Beiträge von Nerychan

    Bezüglich Kija, Funny du hast zwar versucht, meine, unsere Bedenken zu zerstreuen, aber so richtig gelungen ist es dir nicht.
    Ich finde ihr Verhalten bei allem Verständnis immer noch reichlich seltsam.
    Sie ist mir einfach zu plötzlich aufgetaucht und obwohl ihre Sehnsucht nach Gesellschaft nachvollziehbar ist, ein wildfremdes Mädchen, dessen Rolle beim Tod der eigenen Tochter doch zumindest umstritten ist, so einfach bei sich aufzunehmen, quasi zu adoptieren, dafür muss man schon fast ein Heiliger sein, oder aber irgendwelche Hintergedanken haben. Die können ganz harmlos sein, sicher, und vielleicht wirklich nur mit ihrer Trauer und Einsamkeit zu tun haben, zumal ich vermute, dass Niko seinen Kontakt zu ihr wohl so gut wie abgebrochen haben dürfte.
    Dennoch, dieses Gefühl bleibt und wird auch nicht verschwinden, bis ich es in der Geschichte schwarz auf blau zu lesen kriege.


    Zum Rätsel: mir fallen nur zwei Personen ein, die Lena von Anfang an nicht leiden konnte: Nr.1 ist dieser mysteriöse Chris, der ihnen den Zugang zum Club verschaffen wollte und der, wie ich mal annehme, Aija auch die Drogen verschafft haben dürfte.


    Nr.2: jetzt nicht lachen, denn Nr. 2 ist jemand, an den man bestimmt als letztes denkt. Es gab am Anfag eurer Geschichte nur eine Person, die mir als Hasskandidat eingefallen wäre: Lena selber.

    Das ist aber eine deprimierende Aussicht, dass du ausgerechnet Kevin nicht geben willst, was er sich wünscht.
    <seuf> Dabei mag ich ihn doch so sehr. Kann mir einfach nicht helfen, aber er ist schon irgendwie mein erklärter Liebling, vermutlich weil du soviel Schlimmes und Geheimnisvolles in seiner Vergangenheit versteckt hast. So was zieht immer an.


    Jetzt aber mal der Reihe nach. Du hast so eine Eigenart, die wirklich wichtigen Dinge immer so ganz am Rande zu erwähnen, dass man sie glatt überlesen könnte, aber man stutzt schon.


    Lilah Bishop, DIE Lilah sollte die neue Königin Mutter werden, anstelle von Tendra Inell? Also wirklich, das nenne ich eine Bombe! Wie bitte, ist Patricks Mutter denn gerade auf die gekommen?
    Nicht dass ich es Lilah nicht zutrauen würde, aber trotzdem.... Ich bin schlichtweg sprachlos! Restlos!


    Jason tut mir leid, irgendwie. Das hat er nicht verdient. Darüber sollte auch Kyla mal nachdenken, ihr Verhalten ist schon ein bisschen unfair finde ich. Ok, es ist eine schwierige Zeit für sie, aber da darf man doch nicht die vergessen, die sonst auch immer für sie da waren.


    Dass Tristan eine ernste Gefahr für Jason darstellt, war mir schon bei seinem ersten Auftauchen klar, egal, was du für ihn und Kyla geplant hast. Aber es wäre schon besser gewesen, Jason hätte sich vorher mit ihr unterhalten können, anstatt dass er es aus dem Internet erfahren muss. Ich wäre schon sauer, und nicht nur ein bisschen.


    Alfreds Reaktion gefiel mir nicht wirklich, seine Art, nicht dein Geschriebenes. So wie er mit Jason sprach, drängte sich mir glatt das Bild eines schönen scharfen Dolches auf, der obwohl schon tief genug drinsteckend, in der Wunde noch mal umgedreht werden muss, damit es auch ja gut schmerzt.
    Er hat ihm die Geschichte mit Tristan ja schon fast genüßlich unter die Nase gerieben. Das fand ich unfair. Es passt auch gar nicht zu ihm.


    Hat er was gegen die Solens? Und wieso bitte macht das die Sache so kompliziert, wegen Lilah? Jason ist ja wohl nicht Patricks Sohn, also wo liegt das Problem? Sorry, ich kann dem Mann gerade nicht folgen.
    Aber um so gespannter bin ich, wenn du das aufklärst.

    Heh, du hast ja schneller mit einer neuen Geschichte angefangen, als ich dachte. Aber wie versprochen, hier bin ich in Kritikeruniform mit gezücktem Notizblock (oder aufgeklapptem Notebook, das tut's auch) und stelle als erstes gleich mal folgendes fest:


    Die kommt mit Sicherheit nicht auf meine Beliebtheitsliste. Dieses verzogene Balg meinte ich natürlich, nicht deine Geschichte.


    Normalerweise mag ich so einen Beginn gar nicht, hallo, mein Name ist, und das sind.
    Ich mag es immer noch nicht so ganz, obwohl es in diesem Fall schon ganz witzig ist. Du schaffst es doch glatt, schon mit den ersten Worten, die das Mädel von sich gibt, eine Stimmung zu schaffen, in der man ihr nur eines wünscht: hoffentlich fliegst du bald ganz gewaltig auf die Nase!
    Du wirst doch dafür sorgen, dass sie von ihrem hohen Ross herunterfällt, oder? Also das mach ich jetzt mal zur Bedingung für eine erfolgreiche Geschichte.
    Soviel Arroganz und Blasiertheit, das hält ja keiner aus. Dabei ist sie richtig hübsch geworden (selbst gebastelt oder genetisch vom Computer als Kind erzeugt?). Nur leider reicht die Schönheit hier nicht aus, typischer Fall von vernachlässigter Tochter, Geld muss reichen. 35 qm zu klein, ich krieg gleich das große Schreien.


    Vom Sprachstil her ist es ziemlich locker geschrieben, aber zu ihr, ihrem Charakter und ihrer Einstellung passt es ganz gut.
    Werde also mal abwarten, was du daraus machst.

    Ich muss gestehen, es hat eine Weile gedauert, bis ich mich an die Geschichte rangewagt habe.
    Ich bin das, was man gewöhnlich eine Leseratte nennt, aber ich habe einen Horror davor, dass man heutzutage immer alles modernisieren muss, Theaterstücke, Musikwerke, Bücher, nichts kann mehr so präsentiert werden, wie es mal gemeint war, nur weil wir zu bequem geworden sind, um uns in die Denk- und Lebensweise vergangener Zeiten einzufühlen.
    Leider funktionieren diese "Modernisierungen" meistens nicht. Es geht einfach viel zu viel verloren, bei den Aussagen angefangen bis hin zu dem wenn auch altertümlichen aber dennoch bezaubernden Charme, der sie ausmacht.:angry

    Gerade Jane Austen, deren Bücher ich v.a. wegen ihrer wunderbaren Sprache sehr liebe, ist da das beste Beispiel.
    Aus heutiger Sicht mag das, was sie schreibt v.a. für das jüngere Publikum langweilig und vielleicht auch staubtrocken sein, aber zu ihrer Zeit schrieb sie über brandaktuelle Dinge. Einen Mann zu finden, der sie versorgen kann, war nun einmal für eine Frau des 19. Jahrhunderts, in dem Emanizipation noch nicht mal als Fremdwort existierte, das wichtigste Ziel in ihrem Leben, die gesellschaftliche Stellung von höchster Bedeutung, Kompromittierung das Schlimmste, was ihr passieren konnte, weil es die Existenz gefährdete.:rollauge

    Verhaltens- und Denkweisen, wie sie damals üblich waren, sind für uns heute nur noch schwer nachzuvollziehen.(Wer spricht denn heute noch seine Eltern mit "SIE" an?)
    Heute haben doch schon zwei aufeinanderfolgende Generationen Probleme damit, einander zu verstehen. Daher scheitern die Versuche, solche Werke einfach in unsere Zeit zu versetzen, zumeist kläglich.


    Und aus diesen Gründen mache ich gewöhnlich um solche Adaptionen einen großen Bogen.


    Nur ist der Mensch natürlich neugierig. Ich ganz besonders. Und wie schon Jane Austen wusste, soll man sich ja auch nicht von Vorurteilen leiten lassen.
    Also hab ich die Geschichte halt doch gelesen, von vorn bis hinten (da hat jemand Werbung gemacht, auf dessen Meinung ich viel gebe).
    Und nun bin ich sehr, sehr erleichtert.


    Dies ist zwar immer noch Sense and Sensibility aber es ist nicht modernisiert (ich hasse diesen Begriff), sondern eine eigenständige Geschichte geworden. Und das ist auch gut so. Nur so macht es wirklich Spaß, die großen und kleinen Probleme der so unterschiedlichen Schwestern zu verfolgen, ohne dass sie antiquiert, oder was noch schlimmer wäre fehl am Platz erscheinen.


    Du schreibst wunderbar leicht und spritzig und hast ein gutes Händchen bei der Auswahl der Handlungsstränge bewiesen. Trotz dass Dinge fehlen, wirkt die Geschichte dennoch als harmonisches Ganzes (bis jetzt jedenfalls, aber das wird sich wohl auch nicht mehr ändern, was?;))
    Die Bilder stehen dem Text in nichts nach, sind sehr gut und einfallsreich arrangiert und fotografiert in ausgesprochen geschmackvoll eingerichteten Räumen. Dein Downloadordner ist richtig gut bestückt.
    Und die Mädels sind eine Augenweide. Kein Wunder, dass die Männerwelt ihnen zu Füßen liegt.


    Alles in allem also der Beweis, dass es auch anders geht. Man lernt doch nie aus!:)
    Und Jane Austen könnte damit vermutlich auch leben.

    Na fällig war das ja wohl längst. Ich hoffe nur, Elena überlegt es sich nicht bis zum nächsten Morgen wieder, so wie sie es bis jetzt immer getan hat.
    Jans Reaktion ist.....widersprüchlich. Auf der einen Seite scheint ihn Elenas Heftigkeit wirklich überrascht zu haben, dann die typische Überheblichkeit von wegen: du hast mich nicht zu verlassen, und dann plötzlich ein einfaches GUT. Hm, es ist gut, dass Elena woanders schläft, der Kerl würde vermutlich noch beim Sachen packen ausrasten.


    Aber Björn ist süß, richtig süß und heroisch selbstlos, Elena soll glücklich sein, nicht leiden, egal, ob sie ihn nun liebt oder nicht. Mann ist der Junge verschossen, aber rettungslos. Wenn Elena schlau ist, sieht sie ihn sich mal genau an und erkennt, dass er hundertmal mehr wert ist als dieses A......ch von Jan.


    Carls Satz hört sich schon prophetisch an und Mailas ein wenig falsch, denn wenn ein Traum auch noch kein Betrug ist, aber in Gedanken tut sie es schon. Was soll dann nur werden, wenn ihr der Traumprinz erstmal leibhaftig gegenübersteht?
    Und das wird er ja nun bald, oder?


    Und das mit dem Bild ist mir gar nicht aufgefallen, oder hast du das inzwischen in Ordnung gebracht?
    Und noch was, die Bilder sind gar nicht schlecht, überhaupt nicht!

    Hallelujah, der liebe Friedbert hat's aber eilig!


    Aber der Reihe nach.
    Terry kann ja doch den Mund aufmachen, nur leider kam das Ganze reichlich spät. Aber zumindest wurde die Trennung damit.....einvernehmlich und relativ friedlich vollzogen. Das passiert ja nun nicht immer so, und nach Laras ursprünglicher Reaktion war das auch nicht unbedingt zu erwarten.


    Tief in ihrem Innern scheint sie es zu bereuen, selbst wenn sie ein neues Glück gefunden hat, da ist auch immer noch ein Rest Verantwortlichkeit, als wüsste sie ganz genau, dass Terry ohne sie verloren ist.
    Und er ist genauso unglücklich. Ich glaube nicht, dass er nur den Verlust bedauert, er liebt Lara, ja, ich denke, er liebt sie immer noch tief und innig. Aber selbst das gesteht er sich selbst nicht ein. Und dass er jetzt den Antrag von Friedbert annimmt, das ist eine Schutzreaktion. Er will nicht allein sein. Er hat Angst davor, allein durchs Leben gehen zu müssen, er greift nach jedem Strohhalm, und eine Ehe mit Friedbert verspricht ihm Sicherheit und einen Ort, an dem er leben kann.
    Nur ob das eine Basis für eine Ehe ist? Ich weiß nicht, genauso wenig, wie ich mir vorstellen kann, dass jemand wie Friedbert sich damit zufrieden gibt, vor allem nicht, falls er Terry wirklich liebt.


    Noch etwas würde mich brennend interessieren. Nämlich wie das nun mit Lutz und Lara so plötzlich gekommen ist. Wer hat sich hier wem genähert, oder hat die beiden beim Besuch des Supermarktes der Blitz getroffen.


    Da hast du jetzt ein recht eigenartiges Quartett konstruiert, und ich bin schon ganz gespannt, was du noch so alles mit ihnen vorhast.
    Und du hattest recht, das hat mir wirklich sehr gefallen.

    ***



    Grant Johnson, der Assistent des örtlichen Gerichtsmediziners, galt als ein wunderlicher Kerl, dem jeder nur mit einer gewissen scheuen Zurückhaltung begegnete, was wohl vor allen Dingen an seiner metallenen Handprothese lag, die er nur höchst selten mit einem Handschuh bedeckte. An diesem Abend hatte er gerade damit begonnen, den Tisch von der letzten Autopsie zu reinigen, als das Telefon schrillte. Was für eine verrückte Nacht, dachte er brummig, als er abhob. Es wollte einfach keine Ruhe einkehren. Erst diese beiden Toten von der Party, die man ihm vor knapp einer Stunde hier hereingeschoben hatte, und jetzt kündigte die Polizei auch noch einen getöteten Räuber an. Und alles sollte natürlich am besten gestern erledigt werden. Der Doktor würde begeistert sein, wenn er morgen früh zurückkam. Viel Arbeit, viel Arbeit! Was denn nur aus diesem ruhigen friedlichen Städtchen geworden sei, murmelte Grant missmutig ins Telefon und hätte es im nächsten Moment beinahe fallen gelassen.
    [FONT=&quot]Schlagartig verlöschten sämtliche Lichter im Raum, die Verbindung zu dem Polizisten in der Leitung brach ab und im plötzlichen Dunkel erschien die Gestalt einer Frau.



    [/FONT] „Wer zum Teufel sind denn Sie?“ fuhr Grant die Gestalt an, doch die antwortete nicht, kam aber immer näher auf ihn zu.
    Sie trug ein mehrfach gefälteltes Gewand, das ihn stark an antike Tuniken erinnerte, dazu einen eigenartigen Stirnschmuck, in dessen Mitte ein Stern funkelte. Ihre Augen musterten ihn kühl und, nein, er täuschte sich nicht, mit einer Spur von Verachtung.
    „Ich frage Sie noch mal, wer sind Sie, und was wollen Sie hier?“ fuhr er die Frau an, obwohl er spürte, wie sich langsam die Angst in ihm ausbreitete. „Wenn Sie mir nicht antworten, oder auf der Stelle verschwinden, rufe ich den Sicherheitsdienst!“ stotterte er, doch die Frau schüttelte den Kopf.
    [FONT=&quot]„Das wirst du nicht tun! Du wirst jetzt schlafen!“ Sie hob die Hand, ein kleines strahlendes Licht flammte darin auf, ähnlich dem Stern an ihrer Stirn. Es traf ihn völlig unvorbereitet, das Telefon entglitt seinen Fingern und fiel zu Boden, ebenso wie er selbst.



    [/FONT][FONT=&quot]Zufrieden sah Theris auf den Mann hinunter. Er hatte keinen Schaden genommen, sondern lag in einem tiefen, traumlosen Schlaf. Die Menschen waren doch recht verletzlich, und man unterschätzte schnell die eigene Kraft, vor allem wenn man, wie Theris, für gewöhnlich nicht so viel Vorsicht walten lassen musste im Umgang mit diesen eigenartigen Kreaturen. Zum Glück für den Mann war sie aber heute nicht in ihrer Eigenschaft als Todesengel gekommen, ein anderer Auftrag hatte sie hergeführt, der wichtigste überhaupt, so war ihr gesagt worden. Wenn er also wieder aufwachte, würde sich der Mann zwar an einen Eindringling erinnern, und das sollte er auch, um die Erklärung liefern zu können für das, was er vorfinden würde, aber mehr auch nicht. Niemand durfte je die Wahrheit erfahren, das hatte man ihr eingeschärft.
    [/FONT]

    Sie ließ den Mann auf dem Boden liegen und trat zu den Tischen an der Wand, wo verdeckt unter grünen Tüchern die leblosen Körper von Nicolas Blandfort und Celia Moreau lagen. So stand es jedenfalls auf den kleinen Schildchen geschrieben. Aber Theris wusste es besser.
    Vor ihr lag kein Körper, sondern nur die leere Hülle einer zurückgekehrten Elo-i. Was würde der Pathologe wohl sagen, wenn er diese Hülle morgen öffnete und nichts darin vorfand, was auch nur annähernd dem Innenleben eines Menschen glich? Glücklicherweise waren diese sterblichen Geschöpfe so leicht zu täuschen, ein anderer Körper, ein bisschen Feuerzauber und alle Spuren ihrer Anwesenheit waren verwischt.
    Nun konnte sie daran gehen, ihren eigentlichen Auftrag auszuführen
    [FONT=&quot]Sie schlug das Tuch von der anderen Bahre zurück und sah in das friedliche Antlitz des jungen Mannes. Der Tod hatte ihm noch nichts anhaben können, und es war ihre Aufgabe, dafür zu sorgen, dass es auch so blieb.




    [/FONT] Es kostete sie keine Mühe, den noch nicht erstarrten Körper von der Bahre zu heben und durch einen anderen, ähnlichen zu ersetzen. Eine leichte Berührung genügte, um ihn ebenso in Brand zu setzen, wie sie es zuvor mit Celias Ersatzkörper getan hatte. Niemand würde den Unterschied mehr feststellen können, dafür war nun gesorgt. Und natürlich würde man den Arzt im Verborgenen weiter beobachten, damit er nicht auf die falschen Ideen kam.
    Obwohl diese Show natürlich weit weniger für die Menschen gedacht war, als für jemand ganz anderen.
    [FONT=&quot]Und während hinter ihr das Feuer die Körper zu verzehren begann, hob Theris den toten Körper des Mannes erneut empor und verschwand mit ihm in der Dunkelheit.



    [/FONT] Nur wenig später schloss sie, an einem verborgenen Ort in der anderen Welt zufrieden den Deckel des Kristallsarges, nachdem sie den Leichnam vorsichtig hatte hineingleiten lassen.
    Der erste Teil ihres Auftrags war erfüllt, er war nun in Sicherheit.
    Der zweite Teil würde wesentlich komplizierter werden, denn sie würde nicht gegen Menschen antreten, sondern gegen ihresgleichen. Sie musste den Begleitern aus dem Tempel der Ewigkeit seine Seele abjagen.




    +++

    Du machst es mir wirklich schwer, jetzt endlich ins Bett zu gehen. Ich dachte gerade, ich guck nicht richtig!
    Aber ich bin heilfroh, nicht bis morgen gewartet zu haben!


    Als erstes muss ich folgendes loswerden:


    Bravo Nana, du bist erwachsen geworden!
    Lang, lang hat's gedauert, aber jetzt endlich, jetzt hast du's geschafft und dir dein Glück verdient.
    Genau wie Ryan.
    Mein Gott, mir zittern ja noch beim Schreiben die Finger. So was schleppt er all die Jahre mit sich herum? Ein Wunder, dass er nicht selber verrückt geworden ist. Ich gebe ihm recht, seine Mutter hätte das Tagebuch verbrennen sollen, auch wenn ich verstehe, dass sie es irgendjemandem anvertrauen musste.
    Ihr Mann weiß davon nichts, oder?


    Armer, armer Ryan. Ich zerfließe förmlich vor Mitleid!
    Die ganze Zeit rätselt man herum, was das wohl für ein Geheimnis ist, das sich da um Zack und seinen Tod rankt, und dann kommt so was.
    Und weil das noch nicht reicht, musst du das auch noch mit so viel Gefühl schreiben, dass mir beim Lesen wirklich die Tränen kommen.
    Aber er hat keine Schuld, in keinster Weise, er war doch noch ein Junge, da macht man so was. Da denkt man nicht an solche Dinge, wenn der Bruder kommt und "nervt". Er muss damit aufhören, sich Vorwürfe zu machen und er muss es seiner Mutter sagen, er sollte es ihr wirklich sagen, dass er von der Vergewaltigung weiß, meine ich, dass es nicht relevant ist, irgendwas. Vielleicht holt sie das ja zurück. Dass Zack es ebenfalls wusste und sich deshalb umgebracht hat, aber wohl eher nicht. Ach ich weiß auch nicht. Vielleicht begräbt er das große Geheimnis aber auch gemeinsam mit Nanas Hilfe neben Zack. Damit er endlich Ruhe findet, damit beide endlich Ruhe finden.



    Autor, Castingagent, Designer und Innenarchitekt, du bist wirklich vielseitig, Santine. Auch deshalb macht es so viel Freude, sich deine Bilder anzusehen. Sie passen perfekt zur Geschichte und sind voller kleiner liebevoller Details. Der Friedhof z.B. vermittelt genau die richtige friedvolle Atmosphäre, angefüllt mit so vielen unterschiedlichen Emotionen (Ryans Gefühle dort leider sehr gut nachempfinden kann).


    Und das Haus ist wunderschön. Wenn Nana durch's Haus schleicht, weiß man ganz genau, dass sie in der Küche nicht allein sein wird. Aber auch wenn ich ganz gespannt drauf warte, dass sie Ryan dort trifft, genieße ich den kleinen Rundgang durch das Haus sehr.


    Jaja, ich könnte dir jetzt (schon wieder) das gleiche sagen, wie beim letzten Mal, aber das weißt du ja schon.
    Ich freu mich jedenfalls schon auf Ivy und ihre Geschichte. Obwohl das im Grunde fies ist, eine Figur aus dieser zu nehmen, da erwartet man ja immer, Ryan oder auch Nana dort wiederzusehen. <vorsichtig nachfrag: jaaaaa?)



    Und noch ein Bravo hab ich zu vergeben:
    Hat er doch fein gemacht, der liebe Lucas. Den Zaunspfahl konnte man ja im Grunde gar nicht übersehen, fehlte ja nur noch ein bisschen Mut, sich zu trauen, genau wie Ryan auf dem Friedhof alles auf eine Karte zu setzen. Mehr als nein sagen, kann sie ja nicht.
    Jetzt wird mit den beiden bestimmt alles gut, ganz bestimmt!
    Teddie werden sie nie vergessen, keiner von ihnen, er wird immer ein Teil von ihnen bleiben, vielleicht in dieser ganzen verfahrenen Geschichte die beste Lösung, die man finden könnte.


    Und ich hab meinen Kuss bekommen! Danke schön! <Knicks mach>
    Ich wusste es, ich hoffte es, ich ..... wusste es!


    Und noch einmal ein ganz großes DANKE, dass du dich von deinem bösen Word nicht entmutigen lassen hast und das alles noch einmal geschrieben hast.
    Und jetzt geh ich endgültig ins Bett, was heißt gehen, ich werde schweben und ganz selig von zwei glücklichen Paaren träumen.
    Dank Santine der Traumfee!



    Edit: ich hoffe, du schickst dir selber auch so einen schönen Traum!


    Er behielt recht.
    In höflich bestimmter Weise lehnte Catherine sein Angebot zum Frühstück ab. Nur den Kaffee nahm die erschreckend bleich aussehende Frau dankend an. Also machte sich Justin an der Espressomaschine zu schaffen, während sich Nicks Mutter hinter ihn an den Esstisch setzte und schweigend vor sich hinstarrte. Er wagte es nicht, sie zu fragen, ob sie überhaupt geschlafen hatte, vermutlich genauso wenig wie er. Er verzichtete auch darauf, sich nach ihrem Befinden zu erkundigen, selbst wenn er das untrügliche Gefühl hatte, dass sie wesentlich beunruhigter war, als noch gestern Abend. Irgendetwas musste sie inzwischen vollkommen aus der Fassung gebracht haben. Doch weil er sie weder drängen konnte noch wollte, würde er eben warten, bis sie dazu bereit war, mit ihm zu sprechen.
    [FONT=&quot]Und Catherine überlegte tatsächlich fieberhaft, wie sie ihm die neuerliche Hiobsbotschaft beibringen sollte. Nicht nur als Nicks Freund hatte er ein Recht darauf. Auch und gerade weil er ihr gestern so unaufdringlich und selbstlos geholfen hatte.



    [/FONT] Wie betäubt war sie nach oben gegangen, auf der Suche nach ihrer Tochter. Ihre Ahnung hatte sie nicht getrogen, Bella war in Nicks Schlafzimmer geflüchtet. Beim Klicken der Tür fuhr sie herum, lief auf ihre Mutter zu und Catherine sah, dass sie Nicks alten Teddy fest an ihr Herz drückte.
    Dieser Bär! Beinahe hätte sie geschmunzelt. Alt und halb zerfledert war er schon gewesen, als Nick ihn großmütig seiner Schwester überlassen hatte, die ihn genauso abgöttisch liebte wie er selbst. Selbst als sie aus dem Kuscheltieralter heraus war, wollte sie ihn aus irgendeinem Grund nicht hergeben. Und als sie dann mit Catherine zu Nick gezogen war, hatte Bella ihn ganz selbstverständlich mitgenommen und in seinem Schlafzimmer deponiert, wo er ihrer Meinung nach längst wieder hingehörte. Doch nun....?
    [FONT=&quot]Catherine straffte die Schultern. Sie durfte jetzt nicht zusammenbrechen. Selbst wenn sie eigentlich laut schreien wollte, bis ihre heisere Kehle nicht einmal mehr flüstern könnte, sie musste stark sein ..... für ihre Tochter. Sie brauchte die Mutter, jetzt und hier.




    [/FONT] „Ich kann nicht glauben, dass er tot ist, Mum.“ flüsterte Bella mit tränenerstickter Stimme. „Ich will nicht, dass er tot ist, ich ....“
    „Ich weiß!“ erwiderte Catherine sanft. „Mir geht es genauso, aber es ist wahr.“ Sie holte tief Luft. „Nicolas ist fort, für immer.“
    „Aber wie konnte denn das passieren? Ich meine, als ich weggefahren bin, war doch noch alles in Ordnung, und jetzt.....“
    Der Bär fiel zu Boden, als Arabella sich weinend in die ausgebreiteten Arme ihrer Mutter warf und sich in hemmungslosem Schluchzen schüttelte. Und Catherine ließ sie weinen, ließ sie für sich mit weinen, weil sie selbst es im Augenblick nicht konnte, nicht durfte. Sacht streichelte sie ihr immer wieder über den Kopf, hielt sie dabei fest in ihren Armen. Erst nach einer ganzen Weile schob sie das Kind ein Stück von sich.
    [FONT=&quot]„Mein Liebling, du und ich, wir beide müssen jetzt einen Weg finden, um damit zu leben, auch wenn es uns schwer fällt. Wir müssen!“ sagte sie und bemühte sich, dass ihre Stimme dabei nicht zitterte, denn sie hatte keine Ahnung, wie sie das anstellen sollten.



    [/FONT] Sie hatte es für das Beste gehalten, Bella so schnell es ging an einen anderen Ort zu bringen. Das Mädchen brauchte unbedingt Ruhe, Ruhe, die sie hier nicht finden konnte, wo überall Polizisten herumtrampelten, die alles durchsuchten und dabei das halbe Haus absperrten.
    [FONT=&quot]Aber da ergab sich schon wieder die nächste Schwierigkeit, denn Arabella weigerte sich kategorisch, in Blandfort Manor zu bleiben, vor allem da Catherine vorerst nicht mit ihr gehen konnte. Justins Vorschlag, sie in seinem Haus unterzubringen, erschien ihr zwar anfangs reichlich abwegig, doch was blieb ihr anderes übrig, wenn sie Bellas Gemütszustand nicht noch verschlimmern wollte. Also erklärte sie sich einverstanden, holte Bellas Lieblingsschlafshirt und ließ es zu, dass er sie hinaus zu seinem Wagen begleitete. Mehr als ihnen kurz nachsehen konnte sie nicht, denn von hinten näherte sich ihr schon Inspektor Morrison, der darauf bestand, sie jetzt umgehend befragen zu müssen. Was für ein aufdringlicher Mensch!



    [/FONT] „Ich bin Ihnen wirklich dankbar, dass Sie Arabella gestern bei sich aufgenommen haben, Mr Sanderson!“ begann Catherine schließlich, nachdem Justin sich mit dem Kaffee zu ihr gesetzt hatte. „Ich habe Sie, fürchte ich, nie so geschätzt, wie Sie es verdient hätten. Und das tut mir aufrichtig leid. Sie waren Nicolas immer ein guter und loyaler Freund, ich hätte das viel früher erkennen müssen. Ich .... ich wollte nur, dass Sie das wissen.“
    Überrascht sah Justin sie an. Außer ihrer Blässe, die durch den schwarzen Anzug noch verstärkt wurde, war ihr rein äußerlich kaum etwas von ihrer Gemütsverfassung anzumerken, doch das war längst nicht mehr dieselbe Catherine Blandfort, die er kannte, die ihn nur der Not gehorchend zu ihrer Dinnerparty eingeladen hatte, die normalerweise die Nase gerümpft hätte, wenn sie erführe, dass er sich heute morgen einfach in die Sachen geworfen hatte, die er schon gestern Abend nach der Alptraumparty angezogen hatte?
    Er hatte so wenig mit einer, ihm fiel kein anderes Wort ein, mit einer Entschuldigung ihrerseits gerechnet, dass er im ersten Moment gar nicht wusste, was er ihr darauf erwidern sollte, doch sie rechnete offensichtlich auch nicht damit, denn sie fragte ihn sofort nach Bella.
    [FONT=&quot]„Schläft sie noch?“



    [/FONT] Erleichtert nickte Justin. Bei dem Thema fühlte er sich sofort wieder wohler.
    Bella hatte die ganze Fahrt über leise vor sich hingeweint. Er bezweifelte, dass er sie mit heißer Milch oder ähnlichen Hausmitteln würde zur Ruhe bringen können, also rief er kurzentschlossen seine Hausärztin an, die glücklicherweise gleich um die Ecke wohnte und nachdem er ihr die Lage erklärt hatte, sofort herüber kam, sich das Mädchen ansah und ihr dann ein Beruhigungsmittel spritzte, das sie sehr schnell schläfrig machte.
    [FONT=&quot]Er gab ihr einen Moment, sich in jenem Schlafzimmer umzusehen, dass er einmal für seine Beinahe-Ehefrau eingerichtet hatte, aber dann scheuchte er sie ins Badezimmer und anschließend ins Bett.



    [/FONT] Sie hatte sich in die Kissen gekuschelt, und gerade als er das Licht löschte und hinausgehen wollte, da hielt sie ihn zurück.
    „Lass mich nicht allein, JD!“ bat sie ihn fast schon flehentlich.
    „Du bist doch nicht allein, ich bin gleich nebenan.“ versicherte er ihr. „Wenn du mich brauchst, musst du nur rufen. Sieh, ich lass’ die Tür auf, dann kann ich dich hören.“
    [FONT=&quot]Aber sie wollte davon nichts wissen, die Tränen kullerten schon wieder aus ihren großen runden Augen, und er konnte ihren Wunsch ja auch verstehen, also machte er es sich auf einem der Korbsessel gemütlich und hielt den Rest der Nacht Wache an ihrem Bett. Er hätte ohnehin nicht schlafen können, so viel wie ihm im Kopf herumspukte. Er hatte seinen besten Freund verloren, einfach so, von einer Minute zur nächsten und egal, wie sehr er sich auch das Hirn zermarterte, er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was in den wenigen Minuten seiner Abwesenheit vorgefallen war. Caroline konnte unmöglich etwas damit zu tun haben. Oder doch? Sie hatte, was immer Nicolas getötet hatte, zwar überlebt, aber dabei offensichtlich den Verstand verloren. Als man sie wegbrachte, schien sie weit fort mit ihren Gedanken zu sein und brabbelte lauter unverständliches Zeug vor sich hin.



    [/FONT] „Mr Sanderson?“ Catherines fragende Stimme holte ihn wieder in die Küche zurück. „Es gibt da noch etwas, dass ich Ihnen erzählen muss.“
    Gespannt sah er sie an. Was immer jetzt folgte, es fiel ihr schwer, es auszusprechen, sogar sehr schwer. Denn mittlerweile zitterte nicht nur ihre Stimme, sondern auch die Hand, welche die Tasse hielt.
    „Ich erhielt heute morgen einen Anruf von Inspektor Morrison. Jemand ist in der Nacht in die Pathologie eingedrungen und hat ....“ sie brach ab und schluckte.
    Justin beschlich ein ungutes Gefühl, ein mehr als ungutes. „Jemand hat was?“
    Und dann verlor Catherine endgültig die Fassung. „Man hat ihre Körper in Brand gesteckt.“ stieß sie zwischen zwei Schluchzern hervor, die Tasse entglitt ihren Fingern und zerbrach auf dem Steinfussboden. „Sie sind bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.“




    +++



    Todmüde nach der durchwachten Nacht schleppte Justin sich am nächsten Morgen in die Küche und steckte seine Nase in den Kühlschrank. Selbst wenn ihm selber nicht im geringsten nach essen zumute war, dachte er, dass es vermutlich dennoch besser wäre, wenn er vorsichtshalber Frühstück machte. Nicht etwa seinetwegen, oh nein, aber ihretwegen. Egal wie tief der Schock bei ihnen allen saß.
    Während er an ihrem Bett gesessen hatte und auch vorhin unter der Dusche war er die grauenhaften Bilder vom vergangenen Abend nicht losgeworden. Immer wieder sah er die zwei dort liegen, Kopf an Kopf, so still, so bleich und so entsetzlich friedvoll.
    [FONT=&quot]Und noch immer klang ihm dieser Schrei in den Ohren.



    [/FONT] Jener Schrei, der ihm durch Mark und Bein gefahren war und ihn das leise Stöhnen neben sich fürs erste vergessen ließ.
    Bella! Angesichts dessen, was er hier vorfand, war ihm für einen Moment ganz entfallen, dass er sie eben erst nach Hause gebracht hatte und sie sich gemeinsam auf die Suche nach Nick gemacht hatten. Eben hatte sie ihm noch mit einem zauberhaften Strahlen und ohne auch nur eine Minute innezuhalten, von dem herrlichen Abend vorgeschwärmt, was wohl daran lag, dass der so angehimmelte Johnny sie während des Konzerts kaum aus den Augen gelassen hatte. Aber nun war sie aus ihrem Himmel abgestürzt und mit aller Härte auf dem Boden der Wirklichkeit aufgeschlagen.
    Mit weitaufgerissenen Augen stand sie am Zaun und starrte auf die gespenstische Szenerie. Ihr Mund stand offen, als könne sie ihn nicht mehr schließen, aber nach diesem einen furchtbaren Schrei kam kein einziger Laut mehr heraus. Großer Gott, was musste in ihr vorgehen!
    [FONT=&quot]Ohne weiter nachzudenken, lief er auf sie zu und zog sie an sich.



    [/FONT] „Sieh nicht hin, Bella, bitte sieh nicht hin!“ flüsterte er, und hielt sie mit festem Griff zurück, als sie sich an ihm vorbeidrängen wollte. „Glaub mir, es ist besser so!“
    „Aber ich will zu ihm!“
    ‚Was für eine Kraft in diesem Kind steckte!’ wunderte er sich. ‚Aber nein, sie war ja längst kein Kind mehr. Nach dieser Nacht würde, könnte sie es auch nie wieder sein.’
    „Du kannst ihm nicht helfen,“ sagte er laut. „nicht mehr! Niemand kann das!“ Sie gab den Kampf auf und sah ihn entsetzt an.
    „Ist er....., ist er wirklich...... Und Celia, ist sie auch .....?“ fragte sie, ohne das Wort, das sie so ängstigte, auszusprechen. Und als er nur nickte, weil er sich ebenso wenig dazu in der Lage fühlte, ließ sie den Kopf an seine Schultern sinken und begann leise zu schluchzen.
    Er konnte nichts tun, als sie zu halten, was hätte er ihr denn sagen sollen, was er selber nicht mal glauben wollte. Kein Phrase der Welt konnte den Schmerz, den sie beide auf so unterschiedliche Weise fühlten, auch nur etwas lindern.
    [FONT=&quot]Und dann hörten sie es beide wieder, das leise Stöhnen hinter ihnen, welches Justin daran erinnerte, dass es doch noch jemanden gab, dem man helfen konnte, helfen musste.



    [/FONT] Er schüttete die Zutaten in den Mixer und sah zu, wie sie sich langsam vermischten. Allein der Anblick verursachte ihm schon Übelkeit, aber wenn er sie nur so dazu bringen konnte, etwas zu sich zu nehmen, dann würde er es eben runter würgen.
    Bella hatte partout bei ihrem Bruder bleiben wollen, aber das hätte er um nichts in der Welt zugelassen. Stattdessen zog er sie kurzerhand mit sich, als er ins Haus lief, um Polizei und Rettungswagen zu verständigen. Während des Telefonats blieb sie an seiner Seite, doch dann stürmte sie plötzlich ohne Vorwarnung die Treppe nach oben in den nächsten Stock. Er wollte ihr gerade folgen, als er Catherines scharfe Stimme hinter sich hörte, die ihn erst erstaunt ansah und dann nach einer Erklärung für Bellas in Tränen aufgelöstes Gesicht verlangte. Da half kein Rumdrucksen und auch kein vorsichtiges Vorbereiten mehr. Selbst wenn er das Wort noch immer nicht über die Lippen brachte. Sie verstand.
    [FONT=&quot]Und ihre Reaktion erschreckte ihn. Denn sie sagte......nichts. Nicht einmal als draußen die Sirenen aufheulten, unzählige Warnleuchten aufleuchteten und die Sanitäter ins Haus kamen. Sie drehte sich einfach auf dem Absatz um und winkte den Rettungskräften ihr zu folgen.



    [/FONT] Wie zuvor ihre Tochter, stand sie reglos am Zaun und sah mit steinerner Miene den Reanimierungsversuchen zu, zuckte nicht einmal zusammen, als der Arzt nach vielen vergeblichen Versuchen aufgab, den Todeszeitpunkt aufschreiben und die Leichen einpacken ließ.
    „Mrs Blandfort?“ Ganz leise trat Justin hinter sie und berührte sie sacht am Arm. „Sie dürfen sich das nicht antun! Kommen Sie, kommen Sie ins Haus!“
    [FONT=&quot]Aber Catherine schüttelte nur mit einer kaum merklichen Bewegung den Kopf. Ihr Blick war fest auf die schwarze Kunststoffhülle gerichtet, die man soeben über ihrem Sohn geschlossen hatte. Nicht das leiseste Zittern erschütterte dabei ihren Körper, nicht eine Träne rollte über ihre Wangen. Aber Justin kannte sie inzwischen gut genug, um sich nicht ernsthafte Sorgen um sie zu machen und so winkte er dem Notarzt zu.



    [/FONT] Der kam auch sofort herüber, während die Sanitäterin die Gerätschaften einsammelte und ab und zu zu ihnen herüber sah.
    „Ma’am?“ sprach der Notarzt Catherine an, ohne zunächst eine Antwort zu bekommen. „Ma’am?!“ wiederholte er energischer und diesmal kehrte ihr Blick zu ihm zurück. „Geht es Ihnen soweit gut?“ Sie nickte nur, doch ihre Augen verfolgten weiterhin aufmerksam das Geschehen im Garten.
    „Können Sie mir sagen, was meinem Sohn zugestoßen ist? Und bitte versuchen Sie nicht, mich zu schonen!“ verlangte sie dann auf einmal in solch energischem Ton, dass der Arzt einen überraschten Blick zu Justin hinüber warf, der nur hilflos mit den Schultern zuckte.
    „Ich kann Ihnen leider noch gar nichts sagen, Ma’am.“
    [FONT=&quot]„Können, oder wollen Sie nicht, junger Mann?“



    [/FONT] „Ich kann nicht, Ma’am.“ antwortete der Arzt in nachsichtigem Ton. „Ich habe keine Ahnung, was hier passiert ist, noch nicht einmal, weshalb ihr Sohn gestorben ist, dafür müssen wir die Autopsie abwarten. Aber offensichtlich ist es sehr schnell gegangen, es gibt keine Abwehrverletzungen, gar nichts. Sie hatten beide keine Chance.“
    „Wie konnte sie das dann überleben?“ Catherine deutete leicht in Richtung der jungen Frau, die man gerade zur Vorderseite des Hauses brachte, wo ein Krankenwagen für sie bereitstand. Wieder schüttelte der Arzt den Kopf.
    „Auch das wissen wir nicht, Ma’am. Sie ist zwar bei Bewusstsein, aber derzeit nicht ansprechbar. Es bleibt also Sache der Polizei, sich damit zu befassen. Ich schlage vor, Sie sprechen mit dem zuständigen Beamten.“
    „Apropos“ mischte sich Justin ein. „Inspektor Morrison wartet schon auf Sie, Mrs Blandfort.“
    „Dann soll er weiter warten, ich muss nach Bella sehen!“ Sie drehte sich mit einem Ruck um und ging zurück ins Haus, verfolgt von den sorgenvollen Blicken der beiden zurückbleibenden Männer.
    „Ist das normal?“ hatte Justin den Arzt gefragt, als sie verschwunden war und der nickte.
    [FONT=&quot]„Das ist der Schock! Aber der Zusammenbruch wird kommen, und dann sollte sie möglichst nicht allein sein.“



    [/FONT] Aber genau das war das Problem, dachte Justin, während er Omelett für Omelett in der Pfanne briet. Catherine Blandfort ließ nichts und niemanden an sich heran. Sie beauftragte ihr Hausmädchen damit, die Gäste zu verabschieden und sich um Mrs Vandermere zu kümmern, die einen hysterischen Anfall bekommen hatte, wies den Inspektor mit einer derart scharfen Zurechtweisung an, sich gefälligst zu gedulden, dass ihm die Kinnlade herunterklappte und ging nach oben zu ihrer Tochter.
    Justin hatte keine Ahnung, woher die Frau ihre Kraft nahm, um die Situation mit einer derartig stoischen Ruhe zu beherrschen, gerade als wäre sie ein General auf dem Schlachtfeld. Aber er fürchtete sich regelrecht vor dem Moment, an dem ihre Kraft sie verließ.
    Das letzte Omelett glitt gerade aus der Pfanne, als es an der Tür klingelte. Genau richtig, obwohl er bezweifelte, dass sie tatsächlich etwas essen würde.




    +

    Dein Wunsch sei mir Befehl, Knutschy!;)


    Die FS kommt .............................heute. Gleich im Anschluss.
    Nachdem ihr euch offensichtlich alle erholt habt von dem kleinen Schock, und ihr trotzdem noch weiterlesen wollt <erleichtert aufatme>, folgt nun gleich der nächste Teil, der vielleicht morgen, oder aber am Montag noch einen kleinen Nachschlag bekommen wird.


      Knutschy: hat deine Diplomatie also Erfolg gehabt? Schön, dann kriegen wir ja auch von dir bald wieder was zu lesen.<freu>
    Tut mir ja leid um deine Träume, aber es gab wirklich keine andere Wahl. Was hätte denn ein Geschöpf wie Celia sonst an die Seite des Bösen gebracht? Es waren ja nicht die Worte und Behauptungen, die sie so rasend werden ließen, sondern Variks Dienerin, die dafür gesorgt hat. Da wäre jeder durchgedreht. Aber so manche Waffe ist schon nach hinten losgegangen, oder?


      smyth: danke für das Kompliment und deine Antwort hast du ja schon bekommen.


    @gotti: hach, ich überrasche die Leute doch so gern. Und das war noch längst nicht alles. Die Liebe ist stark, aber sie kann einen leider nicht vor allem beschützen. Doch auch wenn Nick nun tot ist, wird Liebe, in welcher Form auch immer noch eine sehr große Rolle spielen. Und du hast mal wieder gar nicht so schlecht geraten, nur das falsche Familienmitglied erwischt. <auf FS verweis>


      Lenya: Bildergöttin? <ganz gerührt bin> Danke schön. Ich weiß, du schreibst nicht gern so lange Kommis, aber das war einfach wunderbar, poetisch und wahrhaft philosophisch. Ich hoffe, deinem TFT geht es gut, denke daran, du brauchst ihn noch für deine eigene Geschichte.


    Nicks Tod war leider von Anfang an geplant, weil unbedingt notwendig, und es stimmt, es wird auch noch weitere Verluste geben. <schon mal Taschentücher für dich besorg, Küchenpapier ist so hart> Aber.....aber.....aber.....
    Das bleibt mein Geheimnis, .......noch!


    Und Varik ist gerissen, und zerrissen. Er kann Celia so gut einwickeln, weil er sie besser versteht, als jeder andere. Weil sie sich gleichen, weil seine Seele ebenso verletzt ist, wie die ihre.


      Nath: Spaß hatte ich auf jeden Fall beim Lesen. Das war wieder eine ausführliche und sehr unterhaltsame Analyse. <dahinschmelz>
    Mit dem Mond hat es nicht viel zu tun und auch nicht wirklich mit dem Wasser, aber sonst lagst du ganz gut mit deinen Spekulationen.


    Aber Celias Erinnerung, blockiert von Reshanne? Glaube nie, was Varik sagt, dem nur daran gelegen ist, Celia für sich zu gewinnen. Denk an die Feder im Krankenhausgarten, an den Unfall, an die Träume! Und wer hat wohl den größten Nutzen, wenn sie sich nur an jene Dinge erinnert, die ihr Schmerz bereiten?


    Wenn Varik die Transformation wirklich vollzieht, dann braucht Celia ihn nicht, um Marhala auszuschalten, sie hat dann genug Macht. Immerhin steckt ja schon eine ganze Menge von ihm in ihr, dazu von Keyla, von Melynne, von Zardon, von Zaide, reicht doch, um es allein zu tun? Wenn sie will! Ihn aber auch! Wenn sie will! Er spielt also ganz bewusst mit dem Feuer.


    Und ihre Flügel sind schon noch blau. Was man so alles mit ein bisschen Licht beim Fotografieren hinkriegt?<grins> Aber ich fand das als Vorschau auf künftiges schon mal ganz gut.




    Und nun @all: da die Frage nach dem wie lange noch aufkam. Wie lange hättet ihr denn gerne noch?
    Die Zeit bis zum Weltuntergang (?) kann lang oder kurz ausfallen, das liegt ganz an euch. Geplant ist die Langfassung, je nachdem, wie ich das, was ich vorhabe, mit den Sims umsetzen kann. Also würde ich mal sagen, wir haben die Mitte überschritten, wie weit, das werden wir sehen.



    Jetzt aber genug geschwafelt. Hier kommt die FS. Mal wieder eine der berüchtigten Zwischenszenen. Oder, wenn ich mir mal Cassios Vergleich ausleihen darf (:applaus), ich baue gerade das nächste Feuerwerk auf, und ihr könnt schon mal raten, welche Farbe es diesmal haben wird.
    Bis gleich!

    Weiß gar nicht, was du hast, mir gefallen die Bilder. Sind der Situtation absolut angepasst! :applaus


    Die Sch.... , ähm Klemme ist ganz schön tief, in der Terry da sitzt.
    Jetzt wird er sein Leben wohl neu ordnen müssen. Und das dürfte ihm verdammt schwer fallen.
    Einerseits tut es ihm bestimmt ganz gut, dass Friedbert sich dermaßen um ihn kümmert, so ausgehungert nach Liebe wie er ist, andererseits ist es für seine Persönlichkeitsentwicklung nicht gerade förderlich. Denn auf diese Weise lernt er ja schon wieder nicht, für sich selber einzustehen, für sich selbst zu sorgen, SEINE Bedürfnisse und Wünsche einzufordern. Friedbert regelt ja alles. Bzw. die anderen.


    So was nenn ich vom Regen in die Traufe kommen.
    Armer Kerl!
    Wobei ich natürlich seinen immer noch vorhandenen Verantwortungssinn für seine Familie anerkenne (dass er Lara nicht mit all den Belastungen hängen lassen will, meine ich).


    Lars scheint das ganze recht ruhig hinzunehmen, oder denkt er sich nur seinen Teil und lässt sich seinen Kummer über die Trennung seiner Eltern nicht anmerken? Er dürfte doch gerade Friedbert inzwischen kennengelernt haben, ob er da wirklich glücklich darüber ist, dass er ausgerechnet zu ihm gezogen ist?
    Lars scheint es jedenfalls nicht zu sein, sonst wäre er nicht so Knall auf Fall ausgezogen, das wirkte doch schon fast wie eine ärgerliche Flucht, auch wenn er was anderes behauptet.


    Das mit dem Test kommt mir sehr bekannt vor. Ich sag nur: Großes Latinum, letzter Versuch, Beziehungskrise, und das war's dann! Beinahe! Ich hasse Caesar, ich hasse, hasse, hasse ihn!:angry Wer ist nur auf die Idee gekommen, ausgerechnet diesen literarischen Stümper für den Lateinunterricht und dann auch noch für Prüfungen zu benutzen! Arrrggghhh!!!!!!!



    Anfall vorbei, sorry!


    In Wirklichkeit begräbt Terry ja nicht nur einen Traum an diesem Tag! Selbst wenn die Ehe mit Lara in letzter Zeit nicht mehr so erfüllend gewesen ist, wie man sich das wünschen würde, so ist es doch schade um diese große Liebe, die es bei beiden doch gewesen ist, oder?


    Ich streite ja gar nicht ab, dass Friedbert auf seine ganz eigene Weise liebt, nur wage ich sehr stark zu bezweifeln, dass diese Art auch für Terry die richtige ist. Terry sehnt sich nach Geborgenheit, nach Verständnis, nach der Zärtlichkeit, die auch im Alltag Bestand hat, jene kleinen Gesten, flüchtig wie ein dahingeworfener Kuss, die aber sein Herz erwärmen und ihm den Tag versüßen.
    Das, glaube ich, ist aber hier nicht unbedingt Friedberts Sache. Er ist doch sehr stark auf den körperlichen Aspekt fixiert.


    Sorry, aber das KANN nicht gut gehen.


    ABER: wer weiß, vielleicht braucht Terry die Erfahrung. Manche lernen eben nur dann, wenn sie es am eigenen Leibe spüren. Hoffentlich wird's nicht zu schmerzhaft!:eek:


    Na ja, ich bin jedenfalls sehr froh, dass du deinen Rechner überreden konntest, dich wieder halbwegs spielen zu lassen, den Rest kriegst du auch noch hin.
    Jetzt betreiben wir mal verkehrte Welt. Im Juni hast du mich aufgebaut, jetzt kriegst du es zurück. In voller Dosis, versteht sich!;)



    Edit: ich merke gerade, viel, viel "aber" heute.
    Also erkläre ich diesen Tag zum offiziellen "Tag des Wortes Aber". So, aus der Affäre gezogen!

    Deine Liederauswahl? Sehr passend!
    Schauspieler ebenfalls! Wie wärs mit einer Castingagentur? Du hast das nötige Auge und guten Geschmack noch dazu.


    Der einzige, wo ich dir nur bedingt zustimme ist Ryan. Deine Wahl passt zu dem jungen, dem vom Anfang der Geschichte. Für den älteren fehlt ihm etwas, eine gewisse Art von Ausstrahlung, die dein Sim hatte, vor allem in den Augen. Nicht bös sein, ist nur so ein Gefühl. Kann aber auch an den Filmen liegen, die ich bisher mit ihm gesehen habe.


    Kiki, Zoe, Nana, ja, ja, und ja. Aus vollem Herzen ja.


    Bei Connor musste ich lachen, an den hätte ich ja nun gar nicht gedacht (obwohl er sich seit LotR ganz schön gemausert hat), aber bitte, ich würde ihn schon passend finden.


    Jason: der Trailer ist gut, nur den Typen kenn ich nicht weiter <schon mal Kopf einzieh>, aber er verkörpert die nötige Arroganz finde ich.


    Lucas? Ja, das klappt, voll und ganz.
    Und Teddie? Ich muss nur in das Gesicht sehen und schon krieg ich wieder das Heulen. Der guckt schon so, als wüsste er, was du mit ihm vorhast (bzw. was du ihm schon angetan hast). Aber er ist ein Tedd(ybär).


    Lieblingstrailer?
    Zoe. Zum einen: ich steh auf das Lied.
    Zum andern: der Trailer passt am besten zur porträtierten Person, als wären die Filmsequenzen wirklich für sie gemacht worden.


    Aber im Grunde sind sie alle schön geworden. Hätte mich auch gewundert, wenn nicht.


    Ach und danke schön.
    Dir die Treue zu halten, war ganz leicht, wirklich!
    Aber wir danken dir, für wundervolle anderthalb Jahre mit viel Gefühl, mit Tränen in den Augen vor Lachen, aber auch vor Schmerz, mit Spannung, die manchmal fast schon unerträglich geworden ist.
    Dies ist eine fantastische Geschichte, die, wie ich meine, vor allem dadurch so viel Leben bekommen hat, weil du dir nie etwas einfach aus den Fingern gesaugt hast, weil man jeder deiner Figuren die Liebe und Sorgfalt anmerkt, mit der du sie geschaffen hast.
    Und ich hoffe und wünsche mir, dass es mit deiner neuen Geschichte ganz genauso weitergeht.


    Zur heutigen FS mag ich gar nicht so viel sagen, außer Beerdigungen sind eine der furchtbarsten Angelegenheiten, die ich kenne, und ich bin froh, dass die vier, nein sechs das gemeinsam durchstehen. Lucas Absicht freut mich ungemein, und wer weiß, vielleicht, mit viel Geduld (oder auch schneller als er denkt) wird aus der Freundschaft auch wieder mehr.
    (Die Idee mit dem Piercing fand ich sehr bewegend und sagt mehr aus, als jede Menge Heulattacken)


    Ach und zum Schluß: ich liebe deine Emma, die ist herzallerliebst geworden. Kann ich die adoptieren?

    Na da bin ich aber beruhigt, dass du nicht aufhören willst.
    Aber ich versteh dich natürlich. Das Gefühl kennt mit Sicherheit jeder Autor hier, wenn die Antworten nicht so reichlich ausfallen, wie man es sich wünscht. Da wird man schon, sagen wir, unsicher!
    Ich hätte ja schon viel eher meinen Senf dazu zu geben, aber wie ich dir sagte, ich hab's schlichtweg übersehen. <war zuviel damit beschäftigt, eine meiner eigenen Hauptfiguren zu kille(r)n>;)


    Aber jetzt hab ich mir viel Zeit genommen und alles von Anfang bis Ende in einem Ruck durchgelesen.
    Eine interessante Konstellation hast du da aufgebaut, die zwei Herren mit der Dame in einer WG - Carlchen muss wirklich viel Vertrauen zu Maila und auch zu Björn haben, hihi -


    Ich finde, dass dir deine Sims recht gut gelungen sind, und ich schließe mich deiner Meinung voll und ganz an, dass nicht alle Sims immer aussehen müssen wie die Top-Models (die finde ich sowieso zum ......abgewöhnen, die meisten jedenfalls). Gut, Mailas Makeup zu dem schwarzen Kleid, das ihr wirklich gut steht, war ein bisschen heftig, aber bitte schön, dein Geschmack.


    Besonders gut gefällt mir Elena, sie sieht immer sehr geschmackvoll aus finde ich, und ihre Haare sind einfach ......schööööön. Passen sehr gut zu ihr.
    Ihr Verhalten finde ich dagegen weniger prickelnd. Sie ist der typische Fall von misshandelter Frau, die es auch noch fertig bringt, danke zu sagen, wenn man sie schlägt. Ich weiß, sich von einem solchen Menschen zu lösen, ist sehr schwer, aber Liebe ist das längst nicht mehr. Eher eine Art Abhängigkeit. Na ja, irgendwann wird sie es begreifen, denn sie weiß genau, dass ihre Beziehung restlos schief läuft. Nur wissen ist das eine, zugeben das andere. Elena würde sich vermutlich eher die Zunge abbeißen. Sieht man deutlich an ihrem Gespräch mit Maila.
    Naja, hoffentlich lässt Björn sich nicht so leicht ins Bockshorn jagen. Immerhin passt er - meiner bescheidenen Meinung nach, da Jan ja bisher noch Kalk an der Wand ist - weitaus besser zu ihr.


    So und nun aber mal zum eigentlichen Thema der Geschichte. Sich im Traum in jemanden zu verlieben, ist schon, sagen wir mal ungewöhnlich. Dafür muss, aus welchem Grund auch immer - eine recht starke Verbindung zu demjenigen bestehen. Wie kann sie von ihm wissen, wie er aussieht, wenn sie ihn nie gesehen habe? Das ist alles sehr mysteriös, aber ich liebe mysteriöse Dinge, wie du dich erinnerst.


    Natürlich wünscht man sich innerlich, dass der Typ, von dem sie da träumt, identisch ist mit dem, der jetzt einziehen wird. Das würde jede Menge Stoff für die besten Verwicklungen geben. Maila würde vermutlich zuallererst in Ohnmacht fallen.
    Aber andererseits tut mir der arme Carl dann doppelt leid. Er scheint Maila wirklich zu lieben, auch wenn diese Liebe ein wenig, verzeih, aber das ist mein Eindruck, alltäglich und ........festgefahren zu sein scheint. Ich vermisse das Prickeln, das in diesem Alter noch da sein sollte. Stattdessen benehmen sich die beiden wie ein ...........altes Ehepaar.
    Möglicherweise würde Carl so ein bisschen richtige Konkurrenz ganz gut tun. Liebe ist nicht selbstverständlich, man muss sie sich verdienen!

    Also ernsthaft, du bist wirklich gemein.
    Warum gönnst du den beiden den Kuss denn nicht endlich? Oder hast du Angst, es könnte sich danach was ändern zwischen den beiden?
    Mal ganz davon abgesehen, dass sich auf jeden Fall etwas ändern würde.
    Das grenzt schon fast (fast hab ich gesagt!!!) an eine Soap. Man sitzt da, die Hände in die Lehne gekrallt, der Hals wird immer länger, weil der Kopf sich immer weiter nach vorne lehnt. Und man fängt an zu zittern: Jetzt, jetzt, jetzt endlich ist es soweit.
    Und dann: .........................................................kommt Werbung!


    Danke Nath! Herzlichen Dank! Das ist schlimmer als eine kalte Dusche.
    Da nützt auch das ganze schöne Gespräch nicht mehr viel. Außer dem einen Gedanken, es wurde aber auch mal Zeit, dass die beiden ernsthaft und vor allem offen darüber reden.


    Sehr aufgewühlt hat mich das Gespräch, dass Kev vorher mit Mara hatte. Ihr Problem ist ja wohl echt der Oberhammer. Wie hält sie das nur aus? Sie muss ein verdammt tapferes Mädchen sein, mit einem sehr starken Willen. <verneige mich in Ehrfurcht>.
    Ich kann ihr Zögern, Lucas davon zu erzählen, schon verstehen, das muss ja auch für ihn furchtbar sein, wenn das immer wieder passiert. Aber ich bin schon froh, dass sie wenigstens mit Kev reden kann. So ganz allein, das wäre die Hölle.


    Aber jetzt kommt gleich das nächste. Hab ich was verpasst? Oder gar vergessen? <verzweifelt nach Gedächtnis suchen geh>
    Mara hat ihrer Mutter den Gnadenstoß gegeben?
    Was bitte willst du denn damit andeuten? Dass sie sie umgebracht hat? Weil sie krank war, oder so ähnlich? <gerade sehr verwirrt bin>


    Es passiert nicht viel, haha. Also nach meiner Meinung ist da gerade eine Menge passiert.


    Oh, und übrigens, ich weiß gar nicht, was du hast (auf deinen Kommi bei mir anspiel). Dein Wald mag ja kein Garten sein, aber der Wald ist perfekt, wirkt prima!
    Genau wie Tristans Brandings.
    Mit etwas so extremen hätte ich bei ihm gar nicht gerechnet, damit hast du mich echt überrascht. Auch seine plötzliche Ernsthaftigkeit lässt ihn wieder in meiner Achtung steigen.
    Alfred hat recht, die beiden haben wirklich so einiges gemeinsam. Insofern könnte er für den armen Jason tatsächlich eine ganz schöne Gefahr werden.
    Und noch habe ich mich nicht entscheiden, wem von beiden ich nun den Vorzug geben soll.
    Muss ich mich wohl von deinen weiteren (geheimen) Plänen überraschen lassen.
    Aber das tu ich doch gern!


    „Tu es!“ befahl sie Marhala, und ihre Stimme brach fast vor Schmerz. „Jetzt!“
    Die Wächterin riss ihre Hände nach oben, ein Feuerball, der sie zu verbrennen schien, tauchte aus dem Nichts auf und raste, von ihr losgelassen, in goldgelb glänzendem Licht auf Celia zu. Gelähmt vor Entsetzen vermochte sie sich nicht einmal zu rühren. Sie sah den schrecklichen Strahl auf sich zu kommen und alles, was sie tief in sich fühlte, war, dass es vielleicht besser so war, nachdem, was sie getan hatte.
    [FONT=&quot]„So was darfst du nicht einmal denken!“ rief Varik und warf sich im gleichen Moment vor sie, als der Strahl sie hätte treffen sollen. Stattdessen schien er ihn regelrecht in sich aufzusaugen. Marhala hielt den Strahl zwar so lange aufrecht, wie es ihr möglich war, doch ohne irgendeine Wirkung damit zu erzielen. Jeder andere Elo-i hätte sich längst aufgelöst, Varik schien zwar starke Schmerzen zu empfinden, aber zu schwächen oder gar zu vernichten vermochte sie ihn nicht. Als sie auf Reshannes Zeichen hin den Strahl in sich zusammenfallen ließ, schüttelte er sich lediglich, als fühle er sich leicht verspannt und lächelte sie triumphierend an.



    [/FONT] „Gib es auf, Reshanne. Du hast verloren. Es war längst vorbei, kaum dass es begonnen hatte. Celia gehört zu mir, schon seit dem Tag ihrer Geburt. Ohne mich gäbe es sie doch gar nicht mehr.“
    „Du weißt genau, dass das nicht stimmt.“ widersprach sie ihm leise. „Ich kenne die Wahrheit.“ Er zuckte nur mit den Schultern.
    „Um so besser! Dann sollte dir auch bewusst sein, dass du keine Chance mehr gegen mich hast. Vor allem jetzt nicht, wo du ihr so eine überzeugende Vorstellung deiner verwandtschaftlichen Liebe gegeben hast. Überlege gut, was du jetzt tust, Reshanne. Du bist nicht Melynne.“
    „Stimmt.“ gestand sie ein. „Glücklicherweise bin ich das nicht. Ich bin nicht durch die ‚verwandtschaftliche Liebe’ gefesselt. Deshalb solltest du mich nicht unterschätzen. Ich werde dir Celia niemals einfach so überlassen.“
    [FONT=&quot]Er lachte kurz auf. „Das liegt nicht mehr in deiner Macht. Wohin sie geht, entscheidet sie allein. Und du warst sogar so freundlich, ihr dabei zu helfen. Danke! Wie seid ihr doch berechenbar!“



    [/FONT] Er deutete hinter sich, wo sich Celia auf einmal ohne ersichtlichen Grund zu krümmen begann. Gleißend helles, weißes Licht brach aus ihrem Bauch hervor, der Riss in ihrem Leib wurde immer größer und größer, doch sie spürte keinen Schmerz, nur Verwirrung und ein wenig Angst.
    Noch immer verstand sie nicht die Hälfte von dem, was zwischen der Herrscherin und dem geheimnisvollen Mann vor sich ging. Doch in dem Moment, als Marhala versuchte, sie zu töten und Varik sich wie ein Schutzschild vor ihr aufbaute, spürte sie, wie ein Teil der absorbierten Energie von ihm auf sie überging, ungefährlich, doch stark genug, um die Schranken zu durchbrechen, die ihr Gedächtnis blockierten. Ein schwarz ausgeschlagener Raum fiel ihr wieder ein, eine Frau, die trauerte, ihre Mutter, und die Erkenntnis über das schreckliche Geheimnis, das sie mit sich trug.
    Varik hatte recht. Sie fühlte es mit jeder Faser ihres Körpers, wenn sie auch Reshannes Gedanken noch nicht lesen konnte. Ihre Tante fürchtete sie. Und sie war entschlossen, sie zu vernichten.
    „Komm zu mir!“ hörte sie Variks lockende Stimme in ihrem Kopf. „Es ist nur ein winziger Schritt. Eine einzige Entscheidung! Und du wirst in Sicherheit sein! Nie wieder Angst, nie wieder Schmerz, nie wieder Trauer!“
    [FONT=&quot]Sie schloss die Augen und ließ es geschehen.



    [/FONT] Als das Licht verblasste, stand an Stelle des Menschen eine neue Göttin, die mächtigen Flügel weit ausgebreitet, die Augen voller Melancholie auf den Rasen gerichtet, zwar ähnlich jener Celia, die dereinst im Tempel der Ewigkeit aufgewachsen war und doch ein gänzlich anderes Geschöpf. Erfüllt von einer Dunkelheit, die Reshanne vorher nie in ihr gespürt hatte. Das Mädchen hatte Variks Erbe angetreten.
    „Bin ich das?“ fragte sie, als sie die leblose Gestalt betrachtete, die direkt neben Nicolas zu Boden gesunken war. Sie hatte ihr Gesicht, ihre Augen, ihre Haare, trug ihr Abendkleid und doch....Stand sie nicht hier?
    „Das warst du einmal.“ erklärte Varik. „Jetzt ist es nur noch deine leere menschliche Hülle. Denn du bist wieder du selbst. Du brauchst dieses Versteck nun nicht mehr.“
    „Celia, du musst ihm nicht folgen, du kannst dich noch immer frei entscheiden!“ rief Reshanne in einem letzten verzweifelten Versuch und erntete doch nur ein kurzes, wenn auch nachsichtiges Lächeln.
    [FONT=&quot]„Diese Entscheidung hast du mir abgenommen, Tante! Schon an dem Tag, als du mir den Vater genommen hast!“



    [/FONT] „Und deine Mutter? Hast du sie denn ganz vergessen?“
    Celia schüttelte den Kopf. „Nein. Aber sie hat mich belogen, genauso wie du. Und ihr habt mir alles genommen, das wichtig gewesen wäre, meinen Vater und nun auch den Mann, dem mein Herz gehört. Nein, ich gehöre nicht zu euch, ich will es nicht!“
    „Dann komm mit mir!“ schlug Varik vor. Er verlangte es nicht, er bat und traf damit den richtigen Ton. „Vertrau dich mir an. Ich werde dich schützen. Du hast gesehen, dass ich es kann. Wenn du leben willst, wenn du nicht willst, dass noch andere ihrem Wahnsinn zum Opfer fallen, dann nimm meine Hand und komm mit mir.“
    In abwartender Haltung streckte er ihr die Hand entgegen und sah ihr dabei tief in die Augen. „Hab keine Angst, es ist ganz leicht.“
    [FONT=&quot]„Tu es nicht! Bleib bei uns!“ hörte sie Reshanne noch rufen, doch legte sie ihre Hand schon in die seine, Licht flutete auf, Sterne begannen, sich um sie zu drehen und während er ihren Blick gefangen hielt, lösten sie sich beide langsam auf.



    [/FONT] Stumm sah Reshanne hinauf in den Himmel, als wären die beiden dort hinauf geflogen, während Marhala geduldig hinter ihr wartete.
    „Wir haben versagt!“ flüsterte die Gebieterin dann plötzlich. „Nichts wird ihn jetzt noch aufhalten! Die Herrin der Schwarzen Seen wird auferstehen und die Erde in Dunkelheit hüllen. Unsere Welten werden untergehen. Ich habe versagt!“
    „Nein, dies ist nicht das Ende.“ widersprach Marhala energisch. „Noch hat er die Transformation nicht vollzogen. Noch haben wir eine Chance. Genauso wie Melynne sie hatte.“
    „Nur wissen wir nicht wie sie das gemacht hat.“ seufzte Reshanne. „Dieses Geheimnis hat Melynne in den Tiefen des Universums begraben. Nein, wir haben zulange gewartet, und das ist einzig und allein meine Schuld!“ Sie senkte den Kopf, wandte sich ab und warf im Vorbeigehen noch einmal einen Blick auf die am Boden liegenden Gestalten. „Rufe die Begleiterin. Eine wertvolle Seele muss hinüber geleitet werden. Armer Junge! Er hat sich in die falsche verliebt.“ Sie drehte sich um. „Kein Verfahren, ich genehmige den sofortigen Übergang. Auf diese Weise ist er wenigstens sicher.“
    „Ja Herrin!“ Reshanne breitete ihre Flügel aus und sie schraubten sich beide in rasender Geschwindigkeit in den Himmel und verschwanden.
    [FONT=&quot]Und die Zeit, die eben noch stillgestanden hatte, lief weiter, als wäre nichts geschehen.



    [/FONT] JD stockte der Schritt noch im Lauf, als er auf der Suche nach seinem verschollenen Freund den rückseitigen Teil des Gartens betrat. Der Anblick ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Sein ängstliches Suchen nach dem leisen Klopfen des Lebens blieb erfolglos, bei beiden. Großer Gott, was war hier geschehen?
    Und dann hörte er zwei Geräusche von der Seite: ein kaum hörbares Stöhnen und ein spitzer markerschütternder Schrei!




    +++


    Weiches, kaltes Leder berührte ihr feuchtes Gesicht, wischte ihre Tränen fort, streichelte ihre Wange.
    Der Mann sah merkwürdig aus und das nicht nur wegen der riesigen Schwingen auf seinem Rücken. Sein Gesicht wurde größtenteils von einer Maske verborgen, aber die Augen. Sie erkannte seine Augen.
    „Damien?“ flüsterte sie ungläubig und noch immer schluchzend. Er schüttelte den Kopf.
    „Damien war nie real, aber ich, ich bin es. Und ich bin hier, um dir zu helfen.“
    „Mir helfen? Wieso? Wie konnte ich das tun?“ rief sie und fühlte eine neue Woge des Schmerzes über sich zusammenschlagen. Verzweifelt sah sie ihn an. „Ich, ich hab ihn doch geliebt, und ich hab ihn doch gar nicht angerührt, wie konnte ich ihn dann umbringen?“
    „Du musst niemanden berühren, um sein Leben zu beenden. Du hast einfach die Macht dazu. Leider fehlt dir die Kontrolle, um sie auch zu beherrschen.“
    [FONT=&quot]„Welche Macht? Wovon sprichst du. Ich versteh dich nicht?“



    [/FONT] „Sieh mich an!“ befahl er und als ginge tatsächlich eine Art Zwang von ihm aus, tat sie, was er verlangte. „Du bist kein Mensch, du bist wie ich, eine Elo-i, eine Göttin, älter als du glaubst und mit der Jahrtausende alten Macht unseres Volkes ausgestattet . Doch du bist weggelaufen, hast dir die Haare abgeschnitten, um zu zeigen, dass du dich von uns lossagst, nur noch Mensch sein wolltest. Durch den Unfall hast du dein Gedächtnis verloren, deshalb erinnerst du dich nicht mehr an uns. Doch du hast von uns geträumt. Weißt du das noch?“
    „Ja!“ hauchte sie, während sie weiter in seine hypnotischen Augen sah. „Da war ein Mädchen mit Flügeln so wie deine, nur blau.“
    Er nickte zufrieden. „Das bist du, die wirkliche Celia, die Göttin.“
    „Aber....“
    [FONT=&quot]„Es ist deine wahre Natur. Du hast versucht, sie zu verleugnen, doch sie ist stark, zu stark, um sie verdrängen zu können. Wehre dich nicht dagegen. Du musst es annehmen. Du bist dazu bestimmt, dies ist dein Schicksal.“



    [/FONT] „Schicksal!“ wiederholte sie mechanisch.
    „Ja, Schicksal! Es wird Zeit, Zeit, dass du dich erinnerst.“ befahl er weiter. „Löse die Blockaden, reiß die Wände ein, die du selbst gebaut hast, um dich dahinter zu verstecken. Dein Leben hängt davon ab. Gleich werden sie kommen. Sie kommen, um dich zu töten. Denn sie haben Angst vor dir und dem, was du tun kannst. Darum haben sie dein Gedächtnis blockiert, weil sie hofften, du würdest deine Kräfte hier verlieren. Was für eine Dummheit! Doch darum kannst du deine Kräfte nicht kontrollieren, darum musste dieser Mann sterben. Und wenn du dich jetzt nicht erinnerst, wenn du dein Erbe ablehnst, wird er umsonst gestorben sein. Dann werden sie gewinnen. Erinnere dich! Erinnere dich jetzt! Komm zurück zu uns, komm zurück ..... zu mir!“
    Zufrieden bemerkte er, wie sich ihre Augen weiteten, ihr Blick vollkommen starr wurde, ebenso wie ihr Körper. Kein Muskel rührte sich mehr. Celia war in Trance gefallen.
    [FONT=&quot]„So ist es gut. Wenn du erwachst, wirst du die Wahrheit meiner Worte nicht mehr anzweifeln.“



    [/FONT] Er wandte sich ab, begab sich zu Caroline und stippte sie leicht mit dem Fuß an: „Deine Aufgabe ist erfüllt, zeige dich mir!“ befahl er und beobachtete, wie der Körper dieser Menschenfrau sich augenblicklich aufbäumte.
    Ein heller Lichtstrahl brach aus der gleich darauf wieder reglos ins Gras Fallenden hervor, ein weiterer und noch einer, ein Schatten erhob sich, undeutlich, fließend noch, doch seine Umrisse nahmen immer stärkere Konturen an, bis man schließlich die Gestalt einer Frau erkennen konnte, die sich langsam aus dem am Boden liegenden Körper erhob.
    „Du hast deine Sache gut gemacht, ich bin sehr zufrieden mit dir!“ lobte Varik und wartete, bis sie ihren Wirt vollends verlassen hatte.
    Die Frau neigte in völliger Ergebenheit den Kopf. „Danke Gebieter. Diese Frau zu beherrschen, war nicht sonderlich schwer. Sie ist schwach, kleinlich und boshaft. Die perfekte Wahl für Euren Plan. Aber die Herrin ist stark. Ihre Selbstkontrolle zu durchbrechen, war nicht leicht. Fast hätte ich es nicht geschafft.“[FONT=&quot]



    [/FONT] “Oh ja, sie ist sehr mächtig.“ stimmte ihr Varik zu. Er würde gut auf sie achten müssen, wenn er nicht selbst einmal so enden wollte.
    „Habt Ihr nun eine neue Aufgabe für mich, Gebieter? Was immer Ihr befehlt, wird geschehen!“
    „Begib dich unverzüglich in den Palast und sorge dafür, dass alles für die Zeremonie vorbereitet ist. Wir haben keine Zeit zu verlieren.“
    „Dann ist es jetzt soweit, unsere Herrin wird endlich zurückkehren?“ fragte sie gespannt und ihr Blick wanderte an ihm vorbei zu der noch immer in Trance befindlichen Celia. Er folgte ihr mit den Augen und nickte.
    „Ja, sie wird mit mir kommen. Wir beide haben nur noch eine Kleinigkeit zu erledigen. Doch du kannst schon vorausgehen.“
    „Ja Herr!“
    Die Frau verneigte sich leicht und verschwand in der Dunkelheit, während Varik zu Celia zurückging und den hypnotischen Bann von ihr nahm. Keine Sekunde zu spät!



    „Du wagst es also tatsächlich, deinen Schlupfwinkel zu verlassen, Varik!“ hörten sie gleich darauf eine harte Stimme und wandten sich um. „Du musst wahnsinnig geworden sein!“
    „Ich freue mich auch, dich zu sehen, Reshanne!“ entgegnete er spöttisch, während Celia die Frau erstaunt musterte, die da so plötzlich hinter ihnen aufgetaucht war. Ihr Antlitz schien ihr ebenso vertraut zu sein wie ihr Name. Damien.... Varik schien sie jedenfalls sehr gut zu kennen und, nach seinem Tonfall zu urteilen, keinesfalls zu mögen. „Wie überaus freundlich von dir, dass du gekommen bist, um dein Werk zu begutachten.“
    „Mein Werk? Spielst du auf diesen bedauernswerten Menschen an, der deinen Machenschaften zum Opfer gefallen ist?“
    „Zuviel der Ehre! Zum Opfer gefallen ist er in der Tat, aber nicht mir, sondern deinen kostbaren Regeln und deiner Angst vor diesem Mädchen hier. Willst du dich denn deiner Nichte gar nicht vorstellen?“ Seine Stimme troff nur so vor Hohn.
    „Nichte?“ Celia schrie das Wort beinahe heraus.
    [FONT=&quot]„Aber ja!“ bestätigte Varik ungerührt. „Sie ist die Schwester deiner Mutter! Aber das ist noch längst nicht alles! Oh nein!“



    [/FONT] „Deine Tante ist die Große Mutter, die Gebieterin der Welt, die Herrscherin unseres Volkes und....“ er fixierte Reshanne mit seinen dunklen Augen, in denen ein böses Funkeln glitzerte. Doch das konnte Celia nicht sehen, denn ihr Blick war von einer plötzlich an Reshannes Seite aufgetauchten Erscheinung gefangen genommen. „Willst du es ihr sagen, oder soll ich es für dich tun?“ hörte sie Varik fragen, während sie in ihrem Gedächtnis verzweifelt nach dem passenden Gesicht zu der geflügelten Frau suchte.
    „Nun? Nein?“ fuhr er kalt fort. „Du willst ihr also nicht sagen, dass du ihren Vater getötet hast.“ Celia erstarrte.
    „Was hast du?“ flüsterte sie tonlos. „Aber....“
    „Hör nicht auf ihn, Celia.“ bat Reshanne, obwohl ihr längst bewusst war, wie sinnlos diese Bitte war. Das Mädchen stand ganz offensichtlich längst vollkommen unter seinem Einfluss.
    „Mein Vater? Mein Vater, du.... du hast meinen Vater .....“ stammelte sie in einem fort, als weigere sie sich, das zu glauben.
    [FONT=&quot]„Hat sie!“ Varik schob sich Schritt für Schritt an ihr vorbei. „Der Mann aus deinen Träumen, dein Vater, sie hat ihn getötet, weil er ein Mensch war und sie deine Geburt verhindern wollte. Doch es war bereits zu spät und nun ist sie gekommen, um ihr Werk zu vollenden, und das obwohl du eine von uns bist.“



    [/FONT] Celia schloss die Augen, in ihrem Kopf drehte ein Karussell aus Bildern, Stimmen, Worten in rasender Geschwindigkeit seine Runden. Und immer, wenn sie versuchte, eines davon zu greifen, schnippte es zwischen ihren Finger hindurch, als wolle jemand verhindern, dass sie es zu sehen bekam. Doch schließlich gelang es ihr doch bei einem Bild, dem Bild einer Frau, der Frau, der ihr da direkt gegenüberstand, nur trug sie keine Flügel und ganz normale Kleidung.
    „Mara!“ flüsterte sie erschüttert. „Du bist Mara!“ Varik lachte auf, hart und fast schon böse.
    „Nein, ihr Name ist Marhala. Sie ist der Todesengel der Elo-i. Nach deinem Unfall hat deine Tante sie zu dir geschickt, um dich zu bewachen und.... falls notwendig, auszuschalten. So ist doch, nicht wahr, Reshanne?“
    „Tante?“ Es hörte sich an wie das verzweifelte Rufen eines Kindes nach der Mutter. „Tante?!” wiederholte sie ungläubig, als sie keine Antwort erhielt und wusste im gleichen Moment, er hatte die Wahrheit gesagt.
    Und dann kamen sie wieder, all der Zorn, die Trauer und die Wut, nicht langsam und stetig, dass man sich darauf einstellen könnte, nein, wie eine riesige Welle, die gegen die Küste brandet, alles überflutet und zerstört.
    Reshanne sah die Anspannung ihres Körpers, spürte, wie ihre Kraft sich sammelte. Sie durfte ihr nicht erlauben, sie loszulassen. Einmal war mehr als genug.



    +


    Nicolas musste sich gar nicht erst umdrehen, er wusste auch so, wen er vorfinden würde. Es musste ja so kommen!
    „Verdammt!“ fluchte er leise vor sich hin. Eben noch hatte er gedacht, dass sich dieser Abend nach dem furchtbaren Anfang doch noch recht gut entwickelt hatte, und das verdankte er zu nicht geringem Teil ihr, seiner wundervollen, sanften Celia. Was mochte jetzt in diesem Moment in ihr vorgehen? Er würde sich nicht wundern, wenn sie die Situation gründlich missverstanden hätte. Immerhin kannten sie sich nicht lange genug, als dass sie wirklich uneingeschränktes Vertrauen zu ihm hätte haben können. Doch sie stand ganz ruhig dort am Rand des Teiches und sah zu ihm herüber. Er konnte keinen Ärger in ihrem Gesicht entdecken, keinen Vorwurf, nur..... Verwirrung und eine Spur von Angst.
    Er machte einen Schritt auf sie zu, als Caroline ihn zurückhielt.
    „Warte Nicolas. Ganz gleich, was du jetzt sagen willst, es wird nichts nützen. Solche Dinge müssen wir Frauen schon unter uns ausmachen!“
    [FONT=&quot]„Caro! Das .......halte ich .....nicht gerade ......für eine gute Idee!“ würgte er heraus, doch zu spät.



    [/FONT] Sie wartete seine Antwort nämlich gar nicht erst ab, sondern ging schnurstracks zu Celia hinüber, noch immer mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen.
    „Miss Moreau, wie schön!“ rief sie in einem Ton, als habe sie tatsächlich nur auf ihr Erscheinen gewartet. „Ich finde, Sie kommen genau im richtigen Augenblick!“
    „So? Finden Sie das?“
    „Aber ja!“ rief sie laut genug, dass Nicolas sie hören konnte. „Wir haben gerade erst von Ihnen gesprochen?“
    „Ah wirklich?“ Celia musterte ihr Gegenüber mit wachsamen Augen. Sie mochte ja nur noch wenig über die menschliche Natur wissen, aber diese Art aufdringlicher Freundlichkeit konnte nur falsch sein. Und da senkte Caroline auch schon die Stimme.
    [FONT=&quot]„Wenn Sie glauben, Sie hätten das Spiel bereits gewonnen, irren Sie sich gewaltig, meine Liebe!“ gurrte sie, dass es sich anhörte, als machte sie ihr ein Kompliment, während ihre Augen Blitze abzuschießen schienen. „Nicolas gehört mir, er wird mich nie verlassen. Sie, Miss sind nicht die erste und werden auch nicht die letzte sein, zu der er sich hingezogen führt. Das bringt sein Beruf so mit sich. Doch ich bin stark genug, um seine gelegentlichen ‚Ausrutscher’ hinzunehmen, denn er kommt ja doch immer wieder zu mir zurück.“



    [/FONT] „Ich bin stärker als SIE glauben, MEINE LIEBE!“ äffte Celia ihren Tonfall nach. „Und ich halte eher Sie für den Ausrutscher.“
    Caroline wurde blass. „Sie sind ein Niemand!“ zischte sie. „Sie werden niemals in unsere Kreise passen. Schon deshalb wird er Ihrer sehr bald überdrüssig werden. Er blamiert sich nicht gern, und Catherine ebenfalls nicht.“
    „Ich glaube, seine Mutter sieht das ganz anders.“ Sie spürte, wie der Ärger in ihr hoch stieg, wie das Wasser in einer zu engen Röhre, höher und höher, und dabei jede Zelle ihres Körpers überflutete. Ihre Hände schlossen sich zu Fäusten und ihre Nägel krallten sich in ihr Fleisch, weil sie fürchtete, sie sonst dieser eingebildeten Ziege in die Wangen zu schlagen.
    Caroline aber lachte lauthals, als würde sie sich unendlich amüsieren, beugte sich nach vorn und flüsterte: „Sie sollten sich nicht auf ihre Gunst verlassen! Catherine hat schon sehr oft den Launen ihres Sohnes nachgegeben, aber jetzt, wo sie ihren alten Familientitel zurückbekommen hat und es darum geht, wer einmal die berühmten Landsdown - Diamanten trägt, wird sie das letzte Wort sprechen, und nicht Nick. DER wird sich ihren Wünschen fügen, so wie er es immer getan hat. Man sieht es ja, er packt schon seine Sachen für England. Nein, Miss Moreau, Sie..... sind längst Geschichte. Genießen Sie diesen Abend, er kommt nicht wieder.“
    [FONT=&quot]Dann drehte sie sich um und ging mit einem überlegenen Lächeln, als wäre alles in schönster Ordnung zu Nicolas zurück.



    [/FONT] Hinter sich ließ sie eine Celia, deren Blut zu kochen begann. Ganz gleich, was sie auch versuchte, es gelang ihr nicht, ihren Zorn länger im Zaum zu halten. Diese, ....diese.... sie fand einfach kein Wort, das ihr auch nur annähernd passend schien. Und Nick ging nach England? Wieso wusste diese entsetzliche Frau davon und sie nicht? Kein Wunder, dass sie sich so überlegen fühlte. Die Neuigkeit mochte vielleicht nicht ganz den Effekt haben, den die „Dame“ sich vorgestellt hatte, aber es schmerzte schon. Nur zeigen würde sie nicht, jedenfalls nicht dieser .... dieser.....
    „Irgendwann werden Sie an ihrer eigenen Bosheit ersticken, Miss Vandermere!“ rief sie ihr nach und Nick hielt vor Schreck selbst die Luft an. Was um alles in der Welt hatte diese Verrückte ihr erzählt? Er wollte Caroline schon zur Rede stellen, da weiteten ihre Augen sich in grenzenlosem Entsetzen, ihre Hände griffen an ihre Kehle, sie röchelte.
    Irritiert überlegte er einen Moment, ob sie ihm womöglich eine Komödie vorspielte, aber das Röcheln wurde immer stärker.
    „Caro?“ fragte er noch immer zweifeln. „Was ist los?“
    [FONT=&quot]„Hiiich .....kriege.... keine ....Luft... mehr.“ ächzte sie. „Hiiiilf ….mir......Nick.“ Nein, das war kein Theater mehr. Erschrocken lief er zu ihr, blieb aber direkt vor ihr wie angewurzelt stehen und starrte zu Celia.



    [/FONT] Die hatte sich inzwischen völlig verändert. Wie in einem Krampf gefangen stand sie da und fixierte mit ihren zusammengepressten Augen die nach Luft ringende Caroline. Ein gefährlich wirkendes Feuer glomm in ihren Pupillen auf, das sich langsam über ihr gesamtes Gesicht ausbreitete, bis es fast von selber leuchtete. Ihre Lippen waren nur noch als Strich erkennbar, so fest lagen sie aufeinander.
    Was passierte hier? Was passierte mit ihr? War sie das? Sorgte sie dafür, dass Caroline nicht mehr atmen konnte? Es schien völlig unmöglich zu sein, und dennoch die einzige, wenn auch wenig logische Erklärung. Womöglich besaß sie tatsächlich eine Art psychokinetischer Kräfte, welche nun durch ihre fast schon körperlich greifbare, aufgestaute Wut offen zutage traten. Doch seltsamerweise fürchtete er sie deshalb nicht. Im Gegenteil!
    [FONT=&quot]Leise und beschwörend rief er ihren Namen, während er auf sie zuging, bat sie, Caroline gehen zu lassen, immer wieder und wieder. Und er legte alle Liebe, die er für sie empfand in seine Stimme in der Hoffnung, so zu ihr durchdringen zu können.



    [/FONT] Und dann spürte er es selbst. Eine eiserne Faust spannte sich um seine Kehle, drückte sie zu, fester, immer fester.
    „Celia!“ rief er in der entsetzten Erkenntnis, dass sich ihre Wut nunmehr auch gegen ihn richtete. Doch aus dem Schrei wurde nur mehr ein Gurgeln und dann ein Röcheln. Dennoch streckte er ihr die Hand entgegen und versuchte, sie zu berühren. „Hör ...auf, bitte,...du...musst...aufhören. Ich ....bin ....es. Das....willst.....du.....nicht......das......bist ....nicht.....du, Celia?“
    Sie reagierte nicht. Neben sich hörte er Carolines letzte mühsame Atemzüge, sah aus den Augenwinkel, wie sie sich zusammenkrümmte und zu Boden sank, ein Schicksal, gegen das er verzweifelt alle Kräfte mobilisierte. Wenn er Celia doch nur erreichen könnte! Eine Berührung mochte schon genügen, dass sie wieder in die Realität zurückfand so hoffte er. Doch es war, als würde er gegen eine Wand laufen. Seine Beine gehorchten ihm nicht mehr, sein Körper beugte sich, seine Worte verhallten ungehört.
    [FONT=&quot]„Oh Gott, lass es nicht zu, lass es nicht zu.“ flehte er stumm, weil kein Laut mehr aus seiner Kehle drang. „Das darf einfach nicht sein. LIEBE DARF NICHT TÖTEN! ..........CELIA!“



    [/FONT] Stille! Entsetzliche Stille hüllte sie ein. Obwohl ihre Augen weitgeöffnet waren, sah sie nichts als Schwärze vor sich, die sich nur langsam aufzuhellen begann. Sie fühlte sich, als würde sie aus einem Traum erwachen, einem Alptraum, wie man ihn sich schlimmer nicht vorstellen konnte. Und es war seine Stimme gewesen, die sie geweckt hatte, die ihr den Weg aus der Dunkelheit wies. ER hatte ihren Namen gerufen, und die Kälte, welche ihren Körper gefangen hielt, wich der Wärme, die seine Stimme in ihr erzeugte.
    Doch nun war es still, beängstigend still. Nicht ein Laut drang mehr an ihre Ohren. Energisch befahl sie der Dunkelheit, zu weichen. Sie wollte sehen, ihn sehen. Und die Dunkelheit gehorchte und verschwand. Und sie .... sah.
    „Nick? Nicolas?“ Aus dem angstvollen Flüstern wurde Panik. Sie beugte sich zu ihm hinunter, berührte scheu seine Stirn, seine Hand. „Nicolas, bitte, was hast du denn nur? Wach auf, bitte!“ Die nicht weit entfernt liegende Caroline beachtete sie gar nicht. Alles was sie sah, war sein gekrümmter Körper, für den es nur eine Erklärung geben konnte, doch ihr Herz weigerte sich, zu glauben, was ihr Verstand längst begriffen hatte.
    [FONT=&quot]„Er kann nicht mehr aufwachen!“ sagte eine sanfte Stimme direkt neben ihr, doch sie sah nicht auf. Immer wieder streichelte sie seine Wangen, in der Hoffnung, dass er die Augen aufschlagen würde. „Er wird sie nie wieder öffnen.“ fuhr die Stimme unbeirrt fort. „Er ist tot! Und DU .... hast ihn getötet.“



    [/FONT] „NEIN!“ schrie sie und sprang auf. „Er ist nicht tot! Er ist nicht tot! Nein, NEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIN!!“
    Der Wind legte sich, kein Grashalm bewegte sich mehr. Vögel verharrten mitten im Flügelschlag, selbst Mond und Sterne hielten inne in ihrem Lauf. Die Zeit stand still und ein Schrei stieg zum Himmel hinauf, der die Welt in ihren Grundfesten erzittern ließ.
    „Nein!“ wimmerte sie danach nur noch, als würde sie um Gnade betteln. „Nein, das ist nicht wahr. Das war ich nicht, das hab ich nicht getan. Nicht ihn, nicht ihn!“
    „Es ist nicht deine Schuld. Du konntest nichts dagegen tun. Es war viel zu stark für dich!“ sagte die Stimme, doch sie fand keinen Trost in ihren Worten.



    +


    „Sie sehen schon wieder ein bisschen blass um die Nase aus!“ bemerkte JD, als Nicolas sie für einen Moment in seine Obhut übergab. „Kopfschmerzen?“
    Sie nickte. „Ich hab auch keine Ahnung, wo sie herkommen. Vorhin dachte ich schon, sie wären verschwunden, aber jetzt scheinen sie immer stärker zu werden, fast schon unerträglich. Ich möchte nur nicht, dass Nicolas sich Sorgen macht. Er bringt es noch fertig, mich auf der Stelle wieder in seine Röhre zu schieben.“ Aus dem Lachen wurde nur ein verunglücktes Grinsen, ein eindeutiges Zeichen, wie schlimm die Schmerzen sein mussten, also meinte Justin:
    [FONT=&amp]„Vielleicht sollten Sie einfach ein paar Minuten Ruhe genießen, weg von der Musik. Hinter dem Haus, wo der kleine Teich ist, dürfte es um einiges angenehmer sein. Machen wir einen kleinen Spaziergang! Kommen Sie! Denken Sie nicht lange nach! Nick läuft Ihnen schon nicht weg.“



    [/FONT] Er nickte seinem Freund kurz zu, der mit angestrengter Miene direkt neben Caroline einen der leider obligatorischen Gastgebertänze absolvierte und verließ mit Celia im Schlepptau den Teil des Gartens, in dem die Party stattfand.
    [FONT=&amp]Caroline, die das sehr wohl bemerkt hatte, unterbrach für einen Moment den Tanz mit ihrem Vater und sah den beiden nach. „Wo wollen die denn hin?“ dachte sie bei sich und beschloss, gleich nach Ende des Tanzes Ausschau nach ihnen zu halten. Vielleicht bot sich hier ja eine hübsche kleine Gelegenheit?! Dieser Sanderson war ihr ohnehin ein Dorn im Auge. Sie wusste genau, dass er sie nicht leiden konnte und alles tat, um Nick von ihr fernzuhalten. Wäre doch zu schön, wenn die beiden..... Und selbst wenn nicht, Nick würde heute noch sein blaues Wunder erleben.



    [/FONT] Justin hatte recht behalten. Die Ruhe hinterm Haus tat Celia wirklich gut. Sie hatte die Schuhe ausgezogen und war einfach eine Weile im Gras hin- und hergelaufen, während Justin anfangs schweigend neben ihr ging, bis er auf ihr Drängen hin ein paar Geschichten aus der gemeinsamen Uni-Zeit mit Nick zum Besten gegeben hatte. Schließlich erklärte er nach einem Blick auf die Uhr, er müsse jetzt schnell los, um Bella abzuholen und sie hatte sich, ohne einen Gedanken an das sündhaft teure Kleid zu verschwenden, ins Gras fallen lassen und beobachtete die Sterne, die sich im klaren Wasser des Teiches spiegelten.
    Nach dem ersten Tanz mit Nicolas war die Zeit so schnell verflogen, dass sie kaum glauben mochte, es sei bereits nach Mitternacht, vor allem, weil es durch die vielen überall verteilten Lampen beinah taghell schien. Selbst der Himmel wurde von einem besonders hellen Mond erleuchtet.
    [FONT=&amp]Celia bereute es nicht, Nicks Einladung angenommen zu haben, wenn man mal von Carolines boshafter Zunge absah. Doch dieser Anfang war schnell vergessen, als sie in seinen Armen lag, seine Nähe genoss und sich wünschte, die Musik möge niemals aufhören zu spielen. Kein Wort war zwischen ihnen gefallen, während sie tanzten, doch was bedeuteten schon Worte, wenn zwei Menschen sich so nahe waren.[/FONT]



    „Nun renn doch nicht so, als wäre der Teufel hinter dir her.“ Celia sprang auf. Das war doch Nicolas. Versteckt hinter dem Busch lugte sie über den Teich hinweg zur anderen Seite des Gartens, wo Caroline unter den herabhängenden Zweigen der alten Weide stehen geblieben war und dicht hinter ihr, Nicolas!
    „Was schreist du denn so?“ Carolines Stimme war wesentlich leiser, aber dennoch hörbar. „Ich bin doch nicht taub!“
    „Was soll die ganze Heimlichkeit, Caro?“ fragte Nick und Celia nickte vor sich hin.
    „Das wüsste ich auch gern.“
    Und dann wurden die Stimmen so leise, dass sie nichts mehr verstehen konnte.


    „Was heißt denn hier Heimlichkeit? Du wolltest doch unbedingt reden.“
    „Jetzt?“ Nick starrte sie entgeistert an.
    „Warum denn nicht? Uns vermisst doch im Moment keiner. Aber bitte, wenn du es dir anders überlegt hast.“ Sie zuckte mit den Schultern.
    „Caro!“
    „Nein, geh ruhig!“ winkte sie ab und drehte sich um. Aber genau das konnte Nick einfach nicht tun.
    „Was soll denn der Zirkus?“ schlug er einen versöhnlichen Ton an. „Wir sind doch beide erwachsen und sollten eigentlich auf diese Kinderspielchen verzichten können, meinst du nicht?“
    „Kinderspielchen?“ Sie fuhr herum. „So nennst du das also, wenn du auf meinen Gefühlen herumtrampelst.“
    [FONT=&amp]Nick zuckte zusammen. „Das tu ich doch gar nicht!“



    [/FONT] „Oh doch mein Lieber, das tust du sehr wohl. Erst servierst du mich deiner Mutter und all unseren Freunden als die Frau an deiner Seite und dann stößt du mich vor aller Augen vor den Kopf, indem du den ganzen Abend mit einer andern verbringst, engumschlungen, als wärt ihr zwei zusammengewachsen! Wie würdest du das denn nennen?“
    „Du wusstest doch, dass sie kommt.“ hielt er dagegen und runzelte die Stirn. „Du hast sie ja praktisch selber eingeladen.“
    „Sicher! Aber ich dachte doch nicht, dass es dir so ernst mit ihr ist.“ gestand sie, diesmal richtig kleinlaut und er dachte schon, er habe sich verhört.
    „Mein Gott, Caroline, natürlich hab ich es ernst gemeint. Wieso denn auch nicht? Wieso missgönnst du mir das plötzlich?“
    „Tu ich ja nicht. Es ist nur, dass.... weil, ......weil ich schon im Sandkasten in dich vernarrt war. Was glaubst du denn, warum ich bei deinem Riesentäuschungsmanöver überhaupt mitgemacht habe, was? Ich hoffte, mit der Zeit, da.... würdest.....du.........du schon merken, wie gut wir zusammenpassen. Und das tun wir ja auch, du willst es nur nicht sehen!“
    „Es geht doch nicht nur darum, ob man zueinander passt.“ meinte er verlegen. „Hier geht es zuallererst um Gefühle, um ......Liebe.“
    [FONT=&amp]„Ich weiß, das ist ja das Schlimme.“ seufzte sie und trat ganz nah an ihn heran, als solle niemand hören, was sie ihm zu sagen hatte.



    [/FONT] Und das traf auch zu, zumindest in Bezug auf Celia, die längst von ihr entdeckt worden war. Nur ihretwegen war sie schließlich hier. Mal sehen, wie ihr die kleine Show gefiel? Und weil das natürlich nicht reichen würde, gab es ja noch diese hübsche Neuigkeit, die ihre Mutter aufmerksam, wie sie nun mal war, besorgt hatte. Dieses Weib sollte ihr büßen für die Demütigung, die sie heute hatte hinnehmen müssen. All die nur halbversteckten hämischen Blicke, die sich in ihren Rücken brannten und die Bewunderung, die stattdessen dieser gedächtnislosen Göre hinterhergeworfen wurde.
    Celia hingegen beobachtete mit wachsender Verwirrung, wie sich diese furchtbare Frau immer weiter an Nicolas herandrängte. Noch ein Schritt mehr und sie hing an seinem Hals. Und er machte keinerlei Anstalten, sie daran zu hindern. Gewiss, sie waren Jugendfreunde, aber ging das jetzt nicht doch etwas zu weit, vor allem wenn man sich Carolines Verhalten am früheren Abend vor Augen hielt?
    [FONT=&amp]Jetzt legte sie ihm schon die Hand auf den Arm und ihr Mund schien beinahe an seinem Ohr zu knabbern. Sie beschloss, einzugreifen. Irgendjemand musste ihn vor dieser Schlange retten.



    [/FONT] „Was ist das Schlimme, Caroline?“ fragte Nick ruhig, obwohl ihm ihre Nähe sehr wohl unangenehm zu werden begann.
    „Dass ich dich liebe....“ hauchte sie und er schloss die Augen. Genau das hatte er gefürchtet.
    „Caro, ich .... es .... tut ....mir....so leid, aber .....“
    Sie lächelte. Dieses unschuldige, verstehende, ja verzeihende Lächeln, das er früher so an ihr gemocht hatte, bevor sie so biestig wurde. „Ich weiß ....!“ meinte sie fast schon lakonisch. „Du liebst mich nicht.“
    „Nein!“ stimmt er mit Bedauern zu. Sie war seine Freundin, so lange er denken konnte, er wollte ihr nicht wehtun, aber ihr deshalb etwas vormachen, kam ebenfalls nicht in Frage. „Nein , Caro, ich liebe dich nicht. Daran ändert sich auch nichts, denn .... ich liebe Celia!“ Er erwartete wieder eine spitze Bemerkung, eine dieser kleinen Boshaftigkeiten, die sie so gern verteilte und die es ihm leichter machen würden, doch stattdessen nickte sie einfach nur, ohne dass ihr Lächeln verschwand.
    „Das ist nicht zu übersehen. Und wenn du glücklich bist?“
    „Das bin ich, sehr sogar.“
    „Dann ist es doch gut. Nur bitte lad mich nicht unbedingt zu eurer Hochzeit ein, ja?“
    „Caro!“ Schon hob sich seine Hand, wozu wusste er selber nicht, da schien sie zu stutzen, ließ ein „oh, oh“ hören und deutete mit den Augen hinter ihn.



    ++++++++++++
    zu Teil 2

    Hu, dann werde ich jetzt mal tief durchatmen und euch wie versprochen nun das Finale der Party präsentieren.


    Auch heute wieder vielen lieben Dank, dass ihr mir so treu geblieben seid. (hoffe, ihr bleibt es nach der heutigen FS immer noch)


      Lenya: was für eine Liebeserklärung. <sehr gerührt bin>
    du hast deine Sympathien gut verteilt, aber ich denke, du wirst heute doch noch eine kleine Überraschung erleben.


      cassio: danke, jetzt fühle ich mich richtig gut <sämtliche Entschuldigungen sofort in Mülleimer werf>
    das gut getimte Feuerwerk fand ich klasse. Dann lassen wir mal die Rakete steigen, mal sehen, ob dir die Farbe gefällt <Kopf einzieht>
    Überhaupt finde ich deine Vergleiche ziemlich passend, z.B. Caroline als Fregatte unter vollen Segeln. <herzlich gelacht hab> danke schön!


      Knutschy: auch eine Leseratte? Dann hast du heute genügend Futter, versprochen. Ich glaube, Celia hat all diese Missverständnisse umschifft, weil sie die einfach nicht kennt. Sie ist ja nun mal kein Mensch, aber gefeit vor deren Gefühlen ist sie deshalb nicht. Leider!
    Das Celia und Nick wirklich Cousin und Cousin sind (mit ein paar Groß- dazwischen) weißt ja nun, Cressida ist ihre gemeinsame Großmutter.
    Zwischen Catherine und Frances war es die ganz große Liebe. Vielleicht geh ich darauf später noch mal genauer ein. Mir gefällt die Vorstellung.
    Zu Caroline und ihren Plänen? Abwarten? <nach unten zeig>



      Nath: ja, Catherines Kinder ähneln ihr in jeder Hinsicht. Vor allem Bella hat mehr von ihr, als sich das Mädel selber eingestehen würde. Aber das ist auch gut so. Natürlich wissen sie von Catherines Tattoo auf der Brust. Ist ja gut sichtbar (sich immer noch freut, dass man es erst jetzt entdeckt hat). Catherine benutzt es als das perfekte schlechte Beispiel. Nur von dem zweiten, an einer etwas delikateren Stelle wissen sie nichts. Oh ja, sie war mal ein sehr, sehr verrücktes Mädchen. Und die Titel sind absolut richtig. Gutes Gedächtnis hast.


    Über Bellas Erlebnisse im Diner's habe ich noch nichts entschieden. Wenn diese FS vorbei ist, wirst du bestimmt wissen, warum. Aber mal sehen. Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen (krieg ich dann das Nachsitzen bei Wes? <gg>)


    Aber jetzt noch eine provokative Frage. Wann bist du unter die Hellseher gegangen?




    Dies ist der Augenblick, auf den die ganze Geschichte hingearbeitet hat, nun wo er da ist, hab ich fast ein bisschen Angst davor.
    Weil die Szene aber so wichtig ist, habe ich sie nicht mehr auseinandergerissen, sondern sie gelassen, wie sie ist. Was bedeutet, dass dies die längste FS wird, die ich bisher veröffentlicht habe.
    Also bringt etwas Zeit mit. Los gehts mit vier sehr langen Teilen!