alleine auf der Couch.
    Wobei... das Angebot stand noch.
    Lea stand auf und gesellte sich zu der bunten, tanzenden Truppe. Sie konnte es nicht wirklich, aber das würde ihr keiner übel nehmen. Und schließlich ging es doch darum Spaß zu haben. Und bei Simon zu sein.





    So, damit wäre die Fortsetzung beendet. Aber es folgen seit langer Zeit mal wieder: Outtakes :D


    Ja, das fand ich ja besonders witzig.



    Kein Wunder, dass niemand die Rechnungen bezahlt, die Direktorin wohnt im Cafe...
    Der Typ hat irgendwas aus dem zweiten Stock mitgenommen, keine Ahnung was XD


    Und der Preis für den besten Tanzmove geht an: Simon!



    Wir nennen ihn: 'Ist-mir-doch-egal-dass-hinter-mir-ein-Radio-steht' :D

  • @ miesi: Ach du wolltest mich manipulieren? Tut mir Leid, aber das lass ich nicht so einfach mit mir machen :p Und keine Sorge, das Happy-End-Feeling wird heute ein Ende finden. DAS Ende :D


    @ McFly: Ich hab meine grauen Zellen extrem angestrengt, um dieses Ende nicht zu blöd werden zu lassen. Und ich finde es eigentlich ganz nett :D Es ist zwar irgendwie schon traurig die FS zu beenden, aber es ist trotzdem auch schön endlich am Ende zu sein ;)


    Lea starrte auf das Bild an der Wand, letztendlich hatte sie es doch schon vor der großen Zimmerumgestaltungsaktion aufgehangen, da diese wohl noch auf sich warten lassen würde. Irgendwie fand sich keine Zeit und auch keine Ideen.
    Es waren gerade Weihnachtsferien, die Landschaft draußen war in glitzerndes Weiß gehüllt. Lea lag auf ihrem Bett und wartete.



    Sie erwartete Besuch. Emelie wollte vorbeikommen, sie wollte ihr Weihnachtsgeschenk für Lea mitbringen. Und sie hatte gesagt Lea soll aufräumen.
    Da klingelte es endlich und das Mädchen sprang von dem Bett auf. Ihre Mutter war wie so oft nicht daheim, trotz ihrer Beförderung musste sie noch sehr viel arbeiten. Lex hatte behauptet die Beförderung wäre ihr Weihnachtsgeschenk und Lea zweifelte nicht einmal groß daran, dass die Schwarzhaarige wirklich ihre Finger im Spiel gehabt hatte.



    Es waren die Glasscheiben in den Türflügeln, welche Lea einen erschrockenen Aufschrei beim Öffnen der Tür ersparten, denn so konnte sie schon vorher sehen wer da stand.
    Das Problem war nur, dass er sie auch sehen konnte, weshalb sie nicht noch einmal schnell verschwinden konnte, um einen Blick in den Spiegel zu werfen.
    Mit zitternden Händen öffnete Lea die Tür und zwang sich zu einem Lächeln, um ihre Nervosität zu überspielen.
    "Hallo Simon." begrüßte sie den Jungen.



    "Hey, hab grad mit Lex gesprochen, die kommt eine halbe Stunde später. Sie meinte in der ersten halben Stunde geht es eh nur um Blah, danach kommen erst die richtigen Ideen, also muss sie nicht vorher da sein." erklärte er auf eine Art und Weise, die voraussetzte, dass Lea wusste worum es ging.
    "Und Emelie?" fragte das Mädchen und versuchte dabei selbstsicher zu klingen und nicht so verwirrt, wie sie sich gerade fühlte.
    "Keine Ahnung, mit der hab ich nicht gesprochen. Aber sie hat auf mich nicht wie jemand gewirkt, der sich oft verspätet, also wird sie wohl auch bald da sein. Bis dahin kann ich mir ja schonmal dein Zimmer angucken, ich hab ja noch gar kein Bild davon."
    Lea trat einen Schritt zur Seite, damit Simon ins Haus kommen konnte.
    Ideen, Zimmer, Lex, Emelie, Simon... anscheinend war das Geschenk die Umgestaltung ihres Zimmers. Wieso nur hatte Emelie nicht als erste auftauchen können, um alles vorher zu erklären?
    "Mein... mein Zimmer ist da hinten. Aber es ist nicht sonderlich groß, also nicht überrascht sein."
    Lea lief voraus und spürte, wie er ihr folgte. Hoffentlich kam bald noch jemand, so würde sie das bestimmt nicht mehr lange aushalten.



    ~geht noch weiter~

  • Zum Glück herrschte nicht mehr ganz das Stilchaos, wie noch vor einigen Tagen. Lea hatte mit einigen Handgriffen die Farbgebung wieder einheitlich gestaltet, aber es war eben noch immer nicht das, was sie sich gewünscht hatte. Ein Zimmer wie Simon es hatte oder Lex... ein Zimmer, was irgendwie maßgeschneidert wirkte, das würde ihr gefallen.
    "Hast du schon irgendeine Vorstellung?"
    "Ähm... naja, nicht so richtig. Es soll nur... man soll reinkommen und sich denken 'Wow!'. Weißt du, so wie bei deinem oder dem von Lex." erklärte Lea zögerlich, das hörte sich selbst in ihren Ohren kindisch an. Und passend dazu lachte Simon leise, aber nicht aus dem Grund den Lea befürchtete.
    "Bei Lex ihrem Zimmer denkt man sich wow? Das war eines der Anfängerwerke, du solltest mal das von Susu sehen, das ist richtig gut gelungen."



    "Du meinst du hast da überall mitgemacht? Ich meine bei der Zimmergestaltung deiner Freunde?" fragte Lea nun interessiert nach.
    "Nicht nur das, ich hab mich immer ganz unverschämt in den Vordergrund gedrängt und den anderen meine Ideen aufgedrängt. Zimmer gestalten macht mir einfach Spaß, darum hat Lex mich ja auch angehauen hier zu helfen. Und ich freu mich drüber, sonst ist in meinem Freundeskreis schon alles ausgestaltet. Und keine Sorge, bis jetzt hab ich nur positive Kritiken bekommen."
    Lea wusste nicht so recht was sie sagen sollte, zum Glück rettete sie das Telefon aus dieser peinlichen Situation. Lea lief zu dem Gerät und hoffte, dass sich hinter dem Klingeln Emelie befand, um zu sagen sie sei in fünf Minuten da.
    "Schmidt." meldete die Rothaarige sich.
    "Hey Lea, Emelie hier. Du, ich schaff es heut leider nicht, muss bei meiner Tante babysitten, meine Ma hatte schon zugesagt bevor ich gegensprechen konnte. Ihr macht das schon ohne mich, nicht wahr? Viel Spaß."
    "Emelie, wa..." Es war zu spät, am anderen Ende war schon aufgelegt worden. Das konnte doch nicht wahr sein...



    Lea warf einen Blick auf die Uhr. Lex wollte eine halbe Stunde später kommen, das würde sie schon noch aushalten.
    Mit der Nachricht über das verkleinerte Team ging Lea zurück in ihr Zimmer, wo sie schon eine weitere Nachricht erwartete.
    "Hey, Lex hat mir grad 'ne SMS geschrieben, die kann doch nicht. Haben plötzlich Besuch bekommen und sie kommt da wohl nicht weg." berichtete Simon und so langsam kam Lea das irgendwie wie ein abgekartetes Spiel vor.
    "Wie witzig, das gerade war Emelie. Sie kann auch nicht." berichtete sie und lächelte dabei, damit es wenigstens so wirkte als würde sie das wirklich für amüsant halten.



    "Na sieh mal an, Zufälle gibts. Wir sind hier wohl die Einzigen, die Termine ernst nehmen. Aber egal, heut wird ja noch nix umgeräumt oder so, da kommen wir auch zu zweit klar. Außerdem, je mehr Meinungen es gibt, desto schwerer kommt man auf einen gemeinsamen Nenner."
    Simon schien diese ganze Sache viel lockerer zu sehen. Kein Wunder, für ihn war das ja auch keine so außerordentliche Situation wie für Lea.
    "Habt ihr Gummibärchen im Haus?" wurde das Mädchen aus den Gedanken gerissen.
    "Was?" fragte sie leicht verwirrt nach, mit so einer Frage hätte sie jetzt nicht gerechnet.
    "Ob ihr Gummibärchen habt. Damit kann ich besser nachdenken."
    "Ähm... nein, aber meine Mutter hat gestern einen Kuchen gebacken. Geht es damit auch?" fragte Lea unsicher nach und brachte Simon damit zum Lachen.
    "Natürlich, Kuchen ist immer gut. Außer der ist mit Pflaumen, das hemmt die kreativen Ströme gewaltig."
    Es war ein seltsames Gefühl, wenn er ihr folgte und sie bei ihren Handlungen beobachtete. Aber es war nicht direkt... unangenehm.



    "Nein, keine Pflaumen sondern Schokolade. Ma wollte das Rezept mal ausprobieren und weil heut eh Besucht angekündigt war passte das."
    Lea stellte den Kuchen auf der Küchentheke ab und wollte gerade ein Messer aus der Schublade darunter nehmen, als Simon plötzlich die Hand auf ihre Schulter legte und das Mädchen nach hinten und somit an sich heran zog. Er hielt sein Handy in der Hand.
    "Moment, ich mach nur noch schnell ein Foto, damit ich Lex ärgern kann. Sie soll schließlich sehen, was sie verpasst."
    Es war nur ein kurzer Moment, der Lea völlig aus der Bahn warf. Zum Glück hatte sie draufhin etwas Zeit, um sich wieder zu sammeln. Als sie die zwei Teller mit je einem Kuchenstück auf den Tisch stellte, hatte sich ihr Herzschlag wieder einigermaßen normalisiert.
    "Sie reißen es nun doch nicht ab." bemerkte Lea plötzlich, da sie das Schweigen am Tisch nicht aushalten konnte. Simon schaute auf und sein Blick verriet Verwirrung.
    "Das alte Lagerhaus. Gestern hab ich gelesen, dass es stehen bleiben soll. Irgendwer hat es gekauft und den Abriss damit gestoppt."



    Es herrschte wieder einen Moment Ruhe, dann ergriff Simon das Wort.
    "Unsere Eltern."
    "Was ist mit denen?" wollte Lea wissen, in Erwartung eines neuen Themas.
    "Sie haben es gekauft. Zusammengelegt und abgekauft, einfach so. Ging von Ma aus, die hat mich ewig über das ganze Zeug mit den Bildern ausgefragt. Dann hat sie all unsere anderen Eltern kontaktiert und die haben es gekauft. Wir können uns einen Ersatz für das Topic daraus machen haben sie gesagt."
    "Das ist ja... einfach toll." bemerkte Lea erstaunt.
    "Mhm, das ist es wohl." stimmte der Junge zu.
    "Hängst du sehr an dem Orange? Ich meine jetzt bei deinem Zimmer."



    Lea schüttelte auf diese Frage hin den Kopf.
    "Nein, eigentlich nicht. Ich weiß gar nicht, wieso es überhaupt so geworden ist, aber es muss nicht so bleiben."
    Simon nickte, er schien ganz in Gedanken versunken zu sein. Anscheinend formten sich schon die ersten Ideen in seinem Kopf, weshalb Lea auch kein neues Gesprächsthema anschnitt. Schließlich dachte er über ihr Zimmer nach.
    Als sie gegessen hatten, ließ Simon sich Zettel und Stift geben und verschwand sogleich wieder in Leas Zimmer. Nachdem sie die Küche etwas aufgeräumt hatte, folgte das Mädchen und fand ihn auf dem Boden sitzend vor. Lea setzte sich neben ihn, sagte jedoch kein Wort. Sie betrachtete das Bild, welches ihnen gegenüber an der Wand hing.



    "Gefällt es dir?" riss sie plötzlich eine Stimme aus den Gedanken.
    "Ja, sehr." antwortete Lea ohne den Blick abzuwenden.
    "Was hälst du davon, wenn wir es als Hauptthema nehmen und alles danach gestalten? Die Farben müsste ich noch daheim haben und wenn wir die Möbel so aufstellen, wie ich es hier aufgemalt habe, dann könnt ich dir hier noch ein passendes Wandbild machen, was den Hintergrund nochmal bringt."
    Lea lächelte den Jungen neben sich plötzlich an.
    "Also hast du es doch gemalt."
    "Der Teil mit den Farben hat mich verraten, oder?"



    ~geht noch weiter~

  • "Es war aber nach Vorlage, ich hab das Bild im Internet gefunden und nur wenig abgewandelt." setzte er hinzu.
    "Es ist trotzdem ein Meisterwerk." sagte Lea mit vollster Überzeugung. da wandte Simon den Kopf ab und beschäftigte sich plötzlich sehr konzentriert mit seiner Skizze.
    "Ähm, ja... danke."
    Es dauerte nicht mehr lang, dann war das Grundkonzept ausgearbeitet und Lea war sehr begeistert davon.
    Kurz darauf standen sie vor der Tür, Simon hatte seine Jacke angezogen und der Abschied stand kurz bevor.
    "Also... danke nochmal für deine Hilfe."



    "Ich hab doch schon gesagt ich mach das gerne. Und ist ja nicht so, als hätte ich sonst was zutun. Die Arbeit am neuen Topic geht erst los, wenn alle aus dem Urlaub wieder da sind."
    Lea wollte noch irgendwas sagen, konnte es jedoch nicht in Worte packen. Deshalb versuchte sie den Abschied noch etwas hinauszuzögern.
    "Das nächste Treffen..."
    "Keine Sorge, ich denk da kümmert sich Lex drum. Im Organisieren von Terminen ist sie erheblich besser, als im Einhalten." scherzte der Junge und legte eine Hand an die Türklinke.
    "Na dann bis dann. Bye." Er öffnete die Tür und ging nach draußen.
    "Tschüss."
    Es begann zu schneien.



    Bald würde das Telefon klingeln. Emelie würde anrufen und fragen, wie es gelaufen ist. Und was würde Lea sagen können?
    Es war ein abgekartetes Spiel gewesen, ihre Chance auf einem Silbertablett.
    "Simon!"
    Ihre Füße setzten sich von allein in Bewegung und wollten sich nicht mehr stoppen lassen.



    Der Junge wandte den Kopf, als sein Name gerufen wurde. Ein starker Windstoß schlug die Tür hinter Lea mit einem Knall zu. Aber das war egal, ein kleiner Hebel am Türrahmen war so eingestellt, dass die Tür damit nicht abgeschlossen war.
    Lea hatte sich somit nicht selbst ausgesperrt, nur um ihre Chance zu nutzen.





    So, Ende, finito und aus :D


    Und wem das nicht passt wie das ausgegangen is, der kann sich einen Simon- und einen Leasim bei mir abholen und selbst spielen XD
    Für Fans des alternativen Endes kann ich auch Lex mit dazulegen ;)


    Und wer gerne weiter Zeug von mir lesen will, der begibt sich bitte dahin ^^



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